
Kreisky Forum Talks
Das Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog ist ein Ort des europäischen und globalen Denkens, der Solidarität und Zusammenarbeit. Namhafte Kurator*innen sprechen mit unseren Gästen über politisch brisante Themen unserer Zeit und unserer Gesellschaften.
Der Podcast zur Stunde.
Latest episodes

Dec 14, 2024 • 59min
Andreas Reckwitz: VERLUST - Ein Grundproblem der Moderne
Andreas Reckwitz, Professor für Soziologie an der Humboldt-Universität, spricht über das Grundproblem Verlust in der modernen Gesellschaft. Er beleuchtet, wie das Gefühl von Verlust und drohenden Veränderungen mit Populismus und sozialen Pathologien verknüpft ist. Seit den 1980er Jahren ist die Sensibilität gegenüber Verlusten gewachsen, während Fortschrittsversprechen an Glaubwürdigkeit verlieren. Reckwitz diskutiert auch die Herausforderungen einer alternden Bevölkerung und die Notwendigkeit, Fortschritt in Zeiten der Krise neu zu definieren.

Dec 12, 2024 • 59min
Erik Jones: HOW TO PREPARE THE EU FOR THE PERFECT STORM?
Helfried Carl in conversation with Erik Jones
HOW TO PREPARE THE EU FOR THE PERFECT STORM?The New European Commission FACING TRUMP, PUTIN and the Multi-Crisis
True to the slow pace of European decision making, the new European Commission under its President Ursula von der Leyen will take office half a year after the elections to the European Parliament.
The challenges for the new Commission are obvious: the war in Ukraine is still raging, the European economy is comparatively weak and the European Green Deal is an immense challenge. Europe has little or no influence on the ongoing war in the Middle East. In addition, on November 5, 2024, Donald Trump was elected the 47th US president after a triumphant election victory – this time with an even more radical agenda than during his first term. His friends in the EU, like Hungary’s Prime Minister Orbán and his right-wing allies, will try to block any movements towards greater foreign policy cohesion towards his administration, but also that of Putin’s Russia.
Europe is facing a crucial test. How can it manage to protect its interests independently and develop its own defense policy in the face of US disengagement? Will the democratic forces prevail? And what role does the EU Commission play in this?
Prof. Erik Jones is Director of the Robert Schuman
Centre for Advanced Studies at the European University Institute and Member of the Scientific Committee of the Institute’s renowned annual State of the Union Conference. He has published extensively on topics related to European politics, with a special focus on political economy. He is co-editor of the Journal Government & Opposition. His commentary has appeared in the Financial Times, the New York Times, and other major newspapers and magazines across Europe and North America.
Helfried Carl, diplomat, since 2019 partner of the
Innovation in Politics Institute in Vienna and founder of the European Capital of Democracy initiative. From 2014-2019 he served as Austria’s Ambassador to the Slovak Republic. From 2008-2014, he was Chief of Cabinet and foreign policy advisor to the late President of the Austrian Parliament (National Council), Barbara Prammer.

Dec 7, 2024 • 1h 2min
Anna Arutunyan: OPPOSITION IN RUSSIA - A FUTURE WITHOUT PUTIN
Cathrin Kahlweit in Conversation with Anna Arutunyan
OPPOSITION IN RUSSIA – A FUTURE WITHOUT PUTIN
There are not many Russia experts with an expertise as big as Anna Arutunyan. She was born in Russia, raised in the United States and then went back to the country of her birth as an analyst, author and journalist. Anna covered Russian politics as a reporter for The Moscow News. She served as Russia’s senior analyst for the International Crisis Group, is a Kennan Institute Fellow and is being printed in USA Today, Foreign Affairs and other renowned publications.
Anna Arutunyan is also the author of several books on Russia,
including „The Putin Mystique“ on Russia’s war in Ukraine and „Hybrid Warriors: Proxies, Freelancers and Moscow’s Struggle for Ukraine“. Currently she is working on „Rebel Russia”: an exploration of the Russian rebel and dissident movement, and how it has shaped the govenment. Together with her famous british husband Mark Galeotti she has, amongst other publications, written „Downfall; Prigozhin, Putin and the fight for a new Russia“.
At the Kreisky-Forum she will talk with the publicist and expert for Eastern Europe and Ukraine, Cathrin Kahlweit, about the way, the Russian autocracy works, how it might be threatened from inside and destabilised from outside. How influencal, if at all, is the Russian opposition, and how far will Wladimir Putin carry the onslought on Ukraine and the West?
Anna Arutunyan, Russian American journalist, analyst, and author. She is a global fellow at the Wilson Center.
Cathrin Kahlweit, Journalistin und Publizistin

