
Kreisky Forum Talks
Das Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog ist ein Ort des europäischen und globalen Denkens, der Solidarität und Zusammenarbeit. Namhafte Kurator*innen sprechen mit unseren Gästen über politisch brisante Themen unserer Zeit und unserer Gesellschaften.
Der Podcast zur Stunde.
Latest episodes

Apr 23, 2025 • 52min
Rudolf Scholten & Wolfgang Maderthaner: GESCHICHTSSCHREIBUNG ZWISCHEN MYTHEN UND LEGENDEN VII
Rudolf Scholten und Wolfgang MaderthanerGESCHICHTSSCHREIBUNG ZWISCHEN MYTHEN UND LEGENDEN – Folge 7Friedrich der Schöne, Albrecht der Lahme und Rudolf der StifterIn dieser – siebten – Folge ihrer Gespräche über Mythen und Legenden in der Geschichte Österreichs widmen sich Rudolf Scholten und Wolfgang Maderthaner dem Habsburger Friedrich (1289-1330), der später mit dem Beinamen „der Schöne“ versehen wurde. Anders als sein Vater Albrecht I und sein Großvater Rudolf I (erster Habsburger-Herrscher Österreichs) ist Friedrich kein Machtmensch. Bei der Wahl zum römisch-deutschen König macht ihm sein Cousin, der Wittelsbacher Ludwig von Bayern Konkurrenz, die Kurfürsten sind gespalten – und wählen letztendlich beide zum König. 1322 kommt es zur Entscheidungsschlacht von Mühldorf (die letzte große Ritterschlacht ohne Feuerwaffen). Der Bayer Ludwig siegt, Friedrich wird für drei Jahre inhaftiert. Danach einigen sich die beiden auf eine Doppelherrschaft – ein im Mittelalter einzigartiges Machtkonstrukt. Friedrich bleibt jedoch der Schwächere, widmet sich lieber spirituellen Angelegenheiten, während Ludwig sich 1328 vom Papst zum Kaiser krönen lässt. Friedrich stirbt zwei Jahre später; er wird im von ihm gestifteten Kartäuserkloster Mauerbach bestattet. Als Herrscher über Österreich folgt ihm sein von Polyarthritis geplagter Bruder Albrecht II. (1298-1358), genannt der Lahme, aber auch – angesichts seines Vermittlungsgeschicks– der Weise. Dessen Sohn und Nachfolger Rudolf IV, genannt der Stifter, baute Wien als Residenzstadt der Habsburger aus.Rudolf Scholten und Wolfgang Maderthaner sprechen in Kreiskys Wohnzimmer über Machenschaften bei der Wahl deutscher Könige, über die Rolle des Papstes im damaligen europäischen Machtgefüge, über Geschwisterrivalitäten im Hause Habsburg, über Arrangements mit anderen Herrscherhäusern, über prägende Ereignisse der Zeit – von Brandkatastrophen über Aufstände bis zur Pest – und wie eine Urkundenfälschung den Habsburgern ihre Stellung im römischen Reich sichert. Wolfgang Maderthaner, Historiker, Präsident des Vereins der Geschichte der ArbeiterInnenbewegungRudolf Scholten, Präsident des Bruno Kreisky Forums

Apr 18, 2025 • 47min
Rudolf Scholten & Wolfgang Maderthaner: GESCHICHTSSCHREIBUNG ZWISCHEN MYTHEN UND LEGENDEN VI
Rudolf Scholten und Wolfgang MaderthanerGESCHICHTSSCHREIBUNG ZWISCHEN MYTHEN UND LEGENDEN XIDie frühen Habsburger: Machtpolitik im Mittelalter In einer weiteren Folge ihrer Gespräche über Mythen und Legenden in der Geschichte Österreichs führen uns Rudolf Scholten und Wolfgang Maderthaner in die Frühzeit der Habsburger-Herrschaft über Österreich.Sie beginnen mit dem Gründervater der Habsburger-Dynastie Rudolf I, ein Machtstratege, dem es als wenig bedeutender Graf mit Stammsitz im Schweizer Aargau gelang, 1273 zum römisch-deutschen König gewählt zu werden. Beharrlich erweiterte er seinen Einflussbereich und wurde nach der Schlacht im Marchfeld (1278), in der sein mächtiger Rivale, Böhmen-König Ottokar starb, Herrscher über das damalige Österreich – das Herz der künftigen Donaumonarchie mit Wien als Hauptstadt. Auf ihn folgte 1290 sein Sohn Albrecht, der von den Kurfürsten erst nach einem Zwischenspiel mit Adolf von Nassau zum deutschen König gewählt wurde. 