
Meilensteine - Alben, die Geschichte machten Pete Townshend – "White City (A Novel)"
Nov 3, 2025
01:05:41
"White City (A Novel)" erschien am 11. November 1985 als das fünfte Solo-Album des Sängers und The Who-Gitarristen Pete Townshend. Mit dem Album reflektiert Townshend seine eigene Kindheit und beschreibt die Welt, aus der er stammt.
"White City (A Novel)": Ein Album als Therapie
Der Sänger wuchs in der Nachkriegszeit in West London, in der Nähe des realen White City-Viertels auf. Die Gegend war in der Zeit eine Sozialbausiedlung, geprägt von Hoffnungslosigkeit, Gewalt und sozialer Ungerechtigkeit. Das Foto auf dem Albumcover wurde tatsächlich auch in diesem Viertel aufgenommen. Pete Townshends Eltern trennten sich, als er etwa fünf Jahre alt war. Da beide Musiker waren und oft unterwegs, musste er bei seiner Großmutter leben. Diese Zeit war für ihn äußerst traumatisch, da er dort emotionale Misshandlung erfuhr. Ende der 1970er- und Anfang der 1980er-Jahre verlor Townshend mehrere enge Weggefährten, was ihn stark prägte und in eine Depression stürzte. Zusammen mit seinen Kindheitserfahrungen verarbeitete er dies zunächst in der Therapie und später auch künstlerisch in "White City (A Novel)".Ich finde, dass dieses Album so eine Tiefe hat, das merkst du ja nicht, wenn du es das erste Mal hörst.Quelle: Meilensteine Host Frank König über seinen Eindruck von "White City (A Novel)"
Pete Townshend und die Studio-Panne bei "Give Blood"
Für den Album-Opener "Give Blood", holte sich Pete Townshend nicht nur seinen guten Freund und Pink Floyd-Gitarristen David Gilmour ins Studio, sondern auch Simon Phillips am Schlagzeug und Pino Palladino am Bass. Beide gehörten zu Townshends Lieblingsmusikern zu dieser Zeit. Dabei passierte jedoch ein kleines Missgeschick: Pete Townshend hatte Simon Phillips versehentlich eine Woche zu früh gebucht. David Gilmour schaffte es dennoch zu den Aufnahmen, während Pino Palladino erst in der darauffolgenden Woche dazukam."White City Fighting" ist der Schlüsselsong des Albums
Auch bei "White City Fighting" ist David Gilmor mit dabei. Eigentlich hatte Townshend den Song für Gilmours Album "About Face" geschrieben. David Gilmour konnte sich aber nicht mit dem Text identifizieren und lehnte ihn deshalb ab. Glücklicherweise – denn thematisch passte "White City Fighting" perfekt zu "White City (A Novel)". Der Song behandelt, wie der Titel schon andeutet, Kämpfe – sowohl innere als auch äußere. Es geht um soziale Konflikte sowie um Townshends persönliche Auseinandersetzung mit seiner eigenen Vergangenheit.Das Vermächtnis von "White City (A Novel)"
"White City (A Novel)" greift tiefgehende existenzielle und soziale Themen auf und gibt Einblicke in die traumatische Kindheit von Pete Townshend. Für Meilensteine Redakteur Stephan Fahrig ist es ein Album, das wegen seiner ernsten Inhalte besonders aus dem eher künstlichen Image der 1980er heraussticht.Ich finde, die Melodien, die er hier bringt, gehören zu den besten, die er je komponiert hat.Meilensteine Redakteurin Katharina Heinius sieht das Werk sogar als den Abschluss einer Trilogie, die mit "Tommy" beginnt, mit "Quadrophenia" fortgeführt wird und schließlich in "White City (A Novel)" endet.Quelle: Meilensteine Redakteur Stephan Fahrig über "White City (A Novel)"
Shownotes
- Podcast-Tipp "Pop und Pubertät – 1001 Alben", Sonderfolge:"Lifechanging Songs I"
- Podcast-Tipp "Pop und Pubertät – 1001 Alben", Sonderfolge:"Lifechanging Songs II"
- Ort des Coverfotos
- Artikel auf "The Circle" über das Album von Sina Buchwitz und Christof Leim
- Pete Townshend über "White City (A Novel)"
- ARD Podcast Tipp: Wie wir ticken – Euer Psychologie Podcast
- Meilensteine live im Circus Maximus in Koblenz
Über diese Songs vom Album "White City (A Novel)" sprechen wir im Podcast
- (21:19) – "Give Blood"
- (36:12) – "Come To Mama"
- (39:14) – "Brilliant Blues"
- (45:15) – "Face The Face"
- (54:47) – "White City Fighting"
Über diese Songs sprechen wir außerdem im Podcast
- (40:20) – "The Story Of The Blues" von Pete Wylie & The Mighty WAH!
