
So techt Deutschland - der ntv Tech-Podcast
'Deutschland im digitalen Abseits' oder 'Wir verlieren den Anschluss an China oder die USA'. So klingt es häufig, wenn über Digitalisierung, Künstliche Intelligenz oder Kryptowährungen gesprochen oder geschrieben wird. Aber verschlafen wir wirklich die großen Trends? In "So techt Deutschland" haken die ntv-Moderatoren Frauke Holzmeier und Andreas Laukat bei Gründern, Investoren, Politikern und Unternehmern nach, wie es um den Technologie-Standort Deutschland bestellt ist. Dieser Podcast wird vermarktet durch die Ad Alliance: audio-sales@ad-alliance.de.Alle Folgen finden Sie in der ntv App, bei RTL+, Amazon Music, Apple Podcasts, Spotify und im RSS-Feed.Alle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier: https://linktr.ee/sotechtdeutschland+++ Dieser Podcast wird vermarktet durch die Ad Alliance: audio-sales@ad-alliance.de ++++++Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html +++
Latest episodes

Dec 21, 2022 • 33min
Der günstige Mondrover nach dem Baukastenprinzip von Irene Selvanathan
Der Rover von Neurospace sieht ein bisschen aus wie die Spielzeug-Eisenbahnen von Märklin. Diesen Vergleich jedenfalls hört Gründerin Irene Selvanathan nach eigenen Angaben häufiger. "Wir hatten überlegt, wie man einen Rover, der sonst sehr komplex und groß ist, klein und skalierbar machen kann", erzählt die Berlinerin im ntv Podcast "So techt Deutschland". Deshalb haben sie und ihr Team das Chassis für den Rover einfach um einen kleinen, häufig eingesetzten Satelliten herumgebaut - inklusive Reifen natürlich. "Deswegen sieht der so lustig aus", sagt die Gründerin.Der Mondrover soll ein Baukasten sein, der individuell auf Forschungsinteressen angepasst werden kann. Eine Möglichkeit wäre, das Fahrzeug mit einem Roboterarm auszustatten, um zum Beispiel Gesteinsproben auf dem Erdtrabanten zu nehmen.Bevor es so weit ist, muss der Rover aber noch einige Test bestehen. "Die müssen eine bestimmte Art mechanischer Belastungen aushalten, Strahlungstests durchlaufen und auch Temperaturdeltas überstehen", erklärt Selvanathan die Anforderungen, die den Rover zu einem vergleichsweise teuren Unterfangen machen: 500.000 Euro soll ein Weltraumfahrzeug von Neurospace künftig kosten. Für Raumfahrtverhältnisse dennoch günstig, denn sonst gehen die Preise gerne in die Millionen.Geld sei die große Herausforderung für Weltraum-Startups insgesamt, sagt die Elektrotechnikerin. Das Potenzial des Weltraumstandorts Deutschlands hält sie für "wahnsinnig groß". Im Gegensatz zu den USA aber "fehle zurzeit die Unterstützung", beklagt die Gründerin. In den USA sei der Staat meist der erste Auftraggeber und investiere unbürokratisch große Summen. "Hier dagegen dauert allein die Antragstellung ein Jahr." Deswegen könnten viele Startups kaum überleben.Was ihr aber Hoffnung macht, wann der Rover von Neurospace auf dem Mond landen soll und ob sie bald mit der NASA zusammenarbeitet, erzählt Irene Selvanathan in der neuen Folge von "So techt Deutschland".Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Dec 13, 2022 • 33min
Refurbed-Chef Kaminski: Ein Handy-Neukauf ergibt keinen Sinn mehr
Auf Refurbed können Nutzer generalüberholte Elektrogeräte kaufen - von der Waschmaschine bis zum Smartphone. "Wir sind die beste nachhaltige Alternative im direkten Vergleich zum Neukauf", betont Kilian Kaminski, der Gründer und Chef der Plattform, im ntv-Podcast "So techt Deutschland".Refurbed erlebt derzeit einen Boom. 2020 konnte das Startup seinen Umsatz auf mehr als 100 Millionen Euro verdreifachen. Zu den Produkten, die am besten laufen, gehören Handys: Weit über 20 Millionen Smartphones wurden in Deutschland im vergangenen Jahr verkauft - und damit eine riesige Menge an verbauten und vor allem wertvollen Rohstoffen.Für die Produktion eines einzigen Smartphones braucht es 60 