F.A.Z. Bücher-Podcast

Frankfurter Allgemeine Zeitung
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Dec 11, 2022 • 1h 20min

Eskapismus – was denn sonst? Geschenkempfehlungen für Weihnachtsmuffel, Denkfaule und andere

Vierzehn Gespräche von Maria Wiesner und Fridtjof Küchemann – und ein neues Literaturrätsel So mühsam es mitunter sein mag, von allein auf Geschenke für all die Verwandten und Freunde zu kommen, denen man zu Weihnachten gern ein Buch unter den Baum legen möchte, so viel Spaß macht es, Leute zu fragen, was sie zu einem solchen Zweck empfehlen würden. Wir sind durch den vierten Stock in der Frankfurter Redaktion der F.A.Z. gezogen oder haben telefoniert und Kollegen gelöchert, vielleicht ein wenig herausgefordert mit Fragen nach Empfehlungen, auf die jede und jeder von ihnen so gut antworten kann wie vielleicht kein anderer – für Denkfaule und Weihnachtsmuffel, zum Fliehen der Gegenwart, fürs Reisegepäck oder für den Notfall, dass doch auf die Schnelle noch ein Geschenk her muss für jemanden, den man leider einfach nicht auf der Liste hatte. Jetzt stehen wir auch mit ein paar Anregungen da, die wir uns für uns selbst merken. Vierzehn Antworten haben wir gesammelt, vierzehn kleine Gespräche sind in dieser Folge des Bücher-Podcasts zu hören, dazu ein neues Literaturrätsel, die Lösung aus dem November und natürlich auch, wer diesmal unseren Buchpreis gewonnen hat. Jürgen Kaube haben wir nach einem Buch gefragt, geeignet, um Denkfaule zum Nachdenken zu bringen. Die Empfehlung des Feuilleton-Herausgebers der F.A.Z.: „Kains Knochen“, von Edward Powys Mathers unter dem Pseudonym Torquemada veröffentlicht, aus dem Englischen übersetzt von Henry McGuffin, in der Taschenbuchausgabe bei Suhrkamp 210 Seiten stark und zum Preis von 13 Euro überall zu kaufen. Ein Buch, das uns zeigt, was Russland sonst noch ist – außer ein Land, das seinen Nachbarn angegriffen hat: Danach haben wir Kerstin Holm gefragt. Und gleich zwei Antworten bekommen: Unsere Russland-Expertin empfiehlt „111 Gründe, Russland zu lieben“ von Jens Siegert, mit seinen 280 Seiten bei Schwarzkopf & Schwarzkopf erschienen und als Taschenbuch für 14,99 Euro zu haben. Und „Sibiriens vergessene Klaviere“ von Sophy Roberts, aus dem Englischen übersetzt von Brigitte Hilzensauer, 384 Seiten stark, 26 Euro teuer und bei Zsolnay veröffentlicht. Claudius Seidl haben wir mit der Frage nach einem Buch für jemanden herausgefordert, der bestimmt schon alle Bücher hat. Der Kollege empfiehlt den von Bernice B. Rose herausgegebenen Katalog „Picasso, Braque and Early Film in Cubism“, gerade einmal 188 Seiten stark, erschienen bei PaceWildenstein in New York im Jahr 2007. Dietmar Dath empfiehlt auf unseren Wunsch ein Buch, das von einer schöneren Zukunft erzählt: die Sondernummer einer Zeitschrift vielmehr, das Heft „Planet Democracy – Stories of Hope, Courage, Unity & Compassion“ der Mithila Review, eines indischen Magazins für internationale Science Fiction und Fantasy, herausgegeben von Salik Shah. Melanie Mühl hat uns, nach einem Buch fürs Reisegepäck gefragt, Joseph Conrads „Herz der Finsternis“ empfohlen. In der reisegepäckfreundlichen Reclam-Ausgabe, übersetzt von Daniel Göske, hat es 166 Seiten und kostet 8 Euro. Von Andreas Platthaus wollten wir wissen, welches Buch sich als Geschenk anböte, das im Jahr 2022 jeder (noch schnell) gelesen haben sollte. Er ist auf „Aufklärung“ von Angela Steidele gekommen. Im Insel Verlag erschienen, ist der Roman 603 Seiten stark und kostet 25 Euro. Wir haben Hubert Spiegel um die Empfehlung eines Buchs für jemanden gebeten, der mit der Gegenwart gerade nicht so viel zu tun haben will. Seine Empfehlungen: Gedichte von Ror Wolf und Hans Magnus Enzensberger, zum Beispiel zu finden im Band „Im Zustand vergrößerter Ruhe – die Gedichte“ der Werkausgabe Ror Wolfs, bei