

Apropos Psychologie!
Junfermann Verlag
Immer alles 1000-prozentig machen? Warum habe ich immer was an mir herumzumäkeln? Müsste ich nicht einfach mal genießen? Glücklich sein? Ich bin wie ich bin! Oder doch besser flüchten? Und wohin dann? … Wovor habe ich eigentlich Angst?
Antworten auf diese und andere Fragen gibt es in Gesprächen mit Psycholog:innen, Psychotherapeut:innen und Coaches. Du erfährst aus erster Hand Tricks für ein einfacheres Leben, erhältst überraschende Einblicke in persönliche Erfahrungen und Entwicklungen und lernst eine ganze Menge darüber, wie wir manchmal ticken und warum.
Alle zwei Wochen mittwochs neu.
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Nov 30, 2022 • 34min
Apropos ... Hochbegabung!
Andrea Brackmann
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Nov 9, 2022 • 43min
Apropos ... Hochbegabte Kinder!
Mythos Wunderkind?
Woran zeigt sich, ob mein Kind hochbegabt ist? Kann es im Alter von zwei Jahren flüssig sprechen und lernt eine Fremdsprache, hat es im Kleinkindalter sich selbst das Klavierspielen beigebracht und diskutiert im Grundschulalter über Quantenphysik? Sind es die schulischen Überflieger, die Alleskönner, die kleinen Genies?
Als hochbegabt gilt, wer in einem Intelligenztest einen IQ von mindestens 130 erreicht; das entspricht 2-3% der Menschen. Doch Vorsicht vor Tests im Internet, die nicht aussagekräftig sind, warnt Melanie Mewes, Begabungspsychologische Beraterin aus Hannover: „Die Intelligenzdiagnostik gehört in die Hände von spezialisierten Pycholog:innen oder Psychotherpeut:innen, die eine differenzierte Diagnose stellen. Wenn es zugleich Anzeichen auf ADHS oder das Asperger-Syndrom gibt, ist der/die Kinder- und Jugendpsychiater:in die erste Adresse“, erklärt sie.
Doch ein „Wunderkind“ ist nicht gleich hochbegabt. Denn Begabung beschreibt lediglich das leistungsbezogene Potenzial eines Menschen. Hochbegabung ist dabei in der Tat ein besonderes Potenzial, das aber nicht ohne weiteres gleichzusetzen ist mit Höchstleistung. Ein herausragender Notenschnitt in der Schule hat also mit Hochbegabung noch nicht viel zu tun.
Nicht selten äußert sich ein herausragender IQ auch im genauen Gegenteil und wird in der Kita oder Schule gar nicht bemerkt, erklärt Melanie Mewes. Gerade hochbegabte Jungen neigen zu Unangepasstheit, Zappeligkeit, Wut, erhöhter Aggressionsbereitschaft, zu ständigem Diskutieren und zum in Frage stellen von Regeln.
Neben diesem externalisierten auffälligen Verhalten überwiegt bei hochbegabten Mädchen eine internalisierende, also nach innen gerichteter Verhaltensweise, die sich in Rückzug oder sehr ausgeprägter Umweltanpassung zeigen kann. Auch das Meiden von Gruppen Gleichaltriger kann ein Indiz für Hochbegabung sein. Oft fällt das ungewöhnliche viele Fragen auf: Woher kam das erste Affenbaby, bevor es Affeneltern gab? Warum heißt es Zahnpasta, obwohl man sich doch mehrere Zähne putzt, also „Zähnepasta“ richtig wäre?
Hochbegabte Kinder haben oft eine besondere Merkfähigkeit, ein fehlender Satz in der Gute-Nach-Geschichte fällt sofort auf. Sie habe auch schon in der Kita eine sehr schnelle Auffassungsgabe, können Erlernte ohne Probleme schnell auf andere Kontexte übertragen.
Aber reicht all das schon, um beim eigenen Kind Hochbegabung zu erkennen? Wie kann ich als Elternteil reagieren? Vor welchen Herausforderungen stehen Pädagog:innen, wenn sie besondere Fähigkeiten vermuten und wir können sie Eltern unterstützen?
