Meilensteine - Alben, die Geschichte machten

SWR1 Rheinland-Pfalz
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Dec 15, 2025 • 50min

Meilensteine Weihnachtsspecial 2025

Dave Jörg, Musikredakteur bei SWR1 und großer Fan von Manfred Mann’s Earth Band, teilt seine Erinnerungen an das kraftvolle Album ‚Criminal Tango‘ und die beeindruckende Mischung aus Rock und elektronischen Klängen. Sein persönliches Aha-Erlebnis vor dem Fernseher 1986 bleibt unvergesslich. Zudem beleuchtet Stefan Fahrig, ebenfalls Musikredakteur, das innovative Werk ‚Voodoo‘ von D’Angelo, einen der Wegbereiter des Neo-Soul. Er erklärt, wie D’Angelos reduzierte, jazzige Produktion und der Einfluss von Prince das Genre prägten.
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Dec 8, 2025 • 1h 13min

The Beatles – "Rubber Soul"

In dieser Folge ist Oke Bandixen zu Gast, ein kompetenter Musikredakteur mit Fokus auf die Geschichte der Beatles. Die Diskussion dreht sich um die revolutionären Aspekte von 'Rubber Soul', das das Konzept des Rockalbums neu definierte. Oke erklärt, wie die Reisen der Beatles durch die USA und Begegnungen mit Künstlern wie Bob Dylan ihre Musik prägten. Zudem wird die Dynamik zwischen Lennon und McCartney beim Songwriting beleuchtet, sowie der Einfluss des Albums auf zukünftige Meisterwerke wie 'Pet Sounds' der Beach Boys.
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Dec 1, 2025 • 1h 13min

Black Sabbath – "Paranoid"

