Apropos Psychologie!

Junfermann Verlag
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Feb 1, 2023 • 37min

Apropos ... neurowissenschaftliches Coaching!

Wir haben drei Gedächtnisse Viele Coachingmethoden sind zwar wirksam, aber es gibt keinen internationalen Standard, mit dem die Wirksamkeit wissenschaftlich nachgewiesen werden kann. Das genau wollte Dr. Alicia Ryba, Wirtschaftspsychologin ändern und entwickelte das „Scientific 3 Mind® Coaching“. „Ein gutes Coaching sollte eine wissenschaftliche Fundierung haben“, sagt sie und sieht eine der Ursachen für die bislang fehlende Basis darin, dass Coaching eine noch junge Disziplin ist. Während die Psychotherapie, die mit Freud auf eine 120-jährige Geschichte blicken kann, kassenärztlich abgerechnet werden darf, ist dies für den Coach nicht möglich. Ein Coach darf nur dann heilend tätig sein, wenn er auch einen Heilpraktiker in Psychotherapie vorweisen kann. Vorteil bei Coachings: es gibt keine Beschränkung auf nur wenige Richtlinienverfahren wie in der Psychotherapie, die beschränkt ist auf Psychoanalyse, psychodynamische Ansätze, Verhaltenstherapie und neuerdings auch die systemische Therapie. Der oder die Coach kann seine Verfahren also je nach Bedarf und Klient:in frei fehlen. Rybas Ansatz, das Scientific 3 Mind Coaching®, ist eine Weiterentwicklung des „Integrativen Neurocoachings nach Roth/Ryba“ und überführt die Erkenntnisse der Neurowissenschaft in praktische Handlungskompetenz. Aus neurowissenschaftlicher Sicht gibt es drei verschiedene Gedächtnisebenen - 3 Minds - , die für ein effektives Coaching angesprochen werden sollten: Das Körpergedächtnis repräsentiert die unbewussten Anteile von Psyche und Persönlichkeit und unsere nonverbale Kommunikation wie Gestik, Mimik, Blick, Stimmführung und Körperhaltung. Das deklaratives Gedächtnis verfügt über bewusstes Wissen. Wir sind damit in der Lage, auf Sachfragen zu antworten, wie z.B. Wie heißt deine Mutter? Wo hast du deinen letzten Urlaub verbracht? Und schließlich das prozedurale Gedächtnis, das sich auf unser Verhalten und unsere Fähigkeiten, z.B. Klavier spielen zu können, bezieht. Mit diesem Wissen lassen sich im Coaching individuell und passgenau Interventionen einsetzen, um eine größtmögliche Wirkung zu erzielen. Wie sie die Erkenntnisse aus der Hirnforschung nutzt, um zu belegen, wie bestimmte Coachingmethoden im Gehirn wirken, erklärt Dr. Alica Ryba uns im heutigen Podcast. *** Dr. phil. Alica Ryba ist Dipl. Kauffrau mit Schwerpunkt Wirtschaftspsychologie und hat bei Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth zum Thema Coaching und die Rolle des Unbewussten promoviert. Sie ist Inhaberin des Instituts für wissenschaftliches Coaching in Hamburg und bildet dort fortgeschrittene Coaches weiter. Hier geht es zur Homepage von ARYBA Coaching.: Coaching Weiterbildung | Dr. Alica Ryba (alica-ryba.de) Mehr über die Fortbildung zum Scientific 3 Mind Coaching ® erfährst du in dieser Broschüre. Unser Buchtipp zum Vertiefen: „Coaching und Beratung in der Praxis“  *** Ideen, Fragen, Anregungen? Schreib' uns an podcast@junfermann.de!   Folge direkt herunterladen
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Jan 18, 2023 • 39min

Apropos ... Lächeln!

