Klinisch Relevant Podcast

Dr. med. Kai Gruhn, Dr. med. Dietrich Sturm, Prof. Markus Wübbeler
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Jun 23, 2020 • 13min

Autoantikörper bei Myasthenia gravis: Was sagen sie aus? - mit Kai Gruhn * Neurologie

Welche Antikörper-Diagnostik ist zu welchem Zeitpunkt und bei welcher klinischen Konstellation sinnvoll? Myasthenia gravis: eine seltene aber sehr spannende Autoimmunerkrankung Bei einer Myasthenie handelt es sich- das wißt Ihr alle- um eine seltene Autoimmunerkrankungen, bei der der Körper Autoantikörper gegen Acetylcholin-Rezeptoren, eine muskelspezifische Kinase (MuSK) oder andere Strukturen der neuromuskulären Endplatte produziert. Unterteilt werden kann die Myasthenie nach folgenden Aspekten: Manifestationsart: a) okulär, b) generalisiert Nach dem Antikörperstatus Im Hinblick auf das Vorliegen eines Thymoms Die meisten Patienten mit MG habe eine gute Lebensqualität und eine normale Lebenserwartung, wenn Sie konsequent behandelt werden. Die Mortalität im Rahmen einer myasthenen Krise liegt bei ca. 2 % Risikofaktoren für einen ungünstigen Verlauf stellen einer früher Krankheitsbeginn weibliches Geschlecht das Vorliegen eines Thymoms mit MuSK-AK dar. Symptome Bei okulären Formen tritt typischerweise eine Schwäche der Augenmuskeln und der Lidheber auf. Generalisierte Formen zeichnen sich durch eine Skelettmuskelschwäche, die meist proximal betont und symmetrisch ist, aus. Die Symptomatik nimmt bei repetitiver Muskelarbeit und im Laufe des Tages zu. Häufig kommt es beim Vorliegen einer okulären Form einer MG im Verlauf zu einer Generalisierung. Myasthene Krisen werden insbesondere durch Medikamente, Infekte und Operationen getriggert. Diagnostik Ice-Pack-Test: Besserung der Ptose/Doppelbilder nach lokaler Anwendung eines Ice-Packs im Bereich der Augenmuskeln "Tensilon"-Test: Gabe von 2mg Edrophonium oder 0,5-1mg Neostigmin i.v. führen zu einer sofortigen Besserung der Symptomatik (Cave: Bradykardie, Speichelfluss, Tenesmen) oder Gabe von 60mg Pyridostigmin mit klinischer Kontrolle der myasthenen Symptomatik nach 30 Minuten MG-Score nach Basinger und Toyka: Armvorhalteversuch, Beinvorhalteversuch, Kopfhalteversuch, Ballonvigorimetrie, Vitalkapazität, Lidschluss, Kauen, Schlucken, Doppelbilder (Simpson-Test), Ptose Eine vollständige tabellarische Darstellung des Scores findet Ihr auf der Seite des Neurologie-Netzes. Elektrophysiologie Die 3/s Serienreizung, z.B. im Bereich des N. facialis, des N. axillaris und N.accessorius führen zu einem typische Dekrement der Fläche und der Amplitude der Muskel-Aktions-Potentiale. AK-Diagnostik Am häufigsten kommen die Acetylcholin-Rezeptor-Antikörper vor. Sollten diese negativ sein, sollten auch die Anti-MuSK-AK bestimmt werden (Treten bei ca. 10 % der Patienten auf und finden sich so gut wie nie bei Okularen MG-Formen). Das Fehlen von AcH-Rezeptor-AK oder MuSk-AK schließt das Vorliegen einer Myasthenie nicht aus, die Antikörper sollten daher in diesem Fall nach 6-12 Monaten erneut bestimmt werden. Die Höhe der AK-Titer korreliert nicht mit der Schwere der Erkrankung. Der Titer-Verlauf eignet sich aber als Erfolgs-Marker für die laufende Therapie. Bei rein okulärer MG finden sich nur bei 50% der Patienten Ach-Rezeptor-AK. Titin- und Ryanodin-AK können bei positivem Ach-Repzeptor-Ak-Status auf das Vorliegen eines Thymoms hinweisen. Bei allen MG-Patienten muss mittels CT oder MRT das Vorliegen eines Thymoms ausgeschlossen werden! Bei ca. 15 % der MG Patienten liegen auch weitere Autoimmunerkrankungen vor. Therapie Symptomatische Therapie mit Acetylcholin-Esterase-Hemmern: z.B. Pyridostigmin (Beginn z.B. mit 60mg 1-1-1), retardierte Formen zur Nacht bei MuSK-positiver MG ist die Wirkung von Pyridostigmin häufig deutlich schlechter bei Patienten mit Acetylcholin-Rezeptor-AK und generalisierten MG sollte eine Thymektomie durchgeführt werden. eine Immunsuppression (Glucocorticoide und v.a. Azathioprin) ist häufig erst bei generalisierten Formen notwendig. Viel Spaß bei Hören und Lernen!
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Jun 16, 2020 • 38min

