Kekulés Gesundheits-Kompass von MDR AKTUELL

Mitteldeutscher Rundfunk
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Jun 1, 2023 • 58min

Kekulé #350: China-Welle kein Grund zur Besorgnis

China wird gerade von einer neuen Coronawelle erfasst, bis zu 40 Millionen Neuinfektionen soll es geben. Prof. Alexander Kekulé erklärt, warum er keine gravierenden Auswirkungen auf Deutschland befürchtet. Es handele sich um keine neue Variante, zudem müsse man die Zahlen in Bezug auf die chinesische Gesamtbevölkerung sehen. Einer der führenden chinesischen Virologen hat kürzlich ein Aufsehen erregendes Interview gegeben. In der BBC schloss er nicht kategorisch aus, dass das Virus möglicherweise doch aus einem Labor stammen könnte. Kekulé bewertet das zurückhaltend und nicht als Kehrtwende in der offiziellen chinesischen Corona-Politik. Im zweiten Teil des Podcasts geht es um den Zusammenhang zwischen Corona und Diabetes. Kanadische Forscher haben herausgefunden, dass Erwachsene nach einer Corona-Infektion ein erhöhtes Risiko haben, an Diabetes zu erkranken. An einer anderen Studie zu Kindern waren Dresdner Wissenschaftler beteiligt. Auch hier wurde während der Corona-Pandemie ein Anstieg der Diabetes-Fälle festgestellt. Zum Schluss geht es um einen wissenschaftlichen Artikel des Psychologen Christof Kuhbandner, der sich mit der Übersterblichkeit in Deutschland in den Jahren 2021 und 2022 befasst. Daraufhin wurde gemutmaßt, dass das mit den Corona-Impfungen zusammenhängen könnte. Prof. Kekulé erklärt, warum aus seiner Sicht eine solche Kausalität nicht hergestellt werden kann. Links: Studie: Corona und Diabetes Studie: Corona und Diabetes bei Kindern Studie: Übersterblichkeit in Deutschland Für Fragen zu "Kekulés Corona-Kompass" schreiben Sie gern an mdraktuell-podcast@mdr.de. Oder Sie rufen kostenlos an unter 0800 300 2200.
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May 26, 2023 • 58min

#25: So werden wir jünger

In dieser Folge sprechen Jan Kröger und Alexander Kekulé über das Altern. Lässt sich die biologische Uhr zurückdrehen? Welche Fortschritte hat die Medizin inzwischen gemacht und ist die ewige Jugend überhaupt erstrebenswert? Kekulé erklärt zunächst die medizinischen Grundlagen und geht auch auf optische Veränderungsprozesse ein. Warum werden Haare grau? Was passiert beim Altern in den Zellen? Und warum wird der Alterungsprozess bei der Geburt wieder auf Null gesetzt? In diesem Zusammenhang spricht Kekulé von einem "Wunder". Ein weiterer Schwerpunkt in dieser Folge sind die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse. Dabei gehen Kröger und Kekulé auch auf aktuelle Studien wie die von David Sinclair ein. Der Biologe hat in Experimenten mit Mäusen nachgewiesen, dass sich die DNA beim Altern nicht ändert. Die Veränderungen entstehen durch Steuerungsprozesse. Dazu meint Kekulé, wenn der Mensch diese Prozesse steuern könnte, sei eine Verjüngung möglich. Was heißt das nun in der Praxis? Nach Meinung Kekulés könnten noch zwei bis drei Nobelpreise in der Forschung vergeben werden, dann halte er eine Art "Verjüngungsspritze" für möglich. Daraus ergäben sich aber auch viele Fragen. Wenn Menschen länger lebten, müsse die Erde mit einer noch größeren Bevölkerungszahl klarkommen. Die Produkte in der näheren Zukunft werden Kekulé zufolge aber noch einfacher Natur sein. Es werde Mittel geben, die verhinderten, dass Haare grau werden oder Hautzellen alterten. Möglicherweise könnten in näherer Zukunft auch Organe im Labor gezüchtet werden. Studie: Warum unsere Haare grau werden Harvard-Studie zur epigenetischen Reprogrammierung Studie: Biologisches Altern durch Stress ist umkehrbar Für Fragen zu "Kekulés Gesundheits-Kompass" schreiben Sie gern an gesundheitskompass@mdraktuell.de. Oder Sie rufen kostenlos an unter 0800 300 2200.
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May 17, 2023 • 58min

