

Literaturclub: Zwei mit Buch
Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)
Ein Podcast über Bücher und die Welten, die sie uns eröffnen. Alle zwei Wochen tauchen wir im Duo in eine Neuerscheinung ein, spüren Themen, Figuren und Sprache nach und folgen den Gedanken, welche die Lektüre auslöst. Dazu sprechen wir mit der Autorin oder dem Autor und holen zusätzliche Stimmen zu den Fragen ein, die uns beim Lesen umgetrieben haben. Lesen heisst entdecken.
Mit den Hosts Franziska Hirsbrunner/Katja Schönherr, Jennifer Khakshouri/Michael Luisier und Felix Münger/Simon Leuthold.
Mehr Infos: www.srf.ch/literatur Kontakt: literatur@srf.ch
Mit den Hosts Franziska Hirsbrunner/Katja Schönherr, Jennifer Khakshouri/Michael Luisier und Felix Münger/Simon Leuthold.
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Episodes
Mentioned books

Oct 7, 2022 • 29min
Wenn Rassismus ein Leben zerstört: «Geschichte eines Kindes» von Anna Kim
Ein Baby 1953 im Mittleren Westen der USA. Die Mutter gibt es sofort nach der Geburt zur Adoption frei. Aber bald wird seine Haut dunkler. Weil die junge Frau jegliche Auskunft zum Vater verweigert, untersucht man ihr Kind nach den Regeln einer Anthropologie, die noch aus der Nazizeit stammt.
Anna Kims Roman basiert auf einer wahren Geschichte und den vielen Seiten Akten, die über das Baby angelegt wurden. Darin stehen Sätze, die «Zwei mit Buch»-Host Franziska Hirsbrunner nicht mehr aus dem Kopf gingen, zum Beispiel: «Die Merkmale des Wirtsvolks sind in seinem Fall stark ausgeprägt, das Negride schimmert aber durch.»
Was es mit einem Menschen macht, so angeschaut zu werden, diskutiert sie mit Nicola Steiner, die findet, Anna Kims Roman möge zwar teils in der Vergangenheit spielen, erzähle aber viel über die Gegenwart.
Dieses Buch steht im Zentrum der Folge:
Anna Kim. Geschichte eines Kindes. 221 Seiten. Suhrkamp, 2022.
Im Podcast zu hören ist:
* Anna Kim, Schriftstellerin
Weitere erwähnte Bücher:
* Szilárd Borbély. Die Mittellosen. Ist der Messias schon weg? Aus dem Ungarischen von Heike Flemming und Lacy Kornitzer. 349 Seiten. Suhrkamp, 2013.
* Evelyna Kottmann. Kreuz Teufels Luder. 379 Seiten. Limmat, 2015.
Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch
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Links:
Zeitschrift TANGRAM der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus EKR
TANGRAM 44. Pascal Wagner-Egger. Kategorisierung, Stereotype und Vorurteile in der Sozialpsychologie
Universität Harvard. Impliziter Assoziationstest

Sep 23, 2022 • 29min
Das verheimlichte Kind des Königs: «Sein Sohn» von Charles Lewinsky
Die Hauptfigur Louis Chabos lebt um 1800. Er kennt seine Eltern nicht - bis er die Suche aufnimmt und fündig wird: Sein Vater ist der französische König! «Zwei mit Buch»-Host Felix Münger überzeugt Charles Lewinskys neuer Roman «Sein Sohn» – sprachlich, psychologisch und historisch.
Charles Lewinsky erzählt von seiner Faszination für diesen vergessenen Königssohn. Und vom Reiz, ihm eine fiktive Geschichte zu geben. In ihr schlägt sich vieles vom Unbill der damaligen Zeit nieder. Und sie macht die universelle Frage nach der Identität zum Thema.
Im Podcast besuchen wir auch das Bündner Schloss Reichenau: Dort zeugte 1794 der spätere französische König Louis-Philippe, bekannt als «Bürgerkönig», mit einer Köchin ein Kind, das alsbald in einem Waisenhaus abgegeben wurde.
