Klinisch Relevant Podcast

Dr. med. Kai Gruhn, Dr. med. Dietrich Sturm, Prof. Markus Wübbeler
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Aug 28, 2020 • 30min

Gute Dienstplangestaltung: wie geht das? - mit Prof. Markus Wübbeler * Pflegewissenschaft

Wie Du Konflikte um die Dienstplangestaltung durch eine systematische Herangehensweise verhindern kannst Gute Dienstplangestaltung Der Klinisch Relevant Podcast liefert Ärztinnen und Ärzten, sowie Angehörigen der Pflegeberufe kostenlose und unabhängige medizinische Fortbildungsinhalte, die Du jederzeit und überall anhören kannst und die für Dich von ärztlichen und pflegerischen Kollegen konzipiert werden. Im heutigen Beitrag geht es um das Thema Dienstplangestaltung in Pflege, die grundlegenden rechtlichen Aspekte, Erkennung eines potenziellen Handlungsbedarfes und Methoden der guten Dienstplangestaltung. **Ausgewogene Arbeitszeit und Dienstplangestaltung – Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben fördern ** Die Hinweise und Empfehlungen sind für alle Pflegesettings geeignet! Die Broschüre „Ausgewogene Arbeitszeit und Dienstplangestaltung in der Altenpflege – Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben fördern“ möchte für die Umsetzung einer guten Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben werben und auf die Notwendigkeit einer gesundheitsfördernden Arbeitszeitplanung aufmerksam machen. In den Kapiteln 2 bis 3 wird zunächst auf die Argumente eingegangen, die dringend eine ausgewogene oder balanceorientierte Dienstplanung (Kapitel 2) empfehlen. Dabei legen sowohl gesetzliche Vorgaben als auch arbeitsmedizinische Belange (Kapitel 3) das Fundament. Dass eine ausgewogene Dienstplanung nicht ohne eine entsprechende Arbeitsorganisation zu erreichen ist, zeigt Kapitel 4 auf. Kapitel 5 und 6 schließen mit Beispielen zu Schichtmodellen an und gehen auf die konkrete Erstellung eines Dienstplans ein. In Kapitel 7 wird für ein systematisches Management von Fehlzeiten geworben und entsprechende Anregungen gegeben. In Kapitel 8 werden mögliche Verfahrens- und Vorgehensweisen beschrieben, wie betriebliche Innovationen im Betrieb partizipativ vorangebracht werden können. Link: https://msgiv.brandenburg.de/msgiv/de/service/publikationen/detail/~09-12-2018-zeit-planen-ausgewogene-arbeitszeit-und-dienstplangestaltung-in-der-altenpflege Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Pflege fördern Das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf gewinnt mehr und mehr an Bedeutung: Deutschland befindet sich in einem demografischen Wandel, der den Arbeitsmarkt und die betriebliche Personalpolitik, aber auch die Sozial- und Gesellschaftspolitik in den nächsten Jahren massiv beeinflussen wird. Die Broschüre der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin zeigt Möglichkeiten auf, Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Pflege im Betrieb zu verankern. Sie will Betriebe im Gesundheitswesen dazu anregen, rechtzeitig geeignete Maßnahmen in die Wege zu leiten. Link: https://d-nb.info/992714508/34 **Abläufe optimieren – Beschäftigte stärken: BGW Arbeitsorganisation Pflege für Einrichtungen der Altenpflege ** In einigen Einrichtungen wird die Vision einer qualitativ hochwertigen und menschlichen Pflege Wirklichkeit. Der Arbeitsalltag in vielen Einrichtungen der stationären Altenpflege sieht dagegen anders aus: Steigende Anforderungen an die Pflegekräfte hinsichtlich der Versorgung der Bewohner und Bewohnerinnen und knappe personelle Ressourcen haben die Situation in der Altenpflege erheblich verschärft. Die Belastungen der Pflegekräfte nehmen zu und gleichzeitig steigt die Zahl der Erkrankungen und Berufsausstiege. Die Broschüre der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) zeigt Wege auf wie eine mitarbeiterzentrierte Arbeitsorganisation umgesetzt werden kann und vermittelt Ansprechpartner für Einrichtungen die ihre Arbeitsorganisation verbessern möchten. Link: https://www.bgw-online.de/DE/Medien-Service/Medien-Center/Medientypen/BGW-Broschueren/BGW04-06-110_Ablaeufe-optimieren-Beschaeftigte-staerken.html
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Aug 25, 2020 • 42min

