Klinisch Relevant Podcast

Dr. med. Kai Gruhn, Dr. med. Dietrich Sturm, Prof. Markus Wübbeler
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Oct 13, 2020 • 19min

Normaldruckhydrocephalus - mit Dr. Julia Schüning * Neurologie/Neurochirurgie

Diagnose, Klinik und Therapie der NPH Im heutigen Klinisch Relevant Podcast besprechen wir die Ätiologie, Klinik, Diagnostik und Therapie des Normaldruckhydrozephalus (normal pressure hydrocephalus, NPH). Außerdem nennen wir euch wichtige Differentialdiagnosen (DD) und zeigen euch, wie ihr diese vom NPH unterscheiden könnt. Wen betrifft der NPH? Gibt es einen Altergipfel? Der NPH ist eine Erkrankung des höheren Lebensalters mit einem Altersgipfel in der 6. – 8. Lebensdekade. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Aktuelle Untersuchungen führen außerdem zu der Annahme, dass ca. 6% aller achtzig Jährigen von einem NPH betroffen sind. Welche pathophysiologischen Mechanismen liegen dem NPH zu Grunde? Grundsätzlich ist zunächst die Klassifikation des NPH nötig: Idiopathisch Sekundär Die Ursache des idiopathischen NPH ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vollständig aufgeklärt. Eine verbreitete Theorie geht von veränderten hydrodynamischen Verhältnissen in den Liquorräumen bzw. im venösen Blutgefäßsystem aus. Durch eine Arteriosklerose ändert sich die Elastizität und der Druck in den venösen Blutgefäßen. Hierdurch kommt es zu einer gestörten Liquorresorption. Dadurch drückt der nicht resorbierte Liquor gegen die Ventrikelwände und führt zur Liquordiapedese. Ursachen für einen sekundär auftretenden NPH sind beispielsweise subarachnoidale Blutungen (SAB) oder Schädel-Hirn-Traumata (SHT). An welchen klinischen Zeichen ist der NPH zu erkennen? Die wichtigsten klinischen Zeichen werden im Hakim-Trias zusammengefasst: Gangstörung Harninkontinenz Demenz Für die Diagnosestellung sind zwei der drei Zeichen obligat. Das alle drei Zeichen positiv sind kommt bei ca. 50% aller Patienten vor. Gangstörung: Tritt als 1. Symptom auf und ist für die Diagnose obligat. Kleinschrittig und breitbasiger Gang, Füße am Boden „klebend“ (Magnetphänomen) und nach außen rotiert, erhöhte Wendeschrittzahl, es treten Retropulsionen auf Der Oberkörper ist, anders als beim Parkinson (DD), nicht betroffen. Dadurch wirken die relativ lockeren Arme so, als würden die Patienten mit den Armen rudern. Patienten nehmen die Gangstörung häufig als leichte Gangunsicherheit oder Schwindel wahr Demenz: Vigilanzminderung, Apathie, psychomotorische Verlangsamung, Feinmotorikstörung, Störungen des Arbeitsgedächtnisses und der Exekutivfunktionen Es gilt jedoch: Die Differenzierung zu anderen Demenzformen ist schwierig Erinnert stark an vaskuläre Demenzformen (z.B. subkortikale arteriosklerotische Enzephalopathie, SAE wird heute auch Subkortikale vaskuläre Demenz genanntà DD) Zudem liegt eine hohe Komorbidität mit der Alzheimer-Demenz vor Harninkontinenz: Neurogene Harninkontinenz durch autonome Detrusorhyperaktivität und fehlender neuronaler Hemmung Urge-Inkontinenz: Häufiger Harndrang, Nykturie DD bei Männern: Benigne Prostatahyperplasie; Die Vorstellung beim Urologen kann daher sinnvoll sein Wie kann man den NPH diagnostizieren? Die Diagnose erfolgt in Zusammenschau der Anamnese, Klinik, Bildgebung und Liquordiagnostik. Diagnosekriterien: Schleichender Beginn der Symptomatik (>3 Monate, subakut) 2 von 3 Leitsymptomen des