Der Weg in die eigene Praxis - mit Oliver Neumann * Querschnittsthemen

Oliver Neumann hat den Businessdoc-Podcast aufgebaut und spricht in diesem Interview unter anderen über die Themen Niederlassung und Praxisgründung Krankenhaus oder Praxis? Früher oder später kommen wir Ärzte an den Punkt, an dem wir entscheiden müssen, ob wir weiter im Krankenhaus arbeiten möchten, oder ob das Arbeiten im ambulanten Versorgungsbereich -vielleicht sogar die Gründung einer eigenen Praxis- eine gute Alternative darstellen könnte. Überstunden, Nacht- und Wochenenddienst, Schichtsystem- all das sind Gründe, die einen über eine Niederlassung nachdenken lassen können. Aber welche Hürden warten in der Praxis auf uns? Was ist mit dem Abrechnungssystem? Der Auseinandersetzung mit der KV? Welche finanziellen Risiken muss ich eingehen? Businessdoc-Podcast Oliver Neumann ist Wirtschaftsberater und spezialisiert auf die Beratung von Ärzten, die im ambulanten Sektor arbeiten möchten. Zudem ist er aber auch der Host des Businessdoc-Podcasts, in der Persönlichkeiten aus dem Umfeld der Medizin zu den Themen Digitalisierung, Praxisgründung, Business und Mindfulness interviewt. In diesem Podcast sprechen wir mit Oliver über folgende Themen: Warum scheuen sich Kollegen vor der Niederlassung? Welche Themenbereiche sollten vor der Praxisgründung besprochen und geplant werden? Welche Vorteile bieten sich im ambulanten medizinischen Sektor? Wie findest Du einen KV-Sitz? Wie bewertet man einen KV-Sitz? Was bedeutet es, wenn Niederlassungsbeschränkungen fallen? welche Themen deckt der Podcast von Oliver ab? Wenn Euch die Schnittstelle von Medizin und Business, sowie die Themen Digitalisierung und Digital Health interessieren, dann können wir Euch den Podcast von Oliver nur allerwärmstens empfehlen!! Hier kannst Du mit Oliver in Kontakt treten: www.businessdoc.online https://www.instagram.com/businessdoc.online/ https://www.facebook.com/businessdoc.online/?ref=settings https://www.linkedin.com/in/oliver-neumann-74b6641b/?lipi=urn%3Ali%3Apage%3Ad_flagship3_feed%3BbZu5q7F9RUiqtMCEFvlW6w%3D%3D **Viel Spaß beim Hören und Lernen! **
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Jun 12, 2020 • 25min