verschiedene Stoffe und 30 unterschiedliche Metalle. Für immer mehr Käufer ist das ein Argument, das eigene Smartphone möglichst lange zu nutzen. Erst recht, wenn einzelne Geräte weit über 1000 Euro kosten.Eine Trendwende, die man bei Refurbed zur Kenntnis nimmt. "Der Vorteil, immer das neuste Gerät zu besitzen, geht immer mehr zurück", sagt Kaminski, der in Europa beim Thema Recycling aber noch viel Luft nach oben sieht: "Es ist ein Fakt, dass ein Großteil der gebrauchten Elektronik oder des Elektroschrotts illegal ins Ausland gebracht wird. Einer der großen Orte dafür ist Ghana, da ist die größte Elektro-Müllhalde der Welt", beklagt er.Was dagegen getan werden kann, wieso Kreislaufwirtschaft so bedeutsam ist, erzählt Kilian Kaminski in der neuen Folge von "So techt Deutschland". Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Dec 6, 2022 • 37min
Bestsellerautor Marc Elsberg: "Gegen eine Belohnung würden wir uns freiwillig überwachen lassen"
Was wäre, wenn eines Tages Außerirdische auf der Erde landen? In Science-Fiction-Romanen ist das schon eine-Standard-Geschichte. Marc Elsberg würde seine Werke dann schon eher als "Was-wäre-wenn-Romane" beschreiben. Was wäre, wenn der Strom ausfällt und "ich plötzlich nicht mehr aufs Klo gehen kann" oder "Was wäre, wenn man mit sozialen Medien Wahlen beeinflussen könnte?", nennt Elsberg zwei Beispiele aus seinen Werken.Ersteres hat er in seinem Bestseller-Roman "Blackout" beschrieben. Vor knapp zehn Jahren veröffentlich, trifft er heute mit diesem Roman genau ins Schwarze. Auch mit dem Roman "Zero" war er seiner Zeit voraus. Dass soziale Medien Wahlen und die Menschen beeinflussen, ist inzwischen bittere Realität. Im Roman 1984 von George Orwell ist es eine zentrale Macht, die vorgibt und überwacht, ähnlich dem chinesischen Social-Credit-System.In "Zero" beschreibe er aber, dass unser kapitalistisches System so etwas nicht nötig hätte, "weil wir dumm genug sind, es gegen kleine Belohnungen sogar freiwillig zu tun, uns in so einem System zu bewegen", beschreibt Elsberg seine Sicht. Aber er sehe auch, dass sich was bewegt habe und verweist auf die DSGVO in der Europäischen Union, die "langsam zum Standard wird in der westlichen Welt", argumentiert der in Wien geborene Schriftsteller.Elsberg beschäftigt sich aber nicht nur mit Technologien, sondern auch mit neuen Ideen des Zusammenlebens der Menschen. "So können hier die Erkenntnisse aus Wissenschaft, Technologie und Geisteswissenschaften zu ganz neuen Ideen führen", hofft der Autor.Welche Technologien für Elsberg in Zukunft besonders spannend sind und mit welchen Themen er sich aktuell beschäftigt, erzählt Marc Elsberg in der neuen Folge von "So techt Deutschland".Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Nov 30, 2022 • 27min
NordVPN-Chefin Rusin-Rohrig: Auch deutsche VPN-Muffel surfen immer häufiger anonym
Joanna Rusin-Rohrig will mit NordVPN dafür sorgen, dass die Deutschen im Netz sicherer und unabhängiger unterwegs sind - als ein Anbieter von vielen VPN-Clients. Denn wer im Ausland unterwegs ist und zum Beispiel versucht, ein Fußballspiel online zu streamen, hat häufig ein Problem. Denn in Spanien, Portugal und Co. funktionieren die Streams aus rechtlichen Gründen in der Regel nicht. Eine Lösung: VPN. Mit Virtual Private Networks können Internetnutzer anonym im Netz unterwegs sein und so tun, als wären sie an einem anderen Ort.In Indonesien setzen 61 Prozent der Menschen VPN ein, in Indien sind es 45 Prozent. Deutsche Internetnutzer surfen nur zu 23 Prozent via VPN, wie es Zahlen der Agentur GWI zeigen. Aber der Trend geht nach oben. Das merkt auch NordVPN als Anbieter. "Was in den letzten Jahren passiert ist, ist so ein bisschen Bewusstseinszunahme für den Bereich online. Also die Menschen sehen auch zunehmend, was alles online passieren kann", sagt Joanna Rusin-Rohrig, Deutschlandchefin von NordVPN. Denn VPN helfe dabei, sich im Internet vor Attacken zu schützen. Warum und welche weiteren Vorteile VPNs haben, erzählt sie in der neuen Folge von "So techt Deutschland".Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.de.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Nov 22, 2022 • 31min
