Literaturclub: Zwei mit Buch

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)
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Mar 10, 2023 • 29min

Ein Querdenker zwischen den Weltkriegen - Clemens Setz’ neuer Roman

«Monde vor der Landung» erzählt von einem realen deutschen Fliegerleutnant. Er vertrat die Hohlwelttheorie, nach der wir nicht auf der Erdkugel, sondern in einer Kugelschale leben. Für Simon Leuthold offenbart dieser Blick in die Zwischenkriegszeit Parallelen zu heutigen Querdenker-Bewegungen. Ein Pilot beobachtet im ersten Weltkrieg als einer der Ersten überhaupt die Erdkrümmung – und ist trotzdem überzeugt, dass die Welt eine andere Form hat: Wie passt das zusammen? Clemens Setz neuer Roman zeichnet nach, wie Peter Bender immer tiefer in seine Theorien versinkt, während der aufkeimende Nationalsozialismus eine zunehmende Gefahr für ihn und seine Familie darstellt. Was bedeutet dem Autor die historische Figur, warum ist Bender kein «moderner» Querdenker, und wie schreibt man über so eine Figur? Dem gehen Simon Leuthold und Felix Münger in dieser Episode nach. Dieses Buch steht im Zentrum der Folge: * Clemens Setz. Monde vor der Landung. 528 Seiten. Suhrkamp Verlag, 2023. Im Podcast zu hören sind: * Clemens Setz, Buchautor * Carolin Amlinger, Soziologin * Oliver Nachtwey, Soziologe Weitere erwähnte Bücher: * Peter Bender. Karl Tormann. Ein rheinischer Mensch unserer Zeit. Worms Verlag, Neuauflage 2021 (1927). Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch Mehr Literatur und den wöchentlichen Literaturnewsletter gibt es unter srf.ch/literatur
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Feb 24, 2023 • 29min

Care-Arbeit, und kein Ende: «Wovon wir leben» von Birgit Birnbacher

Birgit Birnbachers Roman «Wovon wir leben» zeigt die Tristesse der Arbeits- und Sozialwelten in einem Dorf, das immer noch von patriarchalen Strukturen geprägt ist.  Die österreichische Schriftstellerin gibt Auskunft, inwiefern Frauen heute immer noch unter anderen gesellschaftlichen und sozialen Zwängen stehen als Männer, warum das Thema Arbeitswelt sie nicht loslässt und was Arbeit für uns bedeutet. Ein Thema mit vielen Facetten – und einer Fülle von Gesprächsstoff für Nicola Steiner und Franziska Hirsbrunner. Die Krankenschwester Julia geht nach ihrer Kündigung zurück in ihr Heimatdorf, um wieder neu Kraft zu schöpfen. Doch das Dorf scheint wie ein Kadaver zu verwesen: die Fabrik, in der fast alle Bewohner des Dorfes tätig waren, hat geschlossen. Jetzt sitzen die Männer in der Kneipe herum, spielen Karten und trinken. Eines Tages kommt ein «Städter» ins Dorf, der ein Jahr lang eine Art Grundeinkommen «gewonnen» hat, und bringt neue Lebenskonzepte und Ideen ins Dorf und in Julias Leben. Dieses Buch steht im Zentrum der Folge: Birgit Birnbacher. Wovon wir leben. 192 Seiten. Zsolnay, 2023. Im Podcast zu hören sind: * Birgit Birnbacher, Schriftstellerin * Stephan Sigrist, Zukunftsforscher Weiter erwähnte Bücher: * Marie Jahoda, Paul F. Lazarsfeld, Hans Zeisel. Die Arbeitslosen von Marienthal. Ein soziographischer Versuch über die Wirkungen langandauernder Arbeitslosigkeit. edition suhrkamp. * Birgit Birnbacher. Ich an meiner Seite. Zsolnay. * Juli Zeh. Unterleuten. Luchterhand. * Mela Hartwig. Bin ich ein überflüssiger Mensch? Droschl. Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch Mehr Literatur und den wöchentlichen Literaturnewsletter gibt es unter srf.ch/literatur
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Feb 10, 2023 • 28min