Kekulé #349: Die Rolle der WHO nach Corona

Über die Rolle der Weltgesundheitsorganisation ist in der Pandemie viel diskutiert worden. Nun hat die WHO den wegen Corona verhängten weltweiten Gesundheitsnotstand aufgehoben. Rund drei Jahre hatte er Bestand. Jan Kröger und Virologe Alexander Kekulé nehmen den Vorgang zum Anlass für die Frage: Was muss passieren, damit die WHO für künftige Pandemien besser aufgestellt ist? Kekulé sagt, die WHO habe bisher nur begrenzte Möglichkeiten und bedürfe einer grundlegenden Reform. Die Liste des Versagens während der Pandemie sei lang. Die Organisation habe ihre Stärken, aber auch viele Schwächen. Kekulé schlägt unter anderem die Gründung einer neuen Behörde vor. Außerdem gibt es Diskussionen um bereits bestehende Reformpläne bei der WHO. Kritiker vermuten eine Art geplante Weltherrschaft der WHO und das Ende der garantierten Menschenrechte. Düstere Prognosen, die einer sachlichen Einordnung bedürfen. Eine Impfnebenwirkung, die es in sich hat? Eine Studie kommt zu folgendem Befund: Corona-Geimpfte haben ein doppelt erhöhtes Risiko für einen Gefäßverschluss am Auge. Kekulé sagt, die Befunde seien nachvollziehbar. Es sei schon lange klar, dass im Rahmen von Corona-Impfungen Thrombosen häufiger vorkämen, ähnlich wie bei Corona-Erkrankungen. Ein Grund gegen eine Impfung sei das aber nicht. Das Risiko für solche Komplikationen seien gering. Wohl aber müssten alle diese Erkenntnisse bei Impfempfehlungen berücksichtigt werden. Links: WHO-Reform: Änderungsvorschläge der Mitgliedsstaaten Studie: Risiko für Gefäßverschlüsse im Auge nach Covid-Impfung erhöht Für Fragen zu "Kekulés Corona-Kompass" schreiben Sie gern an mdraktuell-podcast@mdr.de. Oder Sie rufen kostenlos an unter 0800 300 2200.
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May 11, 2023 • 1h

#24: Malaria & Co. auf dem Weg nach Europa?

In dieser Folge sprechen Jan Kröger und Alexander Kekulé über das vielleicht gefährlichste Tier der Welt – die Stechmücke. Sie überträgt Krankheiten wie Malaria, Dengue-Fieber, Zika und Co. Und die Überträgerarten dringen immer weiter nach Europa vor. Werden wir auch hier bald große Probleme mit Malaria-Ausbrüchen haben? Eher nicht, so der Mediziner Kekulé. Dennoch müssten die Ärzte hier besser im Umgang mit solchen Krankheiten ausgebildet werden. Wichtig sind die neuesten Erkenntnisse zur Ausbreitung der Krankheiten für Urlauber. Sie sollten sich vor Urlauben mit Präventiv-Medikamenten versorgen. Außerdem gibt es Fortschritte bei der Impfung gegen Malaria – ein Impfstoff namens R21/Matrix-M ist neu auf dem Markt. Die Wirksamkeit ist durchaus gut, so Kekulé. Außerdem geht es um den aktuellen Stand beim West-Nil-Virus und beim Dengue-Fieber. Modellierung zur Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke in Europa Phase-1-Studie zur Entwicklung eines monoklonalen Antikörpers gegen Malaria Studiendaten zum Impfstoff R21/Matrix-M Abstract zur Malaria-Impfung mit gentechnisch veränderten Parasiten „NEJM“-Artikel zum West-Nil-Virus Für Fragen zu "Kekulés Gesundheits-Kompass" schreiben Sie gern an gesundheitskompass@mdraktuell.de. Oder Sie rufen kostenlos an unter 0800 300 2200.
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May 4, 2023 • 52min

Kekulé #348: Wer sollte sich heute noch impfen lassen?