Katheterismus - mit Prof. Markus Wübbeler * Pflegewisenschaft

Wann brauchen Patienten wirklich einen Blasenkatheter? Katheterismus Der Klinisch Relevant Podcast liefert Ärztinnen und Ärzten, sowie Angehörigen der Pflegeberufe kostenlose und unabhängige medizinische Fortbildungsinhalte, die Du jederzeit und überall anhören kannst und die für Dich von ärztlichen und pflegerischen Kollegen konzipiert werden. Im heutigen Beitrag geht es um das Thema Katheterismus, insbesondere die Indikationen, Risikofaktoren, Alternativen und Verwendungshinweise. Katheterassoziierte Harnwegsinfektionen Bei nosokominalen Infektionen spielt die Nutzung transurethraler Katheter eine wichtige Rolle. Um diese zu Vermeiden muss unbedingt eine gezielte und medizinisch in jedem Einzelfall zu begründende Indikationsstellung erfolgen, welche auch die Berücksichtigung alternativer Möglichkeiten, wie der intermittierenden Selbst- oder Fremdkatheterisierung, sowie die Begrenzung der Liegedauer beeinhaltet. Die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) stellt ihre Empfehlungen gesammelt in der Publikation: Prävention und Kontrolle Katheter-assoziierter Harnwegsinfektionen dar. Indikationen zur Anlage eines transurethralen Katheters Begründete Anwendungen eines Katheters akuter Harnverhalt Notwendigkeit der Bilanzierung bei schwer kranken Patienten Kurzfristiger Einsatz im Zusammenhang mit bestimmten operativen Eingriffen Patienten mit urologischen Operationen Förderung der Wundheilung im Bereich des äußeren Genitale bei Harninkontinenz Verbesserung der Lebensqualität bei im Sterben liegenden Patienten / auf Wunsch in der Palliativmedizin Unnötige Anwendungen eines Katheters die Verordnung in Pflegeeinrichtungen nur aufgrund einer Harninkontinenz des Patienten unnötige Verlängerung der Katheterliegedauer, z.B. bei Patienten nach chirurgischen Eingriffen oder nach Abschluss der intensivmedizinischen Überwachung/Bilanzierung Harndrainage Deutsche Gesellschaft für Urologie Neurogene Dysfunktion des unteren Harntraktes Der Intermittierende Katheterismus stellt seit den 60iger Jahren die Methode der Wahl zur Blasenentleerung bei neurogener Dysfunktion des unteren Harntraktes dar. Es gilt festzuhalten, dass der aseptische Katheterismus auch in der Langzeitanwendung eine komplikationsarme Methode zur druck- und restharnfreien Entleerung der Harnblase für Betroffene darstellt. Die Deutsche Gesellschaft für Urologie und die Deutschsprachige Medizinische Gesellschaft für Paraplegiologie publizieren ihre Empfehlungen in der Leitlinie Management und Durchführung des Intermittierenden Katheterismus (IK) bei neurogener Dysfunktion des unteren Harntraktes. (www.awmf.de) **Herzlichen Dank, daß Du dabei bist!! Viel Spaß beim Hören und Lernen! **
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Jun 9, 2020 • 20min

Häufiges kardiologisches Krankheitsbild: Herzinsuffizienz - mit Dr. Andreas Barsuhn * Kardiologie

