she drives mobility

Katja Diehl
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Aug 28, 2022 • 38min

Annika Joeres: Sind deutsche Städte und Regionen auf die Klimakatastrophe vorbereitet?

Passende Nachfolge zum Podcast mit Roda Verheyen über Klimaklagen gegen Volkswagen und RWE: Mein Gespräch mit Annika Joeres, die sich mit Susanne Götze die Prävention gegen die Auswirkungen der Klimakatastrophe angeschaut hat. Spoiler: Nicht vorhanden. Klima außer Kontrolle – so heißt nach „Klimaschmutzlobby“ das aktuelle gemeinsame Buch von Annika Joeres und Susanne Götze. Ihr Fazit: „Wir haben in Deutschland eine echte Anpassungslücke. Die meisten fühlen sich sicher – aber das sind wir nicht mehr. Nach unseren Recherchen sind wir nur mangelhaft auf die Folgen der Klimakrise vorbereitet. Wir haben exklusiv alle 400 Kreise und kreisfreien Städte gefragt, ob sie schon Pläne für den Schutz ihrer Bevölkerung vor Extremwetter haben, wie etwa die Zentren mit Bäumen gegen Hitze zu wappnen oder Rückhaltebecken für Starkregen zu schaffen. Die Ergebnisse sind erschreckend. Unser Eindruck ist: Städte, Landesregierungen und Bundesregierung fangen gerade erst an, sich mit Klimaschutz zu beschäftigen, also Emissionen einzusparen. Die meisten Verantwortlichen beschäftigen sich aber noch nicht mit der Anpassung und den Folgen einer aufgeheizten Welt. Dabei riskieren wir unsere Gesundheit sowie hohe materielle und wirtschaftliche Schäden: Weil Hitze für ältere und vorerkrankte Menschen lebensbedrohlich ist, weil Kraftwerken ein Blackout droht, weil mit konventionellem Anbau die Ernten verdorren und Wälder sterben, weil Hochwasser Häuser wegreißen. Vorsorge ist immer günstiger – beim Klimaschutz wie bei der Anpassung. Reagieren wir erst, wenn die Katastrophe da ist, zahlen wir als Steuerzahler alle drauf.“ Ich habe dabei neben den allgemeinen Erkenntnissen aus der Recherche mit Annika und den hoffnungsmachenden Worten von Maja Göpel im Vorwort (Diese Reise der Journalistinnen durch Städte, Moore, Landwirtschaftsregionen und Waldgebiete ist es, die bei allen Warnungen auch Mut macht, und ein neues Verständnis erlaubt für die faszinierenden Möglichkeiten, Infrastrukturen so umzugestalten, dass sie mit der Natur und für die Menschen funktionieren. Nicht gegen sie.)vor allem auch das Augenmerk auf die Situation in unseren Städten aber auch Dörfern gelegt, die durch den Autoverkehr und die dafür errichtete Infrastruktur gelegt. Natürlich sorgt die Versiegelung durch Autoflächen für enorm große Probleme. Aber auch das Aufhitzen der geparkten Autos gerät immer mehr in den Fokus bei der Abwehr von Hitzeinseln in unseren Lebensräumen. Es braucht Korridore, in denen die Frischluft zirkulieren und die Städte abkühlen können, es braucht den Rückbau von geschlossenen Asphaltflächen für Autos zu Flächen für Menschen, die Regen wieder aufnehmen können. Es braucht Grün und Blau. Also Begrünung und Bewässerung. Dies wird nur möglich, wenn wir dem Auto vor allem die Privilegien wieder nehmen, die sie über unseren Raum erhalten haben. „Wir sollten uns überlegen, was uns unsere Sicherheit, unser Leben und unser Wohlbefinden wert ist. Klimavorsorge ist umsetzbar, sobald Politik und Bürgerinnen und Bürger verstehen, dass wir keine andere Wahl haben: Die Klimakrise ist da. Die vergangenen Hitzewellen, die Katastrophe im Ahrtal waren vergleichsweise kleine Vorboten unseres künftigen Alltags. Mit dieser Perspektive sollten Städte, Firmen und die Bundesregierung ihr Budget sinnvoll einsetzen und bei jeder Investition überlegen, ob sie auch der Anpassung dienen kann.Aber zuallererst müssen wir erst einmal verstehen, wie sehr sich unsere Umwelt ändern wird – und dass jeder Einzelne künftig mit Hitzewellen und Starkregen zurechtkommen muss. Es gibt sehr teure Umbauten wie Rückhaltebecken aber auch recht simple Sachen, die uns nicht nur schützen, sondern unser Leben sogar ganz unmittelbar verbessern. Konkret kann jeder der einen Garten hat, für Bäume und Schatten sorgen und selbst Fahrradfahren hilft langfristig: Weil für Radwege Städte weniger betoniert werden müssen als für Autos und die Luft sauberer ist. Möglich wäre es auch, sich auf der Arbeit, in der Familie oder bei seinem Lokalpolitiker dafür einzusetzen, die Anpassung ernst zu nehmen und sie konkret umsetzen zu wollen.“Ähnlich wie Roda Verheyen sieht auch Annika Joeres hier die Notwendigkeit juristischer Wege. Neben dem zivilen Engagement. Für Barrierefreiheit oder zum Sprachen lernen: Hier findet ihr das vollständige Transkript zur Folge: Hier gehts zum Transkript Transkription unterstützt durch AI Algorithmen von Presada (https://www.linkedin.com/company/presadaai/)
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Aug 14, 2022 • 48min

Roda Verheyen: Wo keine Klägerin - da keine Richterin? Warum sind Klimaklagen ein wichtiges Mittel gegen die Klimakatastrophe?

