
ÄrzteTag
ÄrzteTag - der Podcast der "Ärzte Zeitung". Wir blicken kommentierend und persönlich auf den Tag, wichtige Ereignisse und Meilensteine. Wir laden Gäste ein, mit denen wir über aktuelle Ereignisse aus Medizin, Gesundheitspolitik, Versorgungsforschung und dem ärztlichen Berufsalltag reden.
Latest episodes

May 17, 2023 • 8min
Welches Thema ist Ihnen beim 127. Deutschen Ärztetag am wichtigsten?
Sieben Delegierte über ihre Erwartungen
Die Themen auf dem diesjährigen Deutschen Ärztetag reichen von der ärztlichen Weiterbildung über die Gesundheitsbildung bis zur Freiberuflichkeit. Welche Aspekte sind den Delegierten besonders wichtig und welche vermissen sie? Dazu sprechen im „ÄrzteTag vor Ort“-Podcast die sieben Delegierten Anne Schluck, Dr. Christof Stork, Dr. Franziska Groenen, Dr. Kathrin Schawjinski, Dr. Mathias Wendeborn, Dr. Michael Klock und Dr. Silke Engelrecht. (Dauer: 07:40 Minuten)

May 17, 2023 • 8min
Um wie viel Kilogramm Bürokratie müssten Ärzte entlastet werden, Herr Müller?
Verfassungsrichter Peter Müller zur Bürokratieentlastung für Ärzte
Wie verhalten sich Freiheit und Verantwortung für Ärzte zueinander, und was hat das Ganze mit der ärztlichen Selbstverwaltung zu tun? Beim 127. Deutschen Ärztetag hat Verfassungsrichter und Ex-Ministerpräsident des Saarlandes Peter Müller einen viel beachteten Vortrag über Freiberuflichkeit von Ärztinnen und Ärzten gehalten.
Im Podcast „ÄrzteTag vor Ort“ äußert sich Müller dazu, wo die Grenzen der ärztlichen Freiheit liegen und welche Verpflichtungen Freiberufler – egal ob in Anstellung oder selbstständig – übernehmen, die ihre Berufsausübung bestimmen.
Die ärztliche Selbstverwaltung sei ein schönes Beispiel für das Prinzip der Subsidiarität, betont Müller im Gespräch. Der Staat überlasse da, wo es möglich ist, die Verantwortung anderen Organisationen oder Individuum. Dazu passe auch der Deutsche Ärztetag als oberstes Beschlussgremium der Ärztinnen und Ärzte ohne direkte Bindungswirkung der Beschlüsse.
Auch seine Einschätzung zur Bürokratieentlastung der Ärzte gibt Müller im Podcast ab – und dazu, ob und, wenn ja, wie Bürokratie in Kilogramm gemessen werden könnte.

May 17, 2023 • 33min
Ist Gesundheit als Schulfach sinnvoll, Professor Okan?
Ein ehemaliger Lehrer über die Gesundheitskompetenz bei Kindern und Jugendlichen
Was hat es eigentlich mit dem Begriff Gesundheitskompetenz auf sich und ist Gesundheit als eigenständiges Schulfach möglich? Professor Orkan Okan von der Technischen Universität München erklärt seine Position dazu im „ÄrzteTag“-Podcast. Unter dem Tagesordnungspunkt „Gesundheitsbildung: Vom Wissen zum Handeln” spricht er ebenfalls beim 127. Deutschen Ärztetag in Essen.
Bereits vergangenes Jahr forderten die Delegierten des Ärztetags, Gesundheit als eigenständiges Schulfach zu etablieren – und zwar von der ersten Klasse bis zum Schulabschluss. Ob das Konzept Erfolg haben kann? „Wahrscheinlich wird man auf eine große Resonanz stoßen“, so Okan. Er betont aber auch, dass es dabei einiges zu berücksichtigen gilt. Unter anderem müsse das Thema Gesundheit verpflichtend in die Lehrausbildung integriert werden: „Es müssen inhaltliche Curricula entwickelt werden“.
Auch sei es ratsam, den zusätzlichen Lernstoff in allen 16 Bundesländern anzuwenden und an allen Standorten, die eine akademische Lehrkräfteausbildung anbieten. Für bereits ausgelernte Lehrkräfte müssten Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten geschaffen werden. Ohne politische Unterstützung ginge es nicht. Für Professor Orkan ist Gesundheitsbildung ohnehin eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe: Sie treffe also auch Eltern, Fachkräfte, Länder, Kommunen, Ausbildungsbetriebe und viele mehr. (Dauer: 32:39 Minuten)