Hakim-Trias Pathologischer Bildbefund Wir haben für euch bereits einen Podcast (Nr. 6) mit Lars Kübler (Facharzt für Neurologie) aufgenommen, welcher sich ausführlich mit dem NPH aus radiologischer Sicht beschäftigt. Um mehr zur Bildgebung zu erfahren, könnt ihr sehr gerne dort reinhören. Bildgebung Die Bildgebung sollte, wenn möglich, mit einem MRT erfolgen. Ventrikel erweitert Seiten- und Vorderhörner abgerundet Evans-Index: Verhältnis maximale Ventrikelbreite der Vorderhörner in Bezug auf den Schädeldurchmesser auf gleicher Höhe. Ein Evans-Index > 0,3 spricht für einen NPH. Corpus callosum - Winkel: Wird in koronaren Schichten auf Höhe der Commissura posterior bestimmt. Winkel zwischen 40-90° weisen auf einen NPH hin. Disproportionale Erweiterung der äußeren Liquorräume mit Weitstellung der Subarachnoidalräume im Bereich der Sylvischen Fissur. Parasagittal eher enge Räume Periventrikuläre Hyperdensitäten (erschweren die Differenzierung zur SAE) Fleur void-Phänomen (wenig spezifisch) Liquordiagnostik: Spinal TAP-Test: Es wird eine Gehstrecke definiert. Vor und nach Ablassen von 30 – 50 ml Liquor erfolgt die Untersuchung des Gangbildes (Schrittzahl, Geschwindigkeit, Wendeschrittzahl). Eine Besserung der Gangstörung ist nach ca. 1-2 Stunden zur erwarten. Der größte Effekt stellt sich nach 24-48 Stunden ein. Eine Druckmessung kann einen normalen oder erhöhten Liquordruck anzeigen. Entgegen der Krankheitsbezeichnung würde ein erhöhter Druck eher für einen NPH sprechen. Ein normaler Liquordruck ist eher unspezifisch. In diesem Fall werden bevorzugt traumatische Nadeln mit höherem Durchmesser genutzt, um ein Nachlaufen des Liquors zu ermöglichen. Eine Besserung der Gangstörung um 20% wird als signifikant angesehen. Werte unterhalb einer 20%igen Besserung schließen eine NPH allerdings nicht aus. Der Test kann im Abstand von jeweils einem Tag bis zu zweimal wiederholt werden. Eine weitere Möglichkeit ist die kontinuierliche Ablassung des Liquors mit Hilfe einer Drainage über 3 Tage. So können täglich 150 – 300ml Liquor abgelassen werden. Wie kann der NPH therapiert werden? Steht die NPH-Diagnose fest, ist die operative Shunt-Anlage indiziert. Hierbei gilt: Je früher der Shunt angelegt wird, desto besser die Prognose. Gangstörungen sprechen gut auf die Anlage eines Shuntes an. Wogegen die Harninkontinenz nur wenig und die Demenz kaum zu beeinflussen sind. Weiterhin ist die intermittierende therapeutische Liquorpunktion eine Alternative zur Operation. Hierfür muss der Patient allerdings ausreichend lange (z.B. >3 Monate) von der Punktion profitieren. Eine medikamentöse Therapie mit Acetazolamid wurde in Studien erprobt. Leider hat die Therapie nicht die gewünschte Wirkung gezeigt. Was sind wichtige Differentialdiagnosen (DD)? Subsklerotische arteriosklerotische Enzephalopathie (SAE) bzw. Subkortikale vaskuläre Demenz: Wenn die Klinik und Bildgebung nicht eindeutig sind, sollte für die Abgrenzung zum NPH eine Liquorpunktion erfolgen. Alzheimer: Der NPH ist häufig mit Alzheimer vergesellschaftet. Eine Liquoruntersuchung mit Bestimmung der Neurodegenerationsmarker kann hier wegweisend sind. Parkinson: Bei Parkinson sind im Gegensatz zum NPH die oberen Extremitäten ebenfalls von der Gangstörung betroffen.
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Oct 9, 2020 • 31min

Pflegerische Aufgabenfelder bei Drainagen - mit Annette Hipler * Pflegewissenschaft