Schöffling & Co. erschienen, 480 Seiten stark, zum Preis von 49 Euro, und Hans Magnus Enzensbergers „Gedichte 1950-2020“, als Suhrkamp Taschenbuch zum Preis von 14 Euro 238 Seiten stark. Jan Wiele sollte uns ein Buch für jemanden empfehlen, der in diesem Jahr eigentlich schon zu viel gelesen hat. Seine Wahl fiel auf den Gedichtband „Innigst / Dearly“ von Margaret Atwood. Er versammelt dem Untertitel nach „Gedichte eines Lebens / Poems of a Lifetime“, und zwar zweisprachig, die Übertragungen ins Deutsche stammen von Jan Wagner. Das Buch ist im Piper Verlag erschienen, hat 240 Seiten und kostet 28 Euro. Ein Buch, das ein Gefühl für Frankfurt vermittelt: Wen könnten wir danach besser Fragen als unseren Kollegen Matthias Alexander, der vor seinem Wechsel zu uns ins Feuilleton in der Rhein-Main-Zeitung, dem Regionalteil der F.A.Z., gearbeitet hat. Er empfiehlt „Alles verschwindet! Carl Theodor Reiffenstein (1820 – 1893) – Bildchronist des alten Frankfurt“ von Jan Gerchow, Wolfgang Cilleßen und Aude-Line Schamschula, mit Aquarellen und Zeichnungen aus dem 19. Jahrhundert. Der Ausstellungskatalog ist bei Henrich Editionen erschienen, hat 208 Seiten und kostet 24,95 Euro. Stefan Trinks, nach einem Buch gefragt, das Lesen und Betrachten verbindet, empfiehlt „The World of Music Video“, den Katalog zur gleichnamigen Ausstellung in diesem Jahr in der Völklinger Hütte, herausgegeben von Ralf Beil. Er ist bei HatjeCantz erschienen, hat 448 Seiten mit 530 Abbildungen, ist in Klappenbroschur gebunden und kostet 58 Euro. Ein Buch für Weihnachtsmuffel? Petra Ahne schlägt den Roman „Treue“ von Hernan Diaz vor, übersetzt aus dem Englischen von Hannes Meyer, bei Hanser Berlin erschienen und zum Preis von 27 Euro 416 Seiten stark. Simon Strauß haben wir um die Empfehlung eines Buch gebeten, das uns zeigt, auf wessen Schultern wir Zwerge der Gegenwart so sitzen. Joseph Roths Roman „Rechts und Links“ ist zum Beispiel als KiWi-Taschenbuch zu haben, hat 208 Seiten und kostet 6 Euro. Andreas Kilb ist bei der Frage nach einem Buch für jemanden, der eigentlich nicht liest, auf den Katalog zur Ausstellung „Donatello – Erfinder der Renaissance“ in der Berliner Gemäldegalerie gekommen – von Neville Rowley herausgegeben, 344 Seiten stark und zum Preis von 39 Euro beim Verlag E.A. Seemann zu haben. Immer wieder kommt es vor, dass kurz nach dem Fest jemand vor der Tür steht und ein Geschenk mitgebracht hat, ohne dass wir ebenfalls eines vorbereitet hätten. Welches Buch, schon fertig eingepackt, sollte man für diesen Fall bereithalten? Paul Ingendaay empfiehlt Andrés Barbas Roman „Die leuchtende Republik“, aus dem Spanischen von Susanne Lange übersetzt, 224 Seiten stark und zum Preis von 22 Euro im Luchterhand Literaturverlag erschienen. Und wir selbst? Maria Wiesner, nach dem Buch gefragt, das sie in diesem Jahr überrascht hat, nennt Stephen Kings „Es“ – und zwar in der limitierten Prachtausgabe im Schmuckschuber mit Illustrationen von Max Löffler, bei Heyne für 75 Euro zu haben: von Alexandra von Reinhardt, Joachim Körber und Anja Weiligmann übersetzt und ganze 1360 Seiten stark. Fridtjof Küchemann empfiehlt als Buch für alle, denen die Weihnachtstage immer zu trubelig sind und die danach Ruhe brauchen, „Verstecke“ von Petri Tamminen, von Stefan Moster aus dem Finnischen übersetzt, 102 Seiten schmal, im Jahr 2005 bei Suhrkamp erschienen und leider inzwischen nur noch antiquarisch zu bekommen. Aber das ja inzwischen auch ohne größere Mühe. Abschließend stellen wir noch ein neues Literaturrätsel, verraten die Lösung aus dem November und natürlich auch, wer diesmal unseren Buchpreis gewonnen hat. faz.net/literaturraetsel: Die Seite für Ihre Teilnahme am Literaturrätsel Die Adresse für Anregungen, Lob, Kritik
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Dec 4, 2022 • 41min

