Das Neue Berlin

Das Neue Berlin
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Apr 27, 2023 • 1h 37min

Bürgerliche Kälte – mit Henrike Kohpeiß

Du willst uns unterstützen? Hier entlang. Folge uns auf Twitter oder Bluesky. ⎯ Die Verhältnisse sind schlecht – und sie sind kompliziert. Wie Überfluss und Mangel, Macht und Abhängigkeit, Reichtum und Not zusammenhängen, ist nicht immer klar zu erkennen. Wir ahnen aber, dass das Elend dieser Welt nicht unverbunden mit uns ist. Und trotzdem leben wir in unserem Alltag oft unbeschwert von dieser Ahnung oder haben schlicht unsere eigenen Probleme. Warum ist das so? Für die Philosophin Henrike Kohpeiß ist dieser Zustand durch eine bestimmte Subjektivität und Gefühlslage zu erklären, die sie „bürgerliche Kälte“ nennt. Damit beschreibt sie eine affektive Technik, mit der Bürgerinnen und Bürger sich vor dem vollen Ausmaß der Gewaltverhältnisse schützen, von denen sie selbst profitieren. Kohpeiß rekonstruiert diese Subjektivität und formuliert im Rückgriff auf die Kritische Theorie und die Black Studies eine radikale Kritik des westlichen Selbstbilds. Im Gespräch nähern wir uns Kohpeiß‘ dialektischem Zugang zum Gegenstand und ihren bewusst unterbestimmten Grundbegriffen an. Wir diskutieren über die Ohnmacht gegenüber Staat und Bürokratie, über die konstitutive Rolle des Rassismus für den europäischen Rationalismus und darüber, ob die Aufklärung noch zu retten ist. Shownotes Henrike Kohpeiß: Bürgerliche Kälte Sonderforschungsbereich 1171: Startseite Dialektik der Aufklärung – Wikipedia Audre Lorde – Wikipedia Silvia Federici – Wikipedia Judith Butler: Frames of War Elsa Dorlin: Selbstverteidigung Little Rock Nine – Wikipedia Fred Moten — Wikipedia Juridismus. Buch von Daniel Loick (Suhrkamp Verlag) Didier Fassin – Wikipedia David Graeber: Bürokratie Walter Benjamin – Wikipedia Überwachen und Strafen (Foucault) – Wikipedia Hannah Arendt – Wikipedia Transkript Das Transkript zur Episode ist hier abrufbar. ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen. Gast Henrike Kohpeiß Website Verwandte Episoden Für andere sprechen – Mit Marina Martinez Mateo über politische Repräsentation Platz an der Sonne – Mit Ulrike Schaper über postkoloniale Kolonialgeschichte Postkoloniale Soziologie – mit Marius Meinhof Rights to Natural Resources – with Petra Gümplová
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Mar 27, 2023 • 1h 48min

