Kreisky Forum Talks

Kreiskyforum
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Mar 15, 2023 • 1h 8min

Tobias Zumbrägel: DIE "GRÜNE STUNDE" DER VEREINIGTEN ARABISCHEN EMIRATE

Gudrun Harrer im Gespräch mit Tobias Zumbrägel DIE „GRÜNE STUNDE“ DER VEREINIGTEN ARABISCHEN EMIRATE Ist die neue Klimapolitik der Golfmonarchien eine ernsthafte Nachhaltigkeitswende? Die nächste UN-Klimakonferenz wird im Dezember 2023 von den  Vereinigten Arabischen Emiraten ausgerichtet. Höchste Zeit, sich mit dem  kleinen aber ambitioniertem Wüstenstaat auseinanderzusetzen, der seinen  Reichtum und politischen Einfluss dem Verkauf von Öl und Gas verdankt.  Seit kurzem findet aber ein radikaler Wandel in den ölreichen  Golfmonarchien auf der Arabischen Halbinsel statt, der federführend von  den Emiraten ausgestaltet wird. Was sind die Motive des Emirats und was  verbirgt sich hinter dem „grünen Hype“? Wie findet eine klimaneutrale  Energiewende in einem auf Erdöl getrimmten Land statt? Diesen und  anderen Fragen wird sich der Vortrag widmen. Tobias Zumbrägel ist Historiker, Politologe und  Islamwissenschaftler mit Fokus auf den Nahen Osten. Seit Jänner 2023 ist  er als Postdoc am Institut für Geographie der Universität Heidelberg  tätig. Dem voraus gingen Forschungstätigkeiten am Kompetenzzentrum  „Climate, Climatic Change, and Society“ (CLICCS) der Universität Hamburg  sowie am Center for Applied Research in Partnership with the Orient  (CARPO) in Bonn. 2022 erschien sein Buch Political Power and Environmental Sustainability in Gulf Monarchies (Palgrave). Gudrun Harrer, Leitende Redakteurin, Der Standard;  Lektorin für Moderne Geschichte und Politik des Nahen und Mittleren  Ostens an der Universität Wien und an der Diplomatischen Akademie Wien
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Mar 14, 2023 • 60min

Zum internationalen Frauentag: GLOBAL FEMALE FUTURE

GLOBAL FEMALE FUTURE Frauen zwischen bewaffnetem Kampf und parlamentarischer Teilhabe Luisa Dietrich Ortega, Konflikt- und Friedensberaterin, Autorin, Politikwissenschaftlerin Schwerpunkt: Lateinamerika Ulrike Lunacek, Autorin, langjährige Bundes- und Europapolitikerin (Die Grünen), Schwerpunkt: Europapolitik, Außenpolitik und Menschenrechte Margit Maximilian, Journalistin und Autorin, ORF-Redakteurin, freie Afrika-Korrespondentin, Schwerpunkt: Subsahara-Afrika, Nigeria Moderation: Andrea Ernst, Autorin, langjährige WDR/ARD/ARTE-Redakteurin Anlass des Gesprächs ist das kürzlich bei Kremayr& Scheriau  erschienene Buch „Global Female Future“ (Hrsg.: A. Ernst, U. Lunacek, G.  Neyer, R. Zechner, A. Zelinka). Der Sammelband öffnet den Blick auf 40  Jahre feministische Auseinandersetzungen in Politik, Wirtschaft,  Reproduktion, Ökonomie und Ökologie – exemplarisch erzählt von und mit  Autor*innen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa.
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Mar 8, 2023 • 1h 7min

Christian Strohal & Martin Sajdik: OSZE, UKRAINE & DIE BEDEUTUNG VON MULTILATERALEN VERHANDLUNGEN IN KRISEN