Definition, Diagnostik und Behandlung der Herzinsuffizienz Kardiologie als neuer Fachbereich im Klinisch Relevant Podcast Neben den Fächern Neurologie, Psychiatrie, Gastroenterologie, Radiologie, Rheumatologie, Chirurgie und Pflegewissenschaft, sowie unseren Querschnittsthemen bieten wir Euch ab sofort auch Fortbildung-Podcasts aus dem Bereich Kardiologie. Herzinsuffizienz als häufige kardiologische Erkrankung Für den ersten Podcast aus dem Fachbereich der Kardiologie haben wir uns das Thema Herzinsuffizienz ausgesucht, da Dir dieses Krankheitsbild in Deinem klinischen Alltag sicherlich bei Deinen Patienten begegnen wird. Mit Dr. Andreas Barsuhn, Oberarzt der Kardiologie im Bethesda Krankenhaus Wuppertal haben diesbezüglich einen ausgewiesenen Experten im Interview. Die chronische Herzinsuffizienz ist eine Erkrankung mit wesentlicher sozioökonomischer Bedeutung. Die dekompensierte chronische Herzinsuffizienz ist einer der häufigsten Gründe für eine stationäre Aufnahme! Jede akute Dekompensation führt zu einer Verschlechterung der Prognose. Die Erkrankung hat vielfältige Ursachen: Koronare Herzerkrankung (KHK) Art. Hypertonie inkl. einer hypertensiver Herzekrankung Herzrhythmusstörungen, im besondere ein tachykardes Vorhofflimmern Nicht-ischämische Kardiomyopathien unterschiedlichster Genese Perikarderguss Wichtige Kernsymptome: Dyspnoe (Klassifikation nach den NYHA-Stadien) Leistungsminderung Flüssigkeitsretention mit Ödembildung Nykturie Gewichtszunahme Trockener Husten Wichtige Diagnostik: Transthorakale Echokardiographie Laborchemische Bestimmung des BNP / nt-pro-BNP 12-Kanal-EKG Brandaktuell: Die nationale Versorgungsleitlinie „Chronische Herzinsuffizienz“, 3. Auflage, 2019. Wichtige neue Einteilung: Herzinsuffizienz mit reduzierter linksventrikulärer Ejektionsfraktion (HFrEF) Herzinsuffizienz mit geringgradig eingeschränkter linksventrikulärer Ejektionsfraktion (HFmrEF) Herzinsuffizienz mit erhaltener linksventrikulärer Ejektionsfraktion (HFpEF) Die Therapie umfasst medikamentöse und nicht-medikamentöse Ansätze Behandlung einer Grunderkrankung (z.B. Behandlung einer KHK oder Vitien) Wichtige medikamentöse Prinzipien: Diuretika RAAS-Hemmer (z.B. ACE-Hemmer) Beta-Blocker Neprylisin-Inhibitoren Wahrscheinlich wichtiger in der Zukunft: SGLT2-Hemmer Wichtige nicht-medikamentöse Prinzipien: Patientenedukation Gewichtskontrolle Bewegungstraining Gewichtsreduktion Apparative/operative Therapie Defribillator-Implantation Kardiale Resynchronationstherapie (CRT) Herztransplantation Viel Spaß beim Hören und Lernen!
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Jun 4, 2020 • 31min

Functional neurological disorders - with Professor Jon Stone (full english version)

Podcast for healthcare professionals dealing with patients with FND: missconceptions, conversation strategies, concept of disease, therapies Please check out Jon’s Website on neurosymptoms.org for more information on FND. Also note, that on fndsociety.org there are free webinars on FND at the Moment If you have any questions or comments about the interview or our podcast project, please feel free to contact us on kontakt@klinisch-relevant.de
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Jun 2, 2020 • 32min

Functional neurological disorders (FND) - with Professor Jon Stone * Neurology/Psychiatry (english)