Denn es wird nicht leichter für Eltern, wenn zur Hochbegabung auch die Hochsensibilität noch hinzukommt. Ein verbreitetes Phänomen. Die besondere Ausprägung ist dann nicht nur auf kognitive Fähigkeiten begrenzt, sondern auch auf emotionale. Das führt schnell zu einer Reizüberflutung. Manch ein Kind lädt sich den Kummer der Welt auf seine Schultern.
Melanie Mewes beschreibt Situationen aus ihrem Beratungsalltag und gibt Tipps, wie wir es hochbegabten Kindern und ihrem Umfeld leichter machen können.
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Melanie Mewes ist Begabungspsychologische Beraterin (BPB), Beraterin für Hochsensibilität bei Kindern und Jugendlichen (IFLW) und Bachelor-Psychologin für Angewandte Psychologie, B.Sc.
Mehr über sie erfährst du auf ihrer Webseite: www.begabungsberatung-mewes.de
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Fragen? Ideen zu Themen? Schreib uns - Marion und Saskia vom Podcast-Team - an podcast@junfermann.de
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Oct 26, 2022 • 1h 3min
Apropos ... Gute Entscheidungen!
Freiheit oder Fluch: Die Qual der Wahl
Ist der Studiengang richtig? Die Hochzeit? Der Umzug? Das Haus? Wie beeinflussen Werte, frühe Prägungen und gerade vorherrschende Gefühle unsere Entscheidungen? Inwiefern ist das Belohnungssystem daran beteiligt, was wir gerade für das Beste halten? Je klarer wir diese Komponenten für uns einordnen können, so die Erfahrung von Dr. Thomas Bergner aus 25-jähriger Beratungstätigkeit, desto erfolgreicher treffen wir unsere Entscheidungen.
Die überragende Mehrheit aller Entscheidungen treffen wir unbewusst. Zu Beispiel setzen wir beim Spazierengehen einen Schritt nach dem anderen, ohne groß darüber nachzudenken. Wir habe diese Entscheidungen schon so oft getroffen und eingeübt, dass sie jetzt automatisch ablaufen. So wie Zähneputzen oder spontanes Bremsen an der roten Ampel.
Neben den automatisierten Entscheidungen gibt es weitere: Pseudo-rationale Entscheidungen beispielsweise, die eigentlich aus dem Bauch heraus getroffen werden können, aber mit von uns immer wieder aus unterschiedlichsten Perspektiven viel Zeitaufwand rational durchdacht werden. Die Urlaubsplanung ist ein gutes Beispiel dafür.
In der Schule lernen wir dann Verstandesentscheidungen. Sie sind Ergebnisse aus konsequentem Nachdenken und haben den Vorteil, dass man anschließend sagen kann: „Ich habe entschieden!“, ein Satz, der zu einem Gefühl von Selbstwirksamkeit führt. Das wiederum ist einer der wichtigsten Faktoren für seelische Gesundheit.
Bei jeder Entscheidung geht es letztlich um die Freiheit. Oder genauer gesagt: um unsere Entscheidungsfreiheit, so Thomas Bergner, denn sie gibt uns das Gefühl, grundsätzlich frei zu sein. Dabei ist unsere Motivation zu einer Entscheidung immer die Erwartung einer Belohnung. Diese Erwartungshaltung wird durch unsere Erfahrungen gestärkt.
Je weiter das Ziel der Motivation in der Zukunft liegt, umso attraktiver muss das Ziel sein. Die Klimakrise z.B. ist scheinbar noch Jahrzehnte entfernt, daher ist die Bereitschaft vieler, hier etwas zu unternehmen, eher gering oder nicht vorhanden. Zudem haben wir keinerlei Erfahrung, warum es gut sein sollte, sich für Klimaneutralität einzusetzen. Folglich fehlt die Motivation.
Außer drei verschiedenen Formen des Entscheidens differenziert Bergner auch zwei Typen von Entscheider:innen: die erfolgszuversichtlichen Typen, die eher optimistisch durchs Leben gehen und realistische Ziele verfolgen, und die misserfolgsängstlichen Typen, die im Gegensatz meist zu schwache Ziele oder viel zu hohe haben. Beiden gemeinsam ist: Egal wie sie sich verhalten, sie treffen damit eine Entscheidung. Denn: „Man kann sich nicht nicht entscheiden.“ Dieser Satz, den Bergner in Anlehnung an das Watzlawicksche Axiom „Man kann nicht nicht kommunizieren“ formuliert, bringt das Paradox der Entscheidungen auf den Punkt: Wir haben die Qual der Wahl.
