Archivradio – Geschichte im Original

SWR
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Oct 2, 2023 • 5min

Dresdner wollen auf Flüchtlingszug aus Prag aufspringen | 4.10.1989

Am 4. Oktober versammeln sich zahlreiche DDR-Bürger nachts am Dresdner Bahnhof, um auf den Zug aus Prag in Richtung Westen aufzuspringen – darunter auch viele Familien mit Babys und Kleinkindern. Es herrschen chaotische Zustände am Bahnhof. Allerdings kommt vorerst kein einziger Zug. Stattdessen riegelt die Volkspolizei den Bahnhof ab und es kommt zu Festnahmen, wie ein Korrespondent berichtet.
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Oct 2, 2023 • 3min

DDR-Bürger stürmen Prager Botschaft | 3.10.1989

Die Möglichkeit, über Prag und Warschau in den Westen zu reisen, ermuntert zahlreiche weitere DDR-Bürger zur Flucht. Am 3. Oktober 1989 kommt es an der Botschaft in Prag zu dramatischen Szenen.
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Oct 2, 2023 • 3min

Genscher in der Prager Botschaft und die Folgen | 30.9.1989

1989 flüchten immer mehr DDR-Bürger in die westdeutschen Botschaften in Warschau und Prag. Sie wollen direkt in die Bundesrepublik ausreisen. Am 30. September 1989 kommt schließlich Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher nach Prag. Er verkündet die sofortige Ausreisegenehmigung für die etwa 3.500 DDR-Flüchtlinge aus der Prager Botschaft. "Berühmtester Halbsatz der deutschen Geschichte" Vom Balkon der Botschaft spricht Genscher die historisch gewordenen Worte "Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise ..." - und wird dann vom Jubel der wartenden Flüchtlinge unterbrochen. Wenig bekannt: In Warschau passierte zeitgleich Ähnliches Was wenig bekannt ist: Fast zeitgleich verkündet Staatssekretär Jürgen Sudhoff in der Botschaft von Warschau das Gleiche – und auch von dort steigen noch in derselben Nacht Tausende DDR-Bürger in einen Zug in die Bundesrepublik. Und so ging es weiter: Die Ereignisse von Prag ermunterten weitere DDR-Bürger, ihre Ausreise auf diesem Weg zu versuchen. Kurz darauf kommt es zu dramatischen Szenen. Auch die zweite Welle von flüchtigen DDR-Bürgern, die in die Prager Botschaft gelangten, konnte ausreisen. Der Zug setzte sich in Bewegung, musste aber natürlich durch DDR fahren. Als der Zug durch den Dresdner Hauptbahnhof rollte, versuchten Dresdner Bürger aufzuspringen. Am Morgen des 5. Oktober 1989 überquerte der Zug schließlich die deutsch-deutsche Grenze und erreicht frühmorgens Hof.
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Oct 1, 2023 • 5min

Beginn der Erdgaslieferungen aus der UdSSR | 1.10.1973

Der Deal war jahrelang vorbereitet worden: Die bundesdeutsche Stahlindustrie liefert Großröhren, also Pipelines, in die Sowjetunion. Im Gegenzug liefert Moskau Erdgas. Am 1. Oktober 1973 wird erstmals eine sowjetische Gas-Pipeline an das Netz der Ruhrgas AG angeschlossen. Schauplatz ist die Erdgasverdichterstation bei Waidhaus an der deutsch-tschechischen Grenze. Das Live-Telefon von SWF1-Moderator Pit Klein mit Reporter Wolfgang Marwitz holpert anfangs ein wenig. Im Bild: Leonid Breschnew mit Willy Brandt beim Staatsbesuch im Mai 1973 in Bonn.
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Sep 30, 2023 • 5min