Why neurologists play an important role in treating patients with FND Funktionelle Neurologische Störungen Jeder von uns weiß, wie häufig im klinischen Alltag funktionelle, bzw. dissoziative Störungen sind. Auch wenn wir anhand von klinischen und apparativen Untersuchungen keine strukturellen Auffälligkeiten finden können, so haben diese Patienten trotzdem einen hohen Leidensdruck und ein hohes Risiko der Chronifizierung. Neurologen mit Schlüsselrolle bei der Behandlung von FNS-Patienten Im Interview mit Prof. Jon Stone, Neurologe aus Edinburgh mit jahrzehntelanger klinischer und wissenschaftlicher Erfahrung auf diesem Gebiet versuchen wir uns dem komplexen Gebiet der funktionellen Störungen zu nähern: was ist das aktuelle Konzept hinter FNS welche Therapieansätze gibt es welche klinischen Zeichen können bei der Diagnosestellung helfen FNS umfassen ein umfangreiches Spektrum an Symptomem Lähmungserscheinungen, Sensibilitätsstörungen, Sehstörungen, Sprachstörungen, Tremorformen, Gangstörungen, Anfälle: die klinische Symptomatik kann dabei mannigfaltig sein. Ein klinischer Test zur Differenzierung einer funktionellen Störung kann z.B. das Hoover's-Zeichen sein. "Positive" Diagnose anstatt Ausschluss-Diagnosen Jon plädiert in diesem Interview dafür, dass Neurologen wieder mehr tun müssen, als nur "organische" Ursachen der Krankheitssymptome auszuschließen und Ihre Patienten dann zum Psychiater zu schicken. Auch kritisiert er, dass in vielen Fällen bei Patienten mit funktionellen Störungen im Gespräch anders verfahren wird, als bei organischen Erkrankungen. So sollte auf die Erkrankung fokussiert werden, die vorliegt und nicht umschrieben werden, welche Erkrankungen alle ausgeschlossen wurden. Therapieansätze bei FNS Häufig kann eine physiktherapeutische Behandlung bei einem entsprechend geschulten Therapeuten schon hilfreich sein. Insgesamt betrachtet ist aber ein interdisziplinäres Therapiekonzept mit neurologischer, psychiatrischer und physiktherapeutischer Kompetenz am erfolgreichsten. Jon hat in diesem Interview folgende Literatur-Empfehlungen abgegeben: Should neurologists diagnose and manage FND? It is complicated Ten myths about FND Sehr bemerkenswert ist auch die Website www.neurosymptoms.org , die von Jon für Ärzte und Patienten entworfen wurde und die auch auf deutsch übersetzt werden kann. Unter www.fndsociety.org gibt es aktuell immer wieder kostenlose Webinare zum Thema FND. Viel Spaß bei Hören und Lernen!!
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May 30, 2020 • 41min

Wenn Patienten stürzen (Teil 2): Risikofaktoren und Prävention - mit Prof. Markus Wübbeler * Pflegewissenschaft

Was bedingt das erhöhte Sturzrisiko im zunehmenden Alter und wie kann diesem begegnet werden? Der Klinisch Relevant Podcast liefert Ärztinnen und Ärzten, sowie Angehörigen der Pflegeberufe kostenlose und unabhängige medizinische Fortbildungsinhalte, die Du jederzeit und überall anhören kannst und die für Dich von ärztlichen und pflegerischen Kollegen konzipiert werden. Definition Sturz Ein Sturz ist ein Ereignis, bei dem der Betroffene unbeabsichtigt auf dem Boden oder auf einer ande-ren tieferen Ebene aufkommt. (Quelle: Expertenstandard - Sturzprophylaxe in der Pflege unter: www.dnqp.de ) Expertenstandards in der Pflege Instrumente die zur Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität in der Pflege beitragen. Sie be-rücksichtigen pflegewissenschaftliche Erkenntnisse als auch pflegepraktische Erfahrungen gleicher-maßen und definieren Ziele und Maßnahmen bei relevanten Themenbereichen der ambulanten und stationären pflegerischen Versorgung z. B. Dekubitusentstehung, Mangelernährung). (Quelle: MDS unter www.mds-ev.de) Priscus-Liste Die Priscus-Liste ist eine praxistaugliche Liste von Wirkstoffen und Wirkstoffgruppen, die als potenzi-ell inadäquat für ältere Menschen beurteilt werden. Die Liste informiert auch über Therapie-Alternativen. www.priscus.net Ermitteln der Funktions- und Bewegungsfähigkeit Sammlung verschiedener Assessmentinstrumente auf der Webseite des Kompetenzzentrums für Geriatrie. Assessmentinstrumente helfen bei der standardisierten Beurteilung des Funktions- und Bewegungsfähigkeit und ermöglichen den gezielten Vergleich zwischen verschiedenen Klienten. Eine Sammlung ist unter www.kc-geriatrie.de verfügbar. Altersgerechte Bewegungsprogramme Regelmäßige Bewegung stärkt die Gesundheit und die Selbstständigkeit älterer, pflegebedürftiger Menschen. Sie hilft, die Bewegungsfähigkeit – die Mobilität – und geistige Fähigkeiten zu erhalten und zu verbessern. Außerdem sinkt das Sturzrisiko bei regelmäßiger Bewegung und weiteren Ge-sundheitsproblemen kann vorgebeugt werden. Bewegungsförderung ist somit ein zentraler Aspekt von gesundheitlicher Prävention bei pflegebedürftigen Menschen. (Quelle: https://www.zqp.de/bewegungsfoerderung-pflege/ ) Herzlichen Dank, daß Du dabei bist!! Viel Spaß beim Hören und Lernen!
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May 26, 2020 • 19min

