SWR Kultur lesenswert - Literatur

SWR
undefined
Apr 14, 2024 • 10min

Vigdis Hjorth – Ein falsches Wort | Gespräch

Ein psychologisch kluges und bewegendes Buch über ein tief beschädigtes Leben. Bei seinem Erscheinen 2016 in Norwegen sorgte Hjorths Roman für einen Skandal.
undefined
Apr 14, 2024 • 7min

Melanie Möller – Der entmündigte Leser. Für die Freiheit der Literatur | Buchkritik

Zum Signum unserer Zeit gehört, dass fast jedes Thema enormes Erregungspotential besitzt und mindestens aufgeblasen wird zu einem Weltuntergangsmenetekel. Da verschiedene Diskursteilnehmer die Deutungshoheit beanspruchen, eskalieren Debatten schnell, werden regelrecht zu Battlegrounds, auf denen der Untergang des Abendlands verhindert oder befördert werden soll, je nachdem. Die Kultur bot in den letzten Jahren dafür einiges Anschauungsmaterial, und einen besonderen Kampfort bildete die Sprache. Die Stichworte dürften allen kulturell Interessierten geläufig sein: gendergerechtes Sprechen, Cancel Culture, Sensitivity Reading, Political Correctness, sogenannte „Säuberung“ von Klassikern. Die Progressiven werfen den auf Werktreue Beharrenden auf subtile Weise Rassismus vor – etwa, wenn letztere gegen die Tilgung des N-Worts in Kinderbüchern wettern. Konservative befürchten entstellende Eingriffe oder Geschichtsklitterung. Canceln sei ein Kampfbegriff der Rechten, sagen die einen; Canceln sei reale Praxis von linken Eiferern, sagen die anderen. Ein zuspitzender Essay über die „Änderwütigen“ Inzwischen wird die Diskussion nicht mehr nur in Hochschulseminaren und im Feuilleton geführt, sondern auch in Büchern. Das jüngste schlägt sich ganz auf die Seite jener, die eine übermütige woke Gesinnungsdiktatur am Werk sehen: Melanie Möllers Band „Der entmündigte Leser“. Ihren Essay versteht sie als Plädoyer für die „Freiheit der Literatur“. Melanie Möller ist Altphilologin; sie kann ihren Blick also sehr weit zurück bis in die Antike schweifen lassen, um ihn von dort mit einer gewissen Abgeklärtheit wieder auf aktuelle Texte zu werfen. Wobei, abgeklärt ist vielleicht nicht der erste Begriff, der einem einfällt, wenn man Möllers Streitschrift liest – zuspitzend würde wohl eher passen. Gleich in der Einleitung spricht sie von den „Änderwütigen“, die sich… … an Kunst und Literatur [vergehen], (…) sie wollen (Literatur)Geschichte umschreiben, indem sie sie moralisch bereinigen, mögen die Gründe für ihr Vorgehen auch mit der Zeit wechseln. Quelle: Melanie Möller – Der entmündigte Leser Zurückgreifend auf klassische Texte von Homer bis Ovid, die sie mit modernen Klassikern etwa Louis Ferdinand Célines, Joseph Brodskys oder auch Astrid Lindgrens verknüpft, möchte sie mit ihrem Buch auf fortdauernde Versuche der Umarbeitung, Verkürzung oder Veränderung aufmerksam machen. Ambivalenzen zulassen, verharmlosende Lesarten vermeiden Sie begreift das als Zensur. Es gehe aber darum, so Möller, Ambivalenzen zuzulassen, simple, weil zugleich verharmlosende Lesarten zu vermeiden. Auch sollten nicht, wie sie es nennt, „Überempfindlichkeiten“ zum Maßstab für eine zu Einsicht und Einordnung fähige Leserin gemacht werden. Möller wendet sich nicht zu Unrecht gegen die Gleichsetzung literarischer Inhalte und Figuren mit den Positionen von Autoren, etwa wenn es um den männlichen Blick eines römischen Elegikers wie Sextus Propertius bis hin zu dem von Goethe geht: Frauen seien hier selbstverständlich künstlerische Objekte der Lust, und es gebe weder Grund für Mitleid noch Anlass zur Sorge. Diese Künstlichkeit scheine, so Möller, den Damen allerdings zum Verhängnis zu werden, zumal sofern sie der Phantasie männlicher Dichter entsprungen seien. "Denn, so fragt sich die Frau von Bildung und gesellschaftlicher Verantwortung, wie können diese frustrierten Typen (Properz, Catull, Ovid), die wider besseres Wissen zu einer Einheit aus Dichter als historischer Person und elegischem Ich verschmolzen werden, es wagen, ein erfundenes Mädchen zum Lustobjekt zu degradieren und dabei weitgehend mundtot zu machen? Damit sind sie mindestens schlechte Vorbilder für alle Einfaltspinsel unter den Lesern (und für jegliche illiteraten Gewalttäter, was wohl, mit Blick auf die Jahrhunderte, für die meisten gelten dürfte). Dies die Mutmaßungen der jüngeren, vor allem, aber nicht ausschließlich weiblich motivierten Forschung zur antiken Liebeselegie, die den male gaze enttarnen, in seine Schranken weisen und seinen armen Opfern helfen möchte.“ Möller reagiert geradezu wütend auf diese unliterarischen Mutmaßungen. Einerseits. Andererseits prangert sie unhistorische Lesarten von selbsternannten Sprachpolizisten an – also den Umstand, dass aus einer heutigen, moralisch vermeintlich überlegenen Warte über Texte der Stab gebrochen wird, die von ihrer Zeit geprägt sind oder damals sogar als fortschrittlich galten. Über Texte, die eine genauere Lektüre erforderlich machten, um über sie urteilen zu können. Auf die Vernunft und Kenntnis von Lesern vertrauen Beide Punkte sind richtig. Und Möller ist hoch anzurechnen, dass sie es nicht bei dieser pauschalen Kritik an der Wokeness-Fraktion belässt, sondern sich die Mühe tiefgehender Interpretationen macht, an vielen Beispielen Missverständnisse und historische Errungenschaften aufzeigt, mithin auf die Vernunft und Kenntnis von Leserinnen und Lesern vertraut, die eben nicht entmündigt werden sollten. Das Gute ist ja, dass auch Leser im Leben anständig, menschlich, bleiben können, selbst die, die Freude am Bösen, ›Verletzenden‹ in der Kunst haben. Das geht, sehr einfach sogar. Quelle: Melanie Möller – Der entmündigte Leser Was Melanie Möller aber doch vorgeworfen werden darf: An vielen Stellen hat man das Gefühl, dass sie einen Popanz errichtet – so, als würde es ein hegemonial gewordenes Bündnis von moralinsauren Besserwissern geben, das inzwischen dabei ist, ganze weltliterarische Bibliotheken umzuschreiben oder unwiderstehlichen Druck auf Verlage und Wissenschaftlerinnen auszuüben. Beispiele für solchen Übereifer gibt es, gewiss. Es werden auch einzelne Protagonisten aus dem akademischen Betrieb zitiert, die vielleicht über das Ziel hinausschießen, aber so ist das nun mal in einem heterogenen kulturellen Feld. Historische Texte brauchen Kommentierungen mit Blick auf heutige Sichtweisen Dass aber erstens jede Zeit neu auf ältere künstlerische Erzeugnisse blickt, diese mit der Gegenwart abgleicht, auch radikale Ablehnung zum Ausdruck bringt – das ist kein Phänomen der letzten Jahre, und es ist dagegen auch wenig einzuwenden. Dass zweitens unter dem Druck sogenannter „Gutmenschen“ tatsächlich Bücher umgeschrieben würden – das müsste erst einmal bewiesen werden. Von einzelnen, gut begründeten Fällen abgesehen, vornehmlich im Kinderbuchbereich, ist da wenig bekannt geworden. In puritanisch-reaktionären Bundesstaaten der USA landen Klassiker aufgrund ihres Inhalts zuweilen auf dem Index – in den meisten westlich-liberalen Ländern kommt das zum Glück sehr selten vor. Klassische oder historische Texte bedürfen immer wieder für ihre Zeit einer Kommentierung; diese nimmt Rücksicht auf veränderte Sichtweisen, etwa bezüglich Kolonialismus oder Ausgrenzungspraktiken der Vergangenheit. Das ist noch kein Grund zur Klage. Im Gegenteil. Es kann sogar dabei helfen, das Vergangene besser und in seiner historischen Bedingtheit zu verstehen. Alles in allem: Melanie Möllers mitunter polemisch scharfes Buch ist ohne Zweifel anregend und gelehrt – aber es ist eben auch Teil jener oft unangemessen erregten Debatte, gegen die es sich richtet.
undefined
Apr 14, 2024 • 7min