Akute und chronische Alkoholfolgeerkrankungen aus psychiatrischer und neurologischer Sicht - mit Dr. Jan Dreher

Eine Co-Produktion von Dr. Jan Dreher vom PsychCast und Dr. Kai Gruhn vom Klinisch Relevant Podcast zum Thema Alkoholentzugsdelir, Korsakow-Syndrom und Wernicke-Enzephalopathie Akute und chronische Alkoholfolgeerkrankungen aus psychiatrischer Sicht Alkoholintoxikationen spielen in Notfall-Ambulanzen eine große Rolle. Chronische Alkoholfolge-Erkrankungen wie das vielbekannte Korsakow-Syndrom, die Wernicke-Enzephalopathie und die äthyltoxische Polyneuropathie sind ebenfalls jedem klinisch tätigen Kollegen bekannt und haben große sozioökonomische Auswirkungen für die Gesellschaft. Dr. Jan Dreher ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Chefarzt der Klinik Königshof in Krefeld. Darüber hinaus ist er aber auch Host des "Psychcast" und des "Psychiatrie to go"-Blogs, um nur 2 seiner Projekte zu erwähnen. In dieser Podcaster-Co-Produktion von PsychCast und dem Klinisch Relevant Podcast haben Jan und Kai anhand eines fiktiven alkoholisierten Patienten, der in unsere Klinik kommt die wichtigsten akuten und chronischen Alkoholassoziierten Erkrankungen besprochen. Ein paar wichtige Fakten haben wir Dir hier noch einmal zusammengestellt: Alkoholentzugsdelir der regelmäßige Konsum von Alkohol führt zur Aktivierung von GABA- und Benzodiazepin-Rezeptoren und somit zu einer Hemmung von noradregenen Zielgruppen (v.a. im Lotus coeruleus des ZNS) das plötzliche Ende der andauernden Inhibition durch einen Alkoholentzug führt zu einem "Noradrenalin-Sturm" und somit zu einer Überaktivität des Sympathikus bei gleichzeitig hochregulierten Noradrenalin-Rezeptoren Folge Symptome können daher im Alkoholentzugsdelir durch die exitatorischen Mechanismen der Katecholamine auftreten: Tremor Tachykardie Hypertonie Mydriasis Hyperhidrosis Insomnie Halluzinationen Grand mal Anfälle Desorientiertet Desorieniertheit gesteigerte Suggestibilität Therapie: intensivmedizinische Überwachung bei vegetativer Entgleisung Vitamin B1 100mg 1-1-1 i.v. Clonidin oder Dexmedetomidin zur Behandlung der vegetativen Symptome Diazepam oder Clomethiazol in absteigender Dosierung Haloperidol oder atypische Neuroleptika bei psychotischen Symptomen Thiamin = Vitamin B1 lebenswichtiges, wasserlösliches Vitamin vor allem in Getreide, Nüssen, Bohnen, Leber, Nieren, Schweinefleisch wird durch Hitze zerstört kann nur in phosphorylierter Form (Thiaminpyrophosphat) im Körper verwertet werden TPP ist ein wichtiges Co-Enzym für oxidative Decarboxylierungsprozesse und hat daher wichtige Funktionen im Bereich der Glucose-und Kohlehydratverwertung Alkohol vermindert die Resorption von Thiamin im Jejunum durch Na/K-ATPase intrazellulär hemmt Alkohol zudem die Aktivierung von Thiamin durch die kompetitive Hemmung der zytosolischen Pyrophosphokinase Thiaminmangel führt in erster Linie zur Schädigung von hypoglycämieempfindlichen Hirnregionen (v.a. Thalamus, Corpora mamillaria, Mittelhirnstrukturen), die sich auch MR-tomografisch nachweisbar sein können Astrozyten sind im ZNS insbesondere von einem Thiamin-Mangel betroffen, weil dort alle Enzyme des Zitratzyklus besonders stark vertreten sind Wernicke-Enzephalopathie Prävalenz von 0,3-0,8% in Deutschland neurodegenerative Erkrankung, die durch Vitamin B1-Mangel hervorgerufen wird Ursachen: V.a. Alkohol-Konsum und fehlende Resorption von Vitamin B1 nach GI-OPs Symptomtrias: 1. Augenbewegungsstörungen (INO, horizontale Blickparesen, vertikaler oder horizontaler Blickrichtungsnystagmus), 2. Bewusstseinsstörung, 3. Ataxie Mortalität liegt bei 17% Korsakow-Syndrom chronische Verlaufsform der Wernicke-Enzephalopathie Kernsymptome: Desorientiertheit, situative Verkennung, Gedächtnisstörungen, Konfabulation oft irreversibel Andere Alkoholfolgeerkrankungen Äthyltoxische PNP Alkohol-Myopathie zerebelläre/zerebrale Atrophie zentrale pontine Myelinolyse
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Aug 18, 2020 • 24min

