

Meilensteine - Alben, die Geschichte machten
SWR1 Rheinland-Pfalz
Jede Woche stellt die SWR1 Musikredaktion ein Meisterwerk der Rock- und Popmusik vor.
Queen, Ed Sheeran, Adele, die Rolling Stones, die Beatles, Tina Turner, Bob Dylan uvm. – sie alle haben mit ihren Pop- und Rock-Alben Musikgeschichte geschrieben und längst den Status „Legenden“ erreicht. Wir holen sie wieder hervor, die größten Alben aller Zeiten. Die Platten, mit denen sich Künstler wie Creedance Clearwater Revival, die Eagles oder Fleetwood Mac unsterblich gemacht haben. Jeden Montag gibt es eine neue Folge.
Dabei schaut das Team der SWR1 Musikredaktion hinter die Kulissen. Was war los in der Zeit, als dieser Meilenstein der Musikgeschichte veröffentlicht wurde – bei den Musikern und in der Welt. Was macht gerade dieses Album so besonders? Was sind die Hintergründe und wie sind sie produziert worden, die Platten, die uns immer wieder über den Weg laufen? Welche jungen Künstler haben sie beeinflusst und von wem wurden sie selbst beeinflusst? Bei uns gibt’s die Geschichten hinter den Alben, die Geschichte machten.
Haben Sie Anregungen für die nächste Folge, Fragen oder Kritik? Sie erreichen die Redaktion per E-Mail unter meilensteine@swr.de.
Queen, Ed Sheeran, Adele, die Rolling Stones, die Beatles, Tina Turner, Bob Dylan uvm. – sie alle haben mit ihren Pop- und Rock-Alben Musikgeschichte geschrieben und längst den Status „Legenden“ erreicht. Wir holen sie wieder hervor, die größten Alben aller Zeiten. Die Platten, mit denen sich Künstler wie Creedance Clearwater Revival, die Eagles oder Fleetwood Mac unsterblich gemacht haben. Jeden Montag gibt es eine neue Folge.
Dabei schaut das Team der SWR1 Musikredaktion hinter die Kulissen. Was war los in der Zeit, als dieser Meilenstein der Musikgeschichte veröffentlicht wurde – bei den Musikern und in der Welt. Was macht gerade dieses Album so besonders? Was sind die Hintergründe und wie sind sie produziert worden, die Platten, die uns immer wieder über den Weg laufen? Welche jungen Künstler haben sie beeinflusst und von wem wurden sie selbst beeinflusst? Bei uns gibt’s die Geschichten hinter den Alben, die Geschichte machten.
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Nov 17, 2025 • 1h 10min
Queen – "A Night At The Opera"
Der Albumtitel lässt es schon erahnen, bei "A Night At The Opera" handelt es sich um ein Meisterwerk, das wie eine Oper klingt. In diesem Jahr feiert die Platte 50-jähriges Jubiläum.
"A Night At The Opera" – Das teuerste Album aller Zeiten
Zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung war "A Night At The Opera" das teuerste Album, das je aufgenommen wurde. Queen standen damals aufgrund von Management- und Vertragsproblemen kurz vor dem finanziellen Ruin.
Obwohl das vorherige Album "Sheer Heart Attack" ein kommerzieller Erfolg war, sah die Band kaum etwas von den Einnahmen. Ihr damaliges Label Trient zahlte ihnen wöchentlich gerade mal 60 Pfund. Zusätzlich gab es Streit mit ihrem damaligen Manager Norman Sheffield.
1974 trennten sich Queen von Trient und von Sheffield, wechselten zu EMI und begannen unter ihrem neuen Manager John Reid die Produktion von "A Night At The Opera". Brian May beschrieb das Album einmal sogar als entscheidend für das Fortbestehen von Queen.
Zum bis dahin teuersten Album überhaupt wurde es unter anderem, weil die Aufnahmen in sieben verschiedenen Studios stattfanden. Im Sommer 1975 zogen sich Queen aus London zurück und probten in einer Scheune auf einer Farm im Süden Englands. Zwischendurch arbeiteten sie in den Rockfield Studios in Wales, bevor sie die Produktion in verschiedenen Londoner Studios fortsetzten.
Jedes Queen-Mitglied prägte "A Night At The Opera" mit eigenen Songs
Besonders an Queen und an "A Night At The Opera" ist, dass jedes Bandmitglied eigene Songs beisteuerte, die von der ganzen Band arrangiert und eingespielt wurden, auch wenn nicht jeder immer mit den Ideen der anderen ganz zufrieden war.
So stammt "'39" von Brian May, "Bohemian Rhapsody" von Freddie Mercury und Stücke wie "You're My Best Friend" von John Deacon und "I'm In Love With My Car" von Roger Taylor. Gerade bei letzteren beiden Songs waren die anderen Bandmitglieder zunächst skeptisch, mussten die Stücke aber dennoch spielen. So bekam jeder seine eigene "time to shine", als Protagonist seiner Songs.
Die Entstehungsgeschichte von "Bohemian Rhapsody"
"Bohemian Rhapsody" gehört zu den größten Hits von Queen und vermutlich zu den wichtigsten Songs der Rockgeschichte. Die Geschichte dahinter ist genauso außergewöhnlich wie der Song selbst.
Freddie Mercury hatte bereits Ende der 1960er-Jahre die ersten Grundideen zu "Bohemian Rhapsody". 2023 kam heraus, dass das Lied ursprünglich "Mongolian Rhapsody" hieß. Diesen Titel hatte Mercury 1974 auf einem Briefpapier notiert.
Er ist ein großer Song, weil es eine so große, einmalige, faszinierende Produktion geworden ist.
Quelle: Meilensteine Redakteur Stephan Fahrig über "Bohemian Rhapsody"
Warum aus "Mongolian" schließlich "Bohemian" wurde, bleibt bis heute ein Rätsel. Klar ist jedoch, dass das Wort "Bohemian" im künstlerischen Kontext einen Freigeist beschreibt, jemanden, der sich nicht an vorgegebene Strukturen hält. Genau das trifft sowohl auf Freddie Mercury als auch auf "Bohemian Rhapsody" zu.