Isabel Allende – Der Wind kennt meinen Namen | Buchkritik

Gesellschaften bestehen aus Individuen. Verwaltet werden sie aber von Regierungen, deren Gesetze im besten Fall dem Wohl des Einzelnen verpflichtet sind, im schlimmsten Fall Leben schädigen oder gar zerstören. In Isabel Allendes jüngstem Roman „Der Wind kennt meinen Namen“ sind es drei Leben, die der Willkür von Regierungen ausgeliefert waren oder sind: Samuel Adler, Leticia Cordero und Anita Durán. Jahrzehnte liegen zwischen ihren Kindheiten. Doch sie eint die Erfahrung aus politischen Gründen die Heimat verlassen zu müssen und von ihren Eltern getrennt zu werden. Mit dem Kindertransport nach England Samuel Adler ist jüdisch und fünf Jahre alt, als in Wien die Kristallnacht-Pogrome den ganzen Hass und die Zerstörungswut der Anhänger des Nationalsozialismus erkennbar machen. Obwohl seine Eltern Rudolf und Rahel geahnt haben, was kommen wird, begreifen sie nun erst das Ausmaß. Es ist zu spät für sie, aus Österreich zu fliehen. Doch es gelingt ihnen, Samuel mit einem Kindertransport nach England zu schicken. Bis zu dem Moment, in dem der musikalisch hochbegabte Samuel in Richtung England verlassen soll, schildert Allende das Chaos und die Angst unter der jüdischen Bevölkerung plastisch und drastisch. Doch im Moment des Aufbruchs, als Samuel seine Geige zurücklassen soll, er sich weigert und spielt, entgleitet dem Roman der Ton: "Sofort wurde es still rings um das Kind, das den Bahnhofsvorplatz mit den Klängen einer Serenade von Schubert füllte. Die Zeit hielt inne, und für wenige traumhafte Minuten fühlte sich die von Trennungsleid und Ungewissheit geschundene Menge getröstet. Samuel war klein für sein Alter und sah in dem übergroßen Mantel noch anrührender und zerbrechlicher aus. Mit geschlossenen Augen wiegte er sich zur Musik." Wenn der Roman Samuel so auf seiner Geige spielen lässt, sägt das gehörig an den Nerven der Leserinnen und Leser. Doch Allendes Entschiedenheit zu erzählen, ihr Kalkül, ohne Scheu auf Affekte und Effekte zu setzen haben das Geschehen an dieser Stelle schon so weit vorangetrieben, dass man wissen will, wie es mit Samuel weiter geht. Überlebende eines Massakers in El Salvador Man möchte auch wissen, wie es um Leticia steht. An ihrer Figur entspinnt sich der zweite Strang der Romanhandlung. Leticia hat 1981 in El Salvador das Massaker von El Mozote überlebt, bei dem die Armee während des Bürgerkriegs rund 900 Menschen ermordete. Mit ihrem Vater hat sie das Dorf verlassen können, in dem sie aufgewachsen ist: "Einige Kindheitserinnerungen waren Leticia geblieben: Der Geruch des Holzfeuers im Küchenofen, das üppige Grün, der Geschmack der Maiskolben, das Vogelkonzert, die Tortillas zum Frühstück, die Gebete ihrer Großmutter, das Weinen und Lachen ihrer Geschwister. Auch ihre Mutter hatte sie nicht vergessen, obwohl sie nur eine einzige Fotografie von ihr besaß." Leticia landet in den Vereinigten Staaten. Mit ihrem Heimatland kommt ihr auch der Glaube abhanden. "Leticia enttäuschte ihren Vater, weil sie die Schule abbrach und fortging, aber auch, weil sie der Religion den Rücken