Dec 5, 2024 • 1h 4min
Michal Hvorecký & Anna Durnova: WOHIN DRIFTET DIE SLOWAKEI?
Robert Misik im Gespräch mit Michal Hvorecký und Anna Durnova
WOHIN DRIFTET DIE SLOWAKEI?
Der Autor Michal Hvorecký über den Autoritarismus in unserem Nachbarland
Michal Hvorecký ist einer der führenden slowakischen Romanciers und Essayisten der Gegenwart – und zugleich eine der mutigsten Stimmen der demokratischen und liberalen Zivilgesellschaft. Immer wieder erhebt der in Bratislava lebende Autor das Wort gegen den autoritären Kurs der
Regierung Robert Fico, dessen nationalistisch-populistische SMER-Partei seit rund einem Jahr in einer Koalition mit rechtsextremen „Slowakischen Nationalpartei“ regiert. Unser Nachbarland wird in „orbanistischen“ Stil umgebaut, der öffentlich-rechtliche Rundfunk zerschlagen, Kunstinstitutionen wie etwa das Slowakische Nationaltheater werden im
Handstreich ihrer Leitung entledigt. Nachdem Hvorecký die
Kulturministerin Martina Šimkovičová eine „Neo-Faschistin“ nannte, hat sie ihn wegen „Verleumdung“ geklagt, ein Delikt, auf das in der Slowakei bis zu fünf Jahre Haft stehen. Das Geschehen in der Slowakei sei eine absolute Katastrophe“, sagt Hvorecký. „Die SNS ist nicht bloß eine nationalistische Partei, sie vertritt eine völkische Ideologie, steht für Verschwörungsmythen und Verständnis für Putin.“ Als Romanautor hat Hvorecký die autoritären Gefahren früh erspürt, etwa in seinem Buch „Trol“, einer Dystopie darüber, wie Trollarmeen im Internet ganze Gesellschaften vergiften. Premier Fico beschimpfte ihn als „Unruhestifter und Krawallmacher“.
Anna Durnová, Wiener Soziologieprofessorin mit tschechischen Wurzeln, kommentiert das Abdriften der Slowakei aus einer breiteren mittel-osteuropäischen Perspektive. Ist Zentraleuropa – mit Ungarn, der Slowakei, in gewissem Sinne auch Österreich – eine Brutstätte der
autoritären Versuchungen und einer „Politik der Angst“?
Michal Hvorecký, slowakischer Schriftsteller und Journalist
Anna Durnova, Professorin für Politische Soziologie am Institut für Soziologie der Universität Wien
Robert Misik, Autor und Journalist