Alternative Fakten – mit Nils C. Kumkar

Du willst uns unterstützen? Hier entlang. Folge uns auf Twitter oder Bluesky. ⎯ Ob in der Klimakrise, der Corona-Pandemie oder im US-Wahlkampf: In den vergangenen Jahren haben wir uns angewöhnt, politische Konflikte als Auseinandersetzungen über Faktenlagen zu beschreiben. Eine Gruppe, die den Fakten vertraut, steht einer anderen gegenüber, die diese leugnet. Manche Beobachter haben daraus den Schluss gezogen, dass wir in postfaktischen Zeiten leben. Nils C. Kumkar möchte dem nicht so recht folgen. Der Soziologe hat untersucht, was genau passiert, wenn Klimaskeptiker, Trump-Anhänger oder Querdenker etabliertes Wissen in Frage stellen. Sein Ergebnis: sogenannte „alternative Fakten“ sind eigentlich keine Fakten. Stattdessen ähneln sie kommunikativen Nebelkerzen, die verschleiern, worum es in der Diskussion eigentlich geht: um handfeste soziale Konflikte. Was ist das für eine Gesellschaft, deren Wahrheit medial präsenter ist als je zuvor, die aber gleichzeitig so sehr mit sich selbst ringt? Shownotes Alternative Fakten. Buch von Nils C. Kumkar (Suhrkamp Verlag) Nils C. Kumkar beim SOCIUM Bremen Hannah Trautmann, Nils C. Kumkar: Alternative Fakten im Gespräch. AfD-Diskussionen auf Facebook (2021) Dokumentarische Methode – Wikipedia Science wars — Wikipedia Bogner, Alexander: Die Epistemisierung des Politischen (2021) Brian F. Schaffner, Samantha Luks: Misinformation or Expressive Responding? What an Inauguration Crowd Can Tell Us about the source of Political Misinformation in Surveys (2018) George Herbert Mead – Wikipedia Nongovernmental International Panel on Climate Change – Wikipedia Birther – Wikipedia Tea-Party-Bewegung – Wikipedia Proposition (Linguistik) – Wikipedia Politischer Input und politischer Output – Wikipedia Coronavirus und Medienkompetenz: Der Endgegner ist \„Elisabeth, die Mama von Poldi\“ — DER SPIEGEL Transkript Das Transkript zur Episode ist hier abrufbar. ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen. Gast Nils C. Kumkar Twitter Website Verwandte Episoden Postmoderne Katerstimmung – Mit Oliver Schlaudt und Mark Fischer über die neue Faktenliebe Mit Johannes und Paul Simon über Trumps Amerika Die Infrastruktur der Wissensgesellschaft – mit Eva Barlösius Das Thüringen-Projekt – mit Marie Müller-Elmau und Hannah Beck Paradoxe politische Redeweisen – mit Astrid Séville und Julian Müller Rechtes Denken und Fühlen – mit Felix Schilk und Florian Spissinger
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Feb 28, 2023 • 1h 25min

Mit Ulrike Herrmann über das Ende des Kapitalismus

Du willst uns unterstützen? Hier entlang. Folge uns auf Twitter oder Bluesky. ⎯ In der Klimakrise gibt es zwei Grundpositionen: Die einen wollen den Klimaschutz innerhalb der bestehenden politisch-wirtschaftlichen Ordnung verwirklichen. Die Wirtschaft soll sich entwickeln wie gehabt und weiterwachsen können – nur eben ohne die Verbrennung fossiler Energieträger. Die anderen sind skeptisch, ob es ein solches ‚grünes Wachstum‘ wirklich geben kann. Zu letzteren gehört Ulrike Herrmann. Für sie ist der Kapitalismus eine Spirale von Krediten und industrieller Produktion. Kapitalistische Gesellschaften können wachsen oder krisenhaft schrumpfen, aber stagnieren können sie nicht. Dieser Wachstumszwang lässt sich für Herrmann nicht von dessen ökologischen Folgen entkoppeln. Wer den Klimawandel stoppen will, muss aus dem Kapitalismus aussteigen. In ihrem neuen Buch „Das Ende des Kapitalismus“ denkt Herrmann darüber nach, wie das ohne Katastrophe möglich ist. Mit ihr sprechen wir über Maschinen und Lohnkosten, mangelnde Ökoenergie und ihren Plan für die Postwachstumsökonomie: eine private Planwirtschaft nach Vorbild der britischen Kriegswirtschaft im 2. Weltkrieg. Shownotes Das Ende des Kapitalismus — Ulrike Herrmann | Kiepenheuer & Witsch Privateigentum – Wikipedia Mathias Binswanger – Wikipedia Der Wachstumszwang – Wikipedia Bundes-Klimaschutzgesetz – Wikipedia Transkript Das Transkript zur Episode ist hier abrufbar. ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen. Gast Ulrike Herrmann Website Verwandte Episoden Die fetten Jahre sind vorbei – mit Andrea Vetter vom Konzeptwerk Neue Ökonomie Wohlstand an der Grenze – Mit Max Koch über nachhaltige Wohlfahrt Gewerkschaften in der ökologischen Transformation – mit Jana Flemming State of the Trade Union – mit Wolfgang Schroeder Der Kommunismus und wir – mit Gerd Koenen Sparen ohne Sinn – mit Philippa Sigl-Glöckner über die Schuldenbremse
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Jan 27, 2023 • 1h 48min