Wie macht man Krankenhäuser wieder zu Heilorten? - mit Dr. Alvar Mollik * Klinisch Relevant Querschnittsthemen

Alles zu der Mindful Doctor Konferenz vom 04.- 06.09.2020 in Berlin!!! Mindful Doctor als Plattform für Veränderungen in der Medizin Alvar Mollik ist ein junger Arzt, der Mindful Doctor als Plattform für Menschen gegründet hat, die die Zukunft der Medizin gestalten wollen und die alternative Modelle in den Bereichen Arzt-Gesundheit, Aufrechterhaltung der Gesundheit unserer Patienten, Kommunikation mit Patienten und Klinikstrukturen aufbauen wollen. Mindful Doctor Konferenz Als Ort der Begegnung und des Austausches für selche Querdenker findet die Mindful Doctor Konferenz jedes Jahr in Berlin statt. 2020 findet diese Konferenz (vorbehaltlich der geltenden Corona-Einschränkungen) vom 04.-06.September statt. Informationen und Tickets zu diesem Event findest Du hier. Inspirierende Speaker und Workshops Dieses Jahr sind als Keynote-Speaker Prof. Tania Singer, wissenschaftliche Leiterin der Forschungsgruppe "Soziale Neurowissenschaften" der Max Planck Gesellschaft, Dr. med. André T. Nemat, Gründer des Institute for Digital Transformation in Healthcare an der Universität Witten-Herdecke und Sven Steffes-Holländer, Chefarzt der Heiligenfeld Klinik in Berlin vor Ort. Warum Mindful Doctor? In diesem Podcast Interview spricht Alvar mit uns nicht nur über die anstehende Konferenz, sondern auch über die Beweggründe, die ihn zum Aufbau von Mindful Doctor gebracht haben. Zudem erklärt er die 4 Säulen der Arbeit von MD, nämlich Mind Sustainable health Kommunikation Wandel in der Medizin Dieses Interview ist für alle besonders interessant, die sich in Ihrem Arbeitsalltag in Klinik oder ambulanten Sektor häufig fragen, ob das alles so richtig ist, was wir da jeden Tag tun. Oder ob es nicht an der Zeit wäre, Veränderungen in unseren Klinikstrukturen und unserer Denkweise, was die Behandlung von Krankheiten betrifft, auf den Weg zu bringen. Viel Spaß beim Hören!
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May 19, 2020 • 14min

Idiopathische intrakranielle Hypertension: seltene Kopfschmerzursache - mit Stephan Schwarz * Neurologie/Radiologie

