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ÄrzteTag

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May 6, 2024 • 10min

Wie weit sind Sie mit ÄPS-BÄK, Susanne Johna?

Über das ärztliche Personalbemessungssystem Mit Dr. Susanne Johna, der 1. Vorsitzenden des Marburger Bundes und Vizepräsidentin der Bundesärztekammer, sprechen wir in dieser Episode vom „ÄrzteTag vor Ort“-Podcast über das ärztliche Personalbemessungssystem ÄPS-BÄK. Für die meisten Gebiete der bettenführenden Abteilungen sollen die Testphasen bald beendet sein, sagt sie. Noch fehlen einige Fachgebiete, aber das Grundsystem stehe. Johna: „Wir sind vor allen Dingen mit dem Gesamtsystem durch.“ Kritik übt sie am Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG), in dem eine Personalbedarfsbemessung zwar vorgesehen aber nicht vorgeschrieben ist. Johna fordert eine gesetzliche Vorgabe. „Eine transparente Darstellung der tatsächlichen ärztlichen Personalbesetzung ist wichtig.“ ÄPS-BÄK, sagte sie, soll kein Kontrollinstrument sein, sondern helfen, die Besetzung zu optimieren. „Es soll kein Instrument zur MD- oder Kassenüberprüfung werden.“ Und sie sagt, ob das Tool künftig auch für sektorenübergreifende Einrichtungen genutzt werden könnte.
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May 4, 2024 • 19min

Klinikärzte in der Primärversorgung – kann das gehen, Herr Dr. Botzlar?

Dr. Andreas Botzlar, 2. Vorsitzender des Marburger Bundes, im "ÄrzteTag vor Ort"-Gespräch In gesundheitspolitisch bewegten Zeiten treffen sich die Delegierten des Marburger Bundes (MB) in Mainz zu ihrer Hauptversammlung. Kommt die Klinikreform noch oder greift zuerst die kalte Strukturbereinigung? Welche Rolle können die sektorübergreifenden Versorgungseinrichtungen an der Schnittstelle ambulant/stationär erfüllen? Könnten sie sogar in die primärärztliche Versorgung einsteigen? Zum Auftakt der Hauptversammlung äußert sich Dr. Andreas Botzlar, zweiter Vorsitzender des MB, zu den drängendsten Problemen der Gesundheitsversorgung und zu Fragen der Tarifpolitik. Bei der in der Klinikreform vorgesehenen primärärztlichen Versorgung in den sektorübergreifenden Versorgungseinrichtungen müsse zunächst geklärt werden, welche Leistungen die Einrichtungen anbieten müssten oder dürften – ob sie beispielsweise als vollwertige Hausarztpraxen auftreten. In der Tarifpolitik sieht Botzlar dicke Bretter zu bohren für den Marburger Bund, etwa bei der Einordnung von „Schichtdiensten“, die nicht mehr zeitgemäß sei. Auch zum Kaufkrafterhalt oder -gewinn der Tarifabschlüsse der vergangenen Jahre äußert sich Botzlar – und zu einer verbindlichen Regelung einer Aufwandsentschädigung von Medizinstudierenden im Praktischen Jahr.
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May 2, 2024 • 28min

Warum haben es regionale Ansätze in der Versorgung so schwer, Professor Hager?