Vom Benennen der fremden Welt: Ein Gespräch mit Esther Kinsky

Paul Ingendaay trifft die Schriftstellerin und Übersetzerin Esther Kinsky Esther Kinsky, geboren 1956, ist eine der auffälligsten Stimmen der zeitgenössischen deutschen Literatur. Ihren Ruf erwarb sie sich zunächst als Übersetzerin aus dem Russischen, Polnischen und Englischen. In den letzten dreizehn Jahren folgten vier Gedichtbände und fünf Romane, die unter anderem mit dem Preis der Leipziger Buchmesse (für den Roman "Hain", 2018) und dem Kleist-Preis (für das Gesamtwerk) ausgezeichnet wurden. Kinskys Romane folgen keinem handlungsgeladenen Plot, sondern erzählen reflektierend, in einem Stil zwischen Essay und poetischer Beschwörung, aus der Sicht einer Frau, die sich irgendwo in der Fremde niederlässt, ohne eine Menschenseele zu kennen oder - etwa im Fall des Romans "Banatsko", der im ungarisch-serbisch-rumänischen Grenzgebiet spielt - überhaupt die Landessprache zu beherrschen. Die Fremde und die Sprache, sagt Esther Kinsky, seien Grundgegebenheiten des Menschen. Von diesen beiden Größen handeln ihre Bücher. Und von der Landschaft: vom frischen Blick auf unbekanntes Terrain, von beiläufigen Begegnungen, aufgenommenen Spuren, Erkundungen des Geländes, das die Erzählerin auf Erinnerungen und gespeichertes Wissen untersucht. Keiner ihrer fünf bisherigen Romane spielt in Deutschland, dem Land, in dem sie aufgewachsen ist, in dessen Sprache sie schreibt und in dessen Sprache hinein sie übersetzt. Zugleich ist sie im Deutschen eine der größten Sprachschöpferinnen, die heute zu entdecken sind. Ich traf Esther Kinsky in Berlin, um über all das zu sprechen: Fremde, Vielsprachigkeit und den Dreischritt von Sehen-Erkennen-Benennen. Esther Kinskys jüngster Roman, "Rombo", ist im Suhrkamp Verlag erschienen, hat 264 Seiten und kostet 24 Euro. Weitere Werke: "Hain". Geländeroman "Schiefern". Gedichte. "Fremdsprechen".Gedanken zum Übersetzen.
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Nov 27, 2022 • 41min

Meine Dark Queens erzählen gerne: Dinçer Güçyeter über seinen Roman „Unser Deutschlandmärchen“