Der Erfolgsautor als Lumpensammler: «Das glückliche Geheimnis» von Arno Geiger

Am Abend ein Gala-Diner mit dem Staatspräsidenten, am Tag darauf in den Strassen Wiens Müllcontainer durchwühlen: Arno Geiger bekennt in seinem neuen Buch, dass er über Jahrzehnte ein Doppelleben geführt hat. Felix Münger ist beeindruckt von der Offenheit des Autors, die ihn auch verwundbar macht. Arno Geiger war bei seinen geheimen Müll-Touren insbesondere auf der Suche nach weggeworfenen persönlichen Briefen. Sie inspirierten ihn für seine Literatur. Ermöglichte ihm erst das Doppelleben, zum Erfolgsautor zu werden? Und wie kommt es, dass die geheime Identität Arno Geigers grosse Liebe befeuerte? Felix Münger erkundet zusammen mit Co-Host Simon Leuthold dieses packende Buch über ein vielschichtiges Autorenleben. Dieses Buch steht im Zentrum der Folge: Arno Geiger: Das glückliche Geheimnis, Hanser 2023. (Hörbuch bei «Hörbuch Hamburg», gelesen von Matthias Brandt.) Im Podcast zu hören ist: * Arno Geiger, Schriftsteller * Catherine Newmark, Philosophin und Publizistin Weiter erwähnte Bücher: * Umberto Eco. Der Friedhof in Prag. Aus dem Italienischen von Burkhart Kroeber. Hanser, 2011. * Arno Geiger. Es geht uns gut. Hanser, 2005. * Arno Geiger. Selbstporträt mit Flusspferd. Hanser, 2015. * Thomas Mann. Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull. 54. Auflage. Fischer, 1989. * Stefan Zweig. Angst. 19. Auflage. Fischer, 1991. Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch Mehr Literatur und den wöchentlichen Literaturnewsletter gibt es unter srf.ch/literatur
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Jan 27, 2023 • 29min

Essen als Ideologie und Lebenssinn: «Gesund genug» von Ursula Fricker

Ein Gesundheitsfanatiker stirbt an Darmkrebs. Am Krankenbett denkt die Tochter über den (Essens-)Terror nach, den der Vater verbreitete. Er zählt jeden Morgen 30 Kürbiskerne, 45 Sonnenblumenkerne und 251 Roggenkörner für sein Frühstück ab und verbietet seinen Kindern das Schulschwimmen wegen des Chlors im Wasser. «Was treibt diesen Mann?», fragt Nicola Steiner. Und Franziska Hirsbrunner kommt die Familie in «Gesund genug» wie eine Vierpersonensekte vor. Sie findet aber auch, dass Ursula Frickers neuer Roman weit mehr als das Porträt eines Spinners ist, der ums gesunde Leben tanzt wie ums goldene Kalb. Denn es geht um eine Selbstoptimierung, die krankhafte Züge annimmt, um den Versuch, sich eine Bedeutung zu geben, der aus dem Ruder läuft. Das Thema Essen ist nicht nur auf der persönlichen Ebene gerade wieder sehr aktuell. Neben Essen als Ersatzreligion, Lebenssinn, Leitschnur und Weltveränderungsmission stellen sich auch ökonomische, ökologische, politische und gesellschaftliche Fragen. «Gesund genug» nimmt diese Fragen wie nebenbei auf und verleiht ihnen eine berührende Dringlichkeit. Dieses Buch steht im Zentrum der Folge: Ursula Fricker. Gesund genug. 234 Seiten. Atlantis Verlag, 2022. Im Podcast zu hören sind: * Ursula Fricker, Schriftstellerin. * Christine Brombach, Ernährungssoziologin Weitere im Podcast genannte Bücher: * Emma Cline. The Girls. Aus dem amerikanischen Englisch von Nikolaus Stingl. 352 Seiten. Hanser Verlag, 2016. * Daniela Dröscher. Lügen über meine Mutter. 448 Seiten. Kiepenheuer & Witsch, 2022. * Slata Roschai. 153 Formen des Nichtseins. 176 Seiten. Homunculus Verlag, 2022. Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch Mehr Literatur und den wöchentlichen Literaturnewsletter gibt es unter srf.ch/literatur
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Jan 13, 2023 • 29min