Indikationen, Formen, Typen und Management von Drainagesystemen im Pflegealltag Pflegerische Aufgabenfelder bei Drainagen Der Klinisch Relevant Podcast liefert Ärztinnen und Ärzten, sowie Angehörigen der Pflegeberufe kostenlose und unabhängige medizinische Fortbildungsinhalte, die Du jederzeit und überall anhören kannst und die für Dich von ärztlichen und pflegerischen Kollegen konzipiert werden. Im heutigen Beitrag geht es rund um das Thema Drainagen, die Indikation, Arten von Drainagen, Fehlerquellen und die Patientenschulung. **Artikel: Indikation der Saug-Spüldrainage und Hygienesicherheit bei Drainagen ** Drainagen stellen als Fremdkörper einen Risikofaktor für postoperative Wundinfektionen dar. Sofern sie nicht geschlossen sind und nicht komplett aseptisch gelegt werden können, erhöht sich das Infektionsrisiko. Im Ergebnis einer klinischen Analyse postoperativer Wundinfektionen nach orthopädisch-traumatologischen sowie Weichteil-chirurgischen Eingriffen betrug der Anteil Drainage-bedingter Infektionen 31%. Daher dürfen Drainagen nicht routinemäßig, sondern nur bei klarer Indikation gelegt werden. Sie sind so kurz wie nötig zu belassen und mit geschlossenen Saugsystemen durchzuführen. Für die Wundheilung sind Unterdruck regulierbare Systeme Hochvakuumsystemen überlegen. Artikel verfügbar unter: https://www.egms.de/static/de/journals/dgkh/2006-1/dgkh000027.shtml Prävention postoperativer Wundinfektionen - Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut Drainagen leiten Sekret ab und sollen damit zur Infektionsprophylaxe beitragen. Das wird primäre nur für geschlossene Drainagensysteme gezeigt. Offene Drainagen sind wegen des Infektionsrisikos nicht zu verwenden. Sofern Drainagen indiziert sind, sollen sie über eine separate Inzision ausgeleitet werden. Artikel verfügbar unter: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Krankenhaushygiene/Kommission/Downloads/Empf_postopWI.pdf?__blob=publicationFile S3-Leitlinie: Diagnostik und Therapie von Spontanpneumothorax und postinterventionellem Pneumothorax Retrospektive Untersuchungen zeigen keinen Unterschied in der Effektivität zwischen kleinlumigen (bis 14 Ch.) und großlumigen Thoraxdrainagen. Es wurde gezeigt, dass kleinlumige Thoraxdrainagen weniger schmerzhaft sind, zu weniger entzündlichen Komplikationen und Blutungen sowie zu kürzerer Verweildauer führten. Vorsicht ist geboten bei hohem Fistelvolumen und kleinen Drainagen. Leitlinie verfügbar unter: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/010-007l_S3_Spontanpneumothorax-postinterventioneller-Pneumothorax-Diagnostik-Therapie_2018-03_01.pdf
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Oct 6, 2020 • 11min

Präklinisches Schlaganfall-Management für Nicht-Neurologen - mit Dr. Dietrich Sturm