Diese Folge ist für das Team der Meilensteine etwas ganz Besonderes. Es ist die erste Folge, die wir live in einem Club vor Publikum aufgezeichnet haben und mit dieser Folge verabschiedet sich das Meilensteine-Team von der verstorbenen Rock- und Heavy Metal-Legende Ozzy Osbourne. Wie groß das Vermächtnis von Ozzy Osbourne ist, habe ich selbst erst nach seinem Tod gemerkt. [...] Ich habe noch nie so viele Reaktionen namhafter Musiker und Stars auf allen Kanälen gesehen, wie bei Ozzys Tod. Gefühlt war das die gesamte Musikwelt. Immer wieder fiel dabei ein Satz: "Ohne ihn und Black Sabbath wäre ich nicht das geworden, was ich bin." Quelle: Stephan Fahrig über das Vermächtnis von Ozzy Osbourne "Paranoid" von Black Sabbath ist stilprägend für den Heavy Metal "Paranoid" von Black Sabbath gilt heute als eines der stilprägenden Alben des Heavy Metal. Der Begriff Heavy Metal war ein Jahr zuvor zum ersten Mal in einem Song erwähnt worden, bei Steppenwolfs "Born To Be Wild" heißt es: I like smokin' Lightning, Heavy Metal Thunder, Racing with the Wind and the Feeling, that I'm under. Quelle: Textzeile aus "Born To Be Wild" von Steppenwolf Und auf "Paranoid" machen Black Sabbath sich auf den Weg, die Musik zu machen, aus der der Heavy Metal entsteht. Damit hat in den kommenden Jahren der Hardrock und Heavy Metal dann gefühlt musikalisch die Zeit der Hippie-Musik abgelöst und ist zum musikalischen "Next Big Thing" geworden. Bis Black Sabbath so geklungen haben, wie sie auf "Paranoid" klingen, hat es noch eine kurze Weile gedauert. In der Anfangszeit bestand die Band noch aus sechs Musikern und machte eher Heavy Blues-Musik. Die Geschichte von Black Sabbath und "Paranoid" beginnt wie viele Bandgeschichten Heute lernen sich viele Musiker über soziale Netzwerke kennen, um sich fürs gemeinsame Musikmachen zusammenzufinden. Das alles gab es zur Zeit von Black Sabbath im Birmingham der 60er-Jahre noch nicht. Ozzy Osbourne und Gitarrist Tony Iommi lernen sich klassisch in der Schule kennen. Tony Iommi ist ein echter Schulrowdy und auch Ozzy wird von ihm sogar verprügelt. Kaum zu glauben, dass diese Jungs sich danach zusammengetan haben, um eine Band zu gründen und Musikgeschichte zu schreiben. Ist "Paranoid" von Black Sabbath schon Heavy Metal? Ob das Album "Paranoid" von Black Sabbath schon Heavy Metal ist, oder noch Heavy Blues, oder etwas anderes dazwischen, darüber streiten sich Fans gerne. Worüber sich viele Fans einig sind, ist, dass es wegweisend für das Genre Heavy Metal ist. Genau deshalb ist es auch ein absoluter Meilenstein. Es hat unbestreitbar die Wurzeln des Heavy Metal und auch alle Zutaten dieses Genres schon