1308 wird Albrecht I. von seinem Neffen Johann ermordet, was diesem den Beinamen Parricida (Verwandtenmörder) einbrachte.Wie setzten die ersten Habsburger ihre Herrschaftsansprüche durch? Wie gingen sie mit ihren Gegnern um? Welche Instrumente standen ihnen zur Herrschaftsausübung zur Verfügung, welche Taktiken wandten sie an? Was spielte sich in ihren Ländern ab, mit welchen Revolten hatten sie zu kämpfen? Wie war der damalige Habsburger-Staat – im Vergleich zu heute – strukturiert? Wie verliefen Ritterschlachten wie jene gewaltige im Marchfeld, zwischen den heutigen niederösterreichischen Gemeinden Dürnkurt und Jedenspeigen? Mit welchen juristischen Tricks setzte man im Mittelalter einen gewählten, aber unliebsamen König ab? Und was passierte mit Königsmördern? Darüber sprechen Rudolf Scholten und Wolfgang Maderthaner in Kreiskys Wohnzimmer. Wolfgang Maderthaner, Historiker, Verein Geschichte der ArbeiterbewegungRudolf Scholten, Präsident des Bruno Kreisky Forums

Apr 14, 2025 • 57min
Carlo Masala & Gustav Gressel: RUSSLANDS SIEG UND DIE EXISTENTIELLE KRISE DES WESTENS
Cathrin Kahlweit im Gespräch mit Carlo Masala und Gustav GresselRUSSLANDS SIEG UND DIE EXISTENTIELLE KRISE DES WESTENSDer Politikwissenschaftler, Sicherheitsexperte und Bestseller-Autor Carlo Masala hat ein neues Buch geschrieben, das „Wenn Russland gewinnt“ heißt – und eigentlich ein dystopisches Szenario sein sollte. Aber seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump überschlagen sich die Ereignisse; Bedrohungen, die im Westen ausgesessen, ignoriert oder schöngeredet wurden, verwandeln sich in Windeseile in Realitäten. Steht die Ukraine vor der erzwungenen Kapitulation? Und Putins Armee demnächst an der baltischen oder moldauischen Grenze? Wie eng paktiert Washington mit Moskau? Wie wahrscheinlich ist es, dass die Nato unter Mitwirkung der USA ihre Mitglieder noch verteidigt? Und wie wahrscheinlich ist überhaupt das Überleben des transatlantischen Verteidigungsbündnisses?Carlo Masala von der Bundeswehr-Universität München und der renommierte österreichische Experte für Osteuropa und Militärstrategien, Gustav Gressel, von der Landesverteidigungsakademie in Wien diskutieren im Gespräch mit Cathrin Kahlweit, wie wehrfähig und kriegstüchtig der Westen ist und sein will. Und was geschehen muss, damit Alpträume nicht wahr werden.Carlo Masala, Politikwissenschaftler, Hochschullehrer für Internationale Politik, Experte für Osteuropa und MilitärstrategienGustav Gressel, Politikwissenschaftler, Experte für Osteuropa, Sicherheitspolitik und MilitärstrategienCathrin Kahlweit, langjährige SZ-Korrespondentin, ist Publizistin und Moderatorin.

Apr 11, 2025 • 1h 12min
Alexander Rodnyansky: WELCHE HILFE BRAUCHT DIE UKRAINISCHE WIRTSCHAFT?
