

Gut durch die Zeit. Der Podcast rund um Mediation, Konflikt-Coaching und Organisationsberatung.
Dr. Sascha Weigel
Ich bin Sascha Weigel und möchte Sie in diesem Podcast gemeinsam mit meinen Gästen mit spannenden Sichtweisen und Einschätzungen rund um die Themengebiete Mediation, Konflikt-Coaching und Organisationsberatung zum Nachdenken anregen. Wir hegen die Absicht, dass Sie hier durchaus die zündende Idee oder bei Bedarf einen neuen Lösungsansatz für ihre Problem- oder Konfliktsituation entwickeln können.
Zu Wort werden in diesem Podcast auch Fachexperten kommen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, deren Forschungsergebnisse wichtige Erkenntnisse für den Umgang mit Konflikten und damit für die Mediation und Konfliktberatung in der VUKA-Welt bieten.
Mehr zu Mediation und Konfliktmanagement: www.inkovema.de
Zu Wort werden in diesem Podcast auch Fachexperten kommen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, deren Forschungsergebnisse wichtige Erkenntnisse für den Umgang mit Konflikten und damit für die Mediation und Konfliktberatung in der VUKA-Welt bieten.
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Episodes
Mentioned books

Sep 24, 2021 • 47min
#55 - Einzelgespräche in der Mediation. Im Gespräch mit Dr. Isabell Lütkehaus
Weshalb es zuweilen zwei Zimmer braucht, wenn Konfliktparteien an einem Tisch zusammenkommen wollen.
Dr. jur. Isabell Lütkehaus; Mediatorin und Autorin des Standardwerks „Basiswissen Mediation“, lebt und arbeitet in Berlin.
In dieser Episode geht es um Einzelgespräche in der Mediation, …also wenn Mediatoren während der Mediation mit lediglich einer Partei sprechen. Dieses Vorgehen ist zunächst erst einmal rechtlich erlaubt, das ergibt sich aus § 2 Abs. 3 S. 3 MediationsG ausdrücklich vor, der „getrennte Gespräche“ benennt.
Was dabei aber zu beachten ist, wann Einzelgespräche sinnvoll erscheinen und wann sie besser zu unterlassen sind, das bespreche ich der Mediatorin mit Dr. Isabell Lütkehaus.
In eigener Sache
Neue Ausbildungskurse Mediation ab Oktober 2021 und Februar 2022.
Neuer Lehrpodcast "Episoden der Mediation"
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Links
Webseite von Isabell Lütkehaus
Fachartikel: I. Lütkehaus: Ich kann Dich nicht riechen, in: ZKM, 3/2020, 103 ff. (https://doi.org/10.9785/zkm-2020-230309)
Webseite Claus Roxin

Sep 18, 2021 • 49min
#54 - Unsicherheitskompetenz in der Beratung und Mediation. Im Gespräch mit Anja Benke
Wie damit umgehen, dass man sich unsicher fühlt und zuweilen nicht gemocht wird.
zur Person:
Anja Benke, Betriebswirtin, seit 2005 selbständig als Beraterin, Trainerin und Coach mit den Schwerpunkten Führungskräfteentwicklung, Teamentwicklung und Konfliktklärung, vorher 5 Jahre Abteilungsleiterin für Aus- und Weiterbildung bei Karstadt und 8 Jahre bei der Citibank. Seit 2020 zertifizierte Mediatorin.
Nutze den Prozess, lass' Dich als Beraterin auf ihn ein!
Inhalte:
Sie alle, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, werden Momente kennen, in denen Sie sich etwas wacklig auf den Beinen fühlen, unsicher darüber, was in den nächsten Sekunden oder Stunden werden wird und welchen Erwartungen sie ausgesetzt sind, sei es bei einer wichtigen Präsentation, zum Beginn eines neuen Jobs oder eines neuen Projekts oder eines neuen Beratungsauftrages - und Sie mögen zuweilen auch Unsicherheit darüber empfinden, was sie von sich selbst erwarten können und bestenfalls selbst gespannt sind, inwieweit es Ihnen gelingt, auch sich selbst mit ihrer Leistung zu überraschen. Diese Momente der eigenen und buchstäblich fühlbaren Unsicherheit sind keinesfalls ausschließlich aus dem eigenen Innenleben heraus entstanden oder als solche erklärbar, obschon Ihre biografischen Prägungen und Erfahrungen das ihrige dazu beitragen mögen.