Elvis Presley landet als GI in Bremerhaven | 1.10.1958

Star absolviert Militärdienst in Deutschland – Fans und Kritiker empfangen ihn Elvis Presley war schon ein junger Weltstar, als er einen Einberufungsbefehl zum Militärdienst erhielt. Er absolvierte seine Grundausbildung in Texas und wurde schließlich in Deutschland stationiert. Am 1. Oktober 1958 trifft er, von New York kommend, mit dem Schiff in Bremerhaven ein. Hunderte Fans warten auf ihn. Am Ende der Reportage hört man ihn auch selbst kurz nach der Ankunft. Wie Vico Torriani kann jeder singen, aber wie Elvis nicht. Quelle: Elvis-Fan 1958 in Bremerhaven
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Sep 29, 2023 • 4min

Erich Honecker: Freundschaftsbesuch in der Volksrepublik Mosambik | 24.2.1979

Freundschaftsvertrag regelt Berufsausbildung von Mosambikanern in der DDR Im Februar 1979 reist eine Delegation der DDR-Regierung unter Leitung von Erich Honecker zu einem offiziellen Freundschaftsbesuch in die Volksrepublik Mosambik. Im Sinne der sogenannten "Antiimperialistischen Solidarität" unterstützt die DDR seit den 1960ern junge sozialistische Staaten in Asien und Afrika. Mosambik im Südosten Afrikas war erst 1975 unabhängig geworden von der Kolonialmacht Portugal. Honeckers Besuch in der Hauptstadt Maputo endet mit einem Freundschaftsvertrag: Mosambikaner sollen in die DDR kommen und eine berufliche Ausbildung erhalten. Die DDR wiederum erhält durch das Abkommen mit Mosambik Zugang zu Devisen und zu Rohstoffen wie Steinkohle. Die Rede von Erich Honecker anlässlich der Vertragsunterzeichnung wird am 24.2.1979 im Rundfunk der DDR ausgestrahlt. Rund 20.000 Mosambikaner kamen – und die DDR behielt einen Teil des Lohnes Durch den bilateralen Vertrag kamen von 1979 bis 1989 etwa 20.000 Arbeitskräfte aus Mosambik in die DDR. Doch ein Teil ihres Lohns wurde von der DDR einbehalten – zur Tilgung der Staatsschulden, die Mosambik bei der DDR hatte. Bis heute kämpfen die ehemaligen Vertragsarbeitskräfte aus Mosambik für Entschädigungszahlungen. Im Bild: Erich Honecker, Generalsekretär des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) und Staatsratsvorsitzender der DDR, und Oliver Tambo, Präsident des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) von Südafrika, trafen am 23. Februar 1979 in Maputo in Mosambik zu einer Unterredung zusammen. Honecker hielt sich vom 22. bis 24. Februar zu einem Freundschaftsbesuch in Mosambik auf.
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Sep 28, 2023 • 11min

Nikita Chruschtschow in Hollywood | September 1959

Chruschtschow interessiert sich für die Landwirtschaft in den USA Vom 15. bis 28.9.1959 besucht Nikita Chruschtschow als erster sowjetischer Staatschef die Vereinigten Staaten. Er war da schon ein paar Jahre im Amt, hatte sich nach und nach von seinem Vorgänger Josef Stalin distanziert und eine sogenannte Tauwetter-Periode eingeläutet. Chruschtschow nimmt sich Zeit, der Besuch dauert zwei Wochen. Er besucht New York, Washington und Hollywood und schüttelt vielen Persönlichkeiten die Hand – von Dwight D. Eisenhower bis Frank Sinatra. Daneben interessiert er sich sehr stark für die Landwirtschaft und trifft einen Farmer in Iowa. Der Besuch ist Dauerthema in den deutschen Medien – hier haben wir einige der Berichte zusammengestellt – teilweise mit den Moderationen von damals. Kein Besuch in Disneyland Nach seinem Besuch in Hollywood wollte Nikita Chruschtschow auch noch Disneyland besuchen. Das wurde ihm allerdings verwehrt: Man könne dort nicht für seine Sicherheit garantieren, hieß es. Daraufhin zeigte sich Chruschtschow ungehalten: “Man hat mir gesagt, ich könne nicht nach Disneyland. Warum nicht? Sind dort Raketen stationiert? … Ich finde keine Worte, um meinem Volk so etwas zu erklären.”
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Sep 26, 2023 • 16min