Was spricht für einen Schlaganfall und was Du dann konkret tun solltest... Präklinischen Schlaganfall-Management für Nicht-Neurologen Im heutigen Klinisch Relevant Podcast geht es darum, in einem präklinischen Setting die Symptome eines Schlaganfalls richtig zu erkennen. Wir möchten mit unserem Beitrag von Dr. Dietrich Sturm, Facharzt für Neurologie, vor allem "Nicht-Neurologen" bzw. Pflegekräfte ansprechen, da gemäß dem Motto „time is brain“ ein frühzeitiges Erkennen für die weitere Behandlung und Prognose des Patienten essentiell ist. Wie kann sich ein Stroke initial bemerkbar machen? Häufig wird man mit der Anmerkung zum Patienten gerufen, dass dieser heute „komisch“ sei und sich untypisch äußere oder verhalten würde. Diese scheinbare Wesensveränderung sollte eine Untersuchung zur Objektivierung fokal neurologischer Defizite nach sich ziehen. Mögliche Scoresysteme zur Beurteilung eines akuten Schlaganfalls NIHSS (National Institute of Health Stroke Scale): Neurologen nutzen den standardisierten NIHSS zur Beurteilung der Schwere neurologischer Defizite. Der Score (0-42 Punkte) umfasst folgende Funktionsbereiche: Vigilanz, Orientierung, Befolgung von Aufforderungen Blickparese Gesichtsfeld Faziale Parese Armparese Beinparese Extremitätenataxie Hemihypästhesie Aphasie Dysarthrie Neglect FAST (Face, Arms, Speech, Time): Wird meist vom Rettungsdienst genutzt. Wenn eines der drei klinischen Zeichen pathologisch ist, besteht der dringende Verdacht auf einen Schlaganfall. Face: Den Patienten grinsen und die Wangen aufpusten lassen. Liegen Gesichtsasymmetrien vor oder ist das Aufpusten der Wangen nicht möglich, wäre dies als pathologisch zu werten. Arms: Den Patienten die Arme nach oben heben lassen. Die Handflächen zeigen dabei nach oben. Pathologisch wäre das Absinken der Arme und/oder das Eindrehen der Handinnenflächen nach innen. Speech: Den Patienten einen Satz sprechen bzw. nachsprechen lassen. Wenn der Patient die Sätze nicht klar formulieren kann oder eine verwaschene Sprache hat, ist das Zeichen als positiv zu werten. Time: Bei positiven Zeichen im FAST-Schema ist eine zügige Einweisung des Patienten erforderlich! Ein Nachteil des FAST-Scores ist die fehlende Abbildung der vertebrobasilären Strombahn. Daher wurde der Score um zwei weitere klinische Komponenten ergänzt. Der Score wird als BE FAST-Score bezeichnet: Balance: Ist dem Patienten schwindlig? Liegen Gleichgewichtsstörungen oder ist das Gehvermögen kompromittiert? Eyes: Liegen Sehstörungen vor? z.B. einseitiger Visusverlust, Gesichtsfeldstörung Wie kann das weitere Vorgehen optimiert werden? Für den behandelnden Arzt ist es eine große Hilfe, wenn feststeht, wann die Symptome erstmals aufgetreten sind. Ist ein exakter Zeitpunkt bekannt, an dem die Symptome aufgetreten sind? Wann wurde der Patient zuletzt ohne Symptome gesehen? (Last seen well) Beispielsweise vor dem Schlafengehen? Wenn der exakte Symptombeginn nicht feststellbar ist, orientiert man sich für das weitere therapeutische Vorgehen am „last seen well“. Die Zeit ist ein wichtiger Parameter, um geeignete Patienten für eine systemische Thrombolyse oder interventionelle Schlaganfalltherapie zu identifizieren. Liegen weitere Begleitsymptome wie Kopfschmerzen oder Hirndruckzeichen vor? Sind die Symptome