In Zeiten starker gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Verunsicherung kommen zudem äußere, wenn auch weniger fassbare Einflüsse hinzu, die eine diffuse Ungewissheit aufkommen lassen können. Diese verstärken die eigenen Unsicherheiten spürbar: Wird mein Job noch in drei Jahren existieren? Trägt sich mein Geschäftsmodell, mit dem ich mich selbständig gemacht habe? Kann ich meinen Job oder diesen Auftrag überhaupt den Standards entsprechend bewältigen? Wer kann mir helfen und mich beraten?
Kurz und gut: Ungewissheiten und Unsicherheiten sind heute allgegenwärtig und müssen von uns als Berater, als Mediatorinnen oder als Coaches gut versorgt, geklärt und eingebunden werden.
Sowohl unsere eigenen Unsicherheiten als auch diejenigen, die unsere Klienten und Medianten mitbringen bzw. die sie sogar veranlasst haben, unsere Hilfe in Anspruch zu nehmen, fordern uns bei der Beratungsarbeit heraus.
Darum soll es heute gehen: den konstruktiven Umgang mit der eigenen Unsicherheit und der zu beratenden Unsicherheit unserer Klienten.
Umgang mit Unsicherheiten als Berater*in
Umgang mit Unsicherheiten bei den Klientinnen und Mandantinnen
Link:
Webseite von Benke Personalentwicklung

Sep 11, 2021 • 43min
#53 Verkammerung der Mediationsbewegung. Im Gespräch mit Dr. Reinhard Greger
Auf welches Problem ist die Idee einer Mediationskammer ein Lösungsansatz - und wie kann es sonst gelöst werden?
Die Deutsche Stiftung Mediation hat am 25.3.2021 dem Bundesjustizministerium und den Mediations-Stakeholdern die Idee zur Errichtung einer Bundesmediatorenkammer als wichtigen Beitrag zur Professionalisierung der Mediation offiziell per Rundmail vorgestellt. Eine Kammermitgliedschaft schaffe Vertrauen und fördere maßgeblich das Bekanntsein und die Akzeptanz von Mediation beim Verbraucher.
So klar die Aufgaben einer Kammer im deutschen Kammerwesen sind, namentlich die Sicherung qualitativ hochwertiger Berufsausübung sowie die konsistente Außendarstellung der Berufsträger, so unzureichend rechtfertigend ist es für die Verkammerung und ihrer Folge einer Zwangsmitgliedschaft, dass mit Hilfe einer Kammer die Außendarstellung erste gelingen würde.
Inhalte:
Kammeridee und ihre Herausforderungen
Auf welches Problem ist die Verkammerung ein Lösungsansatz?
Grundidee des Kammerwesens
Qualitätssicherung der Berufsausübung
einheitliche Aussendarstellung
Wer wäre betroffen und würde letztlich als Mitglied verkammert werden?
(Problem, wer ist eigentlich Mediator und welche Tätigkeiten würden erfasst werden, deren Ausübung dazu führen würden, Mitglied der Kammer werden zu müssen?)
Verfassungsrechtliche Anforderungen
weitere Lösungsansätze für das diagnostizierte Problem zu weniger Mediationen und Sichtbarkeit dieser Methode
Verweisungspflichten für Richter bei den Gerichten (Engpass: Kulturwandel)
Es ist mittlerweile unumstritten, dass eine Anordnung zur Mediation, also genau genommen eine Anordnung, eine Mediation zu beginnen, keine Rechtsverletzung des Freiwilligkeitsgrundsatzes ist.