Einblick in den Alltag eines Hausarztes - mit Dr. Ulrich Kozianka * Allgemeinmedizin

Lohnt es sich noch als Hausarzt zu arbeiten? Der Beruf des Hausarztes hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich gewandelt und steht mittlerweile vor einem Image- und Nachwuchsproblem. Insbesondere in ländlichen Gebieten gibt es in Deutschland immer wieder hausärztliche Versorgungslücken. Von Seiten der Politik und den Kassenärztlichen Vereinigungen wird versucht dem Nachwuchsmangel mit Förderungsprogrammen zu begegnen. **Dr. Ulrich Kozianka **ist Hausarzt mit Herz und Seele und führt eine Praxis im Herzen des Ruhrgebietes, die bereits sein Vater aufgebaut hat. Falls Du nach Alternativen zum Klinikalltag mit all seinen Vor- und Nachteilen suchst oder falls Du schon einmal über eine Niederlassung als Hausarzt nachgedacht haben solltest, dann wirst Du hier viele spannende Details erfahren. Wir sprechen über den Berufs-Alltag, die Arbeitszeiten, die finanziellen Möglichkeiten und die Vorteile, die Ulrich in einer eigenen Praxis sieht. Auch sprechen wir über die Auswirkungen der Digitalisierung für die Arbeit in der Niederlassung und Lösungsvorschläge für typische Schnittstellenprobleme zwischen dem ambulanten und dem stationären Sektor. Viel Spaß beim Hören
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Aug 15, 2020 • 46min

Wundmanagement bei chronischen Wunden - mit Prof. Markus Wübbeler * Pflegewissenschaft

