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Archivradio – Geschichte im Original

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Jan 17, 2024 • 12min

Erster Smogalarm in der Bundesrepublik | 17.1.1979

Smog-Krise bereits 1962 im Ruhrgebiet Beim Wort "Smog" dachten die meisten Menschen jahrzehntelang vor allem an London. Dort wurde das Wort, das sich aus Smoke und Fog – also Rauch und Nebel – zusammensetzt, geprägt. Doch in den 1960ern mussten die Deutschen erfahren, dass auch sie von Smog nicht verschont bleiben. Das Ruhrgebiet erlebte 1962 eine schwere Smog-Krise. Durch die Kombination aus Kohleverbrennung – damals wurde noch viel mit Kohle geheizt –, Autoverkehr – damals ohne Katalysator – und einer Inversionswetterlage stauten sich Ruß und Schwefeldioxid am Boden und führten zu einem starken Anstieg von Atemwegserkrankungen. Anschließend erließen Nordrhein-Westfalen und in der Folge weitere Bundesländer Smog-Verordnungen. 1979 erster bundesweiter Smogalarm Am 17. Januar 1979 kommt es zum ersten Smogalarm in der Bundesrepublik – wieder im Ruhrgebiet. Zunächst eine Umfrage, anschließend ein Hintergrundbericht im Süddeutschen Rundfunk.
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Jan 16, 2024 • 3min

Ansprache des Landeskommandanten von Tirol | 16.1.1916

100-Jahrfeier der Tiroler Kaiserjäger Die Kaiserjäger waren vier Infanterieregimenter der k.-u.k. Armee. Sie kämpften zunächst in Galizien und den Karpaten gegen Russland, bis sie nach dem Beginn der Kämpfe an der italienischen Front eingesetzt wurden. Victor Freiherr von Dankl Victor Freiherr von Dankl (1854 - 1941) war Generaloberst der österreichisch-ungarischen Armee. Im Mai 1915 übernahm Dankl das Kommando über die Verteidigung Tirols. Mit den eigentlich völlig unzureichenden Kräften, die ihm dort zur Verfügung standen, gelang es ihm dennoch, die Angriffe der Italiener aufzuhalten, bis Verstärkungen von der Ostfront eintrafen. Im März 1916 wurde ihm das Kommando über die Frühjahrsoffensive im Trentino übertragen. Der Namenstag der Kaiserjäger ist "stolzer Gedenktag" für ganz Tirol und Vorarlberg / Seit der Zeit Kaiser Franz I. heroischer Einsatz für Kaiser und Reich / Denkmäler in der Kriegsgeschichte, Heiligtum auf dem Berg Isel / Erfolgreiche Teilnahme der Kaiserjäger an den vergangenen Kriegen / Bald wird die große Stunde schlagen, da wir den heimtückischen Feind niederringen werden zum Heile des Vaterlandes. Quelle: Deutsches Rundfunkarchiv (DRA)
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Jan 16, 2024 • 9min

Islamische Revolution – Ayatollah Khomeini kehrt in den Iran zurück | 1.2.1979

Ajatollah Khomeini kommt aus Pariser Exil zurück Am 16. Januar 1979 hatte der Schah, der fast 50 Jahre lang über den Iran herrschte, das Land verlassen. Zuvor hatte er noch Schapur Bachtiar zum Premierminister ernannt. Bachtiar blieb im Land, konnte aber die Entwicklung nicht aufhalten. Am 1. Februar kommt Ajatollah Khomeini aus seinem Exil in Paris zurück, er landet in Teheran. Zunächst ein Bericht von ARD-Korrespondent Ulrich Encke, anschließend ein Hintergrundbericht im Süddeutschen Rundfunk.
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Jan 16, 2024 • 17min