Beratungspflichten für Rechtsanwälte (Engpass: Wirtschaftlichkeitsfragen)
Anforderungen an Sozial- und sonstige Beratungsstellen (Engpass: Konkurrenzfragen)
Erfahrungswerte aus dem BIGFAM-Projekt Berlin (Engpass: Rechtzeitigkeit)
Hinweise:
Reinhard Gregers Webseite zur Außergerichtlichen Streitbeilegung
Gutachterliche Stellungnahme von Prof. Dr. Winfried Kluth (MLU Halle) zum Vorschlag der Deutschen Stiftung Mediation
Präsentation der Deutschen Stiftung Mediation zu Ihrem Vorschlag

Sep 4, 2021 • 51min
#52 SanierungsMediation. Im Gespräch mit Uwe Kassing
Mediation und Moderation im Feld der Unternehmenssanierung und -restrukturierung
Die Sanierung von finanziell angeschlagenen Unternehmen erfordert in zunehmend bereits in einem frühen Stadium des Sanierungswegs eine professionelle Begleitung. Hier können in Zukunft infolge des 2021 erlassenen StaRU-Gesetzes versierte Moderatoren und Mediatoren zum Zuge kommen. Wie es dazu gekommen ist und was im Einzelnen zu beachten sein wird, das bespricht der Mediator und Ausbilder Dr. Sascha Weigel mit dem Sanierungsexperten und Pionier auf dem Gebiet der SanierungsMediation Uwe Kassing.
Inhalte:
Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Sanierungsverfahren und Mediationsverfahren
Prinzipien der Mediation im Sanierungsverfahren
Sanierungsfälle ähneln mehr Gruppenmediationen, statt klassische zwei-Seiten-Mediation
Sanierungsziel vs. Mediationsoffenheit
Rollenaspekt: Allparteilichkeit als Sanierungs- und Restrukturierungsberater?
Rollenaspekt: Neutralität des Sanierungsmoderators bzw. der Restrukturierungsbeauftragten (vom Gericht)
Problem der Vorbefassungen.
Persönliche Voraussetzungen für die Arbeit von Sanierungsmoderationen und Restrukturierungsbeauftragungen.
Rollenverständnis nach dem StaRUG.
Methodenfragen: Einzelgespräche (Caucus-Mediation)
Uwe Kassing:
Bereits in der Ausbildung in den 90er Jahren begann Uwe Kassing seine Tätigkeit im Bereich Insolvenzrecht, damals noch im Konkursrecht (Konkursordnung), in der renommierten Verwalterkanzlei JNP, Hamburg.
Mit Inkrafttreten der Insolvenzordnung trat Uwe Kassing in die multidisziplinäre Kanzlei Haarmann Hemmelrath ein und arbeitete anschließend lange Jahre selbständig als Insolvenzverwalter (Fachanwalt für Insolvenzrecht).
Nach seiner Ausbildung zum Mediator und mit Inkrafttreten des ESUG sowie des Mediationsgesetzes im Jahr 2012 widmet er sich ausschließlich als SanierungsMediator der Unterstützung von Eigenverwaltungsverfahren in kleinen und mittleren Unternehmen. Der Fokus seiner Arbeit liegt in der außergerichtlichen SanierungsMediation und der Sanierung von Unternehmen mittels Insolvenzplan. Dabei sind nach seinem Verständnis gerade in den Eigenverwaltungsverfahren mediative Kompetenzen und die Unterstützung konsensualer Lösungen von Konflikten durch transparente Kommunikation zwischen allen Verfahrensbeteiligten ein wesentlicher Erfolgsfaktor.
Die langjährigen Erfahrungen und die Entwicklung einer veränderten Insolvenz- und Sanierungskultur kennzeichnen seine fachlichen Beiträge, u.a. seit der ersten Auflage im Handbuch Mediation (Hrsg. Haft/ von Schlieffen, 3. Auflage 2016; Kapitel „Mediation im Insolvenzrecht“).
Mit der Umsetzung der Europäischen Richtlinie zum vorinsolvenzlichen Restrukturierungsverfahren wird nach seiner Einschätzung der Weg geebnet, um zwischen den betroffenen Unternehmen und den Gläubigern mit dem StaRUG in kritischen Situationen angemessene, interessengerechte Restrukturierungslösungen ohne das gefürchtete Stigma der Insolvenz zu erarbeiten.