Auf meiner Lesereise für Autokorrektur bin ich vielen verzweifelten Menschen begegnet: „Die wollen hier allen Ernstes eine neue Umgehungstraße bauen!“ „Hier soll bald eine Autobahn lang führen, wo heute noch ein gesunder Mischwald steht!“ Und – für mich vor fünf Jahren noch undenkbar – ich habe dazu geraten, zu klagen. Die Mühlen der fossilen Maschinen durch deutsche Gerichte zu stoppen. Hoffentlich so lange, bis die Vernunft auch in die Köpfe und Handlungen Jener gedrungen ist, die heute noch die fossile Maschine am Laufen halten. In den vergangenen Jahren haben Gerichte die Kahlschläge im polnischen Białowieża-Nationalpark untersagt, sie ordneten einen Stopp der Rodungen im Hambacher Forst an, sie setzten Fahrverbote in deutschen Innenstädten aufgrund von Klagen der Deutschen Umwelthilfe durch. In den USA verklagen Jugendliche die Regierung, weil ihnen deren Tatenlosigkeit die Chance nimmt, ein glückliches Leben in der Zukunft zu führen. In der Schweiz sind es Senior:innen, die klagen, weil nachweislich vor allem Frauen über 60 Jahre sehr gefährdet durch die Klimakatastrophe sind. Im März 2021 erklärte das Bundesverfassungsgericht die Klimapolitik der Bundesregierung für verfassungswidrig. Im Sinne des Handelns für zukünfitge Generationen, denen aktuelles politisches Handeln stets verpflichtet sein wollte. Auch an diesem Erfolg hatte Roda Verheyen großen Anteil. Die ZEIT schreibt: „Ein Urteil, das viele überrascht hat. Es ist deshalb so eine Sensation, weil es erstmals festhält, dass Klimaschutz ein Grundrecht ist – und einklagbar. Dieser Verweis auf die Grund- und Menschenrechte eröffnet Anwälten wie Verheyen nun viele Möglichkeiten für erfolgreiche Verfahren.“ Wenig später entschied ein niederländisches Gericht, dass der Shell seine CO₂-Emissionen bis 2030 um 45 Prozent senken muss. Damit begann die Sicht auf Konzerne, die wie Staaten zu behandeln seien. Es war das erste Mal, dass ein Gericht einen privaten Konzern verpflichtete, Klimafolgen abzuwenden. Und es war der Start für eine neue Sicht auf die Möglichkeiten von Justitia. Lokal bis global. An Gerichten hat eine Zeitenwende begonnen: Umweltrecht ist zu einer überzeugenden Waffe im Kampf gegen die Klimakrise geworden. „Sehr geehrter Herr Dr. Diess“, schreibt sie Anfang September an den Chef von VW. Im Auftrag von Greenpeace fordert Verheyen den zweitgrößten Autobauer der Welt dazu auf, spätestens ab dem Jahr 2030 keine Verbrennerautos mehr zu verkaufen und seinen CO₂-Ausstoß um 65 Prozent gegenüber 2018 zu senken. Sollte sich der Konzern nicht dazu bereit erklären, werde man „zur Klage raten“. Zeitgleich haben BMW und Daimler Schreiben bekommen, von Verheyens Kollegen Remo Klinger im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe. Es ist ein koordinierter Angriff auf breiter Front. Auch Klinger ist ein von der Wirtschaft gefürchteter Umweltanwalt, der 2018 die Dieselfahrverbote erstritt. Wir sprechen über die Klage gegen Volkswagen, die Klage gegen RWE – beide sind flanktiert von Bauern, die hohe Einbußen aufgrund der Klimakatastrophe erleiden. Bei der Klage gegen VW kommt zudem hinzu, dass es ein Ausstiegsdatum aus dem Verbrenner-Auto geben muss, das weit vor dem anvisierten 2035 liegt – und 65 Prozent weniger Emissionen. „Hochglanzbroschüren haben vielleicht zuvor genügt, das lenkt nicht mehr ab. Wir wollen echte Veränderung“, so Roda Verheyen. Sie erklärt mir und damit euch Zuhörenden die unterschiedlichen Ebenen von Gesetzgebung in der EU, in Deutschland, dem Lobbyismus, aber auch den Möglichkeiten, die manche Urteile eröffnen. So zum Beispiel das Recht auf Gesundheit. Das habe ich in vielen der Städte, die ich grad auf meiner Interrailtour besuche, nicht umgesetzt gesehen. Es gab Warnungen vor schlechter Luftqualität, ich hatte Atemprobleme und war wenig belastbar – aus einer Kombination von großer Hitze und Abgasen heraus. „Natürlich können Menschen klagen, dass ihre Gesundheit geschützt wird!“, so Roda Verheyen „Das Treibhausgasbudget ist die Grundlage allen Handelns – das hat das Bundesverfassungsgericht entschieden. Das erkennt VW nicht an, stattdessen will der Konzern noch viele Jahre Millionen von Benzin- und Diesel-Autos verkaufen. Aber er muss nicht nur in Europa aus dem Verbrenner aussteigen, sondern global. Allein VW verursacht mit seiner Jahresproduktion so viel CO2 wie ganz Australien, und der jährliche globale CO2-Ausstoß der gesamten deutschen Autoindustrie übersteigt die Emissionen von ganz Deutschland. Um es klar zu machen: Das ist kein Spiel. Das sind große Player der industriellen Weltwirtschaft, viele Arbeitsplätze sind global betroffen. Für diese müssen wir auch Verantwortung übernehmen. Darum haben wir die Anträge auch konstruktiv formuliert – ein Plädoyer für ein gerechtes, klimaneutrales Wirtschaften, ein Aufruf, die Transition zu beschleunigen auch im Interesse der Arbeitnehmer:innen.“ So ein Ausschnitt aus einem Interview mit Roda im Greenpeace-Magazin. „Klimaschutz ist Menschenrecht“, sagt die Greenpeace-Anwältin Dr. Roda Verheyen, Partnerin der Hamburger Kanzlei Günther. Jedes Gericht müsse sich fragen, wen das Recht letztlich schütze: „Den Planeten und die Menschen, die darauf leben wollen, oder die Interessen einiger Konzerne.“ Wer Klimaschutz verzögere, schade anderen und verhalte sich damit rechtswidrig. Am 9. September geht es in Detmold um die nächste Entscheidung gegen Volkswagen. Roda ist es dabei nicht so wichtig, zu siegen – auch wenn sie bis in die letzte Instanz gehen wird. Ihr ist es wichtig, dass innerhalb der anderthalb Jahrzehnte, in denen sie hier juristisch tätig ist, national und international immer mehr Menschen auch vor Gerichten „Einspruch“ erheben und ihr Recht auf ein menschengerechtes Leben auch in der Zukunft ihrer Kinder und Enkelkinder einklagen. Wöchentlicher Newsletter? Hier: steadyhq.com/de/shedrivesmobility Um diesem und anderen wichtigen Themen mehr Sichtbarkeit zu geben, freue ich mich über eure Bewertungen für meinen Podcast #SheDrivesMobility auf den einschlägigen Portalen. Danke für euren Support! Für Barrierefreiheit oder zum Sprachen lernen: Hier findet ihr das vollständige Transkript zur Folge: Hier gehts zum Transkript Transkription unterstützt durch AI Algorithmen von Presada (https://www.linkedin.com/company/presadaai/)
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Jul 31, 2022 • 51min