Dieses Buch steht im Zentrum der Folge:
Charles Lewinsky: Sein Sohn. 368 Seiten. Diogenes 2022.
Im Podcast zu hören sind:
* Charles Lewinsky, Schriftsteller
* Gian-Battista von Tscharner, Schloss Reichenau
Weitere erwähnte Bücher:
* Michael van Orsouw. Blaues Blut. Royale Geschichten aus der Schweiz. HIER UND JETZT Verlag, 2019.
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Sep 9, 2022 • 29min
Eine Jugend im Kloster-Internat: Thomas Hürlimanns neuer Roman
In «Der Rote Diamant» blickt der Schweizer Schriftsteller Thomas Hürlimann auf seine Jugendjahre im Kloster Einsiedeln zurück und macht daraus grosse Literatur. «Zwei mit Buch»-Host Nicola Steiner ist fasziniert von diesem Internatsroman, der zugleich sehr viel mehr ist.
Nämlich Coming-of-Age-Geschichte, Abenteuerroman, Historienkrimi um einen verschollenen Diamanten aus dem Kronschatz der Habsburger und eine philosophische Auseinandersetzung mit den Themen Zeit und Ewigkeit. Dabei ist der harte Alltag im Klosterinternat so eindringlich geschildert, dass sich Franziska Hirsbrunner fragt, warum Eltern ihrem Kind sowas antun.
Wie erinnert sich Thomas Hürlimann an seine eigene Zeit im Kloster-Internat zurück? Und warum hat er sich dafür entschieden, so leicht, ironisch, komisch und abenteuerlustig über die Zeit in der engen und streng reglementierten Klosterwelt zu schreiben? Der begnadete Geschichten-Erzähler gibt einen Einblick in seine Gedankenwelt hinter dem Buch.
Dieses Buch steht im Zentrum der Folge:
Thomas Hürlimann: Der Rote Diamant. 320 Seiten. S. Fischer Verlag, 2022.
Im Podcast zu hören ist:
* Thomas Hürlimann, Schriftsteller
Weitere erwähnte Bücher:
* Robert Musil. Die Verwirrungen des Zöglings Törless.
* Hermann Hesse. Unterm Rad.
* Hermann Hesse. Narziss und Goldmund.
* Benedict Wells. Vom Ende der Einsamkeit. Diogenes Verlag.
* Serhij Zhadan. Internat. Suhrkamp Verlag.
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Aug 26, 2022 • 29min
Eine Stimme für die Ungehörten: Simoné Goldschmidt-Lechners Roman über Südafrika
«Messer, Zungen» erzählt eine Geschichte der südafrikanischen «Cape Coloured»-Community, von der Apartheid in Südafrika bis ins Deutschland der Gegenwart. «Zwei mit Buch»-Host Simon Leuthold ist fasziniert von diesem Roman, der Teile der südafrikanischen Geschichtsschreibung in Frage stellt.
Anhand zahlloser Erfahrungen und Geschichten von einzelnen Personen setzt sich nach und nach ein Bild der «Cape Coloured»-Community zusammen: Gewalt, rassistische Ausgrenzung, ein Gefühl der Nicht-Zugehörigkeit – aber auch grosser Stolz und viel Durchhaltewillen gehören dazu. Warum die bruchstückhafte Form dieses Debütromans für das Erzählen von dieser Community genau angemessen ist, und wie sich die Rolle von Überlieferungen und Erzählungen in der Geschichtsforschung verändert, dem gehen wir in dieser Episode zusammen mit der Autorin Simoné Goldschmidt-Lechner nach.
Dieses Buch steht im Zentrum der Folge:
* Simoné Goldschmidt-Lechner: Messer, Zungen. 190 Seiten. Matthes & Seitz Berlin, 2022.
Im Podcast zu hören sind:
* Simoné Goldschmidt-Lechner, Buchautorin
* Ulrike Kistner, Professorin für Literatur und Philosophie in Südafrika
Weitere erwähnte Bücher:
* Kenneth Bonert: Der Löwensucher. 800 Seiten. Diogenes 2016.