Der Schah verlässt Persien | 16.1.1979

Schah herrscht autokratisch, der Westen hält sich mit Kritik zurück 48 Jahre lang herrschte Schah Reza Pahlavi über den Iran, den damals die meisten Deutschen noch Persien nannten. Er regierte autokratisch, Oppositionelle wuden verfolgt. Die USA unterstützten ihn, primär aus sicherheitspolitischen Gründen, und rüsteten den Iran auf. Sie sahen in ihm einen wichtigen Gegenspieler zur nördlich angrenzenden Sowjetunion. Das iranische Erdöl spielte dabei auch eine wichtige Rolle. Insgesamt hielten sich die westlichen Regierungen deshalb auch mit Kritik an den Menschenrechtsverletzungen zurück. Widerstand wächst – im Iran und im Ausland Das wiederum trieb 1967 die deutschen Studierenden auf die Straße – die Proteste gegen den Schahbesuch war eine der Initialzündungen der 1968er-Bewegung. Der Schah blieb jedoch noch mehr als zehn Jahre an der Macht, bis auch im eigenen Land der Widerstand wächst und ein Gegenspieler am Horizont erkennbar wird: Der im Pariser Exil lebende schiitische Geistliche Ajatollah Ruhollah Khomeini war seit den 1960ern ein Widersacher des Schahs, 1978 ruft er zu dessen Sturz auf. Im Lauf dieses Jahres nehmen die Proteste zu, obwohl der Schah das Kriegsrecht verhängt. Der Schah flieht, Iran wird unter Ayatollah Khomeini zur Islamischen Republik Bei einer Kundgebung am 2. Dezember 1978 in Teheran fordern 2 Millionen den Rückzug des Schahs. Im Januar entziehen ihm auch die USA, Frankreich, die Bundesrepublik und Großbritannien ihre Unterstützung. Am 16. Januar ist es soweit: Der Schah flieht nach Ägypten. Zwei Wochen später kehrt Ayatollah Khomeini aus Frankreich in den Iran zurück, übernimmt die Macht und verwandelt das Land in eine Islamische Republik.
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Jan 15, 2024 • 8min

Proteste gegen den Schah-Besuch in Berlin – kommentiert von Ulrike Meinhof | 2.6.1967

Der Schah besucht mit seiner Frau Farah Diba Berlin und Tausende protestieren gegen ihn wegen der Menschenrechtsverletzungen in Persien. Abends, als das Schah-Ehepaar sich die "Zauberflöte" ansehen will, versammeln sich die Studenten vor der Deutschen Oper. Unter ihnen ist auch der Student Benno Ohnesorg, der an jenem Abend um 20:30 Uhr von einem Polizisten erschossen wird. Ein Schlüsselereignis für die Radikalisierung der Studentenbewegung. Reporter ist Erich Nieswandt. Auch die Journalistin – und spätere RAF-Terroristin – Ulrike Meinhof äußert sich in einem ARD-Kommentar zum Schah-Besuch. Sie vergleicht darin den Polizeistaat im Iran mit der Situation in der Bundesrepublik.
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Jan 12, 2024 • 4min

Bürger stimmen mehrheitlich für Atomkraftwerk Wyhl | 12.1.1975 | Kernenergie

Diffuser Widerstand in Wyhl entwickelt sich zur Anti-Atomkraft-Bewegung Der Widerstand gegen das geplante Kernkraftwerk Wyhl am Kaiserstuhl gehört zu den Ereignissen, die dazu beigetragen haben, aus einem diffusen Widerstand gegen die Kernenergie eine Bewegung zu machen. Zunächst war das Kraftwerk im nahegelegenen Breisach geplant, 1973 wurde der Standort dann aber nach Wyhl verlegt. Dass der Kraftwerksbau jetzt forciert wird, ist auch eine Folge der Ölkrise. Gerade Baden-Württemberg, das überdurchschnittlich stark vom Öl abhängt, plant eine ganze Reihe von Kraftwerken. Naturschutz steht zunächst im Vordergrund der Bedenken Doch gleichzeitig wächst der Widerstand – gerade auch in Wyhl. Die Bürgerinitiativen begründeten ihre Ablehnung gar nicht so sehr mit der Angst vor einem Atomunfall oder dem Austreten von Radioaktivität, sondern eher mit Naturschutzargumenten. Der Rhein könne sich übertrieben aufheizen, der aus den Kühltürmen austretende Wasserdampf zu weniger Sonne und mehr Nebel führen. Man wolle kein zweites Ruhrgebiet am Oberrhein. Viele sehen im Kraftwerk allerdings auch die Chance auf Arbeitsplätze. Bürgerentscheid: auch die unterlegenen Wyhl-Gegner fühlen sich als Sieger Am 12. Januar 1975 kommt es zu einem Bürgerentscheid darüber, ob das vorgesehene Grundstück an die Kraftwerksbetreiber verkauft werden sollen. Die Mehrheit stimmt zwar dafür, doch die Gegner sehen sich ebenfalls als Sieger. Im Bild: Umweltaktivisten und Anti-Atom-Demonstranten besetzen am 18. Februar 1975 die Baustelle des geplanten Atomkraftwerks im süddeutschen Wyhl
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Jan 3, 2024 • 9min