Maren Urner: Wie werden wir glücklich und brauchen wir dann noch große SUVs?

Bestsellerautorin, Neurowissenschaftlerin, Professorin, Co-Gründerin von perspective daily – es ist schwierig, mit nur einem Atemzug zu beschreiben, was Maren Urner alles macht und bewegt. Und natürlich ist die Titelfrage bewusst provokant gewählt. Auch eine smarte Forschende wie Maren hat das Rezept für persönliches Glück noch nicht gefunden – weil es das nicht gibt. Glück ist unfassbar persönlich, kein Dauerzustand, sondern ein Momentum und von vielen Dingen abhängig. Da Maren nicht nur ein Buch geschrieben hat (ihr aktuellstes ist „Raus aus der Dauerkrise“) und weil sie als Hirnforscherin spannende Hinweise gibt, wie wir endlich aus der Angststarre in das positive Denken und dann auch Handeln kommen, war es ECHT schwer, nicht gleich drei Stunden Podcast aufzunehmen. Wir haben uns grob auf drei Blöcke beschränkt. Block 1: Konstruktiver Journalismus. Maren entdeckte vor ein paar Jahren das Konzept und die Notwendigkeit des Konstruktiven Journalismus, der nicht ausschließlich Probleme aufzeigt, sondern auch Lösungsansätze diskutiert. Dieser war jedoch im Vergleich zu anderen Ländern noch kaum ausgeprägt. Was lag da näher, als perspective daily zu gründen? 2016 ging sie diesen Schritt zusammen mit Han Langeslag, das als erste werbefreie Online-Magazin für Konstruktiven Journalismus zu etablieren, und war dort Geschäftsführerin und Chefredakteurin bis März 2019. Als sie einen Ruf an die Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft erhielt, ließ sie dieses Amt ruhen. Aktuell braucht perspective daily eure Hilfe. Es gibt eine Rettungsaktion, die ihr hier findet. „Werde jetzt für 79 Euro Mitglied und sichere gemeinsam mit anderen die Zukunft von Perspective Daily!“ Block 2: Warum haben wir verlernt, glücklich zu sein, ohne überbordend zu konsumieren? Und dazu gehört natürlich auch unser Hunger nach einem immer größeren Auto, nach immer ferneren Reisen und nach einer Hypermobilität, die es vor dem Auto so nicht in unserer Gesellschaft gab. Maren hat zwei Dinge, die sie immer wiederholt, weil sie so wichtig sind: Die Feststellung: Alles beginnt im Kopf! Die Frage: Worum geht es wirklich? Mit diesem Blick schaut Maren auch auf den Begriff „Krise“, der aktuell omnipräsent ist. Corona, Klima, Überfall auf die Ukraine, brennende Kontinente, Flüchtende… die Liste an Krise ist unendlich. Aber sind das wirklich noch Momente – oder sind wir vielmehr dauerhaft in diesem Zustand und sollten lernen, positiv und konstruktiv mit diesem umzugehen? Auch Glück ist nach Maren nicht von der Intensität des einzelnen Momentes am nachhaltigsten, sondern wenn es sich wiederholt – am besten auf unterschiedliche Weise. Und damit kommen wir auch schon zum Kern: Die Menschheit in der Bedeutungskrise? Wir wissen einfach nicht, was uns glücklich macht. Deswegen sind alle materiellen Statussymbole der fossilen Welt auch etwas, das wie ein toxischer Kreislauf anmutet: Es muss immer noch mehr, noch teurer, noch beeindruckender werden. Und damit hat der fossil basierte Kapitalismus ein Hamsterrad der Abhängigkeiten geschaffen, die immer größer werden, während – um pathetisch zu werden – die Seele immer leerer wird. Denn weder macht Geld glücklich, noch die Dinge, die wir uns davon kaufen und die außerhalb der grundsätzlichen Basisversorgung liegen. Maren zitiert hier Bronnie Ware, die als Sterbebegleiterin protokolliert hat, was Menschen sich auf dem Sterbebett wünschen. Und nein, da wünscht sich niemand, ein noch größeres Auto gekauft oder mehr gearbeitet zu haben. I wish I’d had the courage to live a life true to myself, not the life others expected of me. I wish I hadn’t worked so hard. I wish I’d had the courage to express my feelings. I wish I had stayed in touch with my friends. I wish I had let myself be happier. Life is a choice. It is YOUR life. Choose consciously, choose wisely, choose honestly. Choose happiness. Block 3 ist daher auch der Lösung gewidmet: Raus aus dem statischen, rein ins dynamische Denken! Es war Maren und mir wichtig, im letzten Drittel die Zeit zu nutzen, den Weg zu beschreiben, der raus aus dem persönlich „Un-Glück“, rein in das persönliche Glück und damit eben auch in eine Gesellschaft führt, die sich erlaubt, wirklich glücklich zu sein. Einer von Marens PLOPP-Momenten war ein handgeschriebener Zettel, den sie auf einer Wanderung las: „Augen auf und durch.“ stand dort. Genau! Eben nicht die Augen verschließen, vor dem, was ist, sondern aktiv durch Situationen gehen, die wir am liebsten umgehen möchten. Und dazu gehört natürlich die notwendige gesellschaftliche Transformation – und das Verändern unserer Abhängigkeit von Statussymbolen wie einem sinnlos großen Auto. Es geht um uns, das ist doch gut! Aber es geht um uns als Teil einer Gemeinschaft, die sich nicht mehr im Gegeneinander und in Kämpfen erschöpft, die das aktuelle System nur bestärken, sondern es geht darum, gemeinsam FÜR etwas zu kämpfen. Neue Verbindungen einzugehen. Beginnend bei uns selbst, aber auch mit Menschen, die wir zuvor als „die anderen“ etikettiert haben. Es geht um unsere Werte, um Humor, um das Training von Mut als Muskel. Da warten so viele neue Dinge, so viele tolle Menschen, mit denen wir alles zum Besseren verändern werden. Dazu gehört aber auch, Gewohntes zurückzulassen – und dazu gehört, nicht mehr dem statischen, bequemen Denken zu folgen, sondern das dynamische zu trainieren. Das ist zu Beginn anstrengend, aber die Anstrengung lohnt. Maren hat mir richtig Mut und Hoffnung injiziert, ich hoffe, es geht euch genauso! HIer erfahrt ihr alles über Maren, ihre Arbeit, ihre Medienauftritte. 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Jul 17, 2022 • 1h 9min