Wo im geplanten Versorgungsgesetz nachgebessert werden sollte Ist das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG), zu dem jetzt der offizielle Referentenentwurf vorliegt, vor allem ein Hausärztestärkungsgesetz? Nachdem die Pläne zu Gesundheitskiosken, zu den Primärversorgungszentren und zur Regionalisierung herausgefallen sind aus dem Entwurf, gibt es durchaus Stimmen, die genau das kolportieren. Der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands Managed Care (BMC) Professor Lutz Hager macht im „ÄrzteTag“-Podcast aus seiner Enttäuschung jedenfalls keinen Hehl. Er sieht „schwarze Magie in der Gesundheitspolitik“ am Werk: „Gestern hatten wir noch einen Reformentwurf, heute nur noch den Schatten davon“, gibt sich der Professor für Healthcare-Management an der SRH Fernhochschule desillusioniert. Hager betont im Gespräch, dass es angesichts der absehbaren demografischen Entwicklung wichtig sei, „in neue Strukturen hineinzuarbeiten“. Insofern sei der abgespeckte GVSG-Entwurf ein „fatales Signal“, dass die Bundesregierung „keine Ideen mehr hat oder keine Mehrheiten“ für neue Versorgungskonzepte. Dabei sieht der BMC-Vorsitzende durchaus einen Sinn darin, primärärztliche Versorgung zu stärken, wie das immer noch im Gesetzentwurf geplant ist. Zur Erinnerung: Vorgesehen sind unter anderem ein Bonus für die Einschreibung in die Hausarztzentrierte Versorgung, die Entbudgetierung beim Hausarzt-Honorar und ein neuer Ansatz beim Honorar für die Chronikerversorgung, der eine Reduzierung der Kontakthäufigkeit ermöglicht. Vor allem erläutert Hager im „ÄrzteTag“-Podcast, wieso eine Verlagerung der Verantwortung für eine gute Versorgung auf eine regionale Entscheidungsebene positive Auswirkungen haben könnte, warum diese nicht zum Aufbau teurer Doppelstrukturen führen müsste und wie Klinikreform und Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz sinnvoll miteinander verbunden werden könnten, um neue Versorgungsstrukturen um Krankenhäuser herum aufzubauen – auch mit Hilfe des geplanten Transformationsfonds. Nicht zuletzt beschreibt Hager, was die aktuell gelaufene Fernsehserie „Charité 2049“ mit einer funktionierenden Gesundheitsversorgung in der Zukunft zu tunt hat und warum es auch wichtig für den Erhalt der Demokratie ist, „krude Rationierungsszenarien“ zu verhindern. (ger)
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Apr 29, 2024 • 38min

„Wir sind die Spaßverderber für die Organ- und Labor-Party!“

Jean-François Chenot über Innere vs. Allgemeinmedizin In dieser Episode vom „ÄrzteTag“-Podcast sprechen wir mit Prof. Dr. med. Jean-François Chenot, Leiter der Abteilung für Allgemeinmedizin an der Unimedizin Greifswald und Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). Unser Thema: Was unterscheidet eigentlich internistische von allgemeinmedizinischen Hausärztinnen und Hausärzten? Was können beide Fachgebiete voneinander lernen? Chenot sagt, dass für die Gesundheit der Bevölkerung „eine gute Allgemeinmedizin viel wichtiger“, weil sie „viel bang for the buck“ bietet, also ein besseres Kosten-Nutzen-Verhältnis im Vergleich zu spezialisierten medizinischen Behandlungen. Die Unterschiede zwischen Innerer Medizin und Allgemeinmedizin, selbst für die hausärztliche Versorgung erläutert er anhand der Weiterbildungscurricula: „Die Internisten, die machen im Regelfall eine ausschließlich im Krankenhaus stattfindende Ausbildung, und das bereitet sie halt für eine ambulante Tätigkeit oft nicht gut vor.“ Ergo brauche es eine kompetenzbasierte Weiterbildung, wie sie in der (M)WBO-Novelle eigentlich angelegt ist. Und Weiterbildung müsse Weiterbildung sein, Ärztinnen und Ärzte in dieser Berufsphase dürften nicht nur mit irgendwelchen Tätigkeiten beschäftigt werden. Chenot: „Man muss hart darüber reden, was Ärzte in Weiterbildung machen, die sollen ja was lernen. Im Moment machen Ärzte in Weiterbildung sehr häufig nur Arbeiten, die nicht so einen hohen Lernwert haben. Wir haben relativ lange Weiterbildungszeiten in vielen Bereichen und es gibt keinen Beweis dafür, dass Sie, um Kardiologe werden zu müssen, acht Jahre brauchen und dass es kürzer nicht geht.“ Ein weiterer Aspekt unseres Gespräch dreht sich um das „Seinlassen“ als typische Methode der Allgemeinmedizin. Am Beispiel von Schilddrüsenknoten sagt Chenot: „Es ist der optimale Fall, wenn sowas dann doch mal aufgetaucht ist, dass man auf eine Untersuchung verzichtet, weil man sagt: Du, das Ergebnis würde wahrscheinlich deine Behandlung nicht verbessern, es würde dir nur ein Problem mehr machen, aber im Gesamtzusammenhang aufgrund deines Alters oder der anderen Erkrankungen würde das wahrscheinlich keine Rolle spielen.“
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Apr 25, 2024 • 24min

Werden Tonsillektomien nun angemessen bezahlt oder nicht, Professor Löhler?