Aug 27, 2021 • 51min
#51 - Storytelling in der Mediation. Im Gespräch mit Hanna Milling
Storytelling als professionelle Methode in der Mediation und im Coaching
Dr. Hanna Milling lebt in Berlin und Chorin. Als Mediatorin und Coach begleitet sie Menschen und Organisationen bei der Lösung von Konflikten. Die studierte Diplom-Kulturwirtin und Doktorin der Philosophie ist Ausbilderin für Mediation BM® sowie ausgebildete Klärungshelferin und Lachtrainerin. Im Gespräch mit Sascha Weigel gibt sie Auskunft über die Anwendung von Geschichten in der Mediation.
Geschichten sind eine Provokation zum Umdenken. (Nossrat Peseschkian)
Inhalte in dieser Episode:
Wie werden Geschichten in der Mediation eingesetzt?
In welcher Phase lassen sich Geschichten in der Mediation einsetzen? (Spoiler: Natürlich in jeder Phase - zu jedem Zeitpunkt. Immer!)
Wie können Geschichten in der Mediation eingesetzt werden?
Worauf ist zu achten beim intervenierenden Einsatz von Geschichten in der Mediation?
Funktionen von Geschichten:
Distanzierungsfunktion
Normalisierung
Suchprozessfunktion
Links:
Webseite Hanna Milling
Webseite zum Buch: Verlagsseite Wolfgang Metzner Verlag

Aug 21, 2021 • 58min
#50 - Wenn Berater ratlos sind. Transaktionsanalyse für eine Allgemeine Beratungstheorie
Balling-Mohr-Weigel-Gespräche. Teil 4
Beratungsschulen, die psychologisch ausgerichtet sind und sich mglw. zu einer Allgemeinen Beratungstheorie verbinden werden:
Psychoanalyse
Psychodynamische Schulen
Verhaltenstherapeutische Schulen
Humanistische Psychologie samt Ihrer Schulen (Klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie, Transaktionsanalyse etc.)
Systemische Therapien
NLP
Hypnosystemische Therapien und Beratungen
In eigener Sache
Neue Ausbildungskurse Mediation ab Oktober 2021 und Februar 2022.
Neuer Lehrpodcast "Episoden der Mediation"
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Aug 14, 2021 • 52min
#49 - Die dunkle Seite der Mediation II - Gefahren für Mediator*innen. Im Gespräch mit Markus Troja
Die fünf Wege in der Mediation, die Mediator*innen auf die dunkle Seite der Mediation führen.
Neuen Ausbildungskurse ab Oktober 2021 und Februar 2022. Mehr Informationen.
Inhalte:
Wenn es wie in Star Wars auch in der Mediation einen dunklen Lord gäbe, könnte er seinen Schülern fünf Leitsätze auf den Weg geben, die zur dunklen Seite der Mediation führen:
1. Sei Dir gewiss, Mediation kann nicht schaden. Sie ist immer den Versuch wert.
2. Deine Aufgabe ist es, die Konfliktparteien an einen Tisch zu bringen. Überzeuge sie in jedem Fall von der Mediation und lenke ihren Blick weg von den Alternativen.
3. Bringe die Parteien dazu, dass sie sich einigen. Der Erfolg der Mediation ist die Vereinbarung. Lenke all Dein Handeln darauf.
Was ist eine erfolgreiche Mediation?
Motivationen von Mediator*innen während der Mediationen?
4. Als Mediatorin hast Du auch die Verantwortung für die Entwicklung der Mediation selbst. Du bist die Hüterin der wahren Mediation. Glaube an ihr Wirken und erlaube kein Abweichen von der reinen Lehre.
5. Strebe stets die Versöhnung der Konfliktparteien an. Betrachte einen Streit erst als beendet, wenn beide Seiten wirklich vergeben und vergessen können.