"Random Acts of Kindness" oder: Seid nett zueinander! Was macht Menschen wirklich glücklich? Was wirkt nachhaltig, um leichter und optimistischer durchs Leben zu gehen? Mit u.a. diesen Fragen beschäftigt sich die Positive Psychologie. Sie kann uns helfen, uns und unseren Blick auf unseren Alltag positiv zu verändern. Darum geht es auch Maike Schwier. Sie ist Life Coach und von den Ansätzen der Positiven Psychologie so angetan, dass sie derzeit ein Masterstudium für Positive Psychologie und Coaching an der Deutschen Hochschule für Gesundheit und Sport abschließt. 2021 hat sie zusammen mit Prof. Dr. Sven Sohr das Buch "Mit einem Lächeln: 100 Übungen zur Positiven Psychologie" veröffentlicht. Reicht es also, mit einem Lächeln durchs Leben zu gehen, um glücklicher zu sein? Jein, lautet die Antwort! Denn ob für uns ein Glas halb leer oder halb voll ist, darüber entscheidet auch unsere genetische Disposition. Die Gehirnstrukturen von Pessimisten und Optimisten sind nachweislich verschieden. Aber, und das ist entscheidend: Optimismus lässt sich trainieren! Zum Beispiel mit der Übung „Put it into perspective“. Stell Dir vor, du sollst vor einer großen Menschenmenge eine Präsentation halten. Mal dir jetzt dazu folgende Szenarien aus: 1.       Als erstes: Was könnte im schlimmsten Falle passieren?‘ – Du stotterst, wirst rot, verlierst komplett den Faden, der ganze Saal verfällt in betretenes Schweigen. 2.       Dann überleg dir: Was passiert realistischerweise? Du bist natürlich ein bisschen nervös, gerätst kurz in ein leichtes Stocken, bringst deine Inhalte aber gut rüber, dein Publikum geht mit. 3.       Schließlich stell dir vor: Wie sieht der Bestfall aus? Du meisterst die Präsentation mit Bravour, es macht dir regelrecht Spaß, am Ende gibt es begeisterte Standing Ovations. Jetzt überleg dir, welche konkreten Schritte dir helfen können, den realistischen oder sogar den bestmöglichen Fall zu erreichen? Z. B. eine gründliche Vorbereitung, du kannst die Präsentation üben, Freunde einbeziehen … Das Ergebnis dieser Übung ist: dein Optimismus wird gesteigert -  und mit großer Wahrscheinlichkeit gelingt dir die Präsentation jetzt richtig gut! Maike Schwier kennt viele solcher Übungen, die entweder Reflexion und Aktivierung bedeuten. Eine typische Reflexionsübung ist zum Beispiel das Schreiben eines Dankbarkeitstagebuchs, mit dem du dich wirklich in den Moment hineinfühlst. Eine aktivierende Übung wäre dagegen die achtsame Atemmeditation. Um häufiger mit einem Lächeln durchs Leben zu gehen, rät sie außerdem zu „Random Acts of Kindness“, also Gesten der Freundlichkeit: Wer anderen freundlich begegnet, erfährt selbst auch Freundlichkeit. Das macht gute Laune und hält gesund! ** Zusammen mit Sven Sohr hat Maike Schwier das Buch geschrieben „Mit einem Lächeln -  100 Übungen zur positiven Psychologie!“ *** Maike Schwier entdeckte ihre Leidenschaft für Persönlichkeitsentwicklung und Schreiben auf ihrer Reise durch Australien nach dem Abitur. Deshalb begann sie Life Coaching zu studieren. Sie arbeitet als Trainerin im Sportbereich und in der betrieblichen Gesundheitsförderung. Wenn Du mehr über sie wissen willst: Home - Maike Schwier - Coaching  *** Fragen, Ideen oder einfach Lust, uns zu schreiben? Gern: podcast@junfermann.de Folge direkt herunterladen
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Jan 4, 2023 • 42min

Apropos ... Arbeit und Gesundheit!