Die UBER-Files - welche Schwächen offenbaren die Enthüllungen und welche Konsequenzen müssen wir ziehen?

Mehr als 150.000 Euro pro Monat hat das selbstbezeichnete Mobilitäts-Startup – das meiner Meinung nach schlicht eine weitere Plattform ohne gesellschaftlichen Mehrwert ist – Uber zwischen 2014 und 2017 für Lobbyarbeit in Deutschland ausgegeben. Das geht aus einer umfassenden internationalen Recherche von 180 Journalist:innen unter Koordination des Internationalen Konsortiums Investigativer Journalistinnen und Journalisten (ICIJ) und dem britischen Guardian hervor, in der 124.000 vertrauliche Dokumente ausgewertet und eingeordnet wurden. Wenige Tage nach der Veröffentichung habe ich mit der NDR-Journalistin Catharina Felke, Michael Oppermann, Geschäftsführer beim Bundesverband Taxi und Mietwagen, Dr. Jan Schilling, Geschäftsführer ÖPNV beim Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, und Stefan Gelbhaar, verkehrspolitischer Sprecher der Bündnisgrünen im Bundestag darüber gesprochen, was die Recherche ergeben hat, aber vor allem auch, was wir aus den schockierenden Erkenntnissen lernen sollten. Alle drei Herren haben dabei auch ihre jeweiligen Rollen reflektiert: Wie affin sind wir für „laute“, aber einseitige Nachrichten? Welche Studien haben wir als Grundlage von Enscheidungen? Wie können gesetzliche Entscheidungsprozesse schneller werden, um weniger Missbrauch wie durch Uber geschehen, einzudämmen? Wie bauen wir Kontrollinstanzen in den Kommunen auf? Catharina freute es sehr, dass die Rechercheergebnisse und damit eine intensive journalistische Arbeit auf solch positive Resonanz stieß – während das allgemeinen Echo eher negativ war, vor allem von Seiten der „Täter:innen“ in dieser Causa. „Aber auch wir Medien müssen uns die Frage stellen: Wie kann es sein, dass Lobbyagenturen sich für 4.000 Euro einen Artikel in der FAZ kaufen können? Wie bleiben wir unabhängig genug, um Geschäftsmodelle wie die von Uber neutral zu bewerten? Wie gehen wir in unserer Branche mit einem Verlag wie dem Axel-Springer-Verlag um, der hier eine sehr unjournalistische Rolle gespielt hat?“ Abschließend habe ich mit den drei Herren noch über die erfreulichen Auswirkungen des 9-Euro-Ticket gesprochen, was auf dieses folgen könnte und wie auch Taxiunternehmen Teil des neuen Mobilitätssystems vor allem auf den Land werden. Diese Folge ist eine Folge der Hoffnung für mich, dass wir uns endlich auf regionale Mobilitätswende besinnen und damit auf den einzig sinnvollen Weg. Über die Uber-Cases. Ich zitiere die Tagesschau: „Das zentrale Ziel der viele Hunderttausend Euro schweren deutschen Kampagne war jedenfalls klar: Das Personenbeförderungsgesetz, das Ubers Kerngeschäft verhinderte, sollte im Sinne des US-Konzerns geändert werden. Uber wies Fricke und das deutsche Team in einer E-Mail an, absolutes Stillschweigen über die Tätigkeit für das Unternehmen zu bewahren. In täglichen Telefonaten und wöchentlichen Reports analysierten die Lobbyisten die mediale Berichterstattung, dokumentierten Treffen, teilten Briefings und planten nächste Schritte. Im Fokus stand für die Kommunikationsberater die direkte Einflussnahme auf die Politik. Akribisch trugen sie Daten zu Entscheidungsträgern zusammen, die für den Konzern wichtig sein könnten, vom damaligen Verkehrsminister Dobrindt und seiner Staatssekretärin Dorothee Bär, über Bundestags- und Landtagsabgeordnete und Bürgermeister bis hin zu Mitarbeitern von Landratsämtern. In Schaubildern wurden die Akteure in zwei Kategorien sortiert: Wie mächtig ist die Person und inwieweit wird sie als Uber-freundlich eingeschätzt. Nicht selten fanden sich zu den jeweiligen Personen äußerst persönliche Einschätzungen. „Neigt zur Untätigkeit, ist aber vielleicht durch den großen Namen [gemeint ist Uber] beeindruckt“, ist etwa zu einer Landratsmitarbeiterin in Bayern vermerkt. Die Unterlagen dokumentieren insbesondere die Praktiken und internen Anstrengungen des US-Konzerns im Bereich des Lobbying von 2013 bis 2017, einer Zeit in der Uber aggressiv weltweit expandierte. Koordiniert durch das Internationale Konsortium Investigativer Journalistinnen und Journalisten (ICIJ) und dem „Guardian“ hat ein internationales Team von mehr als 180 Journalistinnen und Journalisten die Uber Files in den vergangenen Monaten ausgewertet. An den Recherchen waren unter anderem „Le Monde“, die „Washington Post“, der „Indian Express“, „El Pais“ und zahlreichen andere beteiligt. In Deutschland arbeiteten Reporterinnen und Reporter von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ an dem Uber Files.“ Für Barrierefreiheit oder zum Sprachen lernen: Hier findet ihr das vollständige Transkript zur Folge: Hier gehts zum Transkript Transkription unterstützt durch AI Algorithmen von Presada (https://www.linkedin.com/company/presadaai/)
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Jul 3, 2022 • 31min