„Das Bild und die Nachwirkung des Konfliktes und alles dessen, was man dem anderen vorzuwerfen hatte, bleibt im Bewusstsein bestehen und kann nicht verschmerzt werden. Aber um dies herum wächst nun doch die unverminderte Liebe und Anhänglichkeit, indem jene Erinnerungen und Resignationen nicht als Abzug wirken, sondern wie organische Bestandteile in das Bild des andern eingefügt sind, den wir nun sozusagen inklusive dieser Passiva in der Bilanz unsres Gesamtverhältnisses zu ihm lieben – wie wir doch einen Menschen auch mit all seinen Fehlern lieben, die wir nicht aus ihm fortdenken können. Die Bitternis des Kampfes, die Punkte, an denen die Persönlichkeit des andern versagt hat, die einen dauernden Verzicht oder eine immer erneute Irritation in das Verhältnis bringen – all dies ist unvergessen und eigentlich unversöhnt. Allein es ist sozusagen lokalisiert, als ein Faktor in die ganze Beziehung aufgenommen, deren zentrale Intensität darunter nicht zu leiden braucht.“(G. Simmel in Rammstedt, Georg Simmel Gesamtausgabe, Bd. 7, Frankfurt a.M. 1995, S. 343 f.)
Literatur:
Fachbeitrag: Markus Troja, Die dunkle Seite der Mediation, ZKM 4/2019, 138-141.
Fachbuch: Fritz Breithaupt, Die dunkle Seite der Empathie. Frankfurt am Main 2017
Links:
Webseite von Markus Troja: www.trojapartner.de

Aug 6, 2021 • 53min
#48 - Die dunkle Seite der Mediation I - Im Gespräch mit Markus Troja
Gefahren durch die Mediation: Worauf wir als Gesellschaft achten müssen und was wir - mit der Mediation - tun können...
Neuen Ausbildungskurse ab Oktober 2021 und Februar 2022. Mehr Informationen.
Lern- und Wissensmanagement-Tool: www.elemente-der-mediation.de
Mediation ist ein schillernder Begriff, dessen dunkle Seiten dadurch oftmals unerkannt bleiben. In zwei Teilen gehen Markus Troja und Sascha Weigel diesen dunklen Seiten der Mediation nach.
Die dunkle Seite ist eine Konsequenz der Macht und Einflussstärke von Mediator*innen.
Dabei gibt es einmal Gefahren, die durch die Mediation als Konfliktbearbeitungsverfahren ausgehen, weil strukturelle Konflikte unbeachtet bleiben und die Personen alleingemacht und vereinzelt eine unzureichende Konfliktvereinbarung untereinander treffen.
Zum anderen gibt es Gefahren durch die Mediator*innen als Dritte im Konflikt, die stets als Machtfaktor oftmals selbst ihren Einfluss verkennen und persönlich "auf die dunkle Seite geraten" können.
Manchmal ist die einzelne Konfliktvermittlung misslich, wenn dadurch die Organisation gehindert wird, vertiefter über das strukturelle Grundproblem nachzudenken und eine weitergehende Entscheidung zu treffen.
Genannte Literatur:
Fachbeitrag: Markus Troja, Die dunkle Seite der Mediation, ZKM 4/2019, 138-141.
Fachbuch: Fritz Breithaupt, Die dunkle Seite der Empathie. Frankfurt am Main 2017

Jul 20, 2021 • 52min
#47 - Deal Mediation (Vertragsmediation). Im Gespräch mit Jörg Schneider-Brodtmann
Mediation ohne Konflikt - Wer braucht so etwas und wieso hat der deutsche Gesetzgeber das nicht (auch so) gesehen?
Neuen Ausbildungskurse ab Oktober 2021 und Februar 2022. Mehr Informationen.
Lern- und Wissensmanagement-Tool: www.elemente-der-mediation.de
Inhalte:
„Deal Mediation“ – Mediation ohne Konflikt?
Bei der Vertragsmediation unterstützt ein neutraler Dritter die Parteien im Verhandlungsprozess - bis hin zum anvisierten Vertragsschlusses. Das Verfahren ist maßgeblich dadurch gekennzeichnet, dass zum Zeitpunkt des Prozessbeginns kein (manifester oder eskalierter) Konflikt vorliegt, sondern allenfalls ein - allseits anerkannter - Interessengegensatz, der jedoch durch potenzielle Interessensgleichläufe auf gemeinsam zu erschaffende Gewinne nicht im Vordergrund steht, sondern beachtet werden will. Konfliktpotenziale, die aufkommen, wenn gemeinsam etwas Neues geschaffen werden will, werden mithin ernst genommen - und die vertraglichen Absprachen von Beginn an mit Hilfe eines neutralen, allparteilich agierenden Dritten unterstützt.