beinhaltet, wie wir sie heute als Heavy Metal definieren würden. Quelle: Stephan Fahrig, SWR1 Musikredakteur über "Paranoid" Der Kulthit auf dem Black Sabbath Album ist der Titelsong "Paranoid" Es ist eines der ikonischsten Gitarrenriffs und Songanfänge der Musikgeschichte: "Paranoid" von Black Sabbath. Spannend ist dabei, dass der Song erst ein halbes Jahr nach dem Album veröffentlicht worden ist. Heute würde man das vermutlich anders machen, aber damals hatte ein Album noch einen viel höheren Stellenwert als heute. Beim Song selbst gibt es auch ein weit verbreitetes Missverständnis. Es geht nämlich nicht um Paranoia oder paranoide Schizophrenie, sondern es geht um Depressionen. Beim Songwriting gab es innerhalb der Band nämlich eine Verwechslung der Begriffe Depression und Paranoia, erklärt Stephan Fahrig. Aber für ihn ist diese Verwechslung unter dem Entstehungsmomentum des Songs nachvollziehbar: Ich sage mal: Das kann vorkommen, wenn man einen Welthit in 20 Minuten schreibt. Quelle: Stephan Fahrig über die Entstehung des Songs "Paranoid" Der Gitarrensound von Tony Iommi und Black Sabbath auf "Paranoid" Der Gitarrensound auf "Paranoid" von Black Sabbath ist ikonisch. Wie Tony Iommi zu diesem Sound gekommen ist und wie er von seiner Fender Stratocaster zur für ihn typischen Gibson SG-Gitarre gewechselt ist (dabei spielen ein Unfall und ein Zufall eine entscheidende Rolle), und vieles mehr besprechen wir im (Live)Podcast zu "Paranoid" von Black Sabbath. Shownotes Youtube-Kanal von Black SabbathArtikel zum Duo "Cindy und Bert" und ihrer Version von "Paranoid"Der Ort unserer Liveaufzeichnung: "Circus Maximus" in KoblenzArtikel über die Ur-Geschichte des Heavy MetalARD-Podcast-Tipp: "Iron East – Heavy Metal im Osten"Tickets für das SWR Podcastfestival in Mannheim Über diese Songs vom Album "Paranoid" sprechen wir im Podcast (19:55) – "War Pigs"(41:09) – "Paranoid"(47:07) – "Iron Man"(01:01:58) – "Hand Of Doom" Über diese Songs sprechen wir außerdem im Podcast (21:42) – "Born To Be Wild" von Steppenwolf(22:49) – "Warning" von Black Sabbath(25:56) – "You Really Got Me" von The Kinks(26:25) – "Immigrant Song" von Led Zeppelin(26:47) – "Speed King" von Deep Purple(26:59) – "It's A Long Way To The Top (If You Wanna Rock 'n' Roll)" von AC/DC(28:31) – "Breaking The Law" von Judas Priest(28:44) – "Number Of The Beast" von Iron Maiden(44:07) – "Communication Breakdown" von Led Zeppelin(01:09:49) – "Wherever I May Roam" von Metallica(01:10:09) – "Outshined" von Soundgarden(01:10:34) – "Seasons In The Abyss" von Slayer
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Nov 24, 2025 • 59min

Fehlfarben – "Monarchie und Alltag"