Mental Health im Job *** Gewinne einen 25-Euro-Thalia-Gutschein! Welches Thema brennt dir unter den Nägeln? Gibt es jemanden, den wir unbedingt in den Podcast einladen sollten? Mach mit bei unserer Umfrage und gewinnt einen von drei 25-Euro-Gutscheinen für Thalia! Hier geht's zur Umfrage*: https://www.surveymonkey.de/r/apropospsychologie Danke, dass du mitmachst! Marion und das Podcast-Team *Gültig vom 21.12.2022-08.01.2023 *** Wie wichtig eine gesunde Psyche am Arbeitsplatz ist, wissen wir spätestens seit Corona: plötzlich Homeoffice, Mehrfachbelastungen durch Haushalt, Kinder, Arbeit, aber auch ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen, Mobbing, schlechte Führung. Krankenkassenreports berichten regelmäßig davon, dass krankheitsbedingte Fehlzeiten zunehmend psychische Ursachen haben. – Was aber tut mein Unternehmen eigentlich für mich? Wie ist mein Arbeitsumfeld? Wann ist eine Arbeitsatmosphäre schlecht? Wie viel hängt von der Führungskraft und meinem oder meiner unmittelbaren Vorgesetzten ab? Seit 2014 fordert das Arbeitsschutzgesetz explizit die Berücksichtigung der psychischen Belastung in der Gefährdungsbeurteilung. Es verpflichtet Unternehmen also dazu, für ein gutes Arbeitsklima zu sorgen, in dem alle Mitarbeitenden körperlich wie seelisch gesund bleiben. Aber: Es sagt weder, wer im Unternehmen dafür verantwortlich sein soll, noch wie das gehen soll. Antworten auf diese Fragen wissen die beiden Wirtschaftspsychologinnen Melanie Faltermeier und Melanie Meyer-Tischler. Sie sind die Gründerinnen der innovativen Münchener Mental-Health-Agentur WE ARE MENTAL und stellen fest: „Ein Unternehmen ist nicht allein verantwortlich, dass Mitarbeiter:innen gesund sind. Aber es sollte den Rahmen schaffen, in dem gesundes Arbeiten ist. Arbeit hat nicht die Aufgabe, gesund zu machen, aber sie darf auch nicht krank machen.“ Wie wir das Bewusstsein für psychische Gesundheit am Arbeitsplatz verbessern und wie es dabei um unsere Eigenverantwortung steht, möchte ich von den beiden im heutigen Gespräch erfahren.  *** WE ARE MENTAL ist eine innovative Münchener Mental-Health-Agentur mit Fokus auf Mental-Health-Kampagnen. Sie schafft deutschlandweit nachhaltig gesundheitsförderliche Unternehmen, indem alle Menschen und Strukturen im Unternehmen berücksichtigt werden. Die Gründerinnen, Melanie Faltermeier und Melanie Meyer-Tischler, sind studierte Wirtschaftspsychologinnen und begleiten Unternehmen von den Herausforderungen zwischen Arbeit und Mensch bis hin zu dem Weg einer nachhaltigen und psychisch-gesundheitsförderlichen Arbeitsplatz- und Unternehmenskultur. Sie sind spezialisiert auf die Themen emotionale und psychische Belastung im Arbeitskontext und im Speziellen auf das Thema der Psychischen Gefährdungsbeurteilung. In einem kleinen Booklet, das kostenlos zum Download zur Verfügung steht, erhältst du leicht umsetzbare Impulse, dich selbst, deine Kolleg:innen oder deine Mitarbeitenden mental fit zu halten. Folge direkt herunterladen
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Dec 21, 2022 • 49min

Apropos ... Sex!