Definition, Ursachen, klinische Symptomatik, radiologische Veränderungen und Therapie der IIH: alles in einem Podcast-Interview! Die Idiopathische Intrakranielle Hypertension, früher auch als Pseudotumor cerebri bezeichnet, ist eine seltene Ursache von Kopfschmerzen und Visusstörungen. Insgesamt handelt es sich aber um eine wichtige Differentialdiagnose, insbesondere bei adipösen Patientinnen im gebärfähigen Alter, die man kennen sollte. In dieser Podcast-Episode des Klinisch Relevant Mediziner Podcasts lernst Du alles über Definition, die möglichen Ursachen, die typische Klinik, die erforderliche Diagnostik und die Therapieoptionen bei diesem Krankheitsbild. Der Fokus dieses Fortbildungsbeitrages liegt dabei aber auf den typischen radiologischen Veränderungen der IIH im MRT und CT. Wir sprechen hierfür ein weiteres Mal mit Stephan Schwarz, Oberarzt der Radiologie im Klinikum Dortmund. IIH: Was ist das? Eine Idiopathische intracranielle Hypertension liegt dann vor, wenn eine pathologische Erhöhung des Liqourdruckes ohne intracranieller Raumforderung oder eine akute Sinusvenenthrambose besteht. Sekundäre Ursachen einer intracraniellen Hypertension primäre oder postthrombotische Stenose der Hirnsinus medikamenten-induzierte Formen: Vitamin-A-Überdosierung oder -Mangel, Tetrazykline, Interferone, Amiodaron, Tamoxifen, Wachstumshormon, Cyclosporin, Cimetidin, Danazol, Indometacin, Lithium, Nalidixinsäure, Nitrofurantoin Was sind die typischen Symptome einer IIH? Kopfschmerzen Visusstörungen: Gesichtsfelddefekte und Obskurationen ein- oder beidseitige Abduzensparese Stauungspapille Tinnitus Welche Untersuchungen sind erfoderlich, um die Diagnose einer IIH zu untermauern? Hochauflösende MRT mit venöser MR-Angiografie (Ausschluss Raumforderung oder Sinusvenenthrombose): coronare STIR über die Orbitae (Darstellung des N. opticus und der Bulbi, 3D-T1 post KM, axiale und coronare T2, sagittale T2-Hirnstamm falls MRT nicht möglich: CCT, DSA erhöhter Liquordruck (Messung in Seitenlage > 25cm Wassersäule) bei unauffälligem Liquorbefund typische klinische Konstellation Augenärztliche Untersuchung mit Nachweis einer Stauungspapille Bei welchen Patienten tritt dieses Krankheitsbild typischerweise auf? Adipöse Frauen im gebärfähigen Alter Patienten mit Endokrinologischen Erkrankungen: Schilddrüsenfunktionsstörungen, Hypoparathyreoidismus, Hyperaldosteronismus, PCO, Nebenniereninsuffizienz OSAS-Patienten Was sind die typischen radiologischen Veränderungen der IIH? kein pathognomonischer Befund: Diagnose wird anhand der typischen Klinik, des Nachweises des erhöhten Liquordruckes und den typischen radiologischen Veränderungen gestellt Abflachung des posterioren Anteiles des Bulbus (sehr spezifisch) Aufweitung und/oder Vorwölbung der Papille in den Bulbus occuli, manchmal mit KM-Aufnahme Veränderungen des N. Optikus ( geschlängelter Verlauf) Empty Sella (in der sagittalen Darstellung des Hirnstammes ist die Hypophyse nicht mehr gut erkennbar Vergrößertes Cavum Meckeli Vergrößerter Liquorraum um den N. oculomotorius im lateralen Anteil des Sinus cavernosus "Schlitzventrikel" der Seitenventrikel (selten) Tonsillen-Tiefstand Welche therapeutischen Optionen gibt es? Das therapeutische Vorgehen ist stufenförmig: Stufe: Gewichtsabnahme + Acetazolamid (Beginn mit 2x500 mg bis max 2g Tagesdosis (oder Topiramat) + Furosemid 20-40mg/s Stufe: wie Stufe 1 + wiederholte Entlastungspunktionen bis Liquordruck unter 20cm Wassersäule Stufe: wie Stufe 1 und 2 + neuroradiologische Intervention oder Optikusscheiden-Fensterung oder Liquorableitung durch VP-Shunt Die Therapiestufen findest Du hier noch einmal in einer sehr guten Grafik auf der Seite der DGN. Wenn Du Fragen oder Anregungen hast, oder wenn Du auch gerne einmal einen Beitrag auf Klinisch Relevant veröffentlichen möchtest, dann wende Dich doch bitte an kontakt@klinisch-relevant.de
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May 14, 2020 • 24min