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Aug 12, 2022 • 28min
«Von einem Sohn dieses Landes» von James Baldwin
Wer hat in den USA einen Platz? Der afroamerikanische Schriftsteller und Bürgerrechtsaktivist James Baldwin stellte die Frage 1955 in einer bahnbrechenden Essaysammlung. Als er «Von einem Sohn dieses Landes» veröffentlichte, war er gerade mal 31, und das Buch ist bis heute Kult.
Woran liegt es? An Baldwins einzigartiger Mischung aus Klugheit und Wärme, meint Franziska Hirsbrunner. An seinem Mut, Klischees anzugehen, findet Nicola Steiner. An seiner gnadenlosen Ehrlichkeit, auch mit sich selbst, schreibt die Autorin und Kulturwissenschaftlerin Mithu Sanyal in ihrem berührenden Vorwort zur Neuübersetzung von «Notes of a Native Son».
Was Baldwins Analysen von Rassismus und Identitätsfragen so besonders macht und warum man ihn nicht lesen kann, ohne zu weinen – darüber sprechen wir in diesem Podcast.
Dieses Buch steht im Zentrum der Folge:
* James Baldwin. Von einem Sohn dieses Landes. Deutsch von Miriam Mandelkow. Mit einem Vorwort von Mithu Sanyal. 240 Seiten. dtv, 2022.
Im Podcast zu hören sind:
* Mithu Sanyal, Autorin und Kulturwissenschaftlerin
* James Baldwin, Schriftsteller, in zwei kurzen Ausschnitten aus der Debatte mit dem damals führenden US-Konservativen William Buckley 1965 in Cambridge zum Thema «The American Dream: Is it at the expense of the American Negro?». Für Baldwin hatten die USA massiv von der Sklaverei profitiert. Legendär seine Aussage: «I picked the cotton, and I carried it to market, and I built the railroad under someone else's whip for nothing.»
Ausschnitt auf Youtube
Weitere erwähnte Bücher:
* Yaa Gyasi. Heimkehren. Deutsch von Annette Grube. 416 Seiten. Dumont, 2017.
* Achille Mbembe. Kritik der schwarzen Vernunft. Deutsch von Michael Bischoff. 332 Seiten. Suhrkamp, 2013.
* Mithu Sanyal. Identitti. 432 Seiten. Hanser, 2021.
* Alice Walker. Die Farbe Lila. Deutsch von Cornelia Holfelder-von der Tann. 288 Seiten. Ecco, 2021 (Neuübersetzung).
* Colson Whitehead. Z. B. Underground Railroad. Deutsch von Nikolaus Stingl. 352 Seiten. Hanser, 2017.
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Jul 29, 2022 • 29min
Der Nazi unter meinem Dach: «Der Aufgang» von Stefan Hertmans
Als der flämische Autor Stefan Hertmans erfährt, dass in seinem Haus ein SS-Mann lebte, beginnt er, zutiefst erschüttert, zu recherchieren. Und schreibt mit «Der Aufgang» einen Roman, der für «Zwei mit Buch»-Host Felix Münger einen packenden historischen Stoff gekonnt mit der Gegenwart verbindet.
Diese Podcast-Episode spürt der originellen Konstruktion des Romans nach. Sie erlaubt es, beim Lesen schwebend zwischen verschiedenen Erzählsträngen zu wechseln. Da ist zum einen die Geschichte des vormaligen Hausbesitzers mit Namen Willem Verhulst, der sich er während der deutschen Besatzung Belgiens im Zweiten Weltkrieg als skrupelloser Nazi-Kollaborateur erwies.
Und zum anderen begleiten wir Stefan Hertmans bei seiner Suche nach den Hintergründen dieser Geschichte - wie er alte Tagebücher, Fotografien und Gerichtsakten zu Verhulst studiert. Oder die Schauplätze von Verhulsts Leben aufsucht. Und je mehr sich das Bild zusammensetzt, desto deutlicher wird, wie sehr die Geschichte des längst verstorbenen SS-Mannes mit unserer Gegenwart heute zusammenhängt.