Der Präsident des Verbands der HNO-Ärzte kontert den Kassenvorwürfen Hat der Aufruf des Deutsche Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte, keine oder sehr restriktiv Termine für kleine Tonsillektomien und Paukenröhrchen-Op anzubieten, im vergangenen Jahr gewirkt oder nicht? Der Spitzenverband der Krankenkassen hat in dieser Woche Zahlen vorgelegt, nach denen die Zahl der Operationen trotz des Boykott-Aufrufs des Verbands und auch der Fachgesellschaft im ersten Halbjahr 2023 sogar deutlich zugenommen hätten. Dabei hat der Verband seine Position nochmals untermauert, dass die Operationen angemessen honoriert seien. Hintergrund: Anfang 2023 war das Honorar für kleinere HNO-Operationen zurückgenommen worden, im Gegenzug waren kompliziertere Op höher bewertet worden. Die Reaktion des Berufsverbands auf die Mitteilung der Krankenkassen ließ nicht lange auf sich warten, und auch im „ÄrzteTag“-Podcast hält Professor Jan Löhler, Präsident des Verbands und HNO-Arzt in Bad Bramstedt, mit seinem Ärger über das Vorgehen und die Informationspolitik der Krankenkassen nicht hinter dem Berg. Er wirft den Krankenkassen vor, Äpfel mit Birnen zu vergleichen, weil die Vergleichsperiode – Corona-Jahr 2022 mit Nach-Corona-Jahr 2023 – unsauber gewählt sei. Im Vergleich mit der Vor-Corona-Zeit sei tatsächlich ein Rückgang feststellbar. (Dauer: 24:25 Minuten)
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Apr 23, 2024 • 22min

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Tipps für die Praxis zu diesem kuriosen Phänomen Eine 39-jährige Frau klagt über wiederkehrende Anfälle, bei denen sie das Gefühl hat, ihr Körper werde immer größer, bis er den ganzen Raum einzunehmen scheint. Manchmal hat sie auch das Gefühl, dass sie kleiner wird und völlig zusammenschrumpft. Was zunächst vor allem an das Kinderbuch „Alice im Wunderland“ von Lewis Carroll erinnert, spielte sich doch in der Realität ab und zeigt eine Fassade des „Alice-im-Wunderland-Syndroms“ (AIWS). Welche Symptome beim AIWS noch auftreten können, woher diese kommen und wie Ärztinnen und Ärzte ihren Patientinnen und Patienten helfen können, erklärt PD Dr. Tim Jürgens im „ÄrzteTag“-Podcast. Er ist Chefarzt der Klinik für Neurologie am KMG Klinikum Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern und Präsident der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft. Jürgens hat zum Alice-im-Wunderland-Syndrom bei Migräne-Patienten geforscht. Im Podcast erzählt er von einem Fallbericht (J Neurol Neurosurg Psychiatry 2011; 82(2):228-9) und eine Studie, an der er mitgewirkt hat (Neurology 2014; 82(16):1416-24).
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Apr 18, 2024 • 46min

Warum gibt es nur 90 neue OPS-Codes auf der Hybrid-DRG-Liste, Dr. Weinhart?