dynamisch/stabil, verschlechtern sich zunehmend oder werden besser? Was noch wichtig ist: Vitalparameter wie Blutdruck und Puls erfassen Blutzuckerkonzentration und Temperatur des Patienten messen Wenn zeitlich möglich (z.B. vor einer Verlegung), ein 12-Kanal-EKG schreiben, um kardiale Ursachen (Vorhofflimmern) auszuschließen -Informationen zur medizinischen Vorgeschichte erheben: Kürzlich stattgefundene Operationen Vorerkrankungen (Krebserkrankungen, Neurodegenerative Erkrankungen, Magen- und Darmblutungen) Medikamentenliste (nimmt der Patient Thrombozytenaggregationshemmer oder orale Antikoagulanzien? Wann war die letzte Einnahme?) Prämorbider Status: Ist der Patient bettlägerig, pflegebedürftig oder selbstständig? Patienten in der Stroke Unit ankündigen Welche Maßnahmen können bzw. sollten durchgeführt werden? Blutdrücke bis 200 mmHg sind zu tolerieren. Hier liegt kein Korrekturbedarf vor. Ein entgleister Blutzucker muss dagegen korrigiert werden. Auf ausreichende Oxygenierung des Patienten achten. Falls der Patient in einer Einrichtung ohne CT liegt bzw. die Bildgebung nicht unmittelbar stattfinden kann, muss die Verlegung in eine geeignete neurologische Klinik forciert werden! Unbedingt die Telefonnummer der Verwandtschaft, Pflegeeinrichtung oder Klinik notieren! Es ist essenziell, dass der behandelnde Neurologe sich für Rückfragen bezüglich der Krankengeschichte etc. bei der entsprechenden Einrichtung/Person melden kann. Kontrollfragen Welcher Score sollte initial von einem Laien bzw. Nicht-Neurologen genutzt werden, um einen Schlaganfall festzustellen? a) qSOFA-Score b) FAST-Score c) NIHSS d) CHA2DS2-VASc-Score e) BE FAST-Score Wofür stehen die Buchstaben „BE“ im BE FAST Score? a) B: Beinparese; E: EKG b) B: Bettlägerig; E: Eyes c) B: Balance; E: Eis-Test d) B: Balance; E: Eyes Wofür steht das T im BE FAST Score? Wieso ist das T wichtig? a) T: Test  Das T steht für Test, weil die Bereiche Balance, Eyes, Face, Arms und Speech getestet werden b) T: Thrombozytenaggregationshemmer  Die Thrombozytenaggregationshemmer müssen abgesetzt werden c) T: Tilidin  Schmerzmedikation ist das, worauf man am meisten achten muss d) T: Time  Die unverzügliche Einweisung von Schlaganfallpatienten in eine geeignete neurologische Klinik ist essentiell. „time is brain“! Welche Aussagen sind richtig? a) Blutdrücke im Bereich 180-200 mmHg müssen bei Stroke-Patienten unverzüglich korrigiert werden b) Den Blutzucker misst man heutzutage nicht mehr c) Mit der Einweisung des Patienten kann man sich Zeit lassen, da die Patienten klinisch stabil sind und eine Verschlechterung der Symptomatik sehr selten vorkommt d) Blutdrücke bis 200 mmHg sind tolerierbar e) den Blutzucker sollte man bei akut neurologisch auffälligen Patienten immer bestimmen Welche Informationen hinsichtlich der Zeit sind für den Arzt wichtig? a) Primär wäre es von Vorteil, wenn ein exakter Zeitpunkt für den Symptombeginn angegeben werden kann b) Primär geht man davon aus, dass der Schlaganfall im Schlaf aufgetreten ist c) Wenn der genaue Zeitpunkt des Symptombeginns nicht klar ist, gilt das Prinzip „last seen well“ d) Für den Arzt spielt es keine Rolle wann die Symptome erstmalig aufgetreten sind
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Sep 29, 2020 • 32min