Nov 28, 2024 • 51min
Andrej Kurkow: IM TÄGLICHEN KRIEG
In Kooperation mit BUCH WIEN 2024 von 20.-24. November 2024
Tessa Szyszkowitz im Gespräch mit Andrej Kurkow
IM TÄGLICHEN KRIEG
Andrej Kurkow, der bekannteste Autor der Ukraine, spricht unentwegt für die Hoffnung, für eine ukrainische Zukunft. Seine Tagebucheinträge zeigen, was der Krieg, der sich immer mehr in den Alltag der Menschen integriert, mit ihnen macht. Die Diskrepanz einer jeden aufeinanderfolgenden Sekunde wird spürbar: Opernaufführungen bei Tageslicht – eine Bombe schlägt ein; Menschen schwimmen im Meer – eine Mine explodiert; eine Nacht durchschlafen – aber das feindliche Militär kennt die GPS-Daten eines jeden Schlafzimmers …
Andrej Kurkow berichtet – von einem Alltag im Ausnahmezustand, von den unscheinbaren Momenten, über Luftalarm, Freundschaft und Sorge, Identität, von einem Kampf der Worte und Kulturen, über die Einigkeit und Vielseitigkeit eines Landes; er schreibt über das Leben im Krieg. Er
schreibt, damit wir nicht vergessen. Seit 2013, seit den Protesten am Majdan. Seit 2014, seit der Annexion der Krim. Durch Explosionen in der Nacht und in jeder unruhigen Sekunde schreibt er. Solang die Bewohner*innen der Ukraine nicht sicher sind. Solange sie nicht frei sind.
Andrej Kurkow wurde 1961 in Leningrad, dem heutigen
St. Petersburg, geboren und lebte bis vor dem Angriffskrieg auf die Ukraine in Kyjiw. Er studierte Fremdsprachen, war Zeitungsredakteur und während des Militärdienstes Gefängniswärter. Danach wurde er Kameramann
und schrieb zahlreiche Drehbücher. Seit 1996 ist er freier
Schriftsteller und arbeitet für Radio und Fernsehen. 2022 erschienen bei Haymon Andrej Kurkows Aufzeichnungen aus der Ukraine: „Tagebuch einer Invasion“, in dem er sich den ersten Monaten des Angriffskrieges widmete und für das er den Geschwister-Scholl-Preis 2022 erhielt. 2024 erschien
sein neustes Werk „Im täglichen Krieg“.
Tessa Szyszkowitz, Falter-Kolumnistin und Autorin,
war Korrespondentin in Moskau, Brüssel, Jerusalem, London. Kuratorin der Reihe Philoxenia im Kreiskyforum, Senior Associate Fellow Royal United Services Institute in London.

Nov 26, 2024 • 56min
Jörg Baberowski: DER STERBLICHE GOTT - Macht und Herrschaft im Zarenreich
In Kooperation mit BUCH WIEN 2024 von 20.-24. November 2024
Cathrin Kahlweit im Gespräch mit Jörg Baberowski
DER STERBLICHE GOTTMacht und Herrschaft im Zarenreich
DIE ILLUSION DER STÄRKE – JÖRG BABEROWSKI ENTSCHLÜSSELT DAS ZARENREICH
Seit jeher inszenierten sich Russlands Herrscher als allmächtige
Autokraten, die ihr Land mit eiserner Faust regierten. In Wahrheit aber war diese Inszenierung nur eine Fassade, hinter der sich die Schwäche des Staates verbergen konnte. Das zaristische Vielvölkerimperium war ein fragiles Gebilde, das im Modus der Improvisation beherrscht wurde, seit Peter I. es nach Westen geöffnet hatte. Wie aber gelang es den Zaren
und ihrer Bürokratie, ein multiethnisches, schwach integriertes Imperium über zwei Jahrhunderte erfolgreich zusammenzuhalten? Jörg Baberowski erzählt Russlands Geschichte aus der Perspektive der Herrschaft und
ihrer Zwänge.
Ansprüche und Möglichkeiten fanden in Russland nur selten zueinander. Der autokratische Staat operierte im Modus der Improvisation, weil es ihm an Instrumenten der Integration fehlte. Davon aber wussten auch diejenigen, die ihn herausforderten. Es war die Kritik, die sich mit den
liberalen Reformen Alexanders II. (1855–1881) ausbreiten konnte, die die Staatskrise überhaupt erst auslöste. Der sterbliche Gott, wie Thomas Hobbes den Leviathan genannt hat, lebt von der Illusion der Stabilität und Unerschütterlichkeit. Doch der sterbliche Gott ist verwundbar. Er ruht auf Voraussetzungen, die er selbst garantieren muss. Davon ist in
diesem Buch die Rede: Von Krisen und ihrer Bewältigung. Und insofern weist die Geschichte, die Jörg Baberowski in diesem Buch erzählt, auch über Russland hinaus: Weil sie nach den Grundlagen staatlicher und gesellschaftlicher Ordnungen fragt und zeigt, wie schnell sie sich auflösen können. Wer verstehen will, was Macht und Herrschaft sind und warum sie in Russland andere Formen annahmen als im Westen Europas, der findet Antworten in diesem Buch.
Jörg Baberowski ist Professor für die Geschichte Osteuropas an der Humboldt-Universität zu Berlin und Autor zahlreicher Bücher und Aufsätze zur russischen und sowjetischen Geschichte. 2012 erhielt er für sein Werk „Verbrannte Erde. Stalins Herrschaft der Gewalt“ den Preis der Leipziger Buchmesse.
Cathrin Kahlweit, Journalistin und Publizistin