Der stellvertretende SpiFa-Chef zur Abrechnung In diesem Jahr muss Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für die Erweiterung des Hybrid-DRG-Katalogs voraussichtlich keine eigene Verordnung erlassen. In diesem Jahr haben sich die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV-SV) in dreiseitigen Verhandlungen kurz vor Fristablauf auf 90 neue OPS-Codes auf der Hybrid-DRG-Liste geeinigt. Nur noch genehmigen muss das Bundesgesundheitsministerium diese Liste. Da es der erste Beschluss der Selbstverwaltung dieser Art ist, gibt es keine Präzedenzfälle. Die neuen Hybrid-DRG werden dann voraussichtlich vom Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus und vom Institut des Bewertungsausschusses noch kalkuliert und treten dann Anfang 2025 in Kraft. Dr. Helmut Weinhart hat die Diskussion um die Ambulantisierung und die Hybrid-DRG von Anfang an begleitet. Der Orthopäde und stellvertretende Vorsitzende des Spitzenverbands Fachärzte Deutschlands (SpiFa) erläutert im „ÄrzteTag“-Podcast, mit welchen Rahmenbedingungen sich die Verhandlungspartner herumschlagen mussten: So mussten die neuen Op-Indikationen für Hybrid-DRG aus Leistungen genommen werden, bei denen nur ein Tag Liegezeit im Krankenhaus vorgesehen ist. Außerdem sollten keine Leistungen genommen werden, die bereits zu großen Teilen ambulant erbracht werden, um Mitnahmeeffekte zu vermeiden. „Das ist vor allem für HNO-Ärzte enttäuschend“, so Weinhart. Diese hätten auf ein besseres Honorar vor allem für die Mandel-Operationen gehofft. Von den mehrere Tausend OPS-Codes umfassenden Vorschlägen der Fachärzte für ambulantisierbare Leistungen, auch bei Liegezeiten von zwei bis drei Tagen, ist die beschlossene Liste jedenfalls weit entfernt. Weinhart diskutiert auch die bisherigen Schwächen der Hybrid-DRG-Verordnung, die teilweise gleiche Vergütungen vorsehe bei unterschiedlichem Aufwand und auch deutlich divergierenden Sachkosten – und erklärt wie die Selbstverwaltung hier vorgehen will. Auch zur Abrechnung äußert sich der Orthopäde. Die sich nun bildenden Op-Teams aus operierenden Ärzten, Anästhesisten und Krankenhäusern müssten sich untereinander auf eine Aufteilung des Honorars einigen, abhängig von den Konstellationen, etwa wem das OP-Zentrum gehört, wer das Personal stellt und wer die Sachkosten trägt. Bei der Abrechnung der Hybrid-DRG sei ebenfalls noch vieles im Fluss, beschreibt Weinhart die Lage. KBV und Krankenkassen hätten sich bekanntlich auf einen Abrechnungsweg geeinigt, aber auch über Dienstleister oder direkt mit den Krankenkassen können die Op-Teams abrechnen. Der Vergleich der Kostensätze könnte sich also lohnen. (Länge: 45:47 Minuten)
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Apr 12, 2024 • 33min

Warum ist die „Junge DGIM“ auch noch für Ärzte mit 40 Jahren zuständig, Frau Brägelmann?

Die angehende Endokrinologin spricht über die Aufgaben der „Jungen DGIM“ Der Weg der fachärztlichen Weiterbildung ist manchmal sehr weit. Die sechs Jahre bis zum Internisten oder zur Internistin mit Schwerpunktbezeichnung können manchmal lang werden, wenn auch noch eine Babypause oder Elternzeit oder Teilzeitabschnitte dazukommen. Das ist auch der Grund dafür, warum die Arbeitsgruppe „Junge DGIM“ sich als zuständig für Ärztinnen und Ärzte bis 40 Jahre ansieht, berichtet Dr. Johanna Brägelmann, angehende Endokrinologin von der Universitätsmedizin Essen, im „ÄrzteTag“-Podcast. Brägelmann engagiert sich in der Arbeitsgruppe für junge Internistinnen und Internisten, die beim 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) mit eigenen Programmpunkten aufwartet und jungen Ärztinnen und Ärzten auf dem Kongress auch Kontaktpunkt sein will für die weitere Karriereplanung und für die Lösung beruflicher Probleme. Der Kongress beginnt am Samstag (13. April) in Wiesbaden. Die angehende Fachärztin sieht durchaus Vorteile für Ärztinnen und Ärzte in Deutschland im Vergleich zu Kolleginnen und Kollegen im Ausland, wenn es um die Möglichkeiten geht, Elternzeit zu nehmen. Es hätten sich manche Bedingungen in der Weiterbildung auch verbessert, auch wenn überall Personalengpässe die Arbeit verdichten, sagt sie. Brägelmann spricht im Podcast aber auch Probleme an, zum Beispiel die überwiegend immer noch unzureichende Bezahlung im Praktischen Jahr. Nicht zuletzt geht es im Gespräch um die Entscheidungen in den ersten Berufsjahren: Internistische Hausärztin oder Fachärztin, Klinik oder Praxis, Einzelpraxis oder Kooperation, und um die Rolle, die die Lehrstühle dabei spielen und wie die „Junge DGIM“ Kolleginnen und Kollegen bei diesen Entscheidungen unterstützen kann.
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Apr 11, 2024 • 18min

Kommt die rasante Entwicklung der IT jetzt auch im Gesundheitswesen an, Herr Meierhofer?