***
Dr. med. Thomas Bergner studierte Humanmedizin in Erlangen und München. Nach der Facharztausbildung zum Dermatologen, psychotherapeutischen und systemischen sowie Coaching-Ausbildungen, war er von 1993 bis 2002 in eigener Praxis im Raum München niedergelassen. Seit 1994 ist er als Coach für Führungskräfte mit dem Fokus auf Burnout-Prävention, Lösung von Überlastungsreaktionen und persönlichem Change-Management tätig.
Mehr gibt’s auf seiner Homepage: Dr.med. Thomas Bergner Homepage
Wenn du mehr wissen möchtest zum Thema „Entscheidungen“: Thomas Bergners neuestes Buch „Gute Entscheidungen treffen“ ist 2022 bei Klett-Cotta erschienen.
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Oct 12, 2022 • 43min
Apropos ... toxische Beziehungen!
Du tust mir nicht gut!
Der Partner versteht mich nicht, die Freundin frotzelt ewig rum, der Kollege wälzt seine Arbeit auf mich ab, die Chefin übersieht mich tagtäglich. Wenn Menschen in und mit ihrem Leben unzufriedene sind, geht es im Kern eigentlich immer um ungute Beziehungen. Viele denken dabei sofort an eine Paarbeziehung, zum Beispiel mit einem Narzissten oder einer Narzisstin. Darum aber geht es in den seltensten Fällen, sagt Annika Felber, Systemische Beraterin und Coach. Es gehe vielmehr darum, eigenverantwortlich wieder in die Aktion zu kommen.
Woran aber erkenne ich, dass eine Beziehung einfach nicht mehr gesund ist? Wann ist es genug?
„Zentrale Aspekte sind“, so Annika Felber, „wenn ich bemerke, dass ich dauerhaft psychisch oder physisch leide, ich traurig bin, bedrückt, gestresst, und dennoch nicht in der Lage bin, daran etwas zu ändern bzw. diese schädliche Beziehung zu verlassen.“ In diesen Fällen spricht man von einer dysfunktionalen Beziehung.
Wichtiger Punkt dabei: es geht um Beziehungen, also etwas, das zwischen zwei oder mehreren Menschen passiert. „Es kommt immer ein wenig darauf an, wer einem gegenübersitzt“, fasst Felber zusammen. So können toxische Dynamiken besonders leicht dann entstehen, wenn zwei Menschen aufeinandertreffen, die wie ein Schlüssel zum Schloss passen. Soll heißen: Trifft zum Beispiel ein Gebertyp, der sich immer Kümmern möchte, auf einen Nehmertyp, ergibt sich möglicherweise eine Dynamik, die beide generieren, und die für beide toxisch ist. Beide sind in einer solchen Beziehung unglücklich.
Annika Felber hat sieben Merkmale einer Beziehung herausgearbeitet, die fast immer auf eine toxische Beziehung zutreffen. Meist gesellen sich weitere Merkmale hinzu. So muss beispielsweise die Ordnung stimmen, d.h. in einer Beziehung zwischen zwei Erwachsenen muss Augenhöhe herrschen. Sobald einer z.B. in eine Art Elternrolle rutscht, ist die Schieflage vorprogrammiert. Stimmen muss außerdem die Kosten-Nutzen-Rechnung, also der Ausgleich, wie der Systemiker sagt.
Warum Ordnung und Ausgleich so entscheidend sind, erklärt mir Annika Felber. Sie ist systemische Beraterin (DGsP – Deutsche Gesellschaft für systemische Pädagogik) in eigener Praxis in Koblenz und Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für systemische Therapie, Beratung und Familientherapie e.V. (DGSF).