Wenn Patienten stürzen (Teil 1): Wie gehen wir damit um? - mit Prof. Markus Wübbeler * Pflegewissenschaft

In unserer zweiten Folge zum Thema Pflegewissenschaften geht Prof. Markus Wübbeler auf das Thema Sturz ein. Stürze sind in der Alten- und Krankenpflege etwas Alltägliches und damit auch normales, möchte man meinen. Leider ist dem nicht so. Tabuthema Sturz Denn: viele Angehörige der Pflegeberufe versuchen Stürze zu nicht zu thematisieren. Die Gründe dafür sind vielfältig und systemimmanent: Angst vor einem möglichen persönlichen Regreß Befürchtung, dass man bei den Kollegen und Vorgesetzten schlecht dasteht Auseinandersetzungen mit Angehörigen Letztlich sind es weniger die medizinischen als die juristischen und zwischenmenschlichen Aspekte, die das Thema sehr schwierig gestalten. Prof. Wübbeler zeigt hier allerdings interessante Lösungswege auf, wie sich das Thema sowohl aus gesundheitlicher Sicht für den Patienten als auch aus arbeitstechnischer Sicht für das Pflegepersonal elegant und positiv gestalten lassen. Gut gemeint, muss nicht gut gemacht sein Im Arbeitsalltag wird der Rollstuhl weiterhin sehr häufig eingesetzt, was aus medizinischer Sicht nicht immer einzusehen ist. Vielmehr ist der Rollstuhl eine Art Versicherung für den Pfleger und den Träger des Heims oder Krankenhauses. So kann möglichen Verletzungen durch Stürze effektiv vorgebeugt werden. Darüber hinaus spielt das Thema Fürsorge einen entscheidenden Punkt: Patienten oder Bewohner mit starken Schmerzen will man nicht unnötig leiden lassen, indem man sie laufen lässt. Sturzrisiko vs. Prävention Im Sinne des Patienten ist allerdings eine gute körperliche Fitness, die es ihm erlaubt möglichst lang unabhängig zu sein und so gleichzeitig den komplexen Anforderungen des Alltags Stand zu halten. Muskulatur bleibt erhalten und das Gehirn wird vielfältig beansprucht. Dies bedeutet allerdings, dass man das Risiko des Sturzes einkalkulieren und akzeptieren muss. Hier gilt es im Pflegeteam gemeinsam zu erarbeiten, wie dies mit den einzelnen Patienten oder Bewohnern zu bewerkstelligen ist. So muss auch von vornherein das Gespräch mit der Patienten und Angehörigen gesucht werden, um so für Verständnis mit Mithilfe zu werben und auch neue Ziele für Patienten zu setzen. Sturzrisiken verringern Eine wichtige Sache kann sein im Team in der Einrichtung genau zu besprechen, wo mögliche Gefahrenherde für einen Sturz sind. So kann es sein, dass die Nachttoilette bei einigen Patienten ein schwieriges Unterfangen ist, bei anderen sind es Transportwege (gerade in der ambulanten Pflege). Diese können im Team identifiziert werden und so besprochen werden. Letztlich ist es aber auch wichtig, dass die Heimleitung das Thema aktiv stützt.

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