Der Song löst sich von traditionellen Konventionen. Meilensteine Redakteurin Katharina Heinius erklärt, dass er aus drei Elementen besteht: einer Ballade am Anfang, einem Opernteil in der Mitte und einem Rockpart am Ende. Mit einer Länge von fünf Minuten und 55 Sekunden entspricht das Lied zudem kaum einem typischen Hitmuster, weshalb sich das Label zuvor fragte, ob es gut ankommen würde.
Queen setzten sich dennoch durch. Das Lied blieb so, wie es gedacht war, und wurde zunächst stückchenweise im Radio gespielt. Die Neugier der Fans wuchs dadurch nur noch mehr und verschaffte "Bohemian Rhapsody" am Ende die Aufmerksamkeit, die es verdient.
Shownotes
Vermutliche Inspiration zu "Bohemian Rhapsody": Smetana, Dvorak, István Kertész, Israel Philharmonic – "Bohemian Rhapsody"Das Equipment von Brian MayVideo zu "You're My Best Friend"Video zu "Bohemian Rhapsody"Buch-Tipp: 50 Jahre Queen & "A Night At The Opera"ARD Podcast-Tipp: "Annelies Royale Welt"
Über diese Songs vom Album "A Night At The Opera" sprechen wir im Podcast
(03:11) – "'39" (11:20) – "Death On Two Legs"(21:10) – "I'm In Love With My Car"(28:44) – "You're My Best Friend"(36:00) – "Love Of My Life"(39:04) – "Good Company"(49:06) – "Bohemian Rhapsody"
Über diese Songs sprechen wir außerdem im Podcast
(35:30) – "Killer Queen" von Queen

4 snips
Nov 10, 2025 • 1h 17min
Patti Smith – "Horses"
Katharina Franck, Sängerin und Frontfrau der Rainbirds, sowie Kathi Heinius, Musikerin und Kommentatorin, sprechen über das Debütalbum 'Horses' von Patti Smith. Franck hebt den Einfluss Smiths auf junge Musikerinnen hervor, während Kathi den kulturellen Kontext und die einzigartige Produktion des Albums analysiert. Sie erkunden die Provokation in Smiths Texten, die Macht des ikonischen Coverfotos und die emotionalen Themen, die von Verlust und Identität handeln. Beide Gäste zeigen auf, wie 'Horses' bis heute inspiriert und das Bild des Female Rock geprägt hat.

Nov 3, 2025 • 1h 6min
Pete Townshend – "White City (A Novel)"
"White City (A Novel)" erschien am 11. November 1985 als das fünfte Solo-Album des Sängers und The Who-Gitarristen Pete Townshend. Mit dem Album reflektiert Townshend seine eigene Kindheit und beschreibt die Welt, aus der er stammt.
"White City (A Novel)": Ein Album als Therapie
Der Sänger wuchs in der Nachkriegszeit in West London, in der Nähe des realen White City-Viertels auf. Die Gegend war in der Zeit eine Sozialbausiedlung, geprägt von Hoffnungslosigkeit, Gewalt und sozialer Ungerechtigkeit. Das Foto auf dem Albumcover wurde tatsächlich auch in diesem Viertel aufgenommen.
Pete Townshends Eltern trennten sich, als er etwa fünf Jahre alt war. Da beide Musiker waren und oft unterwegs, musste er bei seiner Großmutter leben. Diese Zeit war für ihn äußerst traumatisch, da er dort emotionale Misshandlung erfuhr.
Ende der 1970er- und Anfang der 1980er-Jahre verlor Townshend mehrere enge Weggefährten, was ihn stark prägte und in eine Depression stürzte. Zusammen mit seinen Kindheitserfahrungen verarbeitete er dies zunächst in der Therapie und später auch künstlerisch in "White City (A Novel)".
Ich finde, dass dieses Album so eine Tiefe hat, das merkst du ja nicht, wenn du es das erste Mal hörst.
Quelle: Meilensteine Host Frank König über seinen Eindruck von "White City (A Novel)"
Pete Townshend und die Studio-Panne bei "Give Blood"
Für den Album-Opener "Give Blood", holte sich Pete Townshend nicht nur seinen guten Freund und Pink Floyd-Gitarristen David Gilmour ins Studio, sondern auch Simon Phillips am Schlagzeug und Pino Palladino am Bass. Beide gehörten zu Townshends Lieblingsmusikern zu dieser Zeit.
Dabei passierte jedoch ein kleines Missgeschick: Pete Townshend hatte Simon Phillips versehentlich eine Woche zu früh gebucht. David Gilmour schaffte es dennoch zu den Aufnahmen, während Pino Palladino erst in der darauffolgenden Woche dazukam.
"White City Fighting" ist der Schlüsselsong des Albums
Auch bei "White City Fighting" ist David Gilmor mit dabei. Eigentlich hatte Townshend den Song für Gilmours Album "About Face" geschrieben. David Gilmour konnte sich aber nicht mit dem Text identifizieren und lehnte ihn deshalb ab.
Glücklicherweise – denn thematisch passte "White City Fighting" perfekt zu "White City (A Novel)". Der Song behandelt, wie der Titel schon andeutet, Kämpfe – sowohl innere als auch äußere. Es geht um soziale Konflikte sowie um Townshends persönliche Auseinandersetzung mit seiner eigenen Vergangenheit.
Das Vermächtnis von "White City (A Novel)"
"White City (A Novel)" greift tiefgehende existenzielle und soziale Themen auf und gibt Einblicke in die traumatische Kindheit von Pete Townshend. Für Meilensteine Redakteur Stephan Fahrig ist es ein Album, das wegen seiner ernsten Inhalte besonders aus dem eher künstlichen Image der 1980er heraussticht.
Ich finde, die Melodien, die er hier bringt, gehören zu den besten, die er je komponiert hat.
Quelle: Meilensteine Redakteur Stephan Fahrig über "White City (A Novel)"
Meilensteine Redakteurin Katharina Heinius sieht das Werk sogar als den Abschluss einer Trilogie, die mit "Tommy" beginnt, mit "Quadrophenia" fortgeführt wird und schließlich in "White City (A Novel)" endet.