Ihr Buch „Du tust mir nicht gut!“ erscheint im Oktober 2022. Sie beschreibt es als einen Hybrid aus Sachbuch und Workbook: Neben Übungen gibt es Checklisten bzw. kleine Tests, mit denen man sich selbst die Frage beantworten kann, wie es denn um eine Freundschaft oder in der Partnerschaft etc. aus.
+++
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Sep 28, 2022 • 40min
Apropos ... Drogen neu denken!
Rauschmittel als Heilmittel: Mit Drogen gegen Traumata
Bei bewusstseinsverändernden Substanzen denken wir schnell an Drogen: wie Heroin, LSD oder Chrystal Meth, und haben schmuddelige Bahnhofsviertel vor unserem inneren Auge. Die positiven Effekte von Drogen oder von Methoden, mit deren Hilfe das Bewusstsein beeinflusst werden kann, sind wenig bekannt, die Forschung dazu zu wenig beachtet.
„Jeder Mensch sollte sich stärker mit seinem eigenen Bewusstsein auseinandersetzen!“, fordert deshalb die Anästhesistin und Notfallmedizinerin Dr. Andrea Jungaberle. „Das eigene Bewusstsein ist morgens nach dem Aufwachen ein ganz anderes, als in dem Moment, wo man auf die Autobahn auffährt, und wieder anders vor dem ersten Espresso oder nach dem dritten Glas Rotwein.“
Unter „Drogen“ versteht Andrea Jungaberle alle Substanzen, die mit unserer Psycho-Biologie interagieren, also auf hirnorganischer Ebene eingreifen in unsere Bewusstseinsprozesse. Dazu gehören auch Nikotin, Alkohol, Kaffee, Zucker und starke Schmerzmittel, Antidepressiva, aber eben auch LSD und Chrystal Meth. Andrea Jungaberle betont: „Nicht alles, was erlaubt ist, ist gut und gesund. Und nicht alles was verboten ist, ist an sich schon schädlich.“ In Deutschland werden psychoaktive Substanzen zu oft sofort verteufelt, nur das Risiko gesehen, nicht aber die nachweislich vorhandenen positiven Effekte. Anders dagegen in der Schweiz, wo rund 20 Psychiater eine offizielle Sondergenehmigung haben, nach Einzelentscheidungen Patient:innne auch z.B. mit LDS und MDMA, dem als „Partydroge“ Ectasy bekannten Amphetaminderivat, zu behandeln.
Andrea Jungaberle verweist auf den eigentlichen Wortsinn von „Psychodelikum“. So sind bewusstseinsverändernde Substanzen als Methoden zum Verändern des Wachbewusstseins, also zum „Öffnen des Bewusstseins““, vergleichbar mit verschiedenen Eingangstüren, und zwar zu ein und demselben Raum. Auch Pranayama, die Atemtechnik im Yoga, kann durchaus geeignet dazu sein, den „Geist zu offenbaren“ (griech. psycho + delos). Ob Trance, Trommelkreise, Massage, Sexualität, monochromes Atmen, Meditationen oder substanzgebundene Mittel: Nicht alles funktioniert bei jedem. Man muss ausprobieren.
Wie das unter therapeutischer Anleitung aussehen kann, erfahre ich im Gespräch mit Dr. Andrea Jungaberle genauso wie die Richtigstellung, dass ich während der Narkose für eine OP eben nicht einfach schlafe: ich gebe mein ganzes Bewusstsein, mein Leben, für eine gewisse Zeit wirklich in die Hände eines anderen Menschen.
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Dr. med. Andrea Jungaberle ist ärztliche Leiterin der OVID-Kliniken, Anästhesistin und Notfallmedizinerin, medizinische und ethische Beraterin des Vorstands der Mind-Foundation und Yoga-Lehrerin. Außerdem forscht sie in der psychedelischen Therapie. Mehr über sie kannst Du auf ihrer Webseite lesen: Andrea – Jungaberle
Mehr darüber, wie man Drogen neu denken kann, erfährst Du in Dr. Andrea Jungaberles Buch „Yoga, Tee und LSD – Bewusstseinsveränderung in Wissenschaft und Alltag“, das in unserem Partnerverlag, dem Schattauer-Verlag, erschienen ist.
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Sep 14, 2022 • 1h 2min
Apropos ... Stimme!