Die STIKO hat ihre COVID-19-Impfempfehlung angepasst. Prof. Alexander Kekulé ordnet ein, was das für Kinder und Alte bedeutet. Zusammen mit Susann Böttcher (die Jan Kröger vertritt) bespricht er dabei vor allem die Frage, wie sinnvoll heute noch eine Erst-Impfung gegen Corona ist. Sein Rat: Lieber impfen, als nicht impfen. Nebenwirkungen gebe es, dazu laufe auch eine wichtige Diskussion. Aber sie seien extrem selten und man sollte nicht aus Angst vor Nebenwirkungen auf eine Impfung verzichten. Besonders im Alter Ende 50 beginne die Zone, wo die Gefahr, auf der Intensivstation zu landen, ansteige. Kekulé unterstützt auch die Empfehlung der Stiko, sich ab 60 boostern zu lassen.   Zu Beginn der Folge geht es um den Abschied von der Corona-Warn-App. Für Kekulé kein Grund zur Wehmut. Sie habe nie richtig funktioniert. Das Problem sei, dass man aus Datenschutzgründen nie eine echte Kontaktnachverfolgung installiert habe. Damit habe man schon zu Beginn die ganze App „beerdigt“. Und es geht um zwei neue Studien. In Polen wurde in zwei Nerzfarmen eine unbekannte Variante des SarsCoV2-Virus identifiziert. Stichwort Panzootie. Prof. Kekulé sieht das mit Sorge. Warum, erkärt er im Podcast. Außerdem: Was lernen wir aus der Pandemie? Die europäische Behörde ECDC hat ein Papier veröffentlicht. Inhalt: wie erfolgte der Umgang mit der Pandemie, wie bereiten wir uns auf neue Pandemien vor und wie lief die Kommunikation? Hier zum Nachlesen. Für Fragen zu "Kekulés Corona-Kompass" schreiben Sie gern an mdraktuell-podcast@mdr.de. Oder Sie rufen kostenlos an unter 0800 300 2200.
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Apr 20, 2023 • 58min

Kekulé #347: Kaum Fortschritte bei Long Covid

Es gibt neue Studien zu Long Covid, die Forschung kommt in kleinen Schritten voran. Der Virologe Alexander Kekulé sagt, leider sei weiter unklar, wie gut Corona-Impfungen davor schützen können. Interessant seien Ergebnisse, wonach Frauen ein höheres Risiko hätten, an Long Covid zu erkranken. Warum das so sei, dafür gebe es unterschiedliche Erklärungsansätze. Auch seien ältere Menschen häufiger betroffen. Bitter: Es gibt noch keine fundierte und wirksame Therapie. Dabei geht es auch um Medikamente, die derzeit erprobt werden. Infektionsgeschehen: Das RKI sieht die epidemiologische Lage noch auf hohem Niveau. Die Pandemie an sich sei noch nicht zu Ende, sagt Alexander Kekulé, wohl aber die damit verbundene Pandemie-Notlage. Corona-Infektionen könne man inzwischen mit einer mittelschweren Grippe vergleichen. Deutschland sei nun in der Adaptionsphase der Corona-Bekämpfung angekommen. Das heiße: Wir müssen mit Corona leben und umgehen. Wir müssen die Schäden der Pandemie reparieren. Und: Wir müssen uns auf die nächste Pandemie vorbereiten. Die Schweiz und die USA passen ihre Corona-Impfempfehlungen an. In den USA werden sie beispielsweise radikal vereinfacht. Kekulé würde sich das auch für Deutschland wünschen. Die Empfehlungen der Stiko seien veraltet. Aktualisierte FDA-Empfehlung zur Corona-Impfung Meta-Analyse zu Risikofaktoren für Long Covid Preprint: Long Covid bei Zweitinfektionen weniger wahrscheinlich Preprint: Metformin schützt Übergewichtige gegen Long Covid Phase 2a-Studie zum Medikament AXA1125 Für Fragen zu "Kekulés Corona-Kompass" schreiben Sie gern an mdraktuell-podcast@mdr.de. Oder Sie rufen kostenlos an unter 0800 300 2200.
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Apr 13, 2023 • 57min