Nov 21, 2024 • 1h 1min
Henri J. Barkey & Ellen Laipson: THE US AFTER THE ELECTIONS
Eva Nowotny in conversation with Henri J. Barkey and Ellen Laipson
THE US AFTER THE ELECTIONS
Henri J. Barkey and Ellen Laipson explore in conversation with Eva Nowotny the future of the United States in the aftermath of the elections. This event brings together leading experts in international relations and U.S. policy to explore the implications of the electoral outcomes on American domestic and foreign policy. Despite the uncertainties, this election is sure to shape the future trajectory of the U.S. on the global stage.
Henri J. Barkey is the Bernard L. and Bertha F. Cohen chair in international relations at Lehigh University Pennsylvania and Adjunct Senior Fellow for Middle East studies at the Council on Foreign Relations. Previously he was the director of the Middle East Center at the Woodrow Wilson Center for International Scholars.
Ellen Laipson is the Director of the Master’s in International Security degree program and the Center for Security Policy Studies in the Schar School of Policy and Government at George Mason University. She joined Mason University after a distinguished 25-year career in government and as president and CEO of the Stimson Center (2002-15).
Eva Nowotny, Ambassador ret., Vice president of the Board of Bruno Kreisky Forum

Nov 14, 2024 • 56min
Nomi Bar-Yaacov: MIDDLE EAST 2024 - ALTERNATIVES TO ALL OUT WAR BETWEEN ISRAEL AND IRAN
Tessa Szyszkowitz in conversation with Nomi Bar-Yaacov
MIDDLE EAST 2024: ALTERNATIVES TO ALL OUT WAR BETWEEN ISRAEL AND IRAN
On the eve of the US-elections Nomi Bar-Yaacov will discuss the implications of the current escalation of violence between Israel and Iran on the region. She will discuss the plans on the table for de-escalation in the context of geopolitical trends and concerns.
Bar-Yaacov has many years of experience with Track-2-negotiations in the Middle East. She is convinced that there is no military solution to the conflicts in the region and the only solution is to build on to what the 57 Islamic States and Arab States are offering at the UN, a ceasefire in Gaza, return of all 101 hostages, return of all the displaced Gazans, a ceasefire in Lebanon and an implementation of United
Nations Security Council Resolution 1701, return of all displaced Lebanese and Israelis, and a recognition that there will only be security for Israel with a Palestinian State. The alternative, she says is not in Israel’s security interests.
Nomi Bar-Yaacov is a leading international lawyer,
negotiator, arbitrator and mediator with three decades of experience in high stakes international negotiation and international conflict management, including negotiations of complex cease-fire agreements and peace agreements. She is a highly sought after global keynote speaker and commentator at the intersection of geopolitics, conflict prevention and conflict resolution. She also covers technology for peace. She is an Associate Fellow at the International Security Department at Chatham House, The Royal Institute for International Affairs, in London. She is a frequent commentator for BBC Radio 4, BBC World TV, BBC Newsnight, SKY News, CNBC, CBC, Deutsche Welle TV, France24, RAI TV, and Al-Jazeera (Arabic and English). She speaks and works in six languages fluently. She is quoted often in leading newspapers including The New York Times and Washington Post.
Tessa Szyszkowitz is an Austrian journalist and author. A UK correspondent for Austrian and German publications such as Falter or Tagesspiegel, she curates Philoxenia at Kreisky Forum and she is a Distinguished Fellow of the Royal United Services Institute in
London.