Lebendige Frauenbilder: «Vor aller Augen» von Martina Clavadetscher

Das neue Buch der Schweizer Autorin Martina Clavadetscher erzählt in 19 Geschichten die Leben von Frauenfiguren auf berühmten Gemälden. Für Simon Leuthold ein spannendes Projekt zwischen Recherche und Fiktion. Er ist fasziniert von der stilistischen Vielseitigkeit, die die Autorin an den Tag legt. Da Vincis «Dame mit Hermelin» lässt uns über unsere Gewohnheiten beim Betrachten von Gemälden nachdenken, oder eine Zirkusartistin auf einem Bild von E.L. Kirchner berichtet über das Bombardement Dresdens im 2. Weltkrieg: 500 Jahre (Kunst-)Geschichte auf 240 Seiten. Wie kam Martina Clavadetscher zu diesem feministischen Erzählprojekt? Und was haben die Frauen aus 5 Jahrhunderten gemeinsam? Darüber gibt die Preisträgerin des Schweizer Buchpreises Martina Clavadetscher Auskunft im Podcast mit Simon Leuthold und Felix Münger. Dieses Buch steht im Zentrum der Folge: * Martina Clavadetscher: Vor aller Augen. 240 Seiten. Unionsverlag, 2022. Im Podcast zu hören ist: * Martina Clavadetscher, Buchautorin Weiter erwähnte Bücher: * Martina Clavadetscher: Die Erfindung des Ungehorsams. 288 Seiten. Unionsverlag, 2021. * Charles Lewinsky: Sein Sohn. 368 Seiten. Diogenes Verlag, 2022. Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch Mehr Literatur und den wöchentlichen Literaturnewsletter gibt es unter srf.ch/literatur
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Dec 30, 2022 • 29min

Eine Ikone zwischen Zwang und Freiheit: «Sisi» von Karen Duve

Karen Duves neues Buch «Sisi» zeigt ein modernes und überraschendes Bild der österreichischen Kaiserin, die ein Leben zwischen höfischen Zwängen und einem unbändigen Freiheitsdrang führte. Nicola Steiner und Franziska Hirsbrunner sprechen über die Faszination an der Figur Sisi und über Duves Roman. In ihrem Roman «Sisi» erzählt die deutsche Schriftstellerin Karen Duve zwei Jahre aus den reiferen Jahren der legendären österreichischen Kaiserin. Es ist ein akribisch recherchiertes Buch über eine Ikone, die die Welt bis heute beschäftigt. Mit ihrem Schönheitswahn, ihrer Disziplin und ihrem Charisma ist Sisi für viele auch heute noch eine ideale Projektionsfläche. Sisi galt nicht nur als schönste Frau ihrer Zeit, sondern soll auch eine begnadete Reiterin gewesen sein. Dieser Phase ihres Lebens geht Duve nun detailliert nach und nimmt uns mit auf Sisis wilde, oft lebensgefährliche Reit-Jagden in England und Ungarn. Dabei entsteht das Bild einer schillernden Persönlichkeit, die den Konventionen und Erwartungen des Hofes zu entkommen suchte und weit vielschichtiger war als uns das Romy Schneider-Bild aus den Sisi-Filmen der 1950er Jahre glauben machen will. Dieses Buch steht im Zentrum der Folge: * Karen Duve. Sisi. 416 Seiten. Kiepenheuer & Witsch, 2022. Im Podcast zu hören ist: * Karen Duve, Schriftstellerin Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch Mehr Literatur und den wöchentlichen Literaturnewsletter gibt es unter srf.ch/literatur
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Dec 2, 2022 • 30min