Das "Wohnzimmer und die Keimzelle" der Fehlfarben, so beschreibt Katharina Heinius es im Podcast, war der Ratingerhof in Düsseldorf, ein bekannter Szenetreff für Künstler und Punks in der Düsseldorfer Altstadt. Wie passend, dass auch hier die Geschichte der Fehlfarben startet. Der Geburtsort von den Fehlfarben und "Monarchie und Alltag" ist der Ratinger Hof in Düsseldorf Bevor die Fehlfarben hier begonnen haben, hatten alle Mitglieder auch schon in anderen Punkbands aus dem Umfeld des Ratingerhofs gespielt und wurden teilweise sogar abgeworben. Wir waren so eine Art Supergroup der Ratinger-Hof-Szene! Quelle: Thomas Schwebel, ehemaliger Gitarrist der Fehlfarben Vom linken Szenetreff mit Punks und Künstlern sind die Fehlfarben für die Aufnahmen zum ersten Album schnell aufgestiegen. Den Plattenvertrag gab’s bei EMI, keinem kleinen Punklabel, sondern einer großen internationalen Firma. "Monarchie und Alltag" von den Fehlfarben kommt aus einem großen Studio Passend zum großen Namen der Plattenfirma durften die Fehlfarben ihr Album "Monarchie und Alltag" auch in einem namhaften Tonstudio aufnehmen, den Maarweg Studios. In denen hatten zuvor schon die Rolling Stones aufgenommen und Jahre später würde auch Herbert Grönemeyer hier sein Album "Mensch" aufnehmen. Wir wurden beschimpft, dass wir bei der großen Industrie was machen, aber eigentlich war die EMI das größte Independent Label der Welt […] weil die haben alles unter einem Dach gemacht und waren komplett autark und unabhängig. Quelle: Thomas Schwebel, ehemaliger Gitarrist der Fehlfarben Die Fehlfarben Texte auf "Monarchie und Alltag" haben sich in den Alltag geschlichen Für Musikredakteur Stephan Fahrig hat "Monarchie und Alltag" das Prädikat Meilensteine vor allem schon dadurch erlangt, dass es textlich herausragend ist. "Es war so passend in der Zeit", erklärt Stephan Fahrig. Bei ihm haben sich einzelne Textzeilen und Wörter aus den Fehlfarben Songs in seiner Schulzeit sogar in seine Alltagssprache gebahnt. Ein Punkalbum war "Monarchie und Alltag" für Stephan Fahrig dabei nie. Das Vermächtnis des Fehlfarben Debüts "Monarchie und Alltag" Im Podcast erzählt Thomas Schwebel von seinem ganz persönlichen Vermächtnis von "Monarchie und Alltag". Wenn man so ein erfolgreiches Album gemacht hat, dann hat das ein Leben schon persönlich sehr geprägt, erzählt der ehemalige Gitarrist der Band. So ein Album prägt alles was du danach machst! Du wirst immer mit allem was du machst an dieser Platte gemessen. Es ist eine Bürde, aber eben auch eine große Chance, die einem so eine Platte eröffnet. Quelle: Thomas Schwebel, ehemaliger Gitarrist der Fehlfarben Die Geschichte der Fehlfarben abseits von "Monarchie und Alltag" Neben den Geschichten zum Album und der Musik sprechen wir im Podcast zu "Monarchie und Alltag" auch über die Bandsituation und das Leben der Fehlfarben. Diese Chance muss man schließlich nutzen, wenn zwei (ehemalige) Bandmitglieder selbst im Podcast sind. Gemeinsam mit Katharina Heinius und Stephan Fahrig sprechen die beiden Mitglieder der Fehlfarben Thomas Schwebel und Peter Hein auch darüber warum Peter Hein damals die Band verlassen hat, um wen genau es im Song "Grauschleier" eigentlich geht, wie die Texte entstanden sind und noch vieles mehr aus der Geschichte der Band. Shownotes Peter Hein über seine Zeit bei den FehlfarbenFehlfarben im Fadenkreuz der StasiARD-Podcast-Tipp: "Das Geheimnis – Musikalische Rätsel und Krimis zum Mitraten" Über diese Songs vom Album "Monarchie und Alltag" sprechen wir im Podcast (19:03) – "Ein Jahr (Es geht voran)"(32:23) – "Grauschleier"(39:22) – "Gottseidank nicht in England"(42:00) – "All That Heaven Allows"(49:19) – "Paul ist tot" Über diese Songs sprechen wir außerdem im Podcast (23:36) – "Le Freak" von Chic(25:18) – "I Want Your Love" von Chic
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Nov 17, 2025 • 1h 10min

Queen – "A Night At The Opera"