Jorgo Chatzimarkakis: "Bin froh, dass Herbert Diess bei VW entlassen wurde"
Für Jorgo Chatzimarkakis ist Wasserstoff der Energieträger der Zukunft. Damit sei ein "zirkulärer Prozess" möglich und ohne Kreislaufprozesse werde es nicht gehen. "Die Fokussierung auf Batterien wird nicht funktionieren" und deshalb sei er "heilfroh, dass Herbert Diess bei Volkswagen entlassen wurde", sagt der Gründer des Wasserstoffverbandes Hydrogen Europe im ntv-Podcast "So techt Deutschland" und erklärt seine Idee von einer Zukunft mit Wasserstoff.Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.de.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Nov 16, 2022 • 38min
Otto-Group-Vorstand Klauke: Warum der Otto-Katalog gehen musste
Otto war früher der Inbegriff des Versandhandels. Heute ist das Unternehmen ein Handels- und Dienstleistungsriese und auch ein Plattformanbieter. Ein Wandel, der nicht über Nacht passiert ist, wie E-Commerce-Vorstand Sebastian Klauke im ntv-Podcast "So techt Deutschland" erzählt. Sein Job ist es, den Onlinehandel der Otto Group in die Zukunft zu führen.Die begann Mitte der 1990er Jahre mit der Digitalisierung des berühmten Katalogs. "Natürlich ist das eine Kraftanstrengung", sagt Klauke. Rückblickend sei das allerdings der leichteste Teil gewesen. Denn Digitalisierung bedeutet stetiger Wandel: "Das fordert der Organisation viel ab, weil ich natürlich immer wieder Dinge infrage stellen und anders machen muss."Als das endgültige Aus kam und der Katalog im November 2018 letztmals in den Druck geschickt wurde, war das ein einschneidendes Erlebnis. Viele Mitarbeiter, auch Klauke, haben sich ein Exemplar zur Erinnerung gesichert. Aber bei aller Nostalgie stellt der Manager auch klar: Die Zahlen ließen keine andere Entscheidung zu.Heute liegt der Fokus der Otto Group anders: Als Plattformanbieter und letztlich Tech-Konzern schaut das Unternehmen auch in die USA und versucht, von bekannten Namen zu lernen. Es sei kein Zufall, dass die erfolgreichen Digitalkonzerne anders organisiert sind und "mehr Verantwortung in die Tiefe und Breite der Organisation geben", sagt Klauke. Das sei anspruchsvoll, auch für die Mitarbeiter.Wie der Weg bei Otto funktioniert und wie es um den E-Commerce in Sachen Nachhaltigkeit steht, erzählt Sebastian Klauke in der neuen Folge von "So techt Deutschland."Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.de.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Nov 8, 2022 • 26min
Landwirtschaft? Geht nicht mehr ohne Handy
"Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht." Ein Spruch aus einer Zeit, als König Friedrich II. die Kartoffel in Preußen heimisch machen wollte. Sebastian Schauff ist CEO von ag.supply, einem Onlineshop für Landwirtschaft, will den Bauern den Online-Einkauf schmackhaft machen."Die Hälfte der Traktoren ist inzwischen digital ausgestattet", erzählt Schauff. Auch Stall- oder Farm-Management seien heute weitestgehend digital.Schauff will mit seiner Firma aber einen Bereich beackern, der noch digitales Brachland ist. Im Ein- und Verkauf würden erst unter fünf Prozent des Volumens digital erfolgen. "Da ist noch unheimliches Potenzial", sagt Schauff.Landwirte blieben nach Meinung von Schauff lange bei den bestehenden Lieferketten. Aber seit der Corona-Krise habe sich dann doch einiges verändert. Vorher nutzten die Landwirte eher den Desktop-Rechner zu Hause nach der Arbeit, aber "inzwischen kommen 70 Prozent der Bestellungen mobil bei uns rein", erklärt Schauff. Warum "Geiz ist geil" bei Landwirten nicht funktioniert und wie Sebastian Schauff die Landwirte vom Online-Einkauf überzeugen will, erzählt der studierte Ökonom in der neuen Folge des ntv-Podcasts "So techt Deutschland".Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.de.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Nov 2, 2022 • 30min