Verwandtenbesuche einfacher – Erster Staatsvertrag zwischen DDR und Bundesrepublik | 26.4.1972

Willy Brandt sucht Annäherung an die DDR Bundeskanzler Willy Brandt sucht die Annäherung auch an die DDR. 1971 schließen beide Staaten ein erstes Transitabkommen, 1972 kommt der erste Staatsvertrag zustande. Bundesbürger dürfen von da an auch in die DDR reisen und Verwandte besuchen, auch mit dem eigenen Auto. Umgekehrt können auch DDR-Bürger jeden Alters in dringenden Familienangelegenheiten in den Westen reisen. Pressekonferenz von Egon Bahr und Michael Kohl Ausgehandelt haben diesen Vertrag Brandts Bundesminister für besondere Angelegenheiten, Egon Bahr, sowie DDR-Staatssekretär Michael Kohl. Nach der Unterzeichnung am 26. April 1972 geben beide eine gemeinsame Pressekonferenz, die vom Rundfunk der DDR übertragen wird.
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Sep 19, 2023 • 33min

BRD und DDR werden UNO-Mitglieder | 18.9.1973

Am 18. September 1973 werden die Bundesrepublik Deutschland und die DDR in die UNO aufgenommen, zeitgleich mit den Bahamas. Die beiden deutschen Staaten treten deshalb erst so spät bei, weil sie zunächst ihr Verhältnis zueinander klären mussten. Das geschah zuvor im sogenannten Grundlagenvertrag ein Jahr zuvor, in dem die Bundesrepublik sich zwar weiterhin zum Ziel der deutschen Einheit bekannte, die Souveränität der DDR jedoch anerkannte. Vor diesem Hintergrund ist auch die Rede von Außenminister Walter Scheel unmittelbar am Tag nach dem Beitritt vor der UNO-Vollversammlung zu verstehen. Vorher hören wir jedoch die Reportage von Korrespondent Horst Käubler für den DDR-Rundfunk aus dem UNO-Hauptquartier in New York am Abend des 18. September.
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Sep 14, 2023 • 27min

Weltfinanzkrise: Lehman Brothers meldet Konkurs an | 15.9.2008

Immobilienkrise geht der Weltfinanzkrise voraus Die Weltfinanzkrise Ende der Nuller-Jahre beginnt als Immobilienkrise. Zu viele US-Bürger haben zu viele Immobilien gekauft, die Banken haben ihnen dafür bei niedrigen Zinsen leichtfertig Kredite ohne ausreichende Sicherheiten gegeben. Die Regeln auf dem Finanzmarkt waren damals so, dass sie damit scheinbar nicht viel riskierten. Doch dann steigen die Zinsen Mitte der Nuller-Jahre, viele Hausbesitzer können ihre Kredite nicht mehr abzahlen, verkaufen ihre Häuser – doch weil das viele auf einmal tun, gehen die Immobilienpreise in den Keller, Dadurch bekommen die Hausbesitzer für ihre Immobilien nicht mehr den ursprünglich gezahlten Preis und können ihre Schulden nicht mehr zurückzahlen. Und weil es viele sind – bekommen zunächst die Banken ein massives Problem – und schließlich die gesamte Weltwirtschaft. Großbank Lehman Brothers: 600 Milliarden US-Dollar Schulden Die Bombe platzt am 15. September 2008, als die Großbank Lehman Brothers Konkurs anmeldet. Sie hat Schulden von 600 Milliarden US-Dollar. Wie schnell von da an die Finanzwirtschaft mitgerissen wird, verdeutlichen die folgenden Hintergrundberichte aus den ersten vier Tagen.An Tag zwei strauchelt schon der weltgrößte Versicherungskonzern, die American International Group. Und schließlich kommt heraus, dass die bundesdeutsche Kreditanstalt für Wiederaufbau noch am Morgen nach der Lehman-Insolvenz einen dreistelligen Millionenbetrag an die Pleitebank überwiesen hat.

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