Celina Negro: Why do we need new communicative framings to win people over to the path to a car-free society? And what do these look like?

Both pull and pull measures are needed for a transformation towards sustainable mobility There is an „Implementation gap“: pull measures are politically preferred due to fear of low public acceptance of push measures, among other reasons. Mobility research and planning: focus on how to best combine different measures, but not the importance of communication The work is not a „how to do it“ guide, but is about working out which aspects should be taken into account with regard to public acceptance. Conclusion and proposed solutions and suggestions:New approach: Problematise congestion, parking, increasing number of cars and focus on structural problems (guiding principle of the car-right city) instead of problematising individual behaviour. It has greater potential to cause a critical reflection of the status quo and thus agreement that something has to change about the current situation. These arguments are more tangible, less likely to lead to a sense of attack on oneself and the current mobility style. Interplay of problematisation and solutions: Initiative: reduction of private cars is the solutionNot all of the problems mentioned can be solved by reducing the number of private cars. It also requires infrastructural changes as well as societal and institutional changes.A focus on car reduction alone therefore makes the arguments less convincing for many. Motivational function: Vision of a liveable cityInitiative: Vision of a liveable city leads to a better quality of lifeMany people understand the campaign as a conflict between car drivers and cyclists, the vision is not in the foreground (e.g. strong focus on forms of transport and comparison between bicycles and cars in the problematisation).The frame of a liveable city is not yet an established idea in people’s minds. There is a lot of uncertainty about what a liveable city means, how mobility and quality of life are related.Whether people understand and share the vision is one of the most important points for acceptance of restrictive measures. On the one hand, imagination is related to experiences and their evaluations (e.g. satisfaction with parklets), but also the way of communicating the visions must appear realistic. Rhetorical means and visual materialThe term car-free should be avoided. It does not correspond to reality and creates unnecessary resistance.Visual material: futuristic drawings convey a utopian image, pictures of real people ensure that people can identify with the goals and goals seem realistic. Ideas (frames) that stand in the way of restrictive measures: Cars are an integral part of modern cities and societies. free choice of transport is considered a fundamental right economy is dependent on revenues from the car industry and related services Car-restrictive measures are an idea of the Green Party Car-reducing measures ruin retail trade Problematisation of automobility Initiatives emphasise health, road safety, land use justice, environmental impactThis is of „too familiar“ and not tangible / directly perceptible Aims at rational decision making Built on the knowledge deficit model (which does not actually exist, but is subjectively not necessarily perceived as „true“) Strong focus on comparisons between forms of transport Leads to people feeling personally attacked Für Barrierefreiheit oder zum Sprachen lernen: Hier findet ihr das vollständige Transkript zur Folge: Hier gehts zum Transkript Transkription unterstützt durch AI Algorithmen von Presada (https://www.linkedin.com/company/presadaai/)
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Jun 19, 2022 • 35min

Christoph Krachten: Warum hinkt die deutsche Autoindustrie Tesla seit Jahren hinterher?