May 17, 2023 • 2min
Was können Ärzte in Weiterbildung von anderen Gesundheitsberufen lernen, Dr. Mathes?
Ärztin in Weiterbildung über das Lernen von anderen Gesundheitsberufen
Von anderen Gesundheitsberufen lernen. Wenn es nach Dr. Sonja Mathes von der Technischen Universität München geht, ist das eine Frage des Respekts und außerdem auch schlau. Dr. Mathes ist Ärztin im dritten Weiterbildungsjahr und nimmt am 127. Deutschen Ärztetag in Essen teil. Im Dialogforum junger Ärztinnen und Ärzte äußert sie sich zum Thema „Besser (be)handeln im Team".
Für Ärzte in Weiterbildung sei es wichtig, nicht nur von Chef- und Oberärzten zu lernen, sondern von allen Gesundheitsberufen - darunter Pflegekräften. Besonders in der Weiterbildung befinden sich die jungen Ärztinnen und Ärzte in einer Situation, in der es wichtig ist, sich Wissen anzueignen und das von Kollegen, die ihren Beruf bereits seit Jahren ausüben, so Dr. Mathes. Unter anderem, betont die junge Ärztin, ist es auch eine Frage des Respekts und der Anerkennung und „es beschleunigt die eigene Lernkurve“. (Dauer: 2:24 Minuten)

May 16, 2023 • 3min
Hat die GOÄ in dieser Legislaturperiode doch noch eine Chance, Herr Lauterbach?
Mit vielen Reformprojekten in der Pipeline kam Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach nach Essen zum Deutschen Ärztetag.
Konsens bei der Klinikreform in Sicht? „Das müssen wir gemeinsam machen, das ist unsere Verantwortung“, hatte Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann dem Bundesminister Professor Karl Lauterbach (SPD) bei der Eröffnung des 127. Deutschen Ärztetages in Essen zum Großvorhaben Krankenhausreform zugerufen. Im „ÄrzteTag vor Ort“-Podcast nimmt Lauterbach den Faden auf und gibt Antworten darauf, in welche Richtung eine Einigung über Krankenhauslevel, Leistungsbereiche und Leistungsgruppen möglich wäre.
Der Minister hat auch Antworten darauf, was geschehen müsste, damit die neue Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) noch in dieser Legislaturperiode umgesetzt werden könnte. Zuvor hatte BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt in seiner Rede betont, die Geduld der Ärzteschaft sei in diesem Punkt zu Ende.
Auch das Thema zusätzliche Regulierung von iMVZ stehe mit einem der beiden geplanten Versorgungsgesetze auf der Agenda des Ministeriums. Minister Lauterbach sieht die Reformvorhaben durchaus im Plan, nur zwei, drei Wochen hinterher (Dauer: 3:09 Minuten).

May 15, 2023 • 11min
Setzt die KBV bei der Digitalisierung die richtigen Zeichen, Dr. Steiner?
Die KBV-Zuständige für Digitalisierung am Rande der Vertreterversammlung
Kostendeckende Pauschalen für die TI-Anwendungen, eine ePA, die Anwendungen startet, die im Praxisalltag direkten Nutzen stiften, und eine Diskussion, die sich nicht zuerst mit Fristen, Pflichten und Technik beschäftigt, sondern mit medizinischen Versorgungskonzepten, mahnt KBV-Vorstandsmitglied Dr. Sibylle Steiner im „ÄrzteTag“-Podcast vor Ort an.
Zuvor hatte sie bei der KBV-Vertreterversammlung betont, Ärztinnen und Ärzte seien alles andere als Digitalverweigerer. Bis zu 15.000 Euro jährlich würden Praxen für Anschaffung und Pflege der Praxis-IT ausgeben.
Regressregeln bei Off-label in der Kritik
Im Podcast erläutert die Ärztin, welche Möglichkeiten die Videosprechstunde bietet, wo sie weniger sinnvoll ist in der Anwendung und was die KBV von Versorgungszentren halten würde, die ausschließlich Kontakt per Videosprechstunde mit Patienten halten.
Sie beschreibt auch, warum die KBV fordert, dass die Regress-Regeln wegen der Off-label-Verordnung von Medikamenten gelockert werden. Die KBV-Vertreter hatten hierzu ebenfalls einen Beschluss gefasst. Demnach sollen medizinisch begründete Verordnungsentscheidungen stärker als bisher gegen Regress geschützt werden. (Dauer: 10:30 Minuten)