Shownotes
Podcast-Tipp "Pop und Pubertät – 1001 Alben", Sonderfolge:"Lifechanging Songs I"Podcast-Tipp "Pop und Pubertät – 1001 Alben", Sonderfolge:"Lifechanging Songs II"Ort des CoverfotosArtikel auf "The Circle" über das Album von Sina Buchwitz und Christof LeimPete Townshend über "White City (A Novel)"ARD Podcast Tipp: Wie wir ticken – Euer Psychologie PodcastMeilensteine live im Circus Maximus in Koblenz
Über diese Songs vom Album "White City (A Novel)" sprechen wir im Podcast
(21:19) – "Give Blood"(36:12) – "Come To Mama"(39:14) – "Brilliant Blues"(45:15) – "Face The Face"(54:47) – "White City Fighting"
Über diese Songs sprechen wir außerdem im Podcast
(40:20) – "The Story Of The Blues" von Pete Wylie & The Mighty WAH!

Oct 27, 2025 • 49min
Die Fantastischen Vier – "MTV Unplugged"
Im Jahr 2000 wurde diese Ehre der deutschen Hip Hop oder Rapgruppe "Die Fantastischen Vier" zuteil, als erste deutsche Ausgabe nach Herbert Grönemeyer. Aufgenommen wurde das Unplugged-Album der Band in der Balver Höhle in Nordrhein-Westfalen.
Viele Hits der Fantastischen Vier im neuen (Sound-)Gewand
Das Besondere an einem Unplugged-Album ist oft, dass darauf die größten Hits eines Künstlers, einer Künstlerin oder einer Gruppe sind und eben nicht nur das eine Album mit dem einen oder den zwei Hits. Außerdem klingt ein Unplugged-Album, der Name verrät es bereits, immer etwas anders, weil viele elektronische Elemente fehlen und Songs oft anders arrangiert werden – oft mit Orchestermusikern, weil die grundsätzlich "unplugged" – also nicht eingestöpselt spielen.
Als im Jahr 2000 das Unplugged-Album der "Fantas" rausgekommen ist, hatte die Band schon elf Jahre Bandgeschichte auf dem Buckel und schon fünf Alben im Gepäck. Es gab also einiges an Material, auf das Thomas D, Smudo, Michi Beck und And.Ypsilon zurückgreifen konnten.
Die Fantastischen Vier und die Anfänge des Hip Hops in Deutschland
Als die "Fantas" sich Ende der 80er gegründet haben, war Hip Hop und Rap vor allem in Amerika, wo die Musik ihren Ursprung hat, ein großes Ding. Einer der bekanntesten Vertreter war dort zum Beispiel "Grandmaster Flash & The Furious Five".
In Deutschland steckte Hip Hop noch in den Kinderschuhen und die Fantastischen Vier waren neben der Heidelberger Gruppe Advanced Chemistry eine der ersten erfolgreichen Rap- und Hip-Hop-Gruppen des Landes.
Während Rap heute oft geprägt ist von viel vulgärer und aggressiver Sprache, weil es eben auch eine Musikrichtung des Protestes sein kann, hat SWR1-Redakteurin Julia Gehrlein an der Musik von den Fantastischen Vier auch besonders gut gefallen, dass deren Texte eben ohne viel Fluchen ausgekommen sind.
Im Mainstream und in der Szene – Die Fantastischen Vier kommen gut an
Glaubwürdigkeit – oder "Credibility" – ist in vielen Musikgenres ein wichtiges Thema, ganz besonders aber im Hip Hop und Rap. Das macht es umso beeindruckender, dass die Fantastischen Vier mit ihren braveren oder gesitteteren Texten sowohl im Mainstream als auch in der Hip Hop Szene gut ankommen.
Im Normalfall ist das eine klassische Entweder-Oder-Geschichte. Entweder die Szene liebt mich und ich habe dort den Respekt der "echten" Fans, oder ich richte mich nach den Regeln und (ungeschriebenen) Gesetzen der Popwelt, verdiene vielleicht mehr Geld, werde dafür aber von der Hip Hop Szene schief angeschaut.
Mut und Jede Menge Arbeit – Nur so konnte das Unplugged Album der Fantastischen Vier entstehen
Das Besondere an dem Unplugged-Album der Fantastischen Vier ist für SWR1-Redakteurin Julia Gehrlein, dass sich die Hip-Hop-Gruppe mit diesem Album eine gewaltige Aufgabe auferlegt hat, denn die Musik der Gruppe ist größtenteils elektronisch und nicht klassisch instrumentiert.
Es wurde hier also nicht nur "ein Stecker gezogen", sondern die Songs mussten aufwendig neu arrangiert werden. Das war nicht nur viel Arbeit, sondern damit hat die Band auch jede Menge Mut bewiesen, findet SWR1-Redakteurin Julia Gehrlein.
Shownotes
Podcast-Tipp: "Fanta Vier Forever, Baby"Meilensteine Folge zum Album "Am Wasser gebaut" von Fettes Brot
Über diese Songs vom Album "MTV Unplugged" sprechen wir im Podcast
(18:54) – "Sie Ist Weg"(25:47) – "Tag Am Meer"(30:51) – "Der Picknicker"(39:08) – "MfG"
Über diese Songs sprechen wir außerdem im Podcast
(06:22) – "The Message" von Grandmaster Flash & The Furious Five(12:54) – "Die Da" von Die Fantastischen Vier

Oct 20, 2025 • 58min
Linkin Park – "Hybrid Theory"
Am 24. Oktober 2025 feiert "Hybrid Theory" seinen 25. Geburtstag. Auf dem Album befinden sich unter anderem Songs wie "Papercut", "Crawling" und "In The End", die es bis heute schaffen, ihre Hörerinnen und Hörer emotional zu erreichen. Dabei waren die Anfänge für Linkin Park gar nicht so einfach.
Die Anfänge von Linkin Park
1996 gründeten Mike Shinoda, Brad Delson und Rob Bourdon die Band "Xero". Mit Joe Hahn, Dave "Phoenix" Farrell und Mark Wakefield wuchs das Projekt schnell. Farrell und Wakefield verließen die Band nach kurzer Zeit, allerdings kehrte Dave Farrell im Jahr 2000 wieder zu Linkin Park zurück.
Es fehlte dann aber noch ein Sänger. Mit Chester Bennington fand die Gruppe 1999 schließlich ihre Stimme, die die Identität und den Sound von Linkin Park maßgeblich prägte.