Lokaltherapie chronischer Wunden bei Patienten mit den Risiken periphere arterielle Verschlusskrankheit, Diabetes mellitus, chronische venöse Insuffizienz Wundmanagement bei chronischen Wunden Lokaltherapie chronischer Wunden bei Patienten mit den Risiken periphere arterielle Verschlusskrankheit, Diabetes mellitus, chronische venöse Insuffizienz Die Leitlinie „Lokaltherapie chronischer Wunden bei Patienten mit den Risiken periphere arterielle Verschlusskrankheit, Diabetes mellitus, chronische venöse Insuffizienz“, Entwicklungsstufe S3, wurde initiiert von der Deutschen Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e.V. (DGfW). Sie wurde unter Einbeziehung der Mandatsträger aller für das Thema relevanten wissenschaftlich-medizinischen Fachgesellschaften (siehe Mitglieder der Steuergruppe) und den am Behandlungsprozess beteiligten Berufsgruppen entwickelt. Hinweis: Leitlinie befindet sich in Überarbeitung! Link: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/091-001l_S3_Lokaltherapie_chronischer_Wunden_2012-ungueltig.pdf Expertenstandard: Pflege von Menschen mit chronischen Wunden Durch Anleitung und Beratung der Patienten/Bewohner und ihrer Angehörigen zu alltagsorientierten Maßnahmen im Umgang mit der Wunde und den wund- und therapiebedingten Auswirkungen können die Fähigkeiten zum gesundheitsbezogenen Selbstmanagement so verbessert werden, dass sich positive Effekte für Wundheilung und Lebensqualität ergeben. Der Expertenstandard beschreibt den pflegerischen Beitrag zur Versorgung von Menschen mit chronischen Wunden. Der Expertenstandard richtet sich an Pflegefachkräfte in der ambulanten Pflege, der stationären Altenhilfe und im Krankenhaus. Erhältlich unter https://www.dnqp.de/expertenstandards-und-auditinstrumente/#c18466 Visitrak Digital: Digital-Pad Das tragbare digitale Pad ist einfach in der Handhabung und liefert eine schnelle und genaue Wundgrößenmessung. Durch ein akustisches Signal wird angezeigt, wenn die Datenübertragung durch Nachzeichnen der Wundränder abgeschlossen ist. Das direkt angezeigte Ergebnis ist die Größe der Wundfläche. Es können ebenso der Prozentsatz eines nekrotischen Gewebes oder die Länge / Breite der Wunde berechnet werden. https://www.smith-nephew.com/osterreiche/produkte/infektionsbek-mpfung-prophylaxe/visitrak-/ DRACO® Wundversorgungshilfe Mit der DRACO® Wundversorgungshilfe können Sie mit Ihrem Smartphone oder Tablet Empfehlungen für geeignete Wundauflagen erhalten. Geben Sie dazu einfach die erforderlichen Angaben zu Wundgrund, Exsudationsmenge, Wundtiefe, Infektion und Wundumgebungshaut an. Darüber hinaus hast du die Möglichkeit, direkt eine Musterbestellung aufzugeben, um die Produkte selbst zu testen. Achtung: Herstellerabhängig! https://www.draco.de/wundversorgungshilfe-app/
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Aug 11, 2020 • 31min

Smart Hospital: Digitalisierung einer Universitätsklinik - mit Prof. Werner * Klinisch Relevant Mediziner-Podcast

Digitalisierung, Rolle des Arztes und Zukunft der Medizin am Beispiel der Uniklinik Essen Smart Hospital - Digitalisierung einer Uniklinik Prof. Jochen Werner ist ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender der Uniklinik Essen und treibende Kraft hinter dem "Smart Hospital"-Projekt, bei dem es um die Digitalisierung, Modernisierung und Optimierung der Abläufe in der Klinik geht. In diesem Podcast-Interview erklärt Professor Werner, um was es bei diesen Veränderungen eigentlich geht: Ärzte und medizinisches Personal sollen wieder mehr Zeit für Ihre eigentlichen Kompetenzen haben, nämlich die Arbeit am Patienten. Das hört sich gut an, ist in der Realität nicht einfach durchzusetzen, weil viele Hürden und Widerstände in unseren Köpfen genommen werden müssen. Informationen zum Smart-Hospital findest Du hier verlinkt: Artikel über das Smart-Hospital auf der Internet-Seite des Bundesverbandes Deutscher Chirurgen Hier findest Du einen Link zu dem Buch "Smart Hospital" u.a. von Prof. Werner: Smart-Hospital: Digitale und emphatische Zukunftsmedizin Weitere Informationen zu Prof. Werner findest Du aus seiner Internetseite www.medical-influencer.de
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Aug 4, 2020 • 42min

Human factors verstehen - Leben retten - mit Dr. Johanna Ludwig * Klinisch Relevant Querschntittsthemen