Dieses Buch steht im Zentrum der Folge:
* Stefan Hertmans. Der Aufgang. Aus dem Niederländischen von Ira Wilhelm. 472 Seiten. Diogenes, 2022.
Im Podcast zu hören sind:
* Stefan Hertmans, Schriftsteller
* Charles Liebherr, SRF-Korrespondent in Brüssel
Weitere erwähnte Bücher:
* Sacha Batthyany. Und was hat das mit mir zu tun? Ein Verbrechen im März 1945. Die Geschichte meiner Familie, Kiepenheuer und Witsch, 2016.
* Stefan Hertmans. Der Himmel meines Grossvaters. Aus dem Niederländischen von Ira Wilhelm. Hanser Berlin, 2014. (als Taschenbuch: Krieg und Terpentin. Diogenes 2018.)
* Stefan Hertmans. Die Fremde. Aus dem Niederländischen von Ira Wilhelm. Hanser Berlin, 2017.
* W.G. Sebald. Austerlitz. Fischer Taschenbuch, 2003.
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Jul 15, 2022 • 27min
«Kummer aller Art» – neue Geschichten von Mariana Leky
Um Liebeskummer, Konfliktängste, Abschiedsschmerz und peinliche Erlebnisse in der Kindheit geht es in den Geschichten von Mariana Leky. Für «Zwei mit Buch»-Host Nicola Steiner ist klar: Das Buch voller Kummer ist gleichzeitig sehr tröstlich. Weil es eine Form findet für den Kummer.
Schon Mariana Lekys Bestseller «Was man von hier aus sehen kann» hat Nicola Steiner vor einigen Jahren hellauf begeistert. Nun sind ihre Kolumnen aus der Zeitschrift «Psychologie heute» in überarbeiteter Form als Buch erschienen: Es geht um «Kummer aller Art». Für Nicola Steiner zeigt sich Leky hier wieder auf der Höhe ihrer Kunst: Die Geschichten sprühen nur so von augenzwinkerndem Humor, auch wenn die Ich-Erzählerin die Sorgen und Ängste der Figuren immer ernst nimmt. Wie findet die Autorin diesen typischen «Leky-Sound»? Und warum ist das Buch, das voll von Kummer ist, dennoch tröstlich?
Dieses Buch steht im Zentrum der Folge:
* Mariana Leky. Kummer aller Art. 176 Seiten. DuMont, 2022.
Im Podcast zu hören sind:
* Mariana Leky, Schriftstellerin
* Frederik Schröer, Historiker am Fachbereich für die Geschichte der Gefühle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin
Weitere erwähnte Bücher:
* William Maxwell. Also dann bis morgen. Zsolnay Verlag.
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Jul 1, 2022 • 29min
Exit to Biedermeier: «Spitzweg» von Eckhart Nickel
Drei Jugendliche entfliehen der Realität in eine Parallelwelt der Kunst aus der Romantik. Darin finden sie neuen Zugang zum eigenen Leben und einen Weg, sich an einer Lehrerin zu rächen. Für «Zwei mit Buch»-Host Simon Leuthold eine schlaue Ode an die Kunst, die mehr sein kann als ästhetischer Reiz.
Kirsten, Carl und der namenlose Erzähler dieses Romans sprechen lieber seitenlang gestelzt über Carl Spitzweg, Chopin und die Ästhetik einer Zigarettenpackung, als mit ihren Klassenkamerad:innen abzuhängen. Was taugt das 19. Jahrhundert als Sehnsuchtsort für Eskapisten? Wozu benutzen wir Kunst? Woher kommt unsere Sehnsucht nach Retro-Ästhetik? Solche Fragen wirft dieser Roman auf, der sich als Geschichte eines simplen Jugendstreichs tarnt. Simon Leuthold ist begeistert vom Humor und der Sprache in «Spitzweg», und Felix Münger findet, dass er einiges mit dem Autor Eckhart Nickel gemeinsam hat.
Dieses Buch steht im Zentrum der Folge:
* Eckhart Nickel. Spitzweg. 265 Seiten. Piper, 2022.