Christoph Krachten ist Wissenschaftsjournalist, Buchautor, TV-Moderator. Ich habe ihn in diesem Internet kennengelernt und fand spannend, wie er als jahrzehntelang umtriebiger Rechercheur, erster im großen Stil erfolgreicher YouTuber und Journalist auf die Elektromobilität in der Autobranche schaut. Umso mehr, als dass sein aktuelles Buch über Tesla fast nicht erschienen wäre. Kein Wunder, ist die These, die Christoph vertritt, doch ziemlich „bold“:Ohne Tesla gäbe es keine Automobile Elektromobilität. Wir sprechen über das geschlossene System, das Tesla schuf, über die Nichtidentifizierung als Autohersteller, sondern Mobilitätsgestalter – aber auch darüber, ob das mit dem autonomen Fahren und den Robotaxis jemals so kommen wird, wie Tesla-Posterboy Elon Musk es verspricht. Eins ist klar: Deutsche Hersteller hecheln dieser Konkurrenz immer noch um Jahre zurückliegend hinterher. Tesla hat das Ladenetz selbst aufgestellt und mit seiner Flotte verbunden. Öffnet dies, wenn auch zu horrenden Preisen, für Konkurrenzautos. Christoph sagt: „Der Vorteil bei Buchung über die Tesla-App ist enorm. Die Ladesäule existiert, funktioniert und ist nicht belegt. Das schafft in der Tiefe noch kein Konkurrent.“ Umso problematischer sieht er es auch, dass der VDA weiterhin Misstrauen in deutsche Autos sät. Konzerne wie Volkswagen sollten hier überlegen, ob sie in einem Verband bleiben, der efuels und PlugInHybride propagiert, obwohl vollelektrische Antriebe bereits alle Alltagsbedarfe abdecken. Auch bei der Ladeinfrastruktur sieht er noch keinen Masterplan, sondern nur Forderungen nach außen, an die Politik. Christoph fährt seit 20 Jahren elektrisch, auch das für mich ein spannender Blick darauf, was schon mal möglich war – und wieder eingestampft wurde, zugunsten einer fossilen Abhängigkeit. Elon Musk ist für Christoph nicht der Kopf des Produktes, aber der Skalierung, so ist Tesla schon der umsatzstärkste und wertvollste Autohersteller, ab dem nächsten Jahr wird er endgültig in die Massenproduktion gehen.Christoph und ich sehen elektrisch betriebene Autos jedoch deutlich nicht als Lösung, der elektrische Antrieb löst nur einen gewissen Teil der lokalen Emissionen, es bleiben Platzverbrauch, Mikroplastik, Ressourcenverschwendung und zudem die dringend notwendige Energiewende, denn ein Tesla mit Kohlestrom ist kein Gewinn. Christoph und ich thematisieren daher auch, wie wir weniger mobil werden, Flächen entsiegeln und vor allem Städte resilienter gegen die Klimakatastrophe machen. Christians These: 20 Millionen Autos in Deutschland genügen, um mobil zu bleiben. Sharingsysteme lösen das Standproblem aktueller Pkw auf. Weg vom Besitz, gerade bei einem so hochgradig ressourcenintensiven Transportmittel. Dem Menschen wieder im Fokus zu haben bedeutet Hinwendung zur Lebensqualität, Abwendung von der menschgemachten Autoabhängigkeit. Christoph aktuellen BestsellerTesla oder: Wie Elon Musk die Elektromobilität revolutioniertkauft ihr bitte lokal. Für Barrierefreiheit oder zum Sprachen lernen: Hier findet ihr das vollständige Transkript zur Folge: Hier gehts zum Transkript Transkription unterstützt durch AI Algorithmen von Presada (https://www.linkedin.com/company/presadaai/)
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Jun 5, 2022 • 34min

How to degrowth the transport sector - and regain liveable cities and regions.

Over the last 16 months, Degrowth Vienna, an austrian collective, has been working on a book in collaboration with over forty authors from both academic and activist contexts. It deals with the core question of how a socio-ecological transformation can be achieved and will be published in about two months. The book is an essential contribution to current debates on degrowth and socio-ecological transformation, in which the question of strategy has often been neglected. My guest John is PhD Candidate at the Central European University and Junior Fellow at the Centre for Economic and Regional Studies.   Together with Thomas Smith and Leon Leuser, John wrote Chapter 15 about Mobility & Transport. It tackles questions of degrowth transformation in the mobility sector and investigates different directions, from technology based scenarios, to others that question mobility in itself. It also assesses the extent to which car sharing may represent a satisfying degrowth strategy, focussing on a Paris based example. I talk with John about the four approaches of degrowth in mobility and transport. Taming transportation Dismantling the transportation system Resisting the transportation system Escaping transportation A destructive and wasteful transportation model has developed across the Global North and further afield over the last 150 years, emerging hand-in-hand with a society reliant on fossil fuels. The proliferation of privately owned, combustion engine-propelled passenger vehicles, for instance, drives a highly individualised, resource-, time-, and space-intensive system, as well as one that perpetuates an unjust and growth-oriented capitalist society. Distances travelled, whether by land, sea or by air, have been on the rise, and the means to facilitate this have rapidly expanded (see e.g., USA. FHA 2018). Today, nearly a quarter of global CO2 emissions originates from the transportation sector (Solaymani 2019). In the face of climate change, it has therefore never been more urgent to take action to reconfigure the mobility system. The COVID-19 pandemic offers yet another fork in the road. It can provide a structural opening for change, since it has forced many to travel less at a point in time when the technology capable of substituting travel is available to many. It also further exacerbates inequalities. In this chapter we provide a humble point of departure for further action that drives social-ecological change by harnessing degrowth strategies. Current transportation systems need to be radically transformed, prioritising social justice and ecological soundness, and thus decoupled from various forms of exploitation. We explore strategies that can be adopted to support such a transformation. Like other authors in this book, we draw on Erik Olin Wright’s four strategic logics (2019), which offer valuable insights on how societies can move towards „Real Utopias“ (2010). We highlight that strategies are variegated, as are the movements and organisations that employ them. The widespread use of cars is highly dangerous to humans and wildlife: 3,700 people die in traffic accidents every day (WHO 2020). Air pollution has been on the rise and the negative implications of this are becoming clearer, with particulate pollution linked to 18% of deaths globally in 2018 (Vohra et al. 2021). While data on wildlife deaths is scarce, it was estimated that across just 13 countries around 400 million animals are killed on roads annually (Schwartz et al. 2020), with further destruction reverberating through ecosystems as the expansion of road systems and associated pollution drives habitat loss.“ brief description:‘Mobility and transport: An overview of strategies for social-ecological transformation in the field of transportation’ written by John Szabo, Thomas SJ Smith and Leon Leuser is a book chapter that discusses strategies to reconfigure the unsustainable transportation system currently prevalent. Through a number of examples, it shows how the dominant system can be dismantled and alternative systems developed based on existing practices. It is a part of the book Degrowth & Strategy: how to bring about social-ecological transformation edited by Nathan Barlow, Livia Regen, Noémie Cadiou, Ekaterina Chertkovskaya, Max Hollweg, Christina Plank, Merle Schulken and Verena Wolf, published by Mayfly Books in 2022. Here you find the book. Für Barrierefreiheit oder zum Sprachen lernen: Hier findet ihr das vollständige Transkript zur Folge: Hier gehts zum Transkript Transkription unterstützt durch AI Algorithmen von Presada (https://www.linkedin.com/company/presadaai/)
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May 22, 2022 • 43min