Was ist das SEIPS-Modell und was können wir aus dem Fall Dr. Bawa-Garpa lernen? Human Factors: Der Faktor Mensch in der Medizin Johanna Ludwig arbeitet als Unfallchirurgin in einer Klinik in Berlin und hat zusätzlich in Oxford Surgical Science and Practice studiert. In diesem Zusammenhang ist sie auch mit dem Thema "Human factors" und dem SEIPS-Modell in Berührung gekommen. Johanna erklärt diese Begriffe anhand der Ereignisse um Dr. Bawa-Garba im Jahr 2011 in England, die zunächst der fahrlässigen Tötung eines ihrer Patienten für schuldig gesprochen worden war. Nach einem jahrelangen Rechtsstreit darf sie wieder praktizieren. Auch wenn man in Deutschland nur relativ wenig über diesen Fall gehört hat, veranschaulicht er doch sehr eindrücklich, welche unterschiedlichen Faktoren in einer Klinik vor allem in einer Notfallsituation zusammenkommen und das Schicksal unserer Patienten beeinflussen können. So gibt es eine eigene Wissenschaft, die sich mit der Interaktion von Menschen mit Elementen eines Systems auseinandersetzt und hier versucht den "Faktor Mensch" besonders zu berücksichtigen. Daraus entstanden ist das sog. SEIPS-Modell (Systems Engineering Initiative for Patient Safety) Hier findet Ihr noch weitere interessante Links zum Thema SEIPS und Human Factors und den Kontakt zu Johanna: https://journals.lww.com/jhqonline/Abstract/2018/03000/Proactive_Safety_Management_in_Trauma_Care_.4.aspx 2. https://ieeexplore.ieee.org/document/1403981 https://implementationscience.biomedcentral.com/articles/10.1186/s13012-015-0317-y mail@johannaludwig.com
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Jul 10, 2020 • 36min

Freiheitsentziehende Maßnahmen in der Pflege - mit Markus Wübbeler * Pflegewissenschaft

Arten von freiheitsentziehenden Maßnahmen, rechtliche Regelungen, Alternativen und Entscheidungspfade **Freiheitsentziehende / Freiheitsreduzierende Maßnahmen (FEM) ** Im heutigen Beitrag geht es um das Thema freiheitsentziehende Maßnahmen, ihre Arten, rechtliche Regelungen, Entscheidungspfade und Alternativen. Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen (BIVA): Freiheitsentziehende Maßnahmen sind alle Handlungen und Vorrichtungen, die einen Menschen an der Ausübung seines natürlichen oder auch potentiellen Fortbewegungswillens hindern und gegen seinen Willen durchgeführt werden. Die Broschüre stellt die rechtlichen Voraussetzungen für die Durchführung freiheitsentziehender Maßnahmen in der stationären und ambulanten Versorgung dar, und erläutert überblickartig die Fragen der Haftung des Pflegepersonals. Verfügbar unter: https://www.biva.de/dokumente/broschueren/Freiheitsentziehende-Massnahmen.pdf Deutsches Ärzteblatt: Freiheitsentziehende Maßnahmen Rechtliche Perspektiven von Fixierungen Ein Freiheitsentzug durch Fixierung kann als medizinisch notwendig gelten, er hat aber stets auch eine juristische Seite, die es zu bewerten gilt. Dazu gehört unter anderem die ordnungsgemäße Genehmigung der Maßnahme. Verfügbar unter: https://www.aerzteblatt.de/archiv/210887/Freiheitsentziehende-Massnahmen-Rechtliche-Perspektiven-von-Fixierungen ReduFix: Vermeidung von körpernahen Fixierungen in Einrichtungen der stationären Altenpflege Das Projekt mit dem Ziel, durch gezielte Interventionen freiheitsentziehende Maßnahmen (FEM) bei demenzerkrankten Heimbewohner/-innen zu verhindern oder zu reduzieren, ohne dass es dabei zu negativen Konsequenzen für die Bewohnerin oder den Bewohner kommt. Verfügbar unter: https://agp-freiburg.de/downloads/ReduFix_Leitfaden_Vermeidung_koerpernaher_Fixierungen_2010.pdf Leitlinie FEM Initiative zur Vermeidung freiheitseinschränkender Maßnahmen in der beruflichen Altenpflege Da sich freiheitseinschränkende Maßnahmen ohne unerwünschte Wirkungen wie vermehrte Stürze und sturzbedingte Verletzungen reduzieren lassen, erscheinen Maßnahmen zum nachhaltigen Verzicht von freiheitseinschränkenden Maßnahmen dringend geboten. Evidenzbasierte Praxisleitlinien können wirkungsvolle Mittel sein, um Unterschiede zwischen Einrichtungen zu überwinden und somit eine Versorgung auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse zu fördern. Die Leitlinie stellt Studienergebnisse zu FEM auf der Basis von 120 Pflegeheimen vor und diskutiert Maßnahmen für die Praxis. Verfügbar unter: http://www.leitlinie-fem.de
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Jul 7, 2020 • 27min