May 15, 2023 • 48min
Taugt die HzV als Vorbild für die deutsche Versorgungslandschaft?
Die Akteure im Südwesten ziehen Bilanz
Knapp 1,8 Millionen eingeschriebene Patienten, mehr als 700 Millionen Euro Honorar im vergangenen Jahr über Hausarzt- und Facharztverträge und eine medizinische Evaluation, die sich sehen lassen kann: Nach 15 Jahren Hausarztzentrierter Versorgung (HzV) in Baden-Württemberg, dort inklusive angeschlossener Facharztverträge, zeigen sich die Vertragspartner von MEDIVERBUND, Hausärzteverband und AOK aus Baden-Württemberg rundum zufrieden.
Im „ÄrzteTag“-Podcast heben Dr. Werner Baumgärtner von MEDI, vor 15 Jahren einer der „Väter“ der HZV, Professor Nicola Buhlinger-Göpfarth, Vorsitzende des Hausärzteverbands im Ländle, und Johannes Bauernfeind von der AOK im Land, die Vorteile durch eine bessere Steuerung der Patienten in der HzV hervor: Die Evaluation zeige, „dass vor allem chronisch Kranke profitieren – durch weniger Klinikeinweisungen, kürzere Wartezeiten auf Termine bei Haus- und Fachärzten und durch eine bessere Koordination der Behandlung“, so Baumgärtner im Gespräch.
„Innovationsmotor“ HzV, nächster Schritt Teampraxis
Bauernfeind hebt die wirtschaftliche Effizienz für den Kostenträger hervor. „Die HZV wird mustergebend für die Versorgungslandschaft sein. Wir brauchen dringend eine bessere Steuerung der Patientinnen und Patienten in der Versorgung“, so der AOK-Vorstand. HZV-Patienten seien 40 Euro im Jahr günstiger als Patienten in der Regelversorgung. Leider werde der Krankenkasse ein Teil der Effizienzvorteile im Finanzausgleich wieder genommen.
Auch einen Blick in die Zukunft der HzV werfen die Gesprächspartner im „ÄrzteTag“-Podcast. Professor Buhlinger-Göpfarth sieht in dieser Versorgungsform einen „Innovationsmotor“. Aktuell setze der Hausärzteverband „voll auf den Ausbau der Teampraxis“. Der Versorgungsdruck in den Praxen werde immer größer, „ohne Teampraxis werden wir dem nicht standhalten können“, so Buhlinger-Göpfarth.
Im Podcast gehen die drei Protagonisten ausführlich darauf ein, was den Unterschied zur Regelversorgung ausmacht, warum die HZV eine Antwort auf den Fachkräftemangel geben könnte, worin die Vorteile für alle Beteiligten liegen und welches medizinische Potenzial in der Versorgungsform steckt.(Dauer: 47:10 Minuten)

May 12, 2023 • 29min
Legen Sie wirklich bei jeder ambulanten Op drauf, Herr Dr. Kollenbach?
BvDU-Vize Dr. Peter Kollenbach erläutert im „ÄrzteTag“-Podcast die Herausforderungen für operierende Urologen, die durch die Ambulantisierung entstehen.
Die Grenzen zwischen ambulant und stationär werden mit den aktuellen Reformprojekten aus dem Bundesgesundheitsministerium neu gezogen. Die Erweiterung des AOP-Katalogs zu Anfang des Jahres war ein Schritt zur Ambulantisierung bei kleineren Operationen, gut 160 Leistungen sind allein in der Urologie dazugekommen.
Doch wo sollen die ambulanten Op erbracht werden – und vor allem wie kann es zu einer „speziellen sektorengleichen Vergütung“ für Operationen kommen, wie sie im Sozialgesetzbuch gefordert wird (Paragraf 115f)? Der Berufsverband der Deutschen Urologie (BvDU) und die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) haben ein Positionspapier verfasst, um Bedingungen zu formulieren, wie eine Ambulantisierung tatsächlich gelingen kann.
Dr. Peter Kollenbach ist der 2. Vizepräsident des BvDU und einer der maßgeblichen Autoren des Papiers. Vor allem müssten die Honorare nach EBM so gesetzt werden, dass Operateure auch bei ambulanten Op auf ihre Kosten kommen. Sachkosten, Kosten für die Erfüllung der gestiegenen Hygieneanforderungen – all das müsse bei einer Vergütung, die für niedergelassene Ärzte und Kliniken „gleich und attraktiv“ ist, berücksichtigt werden.
Kollenbach nimmt im „ÄrzteTag“-Podcast auch Stellung dazu, welche zusätzlichen urologische Op-Leistungen in den AOP-Katalog aufgenommen werden sollten, woher zusätzliches Geld für höhere Honorare für Operationen kommen könnte und auf welchem Krankenhaus-Level in Zukunft Belegärzte noch welche Op-Leistungen erbringen dürfen sollten. (Dauer: 28:36 Minuten)