(Un)Gehört im Petitionsauschuss: Etwas Licht, viel Schatten und ein breites Bündnis.

Tino und ich treffen uns vor dem Paul-Löobe-Haus, wo der Petitionsausschuss tagt und gehen nochmal zusammen rüber zur Wiese, wo bewegungsübergreifend viele Menschen zusammenkommen, um für die Mobilitätswende sichtbar zu werden. Am Ende sind es 10 (!) Personen, die stellvertretend für ihre NGOs oder Initiativen sprechen werden. Super! Wir kommen rein in den Saal 4.900 des Paul-Löbe-Hauses und das Erste, was Tino Pfaff ☮️ und ich von den anwesenden Politiker:innen hören, ist der Small Talk darüber, wie schön es ist, mit 220 km/h über eine leere Autobahn zu rasen und wie schlecht doch die Deutsche Bahn performt.Erstmal tief durchatmen.Tino hält die ihm zugewiesenen fünf Minuten Statement zu unserer #Petition #FreiVonÖl – nicht inhaltlich auf einzelne Punkte eingehend, sondern den Rahmen spannend vom gesellschaftlichen Willen zur Veränderung, von der Giftigkeit unserer aktuellen Automobilität, von der Schädlichkeit des Faktes, dass wir viel zu lange unser Öl von Despoten und Kriegstreibern bezogen haben. Danach geht es in die Fragerunde.Anwesend sind auch (online) Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatssekretärin vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr, sowie Oliver Krischer als Parlamentarischer Staatssekretär des Umwelt- und Wirtschaftsministeriums. An diese beiden und uns werden in den beiden Runden, die nach Fraktionsstärke sortiert erfolgen, die Fragen gestellt.Während ich erstmalig live erlebe, wie starr des Weltbild der Nichtalternative für Deutschland ist, zeigt sich ein Unionsvertreter als Fan der Kernenergie. Sie merken: Es ging nicht immer um unsere Petition, teilweise wurde die Redezeit nicht nur stark überzogen, sondern auch für Statements statt Dialog genutzt. Ich fand das unhöflich, ungewöhnlich war es wohl eher nicht.Guten Austausch hatten wir mit den Vertreter:innen der SPD, Grünen und Linken. Der SPD-Vertreter wurde von Mecklenburg-Vorpommern aus in den Bundestag geschickt und hat für sein armes Flächenland vielleicht einen anderen Blick auf die Autoabhängigkeit durch uns erhalten.Mein Fazit ist also positiv!Ich habe mit Tino die Möglichkeiten unserer Demokratie genutzt, um für Jene die Stimme zu erheben, die aus der vielschichtigen Abhängigkeit und Krankheit, die fossile Mobilität bedeutet, aussteigen wollen. Draußen am Bundestag sprachen zehn Menschen – bewegungsübergreifend, vom VCD, Greenpeace hin zu Initiativen und Bündnissen war es ein kräftiges Bild, das geschaffen wurde. Für Barrierefreiheit oder zum Sprachen lernen: Hier findet ihr das vollständige Transkript zur Folge: Hier gehts zum Transkript Transkription unterstützt durch AI Algorithmen von Presada (https://www.linkedin.com/company/presadaai/)
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May 8, 2022 • 37min

Rostiges Ross und Bike Bridge - wie ehrenamtliche Initiativen Menschen auf´s Rad helfen