Value-based healthcare: Was hat der Patient davon - Teil 2 mit Dr. Günther Jonitz * Querschnittsthemen

Der Präsident der Berliner Ärztekammer im Gespräch über evidence-based medicine, value-based medicine und die Zukunft des Gesundheitssystems Warum bist Du Arzt geworden? Warum gehst Du Morgens zur Arbeit? Schafft das aktuelle Gesundheitssystem die Voraussetzungen dafür, dass wir unsere Patienten optimal versorgen können? Diese und weitere Fragen besprechen wir in Teil 2 des Interviews mit Dr. Günther Jonitz, dem langjährigen Präsidenten der Berliner Ärztekammer. Bitte hör Dir zunächst den 1 Teil an, falls Du es noch nicht getan hast: Hier findest Du den entsprechenden Podcast In den dortigen Shownotes findest Du auch interessante Links und Literatur-Tips Rund um die Themen evidence-based medicine und value-based medicine. Günther Jonitz würde sich sehr über Kommentare und Anmerkungen freuen: Nehmt gerne Kontakt mit ihm auf: g.jonitz@aekb.de Twitter: #gjonitz Und denkt an unseren neuen Telegramm-Kanal: https://t.me/klinischrelevant
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Sep 27, 2020 • 36min

Pflegediagnosen - mit Prof. Markus Wübbeler * Pflegewissenschaft

Bedeutung, Ziele und Funktionsweisen von Pflegediagnosen Shownotes: Pflegediagnosen Der Klinisch Relevant Podcast liefert Ärztinnen und Ärzten, sowie Angehörigen der Pflegeberufe kostenlose und unabhängige medizinische Fortbildungsinhalte, die Du jederzeit und überall anhören kannst und die für Dich von ärztlichen und pflegerischen Kollegen konzipiert werden. Im heutigen Beitrag geht es rund um das Thema Pflegediagnosen, die Bedeutung für den Pflegeberuf, die Ziele, Funktionsweise und Arten von Pflegediagnosen. NANDA International Eine Pflegediagnose „ist eine klinische Beurteilung (clinical judgement) einer menschlichen Reaktion auf Gesundheitszustände/Lebens­prozesse oder einer Vulnerabilität für diese Reaktion eines Individuums, einer Familie, Gruppe oder Gemeinschaft. Eine Pflegediagnose stellt die Grundlage für die Auswahl der Pflegeinterventionen zur Erzielung von Outcomes dar, für die die Pflegefachpersonen verantwortlich sind." Die Seiten der NANDA Organisation bieten weitere Informationen über Pflegeklassifikationssysteme und ihre Methodik: https://nanda.org/ Buchempfehlung: Pflegediagnosen und Pflegemaßnahmen Das praktische Handbuch zum Pflegeprozess hilft Pflegenden, Merkmale und Ursachen von Pflegediagnosen zu erkennen, Daten des Pflegeassessments zu ordnen und Pflegediagnosen mit einheitlichen Begriffen zu benennen. Es bietet begründete Pflegeziele, Pflegemaßnahmen und -interventionen und gibt Hinweise zur Patientenedukation und Entlassungsplanung. Marilynn E. Doenges, Mary Frances Moorhouse, Alice C. Murr (Autoren) Maria Müller Staub, Jürgen Georg, Claudia Leoni–Scheiber (Herausgeber) Buch | 2018 | 6., vollst. überarb. u. erw. Aufl. Hogrefe (Verlag) 978-3-456-85831-9 (ISBN)
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Sep 22, 2020 • 27min

Value based healthcare: was hat der Patient davon? Teil 1- mit Dr. Günther Jonitz * Querschnittsthemen

Warum Evidenz-basierte Medizin und das Outcome unserer Patienten unbedingt in die Bewertung von ärztlichen Interventionen einbezogen werden müssen Günther Jonitz ist bereits seit 1999 Präsident der Berliner Ärztekammer und ein Querdenker, wie er selber sagt. Er ist zudem im Vorstand der Bundesärztekammer und des Marburger Bundes tätig und hat bereits das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen bekommen. Im Zentrum seiner politischen Arbeit stehen die Themen "Evidenz-basierte Medizin" und "Value-based Healthcare" Im Interview mit Ihm sprechen wir genau über diese Themen und warum Günther Jonitz denkt, dass unser aktuelles Gesundheitssystem tot ist und dringend verändert werden muss. Entstanden ist ein wahnsinnig spannendes und inspirierendes Interview, das mich sehr zum Nachdenken gebracht hat. Offensichtlich nehmen viele Kolleginnen und Kollegen das System in sie arbeiten als gegeben und unveränderbar hin. Aufgrund der Dauer des Gesprächs haben wir das Podcast-Interview in zwei Teile geteilt. Hier hörst Du heute den ersten Teil! Hier noch ein paar Links zum Nachlesen: 1. Rückkehr zum Kern ärztlichen Handels- ist Value-Based Healthcare ein Weg? 2. Shifting to triple value healthcare: Reflections from England 3. Wert und Nutzen für den Patienten im Fokus Zum Schluss noch eine Buchempfehlung: Bessere Ärzte, bessere Patienten, bessere Medizin; herausgegeben von Gerd Gigerenzer und J.A. Muir Gray
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Sep 15, 2020 • 9min