Zerstörte Unschuld: «Wer hat Bambi getötet?» von Monika Fagerholm

Eine Gruppenvergewaltigung unter Jugendlichen aus gutem Haus ist Ausgangspunkt für ein berührendes Gesellschaftsporträt. «Ein Roman über eine Vergewaltigung – will man das lesen?» fragt «Zwei mit Buch»-Co-Host Nicola Steiner. «Unbedingt», findet Franziska Hirsbrunner, der selten ein so reiches und faszinierend erzähltes Buch untergekommen ist. Es kreiert aus ambivalent schillernden Plot-Partikeln eine Welt, in der grosse gesellschaftliche und menschliche Fragen sich fast unmerklich, aber umso eindringlicher stellen. Es geht um Gewalt gegen Frauen in der patriarchal geprägten Gesellschaft reicher Leute, um die Macht des Geldes und Verkauf und Verrat als Lebensprinzip. Es geht um den Verlust der Unschuld und versehrte Kindheitserinnerungen. Es geht um eine Schweigekultur, die auch die Täter irreparabel beschädigt. Wie mit dem Weberschiffchen umflicht Monika Fagerholm diese Themen mit Jugendslang, Musik, Film, Literatur, Social Media usw. – psychologische Marker, die mehr über die Figuren erzählen, als Worte es könnten. Dieses Buch steht im Zentrum der Folge: Monika Fagerholm. Wer hat Bambi getötet? Aus dem Schwedischen übersetzt von Antje Rávik Strubel. 256 Seiten. Residenz-Verlag, 2022. Im Podcast zu hören sind: * Monika Fagerholm, Schriftstellerin * Antje Rávik Strubel, Schriftstellerin und Übersetzerin The Sex Pistols: Song/Video stiftete den Titel zu Monika Fagerholms Roman, der auch ein ausgearbeitetes Filmdrehbuch ist. Einer der Jugendlichen im Buch, selber nicht an der Vergewaltigung beteiligt, beschloss Jahre später, einen Film über das Geschehen zu drehen und ihm als Titel den rüden Song der Sex Pistols zu geben. Man brachte ihn mit Geld dazu, das Filmprojekt abzubrechen. Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch Mehr Literatur und den wöchentlichen Literaturnewsletter gibt es unter srf.ch/literatur
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Nov 18, 2022 • 29min

Wurzeln schlagen in der Fremde: Der neue Roman von Usama Al Shahmani

Ein Geflüchteter findet im Exil einen Weg aus Isolation und Verlorenheit – dank dem Wandern, der Zwiesprache mit Bäumen und der Literatur. Für «Zwei mit Buch»-Host Felix Münger ist Usama Al Shahmanis Roman «Der Vogel zweifelt nicht am Ort, zu dem er fliegt» ein Buch zur Stunde. Millionen von Menschen sind derzeit auf der Flucht. Stellvertretend für sie steht die Romanfigur Dafer. Er ist aus dem Irak in die Schweiz geflüchtet, aber hat dort keine Freunde. Dann entdeckt er das Wandern: Auf langen Streifzügen durch die Wälder spürt Dafer eine tiefe Verbundenheit mit den stummen Bäumen. Als Dafer die deutsche Sprache lernt und sich der Literatur zuwendet, erlebt er das Glück, in der Fremde anzukommen. Auf einer Herbstwanderung erzählt der Irak-Schweizer Usama Al Shahmani, wie sehr er im Roman auf eigene Erfahrungen zurückgreift. Bäume und ihre Wurzelmetaphorik sind ein verbreiteter Topos in der Exilliteratur. Dies erklärt im Podcast die Hamburger Germanistin Jasmin Centner. Dieses Buch steht im Zentrum der Folge: Usama Al Shahmani. Der Vogel zweifelt nicht am Ort, zu dem er fliegt. Limmat Verlag, 2022. Im Podcast zu hören sind: * Usama Al Shahmani, Buchautor * Jasmin Centner, Germanistin Weitere erwähnte Bücher: * Marcel Proust. Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. 3. Auflage. Suhrkamp, 2021. Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch Mehr Literatur und den wöchentlichen Literaturnewsletter gibt es unter srf.ch/literatur
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Nov 4, 2022 • 28min