Es ist auch Thema in meinem Buch: Das Fahrrad ist DAS Symbol feministischer Verkehrswende. Erst, wenn wir alle Personen, die Rad fahren wollen, auf dem Rad im Straßenverkehr sehen, ist unsere Infrastruktur gesundet. Warum feministisch? Das Rad können sich alle leisten, selbst reparieren, es nimmt wenig Platz, ist leise und verursacht kaum Emissionen. Aber nicht allen Menschen wird es schon als Kind gelehrt, wie Radfahren funktioniert. Manch eine Person ist z. B. aus einem Land zu uns geflüchtet, wo es die Kultur Frauen untersagt, Rad zu fahren, oder wo es zu gefährlich ist, sich mit diesem fortzubewegen. Ältere Menschen werden mit den Jahren zudem unsicherer auf diesem selbstbestimmten Fahrzeug – „mit Wind in den Haaren“. Es ist schade, dass es hier nicht institutionalisiert wird, dass diese Menschen Zugang zu Radmobilität erhalten. Es ist toll, dass Menschen im Ehrenamt diese Aufgaben übernehmen. BIKE BRIDGE. Unsere Mission ist es, Brücken zwischen Menschen, Projekten und Organisationen zu bauen. Hierfür schaffen wir Orte der BEGEGNUNG, der BEWEGUNG und des AUSTAUSCHES. Das Fahrrad(-fahren) ist ein wirkungsvolles Instrument, mit dem wir die Gesellschaft, insbesondere Frauen, BEWEGEN, VERBINDEN und STÄRKEN. Unsere Aktivitäten fördern das soziale Miteinander, die räumliche und soziale MOBILITÄT, sowie das gesellschaftliche ENGAGEMENT. Ganz nach dem Motto “Jeder hat ein Recht auf Wind in den Haaren” organisieren wir seit 2020 Rikschaausfahrten für & mit Senior*innen in Freiburg in Zusammenarbeit mit Radeln ohne Alter Deutschland e.V. Wir möchten besonders die Mobilität älterer Menschen steigern und darüber ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben verbessern. Wir möchten aber auch Jung und Alt zusammenbringen, um sich Geschichten zu erzählen, voneinander zu lernen und gemeinsam zu lachen. Die Fahrradselbsthilfe-Werkstatt Zum Rostigen Ross bietet Fahrrad, Selbsthilfe und Werkstatt.„Wir stellen dir den Platz, das Werkzeug und den Rat zur Verfügung, damit du dein Fahrrad selbst reparieren kannst. Ein paar (gebrauchte) Ersatzteile haben wir auch auf Lager. Im Rahmen einer klassischen Fahrradselbsthilfewerkstatt sollen Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Instandsetzung und -haltung von Fahrrädern entwickelt, Kenntnisse über die Straßenverkehrsordnung nahe gebracht sowie weitere Kernkompetenzen zur eigenverantwortlichen Organisation der individuellen Mobilität vermittelt werden. Über das gemeinsame Tun in der Werkstatt sollen Menschen aus unterschiedlichen Ecken der Gesellschaft zusammen kommen. Wir möchten ein Ort sein, an dem das eigene Fahrrad auf- und Sprachbarrieren und Vorurteile abgebaut werden. Wenn Menschen befähigt werden ihr eigenes Fahrrad wieder funktionstüchtig zu machen, erhöht dies das wichtige Gefühl der Selbstwirksamkeit. Sie verlassen stolz die Werkstatt – und wir schauen stolz hinterher.Desweiteren lebt das Projekt von der Mithilfe Ehrenamtlicher, die ihre Tatkraft und Ideen einbringen, um die Werkstatt zu einem lebendigen Begegnungsort für die Friedrichstadt machen. Zielgruppe des Projekts sind in erste Linie Bewohner:innen der Friedrichstadt, vor allem Erwerbslose, Migrant:innen und Jugendliche. Diese Menschen werden gezielt angesprochen. Um den offenen und verbindenden Charakter zu gewährleisten sind alle anderen aber auch willkommen.“ Für Barrierefreiheit oder zum Sprachen lernen: Hier findet ihr das vollständige Transkript zur Folge: Hier gehts zum Transkript Transkription unterstützt durch AI Algorithmen von Presada (https://www.linkedin.com/company/presadaai/)
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Apr 24, 2022 • 50min

E-Scooter: Lösung im Mobilitätsmix oder ewiges Ärgernis - eine Aussprache

Es war eines der Lieblingsprojekte des damaligen Verkehrsministers Andreas Scheuer (CSU): die Einführung des Elektrorollers 2019. Ich zitiere einen aktuellen Bericht im ZDF: „Als Scheuer gewohnt öffentlichkeitswirksam mit dem Elektro-Roller über die Flure des Verkehrsministeriums zuckelte, hieß die Botschaft: Dieses Gerät ist die Lösung für die „letzte Meile“, es sollte das Auto in Innenstädten weitgehend überflüssig machen. Regeln, wo und wie der Scooter genutzt werden darf, wurden den Betreibern damals nicht auferlegt.“ Ankündigung vom Livetalk. Und damit wären wir beim Kern der Debatte: Sind 300.000 E-Scooter das Problem oder mangelnde Regulierung und 49 Millionen Privat-Pkw? Ihr ahnt meine Einschätzung. Zugegeben: Auch ich war zu Beginn des Betrieb von Leih-Rollern in Deutschland skeptisch. Verarbeitung und „use cases“ waren mir wenig durchdacht. Dennoch habe ich mich schnell in der Rolle der „Pressesprecherin für Escooter“ wiedergefunden, weil ich nicht sehe, dass diese Fahrzeuge mehr Probleme machen als Autos. Die Vorwürfe: ersetzen Fuß- und Radwege stehen im Weg rum und behindern Menschen sind überflüssig haben eine schlechte Ressourcenbilanz treffen komplett auf Pkw zu, werden aber, weil wir an diese gewohnt sind, nur auf E-Scooter gerichtet. Weil wir „das Neue“ immer schneller ablehnen als das Gewohnte, dass ggf. sogar noch schädlicher ist. Daher habe ich mich sehr gefreut, dass Caspar Spinnen von VOI und Roland Stimpel vom Fuß e. V. sich in meinem Liveformat zu einem Talk bereit erklärt haben. Und – Wunder oh Wunder – es gab mehr Konsenz als Dissenz! Roland brachte es auf den Punkt: „Eigentlich liegt das Problem der E-Scooter in der Unfähigkeit Andi Scheuers, mit Zulassung dieses neuen Verkehrsmittels auch mehr Raum zu geben jenseits der Automobilität.“ Also Abstellflächen und Fahrspuren. Natürlich müssen diese vom Auto kommen, da dieses aktuell viele Priviegien hat, die anderen Verkehrsmitteln fehlen. Ich hoffe, dass unser Talk ein wenig aufklärt, ob es wirklich neue Angebote wie die E-Scooter sind, oder eher eine Feigheit der Politik, diesen entsprechend ihrer Bedeutung auch Raum einzuordnen. Freue mich auf Eure Kommentare und Hinweise! Für Barrierefreiheit oder zum Sprachen lernen: Hier findet ihr das vollständige Transkript zur Folge: Hier gehts zum Transkript Transkription unterstützt durch AI Algorithmen von Presada (https://www.linkedin.com/company/presadaai/)

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