Spießer! – mit Sonja Engel und Dominik Schrage

Du willst uns unterstützen? Hier entlang. Folge uns auf Twitter oder Bluesky. ⎯ Der Spießer ist geistlos, geschmacklos, engstirnig, ängstlich und ahnungslos. Kein Wunder also, dass niemand einer sein möchte. Spießer, das sind die anderen, von denen man sich abgrenzt. Die Soziolog:innen Sonja Engel und Dominik Schrage haben dieser eigentümlichen Beschimpfung ein Buch gewidmet. Für sie ist das „Spießerverdikt“ ein kommunikatives Muster, das trotz eines immer wieder erweiterten Repertoires von negativen Eigenschaften seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts relativ stabil geblieben ist. In ihrer Diskursanalyse verfolgen die beiden diese besondere Art der Herabsetzung – von der romantischen Spießersatire über die marxistische Kleinbürgerschelte bis zur Bürgerkritik der Boheme. Auch in der Gegenkultur der 1960er und 70er-Jahre und in der reaktionären „Gutmenschen“-Verachtung der Gegenwart wiederholen sich ähnliche Logiken. Die Sozialfigur des Spießers erweist sich dabei als ein politisch flexibles Werkzeug der Abwertung. Es richtet sich immer gegen eine gesellschaftliche „Mitte“, mit der etwas nicht stimmt – und die eine andere werden soll. Shownotes Sonja Engel/Dominik Schrage: Das Spießerverdikt Collaborative Research Centre 1285 „Invectivity. Constellations and Dynamics of disparagement“ — TU Dresden Brentano — Der Philister Die Angestellten – Wikipedia Erich Mühsam – Wikipedia Julius Bab – Wikipedia Lumpenproletariat – Wikipedia Lieder aus dem Rinnstein – Wikipedia Unzeitgemäße Betrachtungen – Wikipedia Heinrich Hart – Wikipedia Julius Hart – Wikipedia Norbert Bolz: Der Reaktionär und die Konformisten des Andersseins Theordor Geiger: Panik im Mittelstand Pierre Bourdieu: Die feinen Unterschiede Transkript Das Transkript zur Episode ist hier abrufbar. ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen. Gäste Dominik Schrage Website Sonja Engel Verwandte Episoden Mit Patrick Eiden-Offe über die Poesie der Klasse Mit Johannes und Paul Simon über Trumps Amerika Stadt gegen Land – mit Lukas Haffert Warum streiten wir über Kunst? – mit Johannes Franzen
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Dec 5, 2022 • 1h 30min