Stefan Fahrig und Katharina Heinius, beide Redakteure der SWR1-Musikredaktion, nehmen uns mit in die Welt von Queen und ihrem Meisterwerk "A Night At The Opera", das sein 50-jähriges Jubiläum feiert. Sie beleuchten die außergewöhnliche Struktur von "Bohemian Rhapsody" und erklären, wie unterschiedliche Songbeiträge der Bandmitglieder das Album prägten. Zudem diskutieren sie die Herausforderungen bei den Aufnahmen in mehreren Studios und die Bedeutung des neuen Managements für die Zukunft der Band.
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Nov 10, 2025 • 1h 17min

Patti Smith – "Horses"

Katharina Franck, Sängerin und Frontfrau der Rainbirds, sowie Kathi Heinius, Musikerin und Kommentatorin, sprechen über das Debütalbum 'Horses' von Patti Smith. Franck hebt den Einfluss Smiths auf junge Musikerinnen hervor, während Kathi den kulturellen Kontext und die einzigartige Produktion des Albums analysiert. Sie erkunden die Provokation in Smiths Texten, die Macht des ikonischen Coverfotos und die emotionalen Themen, die von Verlust und Identität handeln. Beide Gäste zeigen auf, wie 'Horses' bis heute inspiriert und das Bild des Female Rock geprägt hat.
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Nov 3, 2025 • 1h 6min

Pete Townshend – "White City (A Novel)"

"White City (A Novel)" erschien am 11. November 1985 als das fünfte Solo-Album des Sängers und The Who-Gitarristen Pete Townshend. Mit dem Album reflektiert Townshend seine eigene Kindheit und beschreibt die Welt, aus der er stammt. "White City (A Novel)": Ein Album als Therapie Der Sänger wuchs in der Nachkriegszeit in West London, in der Nähe des realen White City-Viertels auf. Die Gegend war in der Zeit eine Sozialbausiedlung, geprägt von Hoffnungslosigkeit, Gewalt und sozialer Ungerechtigkeit. Das Foto auf dem Albumcover wurde tatsächlich auch in diesem Viertel aufgenommen. Pete Townshends Eltern trennten sich, als er etwa fünf Jahre alt war. Da beide Musiker waren und oft unterwegs, musste er bei seiner Großmutter leben. Diese Zeit war für ihn äußerst traumatisch, da er dort emotionale Misshandlung erfuhr. Ende der 1970er- und Anfang der 1980er-Jahre verlor Townshend mehrere enge Weggefährten, was ihn stark prägte und in eine Depression stürzte. Zusammen mit seinen Kindheitserfahrungen verarbeitete er dies zunächst in der Therapie und später auch künstlerisch in "White City (A Novel)". Ich finde, dass dieses Album so eine Tiefe hat, das merkst du ja nicht, wenn du es das erste Mal hörst. Quelle: Meilensteine Host Frank König über seinen Eindruck von "White City (A Novel)" Pete Townshend und die Studio-Panne bei "Give Blood" Für den Album-Opener "Give Blood", holte sich Pete Townshend nicht nur seinen guten Freund und Pink Floyd-Gitarristen David Gilmour ins Studio, sondern auch Simon Phillips am Schlagzeug und Pino Palladino am Bass. Beide gehörten zu Townshends Lieblingsmusikern zu dieser Zeit. Dabei passierte jedoch ein kleines Missgeschick: Pete Townshend hatte Simon Phillips versehentlich eine Woche zu früh gebucht. David Gilmour schaffte es dennoch zu den Aufnahmen, während Pino Palladino erst in der darauffolgenden Woche dazukam. "White City Fighting" ist der Schlüsselsong des Albums Auch bei "White City Fighting" ist David Gilmor mit dabei. Eigentlich hatte Townshend den Song für Gilmours Album "About Face" geschrieben. David Gilmour konnte sich aber nicht mit dem Text identifizieren und lehnte ihn deshalb ab. Glücklicherweise – denn thematisch passte "White City Fighting" perfekt zu "White City (A Novel)". Der Song behandelt, wie der Titel schon andeutet, Kämpfe – sowohl innere als auch äußere. Es geht um soziale Konflikte sowie um Townshends persönliche Auseinandersetzung mit seiner eigenen Vergangenheit. Das Vermächtnis von "White City (A Novel)" "White City (A Novel)" greift tiefgehende existenzielle und soziale Themen auf und gibt Einblicke in die traumatische Kindheit von Pete Townshend. Für Meilensteine Redakteur Stephan Fahrig ist es ein Album, das wegen seiner ernsten Inhalte besonders aus dem eher künstlichen Image der 1980er heraussticht. Ich finde, die Melodien, die er hier bringt, gehören zu den besten, die er je komponiert hat. Quelle: Meilensteine Redakteur Stephan Fahrig über "White City (A Novel)" Meilensteine Redakteurin Katharina Heinius sieht das Werk sogar als den Abschluss einer Trilogie, die mit "Tommy" beginnt, mit "Quadrophenia" fortgeführt wird und schließlich in "White City (A Novel)" endet. Shownotes Podcast-Tipp "Pop und Pubertät – 1001 Alben", Sonderfolge:"Lifechanging Songs I"Podcast-Tipp "Pop und Pubertät – 1001 Alben", Sonderfolge:"Lifechanging Songs II"Ort des CoverfotosArtikel auf "The Circle" über das Album von Sina Buchwitz und Christof LeimPete Townshend über "White City (A Novel)"ARD Podcast Tipp: Wie wir ticken – Euer Psychologie PodcastMeilensteine live im Circus Maximus in Koblenz Über diese Songs vom Album "White City (A Novel)" sprechen wir im Podcast (21:19) – "Give Blood"(36:12) – "Come To Mama"(39:14) – "Brilliant Blues"(45:15) – "Face The Face"(54:47) – "White City Fighting" Über diese Songs sprechen wir außerdem im Podcast (40:20) – "The Story Of The Blues" von Pete Wylie & The Mighty WAH!
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Oct 27, 2025 • 49min