Endlich vollständig, suchte die Band auch nach dem passenden Namen. Von "Hybrid Theory" führte der Weg über "Lincoln Park" zu Linkin Park. Doch bis zum ersten Plattenvertrag mussten sie Ausdauer beweisen: Mehr als 40 Showcases spielten sie, aber immer wieder folgten Absagen. Die Begründung: Der Markt für Nu Metal-Bands sei gesättigt. Doch ihre Hartnäckigkeit wurde belohnt, als sie 1999 endlich von Warner Bros. unter Vertrag genommen wurden.
Man hat gesagt, das Genre ist tot, (...) das will keiner mehr haben. (...) Man darf dranbleiben, man darf auch an sich selbst glauben.
Quelle: Meilensteine Redakteur Patrick Schütz über die Hartnäckigkeit von Linkin Park.
Das macht Linkin Park so einzigartig
Zum Nu Metal-Genre gehören neben Linkin Park Bands wie Limp Bizkit, Korn oder Papa Roach. Doch die Gruppe um Mike Shinoda und Chester Bennington schaffte es, sich deutlich von ihren Zeitgenossen abzugrenzen.
Während viele Bands auf Wut, Sex und Protzen setzten, standen bei Linkin Park tiefe Emotionen, persönliche Konflikte und dunkle Erfahrungen im Vordergrund – oft geprägt von Chester Benningtons eigenen Erlebnissen und inneren Kämpfen.
Wenn man den Sound von Linkin Park in einem Song zusammenfassen wollte, dann wäre es "Papercut". Die Band selbst bezeichnete ihn immer wieder als ihre musikalische Visitenkarte. Harte Gitarrenriffs treffen hier auf Mike Shinodas Rap-Parts, Chester Benningtons melodisches Schreien und die unverwechselbaren elektronischen Klangflächen von Joe Hahn.
Wie Chester Bennington Linkin Parks Songs prägte
Bennington war bis zu seinem Tod 2017 der Sänger von Linkin Park und verlieh den Songs mit seiner vielseitigen Stimme einen unverwechselbaren Charakter. Die Texte spiegelten seine persönlichen Erfahrungen wider – von Kontrollverlust durch Drogen- und Alkoholkonsum über das Gefühl, als Außenseiter in einer zerbrochenen Familie aufzuwachsen, bis hin zu tiefem Selbstzweifel.
Mit dem Gesang, mit dem Melodiösen und dem Sanften und den Ausbrüchen der Emotionen im Schreienden, kommt eine neue Dimension dazu. Erst damit wird Linkin Park zu Linkin Park.
Quelle: Meilensteine Redakteur Johannes Heuft über Chester Benningtons Gesang
Besonders eindrucksvoll zeigt sich das im Song "Crawling". 2002 wurde er mit dem Grammy für die beste Hard-Rock-Darbietung ausgezeichnet, da er sich so glaubwürdig mit den Themen Drogenkonsum und seinen Auswirkungen beschäftigt.
Bennington konnte mit seiner Stimme mühelos zwischen hartem, aggressivem Gesang und sanften, verletzlichen Passagen wechseln. Selbst seine Shouts waren melodisch und emotional, wodurch jeder Song eine einzigartige Intensität erhielt.
Das Vermächtnis von "Hybrid Theory"
Das Vermächtnis von "Hybrid Theory" und Linkin Park liegt darin, dass sie eine ganze Generation geprägt und inspiriert haben. Mit ihrer damals bahnbrechenden Fusion aus Rap, Rock und elektronischen Elementen schufen sie 2000 einen Sound, der völlig neu war. Auch 25 Jahre später reißen die Songs noch immer mit, fesseln die Fans und lassen sich nicht oft genug hören.
Das zeigt sich besonders in jüngster Zeit. 2024 kamen Linkin Park mit ihrer neuen Sängerin Emily Armstrong wieder zusammen. Im November 2024 veröffentlichten sie ihr aktuelles Album "From Zero" und gingen damit weltweit auf Tour. Die Tour läuft noch bis 2026 und war bisher schon ein voller Erfolg – zehntausende Fans feierten weltweit ihre Rückkehr auf die Bühne.
Shownotes
Linkin Park – "A Place For My Head" (Live in Texas)Musikvideo zu "My Own Summer" von DeftonesMusikvideo zu "Papercut"Musikvideo zu "One Step Closer"Musikvideo zu "Crawling"Musikvideo zu "In The End"Offizielle Webseite von Linkin ParkARD Podcast-Tipp: Crrowl – Rock 'n' Roll Can Never DieInfos zur Liveaufzeichung der Meilensteine in Koblenz
Über diese Songs vom Album "Hybrid Theory" sprechen wir im Podcast
(12:43) – "Papercut"(26:44) – "One Step Closer"(33:24) – "Crawling"(42:17) – "A Place For My Head"(44:47) – "In The End"
Über diese Songs sprechen wir außerdem im Podcast
(04:26) – "Bring The Noise" von Anthrax & Public Enemy(18:13) – "Nookie" von Limp Bizkit(20:14) – "Xtal" von Aphex Twin(24:12) – "My Own Summer" von Deftones(47:51) – "Circle Of Life" von Elton John

Oct 13, 2025 • 1h 5min
Paul Simon – "Still Crazy After All These Years"
Neben dem Grammy für das "Album des Jahres" konnte Paul Simon auch noch die Trophäe für die "beste männliche Gesangsdarbietung" abräumen. Besonders gefreut haben dürfte ihn aber auch, dass das Album bei seinen Fans so gut angekommen ist. Millionenfach hat sich die Platte verkauft. Ein Grund dafür ist womöglich einer der größten Hits des Albums, "50 Ways To Leave Your Lover".
Vor seiner Solokarriere war Paul Simon bereits ein Star; als Teil des Duos Simon & Garfunkel hatten die beiden Hits wie "Bridge Over Troubled Water", "Mrs. Robinson" und "Sound Of Silence".
Als Solokünstler wollte Paul Simon weg von der Folkmusik und sich in anderen Genres ausprobieren. Das hören wir nicht nur auf dem Album "Still Crazy After All These Years", sondern auch auf den vorherigen Platten und ganz besonders auch auf dem späteren Album "Graceland", auf dem Paul Simon sich auch der Weltmusik zuwendet.
Paul Simon verändert seinen Stil auf "Still Crazy After All These Years"
Für SWR1 Musikredakteur Stephan Fahrig ist dieses Album vor allem ein Jazzalbum, wie er im Podcast erklärt. Und für den Jazz auf Weltklasse-Niveau hat sich der ehemalige Folkmusiker Paul Simon eine lange Liste exzellenter Gastmusiker ins Studio geholt.