Mit Luisa Schneider über das Leben auf der Straße

Du willst uns unterstützen? Hier entlang. Folge uns auf Twitter oder Bluesky. ⎯ Leben auf der Straße bedeutet nicht nur, keine Wohnung zu haben, sondern in vielen Hinsichten ein ganz anderes Leben abseits der Gesellschaft. Dabei werden die Betroffenen oft für ihre Obdachlosigkeit verantwortlich gemacht und zu unerwünschten Personen im Stadtleben erklärt. Ihre subjetkiven Perspektiven und pluralen Lebensgeschichten bleiben unsichtbar. Luisa Schneider ist Anthropologin und hat in einer jahrelangen Feldforschung in Leipzig mit knapp 300 Obdachlosen Kontakt gehabt. Dabei hat sie versucht, sie wirklich zu verstehen. Mit ihr begeben wir uns in die Lebenswelt der Obdachlosigkeit, sprechen über die Organisation eines Alltags ohne Haus, die schiefe Logik des zeitgenössischen Sozialstaats und warum Gefängnis wie Urlaub sein kann. Shownotes Texte von Luisa Schneider zum Thema ‘Vanity as World-Making’: Voluntary Homelessness in Search of Meaning They call it social physical distancing: Elders, unhoused people and grassroots support in Leipzig, Germany ‘My home is my people’: homemaking among rough sleepers in Leipzig, Germany Let me take a vacation in prison before the streets kill me! Rough sleepers’ longing for prison and the reversal of less eligibility in neoliberal carceral continuums Erwähnungen Wohnungslosigkeit – Wikipedia Obdachlosigkeit – Wikipedia Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe – Wikipedia Ergebnisse der ersten Berliner Obdachlosenzählung Giorgio Agamben: Homo sacer (2002) Stephan Lessenich: Die Neuerfindung des Sozialen (2008) Überwachen und Strafen – Wikipedia Resozialisierung als Vollzugsziel – Wikipedia Transkript Das Transkript zur Episode ist hier abrufbar. ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen. Verwandte Episoden Mit Anja Weiß über die Soziologie globaler Ungleichheiten Mit Patrick Eiden-Offe über die Poesie der Klasse Wohnen als soziale Infrastruktur – mit Inga Jensen Die Infrastruktur der Wissensgesellschaft – mit Eva Barlösius Einsam sterben – mit Susanne Loke Migrantische Arbeit – mit Peter Birke
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Nov 2, 2022 • 1h 26min

Die Wirksamkeit des Wissens – mit Frieder Vogelmann

Du willst uns unterstützen? Hier entlang. Folge uns auf Twitter oder Bluesky. ⎯ Was ist Wissen? In der europäischen Geistesgeschichte gibt es darauf zwei Antworten: Aus der klassischen Philosophie kennen wir die Vorstellung der wahren, gerechtfertigten Überzeugung, also kurz der Teil unserer Meinungen, den wir mit guten Gründen vertreten und der eben einfach stimmt. Und dann gibt es dieses andere Wissen. Eines, das uns bestimmt, das uns Vorschriften macht und unsere Welt einteilt. Die Gestalt des Wissens also, auf die uns in unterschiedlicher Weise Ideologiekritik, Wissenssoziologie, Wissenschaftsforschung oder Wissensarchäologie hingewiesen haben. Unser Gast Frieder Vogelmann ist Professor für Erkenntnistheorie und Wissenschaftstheorie an der Universität Freiburg. In seiner umfangreichen Studie mit dem Titel Die Wirksamkeit des Wissens hat er den Versuch unternommen, die gesellschaftliche Kraft des Wissens und die Wahrheit des Wissens in einer Art politischen Epistemologie zu versöhnen. Für Vogelmann ist das Wissen kein passiver Besitz eines Subjekts, über den es beliebig verfügen kann. Wissen übe stattdessen eine eigenständige Kraft aus. In der Sendung sprechen wir darüber, wie das Wissen unser Selbst irreversibel verwandeln kann und wie das Verhältnis von Wahrheit und Politik eigentlich zu verstehen ist. Nur in einem Wissensbegriff, der Kraft und Wahrheit verbinden kann, lässt sich laut Vogelmann eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen klassischer Erkenntnistheorie und kritischen Sozialwissenschaften fruchtbar etablieren. Links Frieder Vogelmann: Die Wirksamkeit des Wissens (2022) Aristoteles Edmund L. Gettier: Is Justified True Belief Knowledge? Platon: Protagoras Karl Mannheim: Ideologie und Utopie, S. 245ff. Christoph Menke: Kraft John Williams: Stoner John Rawls Max Horkheimer Bertrand Russell Thomas Kuhn Baruch de Spinoza Friedrich Nietzsche Gilles Deleuze David Hume Immanuel Kant Michel Foucault Hannah Arendt Transkript Das Transkript zur Episode ist hier abrufbar. ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen. Gast Frieder Vogelmann Website Twitter Verwandte Episoden Hinter den Dingen – Mit Jenni Brichzin und Sebastian Schindler über politische Erkenntnis Postmoderne Katerstimmung – Mit Oliver Schlaudt und Mark Fischer über die neue Faktenliebe Ende der Diskussion – Leben wir im Gefängnis der Kommunikation? Für andere sprechen – Mit Marina Martinez Mateo über politische Repräsentation
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Sep 26, 2022 • 1h 15min