kehrte. »Auch wenn du Jesus verlässt, wird Er dich doch niemals verlassen«, sagte Edgar immer wieder und betete auf Knien für die Rettung seiner Tochter. Aber Religion ist eine Frage des Glaubens, und den besaß Leticia nicht, sie stellte zu viele Fragen." Ihr Weg wird sich vier Jahrzehnte und drei Ehen später mit dem Weg von Samuel überschneiden. An der US-Grenze von den Eltern getrennt An einer weiteren Figur, der jungen Anwältin Selena Durán, entspinnt Allende den dritten und letzten Handlungsstrang. Er beginnt 2019 und fokussiert einen weiteren Kontext politischer Willkür. Selena setzt sich in Arizona gegen Donald Trumps „zero tolerance“-Politik ein. Als Mitarbeiterin des Magnolia-Projekts versucht sie Kinder, die von ihren Eltern bei der Flucht in die USA getrennt worden sind, zu ihren Familien zurückzuführen. Zusammen mit dem eher technokratischen Anwalt Frank, der durch Selenas Engagement seine Borniertheit ablegen kann, setzt sie sich auch für die sehbehinderte Anita aus El Salvador ein, die mit ihrer Puppe Didi in einem Kinderheim lebt. Auch aus Anitas Perspektive wird im Roman erzählt: "Ich hab auch gehört, dass ich zu einer Psychologin soll. Ich weiß, was das ist, ich war bei einer Psychologin, als wir den Unfall hatten. Das ist so was wie eine Lehrerin, nicht wie ein Arzt, sie untersucht mich nicht und gibt mir auch keine Spritzen. Ich gehe zusammen mit Miss Selena hin, und die Didi kann ich mitnehmen. Du kommst auch mit, Claudia. Das ist kein Grund zu weinen. Wir müssen ruhig sein. Wir sind nicht verloren. Der Wind kennt meinen Namen und deinen auch. Alle wissen, wo wir sind." Ihre kindliche Erzählperspektive macht am deutlichsten klar, woran Allendes temporeicher Roman krankt. Immer wieder muss sich die Erzählstimme mit sentenziösen Bemerkungen und handlungs- oder zeitraffenden Kommentaren behelfen, um die Jahrzehnte überspannende Handlung zusammenzubringen, um die Not der kindheitstraumatisierten Figuren deutlicher herauszuarbeiten, um klar zu machen, wie drastisch die politische Willkür in Systemen Leben beeinträchtigen und lenken kann. Im Versuch, eine kindliche Stimme glaubhaft erzählen zu lassen, wirkt das besonders aufgesetzt. Leider werden die Figuren nicht lebendig Allende versucht, Parallelen zwischen drei Zeiten und Systemen zu ziehen, die, auch wenn die Motive der Willkür sich unterscheiden, schwere Traumata hinterlassen. Doch sie zwängt ihre Figuren zu sehr unter diese Konstruktion. Sie werden nicht so recht lebendig. Am Ende wirkt der Roman zu kurz geraten, weil er sich für die Bögen, die er spannt, nicht ausreichend Zeit nimmt. Andererseits wirkt er zu lang, weil seine Konstruktion immer lauter klappert, je weiter die Geschichte vorangetrieben wird, anstatt sich aus den Beziehungen der Figuren zu entwickeln. Dabei sind die Anlagen aller Figuren so anregend, ist seine Grundidee so bewegend wie politisch brisant, dass „Der Wind kennt meinen Namen“ das Zeug dazu gehabt hätte, zu gelingen. Denn es sind ja tatsächlich meistens Kinder, die als schwächste Wesen unter politischer Willkür das schlimmste Leid erfahren.
undefined
Apr 14, 2024 • 55min