Psychiatrische Notfälle und rechtliche Rahmenbedingungen Teil 2 - mit Peer Scholz * Psychiatrie

Die Rolle des Betreuungsgesetztes, rechtliche Rahmenbedingungen von Fixierungen, Psychiatrische Notfallmedikamente Heute hörst Du mit Folge #63 den 2. Teil des Interviews mit dem Psychiater Peer Scholz. Gleichzeitig ist dies der letzte Podcast vor unserer kleinen Sommerpause. In diesem Podcast fokussieren wir uns auf das Betreuungsgesetz, die rechtlichen Rahmenbedingungen für Fixierungen und psychiatrische Notfallmedikamente. 1. Betreuungsgesetz (BTG): Findet sich im bürgerlichen Gesetzbuch und soll dem Schutz von Menschen, die aufgrund von bestimmten Erkrankungen nicht mehr für sich sorgen können, dienen. Wird für unterschiedliche Bereiche des persönlichen Lebens ausgesprochen, in denen der Patient eingeschränkt ist (z.B. Finanzen, Aufenthaltsbestimmungsrecht, Gesundheitsfürsorge, Behördliche Angelegenheiten, Wohnangelegenheiten). Zur Anregung einer gesetzlichen Betreuung ist ein ärztliches Zeugnis erforderlich, darauf folgt ein ausführliches ärztliches Gutachten. Fremdgefährdung ist kein Aspekt bei der Einleitung einer gesetzlichen Betreuung. Konzipiert für chronisch kranke Menschen. Bei akuten Gefährdungssituation durch Menschen mit psychischen Erkrankungen: PsychKG. 2. Fixierungen: Nur zulässig, wenn die Gefahr für den Patienten oder Dritte nicht anders anwendbar ist (z.B. durch deeskalierende Maßnahmen) und zwar immer nur so kurz wie möglich. In NRW gilt formal aktuell, dass in psychiatrischen Kliniken im Rahmen eines PsychKGs eine Fixierungsdauer von mehr als 30 Minuten einer richterlichen Genehmigung bedarf. Der sog. "rechtfertigende Notstand" erlaubt es aber dem behandelnden Arzt in der somatischen Klinik Maßnahmen zum Schutz des Patienten und anderer Menschen zu ergreifen (z.B. durch Fixierungen), wenn der Patient krankheitsbedingt nicht in der Lage ist, seine Situation einzuschätzen (Dauer bis zu 48 Stunden). 3. psychiatrische Notfallmedikation: hier gilt natürlich auch, dass alle anderen Mittel, z.B. der Versuch der Deeskalation, keinen Erfolg gebracht haben. Zuvor müssen auch "Sicherungsmaßnahmen" wie Fixierungen als weniger invasives Mittel ausprobiert worden sein. Lorazepam und Haloperidol sind weiterhin als die "Klassiker" anzusehen, weil gut steuerbar, gut und schnell wirksam und oral, i.m., bzw. i.v. verfügbar. Diazepam hat den Nachteil der deutlich längeren HWZ, sowie die Gefahr der Akkumulation von Abbau-Metaboliten, die ihrerseits eine HWZ von ca. 100 Stunden haben Vorsicht bei der Anwendung von Benzodiazepinen bei intoxikierten Patienten (Gefahr der Atemdepression) Haldol sicherlich mittlerweile überwiegend nur in der Behandlung von akuten Krankheitsbildern gerechtfertigt aufgrund der extrapyramidalen Nebenwirkungen. Bei älteren Patienten sind Dosierungen von 0,5 bis 2mg Haloperidol häufig ausreichend (alternativ z.B. Risperidon 0,5-2mg), bei jungen Patienten maximal 10 mg Haloperidol (in seltenen Fällen mehr) i.v.-Anwendung von Haldol nicht mehr empfohlen!! Olanzapin, Aripiprazol und Ziprasidon sind als i.m. "Akutvariante" verfügbar. Loxapin: inhalatives Antipsychotikum als neue Entwicklung. Nachteil: hoher Preis und in der Akutsituation schwierige Handhabung. Hier findest Du den aktuellen Gesetzestext des PsychKG für das Land NRW: Gesetz über Hilfen und Schutzmaßnahmen bei psychischen Krankheiten (PsychKG) Zum Schluss noch Peers Buch-Empfehlung für die Kitteltasche: Kompendium der Psychiatrischen Pharmakotherapie Viel Spaß bei Hören und Lernen!
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Jun 30, 2020 • 29min