Zufällige Nebennierenraumforderungen - mit Stephan Schwarz * Radiologie

Wie Du Raumforderungen der Nebenniere anhand von radiologischen Untersuchungstechniken einordnen kannst! Zufällige Nebennierenraumforderungen In ca. 1-4% der Abdomen-CTs findet sich eine kleine Nebennierenläsion. Grund genug sich einmal mit den radiologischen Differenzierungs-möglichkeiten auseinanderzusetzen. Stephan Schwarz ist Facharzt für Radiologie und arbeitet als Oberarzt im Klinikum Dortmund und führt Dich durch diesen Fortbildungsbeitrag. Zufällige Nebennierenraumforderungen oder Inzidentalome sind Raumforderungen der Nebenniere, deren Ätiologie wir nicht kennen und daher weiter abgeklärt werden müssen. Abhängig von der Größe der Raumforderung kann man Aussagen zu der Wahrscheinlichkeit der Malignität machen: unter 4 cm Größe: Risiko eines Nebennierenrinden-CA unter 2 % 4-6 cm Größe: ca. 6 % Risiko > 6cm: ca. 25% Läsionen unter 4 cm Größe sind überwiegend gutartige Nebennierenadenome, davon sind ca. 70% fettreich. Im CT sind 3 Methoden zur Abschätzung, ob es sich um eine Adenom-typische Veränderung handelt verfügbar: ROI-Messung Histogramm-Analyse Wash Out In der MRT kann man das sog. **Chemical Shift Imaging **benutzen. Falls es sich um einen Adenom-untypsichen Befund handelt kommen folgende Differential-Diagnosen in Betracht: Phäochromozytome Metastasen Nebennierenrinden-Carcinome Zysten Myelolipome Viel Spaß beim Hören! Empfohlen seien Dir auch 2 weitere Podcasts, die Stephan bereits mitgestaltet hat und die im Klinisch Relevant Podcast veröffentlicht worden sind: Podcast #44: COVID-19: Radiologische Veränderungen der Lunge 2. Podcast #52: Idiomatische intracranielle Hypertension: seltene Kopfschmerzursache
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Sep 11, 2020 • 32min

Berufsständische Vertretung der Pflegeberufe: Die Pflegekammer - mit Prof. Markus Wübbeler * Pflegewissenschaft

Pflegekammer: Stärkung der Interessen der Pflegeberufe oder bürokratisches Monster? Berufsständische Vertretung – Die Pflegekammer Der Klinisch Relevant Podcast liefert Ärztinnen und Ärzten, sowie Angehörigen der Pflegeberufe kostenlose und unabhängige medizinische Fortbildungsinhalte, die Du jederzeit und überall anhören kannst und die für Dich von ärztlichen und pflegerischen Kollegen konzipiert werden. Im heutigen Beitrag geht es rund um das Thema der Pflegekammer, die Aufgaben einer Pflegekammer, Kritikpunkte, internationale Vergleiche und die wichtigsten Fragen an die berufsständische Vertretung der Pflege. Zum Wohle der Gesellschaft? Ein internationaler Vergleich von Ausgestaltung und Wirkung der berufsständischen Selbstverwaltung von Pflegekräften Sie haben eifrige Verfechter, aber auch vehemente Gegner: Pflegekammern. Die einen versprechen sich davon die Stärkung des Pflegeberufs, die anderen befürchten ein bürokratisches Monster. Was Pflegekammern leisten können und was nicht, beleuchtet die Autorin Dr. Antje Schwinger – auch mit Blick ins europäische Ausland. Kurzversion: https://www.gg-digital.de/2019/03/pflegekammer-als-starke-klammer/index.html Doktorarbeit zum Thema: https://media.suub.uni-bremen.de/handle/elib/1177 Stimmen zur Pflegekammer: Was kann eine Pflegekammer für den Pflegeberuf erreichen? Was kann eine Pflegekammer für Pflegende erreichen, was ohne eine Kammer nicht möglich wäre? Die Vizepräsidentin der rheinland-pfälzischen Pflegekammer, Sandra Postel, hat auf der 40. Fortbildung für Pflegende die Antworten dazu. Interview mit Sandra Postel: https://www.youtube.com/watch?v=GLeHxPpzvnc Erste Pflegekammer in Deutschland: Die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz Die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz ist die erste berufsständische Vertretung für Pflegende in Deutschland. In unseren Gremien arbeiten beruflich Pflegende aus der Praxis, aus der Wissenschaft und aus der Pädagogik zusammen daran, den Pflegeberuf weiterzuentwickeln. Link: https://www.pflegekammer-rlp.de/index.php/startseite.html Streit um Pflegekammern: Bericht des NDR Niedersachsens Pflegekräfte diskutieren: Was bringt die Pflegekammer? Stärkt sie ihre Interessen oder handelt es sich um ein teures, "bürokratisches Monster"? Ein Bericht der NDR Sendung Panorama 3. Beitrag unter: https://www.youtube.com/watch?v=Y0LhEym1HlQ
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Sep 8, 2020 • 27min