Eva Nowotny im Gespräch mit Christian Strohal und Martin Sajdik Der Angriff Russlands auf die Ukraine war nicht nur eine  völkerrechtswidrige Aggression gegen einen Nachbarstaat, er war auch ein  Angriff auf das System europäischer Sicherheit, das durch KSZE/OSZE  durch Jahrzehnte aufgebaut wurde. Viele Experten meinen, dass der Krieg  in einem militärischen Patt mündet. Damit stellt sich die Frage, ob es  eine Chance für ein diplomatisches Verhandlungsangebot gibt,  beziehungsweise wann der richtige Zeitpunkt für eine diplomatische  Initiative kommen würde? Ist die OSZE durch den Krieg als Organisation  europäischer Sicherheit in ihrer Existenz beschädigt? Was ist die  Zukunft multilateraler Diplomatie? Diese und andere Fragen wird Eva  Nowotny mit Martin Sajdik und Christian Strohal, zwei ausgewiesenen  OSZE-Experten, diskutieren Christian Strohal, Diplomat, Sonderbeauftragter für den österreichischen Vorsitz der OSZE 2017 Martin Sajdik, Diplomat, Senior Advisor und Board  Member des Austria Institut für Europa- und Sicherheitspolitik,  Ukraine-Sondergesandter der OSZE von 2015 bis 2020 Eva Nowotny, Vorstandsmitglied des Bruno Kreisky Forums, Diplomatin i.R., Vorsitzende des Universitätsrates der Universität Wien
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Mar 6, 2023 • 46min

FALTER Radio und Kreisky Forum Talks: DIE KRISE(N) DES NEUEN EUROPA

Ein „Europäischer Salon“ in Kooperation von Willi-Eichler-Akademie und Bruno-Kreisky-Forum im Rahmen der Reihe „Transformation der Erinnerung – Transformation der Aufarbeitung“. Robert Misik im Gespräch mit Philipp Ther DIE KRISE(N) DES „NEUEN EUROPA“ Mit den Revolutionen der Jahre 1989 ff setzte in den zentral- und  osteuropäischen Nationen eine Systemtransformation ein. Zunächst sorgte  der Fall des Eisernen Vorhanges für Faszination im Westen, doch das wich  schnell auch Ignoranz. Die Länder des Ostens müssten modernisiert und  verwandelt werden, aber einfach nach und nach „so wie wir“ werden – so  eine weit verbreitete Auffassung. Desinteresse und Arroganz gingen oft  auch Hand in Hand. Im Osten wiederum führten die Mühen der Ebene oft  auch zu Enttäuschungen. Mentalitäten im Westen und Osten blieben  getrennt. Die Transformationen im Osten wirkten aber auch auf den Westen  zurück, es vollzog und vollzieht sich bis heute eine Art von  „Kotransformation“, die längst noch nicht wirklich realisiert wird, da  uns Routinen und Konventionen des Denkens den Blick verstellen. Neoliberalismus im Westen und Schocktherapie im Osten, Privatisierungen  und auch Korruptionsskandale lassen sich nicht getrennt voneinander  verstehen. Wertekonflikte, etwa mit Regierungen in Polen und Ungarn,  prägen die Wahrnehmung, und mit der Invasion Russlands in die Ukraine  kehrte der Großkrieg nach Europa zurück, machte aber auch Spannungen  unübersehbar, die zu lange ignoriert wurden. Manche Hoffnungen blieben  auch Blütenträume und führten auf beiden Seiten der einstigen  Blockgrenzen zu Enttäuschungen und zu einer gesellschaftlichen  Übellaunigkeit. Heute liegt die Sicherheitsarchitektur der  Post-1989er-Jahre in Trümmern. Müssen wir also ganz neu auf die  politische Geografie des „Neuen Europa“ blicken? Im Rahmen eines „Europäischen Salon“ spricht Robert Misik mit dem  Historiker, Osteuropa-Experten und Wittgenstein-Preisträger Philipp  Ther. Philipp Ther, Historiker, Universität Wien Robert Misik, Autor und Journalist
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Mar 2, 2023 • 56min