Nov 12, 2024 • 58min
Roger de Weck: DAS PRINZIP TROTZDEM
Robert Misik im Gespräch mit Roger de Weck
DAS PRINZIP TROTZDEMWarum wir den Journalismus vor den Medien retten müssen
Über die Krise des Journalismus als demokratiepolitische Herausforderung
Autoritäre Populisten trumpfen auf. Desinformation und Fake News grassieren. Und der Journalismus, der dem wehren sollte? Er kommt aus der Krise nicht heraus. Es gibt zwar mehr Medien, aber immer weniger Mittel für den Journalismus. Verlage wollen ihre Einbußen wettmachen, indem sie noch mehr laute Meinungen und Soft-Themen bringen. Doch die »Boulevardigitalisierung« nützt just den Populisten, die sich derselben Stilmittel bedienen: Zuspitzung, Skandalisierung, Aufregung.
Roger de Weck liebt Journalismus als Beruf. Er kennt ihn in allen Facetten – als Zeitungsmacher und Rundfunkchef, Reporter und Moderator. Und er macht sich Sorgen, weil die Gesetze des Medienbetriebs und die des Journalismus immer weiter auseinanderlaufen. Dagegen setzt de Weck auf das »Prinzip Trotzdem«: Recherchieren, abwägen, sich treu bleiben – trotz Sparmaßnahmen, trotz X & Co. Doch wie geht das? Der Autor zeigt, wie sich Journalismus stärken lässt. Denn ohne diesen wertvollen Spielverderber läuft das Spiel nicht in der Demokratie.
Roger de Weck, geboren 1953, war Zeit-Chefredakteur,
Generaldirektor des Schweizer Radios und Fernsehens, Mitglied des Zukunftsrats für Reformen bei ARD, ZDF und Deutschlandfunk. Im Suhrkamp Verlag erschien zuletzt Die Kraft der Demokratie, das mit dem Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch 2020 ausgezeichnet wurde.
Robert Misik, Autor und Journalist

Nov 10, 2024 • 40min
Philipp Blom: HOFFNUNG
Gertraud Borea d´Olmo im Gespräch mit Philipp Blom
HOFFNUNGÜber ein kluges Verhältnis zur Welt
Kann man in diesen Zeiten noch hoffen? In seinem neuen
Buch, das Ende September im Hanser Verlag erscheint, zeigt Philipp Blom, wie Hoffnung möglich bleibt.
Es ist noch nicht lange her, da stand die Zukunft für eine bessere Welt. Inzwischen haben wir uns angewöhnt, mit dem Schlimmsten zu rechnen, und mussten oft genug erleben, dass es noch schlimmer kam. Gibt es wirklich keinen vernünftigen Grund mehr, zu hoffen? Philipp Blom findet die Ursprünge der Hoffnung in einem religiösen Weltverständnis, mit dem die Gegenwart nicht mehr viel anfangen kann: Das Dasein war sinnvoll, weil es in ein ewiges Leben münden würde. Heute könnte uns das Bedürfnis nach Hoffnung dazu treiben, ein sinnvolles Leben zu führen, indem wir Ziele für eine bessere Welt verfolgen: Gerechtigkeit etwa oder Nachhaltigkeit. Das wäre das Gegenteil von naivem Optimismus, das wäre eine vernünftige Haltung zur Welt. Sie ist nötiger denn je.
Philipp Blom studierte Philosophie, Geschichte und
Judaistik in Wien und Oxford. Er lebt als Schriftsteller und Historiker in Wien und schreibt regelmäßig für europäische und amerikanische Zeitschriften und Zeitungen. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u. a. das Stipendium am Getty Research Institute in Los Angeles, den Premis Internacionals Terenci Moix und den NDR Kultur Sachbuchpreis. Bei Hanser erschienen u. a. Die Welt aus den Angeln (2017), Was auf dem Spiel steht (2017) und Die Unterwerfung (2022).
Gertraud Borea d’Olmo ist Mitglied des Vorstands des Bruno Kreisky Forums