Tessa Szyszkowitz im Gespräch mit Alexander RodnyanskyWELCHE HILFE BRAUCHT DIE UKRAINISCHE WIRTSCHAFT?Über drei Jahre dauert der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine bereits. Schon 2014 hatte Russland in der Ukraine und der Halbinsel Krim Kampfhandlungen begonnen. Die ukrainische Wirtschaft wurde unter diesem Druck notgedrungen auf eine Kriegswirtschaft umgestellt. Der Krieg hinterlässt tiefe Spuren: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach zuletzt von mehr als 46.000 getöteten Soldaten. Dazu kommen 12.500 Opfer unter Zivilistinnen und Zivilisten. Zehntausende Menschen werden vermisst. Teile der Ukraine sind von Russland besetzt: Die Halbinsel Krim, die Regionen Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja. Ganze Landstriche in der Nähe der Front sind verwüstet.Die ukrainische Landwirtschaft hält sich trotzdem, die 44 Millionen Menschen müssen versorgt werden. Und das Land braucht den Export von Getreide. Die Bodenschätze – seltene Erden, auf die nicht nur Vladimir Putins Russland, sondern auch die USA unter Donald Trump ein Auge geworfen haben – müssen erschlossen werden, um der Ukraine eine Chance zu geben, den Krieg als unabhängiger Staat zu überleben.Alexander Rodnyansky war bis Ende 2024 Wirtschaftsberater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. In seinem Talk wird Rodnyansky skizzieren, welche wirtschaftlichen Perspektiven die Ukraine hat, welche Initiativen das Land braucht und welche Unterstützung europäische Partner geben können, sollte die Hilfe aus den USA ausfallen.Alexander Rodnyansky, Associate Professor an der University of Cambridge – Fakultät für Economics; Aufsichtsratsmitglied der State Savings Bank der Ukraine (2021 – 2024), Wirtschaftsberater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (2020 – 2024), Wirtschaftsberater des Premierministers der Ukraine (2019 – 2020). Auszeichnung als Young Global Leader des Weltwirtschaftsforums in Davos (2024 -).Tessa Szyszkowitz, Falter-Kolumnistin, Journalistin und Autorin. War Korrespondentin in Moskau, Brüssel, Jerusalem, London. Kuratorin der Reihe Philoxenia im Kreiskyforum, Senior Associate Fellow Royal United Services Institute in London.

Apr 9, 2025 • 55min
Frederik Löjdquist: HYBRIDE BEDROHUNGEN FÜR EUROPA IN DER RUSSLANDKRISE: SCHWEDISCHE SICHERHEITS- UND FRIEDENSPERSPEKTIVEN
Helfried Carl im Gespräch mit Fredrik LöjdquistHYBRIDE BEDROHUNGEN FÜR EUROPA IN DER RUSSLANDKRISE: SCHWEDISCHE SICHERHEITS- UND FRIEDENSPERSPEKTIVEN Die jüngste Aufdeckung pro-russischer Desinformationsnetzwerke in Österreich zeigt erneut die große Bandbreite von Bedrohungen unserer Sicherheit. Die Verschmelzung von hybriden und konventionellen Angriffsmethoden war noch nie so augenscheinlich und allgegenwärtig wie im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine – und darüber hinaus. Umfangreiche Desinformationskampagnen mit Narrativen zur Beeinflussung der Gesellschaft und gezielte Cyberangriffe auf staatliche Infrastruktur oder nationale Institutionen bereiteten den konventionellen militärischen Angriff vor und begleiten das Kriegsgeschehen. Hybride Bedrohungen sind nicht nur ein außen- und sicherheitspolitisches Problem, sondern auch eines der inneren Sicherheit, die Grenze zwischen äußerer und innerer Sicherheit ist fließend geworden. Fake-News-Kampagnen befeuern die Polarisierung von Gesellschaften mittels Technologie und Propaganda und unterminieren den für eine Demokratie unumgänglichen wahrheitsorientierten Diskurs.Wie begegnen wir diesen Herausforderungen auf staatlicher und auf EU-Ebene?Wie gelingt es, eine neue ganzheitliche und umfassende Sicherheitskultur zu entwickeln, um kulturelle, organisatorische, verfassungsrechtliche, rechtliche und mentale Barrieren zu überwinden und um hybriden Bedrohungen effizient zu begegnen?Welche Analysen und Strategien teilen Österreich und Schweden zu diesen Bedrohungen, wo haben sich unsere Perspektiven und Antworten 30 Jahre nach unserem gemeinsamen EU-Beitritt unterschiedlich entwickelt? Fredrik Löjdquist, Direktor des Stockholmer Zentrums für Osteuropastudien (SCEEUS), Schwedens erster Botschafter und Sondergesandter für die Bekämpfung hybrider Bedrohungen mit Sitz in Stockholm 2018-2021; ehem. Vorstandsmitglied im European Centre of Excellence for Countering Hybrid Threats in Helsinki, Finnland 2018-2021Helfried Carl, ehemaliger Büroleiter der Nationalratspräsidentin und ehemaliger österreichischer Botschafter in der Slowakei, seit 2019 Partner des von ihm mitbegründeten Innovation in Politics Institute in Wien und Gründer der Initiative European Capital of Democracy.