Maurice Höfgen: DER NEUE WIRTSCHAFTSKRIEG

»Deutschlands spannendster Nachwuchs-Ökonom« — Berliner Zeitung Putins schrecklicher Überfall auf die Ukraine war eine Zäsur – auch  für die Wirtschaftspolitik. Der Westen hat mit Sanktionen geantwortet,  die es in dieser Härte noch nicht gab. Gleichzeitig haben sich  politische Fehler der Vergangenheit gerächt: die Abhängigkeit von  russischer Energie, der deutsche Investitionsstau, das  Geldwäsche-Paradies im Immobiliensektor. Der Ökonom Maurice Höfgen hat jetzt ein Buch für all jene geschrieben,  die die komplizierten Wirtschafts­sanktionen und die Rolle von  Zentralbanken, Energieriesen und Steueroasen verstehen wollen. Er  bilanziert das Vorgehen der deutschen Ampel-Regierung und erklärt, mit  welchen Wirtschaftsreformen wir die Herausforderungen des 21.  Jahrhunderts stemmen können. Wer immer wissen will, wie die Sanktionen wirken, welche Auswirkungen  sie genau haben, welche davon schlauer, welche weniger schlau sind –  Höfgen hat die Antworten. Um das Buch des aufgehenden Sterns am  Jungökonomen-Himmel wird man kaum herum kommen. Maurice Höfgen, Ökonom Robert Misik, Autor und Journalist Maurice Höfgen ist Ökonom, Betriebswirt und Buchautor. Derzeit  ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter für Finanzpolitik im Bundestag  tätig. Er ist Autor der Bücher »Der Neue Wirtschaftskrieg« und »Mythos  Geldknappheit«. Außerdem ist er YouTuber bei »Geld für die Welt« und »Jung und Naiv« und Kolumnist bei der Berliner Zeitung.
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Feb 28, 2023 • 49min

Cathrin Kahlweit: EIN JAHR KRIEG - EUROPA IN DER ZEITENWENDE

Putins Aggression gegen die Ukraine zwingt die EU zu diplomatischem und militärischem Handeln. Braucht Europa eine neue Entspannungspolitik? Oder eine europäische Armee? Seit einem Jahr herrscht Krieg in Europa. In der Ukraine sterben  Soldaten und Zivilbevölkerung unter den Angriffen der russischen Armee.  Der Krieg verändert auch die europäischen Nachbarstaaten – Österreich  und Deutschland ganz besonders.  Haben auch in Österreich und  Deutschland Regierungen und Bevölkerungen umgedacht und sich von dem  Bild des billigen, verlässlichen Gaslieferanten im Osten verabschiedet?  Hat Putin mit seinem Angriff die EU-Staaten enger zusammengeschweißt?  Wird die Ukraine durch den Krieg immer sicherer ein westlicher Staat auf  dem Weg in die EU? Oder, das wird Cathrin Kahlweit im Gespräch mit  Tessa Szyszkowitz diskutieren, zeigen sich Ermüdungserscheinungen an der  Front und in den europäischen Staatskanzleien? Der Druck für einen  Waffenstillstand steigt, eventuell auch mit territorialen Kompromissen.  Das Engagement für die Ukraine in Europa wird nicht schwächer. Aber  militarisiert oder pazifiziert sich die Europäische Union dadurch? Cathrin Kahlweit, derzeit wieder Korrespondentin der  Süddeutschen Zeitung in Wien für Österreich, Mittel- und Osteuropa.  Seit sie 1989 bei der SZ anfing, war Kahlweit als Korrespondentin und  Reporterin unermüdlich zwischen Donau und Donbass im Einsatz. Sie  analysiert Europas Krieg und Frieden in Kommentaren und Analysen in  Presse und Fernsehen. Tessa Szyszkowitz ist Journalistin und Autorin, seit  2010 mit Sitz in London. Davor war sie Korrespondentin in Moskau,  Brüssle und Jerusalem. Sie schreibt regelmäßig für Falter, profil &  Cicero, ist Kuratorin der Reihe Philoxenia im Kreiskyforum und  Distinguished Fellow im Royal United Services Institute in London.
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Feb 24, 2023 • 34min