Der Ton macht die Musik
Stimme bewusster wahrnehmen, gezielt trainieren, wirkungsvoll
einsetzen. Überzeugend vor Menschen sprechen, bei der Präsentation im Job
punkten, im privaten Gespräch nicht nur die richtigen Worte finden, sondern
auch den Ton treffen. Gar nicht so leicht, wenn man das Rampenlicht eher scheut
oder einfach weniger extrovertiert ist.
Jeder hat aber viel verborgenes Potenzial in seiner Stimme.
Ein Schatz, der gehoben werden kann. Wie das geht, weiß Stimmtrainerin und
Mezzosopran Uta Christina Georg. Sie ist überzeugt: „Wer das Ohr beleidigt,
dringt nicht zur Seele vor“ (Quntilian).
Soll heißen: Wenn wir sprechen senden wir unbewusst viele
kleine Mikroirritationen mit aus. Sie hindern dem Empfänger der Nachricht daran,
sie störungsfrei zu hören. Was mitschwingt sind Botschaften, die der Sender
oder Sprecher gar nicht äußern wollte, die aber beeinflussen, wie der Inhalt
wahrgenommen wird – im schlimmsten Falle: ob überhaupt! Gemeint ist dabei nicht
ein häufiges Räuspern, ein sehr gepresstes Sprechen oder ein ständiges
Zischeln, wie es bei den Lauten „s““ und „z“ gerade am Mikrofon häufig ist.
Dagegen hilft übrigens „der kleine Hai“: „Sonst saßen Sänger selbst am See.“
Wenn jemand etwas sagt, sollte es „rundum stimmig“ sein: Körper, Geist und
Stimme müssen zusammenpassen.
Mach‘ einmal folgenden Versuch: Gehe in eine gebeugte
Körperhaltung, lass die Schultern hängen und den Kopf, die Arme schlenkern
lustlos nebenher. Und nun sprich einmal: „Ich schaffe das!“ Nun streck dich,
mach dich groß, die Brust nach vorn, beide Beine fest am Boden, aufrecht und
mit wachem Blick nach vorn und sag: „Oh je, mir gehts so schlecht.“
Na, hast du etwas bemerkt?
Was also macht z.B. eine gelungene Präsentation aus? Inhalt,
Stimme und Körpersprache. Klar, aber was ist am wichtigsten? Untersuchen haben
gezeigt: Auf den Inhalt entfallen ganze 7 %, während die Stimme zu 38% am
Erfolg beteiligt ist, die Körpersprache sogar zu 55%.
Diese Wirkung ist u.a. evolutionär bedingt. Denn: Bevor wir Laute verwendet
haben, hat der Mensch sich bewegt. Und erst ganz zum Schluss hat der Mensch die
Sprache gelernt.
Verblüffend! Darüber und wie meine Stimme meine Emotionen
spiegelt, ob ich mich auch stimmlich verstellen kann und wie man eigentlich
sein „Brustregister“ bespielt spreche ich mit Uta Christina Georg. Sie ist
klassische Sängerin und Dozentin für Gesang an der HfMT Köln. Darüber hinaus
ist sie Coach, wingwave-Coach und als Expertin für Stimmigkeit Inhaberin von
„Stimme. Bühne. Coaching“. Mit ihren Klientinnen und Klienten arbeitet sie zu
Themen wie Präsentation, Ausstrahlung, innere und äußere Haltung.
Mehr über sie und ihre Arbeit findet du auf ihrer
Homepage: www.stimme-buehne-coaching.com
Viele praktische Technikübungen gibt in Uta Christina Georgs
Buch „Rundum stimmig!“, das 2022 erschienen ist.
Rundum
stimmig! | Junfermann Verlag
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Aug 31, 2022 • 49min
Apropos ... Aromatherapie!
Apropos … Aromatherapie!
Heilen mit Düften?
Ist was dran an der Wirkung von Gerüchen auf die Gesundheit? Keine Frage beim allgemeinen Wohlbefinden: da hat jeder von uns schon einmal die Erfahrung gemacht, dass ein angenehmer Duft unsere Stimmung hebt! Erinnerungen an einen entspannten Urlaub weckt, das Gefühl von wohligem Geborgensein aus der Kindheit wieder wachruft oder einfach munter und gutgelaunt macht.