Psychiatrische Notfälle und rechtliche Rahmenbedigungen Teil I - mit Peer Scholz * Psychiatrie

Was ist der Unterschied zwischen PsychKG und Betreuungsgesetz? Psychiatrische Notfälle und rechtliche Rahmenbedingungen Situationen, in denen Patienten gegen Ihren Willen behandelt und in einer Klinik untergebracht werden müssen sind für alle Beteiligten herausfordernd. Kompliziert wird es dann zusätzlich, wenn Unsicherheiten bei den entsprechenden gesetzlichen Grundlagen und dem konkreten Ablauf der Unterbringung besteht. In diesem Interview habe ich mit dem Psychiater Peer Scholz gesprochen, der viele Jahre eine Akut-Station in einer Psychiatrischen Klinik in Düsseldorf geleitet und somit viel Erfahrung mit den oben genannten Themen hat. Trotz der ernsten Thematik ist das Interview zu einem lockeren Gespräch beim Tee geworden, das die Bereiche PsychKG, Betreuungsgesetz, Fixierungen und psychiatrische Notfall-Medikamente umfasst. Es finden sich also sicherlich viele wichtige Details für jeden klinisch tätigen Kollegen. Aufgrund der Länge haben wir das Interview in 2 Teile unterteilt. PsychKG (Psychisch-Kranken-Gesetz): Landesgesetze, die die Unterbringung und Behandlung von Patienten mit psychischen Erkrankungen in einer psychiatrischen Klinik regeln, bei denen eine akute Fremd- oder Eigengefährdung besteht (z.B. Suizidalität, Fremdaggressivität bei Wahnvorstellung). Voraussetzung für die Erstellung eines ärztlichen Zeugnisses zur Unterbringung nach PsychKG ist in NRW (theoretisch) eine mindestens 6 monatige Berufserfahrung in der Psychiatrie. Aus dem ärztlichen Zeugnis muss die psychische Erkrankung des Patienten und die akute Fremd- oder Eigengefährdung hervorgehen. Es bestehen hohe gesetzliche Hürden für die Einrichtung eines PsychKGs (insbesondere seit der Gesetztes-Novelle in NRW Anfang 2017). Die akuten Gefährdungsmomente der Fremd- oder Eigengefährdung dürfen nicht anders abwendbar sein, d.h. alle anderen Mittel müssen vorher ausgeschöpft worden sein. Konkretes Vorgehen von Stadt zu Stadt bzw. von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich: Ordnungsamt als ausführendes Organ informieren, bei aggressiven Patienten ggf. die Polizei hinzuziehen, ärztliches Attest ausstellen (s.o.), Transport organisieren In der psychiatrischen Klinik: Richterliche Anhörung des Patienten bis zum Ende des Folgetages nach Ausstellung des ärztlichen Zeugnisses. Ein rechtlicher Vertreter und eine Vertrauensperson des Patienten muss vor der Anhörung informiert werden, Der betroffene Patient muss mündlich und schriftlich über seine Rechte und Pflichten aufgeklärt werden, Alle am Verfahren beteiligten müssen über den Beschluss der Anhörung schriftlich informiert werden. Im Beschluss muss auch der Zeitraum der Unterbringung nach PsychKG definiert sein (längstens 6 Wochen). Von Seiten der Klinik muss täglich die Notwendigkeit der weiteren Unterbringung überprüft und dokumentiert werden. Die Unterbringung muss aufgehoben werden, sobald die Kriterien nicht mehr erfüllt werden. Zwangsbehandlungen von Patienten sind seit der Gesetzesnovelle 2017 in NRW prinzipiell nur nach vorheriger richterlicher Anordnung unter hohen Auflagen möglich, wenn der Betroffene krankheitsbedingt nicht in der Lage ist gesundheitliche Schäden abzusehen. Zuvor muss dokumentiert werden, dass mit allen zulässigen Mitteln versucht wurde, den Patienten von der Behandlung zu überzeugen. Viel Spaß beim Hören!
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Jun 25, 2020 • 41min