Erste Weltfahrt mit dem Luftschiff – Hugo Eckener erzählt | 1.8.1929 / 5.7.1938

Am 1. August 1929 beginnt die erste Weltumfahrung mit einem Luftschiff, der LZ 127. Sie dauert etwas mehr einen Monat und führt über Sibirien, Japan und den Pazifik. Hugo Eckener, Nachfolger von Ferdinand Graf von Zeppelin, erzählt am 5. Juli 1938 davon in einem Interview. Er erklärt, warum er sich für die eingeschlagene Route über Sibirien entschieden hat und wie euphorisch er in Japan begrüßt worden sei.
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Jan 3, 2024 • 8min

Erster Zeppelin hebt ab – Konstrukteur Ludwig Dürr erinnert sich | 1900 / 1938

1899 lässt Graf Ferdinand von Zeppelin am Bodensee sein erstes Luftschiff bauen, die LZ 1. Ein Jahr später, am 2. Juli 1900, erhebt es sich zum ersten Mal in die Luft. Ludwig Dürr – Zeppelins langjähriger Chefkonstrukteur – erinnert sich an diesen bedeutenden Moment. Das Interview stammt vom 5. Juli 1938.
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Jan 3, 2024 • 5min

Graf Zeppelin über die Zukunft der Luftschiffe | 24.8.1908

Als Anfang August die LZ4 in Echterdingen abstürzt und verbrennt, beginnt noch am Unglücksort eine große Spendensammlung. In den folgenden drei Wochen kamen über dieses "Crowdfunding" sechs Millionen Reichsmark zusammen. "Damit konnte Zeppelin beginnen, Tochterunternehmen zu gründen, Forschung zu finanzieren und in die Wetterkunde zu investieren", sagt Jürgen Bleibler vom Zeppelinmuseum in Friedrichshafen. Ferdinand Zeppelin – ein ehemaliger General - denkt bei seinen Luftschiffe vor allem an militärische Zwecke. Der damals durchaus übliche nationalistische Unterton ist nicht zu überhören. Seine Ansprache wurde auf einer einseitig bespielten Schellackplatte am 24. August 1908 festgehalten. Aufnahmeort war die Favorite GmbH in Hannover-Linden. Zeppelins Rede im Wortlaut "Ein Wort an das deutsche Volk! Die Fahrten meines Luftschiffes in das Herz der Schweiz und dann den Rhein hinunter nach Mainz und zurück über Stuttgart haben überall den glauben erwachsen lassen, das von mir verheißene sichere Durchfahren des Luftreiches sei der Erfüllung nahe. Die gezwungenen Landungen während der Dauerfahrt und die schließliche Vernichtung des stolzen Fahrzeuges durch Sturmes- und Feuergewalt haben das gewonnene Vertrauen nicht mehr zu erschüttern vermocht. Ganz Deutschland, wie ein Mann entschlossen, die kostbare Errungenschaft festzuhalten, hat sich zu der Tat zusammengetan, durch opferfreudige Gaben mir die Vollendung des begonnenen zu ermöglichen. Wie traurig wäre es, wenn das begeisterte Hoffen zuschanden würde, wenn der herrliche Aufschwung, den das deutsche Volk in dieser Sache genommen, im Sande verlaufen müsste. Gott sei Dank, wir brauchen diese Furcht nicht zu haben. Was Unkenntnis des wahren Sachverhaltes auch an Zweifeln verbreiten mag, die fachmännische Untersuchung und die wissenschaftliche Beurteilung aller Vorkommnisse bei den Fahrten bis zum tragischen Ende haben das Zutreffen meiner alten Annahmen in allen Hauptsachen nur zu bestätigen vermocht. Meine Luftschiffe werden bald zu den betriebssichersten Fahrzeugen zählen, mit welchen weite Reisen bei verhältnismäßig geringster Gefahr für Leib und Leben der Insassen ausführbar sind.Mit