Außerdem hat Simon seine persönlichen Fähigkeiten erweitert. Vor dem Album hat er sich intensiv mit Musiktheorie und Harmonielehre auseinandergesetzt, und das merkt man dem Album an, erklärt Katharina Heinius im Podcast.
Es ist eine wahre Schatzkiste an Harmonien!
Quelle: Katharina Heinius, SWR1 Musikredakteurin über "Still Crazy After All These Years" von Paul Simon
Bei "Still Crazy After All These Years" geht es um Erinnerungen
Kurz bevor das Album entstanden ist, hatte Paul Simon sich von seiner langjährigen Beziehung getrennt. Gleichzeitig ist er mit seinem musikalischen Partner Art Garfunkel zum Weltstar aufgestiegen – und das alles, obwohl er erst Mitte 30 war, als er das Album gemacht hat.
Man kann also sagen, dass Paul Simon bis dahin schon viel erlebt hatte. Deshalb ist es auch nur passend, dass es auf dem Album "Still Crazy After All These Years" zu vielen Teilen um Erlebtes und um Erinnerungen jeglicher Art geht und man – so sagt es der Titel – immer noch verrückt ist.
Das Albumcover zu "Still Crazy..." von Paul Simon ist etwas ganz Besonderes
Auch wenn das Albumcover und das Foto, das wir darauf sehen, auf den ersten Blick nicht großartig beeindruckend wirkt, ist die Geschichte dahinter doch ziemlich spannend.
Der Art-Director hinter dem Plattencover von "Still Crazy..." heißt John Burke und er ist kein unbeschriebenes Blatt. Er hat für viele große Künstler die Cover gestaltet und war insgesamt sogar 26 Mal für einen Grammy nominiert. Unter anderem hat John Burke mit Bob Dylan zusammengearbeitet oder auch mit der Band Chicago.
Das Foto, das wir auf dem Album sehen, ist allerdings nicht von John Burke geschossen worden, sondern von Edie Baskin, die zu der Zeit eine romantische Beziehung mit Sänger Paul Simon hatte.
Der größte Hit von "Still Crazy..." ist Paul Simons Trennungssong "50 Ways To Leave Your Lover"
Wenn die Beziehungen von Musikern enden, dann gibt es oft Songs darüber. Häufig sind das traurige Herzschmerz-Monzetten, die nur so triefen vor Melancholie. Dass es auch anders geht, zeigt Paul Simon uns mit seinem größten Solohit "50 Ways To Leave Your Lover".
Fun fact: Im Song selbst gibt Simon aber nicht 50 "Tipps", um eine Beziehung zu beenden, sondern eigentlich nur fünf.
Das Vermächtnis von "Still Crazy..."
Wir hören auf "Still Crazy..." ganz viele verschiedene Musikstile. Es ist viel Jazz dabei, Soul und auch Gospel. Wir hören, wie Paul Simon sich vom Folk abhebt und sich in unterschiedlichsten Musikrichtungen ausprobiert – mit Erfolg. Dieses Album ist ein ganz wichtiger Baustein in der Entwicklung von Paul Simon, erklärt Katharina Heinius im Meilensteine Podcast zu "Still Crazy After All These Years".
Paul Simon ist [...] da angekommen, wo er hinwill!
Quelle: Katharina Heinius, SWR1 Musikredakteurin über "Still Crazy After All These Years" von Paul Simon
Shownotes
Infos zum Albumcover von Paul Simons "Sill Crazy After All These Years"Paul Simon bei der Grammy-Verleihung 1976Youtube-Kanal von Paul SimonARD-Podcast-Tipp: "Tee mit Warum – Die Philosophie und wir"Infos zur Liveaufzeichung der Meilensteine in Koblenz
Über diese Songs vom Album "Still Crazy After All These Years" sprechen wir im Podcast
(13:15) – "Still Crazy After All These Years"(32:26) – "My Little Town"(41:48) – "50 Ways To Leave Your Lover"(55:34) – "Gone At Last"
Über diese Songs sprechen wir außerdem im Podcast
(40:51) – "Ein ehrenwertes Haus" von Udo Jürgens(43:55) – "50 Tipps" von Ulla Meinecke

Oct 6, 2025 • 1h 2min
Otis Redding – "Otis Blue/Otis Redding Sings Soul"
"Otis Blue/Otis Redding Sings Soul" entstand an einem Tag
"Otis Blue/Otis Redding Sings Soul" erschien am 15. September 1965 und verkaufte sich mehr als 250.000 Mal. Entstanden ist das Album in den legendären Stax-Studios in Memphis – und das in gerade einmal 24 Stunden.
Das Indie-Label Stax Records war neben Motown Records eines der wichtigsten Labels für Soulmusik und prägte den typischen "Memphis-Soul". Die Stax-Hausband Booker T. & The MG's war auch maßgeblich an der Produktion von "Otis Blue" beteiligt.
Das Album und die Bürgerrechtsbewegung
In einigen Songs des Albums zeigt sich ein deutlicher Bezug zur amerikanischen Bürgerrechtsbewegung Mitte der 1960er Jahre. Ein Beispiel dafür ist der Song "Ole Man Trouble", in dem Otis Redding musikalische Brücken schlägt. Er verknüpft Elemente des als "weiß" wahrgenommenen Country mit den afroamerikanischen Traditionen der Soul- und Bluesmusik.
Gerade in den Jahren des Höhepunkts der Bürgerrechtsbewegung war diese musikalische Verbindung mehr als ein Stilmittel. Sie wurde zur künstlerischen Aussage gegen Trennung und Ausgrenzung.
"Change Gonna Come" wird zur Hymne der Bürgerrechtsbewegung
Ein weiterer Song, der in diesem Zusammenhang genannt werden muss, ist "Change Gonna Come". Dabei handelt es sich um eine Coverversion des Songs "A Change Is Gonna Come" von Sam Cooke. Cooke, ein wichtiges Vorbild für Redding, hatte den Song nach einer eigenen rassistischen Erfahrung geschrieben.
Zusätzlich zum Schreiben inspiriert wurde er, als er Bob Dylans "Blowin' In The Wind" hörte – ein Moment, der ihn dazu brachte, selbst ein Lied über die Ungerechtigkeiten gegenüber Afroamerikanern zu verfassen, diesmal aber aus der Sicht eines schwarzen Musikers.