Dekubitus-Prophylaxe durch Wechseldruck-Systeme - mit Birger Nispel * Pflegewissenschaft

Welche Systeme gibt es, wie funktionieren sie, was mußt Du beachten? Antidekubitussysteme Druckverteilende Unterlagen Einführung: Risikofaktoren für einen Dekubitus sind von Person zu Person unterschiedlich. Druckverteilende Unterlagen sind „spezielle Hilfsmittel zur Druckverteilung, die für das Management von Gewebebelastungen, des Mikroklimas und/oder anderer Therapiefunktionen ausgestaltet sind (d.h. alle Matratzen, integrierte Bettsysteme, der Ersatz für Matratzen, Auflagen oder Sitzkissen oder Sitzkissenauflagen)“. Druckverteilende Unterlagen sollten auf einer Einzelfallgrundlage abhängig von den Bedürfnissen der Person zur Druckverteilung und für andere therapeutische Funktionen ausgewählt werden. In allen Fällen sollten die Empfehlungen des Her-stellers für die Verwendung und Pflege beachtet werden. Quelle: https://www.epuap.org/wp-content/uploads/2016/10/german_quick-reference-guide.pdf Expertenstandard: Dekubitusprophylaxe in der Pflege Instrumente die zur Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität in der Pflege beitragen. Sie berücksichtigen pflegewissenschaftliche Erkenntnisse als auch pflegepraktische Erfahrungen gleichermaßen und definieren Ziele und Maßnahmen bei relevanten Themenbereichen der ambulanten und stationären pflegerischen Versorgung z. B. Dekubitusentstehung, Mangelernährung) (Quelle: MDS unter www.mds-ev.de) Erhältlich unter: https://www.dnqp.de Hilfsmittelverzeichnis des GKV Der GKV-Spitzenverband erstellt gemäß § 139 SGB V ein systematisch strukturiertes Hilfsmittelver-zeichnis und (gleichzeitig handelnd als GKV-Spitzenverband der Pflegekassen) als Anlage dazu ein Pflegehilfsmittelverzeichnis. In dem Verzeichnis sind von der Leistungspflicht der Kranken- und Pflegekassen umfasste Hilfsmittel aufgeführt. Das Hilfsmittelverzeichnis gliedert sich in Anlehnung an das jeweilige Therapieziel in 37 unterschiedliche Produktgruppen. Erreichbar unter: https://hilfsmittel.gkv-spitzenverband.de/home.action

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