May 11, 2023 • 26min
Was werden Ärzte mit dem TI-Messenger anfangen können, Herr Dr. Hartge?
Dr. Florian Hartge, Chief Production Officer (CPO) der für den Betrieb der Telematikinfrastruktur zuständigen gematik, sieht unter anderem das vollständige Adressbuch im Gesundheitswesen, das für KIM und TIM vorgehalten wird, als Vorteil für eine schnelle
Noch in diesem Jahr geht es mit neuen Anwendungen über die Telematikinfrastruktur (TI) weiter: Die E-Health-Strategie aus dem Bundesgesundheitsministerium nennt vor allem den TI-Messenger, der voraussichtlich im August an den Start gehen soll, und das E-Rezept, das dann im Januar 2024 flächendeckend umgesetzt werden soll. Was die neuen Anwendungen Ärztinnen und Ärzten bringen werden und welche Ausstattung in den Praxen benötigt wird, erläutert Dr. Florian Hartge, Chief Production Officer (CPO) der Betriebsgesellschaft gematik, im „ÄrzteTag“-Podcast.
Der TI-Messenger (TIM) werde es Praxen erleichtern, für Ad-hoc-Abstimmungen mit anderen Praxen oder auch anderen Heilberuflerinnen und Heilberuflern Nachrichten auszutauschen. Der E-Mail-Dienst KIM (Kommunikation im Medizinwesen) sei eher für den Versand von Formularen geeignet oder für den Austausch mit dem Medizinischen Dienst – „überall dort, wo früher gefaxt worden ist“, so Hartge. Im August werde es voraussichtlich „eine Handvoll Anbieter“ mit TIM-Zulassung geben. Entscheidend sei, dass durch das vollständige Adressbuch für Praxen auch Nachrichten von einem Dienst in den anderen möglich seien.
Auch beim E-Rezept zeigt sich Hartge optimistisch, dass die Anwendung bis Januar ausreichend getestet sein wird. Er empfiehlt Ärztinnen und Ärzten, es einfach schon mal auszuprobieren, auch bevor die eigentlichen neuen Tests beginnen. Die Infrastruktur liege vor.
Zu den Bedenken, dass die elektronische Patientenakte, die dann 2025 breit ausgerollt werden soll, wegen doppelter Dokumentation zu erheblicher Mehrarbeit in Praxen führen könnte, äußert sich Hartge ebenfalls optimistisch. In „intensiven Gesprächen und Workshops“ mit Ärztinnen und Ärzten entstünden gerade Konzepte, wie die ePA in die Praxisabläufe so eingebettet werden könne, dass sie praktisch im Alltag mitlaufe.
Auch zu der geplanten TI-Pauschale, deren Höhe derzeit noch umstritten ist, nimmt Hartge im „ÄrzteTag“ Stellung. (Dauer: 25:57 Minuten)

May 9, 2023 • 13min
Was ist eigentlich Platanenhusten, Dr. Jens Gierich?
Statt Gas aus einem Industriegebiet lösten Platanen Husten sowie Reizungen von Augen und Rachenraum aus.
Ein Reizgasunfall in Wiesbaden? Das vermutet eine Schule, als am 11. Mai 2022 40 Kinder im Klassenzimmer bei offenen Fenstern Atemnot, Husten, gereizte Augen und Rachen bekommen. Doch die Feuerwehr schließt eine Fremdgaseinwirkung aus – stattdessen entpuppen sich die Platanen auf dem Schulhof als die Auslöser.
Dr. Jens Gierich, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin bei den Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken, Kinderklinik Wiesbaden, war hinzugezogen worden. Schnell war klar: eine IgE-vermittelte Allergiereaktion steckt nicht dahinter, dafür ein Phänomen, das Baumpflegern bekannt ist: Platanenhusten. Trotzdem ist Gierich der Ansicht: „Es ist völlig kontraproduktiv, Platanen vorbeugend aufgrund des Phänomens zu fällen.“
Was genau Platanenhusten auslöst, unter welchen Bedingungen damit zu rechnen ist und warum es zukünftig wohl mehr Fälle von Platanenhusten in Hessen geben wird, erklärt Dr. Jens Gierich im „ÄrzteTag“-Podcast (Dauer: 12:30 Minuten).
Zum Bericht von Dr. Jens Gierich im Hessischen Ärzteblatt