Die Fantastischen Vier – "MTV Unplugged"

Im Jahr 2000 wurde diese Ehre der deutschen Hip Hop oder Rapgruppe "Die Fantastischen Vier" zuteil, als erste deutsche Ausgabe nach Herbert Grönemeyer. Aufgenommen wurde das Unplugged-Album der Band in der Balver Höhle in Nordrhein-Westfalen. Viele Hits der Fantastischen Vier im neuen (Sound-)Gewand Das Besondere an einem Unplugged-Album ist oft, dass darauf die größten Hits eines Künstlers, einer Künstlerin oder einer Gruppe sind und eben nicht nur das eine Album mit dem einen oder den zwei Hits. Außerdem klingt ein Unplugged-Album, der Name verrät es bereits, immer etwas anders, weil viele elektronische Elemente fehlen und Songs oft anders arrangiert werden – oft mit Orchestermusikern, weil die grundsätzlich "unplugged" – also nicht eingestöpselt spielen. Als im Jahr 2000 das Unplugged-Album der "Fantas" rausgekommen ist, hatte die Band schon elf Jahre Bandgeschichte auf dem Buckel und schon fünf Alben im Gepäck. Es gab also einiges an Material, auf das Thomas D, Smudo, Michi Beck und And.Ypsilon zurückgreifen konnten. Die Fantastischen Vier und die Anfänge des Hip Hops in Deutschland Als die "Fantas" sich Ende der 80er gegründet haben, war Hip Hop und Rap vor allem in Amerika, wo die Musik ihren Ursprung hat, ein großes Ding. Einer der bekanntesten Vertreter war dort zum Beispiel "Grandmaster Flash & The Furious Five". In Deutschland steckte Hip Hop noch in den Kinderschuhen und die Fantastischen Vier waren neben der Heidelberger Gruppe Advanced Chemistry eine der ersten erfolgreichen Rap- und Hip-Hop-Gruppen des Landes. Während Rap heute oft geprägt ist von viel vulgärer und aggressiver Sprache, weil es eben auch eine Musikrichtung des Protestes sein kann, hat SWR1-Redakteurin Julia Gehrlein an der Musik von den Fantastischen Vier auch besonders gut gefallen, dass deren Texte eben ohne viel Fluchen ausgekommen sind. Im Mainstream und in der Szene – Die Fantastischen Vier kommen gut an Glaubwürdigkeit – oder "Credibility" – ist in vielen Musikgenres ein wichtiges Thema, ganz besonders aber im Hip Hop und Rap. Das macht es umso beeindruckender, dass die Fantastischen Vier mit ihren braveren oder gesitteteren Texten sowohl im Mainstream als auch in der Hip Hop Szene gut ankommen. Im Normalfall ist das eine klassische Entweder-Oder-Geschichte. Entweder die Szene liebt mich und ich habe dort den Respekt der "echten" Fans, oder ich richte mich nach den Regeln und (ungeschriebenen) Gesetzen der Popwelt, verdiene vielleicht mehr Geld, werde dafür aber von der Hip Hop Szene schief angeschaut. Mut und Jede Menge Arbeit – Nur so konnte das Unplugged Album der Fantastischen Vier entstehen Das Besondere an dem Unplugged-Album der Fantastischen Vier ist für SWR1-Redakteurin Julia Gehrlein, dass sich die Hip-Hop-Gruppe mit diesem Album eine gewaltige Aufgabe auferlegt hat, denn die Musik der Gruppe ist größtenteils elektronisch und nicht klassisch instrumentiert. Es wurde hier also nicht nur "ein Stecker gezogen", sondern die Songs mussten aufwendig neu arrangiert werden. Das war nicht nur viel Arbeit, sondern damit hat die Band auch jede Menge Mut bewiesen, findet SWR1-Redakteurin Julia Gehrlein. Shownotes Podcast-Tipp: "Fanta Vier Forever, Baby"Meilensteine Folge zum Album "Am Wasser gebaut" von Fettes Brot Über diese Songs vom Album "MTV Unplugged" sprechen wir im Podcast (18:54) – "Sie Ist Weg"(25:47) – "Tag Am Meer"(30:51) – "Der Picknicker"(39:08) – "MfG" Über diese Songs sprechen wir außerdem im Podcast (06:22) – "The Message" von Grandmaster Flash & The Furious Five(12:54) – "Die Da" von Die Fantastischen Vier
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Oct 20, 2025 • 58min