Maria Wiesner und Fridtjof Küchemann im Gespräch mit dem Autor – und ein neues Literaturrätsel Als Fatma ihren zukünftigen Ehemann vorgestellt bekommt, will sie ihn nicht heiraten. Auch die Mutter ist dagegen, doch der Onkel überredet sie. Diese Heirat sei die Gelegenheit für Fatma und ihre Brüder, der Armut zu entkommen, denn der Ehemann wolle sie mit nach Deutschland nehmen, wo er Arbeit habe. Die junge Frau beugt sich dem Familienbeschluss und muss schnell feststellen, dass dies nicht das Land ist, wo es „fliegende Kutschen, singende Kühe und tanzende Flüsse“ gibt, wie es an einer Stelle des Romans „Unser Deutschlandmärchen“ von Dinçer Güçyeter heißt. Bis zuletzt glaubt die in Anatolien gebliebene Familie, Fatma pflücke „die deutsche Mark wie Birnen von den Bäumen“. Der Lyriker und Verleger Dinçer Güçyeter beschreibt die Geschichte einer Familie über drei Generationen: angefangen bei der Nomadentochter Hanife über deren Tochter Fatma, die nach Deutschland geht und dort ihren Sohn Dinçer zur Welt bringt. Er erzählt vom Finden einer neuen Heimat, das mit dem Finden einer großen Teekanne verbunden ist, beschreibt, wie sich Fatma zwischen der harten Arbeit in einer Auto-Zulieferfabrik und der Kneipe ihres Mannes aufreibt, um die Familie versorgen zu können. Er berichtet in schonungslosen, klaren Sätzen von untreuen Männern, alten Ehrvorstellungen und den Frauen, die darunter leiden. Er erzählt von dem, was passiert, wenn die sogenannten Gastarbeiter sich kaputt gearbeitet haben, und was es heißt, als Junge ein Leben gegen die Erwartungen der Familie führen zu wollen. Wir haben mit Dinçer Güçyeter über die eigene Familiengeschichte und die Stimmen- und Formenvielfalt seines Buchs gesprochen, über den Platz von Schriftstellern mit türkischen Wurzeln in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur und den wilden Entschluss, einen eigenen Verlag zu gründen. Abschließend stellen wir noch ein neues Literaturrätsel, verraten die Lösung aus dem Oktober und natürlich auch, wer diesmal unseren Buchpreis gewonnen hat. „Unser Deutschlandmärchen“ von Dinçer Güçyeter auf der Website des Mikrotext Verlags „In ihrem Himmel leuchtet ein besonderer Stern“: Maria Wiesner über die Verleihung des Büchner-Preises an Emine Sevgi Özdamar faz.net/literaturraetsel: Die Seite für Ihre Teilnahme am Literaturrätsel Die Adresse für Anregungen, Lob, Kritik
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Nov 20, 2022 • 40min

Am Ende droht die Zwangsarbeit: Nicolas Fromms Porträt über Qatar

Kai Spanke im Gespräch mit dem Autor Am heutigen Sonntag beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft in Qatar. In den vergangenen Wochen nahm die Kritik an dem kleinen Emirat zu, zahlreiche Fernsehdokumentationen haben abermals die dortigen Demokratiedefizite und gesellschaftlichen Probleme hervorgehoben. Das Land ist eine absolute Monarchie ohne Parlament und politische Parteien. Auf dem Demokratieindex der Zeitschrift „The Economist“ lag es vor zwei Jahren auf Platz 128 von 167. Der Politikwissenschaftler Nicolas Fromm beschäftigt sich vor allem mit den arabischen Golfstaaten und spricht in dieser Folge des F.A.Z.-Bücherpodcasts über verschiedene Facetten Qatars, etwa die Rolle der herrschenden Al Thani-Familie und das Geschlechterverhältnis, die Wirtschaft und die Lage der Gastarbeiter, die Qatar-Krise und die Pressefreiheit. Auch zur Frage, ob man mit einem so autoritär regierten Staat Handel treiben und ihn zum Austragungsort einer Fußball-WM machen sollte, nimmt Fromm Stellung. Die Adresse für Anregungen, Lob und Kritik
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Nov 6, 2022 • 52min