Nutzen der Deal Mediation:
Im Grunde ist jede Streitbeilegung durch Mediation auf die Herbeiführung einer Einigung, also einen Vertrag ausgerichtet. Die Anwendung der Mediationsprinzipien auf Vertragsverhandlungen, denen kein (manifester) Konflikt zugrunde liegt, ist daher aus methodischer Sicht konsequent. Als Vorteile der Deal Mediation werden u.a. hervorgehoben, dass sich die Parteien bei Hinzuziehung eines Mediators mehr auf die Verhandlungsinhalte als den Prozess konzentrieren können, wertschöpfende Aspekte gegenüber der bloßen Wertverteilung stärker betont werden, Unterschiede im Verhandlungsstil und der Verhandlungsmacht der Parteien ausgeglichen, sprachliche und kulturelle Hürden überwunden und aus dem „Verhandlungsdilemma“ resultierende Verhandlungsblockaden leichter aufgelöst werden können. Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Vorteil liegt darin, dass der einmal ausgewählte Vertragsmediator im Falle eines erfolgreichen Vertragsschlusses den Vertrag über dessen gesamte Laufzeit hinweg begleiten und beim Auftreten von Störungen und Eskalationen jederzeit zur Konfliktbeilegung eingesetzt werden kann. Der Vertragsmediator agiert in diesem Sinne als „Counsel to the Deal“.
Historie und Konzeption:
Das Konzept der Deal Mediation wurde zunächst in den USA als neues Tätigkeitsfeld für Rechtsanwälte vorrangig in komplexen grenzüberschreitenden Transaktionen entwickelt und im Anschluss daran in Europa rezipiert. In Deutschland wurde diese Entwicklung bereits im Vorfeld des Mediationsgesetzes aufgegriffen und befürwortet, gleichwohl aber nicht im Mediationsgesetz rechtlich verankert.
Links:
Webseite Jörg Schneider-Brodtmann: Menold Bezler

Jul 8, 2021 • 1h 17min
#46 - Geschichte der Beratung. Teil III - Comeback der Beratung in der Postmoderne. Gespräch mit Haiko Wandhoff
Was wir tun, wenn die Welt sich während unseres nächsten Schrittes selbst wandelt.
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Rückblick und Zusammenfassung
-Vertrauen als Beratungsressource
Vertrauensaufbau mittles Schriften
Fürstenspiegel und Ratgeberliteratur
Beratungsangebote und Beratungsnachfrage
Ich-AG und Unternehmerselbst
Aufgeklärte Beratungsskepsis und Psychoanalyse
Organisierte Moderne und Fachberatungsbedarf
Sozialfürsorge und staatliche Beratung
Liberaler Taylorismus, Staatsozialistische Kolchosen und nationalsozialistische Volksbetriebe
Luhmanns Steuerungsskepsis und Systemtheoretische Wende
Biologischde Systemtheorie, Maturana und Varela
Antiromantik und Anti-Gegenkultur der Systemtheorie
Hypnose und Hypnosystemische Beratung
M. Erikson und G. Schmidt
Hochzeit zwischen existenzialistischem Humanismus und Systemtheorie
Der ganze Mensch im Zentrum (Flora und Fauna im Schatten!) und Dekonstruktion des Menschen in der Systemtheorie
Liebe fühlen und Systeme denken (Maturana)
Weg in die Beratungsgesellschaft
Entfesselung der Wirtschaft hin zur globalisierten Wirtschaft
Individualisierung und Amerikanisierung von Persönlichkeiten
technologische Entwicklungen und Verwicklungen des Alltags (DOS-Computer)
Fachberatung und zwischenmenschliche Kommunikation
Blick in die Zukunft
Technologisierung und Digitalisierung der Beratung
Beratung durch Künstliche Intelligenzen via Internet
Beratung als Lehre und Praxis vom Umgang mit Menschen