Healthy Docs : Gesunde Ärzte für gesunde Patienten - mit Dr. Tina Petersen * Querschnittsthemen

Warum Ärzte so wenig auf Ihre eigene Gesundheit achten und was Du dagegen tun kannst Healthy Docs Dr. Christina Petersen arbeitet als Allgemeinmedizinerin in einer hausärztlichen Praxis, praktiziert auch nach traditionell chinesischen Aspekten und coacht Ärzte. Darüber hinaus hat Sie das Buch "Intuitiv gesund" geschrieben und spricht in Ihrem Podcast "Healthy Docs" über die Themen Arztgesundheit, ganzheitliche Medizin und Prävention. Im Interview mit Tina sprechen wir darüber, warum Ärztinnen und Ärzte sich häufig selbst "vernachlässigen" und sich für Ihre Patienten aufopfern, ohne auf die Folgen für sich selbst zu achten. Sie erzählt von Ihren eigenen Erfahrungen mit dem Medizinstudium und dem Beruf als Ärztin, der Ihr oft alles abverlangt hat. Nach einer Auszeit von mehreren Monaten, begann Tina sich selbst und Ihre Bedürfnisse besser kennen zu lernen und damit änderte sich auch Ihr Berufsleben. Heute ist es Ihre Mission auf das Thema Arztgesundheit aufmerksam zu machen und Ihre Erfahrungen und Tips an betroffene Kollegen weiterzugeben. Alle weiteren Informationen zu Tina findest Du auf Ihrer Internet-Seite www.intuitiv-gesund.de Viel Spaß beim Hören!
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Sep 1, 2020 • 21min

Viantro: Well being für Ärzte - mit Kim Kernbichler * Querschnittsthemen

Wie schafft man wieder gute und attraktive Arbeitsbedingungen für Ärzte? Viantro: eine Job-Vermittlungs-Plattform, die sich dem "well beeing" von Ärzten verschrieben hat Im heutigen Interview sprechen wir mit Kim Kernbichler, dem Gründer von Viantro, einer Karriereplattform für Ärzte. Job-Vermittlungsplattformen gibt es viele - Viantro möchte sich daher von anderen Mitbewerbern abheben, in dem besonders großen Wert auf gute Arbeitsverhältnisse und das "well beeing" der Kunden gelegt wird. Kim ist schon seit seiner Jugend unternehmerisch tätig und hat mehrere Start Ups gegründet. Er hat aber auch selbst als Arzt klinisch gearbeitet und kennt das "System" also von innen. Wir sprechen im Interview nicht nur über das Gründen von Unternehmen und das Schauen über den Tellerrand der klassischen Mediziner-Karriere, sondern auch über die typischen Probleme im Arbeits-Alltag eines Arztes: Überstunden, zu wenig Zeit für Patienten, zu wenig Zeit für die Familie, Nacht- und Wochenenddienst, Bürokratie und so weiter... Wir sprechen vor allem aber auch über mögliche Lösungen. Das Wohl unserer Patienten ist untrennbar mit dem Wohl der Behandler verknüpft, so Kims Meinung. Wer Kim sprechen hört, der spürt, dass er etwas verändern möchte und dass sein Unternehmen für eine Verbesserung der Arbeitsverhältnisse von Ärzten sorgen soll. Alles weitere zu Viantro findet Ihr auf der Website.

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