Apr 2, 2025 • 57min
WHAT EUROPEANS CAN DO TO STRENGTHEN THE PEACE CAMP IN ISRAEL AND PALESTINE
A cooperation with the Candid FoundationWHAT EUROPEANS CAN DO TO STRENGTHEN THE PEACE CAMP IN ISRAEL AND PALESTINEIntroduced and moderated by Martin Staudinger Despite the ongoing war and political upheaval, Israeli and Palestinian, voices advocating for peace remain vital and resilient, offering alternative narratives and strategies for peaceful co-existence. While faced with increasing polarization and shrinking civic and political spaces, committed academics, political analysts and media professionals remain dedicated to fostering dialogue and a long-term peaceful solution to the conflict.This panel brings together leading Israeli and Palestinian experts that will share insights from their peace work on the ground as well as their analyses on the current political developments in the Middle East, the unpredictable role of the US and the importance of a strong European stance in supporting a just political settlement to the conflict.This event is part of the EPICON European-Palestinian-Israeli Trilateral Dialogue, implemented by the Candid Foundation in cooperation with the Kreisky Forum.Moderator:Martin Staudinger, deputy editor-in-chief, Falter StadtmagazinPanel: Jamal Nusseibeh, A Palestinian-American-British lawyer and scholar, currently CEO of a Greenwich, CT investment firm. He is a barrister-at-law in the U.K., taught law at Al-Quds University in Jerusalem, and has been involved in Palestinian affairs since the 1990’s, including in peace negotiations.Eli Osheroff, Historian of the modern Middle East, a postdoctoral fellow at Tel Aviv University, and a member of the Forum for Regional Thinking, an Israeli think tank that examines Israel’s relations with its surroundings from a progressive perspective.Regula Alon, Became involved in the non-partisan peace movement Women Wage Peace in 2017. For the last 3 years she is co-leading the foreign relations team of the movement and is responsible for building up support groups worldwide. Regula grew up in Switzerland and made Israel her home as a young woman.Jalaa Abu Arab is the editor-in-chief of Dooz, a media organisation focusing on the West Bank city of Nablus. She furthermore works as a media consultant specializing in political education, elections and digital rights. She has been instrumental in developing innovative reporting methods, including ethical journalism and the fight against fake news, to strengthen civil society in Palestine.