FALTER Radio und Kreisy Forum Talks: DAS BEBEN, DAS ALLES VERÄNDERT

Gudrun Harrer und Walter Posch im Gespräch DAS BEBEN, DAS ALLES VERÄNDERT Türkei und Syrien – die möglichen politischen Folgen Montag, der 6. Februar 2023, wird in der Türkei und Syrien als  Katastrophen-Tag in trauriger Erinnerung bleiben. Das ganze Ausmaß des  Erdbebens, das den Südosten der Türkei und das türkisch-syrische  Grenzgebiet erschüttert hat, ist derzeit noch nicht absehbar.  Zehntausende Todesopfer, Verwundete, deren Versorgung die Türkei und  Syrien überfordert, menschliches Leid und Zerstörungen, die die Region  für lange Zeit prägen werden. Nach der Katastrophe wird nichts mehr so  sein wird wie vorher. Das Erdbeben wird auch politische Verwerfungen nach sich ziehen.  Aktuell liegt nicht nur die Frage nach den Wahlen in der Türkei auf der  Hand, sondern auch jene, wie es mit der türkischen Präsenz, den  Interventionen gegen linke Kurden, in Syrien weitergeht. Im  Bürgerkriegsland wird die Erdbebenhilfe durch die internen Spaltungen  massiv erschwert. Vor allem die Provinz Idlib, die als einziges Gebiet  noch von nicht-kurdischen Rebellen gehalten wird, blieb lange  unversorgt. Gudrun Harrer und Walter Posch sprechen über die möglichen politischen und geopolitischen Folgen. Walter Posch, Institut für Friedensforschung und Konfliktmanagement (IFK) an der Landesverteidigungsakademie. Gudrun Harrer, Leitende Redakteurin, Der Standard;  Lektorin für Moderne Geschichte und Politik des Nahen und Mittleren  Ostens an der Universität Wien und an der Diplomatischen Akademie Wien
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Feb 23, 2023 • 1h 4min

Andreas Babler: ANPACKEN!

Robert Misik im Gespräch mit  Andreas Babler ANPACKEN! Solidarität, Mut und Empathie in der Politik Als Bürgermeister von Traiskirchen führt er vor, wie man Politik  nicht nur „für die Menschen“ macht – wie das gerne genannt wird –  sondern wie man gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern ein  Gemeinwesen schafft, das zusammenhält – und darauf dann stolz ist.  Politik „wieder von unten“ denken, nennt Andreas Babler das. Im  niederösterreichischen Landtagswahlkampf warf er seinen Hut mit einer  Vorzugsstimmen-Kampagne in den Ring. Bundesweit strahlt er längst über  seine Heimatstadt hinaus, als einer, der glaubwürdig linke Werte  verkörpert. Im Gespräch mit Robert Misik diskutiert Babler durch, wie man die  große Leitidee einer solidarischen Gesellschaft der Freien und Gleichen  wieder zu einem packenden Bild machen kann, zur Identität einer  Sozialdemokratie, die nicht im Geplapper der Erregungen zerrieben wird  und auch nicht wie ein Fähnchen im Wind flattert. Andreas Babler, Bürgermeister der Stadtgemeinde Traiskirchen Robert Misik, Autor und Journalist
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Feb 20, 2023 • 49min

Feng Xiaohu: CHINAS BEZIEHUNGEN ZU ÖSTERREICH UND DEUTSCHLAND

Aktuelle Möglichkeiten und Herausforderungen der wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit Mit einem bilateralen Handelsvolumen von rund 17,9 Mrd. EUR (2021)  ist China ist der mit Abstand wichtigste Handelspartner Österreichs in  Asien und weltweit der drittwichtigste. Auch der kulturelle und  wissenschaftliche Austausch mit dem Ziel, tieferes gegenseitiges  Verständnis zu schaffen, ist intensiv. Politisch kommt angesichts  internationaler Krisen und globaler Herausforderungen der Zusammenarbeit  und Abstimmung der EU und ihrer Mitgliedsstaaten mit China große  Bedeutung zu. Feng Xiaohu, Universitätsprofessor in Peking, befasst sich  seit vielen Jahren mit den Beziehungen Chinas mit Österreich und  Deutschland. Irene Giner-Reichl spricht mit ihm über aktuelle  Möglichkeiten und Herausforderungen der Zusammenarbeit. Prof. FENG Xiaohu ist Inhaber des Lehrstuhls für  Germanistik an der University of International Business and Economics  (UIBE) in Peking und Dekan der Research Academy der UIBE in Chengdu. Er  war Gastprofessor an Universitäten in den USA, Japan, Frankreich,  Brasilien und Deutschland In Verbundenheit zur Humboldt-Universität in  Berlin, wo er post-doktorale Studien absolvierte, gründete er 2013 das  Beijing-Humboldt-Forum, das sich in jährlichen Tagungen in Peking und  anderen chinesischen Orten der Förderung des wirtschaftlichen und  kulturellen Austausches vor allem mit Deutschland und Österreich widmet. Irene Giner-Reichl, Diplomatin, war von 2012 bis  2017 österreichische Botschafterin in China und danach bis 2021 in  Brasilien. Sie lehrt an der Diplomatischen Akademie in Wien und  kuratiert seit 2018 die BKF-Veranstaltungsreihe „China im Blick“. „China im Blick“ versucht, so die Kuratorin, die wechselseitigen  Perzeptionen in einer lockeren Folge von Veranstaltungen miteinander in  Dialog zu setzen und ein neues Verständnis für internationale  Beziehungen im 21. Jahrhundert aufzubauen, die China maßgeblich  mitgestaltet und tiefgreifend verändert.
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Feb 17, 2023 • 52min