Wie Fränzi Kühne Edding digitalisieren will: "Wir haben nicht nur Permanentmarker"
Fränzi Kühne ist Aufsichtsrätin, Buchautorin und Gründerin. In ihrem neuen Job versucht sie allerdings etwas ganz anderes: Die 38-Jährige will den Schreibwarenhersteller Edding digitalisieren. Gemeinsam mit Boontham Temaismithi teilt sie sich den Job des Chief Digital Officers. "Edding hat nicht nur Permanentmarker", erklärt Kühne im ntv-Podcast "So techt Deutschland" ihre Entscheidung, für ein Traditionshaus zu arbeiten. So hat das Unternehmen schon Nagellack oder Tinte für Tattoos entwickelt und 2020 in Hamburg ein erstes Tattoo-Studio eröffnet. Jetzt ist der digitale Bereich dran.Mit einer Aufgabe ist es aber nicht getan. Kühne sitzt darüber hinaus im Aufsichtsrat einer Versicherung - und bekommt vermutlich als einer der wenigen Firmenaufseher Fanpost. Denn die gebürtige Berlinerin ist regelmäßig auf Bühnen unterwegs und spricht zu Themen wie Digitalisierung und Frauen in Führungspositionen. "Ich habe Riesenprobleme damit gehabt, vor Menschen zu sprechen, auf Bühnen zu stehen und bin immer rot geworden", gibt sie zu. Warum sie es trotzdem macht und welche Visionen sie für Edding hat, erzählt Fränzi Kühne in der neuen Folge von "So techt Deutschland".Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.de.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Oct 25, 2022 • 38min
Sauber heizen ohne Öl und Gas? Thermondo plant die Wärmepumpen-Revolution
Spätestens seit dem Ukraine-Krieg debattieren viele Haushalte: Brauchen wir eine Wärmepumpe, oder nicht? Philipp Pausder stellt sich diese Frage schon lange nicht mehr. Der frühere Basketball-Profi widmet sich mit seinem Startup Thermondo seit fast zehn Jahren dem Heizen - und will jetzt dabei helfen, Tausende Wärmepumpen in deutschen Wohnhäusern zu verbauen.Als Thermondo gegründet wurde, spielte die allerdings noch keine Rolle. Vor zehn Jahren stand der Umbau von alten Ölheizungen auf neue Gasheizungen im Fokus - der damalige Standard im Heizungsbau, erklärt Pausder im ntv-Podcast "So techt Deutschland". Denn der Wechsel habe den CO2-Ausstoß um 50 bis 55 Prozent reduziert. "Das fanden wir cool", sagt der Unternehmer. "Unser Mindset war nicht, dass wir den CO2-Ausstoß auf null reduzieren sollten."Das gehe in der Menge nur mithilfe von Wärmepumpen, sagt Pausder, die in Deutschland allerdings rar gesät sind: Zwei Drittel der deutschen Haushalte heizen derzeit mit Gas oder Öl. Aus aktuellen Zahlen des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie geht hervor, dass sich allein im vergangenen Jahr 70 von 100 Deutsche beim Heizungskauf für Gas als Energieträger entschieden haben.Das muss sich bald ändern, denn Energiekrise und Bundesregierung zwingen viele Menschen zum Umrüsten. Im Koalitionsvertrag ist festgehalten, dass ab 1. Januar 2025 "jede neu eingebaute Heizung auf Basis von 65 Prozent erneuerbarer Energien betrieben werden muss". Mit dem ersten Entlastungspaket wurden die Pläne auf 2024 vorgezogen, gleichzeitig aber auch das Wort "möglichst" ergänzt. Außerdem wird darin ein Austauschprogramm für mehr als 20 Jahre alte Gasheizungen angekündigt, was der Lobbyorganisation Agora Energiewende zufolge dazu führt, dass bis 2030 etwa sechs Millionen Wärmepumpen installiert werden müssen, wenn die Ampel ihre Klimaziele im Gebäudesektor erreichen will.Wer den Umstieg wagen will, kann aus zwei Varianten wählen: Wärmepumpen arbeiten entweder mit Erdwärme oder mit Luftwärme. Wegen der nötigen Bohrungen ist die Installation der ersteren Variante aber