Gewerkschaften in der ökologischen Transformation – mit Jana Flemming

Du willst uns unterstützen? Hier entlang. Folge uns auf Twitter oder Bluesky. ⎯ Die ökologische Bewegung hat das Koordinatensystem politischer Konflikte hierzulande nachhaltig verschoben. Das ist nicht erst seit gestern ein Problem für Sozialdemokratie und Gewerkschaften. Denn ihre Entstehung ist untrennbar mit eben dem industriellen System verbunden, das den Klimawandel verursacht hat. Während sich linke Parteien schon länger auch jenseits des Arbeitermilieus positionieren, ist das bei den Industriegewerkschaften anders. Auch wenn sie den Klimawandel längst nicht mehr ignorieren, ist ihr Auftrag doch, das Interesse der Beschäftigten zu vertreten. Das Florieren der Industrie, also klimaschädliches Wachstum, ist indirekt also auch ihr Interesse. Die Industriegewerkschaften befinden sich im Spannungsfeld von progressiver Politik (und das heißt im 21. Jahrhundert nun mal auch grüner Umbau der Wirtschaft) und den Interessen der klassischen, zum „bösen Buben“ gewordenen Industrie, der Stahlbranche, der Autohersteller. Wie gehen die Industriegewerkschaften damit um? Welches Verhältnis zur Natur und den natürlichen Ressourcen haben sie? Und wie ändert sich das? Jana Flemming hat sich sowohl theoretisch als auch in ihrer Forschung vor Ort bei der IG Metall mit eben dieser Frage auseinandergesetzt. Mit ihr sprechen wir über Ökologie in der Gewerkschaftsgeschichte, ihre Interviews mit Funktionären und das heutige Selbstverständnis der IG Metall in der ökologischen Transformation. Ist der Konflikt zwischen Industriegewerkschaften und Klimabewegung dabei unvermeidlich oder finden sie gar gemeinsame Ansätze? Notizen Jana Flemming: Industrielle Naturverhältnisse. Politisch-kulturelle Orientierungen gewerkschaftlicher Akteure in sozial-ökologischen Transformationsprozessen (2022)Forschungsgruppe Globalisierung, Arbeit und Produktion am Wissenschaftszentrum Berlin für SozialforschungIndustriegewerkschaft MetallEnquete-Kommission Wachstum, Wohlstand, LebensqualitätWolfgang LembNaturfreundeSozialpartnerschaftIndustriegewerkschaft Bergbau, Chemie, EnergieEuropean Green DealBildungszentrum SprockhövelTarifautonomieNegative Dialektik1,5°-Ziel-Machbarkeitsstudie des Wuppertal InstitutsLabourStartSolidaritätserklärung von Fridays for Future mit den Streikenden im ÖPNVSteffen Liebig: Arbeitszeitverkürzung als Konvergenzpunkt? Sozial-ökologische Arbeitskonzepte, Wachstumskritik und gewerkschaftliche Tarifpolitik (2021)Klaus PickshausAusgabe 3/2022 der Mitbestimmung „Wir haben nur eine Erde“Podcastfolge von „Was tun“ zu Fridays und ÖPNV Transkript Das Transkript zur Episode ist hier abrufbar. ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen. Verwandte Episoden Mit Ulrike Herrmann über das Ende des Kapitalismus State of the Trade Union – mit Wolfgang Schroeder
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Aug 22, 2022 • 55min