Während Dylan der Dichter ist, (...) der, der was vorträgt, ist Otis oder auch Sam Cook (...) der Prediger. Das ist der, der es lebt.
Quelle: Meilensteine-Redakteurin Katharina Heinius
Nach Cookes frühem Tod im Jahr 1964 führte Otis Redding dieses Erbe weiter. Er kürzte den Titel zu "Change Gonna Come" und machte den Song endgültig zu einer Hymne der Bürgerrechtsbewegung, die heute sozusagen als amerikanisches Kulturerbe gilt.
Die Stimme von Otis Redding war voller Emotionen
Otis Redding hatte die ganz besondere Gabe, mit seiner Stimme pure Emotion zu transportieren und sein Publikum vom ersten Ton an in den Bann zu ziehen. Genau das ist es, was Soulmusik so besonders macht. Anders als im Blues, der oft von Schmerz und Leid geprägt ist, schwingt im Soul stets eine Spur Hoffnung mit.
Unser Meilensteine-Gast Rolf Stahlhofen, selbst Sänger und früheres Mitglied der Söhne Mannheims, weiß, wie dieser Effekt entsteht: Man darf nicht nachdenken, sondern muss ganz im Moment sein. Und man muss das fühlen, was man singen möchte.
Das ist, wenn du das Gehirn ausschaltest. Wenn du nicht denkst, sondern nur bist.
Quelle: Musiker Rolf Stahlhofen über die Gesangskunst von Otis Redding
Auch Weggefährten beschrieben Redding immer wieder als einen herzensguten, positiven und mitreißenden Menschen, der seine Leidenschaft für die Musik in jeder Note spürbar machte.
Otis Redding, Aretha Franklin und die Rolling Stones
Die Songs "Respect" und "Satisfaction" kennen wir nicht nur von Otis Redding, sondern auch von anderen berühmten Musikerinnen und Musikern. Aretha Franklin machte 1967 aus Reddings "Respect" eine Hymne für Emanzipation und Bürgerrechte, während Otis Redding selbst den bekannten Song "(I Can't Get No) Satisfaction" von den Rolling Stones in eine mitreißende Soul- und R&B-Version verwandelte. Mehr darüber erfahrt ihr in dieser Episode der Meilensteine.
Shownotes
Offizielle Homepage unseres Gastes Rolf StahlhofenArtikel über den Tod von Sam Cooke aus dem "People" Magazine zum Filmstart von "One Night in Miami"Buchtipp: "Sweet Soul Music"Webseite von Stax mit Infos und VideosBuchtipp: "All that Jazz"ARD Audiothek-Tipp: "Alles in Butter" von WDR 5
Über diese Songs vom Album "Otis Blue/Otis Redding Sings Soul" sprechen wir im Podcast
(16:12) – "Ole Man Trouble"(23:42) – "Respect"(32:23) – "Change Gonna Come"(49:15) – "I've Been Loving You Too Long"(54:58) – "Satisfaction"
Über diese Songs sprechen wir außerdem im Podcast
(07:40) – "These Arms Of Mine" von Otis Redding(10:50) – "Green Onion" von Booker T. & The MG's(11:33) – "In The Midnight Hour" von Booker T. & The MG's(12:39) – "My Girl" von The Temptations(17:06) – "(Sittin' On) The Dock Of The Bay" von Otis Redding(19:33) – "King Of The Road" von Roger Miller(23:42) – "Respect" von Aretha Franklin(29:53) – "A Change Is Gonna Come" von Sam Cooke(39:09) – "Blowin' In The Wind" von Bob Dylan(43:43) – "Wenn Dir die Liebe fehlt" von Rolf Stahlhofen(48:33) – "Mr. Pitiful" von Otis Redding(53:48) – "I've Been Loving You Too Long" von den Rolling Stones(59:30) – "Thirty Days" von Chuck Berry

Sep 29, 2025 • 1h 12min
Oasis – "(What's The Story) Morning Glory?"
2025 hatten die Fans von Oasis wieder allen Grund zur Freude: Nach jahrelangem Zwist zwischen den Brüdern Noel und Liam Gallagher haben die beiden Brüder sich wieder zusammengerauft und sind mit Oasis auf Welttournee gegangen.
"(What's The Story) Morning Glory?" überholt das Debütalbum von Oasis "Definitely Maybe"
"(What's The Story) Morning Glory?" ist das zweite Album von Oasis und gleichzeitig auch das kommerziell erfolgreichste der Band. Mehr als 20 Millionen Mal wurde die Platte verkauft und hat damit das (bereits sehr erfolgreiche) Debütalbum überholt.
Das zweite Album ist für junge Künstler oft entscheidend, denn damit wird klar, ob eine Band nur eine "Eintagsfliege" war, oder Fans länger begeistern kann. Oasis konnten die Begeisterung noch steigern, was wohl auch daran liegt, dass mit "Wonderwall" und "Don't Look Back In Anger" zwei der erfolgreichsten Songs der Band auf dem Album vertreten sind.
In den 90ern war "Wonderwall" omnipräsent!
Quelle: Meilensteine Gast Ronny Bittner
"(What's The Story) Morning Glory?" hat Zeit gebraucht
Dabei hat es in der Anfangszeit, nach Veröffentlichung der Platte, gar nicht danach ausgesehen, als ob das Album so ein großer Erfolg werden würde. Die Fachpresse hat zu Beginn nämlich wirklich viele schlechte Kritiken zum Album geschrieben. Die Musik wurde als "mühsam und träge" und Oasis als "limitierte Band" beschrieben.
Diese Bedeutung von "(What's The Story) Morning Glory?" kam eigentlich mit der Zeit.
Quelle: Meilensteine Gast Ronny Bittner
Die Aufnahmen zu "(What's The Story) Morning Glory?" von Oasis waren turbulent
Mit musikalisch gut gepackten Taschen sind Oasis für die Aufnahmen in die Rockfield Studios nach Wales gefahren, wo auch schon andere Meilensteine wie "Bohemian Rhapsody" von Queen oder auch "Parachutes" von Coldplay aufgenommen worden sind.
Liam Gallagher hat während der Zeit dort viele Freunde eingeladen, mit denen sich gemeinsam betrunken wurde und die Aufnahmesessions gestört haben – so sehr, dass es zu einer Prügelei zwischen den beiden Brüdern gekommen ist und Liam Gallagher zwischenzeitlich sogar zurück nach London gereist ist.