Mar 31, 2025 • 60min
Richard Sennett: THE ART OF SOCIAL AND POLITICAL PERFORMANCE - ACTORS, DEMAGOGUES, SELF-PROMOTERS
Robert Misik in conversation with Richard SennettTHE ART OF SOCIAL AND POLITICAL PERFORMANCE: ACTORS, DEMAGOGUES, SELF-PROMOTERS In his new book, world-famous sociologist and author Richard Sennett dissects the performer – in the German edition called „Der darstellende Mensch“. Sennett, who was a musician and artist before his extraordinary academic career, focuses on theatre and the emancipatory potential of art. But isn’t today’s dominant social character is also the performing human in a broader sense, curating his or her life, whether in social media or in the roles that he or she has to play? And doesn’t the show character of politics give rise to a certain type of politician? Sennett’s latest study also provides an opportunity to talk about the big picture of half a century of research. It has been 53 years since Sennett’s first legendary work, ‘The Hidden Injuries of Class’, was published, which reads as relevant today as ever – followed by ‘The Fall of the Public Man’, ‘The Corrosion of Character’, ‘On Craftsmanship’ and many other works, that deal with the interactions between individuals, identity and society. Taken together, they describe the transformation of the subjects through socialisation, as well as the alienation in neoliberalism, but at the same time they always open windows onto the utopian, onto a non-reified, communal existence.Richard Sennett grew up in the Cabrini Green housing project in Chicago, attended the Julliard School in New York and then studied social relations at Harvard. Over the last five decades, he has written about social life in cities, changes in labour and social theory. His books include The Hidden Injuries of Class , The Fall of Public Man , The Corrosion of Character , The Culture of the New Capitalism , The Craftsman and Building and Dwelling . Sennett has advised the United Nations on urban issues for the past thirty years and currently serves as member of the UN Committee on Urban Initiatives. He is Visiting Professor of Urban Studies at Harvard. Among other awards, he has received the Hegel Prize, the Spinoza Prize and the Centennial Medal from Harvard University.Robert Misik, Author and Journalist

Mar 28, 2025 • 1h 21min
Martin Conway & Camilo Erlichman: DEMISE OF A DREAM? SOCIAL JUSTICE PAST AND PRESENT
Martin Conway, Camilo Erlichman, Fabio Wolkenstein, Julia Hofmann, Eva Maria MuschikDEMISE OF A DREAM? SOCIAL JUSTICE PAST AND PRESENTToday, we live in a time of a post-liberal challenge to social justice. Over much of the twentieth century, social justice has been closely associated with liberal democracy, with its claims included, in one way or another, in the political programmes of all democratic parties and movements. The expansion of social justice into the rhetoric of both the political right and left, however, has led to the universalization of social justice claims, and its promises have become an essential part of the ways in which illiberal movements and authoritarian regimes in the twentieth and twenty-first centuries have constructed their legitimacy. What can this history teach us to face the challenges of today more effectively? Here, historians will discuss the modern evolution of concepts and practices of social justice in conversation with social scientists, engaging with questions such as: What have historically proven to be successful forms of collective mobilization around issues of social justice in both democracies and authoritarian regimes? Do individual appeals to social justice matter? What languages does social justice speak? How was social justice reimagined during the twentieth century? Does the debate and concept of social justice in the twentieth century differ from today?The talk and discussion occur on the occasion of the release of Social Justice in Twentieth-Century Europe (Cambridge U Press, 2024), edited by Martin Conway and Camilo Erlichman and written by an international team of leading historians. The book provides the first historical account of the evolution of notions of social justice across Europe since the late nineteenth century. It analyses the often divergent ways in which political movements, state institutions, intellectual groups, and social organisations have understood and sought to achieve social justice. Martin Conway, Professor of Contemporary European History at the University of OxfordCamilo Erlichman, Assistant Professor in History at the Department of History, Maastricht UniversityFabio Wolkenstein, Associated Professor, Department of Political Science, University of ViennaJulia Hofmann, Sociologist, Chamber of Labour, ViennaModeration: Eva-Maria Muschik, Assistant Professor in Development Studies, University of Vienna A joint event of the Bruno Kreisky Forum and the MSCA Research Project WORK-AGE-JUST