mindestens doppelt so teuer wie die Luft-Version, die sich aber dennoch für kühlere Regionen eignet."Es ist ein weit verbreitetes Klischee, dass Wärmepumpen bei Kälte nicht funktionieren", sagt Themondo-Chef Pausder, der rhetorisch nachfragt: "Warum gibt es denn die meisten in Norwegen und Schweden?"Es komme auf die Technik an, sagt der Unternehmer. Das wichtigste Bauteil einer Wärmepumpe sei der Kompressor, der die Energie aus Luft oder Erde zieht. Gute Kompressoren schaffen das seinen Angaben zufolge auch bei minus 15 Grad.Bei Thermondo stammt das wichtige Bauteil von LG. Der südkoreanische Elektronikkonzern und das Berliner Heizunternehmen sind eine Partnerschaft eingegangen, um möglichst viele Wärmepumpen herstellen zu können. Bis zum kommenden Sommer sollen allein in Deutschland 10.000 Stück verbaut sein. Vergangenes Jahr hat die Branche bereits mit dem Einbau von 154.000 Wärmepumpen einen neuen Rekord aufgestellt. Um die Ziele der Ampel zu erreichen, müssen es mindestens 500.000 Anlagen pro Jahr werden.Dennoch ist Philipp Pausder überzeugt, dass Deutschland diese Ziele erreichen wird und zeitnah klimaneutral heizt. Wie, erzählt er in der neuen Folge von "So techt Deutschland".Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.de.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Oct 18, 2022 • 29min
Smarte Kühlschränke? Für den KI-Spezialisten von Miele derzeit nur Show
Wer einen neuen Backofen, Herd oder eine Waschmaschine kauft, bekommt die Künstliche Intelligenz heutzutage in der Regel gleich mitgeliefert. Kein Hersteller kann es sich leisten, seine Produkte nicht mit dem Attribut "smart" zu betiteln. Einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey zufolge besaßen im vergangenen Jahr bereits 3,3 Millionen Menschen in Deutschland smarte Hausgeräte.Ein Trend, der modern klingt, aber auch einen echten Mehrwert liefert - das versprechen die Hersteller von smarten Waschmaschinen oder Backöfen. Samsung, Bosch oder Miele brauchen Produkte, die wirklich Sinn ergeben. Intelligente Kühlschränke, die ihrem Besitzer auf die Arbeit eine Einkaufsliste für den Supermarkt schicken oder durch Kameras im Innenraum einen Überblick über die Lebensmittelvorräte geben, gehören derzeit nicht dazu. Sie werden zwar seit Jahren gerne als Paradebeispiel auf Messen vorgestellt, haben sich aber nicht durchgesetzt, wie Florian Nielsen, KI-Spezialist bei Miele, im ntv-Podcast "So techt Deutschland" verrät.Der KI-Experte des Gütersloher Unternehmens sieht dafür verschiedene Gründe. Kameras im Innenraum würden leicht durch Lebensmittel leicht verdeckt, erzählt er. "Und die Leute werden ihr Verhalten nicht anpassen, um einen intelligenten Kühlschrank zu bedienen." Nielsen ist deswegen überzeugt: "Ich sehe aktuell nicht, dass wir so etwas auf den Markt bringen können, ohne dass der Kunde sich verändern muss."Damit Miele echten Nutzen liefern kann, sind Nielsen und sein Team auf Daten angewiesen. Das werde klar kommuniziert: "Wir sagen ganz klar, warum wir Daten sammeln", betont Nielsen. Jeder Kunde werde gefragt, ob die Daten anonymisiert genutzt werden könnten. "Für uns ist es natürlich essenziell, dass wir das Vertrauen der Kunden nicht gefährden."Das ist auch entscheidend, wenn Hersteller kleine Verhaltensveränderungen bewirken wollen. Denn derzeit verwendet nur eine Minderheit der Deutschen Eco-Programme von Geschirrspüler oder Waschmaschine. "Die Kunden haben den Eindruck, die Waschmaschine würde dann mehr Energie verbrauchen, was aber nicht der Fall ist", erklärt Nielsen, der Verbesserungspotenzial bei der Kommunikation von Herstellern wie Miele sieht - zum Beispiel durch Apps, die zeigen, wie viel Energie ein Waschgang verbraucht und welche Programme besser geeignet sind. Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.de.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.