Aber Düfte und Gerüche können weit mehr als nur schön sein: Sie sind mit unseren ältesten Erinnerungen verknüpft. Ein Duft kann ein Erlebnis auf immer in uns speichern – und sich mit ebendiesem Geruch wieder hervorrufen lassen. Viele Erinnerungen sind dabei ganz unbewusst von uns mit einem bestimmten Geruch verknüpft abgespeichert.
Ingeborg Stadelmann, Hebamme, Aromatherapeutin, Autorin und Gründerin von Stadelmann Verlag und Stadelmann Natur, nutz die Kraft der Aromen und Düfte seit Jahrzehnen in der Geburtshilfe für die Kinder wie die Mütter. Denn als erste aller Sinne, die wir entwickeln, ist der Geruchssinn prägend für die Mutter-Kind-Bindung. So findet das Neugeborene nicht etwas tastend, sondern über den Geruch die Brust der Mutter.
Schon seit Jahren Teil der ganzheitlichen Naturheilkunde, nämlich der Phytotherapie, der Pflanzenheilkunde, zählt die Aromatherapie auch in der Medizin zu den sog. komplementären Methoden. Sie hat eine hilfreiche, gesundheitsfördernde Wirkung, die eine schulmedizinische Behandlung positiv verstärken kann, einen zusätzlichen Nutzen einbringt und in manchen Fällen sogar anstelle einer schulmedizinischen Behandlung treten kann. Die Aromatherapie wirkt sowohl über den Geruchssinn als auch über die Haut.
Wissenschaftlich nachgewiesen wurde die Wirkung bestimmter Duftmoleküle in z.B. den ätherischen Ölen. Doch was hilft die nachgewiesene Wirkung eines Duftstoffes, wenn er vom Patienten als unangenehm empfunden wird! Dann kann die Wirkung nicht in dem Maße eintreten oder erst nach viel längerer Zeit oder in Verbindung mit anderen Düften als bei einem anderen Patienten.
Diese komplexen Zusammenhänge, wie man Düfte und Gerüche einsetzen kann in der Heilkunde, dass wir sie überhaupt beachten müssen, um eine heilsame Wirkung auf die menschliche Gesundheit zu erzielen, erläutert mir die Expertin Ingeborg Stadelmann in einem eindrücklichen Gespräch.
***
Ingeborg Stadelmann (*1956) ist freiberufliche Hebamme, dreifache Mutter und siebenfache Großmutter.
Sie ist Hebamme mit langjähriger homöopathischer Erfahrung, Aromatherapeutin, Heilpraktikerausbildung, Fortbildung Phytotherapie in der Medizin an der Universität Bochum, Referentin, Autorin und Gründerin von Stadelmann Verlag und Stadelmann Natur.
Seit 1988 ist die Fachfrau mit ihrer Expertise in beratender Funktion für die Bahnhof-Apotheke Kempten tätig, in der die mit Apotheker Dietmar Wolz gemeinsam entwickelten Original-Stadelmann®-Aromamischungen hergestellt werden. Sie ist dort zudem verantwortlich für das Fort- und Weiterbildungsprogramm, das gemeinsam mit dem Stadelmann-Verlag durchgeführt wird.
Ingeborg Stadelmann wurde 1999 für Ihre Verdienste als Hebamme und Initiatorin einer der ersten Hebammenpraxen und dem Geburtshaus „Erdenlicht“ von der Kempt`ner Frauenliste mit dem „Goldenen Apfel“ ausgezeichnet. 2004 erhielt sie für ihre Verdienste die Brillant-Ehrenbrosche des Bayerischen Hebammen Landesverbandes.
Seit 2009 ist sie Präsidentin von Forum Essenzia e.V., und Herausgeberin der Fachzeitschrift F.O.R.UM für Aromatherapie, Aromapflege und Aromakultur.
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Aug 19, 2022 • 37min
Apropos ... Große Gefühle!