Auf dem Album hören wir auch viel Beatles-Einflüsse
Im Podcast wird auch darüber gesprochen, dass Oasis – und vor allem Noel Gallagher – sich an vielen Stellen von den Beatles inspirieren lassen hat. Ganz besonders deutlich wird das zum Beispiel im Song "Don't Look Back In Anger", sowohl musikalisch als auch textlich.
Das Besondere an "(What's The Story) Morning Glory?"
Für Meilensteine Gast Ronny Bittner ist das Besondere an "(What's The Story) Morning Glory?", dass es für ihn, wie eine Art musikalisches Lagerfeuer oder ein nach Hause kommen ist, das er im Podcast als "Happy Place" bezeichnet.
"(What's The Story) Morning Glory?" ist mit seiner Vielschichtigkeit der perfekte Begleiter in vielen Situationen.
Quelle: Meilensteine Gast Ronny Bittner über die Songs des Albums
Shownotes
Meilensteine-Folge zu "Definitely Maybe" von OasisARD Podcast-Tipp: "Fuck You Very Very Much" über Oasis und BlurÜber das außergewöhnliche Cover zur Single "Some Might Say"Zur Coverfotografie von Michael Spencer JonesBuchtipp: "Gallagher – Fall und Aufstieg von Oasis"ARD Audiothek-Tipp: "Merch, Marketing und Musik – Das Geschäft mit den Fans"
Über diese Songs vom Album "(What's The Story) Morning Glory" sprechen wir im Podcast
(13:54) – "Roll With It"(22:50) – "Wonderwall"(37:03) – "Don't Look Back In Anger"(56:55) – "Some Might Say"(01:04:44) – "Champagne Supernova"
Über diese Songs sprechen wir außerdem im Podcast
(16:40) – "Country House" von Blur(29:19) – "Wonderwall" von The Mike Flowers Pops(30:03) – "Wonderwall" von Ryan Adams(36:30) – "The Masterplan" von Oasis(38:38) – "Imagine" von John Lennon

Sep 18, 2025 • 1h 16min
Ton Steine Scherben – "Wenn die Nacht am tiefsten ..." (mit Claudia Roth)
Für die Podcastfolge zu "Wenn die Nacht am tiefsten ..." von Ton Steine Scherben hatten wir eine besondere Gästin im Hinterkopf, auf die man vielleicht nicht sofort kommt: Politikerin Claudia Roth.
Freundin, Mitbewohnerin und Vertraute – Claudia Roth kennt Ton Steine Scherben gut
Sie ist nicht nur ehemalige Vizepräsidentin und langjähriges Mitglied des Bundestages, sondern, vor seinem Tod, auch enge Freundin von Rio Reiser und der Band Ton Steine Scherben. Zeitweise hat sie sogar mit den Musikern zusammen gewohnt. Claudia Roth hat also einen ganz intimen und speziellen Blick auf die Geschichte von Ton Steine Scherben.
Sie war auch schon früher Gast bei den Meilensteinen, bei der Folge zum internationalen Frauentag zum Beispiel, zusammen mit den Sängerinnen Stefanie Heinzmann und Lucie van Org.
Die Zeit um "Wenn die Nacht am tiefsten ..." von Ton Steine Scherben
Im Podcast erklärt Claudia Roth, dass die Zeit damals, Anfang der 1970er-Jahre, eine "extrem politische Zeit" in Deutschland gewesen ist. Der RAF-Terrorismus war mehr als spürbar und auch die 68er-Generation und die Studentenbewegungen haben viele Menschen bewegt und auch beeinflusst.
Es war immer ein Ansatz von Rio und [...] von allen, die gesagt haben: Wir müssen mit Emotionen die Menschen erreichen!
Quelle: Claudia Roth über die Herangehensweise von Ton Steine Scherben
SWR1 Musikredakteur Stephan Fahrig erzählt im Podcast von vielen Momenten (auch bei Konzerten) durch die Ton Steine Scherben zu Helden der Linken Szene geworden sind, was für die Band auch "immer mehr zur Belastung" geworden ist.
Ton Steine Scherben waren "Eigentum der linken Bewegung"
Man hat sie immer mehr versucht wie das Eigentum der linken Bewegung zu behandeln. Es ist fast schon erwartet worden, dass man nach einem Konzert ein Haus besetzt! [...] Das hat die Band einfach verrückt gemacht.
Quelle: Claudia Roth über die gesellschaftliche Wahrnehmung der Band
Ton Steine Scherben, die eigentlich aus Berlin kommen, ziehen aufs Land nach Fresenhagen, erzählt Claudia Roth. Aber "es ist ein Rückzug nach vorne", so beschreibt sie es weiter. Die Band wollte nicht die Augen verschließen vor dem, was passiert, sondern Kraft schöpfen für die Zukunft.
Sie fliehen vor der dogmatischen Linksszene.
Quelle: Stephan Fahrig über den Umzug der Band nach Fresenhagen
Was bedeutet "Wenn die Nacht am tiefsten ..." von Ton Steine Scherben für Claudia Roth
In einer sehr politischen, rauen Zeit in Deutschland Mitte der 1970er ist "Wenn die Nacht am tiefsten ..." eine Art Lichtblick. Es soll motivieren mit Songs wie "Steig ein". Das ist vermutlich das, was Claudia Roth mit "Rückzug nach vorne" gemeint hat. SWR1 Moderator Frank König beschreibt das Album als eine Art Silberstreif am Horizont.
Es ist ein Meilenstein, weil es die Stimme einer Generation ist, weil es der Sound einer Generation ist.
Quelle: Claudia Roth über das Besondere an "Wenn die Nacht am tiefsten ..." von Ton Steine Scherben
Das ganze Album "Wenn die Nacht am tiefsten ..." steht im Zeichen des Aufbruchs und im Zeichen der Hoffnung. Das hören wir an ganz vielen Texten des Albums, an denen Rio Reiser lange gearbeitet hat, wie Claudia Roth aus erster Hand berichten kann. Und für sie haben die Songs eine "so große Kraft, dass sie auch 50 Jahre später noch stimmen."