Mar 25, 2025 • 51min
Haroon Sheikh, Ruth Mampuys & Franco Algieri: SECURITY POLICY IN A FRAGMENTING WORLD ORDER
In cooperation with the Embassy of the Netherlands in ViennaEva Nowotny in conversation with Haroon Sheikh, Ruth Mampuys and Franco AlgieriSECURITY POLICY IN A FRAGMENTING WORLD ORDER Eva Nowotny will talk with Prof. Haroon Sheikh, Dr. Ruth Mampuys and Franco Algieri about Security Policy in a Fragmenting World Order, based on their report The Netherlands in a Fragmenting World Order. They will explore the evolving geopolitical landscape and its implications for national and international security strategies.As global power dynamics shift and traditional alliances face new challenges, countries like the Netherlands and Austria must navigate in an increasingly complex world. With fragmentation occurring across political, economic, and ideological lines, security policy requires a recalibrated approach—one that balances national interests, international cooperation, and societal resilience.Join us for an insightful talk featuring expert analysis on how states can adapt their security policies in the face of emerging threats, including geopolitical rivalries, technological disruptions, and shifting global alliances. The discussion will address Austria’s and the Netherlands‘ strategic positions and the broader European response to these challenges.Eva Nowotny, Ambassador ret., Vice-President of Bruno Kreisky ForumHaroon Sheikh, senior research fellow at the Netherlands Scientific Council for Government Policy (WRR) and a philosopher at Vrije Universiteit AmsterdamRuth Mampuys, senior research fellow at the Netherlands Scientific Council for Government Policy (WRR), an independent advisory body that that delivers long-term, science-based strategic advice to the Dutch government across all policy domainsFranco Algieri, Head of Department, International Relations, Webster University Vienna

Mar 24, 2025 • 55min
Henning Homann, Vito Cecere & Eva Konzett: BUNDESTAGSWAHL 2025 - EINE ZÄSUR IN DER DEUTSCHEN POLITIK
Cathrin Kahlweit im Gespräch mit Henning Homann, Vito Cecere und Eva KonzettBUNDESTAGSWAHL 2025: EINE ZÄSUR IN DER DEUTSCHEN POLITIKDie vorgezogenen Wahlen in Deutschland vom 23. Februar sind geschlagen. Der Bundestagswahlkampf 2025 war im Wesentlichen von den Themen Migration und Asyl geprägt gewesen – und kulminierte in einer hitzigen Debatte darüber, ob Union und FDP im Bundestag mit der in Teilen rechtsextremen AfD gemeinsam für eine Verschärfung der Zuwanderungspolitik hätten stimmen dürfen.Doch der Versuch, die AfD mit ihren eigenen Waffen zu schlagen, scheiterte: Die ausländerfeindliche Partei holte bundesweit knapp 21 Prozent, in allen fünf ostdeutschen Bundesländern wurde sie stärkste Kraft.Nun verhandeln Union und SPD über eine Koalition der Mitte, während die politischen Ränder, die AfD als größte Oppositionspartei und die unerwartet erfolgreiche Linkspartei, sich in der Ablehung einer fortgesetzten militärischen Unterstützung der Ukraine und eines höheren Wehretats einig sind. Fraglich ist daher, ob die Linke, die sich im Wahlkampf für die Brandmauer und gegen jegliche Kooperation mit den Rechtsextremen stark gemacht hatte, womöglich zentrale Projekte einer künftigen großen Koalition gemeinsam mit der AfD torpedieren könnte.Die politische Entwicklung in Deutschland und die Parallelen zu Österreich werfen mithin wichtige Fragen auf: Wie kann ein weiteres Erstarken Rechtspopulisten und Rechtsextremisten verhindert? Wie kann Donald Trump mit seinem antieuropäischen Disruptionskurs und Wladimir Putin mit seiner fortgesetzten Aggression die Stirn geboten werden? Und wie sollten sich Deutschland und seine Nachbarn angesichts der großen Herausforderung einer zerfallenden Weltordnung im europäischen Kontext positionieren? Henning Homann ist ein deutscher SPD-Politiker und seit 2025 Vorsitzender der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag. Zuvor war er Generalsekretär und Co-Vorsitzender der SPD Sachsen und seit 2009 ist er Landtagsabgeordneter. Vito Cecere ist der deutsche Botschafter in Wien und war mit den Themenschwerpunkten Strategische Planung, Kultur, Medien, Kommunikation und Wissenschaft für den SPD-Parteivorstand wie für das Bundesarbeitsministerium und das Außenministerium tätig. Eva Konzett ist stellvertretende Chefredakteurin des Falter leitet dort das Politikressort. Cathrin Kahlweit, langjährige SZ-Korrespondentin, ist Publizistin und Moderatorin.