#23: Cannabis-Legalisierung – richtiges Ziel, falscher Weg

In dieser Folge spricht Jan Kröger mit dem Wissenschaftler und Mediziner Alexander Kekulé über die Cannabis-Pläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Agrarminister Cem Özdemir. In Deutschland sollen der Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis und der Eigenanbau von maximal drei Pflanzen künftig straffrei sein. Außerdem wollen die Minister den Anbau und die Abgabe der Droge in sogenannten "Cannabis-Klubs" erlauben. Den Ansatz der Bundesregierung findet Kekulé richtig. In der Praxis werden seiner Meinung nach aber nicht alle Vorhaben funktionieren. Als Beispiel nennt der Wissenschaftler die Auswirkungen auf den Schwarzmarkt. Es sei unwahrscheinlich, dass die Menschen, die die Substanzen der internationalen Drogen-Mafia bevorzugten, jetzt auf den deutschen Alternativ-Markt auswichen. Die deutschen Produkte werden sich laut Kekulé von den bisherigen deutlich unterscheiden. "Es ist kein schwarzer Tag für den Schwarzmarkt", stellt Kekulé zusammenfassend fest. Außerdem erklärt er, welche Probleme auf die Polizei bei Kontrollen zukommen und warum die Abstandsregeln zu Schulen und Kitas nicht funktionieren werden. Weiterhin sieht Kekulé die Gefahr, dass Kinder jetzt öfter zum Kiffen verleitet werden. Ein weiteres Thema in dieser Folge ist der Alkohol-Konsum. Dabei räumt der Wissenschaftler und Mediziner Kekulé mit zahlreichen Mythen auf. Er erklärt, warum Studien, nach denen ein regelmäßiger Alkohol-Genuss in geringen Maßen gesund sei, nicht stimmen. Alkohol habe keine gesundheitsfördernden Effekte, stellt Kekulé fest. Er ordnet auch eine aktuelle Studie ein, die zu dem Ergebnis kommt, dass Alkohol das Risiko für Demenz senken kann. Wichtige Links: Kanadische Meta-Analyse: Keine gesundheitlichen Vorteile durch moderaten Alkoholgenuss Südkoreanische Studie zum Demenzrisiko bei Alkoholkonsum Schottische Studie über die Auswirkungen von Mindestpreisen auf alkoholbedingte Erkrankungen und Todesfälle Für Fragen zu "Kekulés Gesundheits-Kompass" schreiben Sie gern an gesundheitskompass@mdraktuell.de. Oder Sie rufen kostenlos an unter 0800 300 2200.
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Apr 6, 2023 • 55min

Kekulé #346: Neue Ansätze zur Nasenspray-Impfung

Ein Fallbericht von Ende 2019 wirft die Frage auf, ob es bereits damals den ersten Corona-Patienten in Deutschland gegeben hat. Das wäre vor den ersten Berichten aus Wuhan in China gewesen. Radiologen an der Berliner Charité haben in ihren Unterlagen Hinweise darauf gefunden, dass ein Patient von ihnen damals Covid hatte. Bisher gab es den ersten dokumentierten deutschen Corona-Fall erst Ende Januar 2020 bei einem Automobilzulieferer in Bayern. Der Virologe Alexander Kekulé sagt, abwegig wäre es nicht, dass Corona schon vorher nach Deutschland kam. Bewiesen sei in dem Fall aber nichts. Die letzten Maßnahmen aus dem Infektionsschutzgesetz laufen aus. Auch der Corona-Expertenrat beendet seine Arbeit. Host Jan Kröger und Kekulé ziehen eine kleine Bilanz. Der Virologe hatte sich schon früh in der Pandemie einen solchen Rat gewünscht. Er sei 2021 viel zu spät gekommen, um in der Bekämpfung der Pandemie noch eine große Wirkung zu entfalten. Kekulé hätte sich außerdem gewünscht, dass der Rat transparenter tagt. Es sei wenig nach außen gedrungen. Kekulé wäre dafür, dass Sitzungen eines solchen Rates live übertragen werden und jeder zuschauen kann. Neben den Corona-Maßnahmen endet auch die bundesweite Impfverordnung. Die Krankenkassen streiten deswegen derzeit mit Ärzten und Apotheken, wie Corona-Impfungen künftig vergütet werden. Kekulé sagt, die Impfungen seien zu teuer gewesen, die Ärzte hätten gut daran verdient. Es wäre nun an der Zeit, die Vergütung deutlich zu senken. Außerdem geht es um die Frage, für wen sich eine Impfung derzeit überhaupt noch lohnt. Und: Neuigkeiten bei der Entwicklung von Nasensprays, um gegen Covid-19 zu impfen. Es geht um eine Entwicklung aus Deutschland, die Studie dazu findet Kekulé sehr gelungen. Wissenschaftler haben mit einem abgeschwächten Lebendimpfstoff verwendet und Hamster immunisiert. Kekulé dazu: Der Impfstoff werde keine Auswirkungen mehr haben im Kampf gegen Corona haben, interessant sei die Entwicklung für die Zukunft aber dennoch. Zu dem Thema gibt es auch eine interessante Studie aus Finnland. Weiterführende Links: Fallbericht: Erster Covid-19-Fall schon 2019 in Deutschland? Schwedische Studie zur Kreuzimmunität bei Kindern Charité-Nasenspray bei Hamster-Experimenten erfolgreich Finnisches Nasenspray (TriSb92) auch gegen aktuelle Subvarianten wirksam Für Fragen zu "Kekulés Corona-Kompass" schreiben Sie gern an mdraktuell-podcast@mdr.de. Oder Sie rufen kostenlos an unter 0800 300 2200.
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Mar 30, 2023 • 56min