Mit Dirk Brockmann und Heinz Bude über „undiszipliniertes“ Denken

Du willst uns unterstützen? Hier entlang. Folge uns auf Twitter oder Bluesky. ⎯ Mit der Corona-Pandemie steht die wissenschaftliche Expertise einmal mehr im Zentrum gesellschaftlicher Auseinandersetzung. Die einen feiern die Wissenschaft als Brandung im Sturm des Postfaktischen, die anderen fürchten sich vor einer entpolitisierten Technokratie in ihrem Namen. Doch gibt es überhaupt die Expertise? In der Pandemie beobachteten wir eher eine Konkurrenz der Disziplinen Virologie und Epidemiologie, Soziologie und Ökonomik – und vieler anderer mehr. Konkurrenz belebt zwar das Geschäft, und das könnte auch für die Wissenschaft gelten. Gleichzeitig geht es in vielen Streits zwischen den Fächern weniger um Erkenntnis selbst als um Macht und Geld, die jede institutionalisierte Wissenschaft auch zum Überleben braucht. Heinz Bude und Dirk Brockmann, der eine Soziologe, der andere Physiker und Komplexitätsforscher, haben sich in der „No Covid“-Initiative kennengelernt. Dort erlebten die beiden einen interdisziplinären Austausch auf Augenhöhe, ein „undiszipliniertes“ Denken, eine Expertise über Fachgrenzen hinweg. In der Sendung sprechen wir mit ihnen über die Bedingungen einer solchen Begegnung, erkenntnistheoretische Implikationen, die Kraft der Bilder, und ob eine solche Wissenschaft auch in der Öffentlichkeit glaubwürdiger sein kann. Das Gespräch ist in einer überarbeiteten Fassung im Leviathan erschienen. Links Heinz Bude (Wikipedia) Dirk Brockmann (Wikipedia) NoCovid Heinz Bude: „Populationen und Gesellschaften“ (2022) (Vortrag im digitalen Kolloquium Soziologische Perspektiven auf die Corona-Krise) Dirk Brockmann: Im Wald vor lauter Bäumen (2022) RAND Corporation (Wikipedia) Transkript Das Transkript zur Episode ist hier abrufbar. ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen. Gäste Heinz Bude Website Dirk Brockmann Twitter Website Verwandte Episoden Postmoderne Katerstimmung – Mit Oliver Schlaudt und Mark Fischer über die neue Faktenliebe Ad-hoc-Gruppe: Podcasts in der Soziologie Mit Stefan Hirschauer über soziologische Mehrsprachigkeit Das Mittelalter vermitteln – mit Andrej Pfeiffer-Perkuhn
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Jul 11, 2022 • 1h 40min

Die Infrastruktur der Wissensgesellschaft – mit Eva Barlösius

Du willst uns unterstützen? Hier entlang. Folge uns auf Twitter oder Bluesky. ⎯ Infrastrukturen prägen unser Handeln: Wie wir uns durch Raum und Zeit bewegen, was wir von der Welt wissen, wie wir miteinander kommunizieren. Sie zu verstehen heißt, die Gesellschaft und ihren Wandel zu begreifen. Eva Barlösius hat diesen Versuch unternommen. Dabei vermeidet sie, geschichtliche Erfahrungen und bisherige Konzepte unreflektiert in die Zukunft zu projizieren. Die Standarderzählung vom neoliberalen Niedergang der Infrastrukturen, so Barlösius, sei deshalb ein schlechter Ausgangspunkt. Sie sei zwar nicht falsch, sie bleibe aber noch im Bann einer spezifischen historischen Phase der wohlfahrtsstaatlichen Infrastrukturpolitik. Eine Politik, die mit der Durchdringung des nationalen Territoriums und einer strengen Normierung und Reglementierung einher gegangen sei. In mehreren Fallstudien erkundet sie höchst unterschiedliche Aspekte des Infrastrukturwandels: vom Dorf, aus dem sich private Geschäfte und der Staat mehr und mehr zurückziehen, bis zur Universität, in der Forschungsdaten der einen Wissenschaftlerinnen zu den Infrastrukturen der anderen werden – und die Forschung selbst zur Infrastruktur der Politik, Wirtschaft und Verwaltung. Die Zukunft der Infrastruktur kann für Barlösius weder in der großflächigen Monopolisierung durch private Unternehmen noch in der Standardisierung einer rein staatlichen Infrastrukturpolitik liegen. Mitgliedschaft und Mitwirkung wird in verschiedenen Dimensionen der Infrastruktur wichtiger werden. Welche Institutionen die Träger werden, ist eine ungeklärte Frage. Aber eine, über die eine politische Debatte dringend nötig ist. Links Eva Barlösius: Infrastrukturen als soziale Ordnungsdienste (2020) Andreas Knie Claudia Neu Dirk van Laak DNB52 „Höher, schneller, weiter – Mit Dirk van Laak über die Geschichte der Infrastruktur“ Transkript Das Transkript zur Episode ist hier abrufbar. ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen. Gast Eva Barlösius Website Verwandte Episoden Muster einer neuen Gesellschaft – Mit Silke Helfrich über die Philosophie der Commons Höher, schneller, weiter – Mit Dirk van Laak über die Geschichte der Infrastruktur Wohnen als soziale Infrastruktur – mit Inga Jensen Mit Luisa Schneider über das Leben auf der Straße Alternative Fakten – mit Nils C. Kumkar
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Apr 25, 2022 • 1h 38min