Sehnsuchtsort Insel: «Zur See» von Dörte Hansen

Dörte Hansens neues Buch «Zur See» ist zugleich Familienroman und ein Buch über Einsamkeit. Die deutsche Bestsellerautorin erzählt in ihrem dritten Roman vom Leben auf einer Nordseeinsel.  Es geht um einsame Menschen, die hin- und hergerissen sind zwischen Heimweh und Fluchtimpuls, zwischen Sehnsüchten und Angst und Kälte.«Zwei mit Buch»-Host Nicola Steiner ist fasziniert von diesem Buch über den gesellschaftlichen Wandel auf der Insel. Und vom Ton, den Dörte Hansen findet, um uns die Menschen und das Leben an der See näherzubringen. Hört Franziska Hirsbrunner Dörte Hansen von der zugleich gefährlichen und transformativen Kraft des Meers erzählen, denkt sie an das berühmte Lied vom «sea change» in Shakespeares Stück «Der Sturm». Wie hat Dörte Hansen diesen Sound gefunden? Und warum sind die Themen Schweigen und Einsamkeit in ihren Büchern immer so präsent? Nicola Steiner hat die Autorin auf der Buchmesse in Frankfurt zum Gespräch getroffen. Dieses Buch steht im Zentrum der Folge: Dörte Hansen. Zur See. 256 Seiten. Penguin, 2022. Das Hörbuch ist erschienen bei Random House Audio, eingelesen von Nina Hoss. Im Podcast zu hören ist: Dörte Hansen, Schriftstellerin Weitere erwähnte Bücher und Autoren: * William Shakespeare. Der Sturm * Theodor Storm. Der Schimmelreiter * Hermann Melville. Moby Dick * Dylan Thomas. Unter dem Milchwald * Jon Fosse Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch Mehr Literatur und den wöchentlichen Literaturnewsletter gibt es unter srf.ch/literatur
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Oct 21, 2022 • 28min

Ein Pilz als Weltherrschaft? Benjamin von Wyls Roman «In einer einzigen Welt»

«In einer einzigen Welt» erzählt von einem grössenwahnsinnigen Pilz, der mit seinem Netzwerk die ganze Welt umspannen will. Dazu befällt er unter anderem die Hirne der Romanfiguren. Eine spannende Versuchsanordnung, die über die unschönen Seiten unserer Individualgesellschaft nachdenken lässt. Wäre eine Welt, in der es keine Individuen gibt, sondern alle eins und miteinander vernetzt sind, wirklich eine bessere Welt? Das Pilzgewebe im Zentrum dieses Romans ist davon fest überzeugt. Was nach einer klassischen Internet-Dystopie klingt, entpuppt sich als dichtes Hyphengeflecht aus gesellschaftlichen Fragen, Sprachspiel und philosophischem Diskurs. «Zwei mit Buch»-Host Simon Leuthold hat sich mit Freude ins Dickicht dieses Romans gestürzt. Dieses Buch steht im Zentrum der Folge: Benjamin von Wyl. In einer einzigen Welt. 240 Seiten. Lectorbooks, 2022. Im Podcast zu hören sind: * Benjamin von Wyl, Buchautor * Beatrice Senn-Irlet, Mykologin Weitere erwähnte Bücher: * Jevgenij Samjatin. Wir. Ganymed Edition 2020. (Original erschienen 1920) * Dave Eggers. Der Circle. Kiepenheuer & Witsch 2015. * Julia von Lucadou. Tick Tack. Hanser Berlin 2022. Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch Mehr Literatur und den wöchentlichen Literaturnewsletter gibt es unter srf.ch/literatur

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