froher Zuversicht darf das deutsche Volk demnach annehmen, dass es sich mit seiner hochherzigen Spende einen gangbaren Weg zur wahrhaftigen Eroberung des Luftmeeres aufgetan hat, dass es bald im Besitz von Luftschiffen sein wird, die zur Erhöhung der Wehrkraft und damit zur Erhaltung des Friedens beitragen und in mancherlei Weise dem Verkehr, der Erderforschung und allerlei Aufgaben der Kultur dienen. Wenn mir noch ein paar Jahre des Schaffens geschenkt werden, so werde ich das seltene hohe Glück haben, den vollen Erfolg einer bedeutsamen Erfindung, zu deren Werkzeug ich erkoren war, erleben zu dürfen. Am höchsten aber ist Gott dafür zu preisen, das mein Schaffen mit seinen wechselvollen Schicksalen in der Seele des deutschen Volkes eine allen gemeinsame und darum alles verbindende begeisterte Teilnahme wachgerufen hat. Mein Werk konnte nur wachsen und reifen, weil ich ausreichende Bildung zum Begreifen der mir gestellten Aufgabe und die Lebensstellung sowie die Mittel besaß, um mir das Wissen und das Können, die Geschicklichkeit und die Leistung von Gelehrten, Ingenieuren und von Arbeitern jeder Art vom Feinmechaniker bis zum Tagelöhner dienstbar zu machen. Alle waren unentbehrlich. Aber je weniger Schule, Vorkenntnisse und Fertigkeit die verschiedenen Aufgaben erforderten, desto leichter waren die mit diesem Betrauten zu ersetzen. Nur selten war ein Wechsel notwendig, da das gesteckte Ziel alle ohne Unterschied des Stammes, der Lebensstellung, der religiösen und politischen Anschauung und des Besitzstandes zum stolzen, freudigen Zusammenwirken begeisterte; und alle haben auch – mit Ausnahme bisher des kapitalgebenden Unternehmers – Vorteil und Verdienst dabei gefunden. Nur mit solcher geordneten Verbindung der verschiedenen abgestuften Gaben und Kräfte war das hohe Ziel zu erreichen. So stellt der Erfolg meines Unternehmens ein Bild dar dessen was sich heute einmal wieder in der herzerhebendsten Weise in Deutschland vollzieht: Gleiches Wollen hat alle, Fürsten und Volk, reich und arm, alt und jung, zu gleicher Tat vereint, der die wertvolle Frucht nicht versagt bleibt. Möge die Freude des gesamten deutschen Volkes an seiner Tat stets erneutem einigen Zusammengehen, ohne welches die ihm innewohnende Kraft niemals zur vollen Wirkung kommen kann, anfeuern, zum Nutzen und zum Heile des Vaterlandes."
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Jan 3, 2024 • 40min

Explosion der "Hindenburg" in Lakehurst | 6.5.1937

1936 geht das damals größte Luftschiff der Welt "Hindenburg" in Betrieb. Es fährt 63 mal über den Atlantik, sowohl nach Rio de Janeiro als auch nach Lakehurst bei New York. Am 6. Mai 1937 jedoch kommt es zur Katastrophe. Hergang der Hindenburg-Katastrophe Die Fahrt von Frankfurt am Main über den Atlantik war zunächst ruhig verlaufen. 97 Personen sind an Bord. An der amerikanischen Küste gibt es eine Gewitterwarnung, dadurch verzögert sich die Landung. Als der Zeppelin Lakehurst erreicht, entzündet sich der Wasserstoff im hinteren Teil des Luftschiffs, es sinkt zu Boden. Durch die Flammen gerät schließlich auch der Dieselkraftstoff in Brand. 35 Menschen sterben. Die Live-Reportage von Herbert Morrison wurde weltberühmt.

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