Shownotes
Website von "Wenn die Nacht am tiefsten ..."Das Rio Reiser ArchivBuchtipp: "Rio Reiser – König von Deutschland"Buchtipp: "Das schillernde Leben des Nikel Pallat – von Ton Steine Scherben bis Adele"ARD-Podcast-Tipp: "Musik ist eine Waffe – Die Geschichte von Ton Steine Scherben"
Über diese Songs vom Album "Wenn die Nacht am tiefsten ..." sprechen wir im Podcast
(25:33) – "Wenn die Nacht am tiefsten ..."(43:00) – "Samstag Nachmittag"(49:13) – "Halt dich an deiner Liebe fest"(58:17) – "Wir sind im Licht"(01:04:39) – "Steig ein"
Über diese Songs sprechen wir außerdem im Podcast
(05:15) – "Junimond" von Rio Reiser

Sep 15, 2025 • 1h 8min
Kate Bush – "Hounds Of Love"
Die Folge der Meilensteine über "Hounds Of Love" von Kate Bush war längst überfällig. Das Album ist ein zeitloses Meisterwerk und machte die Ausnahmekünstlerin Kate Bush zu einer feministischen Ikone, die viele Musikerinnen und Musiker nach ihr inspiriert hat.
Die Struktur von "Hounds Of Love"
"Hounds Of Love" wurde für Langspielplatte konzipiert und behandelt komplexe und existenzielle Themen. Es geht um die Liebe, den Tod, um Glaube, menschlichen Wille und um die Kraft der Natur. Um es uns Hörern zu erleichtern, hat sie das Album geschickt in eine A- und eine B-Seite aufgeteilt.
Auf der A-Seite befinden sich alle Hits, wie "Running Up That Hill", "Hounds Of Love" oder "The Big Sky". Die B-Seite enthält hingegen eine kleine Mini-Oper mit dem Konzeptstück "The Ninth Wave". Viele ihrer Songtexte sind inspiriert von Filmen, die sie gesehen, oder Büchern, die sie gelesen hat. Kate Bush besitzt die besondere Gabe, diese Geschichten in ihren Songs weiterzuerzählen und sie musikalisch lebendig werden zu lassen.
Ich glaube, dass sie auch die Aufschrift auf einem Kühlschrankmagneten zu einem tollen Text formulieren könnte.
Quelle: Meilensteine-Redakteur Stephan Fahrig
Mit 13 Jahren nahm Kate Bush erste Demos auf
Kate Bush wuchs zusammen mit ihren Eltern und ihren beiden älteren Brüdern Paddy und John Carder auf einem Bauernhof in der Nähe von London auf. Ihre ganze Familie war immer schon künstlerisch veranlagt. Ihre beiden Brüder unterstützten sie auch bei der Produktion zu "Hounds Of Love".
Mit nur 13 Jahren nahm Kate bereits ihre ersten Demos auf. Eins dieser Demos gelangte 1974 über einen Freund ihres Bruders zu Pink-Floyd-Gitarrist David Gilmour, der gerade auf der Suche nach Nachwuchstalenten war. Er entdeckte Kate Bush, nahm Songs mit ihr auf und organisierte ihr einen Plattenvertrag. Da Bush jedoch noch sehr jung war, betrachtete das Label sie als langfristiges Projekt und unterstützte sie gezielt mit Gesangs- und Tanzunterricht.
"Running Up That Hill" von "Hounds Of Love" war 2022 erneut in den Charts
Der erste Song auf "Hounds Of Love" ist "Running Up That Hill". Er handelt von der Kraft der Liebe und den Schwierigkeiten, die entstehen, wenn Männer und Frauen einander nicht verstehen. Bush vollzieht dafür einen Perspektivwechsel – ihr "Deal With God" beschreibt die Idee, einmal die Rollen zu tauschen, um die Perspektive des anderen einnehmen zu können.
Im Jahr 2022 erlebte "Running Up That Hill" ein überraschendes Comeback. Es kam in der vierten Staffel der Netflix-Serie "Stranger Things" vor und eroberte dadurch ein neues, junges Publikum. Kate Bush erreichte dadurch in mehreren Ländern erneut die Spitze der Charts.
Die fabelhafte Klangwelt der Kate Bush
Nicht nur ihre Songs sind außergewöhnlich, auch ihre Stimme ist extrem einzigartig. Sie besitzt einen enormen Umfang, der von tiefen, warmen Tönen bis zu schwindelerregenden Höhen reicht. Mit ihr kann sie wunderschön flüstern, schreien oder spielerisch experimentieren. Vor allem aber erzählt sie mit jedem Ton Geschichten und zieht die Zuhörerinnen und Zuhörer so in ihre Klangwelten hinein.
Der Gesang von Kate Bush ist sowieso einzigartig. Die Produktion ist völlig irre zu der Zeit [...] und die emotionale Tiefe hat mich immer umgehauen.
Quelle: Meilensteine-Redakteur Dave Jörg
Für die zusätzliche Magie auf diesem Album nutzte sie den digitalen Synthesizer "Fairlight CMI". Mit ihm konnte sie Instrumente, Stimmen und Geräusche aufnehmen, modulieren und in verschiedenen Tonhöhen abspielen. Besonders zu hören ist das bei "Running Up That Hill", wo die markanten Anfangstöne von einem Cello stammen, das mit dem Synthesizer verändert wurde.
Auch die B-Seite von "Hounds Of Love" hat es in sich
Die B-Seite des Albums bildet mit "The Ninth Wave" eine kleine Mini-Oper aus sieben Songs, die gemeinsam eine mythische Geschichte erzählen. In einem dieser Stücke taucht am Ende sogar ein deutscher Satz auf. Welcher das ist, was es damit auf sich hat und vieles mehr über dieses – in jeder Hinsicht – außergewöhnliche Album erfahrt ihr in dieser Episode der Meilensteine.
Shownotes
Musikvideo zu "Running Up That Hill"Musikvideo zu "Hounds of Love"Kate Bush Youtube-KanalARD Podcast Tipp: "Grimms Märchen & Verbrechen
Über diese Songs vom Album "Hounds Of Love" wird im Podcast gesprochen
(16:17) – "Running Up That Hill"(29:10) – "Hands Of Love"(39:22) – "The Big Sky"(47:53) – "Cloudbusting"(53:20) – "The Ninth Wave"(01:01:26) – "Hello Earth"
Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen
(22:25) – "Babooshka" von Kate Bush