Linkin Park – "Hybrid Theory"

Am 24. Oktober 2025 feiert "Hybrid Theory" seinen 25. Geburtstag. Auf dem Album befinden sich unter anderem Songs wie "Papercut", "Crawling" und "In The End", die es bis heute schaffen, ihre Hörerinnen und Hörer emotional zu erreichen. Dabei waren die Anfänge für Linkin Park gar nicht so einfach. Die Anfänge von Linkin Park 1996 gründeten Mike Shinoda, Brad Delson und Rob Bourdon die Band "Xero". Mit Joe Hahn, Dave "Phoenix" Farrell und Mark Wakefield wuchs das Projekt schnell. Farrell und Wakefield verließen die Band nach kurzer Zeit, allerdings kehrte Dave Farrell im Jahr 2000 wieder zu Linkin Park zurück. Es fehlte dann aber noch ein Sänger. Mit Chester Bennington fand die Gruppe 1999 schließlich ihre Stimme, die die Identität und den Sound von Linkin Park maßgeblich prägte. Endlich vollständig, suchte die Band auch nach dem passenden Namen. Von "Hybrid Theory" führte der Weg über "Lincoln Park" zu Linkin Park. Doch bis zum ersten Plattenvertrag mussten sie Ausdauer beweisen: Mehr als 40 Showcases spielten sie, aber immer wieder folgten Absagen. Die Begründung: Der Markt für Nu Metal-Bands sei gesättigt. Doch ihre Hartnäckigkeit wurde belohnt, als sie 1999 endlich von Warner Bros. unter Vertrag genommen wurden. Man hat gesagt, das Genre ist tot, (...) das will keiner mehr haben. (...) Man darf dranbleiben, man darf auch an sich selbst glauben. Quelle: Meilensteine Redakteur Patrick Schütz über die Hartnäckigkeit von Linkin Park. Das macht Linkin Park so einzigartig Zum Nu Metal-Genre gehören neben Linkin Park Bands wie Limp Bizkit, Korn oder Papa Roach. Doch die Gruppe um Mike Shinoda und Chester Bennington schaffte es, sich deutlich von ihren Zeitgenossen abzugrenzen. Während viele Bands auf Wut, Sex und Protzen setzten, standen bei Linkin Park tiefe Emotionen, persönliche Konflikte und dunkle Erfahrungen im Vordergrund – oft geprägt von Chester Benningtons eigenen Erlebnissen und inneren Kämpfen. Wenn man den Sound von Linkin Park in einem Song zusammenfassen wollte, dann wäre es "Papercut". Die Band selbst bezeichnete ihn immer wieder als ihre musikalische Visitenkarte. Harte Gitarrenriffs treffen hier auf Mike Shinodas Rap-Parts, Chester Benningtons melodisches Schreien und die unverwechselbaren elektronischen Klangflächen von Joe Hahn. Wie Chester Bennington Linkin Parks Songs prägte Bennington war bis zu seinem Tod 2017 der Sänger von Linkin Park und verlieh den Songs mit seiner vielseitigen Stimme einen unverwechselbaren Charakter. Die Texte spiegelten seine persönlichen Erfahrungen wider – von Kontrollverlust durch Drogen- und Alkoholkonsum über das Gefühl, als Außenseiter in einer zerbrochenen Familie aufzuwachsen, bis hin zu tiefem Selbstzweifel. Mit dem Gesang, mit dem Melodiösen und dem Sanften und den Ausbrüchen der Emotionen im Schreienden, kommt eine neue Dimension dazu. Erst damit wird Linkin Park zu Linkin Park. Quelle: Meilensteine Redakteur Johannes Heuft über Chester Benningtons Gesang Besonders eindrucksvoll zeigt sich das im Song "Crawling". 2002 wurde er mit dem Grammy für die beste Hard-Rock-Darbietung ausgezeichnet, da er sich so glaubwürdig mit den Themen Drogenkonsum und seinen Auswirkungen beschäftigt. Bennington konnte mit seiner Stimme mühelos zwischen hartem, aggressivem Gesang und sanften, verletzlichen Passagen wechseln. Selbst seine Shouts waren melodisch und emotional, wodurch jeder Song eine einzigartige Intensität erhielt. Das Vermächtnis von "Hybrid Theory" Das Vermächtnis von "Hybrid Theory" und Linkin Park liegt darin, dass sie eine ganze Generation geprägt und inspiriert haben. Mit ihrer damals bahnbrechenden Fusion aus Rap, Rock und elektronischen Elementen schufen sie 2000 einen Sound, der völlig neu war. Auch 25 Jahre später reißen die Songs noch immer mit, fesseln die Fans und lassen sich nicht oft genug hören. Das zeigt sich besonders in jüngster Zeit. 2024 kamen Linkin Park mit ihrer neuen Sängerin Emily Armstrong wieder zusammen. Im November 2024 veröffentlichten sie ihr aktuelles Album "From Zero" und gingen damit weltweit auf Tour. Die Tour läuft noch bis 2026 und war bisher schon ein voller Erfolg – zehntausende Fans feierten weltweit ihre Rückkehr auf die Bühne. Shownotes Linkin Park – "A Place For My Head" (Live in Texas)Musikvideo zu "My Own Summer" von DeftonesMusikvideo zu "Papercut"Musikvideo zu "One Step Closer"Musikvideo zu "Crawling"Musikvideo zu "In The End"Offizielle Webseite von Linkin ParkARD Podcast-Tipp: Crrowl – Rock 'n' Roll Can Never DieInfos zur Liveaufzeichung der Meilensteine in Koblenz Über diese Songs vom Album "Hybrid Theory" sprechen wir im Podcast (12:43) – "Papercut"(26:44) – "One Step Closer"(33:24) – "Crawling"(42:17) – "A Place For My Head"(44:47) – "In The End" Über diese Songs sprechen wir außerdem im Podcast (04:26) – "Bring The Noise" von Anthrax & Public Enemy(18:13) – "Nookie" von Limp Bizkit(20:14) – "Xtal" von Aphex Twin(24:12) – "My Own Summer" von Deftones(47:51) – "Circle Of Life" von Elton John
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Oct 13, 2025 • 1h 5min

Paul Simon – "Still Crazy After All These Years"