Der bvitg-Chef über Digitalisierung Mehr Aussteller, rund 20 Prozent mehr Besucher: Die Gesundheits-IT-Messe DMEA (Digital Medical Expertise and Applications) geht am Donnerstag (11. April) zu Ende und nach Auskunft des ausrichtenden Verbands ist die Dynamik der Veranstaltung auch zwei Jahre nach Ende der Pandemie ungebrochen. Das hat auch mit der Entwicklung der Branche aufgrund der politischen Vorgaben aus dem Digitalgesetz und dem Gesundheitsdatennutzungsgesetz zu tun. Im „ÄrzteTag“-Podcast nimmt der Vorsitzende des ausrichtenden Bundesverbands Gesundheits-IT (bvitg) Matthias Meierhofer Stellung zu den Anforderungen aus der Politik und der Rolle der Industrie, Innovationen voranzutreiben. Auch die Rolle der Messe als gemeinsame Plattform für Politiker, Industrie, Krankenhäuser und, wie Meierhofer sagt, zunehmend auch für Ärztinnen und Ärzte als Anwender, kommt im Podcast zur Sprache. Optimistisch zeigt sich Meierhofer dazu, dass der Einführungstermin der ePA im Januar 2025 eingehalten werden kann, auch wenn nicht gleich alles zu 100 Prozent funktionieren werde. Es gehe ja auch um organisatorische Veränderungen in den Krankenhäusern und in den Praxen, die zunächst zu bewältigen sein würden. Meierhofer sieht große Fortschritte in der Digitalisierung von Krankenhäusern, die durch den Krankenhauszukunftsfonds aktuell gerade erreicht würden und er gibt Einschätzungen dazu ab, wie KI den Praxis- und Klinikalltag in Zukunft verändern könnte.
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Apr 11, 2024 • 40min

Wie hoch müsste die Vorhaltepauschale für Hausärzte sein, Herr Sommerbrodt?

Hessens Hausärztechef über Reformentwürfe Entbudgetierung oder Re-Budgetierung, Krankenhäuser in der Primärversorgung, Vorhaltepauschalen und weitere neue Möglichkeiten der Abrechnung bei chronisch kranken Patienten: Für Hausärztinnen und Hausärzte stehen in den kommenden Monaten möglicherweise einige richtungsweisende Veränderungen an – wenn der Gesetzgeber mitmacht, was der Bundesgesundheitsminister ins Gesetzgebungsverfahren bringt. Und wenn es denn überhaupt ins Gesetzgebungsverfahren kommt. Im „ÄrzteTag“-Podcast gibt Christian Sommerbrodt, Landesvorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands in Hessen, Einschätzungen dazu ab, was die Änderungen für seine Kolleginnen und Kollegen bedeuten können. Er verweist vor allem darauf, dass die Gesetzesinitiativen „noch nebulös“ seien, weil sie eben noch nicht beschlossen seien. Und er warnt vor verfrühter „Panikmache“, wie sie jetzt in einem Brief von Kassenärztlichen Vereinigungen und in Berechnungen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) zum Ausdruck kämen. Der Hausarzt aus Wiesbaden erklärt außerdem, warum der Not-HVM aus Hessen die hessischen Hausärzte kaum tangiert und wie der Stand der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) in dem Bundesland ist. Er berichtet auch über die Erfahrungen mit der Strukturpauschale aus Hessen, die dort seit einiger Zeit in unterschiedlicher Höhe ausgezahlt wird, das schwanke zwischen einem und 2,50 Euro pro Patient, so Sommerbrodt. Auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant bekanntlich eine Art Vorhaltepauschale für hausärztlich arbeitende Praxen, die unter anderem Hausbesuche erbringen und eine Mindestanzahl an Patienten betreuen. Es werde spannend, aus welchen Mitteln der Minister diese Pauschale speisen könne, so Sommerbrodt weiter, dies könnte am Ende über deren Höhe entscheiden. Im Gespräch geht der Landeschef aus Hessen auf die Absurditäten des aktuellen Versorgungs- und Abrechnungssystems ein und erklärt, wie es gelingen kann, mehr Luft für Patienten zu schaffen, die eine intensivere ärztliche Betreuung benötigen. Auch zu weiteren Teilen der Reformgesetzgebung der Bundesregierung nimmt Sommerbrodt Stellung, zum Beispiel zur Primärversorgung im Krankenhaus, zu Gesundheitskiosken, Primärversorgungszentren, Regionalisierung und zu höheren Bagatellgrenzen bei Regressen. Die Zeiten für die Ärztinnen und Ärzte in der Primärversorgung bleiben spannend.

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