Im Podcast zu hören ist:
* Eckhart Nickel, Buchautor
Weitere erwähnte Werke:
* Hansjörg Schertenleib. Die grüne Fee. 128 Seiten. Kampa, 2022.
* Peter Weir (Regie). Der Club der toten Dichter (Dead Poets Society). 123 Minuten. Film, 1989.
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Jun 17, 2022 • 29min
Das Band zwischen Mutter und Tochter: «Wovon wir träumen» von Lin Hierse
Jede Tochter hat eine Mutter, jede Mutter ist auch Tochter. In ihrem schmalen Debüt macht die deutsche Autorin Lin Hierse diese Binsenweisheit leicht und leise zum Raum für die grossen Fragen: Wer bin ich? Wo komme ich her? Wo gehöre ich hin? Und lebe ich wirklich meine eigenen Träume?
«Zwei mit Buch»-Host Franziska Hirsbrunner berührt dieses kunstvoll gebaute Mutter-Tochter-Buch, obwohl es (fast) ohne die grossen Kräche auskommt. Nicola Steiner fragt sich ob der klassischen Frage «Bin ich wie meine Mutter?», wie es um die Fussstapfen stand und steht, in die man sich als Tochter stellt. Und wir diskutieren, warum es so schwierig ist, über die eigene Mutter zu sprechen und warum man Mutter-Tochter-Romane nicht zu erfinden braucht.
Dieses Buch steht im Zentrum der Folge:
* Lin Hierse. Wovon wir träumen. 237 Seiten. Piper, 2022.
Im Podcast zu hören sind:
* Lin Hierse, Schriftstellerin
* Claudia Haarmann, Psychologin und Buchautorin
Weitere erwähnte Bücher:
* Hila Bloom. Wie man seine Tochter liebt. Aus dem Hebräischen von Ruth Achlama. 314 Seiten. Piper, 2022.
* Melitta Breznik. Mutter. 160 Seiten. Luchterhand, 2020.
* Julia Franck. Welten auseinander. 368 Seiten. S. Fischer, 2021.
* Claudia Haarmann. Mütter sind eben Mütter. 317 Seiten. Kösel, 2019.
* Helga M. Novak. Die Eisheiligen. Erhältlich in: Die Eisheiligen / Vogel federlos. 616 Seiten. Schöffling & Co, 1998.
* Helga Schubert. Vom Aufstehen. Ein Leben in Geschichten. 224 Seiten. dtv, 2021.
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Jun 3, 2022 • 28min
Generation Social Media: «Tick Tack» von Julia von Lucadou
Eine Schülerin avanciert zum «Tiktok»-Star. Während der Pandemie gerät sie auf dunkle Abwege. «Zwei mit Buch»-Host Felix Münger ist fasziniert vom Roman «Tick Tack», der sprachlich und formal originell Einblicke ins Denken und Fühlen der jungen Generation gewährt.
Die Teenagerin Mette, die Hauptfigur des Romans, ist eine leidenschaftliche Tiktokerin. In ihrem Empfinden sind die Grenzen zwischen realer und virtueller Welt fliessend.
Zusammen mit dem Influencer Jo versteigt sich Mette zur wahnhaften Vorstellung, der «Mainstream» würde die Menschen um die Wahrheit betrügen. Mit der Corona-Pandemie wird die Lage ernst.
Diese an den Solothurner Literaturtagen aufgezeichnete «Zwei mit Buch»-Episode spürt der gesellschafskritischen Dringlichkeit des Romans nach.
Dieses Buch steht im Zentrum der Folge:
* Julia von Lucadou. Tick Tack. 255 Seiten. Hanser Berlin, 2022.
Im Podcast zu hören sind:
* Julia von Lucadou, Schriftstellerin
* Stefan Caduff, Medienpsychologe
* Besucher der Solothurner Literaturtage
Weitere erwähnte Bücher:
* J.D. Salinger. Der Fänger im Roggen. 22. Aufl., Rowohlt, 2004.
* Wolfgang Herrndorf. Tschick. 40. Aufl., Rowohlt, 2012.
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