Neben dem Grammy für das "Album des Jahres" konnte Paul Simon auch noch die Trophäe für die "beste männliche Gesangsdarbietung" abräumen. Besonders gefreut haben dürfte ihn aber auch, dass das Album bei seinen Fans so gut angekommen ist. Millionenfach hat sich die Platte verkauft. Ein Grund dafür ist womöglich einer der größten Hits des Albums, "50 Ways To Leave Your Lover". Vor seiner Solokarriere war Paul Simon bereits ein Star; als Teil des Duos Simon & Garfunkel hatten die beiden Hits wie "Bridge Over Troubled Water", "Mrs. Robinson" und "Sound Of Silence". Als Solokünstler wollte Paul Simon weg von der Folkmusik und sich in anderen Genres ausprobieren. Das hören wir nicht nur auf dem Album "Still Crazy After All These Years", sondern auch auf den vorherigen Platten und ganz besonders auch auf dem späteren Album "Graceland", auf dem Paul Simon sich auch der Weltmusik zuwendet. Paul Simon verändert seinen Stil auf "Still Crazy After All These Years" Für SWR1 Musikredakteur Stephan Fahrig ist dieses Album vor allem ein Jazzalbum, wie er im Podcast erklärt. Und für den Jazz auf Weltklasse-Niveau hat sich der ehemalige Folkmusiker Paul Simon eine lange Liste exzellenter Gastmusiker ins Studio geholt. Außerdem hat Simon seine persönlichen Fähigkeiten erweitert. Vor dem Album hat er sich intensiv mit Musiktheorie und Harmonielehre auseinandergesetzt, und das merkt man dem Album an, erklärt Katharina Heinius im Podcast. Es ist eine wahre Schatzkiste an Harmonien! Quelle: Katharina Heinius, SWR1 Musikredakteurin über "Still Crazy After All These Years" von Paul Simon Bei "Still Crazy After All These Years" geht es um Erinnerungen Kurz bevor das Album entstanden ist, hatte Paul Simon sich von seiner langjährigen Beziehung getrennt. Gleichzeitig ist er mit seinem musikalischen Partner Art Garfunkel zum Weltstar aufgestiegen – und das alles, obwohl er erst Mitte 30 war, als er das Album gemacht hat. Man kann also sagen, dass Paul Simon bis dahin schon viel erlebt hatte. Deshalb ist es auch nur passend, dass es auf dem Album "Still Crazy After All These Years" zu vielen Teilen um Erlebtes und um Erinnerungen jeglicher Art geht und man – so sagt es der Titel – immer noch verrückt ist. Das Albumcover zu "Still Crazy..." von Paul Simon ist etwas ganz Besonderes Auch wenn das Albumcover und das Foto, das wir darauf sehen, auf den ersten Blick nicht großartig beeindruckend wirkt, ist die Geschichte dahinter doch ziemlich spannend. Der Art-Director hinter dem Plattencover von "Still Crazy..." heißt John Burke und er ist kein unbeschriebenes Blatt. Er hat für viele große Künstler die Cover gestaltet und war insgesamt sogar 26 Mal für einen Grammy nominiert. Unter anderem hat John Burke mit Bob Dylan zusammengearbeitet oder auch mit der Band Chicago. Das Foto, das wir auf dem Album sehen, ist allerdings nicht von John Burke geschossen worden, sondern von Edie Baskin, die zu der Zeit eine romantische Beziehung mit Sänger Paul Simon hatte. Der größte Hit von "Still Crazy..." ist Paul Simons Trennungssong "50 Ways To Leave Your Lover" Wenn die Beziehungen von Musikern enden, dann gibt es oft Songs darüber. Häufig sind das traurige Herzschmerz-Monzetten, die nur so triefen vor Melancholie. Dass es auch anders geht, zeigt Paul Simon uns mit seinem größten Solohit "50 Ways To Leave Your Lover". Fun fact: Im Song selbst gibt Simon aber nicht 50 "Tipps", um eine Beziehung zu beenden, sondern eigentlich nur fünf. Das Vermächtnis von "Still Crazy..." Wir hören auf "Still Crazy..." ganz viele verschiedene Musikstile. Es ist viel Jazz dabei, Soul und auch Gospel. Wir hören, wie Paul Simon sich vom Folk abhebt und sich in unterschiedlichsten Musikrichtungen ausprobiert – mit Erfolg. Dieses Album ist ein ganz wichtiger Baustein in der Entwicklung von Paul Simon, erklärt Katharina Heinius im Meilensteine Podcast zu "Still Crazy After All These Years". Paul Simon ist [...] da angekommen, wo er hinwill! Quelle: Katharina Heinius, SWR1 Musikredakteurin über "Still Crazy After All These Years" von Paul Simon Shownotes Infos zum Albumcover von Paul Simons "Sill Crazy After All These Years"Paul Simon bei der Grammy-Verleihung 1976Youtube-Kanal von Paul SimonARD-Podcast-Tipp: "Tee mit Warum – Die Philosophie und wir"Infos zur Liveaufzeichung der Meilensteine in Koblenz Über diese Songs vom Album "Still Crazy After All These Years" sprechen wir im Podcast (13:15) – "Still Crazy After All These Years"(32:26) – "My Little Town"(41:48) – "50 Ways To Leave Your Lover"(55:34) – "Gone At Last" Über diese Songs sprechen wir außerdem im Podcast (40:51) – "Ein ehrenwertes Haus" von Udo Jürgens(43:55) – "50 Tipps" von Ulla Meinecke

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