lesenswert Magazin u. a. mit neuem Buch von Isabel Allende

Bestseller-Autorin Isabel Allende erzählt in ihrem neuen Roman von Kindern, die Opfer politischer Willkür werden – und von einer jungen Frau, die sich für sie stark macht. In "Der Wind kennt meinen Namen" verschränkt Allende die Schicksale dreier Kinder, die im 20. Jahrhundert flüchten müssen, traumatisiert und heimatlos werden. Die Grundidee ist aktuell und brisant, die Umsetzung überzeugt leider nur in Teilen. Unter dieser Gesellschaftssatire liegen Trauer und Tabus: Die Britin Jane Gardam erzählt in "Gute Ratschläge" von einer Diplomatengattin, die sich langsam aus alten Rollen befreit und ihrem Schmerz stellt. Ein ebenso anrührender wie komischer Briefroman, voller Seitenhiebe auf die englische Mittelschicht.  Mit ihrem Buch "Ein falsches Wort" hat Vigdis Hjorth in ihrer Heimat Norwegen einen Skandal ausgelöst. Der Roman beginnt mit einem Erbschaftsstreit und führt tief in familiäre Abgründe. Ein Tabubruch, ein Familiengeheimnis – und die packende Erzählung einer Frau, die um die Anerkennung ihrer Geschichte kämpft. Außerdem: Eine Streitschrift für die Freiheit der Literatur und mündige Leser. Und ein Gespräch über die aktuellen Entwicklungen in der Kinder- und Jugendliteratur und die Bedeutung des gedruckten Buchs für die digital sozialisierte Generation. Jane Gardam – Gute Ratschläge Aus dem Englischen von Monika Baark Hanser Verlag, 320 Seiten, 25 Euro ISBN 978-3-446-27957-5 Rezension von Julia Schröder Vigdis Hjorth – Ein falsches Wort Aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs S.Fischer, 400 Seiten, 25 Euro ISBN 978-3-10-397513-0 Gespräch mit Anja Höfer Isabel Allende – Der Wind kennt meinen Namen Aus dem Spanischen von Svenja Becker Suhrkamp Verlag, 335 Seiten, 26 Euro ISBN 978-3-518-43200-6 Rezension von Beate Tröger Susanne M. Riedel – Lebensmitteallergie Satyr Verlag, 192 Seiten, 17 Euro ISBN 9783910775084 Lesetipp von Jakob Hein Aktuelle Entwicklungen in der Kinder- und Jugendliteratur Gespräch mit Barbara Müller, Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen Melanie Möller – Der entmündigte Leser. Für die Freiheit der Literatur Galiani Verlag, 238 Seiten, 24 Euro ISBN 978-3-86971-302-1 Rezension von Ulrich Rüdenauer Musik: Zaho de Sagazan – La symphonie des éclairs (2023) Label: Disparate Records
undefined
Apr 12, 2024 • 29min

Dinge des Lebens – Monika Helfer über ihren Roman "Die Jungfrau"

Monika Helfer hat einen Roman über eine schwierige Freundin geschrieben. Miriam Zeh befragt sie zu den Mühen der Jugend und der Weisheit des Alters.
undefined
Apr 11, 2024 • 5min

Adam Morris – Bird

Adam Morris wirft in seinem Kriminal- und Gefängnisroman „BIRD“ einen schonungslosen Blick auf die segregierte Gesellschaft Australiens. Die hält die Vorrechte der weißen Bevölkerung noch immer für selbstverständlich, während einem jungen Aboriginal wie dem 25-jährigen Carson nur eine Knast-Karriere offensteht.
undefined
Apr 10, 2024 • 5min

Florian Dietmaier – Die Kompromisse

Peter ist zeitlebens kompromissbereit, was bedeutet, dass er seine eigene Identität oft in Frage stellen muss. Äußerst klug kontrastiert der Autor nationale Identität mit einer global agierenden Welt.
undefined
Apr 9, 2024 • 5min

Roger Van de Velde – Knisternde Schädel

Der Autor, Roger Van de Velde, verbrachte selbst als Patient viele Jahre in solchen Einrichtungen. Seine Geschichten berichten teils humorvoll, teils ernüchternd von absurden Szenen und skurril wirkenden Insassen einer uns normalerweise unzugänglichen Welt.
undefined
Apr 8, 2024 • 5min

Xita Rubert – Die Unordentlichen

Der schöne Schein der Normalität und der manchmal schmale Grat zwischen Kunst und Wahnsinn – darum geht es in dem Debütroman „Die Unordentlichen" der Spanierin Xita Rubert.
undefined
Apr 7, 2024 • 1h 12min

SWR Bestenliste April mit Büchern von Anne Weber, Valerie Fritsch u.a.

Viel Lob und Kritik im Detail: Martina Läubli, Beate Tröger, und Gerrit Bartels diskutierten vier auf der SWR Bestenliste im April verzeichneten Werke im gut besuchten Friedrichshafener „Kiesel“. Auf dem Programm standen mit „James“ von Percival Everett eine gewagte Überschreibung von Mark Twains Abenteuergeschichten rund um Huckleberry Finn, mit „Ich stelle mich schlafend“ von Deniz Ohde ein symboldichter und zugleich drastischer Roman über Femizide, mit „Zitronen“ von Valerie Fritsch die kaltschöne Abrechnung eines jungen Mannes, der von der eigenen Mutter misshandelt wurde, sowie mit „Bannmeilen“ von Anne Weber ein „Roman in Streifzügen“ über die ruppigen Verhältnisse in den Pariser Banlieues, in denen die französische Kolonialgeschichte immer präsent ist. Aus den vier Büchern lasen Antje Keil und Sebastian Mirow. Moderation: Carsten Otte.

The AI-powered Podcast Player

Save insights by tapping your headphones, chat with episodes, discover the best highlights - and more!
App store bannerPlay store banner
Get the app