Leuchtende spanische Lyrik aus 900 Jahren: eine Anthologie für die Ewigkeit

Paul Ingendaay im Gespräch mit Martin von Koppenfels und Susanne Lange Dass ein Verlag heutzutage überhaupt eine Ausgabe stemmt, die schnell mit dem Etikett des Bildungsbürgerlichen und Elitären behängt wird, ist schon in sich eine sehr gute Nachricht. Wenn das Ergebnis aber so überraschend, anregend und vielstimmig ist wie im Fall der vierbändigen Anthologie „Spanische und hispanoamerikanische Lyrik“, ist das ein Grund, sich eingehender mit der Sache zu beschäftigen. Neun Jahrhunderte. Durchgehend zweisprachig. Hunderte Dichter und Dichterinnen aus Spanien und Lateinamerika - vom Volkslied über das Barocksonett und die Romantik bis zur Avantgarde der lateinamerikanischen Metropolen. Ausführliche Einleitungen, nützliche Kommentare und glänzend geschriebene Kurzbiographien runden die Ausgabe ab, die zahlreiche Querverbindungen über Zeit- und Kulturgrenzen hinweg schafft. Mit den Herausgebern und Übersetzern Martin von Koppenfels und Susanne Lange habe ich über die Konzeption, den Reiz und die Schwierigkeiten dieses Unternehmens gesprochen, das nach zwölf Jahren Arbeit zum Abschluss gekommen ist. „Spanische und hispanoamerikanische Lyrik“, herausgegeben von Martin von Koppenfels, ist in vier Bänden im Verlag C. H. Beck erschienen. Das Werk hat insgesamt gut 2.500 Seiten und kostet im Schuber 148 Euro, die Einzelbände kosten 45 Euro. Band 1 (Von den Anfängen bis Fernando de Herrera), hrsg. von Martin von Koppenfels und Horst Weich Band 2 (Von Luis de Góngora bis Rosalía de Castro), hrsg. von Martin von Koppenfels und Johanna Schumm Band 3 (Von José Martí bis Miguel Hernández), hrsg. von Susanne Lange und Petra Strien Band 4 (Von Rosa Chacel bis zur Gegenwar), hrsg. von Susanne Lange und Petra Strien
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Oct 30, 2022 • 40min

Die Last, alles über die Insel zu wissen: Dörte Hansen über ihren Roman "Zur See"

Maria Wiesner und Fridtjof Küchemann im Gespräch mit der Autorin – und ein neues Literaturrätsel An einem Januarmorgen ist ein Pottwal auf einer Nordseeinsel gestrandet. Auf der langen Wanderung vom Nordmeer in den Süden ist er falsch abgebogen. Als Jens Sander bei ihm ankommt, lebt er noch. Die ganze Insel kommt zusammen. Für ein paar Tage ist der Wal das große Thema. Dörte Hansen erzählt in ihrem dritten Roman, "Zur See", von diesem traurigen Ereignis. Zentral und doch nur am Rande: Ihr großes Thema ist das falsch Abbiegen, die Richtung eines Lebens, aber auch die Frage, was es heißt, die Richtung zu ändern. Ihr Thema sind die Lebensläufe von Jens Sander, seiner Frau, den drei längst erwachsenen Kindern und ein paar anderen, ihre Zwangsläufigkeit, ihre wunden Punkte, ihre Wechselwirkung. Es hat nicht lang gedauert, bis auch "Zur See" ganz oben auf den Bestsellerlisten angekommen war. Wir haben mit Dörte Hansen darüber gesprochen, wie sie ihren Figuren deren Geheimnisse entlockt, wie sie zu Sätzen kommt, die klingen, als seien sie am Strand gefunden, warum im ganzen Buch nur Hochdeutsch gesprochen wird, obwohl es immer wieder um Friesisch geht – und über das Frieren. Abschließend stellen wir noch ein neues Literaturrätsel, verraten die Lösung aus dem September und natürlich auch, wer diesmal unseren Buchpreis gewonnen hat. "Zur See" von Dörte Hansen auf der Website des Penguin Verlags "Wind und Wetter, Sehnsucht und Angst": Edo Reents über Dörte Hansens Roman "Zur See" "Nach der Flurbereinigung ist vor dem Drama": Andreas Platthaus über Dörte Hansens Roman "Mittagsstunde" faz.net/literaturraetsel: Die Seite für Ihre Teilnahme am Literaturrätsel Die Adresse für Anregungen, Lob, Kritik
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Oct 23, 2022 • 19min