Mut zum eigenen Gefühl
Stell dich nicht so an! Heul nicht rum! Gibt Schlimmeres! Wer in Kindheit und Jugend zu oft solche Sätze gehört hat, hat vielleicht nie gelernt, mit großen Gefühlen umzugehen, geschweige denn, sie zu zeigen. Es entsteht eine regelrechte Emotions-Phobie: an die Stelle der Gefühle tritt die Angst davor!
Dabei sind Gefühle, gerade auch die weniger angenehmen, für den Menschen ganz entscheidend, um sich angemessen zu verhalten, erklärt Dr. Veronika Stegmüller, Psychologin und Psychotherapeutin aus München. Natürlich sind eine tief empfundene Trauer, seelischer Schmerz oder Gefühle wie Ekel und Angst manchmal regelrecht zermürbend und auf den ersten Blick alles andere als erstrebenswert. Sie mobilisieren aber geistige und körperliche Kräfte in uns, die ohne diese Emotionen nicht ausgelöst worden wären.
„Fight – flight – freeze!“ Was in den Anfängen der Menschheit galt und überlebenswichtig war, ist auch heute noch eine notwendige Reaktion. Denn starke Emotionen geben uns eine Orientierung und steuern unser Verhalten. Wir kennen das von der Angst: Wer sie verspürt, hat ein Bedürfnis nach Sicherheit. Sie versetzt den Körper in eben jenen Zustand geistiger und körperlicher Höchstleistung, der nötig ist, sich der Situation angemessen zu verhalten: Kämpfen, flüchten oder erstarren.
Leider, so erzählt Veronika Stegmüller, sind wir Menschen aber auch Meister im Vermeiden von unangenehmen Gefühlen. So wird als vermeidlichen Ausweg die Flucht in Alkohol, Drogen, Essen, Arbeit oder digitale Parallelwelten gesucht. Andere ziehen sich komplett zurück, gehen schlicht nicht mehr in die Situationen, die sie so belasten. Das Fatale: Diese Strategie hat zunächst einmal Erfolg! Die unangenehme Emotion bleibt aus oder wird merklich verkürzt, der Lerneffekt lautet: So mache ich es jetzt immer! Abhängigkeit oder Vereinsamung führen aber in eine Endlosspirale, meist früher oder später begleitet von Depressionen.
Was unmittelbar helfen kann: richtiges Atmen und Bewegung!
Im Podcast will ich, Mrion, mehr darüber wissen: Können solche simplen „Tricks“ wirklich gegen die Angst vor den eigenen Gefühlen helfen?
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Über Dr. Veronika Stegmüller erfährst du auf ihrer Homepage mehr: https://www.psychotherapie-stegmueller.de/
Ihr Buch “Gefühle surfen. Eine Reise zu dir selbst“ ist 2022 im Schattauer Verlag erschienen:
https://www.klett-cotta.de/buch/Verhaltenstherapie/Gefuehle_surfen/585706
+++
Du hast Themenvorschläge? Wünschst dir einen bestimmten Gast bei uns im Gespräch?
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Wir freuen uns und versuchen, deinen Wunsch umzusetzen!
Viele Grüße
Marion und Saskia vom Podcast-Team
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Aug 3, 2022 • 33min
Apropos ... Karriere!
Werde Unternehmer:in in eigener Sache!
Ist der Traumjob immer noch der Traumjob? Oder haben sich mit der Zeit Präferenzen und Wertigkeiten verändert, sodass ein Spurwechsel guttun würde?
Dr. Claas Triebel, Psychologe in München, spricht von Laufbahnübergängen, zu denen man sich in bestimmten Lebensphasen besonders hingezogen fühlt. Zunächst ist das Ende der Schulzeit ist eine solche „Sollbruchstelle“, auch das Ende der Ausbildung oder des Studiums ist eine Gelegenheit, nochmal eine neue berufliche Richtung einzuschlagen. Der 40. Geburtstag ist für manch einen ein Datum, sich die Frage zu stellen, ob die eigene Karriere in die gewollte Richtung geht; bei vor allem Frauen, ist das Flüggewerden der Kinder oft Anlass zu beruflicher Neuorientierung.
Wann ist es Zeit, im Beruf nochmal neu zu starten? Kann es irgendwann zu spät sein? Wie sieht eine „gute“ Laufbahn heute aus?