#22: Krankenhausreform – Lauterbachs große Baustelle

Es ist ein großes Vorhaben der Bundesregierung – die Krankenhausreform. Die deutsche Krankenhauslandschaft gleicht einer Baustelle. Es gibt Geldprobleme, immer wieder schließen Kliniken, gerade im ländlichen Raum dünnt das Angebot aus. Es klingt zunächst abstrakt, wenn es bei der Reform um Fallpauschalen und Versorgungslevel geht, das alles hat aber große Auswirkungen für uns alle. Deswegen erklären Jan Kröger und der Mediziner Alexander Kekulé die Reformpläne und die strittigen Punkte sachlich und verständlich. Der Mediziner Kekulé sieht durchaus Reformbedarf. Das deutsche Gesundheitssystem sei viel zu teuer. Es gebe zu viele Krankenhäuser und Krankenhausbetten in Deutschland. Um diese zu füllen, würden zu viele Menschen stationär statt ambulant behandelt. Und es gebe von bestimmten Therapien und Operationen im Vergleich zu anderen Ländern zu viel. Der Nutzen sei im Einzelfall oft gering. Kekulé sagt deswegen: Das Ziel müsse es sein, den medizinischen Bereich effektiver und schlanker zu organisieren. Einige Krankenhäuser müssten schließen, um die Versorgung in den anderen zu verbessern. Vorschläge hat Kekulé ebenfalls. Er sagt, wie er sich trotz Klinikschließungen eine gute medizinische Versorgung auf dem Land vorstellt. Er erklärt, was es mit den sogenannten Versorgungsleveln in Kliniken auf sich hat. Und warum er Fallpauschalen früher gut fand, inzwischen aber kritischer ist. Wichtige Links: OECD-Gesundheitsstatistik für 2022 Commonwealth Fund: Gesundheitssysteme im globalen Vergleich Cochrane-Analyse zur Evidenz für bestimmte Therapieformen Für Fragen zu "Kekulés Gesundheits-Kompass" schreiben Sie gern an gesundheitskompass@mdraktuell.de. Oder Sie rufen kostenlos an unter 0800 300 2200.
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Mar 23, 2023 • 1h 2min

Kekulé #345: Lösten Marderhunde Corona aus?

Nächste Runde in der Diskussion um den Ursprung der Pandemie. Dieses Mal geht es um einen natürlichen Ursprung und Marderhunde als Zwischenherde des Virus. Die Daten kommen aus China vom berüchtigten Markt in Wuhan. Sie sind eigentlich alt und haben eine wechselhafte Geschichte. Prof. Alexander Kekulé wundert sich, dass Wissenschaftler ernsthaft zu dem Schluss kommen, dass die Daten sicher belegen, dass Marderhunde eine entscheidende Rolle bei der Pandemie spielten. Möglich sei das, aber belegt sei nichts. Er fragt sich auch, warum China die Daten gerade jetzt herausgibt, pünktlich nach den jüngsten Diskussionen um die Labor-These. „Das stinkt zum Himmel“, so Kekulé. Er wirft China vor, nach unlauteren Motiven zu handeln. Außerdem: Schweden als Musterknabe bei der Pandemiepolitik? Laut einer Statistik zur Übersterblichkeit während der Pandemie schneidet Schweden europaweit am besten ab. Trotz des viel diskutierten schwedischen Sonderwegs mit vergleichsweise wenigen Beschränkungen. Wie ist das zu bewerten? Kekulé sagt, Schweden habe gerade zum Beginn der Pandemie Fehler gemacht, dann aber eine gute Linie gefunden bei der Bekämpfung der Pandemie. Insbesondere beim Schutz der Risikogruppen habe das Land im weiteren Verlauf vorbildhaft gehandelt. Infektionsgeschehen: Das RKI spricht von einer zweiten Grippewelle. Prof. Kekulé sieht darin auch Vorteile. Er glaubt: Da Grippe und Erkältungsviren derzeit dominieren, hat es Covid gerade schwer. Kekulé geht auch auf die Gefahr durch neue Varianten des Coronavirus ein. Und das Thema am Ende des Podcasts: Hybridimmunität. Was ist das und wie erreicht man sie? Für Fragen zu "Kekulés Corona-Kompass" schreiben Sie gern an mdraktuell-podcast@mdr.de. Oder Sie rufen kostenlos an unter 0800 300 2200.

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