Ein Außenseiter, den alle mögen: Stefanie Höfler über ihren Roman "Feuerwanzen lügen nicht"

Ein Gespräch mit Tilman Spreckelsen am F.A.Z.-Stand auf der Frankfurter Buchmesse Sie sind unzertrennlich, auch wenn in der Familie von Nits Geld offenbar nie eine Rolle gespielt hat, während Mischa die Armut seiner Familie nicht länger verheimlichen kann. Stefanie Höfler lässt in ihrem neuen Kinderroman "Feuerwanzen lügen nicht" die beiden ihre Geschichte aus wechselnden Perspektiven erzählen. Im Gespräch mit Tilman Spreckelsen stellt die Autorin ihr Buch am F.A.Z.-Stand auf der Buchmesse vor. "Feuerwanzen lügen nicht" von Stefanie Höfler eignet sich für Leser ab einem Alter von 11 Jahren, ist bei Beltz & Gelberg erschienen, wurde illustriert von Carla Haslbauer, hat 234 Seiten und kostet 15 Euro.
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Oct 23, 2022 • 25min

Ein Buch, das fast gescheitert wäre: Meron Mendel und Saba-Nur Cheema über "Frenemies"

Ein Gespräch mit Stefan Trinks am F.A.Z.-Stand auf der Frankfurter Buchmesse Mit ihrem Buch "Frenemies – Antisemitismus, Rassismus und ihre Kritiker*innen" wollen die Herausgeber Meron Mendel, Saba-Nur Cheema und Sina Arnold einen niedrigschwelligen Einstieg in ein ebenso präsentes wie konfliktreiches Thema anbieten. Mehr als fünfzig Autoren antworten in diesem Band auf grundlegende Fragen zu diesen beiden menschenfeindlichen Einstellungen, ihrer Forschung, ihrer Kritik – und zu deren Konflikten. Im Gespräch mit Stefan Trinks stellen Meron Mendel und Saba-Nur Cheema ihr Buch am F.A.Z.-Stand auf der Buchmesse vor. "Frenemies – Antisemitismus, Rassismus und ihre Kritiker*innen", herausgegeben von Meron Mendel, Saba-Nur Cheema und Sina Arnold, ist im Verbrecherverlag erschienen, hat 350 Seiten und kostet 20 Euro.
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Oct 23, 2022 • 22min

Die häufigste Form von Gewalt in Partnerschaften: Caroline Wenzel über ihr Buch "Vom Traum zum Trauma"

Ein Gespräch mit Julia Bähr am F.A.Z.-Stand auf der Frankfurter Buchmesse Häusliche Gewalt ist nicht auf körperliche Misshandlung beschränkt. In ihrem Buch "Vom Traum zum Trauma – Psychische Gewalt in Partnerschaften" schildert die Psychologin und Fernsehjournalistin Caroline Wenzel drei beispielhafte Fälle mit typischen Verlaufsformen. Die psychologisch-therapeutische, die juristische und politische Sicht auf das Thema ergänzen das Buch. Im Gespräch mit Julia Bähr stellt die Autorin es am F.A.Z.-Stand auf der Buchmesse vor. "Vom Traum zum Trauma – Psychische Gewalt in Partnerschaften" von Caroline Wenzel ist im S. Hirzel Verlag erschienen, hat 272 Seiten und kostet 24 Euro.
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Oct 22, 2022 • 22min

Überraschend unappetitliche Machtspiele: Christoph Peters über seinen Roman "Der Sandkasten"

Ein Gespräch mit Andreas Platthaus am F.A.Z.-Stand auf der Frankfurter Buchmesse Der Moderator einer Politsendung bekommt das Angebot, die Seiten zu wechseln: In seinem neuen Roman "Der Sandkasten" versucht Christoph Peters eine Bestandsaufnahme der politischen Kultur unseres Landes – und zugleich eine Adaption von Wolfgang Koeppens Roman "Das Treibhaus". Im Gespräch mit Andreas Platthaus stellt der Autor sein Buch am F.A.Z.-Stand auf der Buchmesse vor. "Der Sandkasten" von Christoph Peters ist im Luchterhand Literaturverlag erschienen, hat 256 Seiten und kostet 22 Euro.

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