Wie sehr darf man seinem Bauchgefühl trauen, wenn es um die persönlichen, beruflichen Kompetenzen geht? Wie wichtig ist die Marktorientierung? Dr. Claus Triebel erzählt aus seiner Praxis und erklärt, warum es so wichtig ist, sich drei Fragen zu beantworten: Wer bin ich? Was kann ich? Was will ich?
Seine Empfehlung: Machen! Anfangen und ruhig ausprobieren!
***
Dr. Claas Triebel ist Psychologe, Autor und Unternehmer in München. Er entwickelte die Kompetenzbilanz, ein Verfahren zur Entwicklung persönlicher Kompetenzen, die von „Stiftung Warentest“ als beste Karriere-Coaching-Methode bewertet wurde.
www.kompetenzenbilanz.de
Claas Triebel ist Gründer der Performplus GmbH, ein Coaching-Unternehmen, sowie der Growth Academy GmbH, ein Unternehmen, das sich mit der Digitalisierung von Lernen und Personalentwicklung in Unternehmen beschäftigt. Claas Triebel lebt mit seiner Familie in Gräfelfing bei München.
https://growth-academy.de
Sein Buch „Wer bin ich? Was kann ich? Was will ich?“ ist 2022 im Verlag Klett-Cotta erschienen.
Klett-Cotta – Claas Triebel Biographie, Bücher, Informationen
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Marion, Xenia und Saskia vom Podcast-Team

Jul 20, 2022 • 36min
Apropos ... Chronische Schmerzen bei Kindern und Jugendlichen
Jedes dritte Kind in Deutschland berichtet, in den letzten drei Monaten Schmerzen gehabt zu haben, viele von ihnen zum wiederholten Male. Oft wissen Eltern gar nichts davon. Wie aber erkenne ich das als Elternteil? Ab wann sind Schmerzen bei Kindern chronisch?
Dr. Lea Höfel, leitende Psychologin an der Kinderklinik Garmisch-Patenkirchen, erklärt: „Schmerz ist eine sensorische, emotionale Erfahrung, die nicht gleichzusetzen ist mit dem Auslöser des Schmerz‘. Jeder Mensch, jedes Kind nimmt ihn daher anders wahr.“
Zu den selbst von Fachleuten oft viel zu spät erkannten Schmerzen gehören auch solche, die eben nicht wie ein Beinbruch sichtbar sind. Bei kleineren Kindern sind dies oft Bauchschmerzen, bei Jugendlichen kommen vielfach Kopfschmerzen oder Rückenschmerzen hinzu, oder Schmerzen des Muskel- und Gelenksystems. Durch seelischen Stress kann aus einem solchen “normal“ akuten Schmerz ein chronischer Zustand werden.
Die Behandlung chronischer Schmerzen ist äußerst schwierig – gerade bei Kindern. Medikamente helfen hier nicht, bei Kindern sind sie ohnehin nicht geboten, bei Erwachsenen können z.B. Kopfschmerzen gerade durch Medikamente induziert werden.
Vielfach steckt hinter dem Schmerz etwas anderes: die Rückenschmerzen des Schülers entpuppen sich z.B. als Schulangst, die Bauchschmerzen sind durch stete Hänselei durch die Mitschüler verursacht. Das Aufzudecken braucht viel Zeit.
Zu den Fragen während einer gründlichen Schmerzanamnese gehören daher auch:
Gibt es soziale Belastungen? Gibt es Mobbing oder Ausgrenzungserfahrungen? Wie verhalten sich die Eltern? Wie lässt sich die Lebensführung positiv verändern?
Diese und viele weitere Aspekte chronischer Schmerzen, und was ich tun kann, wenn ich den Verdacht habe, dass mein Kind davon betroffen ist, erläutert mir heute Dr. Lea Höfel.
Dr. Lea Höfel leitet die Abteilung Zentrum für Schmerztherapie junger Menschen und den psychologischen Dienst an der Kinderklinik Garmisch-Partenkirchen gGmbH.
Ihr Buch "Chronische Schmerzen bei Kindern und Jugendlichen" ist letzten Monat bei Junfermann erschienen.
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