Stadt gegen Land – mit Lukas Haffert

Du willst uns unterstützen? Hier entlang. Folge uns auf Twitter oder Bluesky. ⎯ Geht man die Wahlergebnisse der letzten Bundestagswahl in Berlin durch, zeigt sich ein eindrückliches Bild. Die Mitte gehört den Grünen, mit 30 Prozent der Erststimmen in Berlin-Mitte und fast 40 Prozent in Friedrichshain-Kreuzberg. Die AfD kommt dagegen nur auf 5 Prozent. Weit außerhalb des Rings sieht das ganz anders aus. In Spandau oder Marzahn erreichen die Grünen kaum 10 Prozent. Die AfD ist hier gleichauf oder sogar stärker. Vom Ring in die Außenbezirke bildet sich in Berlin ein Konflikt ab zwischen Zentrum und Peripherie. Was in Berlin im Kleinen gilt, ist auch in Deutschland insgesamt zu sehen: der Konflikt zwischen Stadt und Land. Das ist die These von Lukas Haffert, der sich in seinem neuen Buch Stadt, Land, Frust mit der Rückkehr dieses Konflikts in Politik und Gesellschaft auseinandergesetzt hat. Mit ihm sprechen wir darüber, wie man die Unterschiede zwischen Stadt und Land vermisst: über die politökonomischen Ursachen, die kulturellen Gegensätze und die identitätspolitische Aufladung des Konflikts. Dem Versuch, die Gegensätze einfach politisch aufzulösen, steht er skeptisch gegenüber. Auch die beste Infrastruktur in ländlichen Regionen führt nicht automatisch zu den von Städtern „gewünschten“ Wahlergebnissen – wie etwa die Schweiz zeigt. Viel grundlegender ist die Frage: Wie können moderne Gesellschaften solche Grundkonflikte in ihren Institutionen repräsentieren? Notizen Wahlergebnisse in Berlin, Bundestagswahl 2021Lukas Haffert: Stadt, Land Frust (2022)Entwicklung der Direktmandate bei Bundestagswahlen seit 1949 (Wikipedia)Cleavage-Theorie (Wikipedia)Deindustrialisierung (Wikipedia)Richard Florida: Kreative Klasse (Wikipedia)Künstlersozialkasse (Wikipedia)Andreas Reckwitz: Die Gesellschaft der SingularitätenSteffen Mau: Kamel oder Dromedar? Zur Diagnose der gesellschaftlichen Polarisierung (2022) Transkript Das Transkript zur Episode ist hier abrufbar. ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen. Gast Lukas Haffert Twitter Website Verwandte Episoden Höher, schneller, weiter – Mit Dirk van Laak über die Geschichte der Infrastruktur Wohnen als soziale Infrastruktur – mit Inga Jensen Ungleichheit im deutschen Schulsystem – mit Marcel Helbig Spießer! – mit Sonja Engel und Dominik Schrage Kirche im Umbruch – mit Philipp Greifenstein

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