Juliane Nagiller, Rainer Bauböck & Martin Ruhs: DAS GASTARBEITS-DILEMMA

Ein weiteres Beispiel für ethische Dilemmata in der Migrationspolitik Migrationspolitik polarisiert. Politische Parteien beziehen konträre  Positionen. Regierungen und zivilgesellschaftliche AktivistInnen  sprechen kaum noch dieselbe Sprache, wenn es um Ziele und Werte in der  Migrationspolitik geht. Entgegen diesem gesellschaftlichen Trend  behauptet das Projekt „Ethische Dilemmata der Migrationspolitik“, dass  es in diesem Feld auch echte Wert- und Zielkonflikte gibt, denen sich  politische Akteure stellen müssen. Das von Martin Ruhs, Julia Mourao  Permoser, Lukas Schmid und Rainer Bauböck koordinierte „Dilemmata Projekt“ hat vor kurzem in einem Sonderband der Zeitschrift Migration Studies fünf Dilemmata vorgestellt und ihre allgemeinen Dynamiken in einem Einleitungsaufsatz analysiert. Im Bruno Kreisky Forum soll dieser innovative Ansatz für  migrationspolitische Debatten an zwei Abenden vorgestellt werden. Beim  ersten Gespräch am 30. Jänner geht es um die allgemeine Frage, wie  migrationspolitische Dilemmata bearbeitet werden können und um Dilemmata  von NGOs in der Seenotrettung. Am 13. Februar steht das sogenannte Gastarbeits-Dilemma im Mittelpunkt.  Programme für legale zeitlich befristete Arbeitsmigration bedeuten für  Migrant*innen beschränkte soziale und Aufenthaltsrechte, andererseits  eröffnen sie ihnen die Chance, ihre Situation zu verbessern und tragen  durch Rücküberweisungen und Qualifizierungseffekte mehr zur Entwicklung  der Herkunftsländer bei als offiizelle Entwicklungsprogramme. Ruhs und  Bauböck analysieren diesen Widerspruch als ein Dilemma zwischen den  Anforderungen sozialer Gerechtigkeit im Aufnahmeland und auf globaler  Ebene. Sie behaupten, dass das Dilemma nicht vollständig aufgelöst  werden kann, dass Abkommen zur temporären Arbeitsmigration aber  grundsätzlich gerechtfertigt sind, wenn sie tatsächlich allen  Beteiligten (den Aufnahmestaaten, den Herkunftsstaaten und den  Migrant*innen) Vorteile bringen. Um dies zu gewährleisten, müssen  Grundrechte von Migrant*innen geschützt werden und ihre Interessen sowie  jene der Herkunftsländer in der Aushandlung und Implementierung von  Abkommen zur temporären Arbeitsmigration in fairer Weise repräsentiert  werden. Rainer Bauböck, Soziologe, Politologe und  Migrationsforscher, Professor am Europäischen Hochschulinstitut in  Florenz und Obmann der Kommission für Migrations- und  Integrationsforschung der österreichischen Akademie der Wissenschaften Martin Ruhs, Professor für Migrationsstudien und  stellvertretender Direktor des Migration Policy Centre (MPC) am  Europäischen Hochschulinstitut (EUI) in Florenz Moderation: Juliane Nagiller, Redakteurin, ORF/Radio Ö1, Redaktion „Wissenschaft, Bildung, Gesellschaft“ In Zusammenarbeit mit dem Europäischen Hochschulinstitut (EUI) in Florenz

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