Welche Vorlieben hast du? Deine Meinung ist gefragt >> Gewinnspiel siehe unten! Vorlieben wie Swinger-Clubs, Sado-Maso-Vorlieben oder die Ménage à trois … Wenn das Thema Sex überhaupt offen und öffentlich besprochen ist, ist es fast immer mit Scham behaftet. Dabei ist Sex nachweislich gesund für den Organismus – und  eine echte Wohltat für die Seele. Warum das sexuelle Wohlbefinden so wichtig für uns Menschen ist und wie wir dahin kommen, entspannt darüber zu sprechen, weiß Lea Holzfurtner, Sexologin aus Berlin. „Sexcoaching ist ein sex-positiver, nicht-pathologisierender, zielorientierter und klientenzentrierter Ansatz, der einen Safe Space für seine Klienten kreiert und deren Selbstwirksamkeit fördert“, beschreibt sie ihre Arbeit. Sie unterscheidet responsives oder spontanes Verlagen. Diesen Unterschied anzuerkennen bei sich selbst ist ein erster Schritt, sich von Druck und Erwartungshaltung zu befreien. Ganz wichtig: den Orgasmus auch zuzulassen. Das bedeutet, die Gedanken einmal abzuschalten, den entspannten Zustand genießen. Leichter gesagt als getan! Ein Trick: Statt sich Gedanken komplett zu verbieten, sie durch andere ersetzen. Durch Phantasien zum Beispiel und erotische Bilder, durch die man selbst ein hohes Erregungsniveau erreicht und leichter Genuss empfindet. Wer mag, erzählt seinem/seiner Partner:in vom eigenen Kopfkino. Ein Anfang, seine inneren Bilder in Worte zu fassen, kann dabei sein, einfach einmal spielerisch das Wörtchen „Ja!“ auszusprechen, wenn es lustvoll heiß wird. So weiß der Partner, die Partnerin, was guttut, ohne, dass man gleich in ganzen Sätzen darüber reden muss. Für Lea Holzfurter steht fest: Wir lernen Sexualität aus den falschen Quellen, denn Pornos, Bücher oder Artikel im Zeitschriften vermitteln ein Bild von Sex, dass kaum der Wirklichkeit entspricht und selten nur den Bedürfnissen der meisten Menschen. Wie also bekommen wir Wunsch und Wirklichkeit zusammen?  *** Lea Holzfurtner ist zertifizierter Sexcoach und psychologische Beraterin. In ihrer Privatpraxis in Berlin hilft sie Menschen mit Vulva, die mit Orgasmus, Scham oder Schuldgefühlen zu kämpfen haben, ein befriedigendes, genussvolles und aufregendes Sexualleben zu führen. Mehr über sie erfährst du auf ihrer Website www.leaholzfurtner.de *** Umfrage & Thalia-Gutscheine zu gewinnen! Wir wollen wissen, was Euch unter den Nägeln brennt! Welches Thema möchtet Ihr als Nächstes hören? Gibt es jemanden, den wir unbedingt in den Podcast einladen sollten? Macht mit bei unserer kurzen Umfrage und gewinnt einen von drei 25-Euro-Gutscheinen für Thalia! Hier geht's zur Umfrage*: https://www.surveymonkey.de/r/apropospsychologie Danke, dass Ihr dabei seid! Euer Podcast-Team *Gültig vom 21.12.2022-08.01.2023 Folge direkt herunterladen Entdecke jetzt unsere bezahlte Mitgliedschaft „Apropos … Auszeit!” auf der Plattform „Steady”. Mit dieser unterstützt ihr uns einerseits bei unserem Podcast-Projekt, andererseits wollen wir euch neben den Folgen zusätzliche Vorteile und exklusive Inhalte bieten können, zum Beispiel psychologisches Knowhow und alle paar Wochen kostenlose Hörbücher zu unseren Podcast-Thema. Hier geht's zu "Apropos ... Auszeit!": https://steadyhq.com/de/apropos-psychologie/about Sei dabei, wir freuen uns auf dein Feedback! Marion, Xenia und Saskia vom Podcast-Team
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Dec 7, 2022 • 31min

Apropos ... Gelassenheit!

Warum wir psychisch flexibel werden sollten Es gibt Werkzeuge, um bei Stress, Trauer oder den ganz alltäglichen Belastungen in Balance zu bleiben. Sie wirken gut, wenn wir unsere psychische Flexibilität bewahren konnten. Dazu gehört vor allen Dingen eines: Akzeptanz. Einerseits der Situation, die wir gerade erleben, anderseits unserer eigenen Grenzen. Denn die schieben wir gern weit von uns. Es gilt als erstrebenswert, sich jeder Herausforderung zu stellen, jede Hürde mit Bravour zu nehmen, alle Hindernisse „tough“ und ohne Selbstmitleid aus dem Weg zu schaffen. Aber muss das so sein? Wäre ein anderes Verhalten nicht gesünder für uns? Vielleicht sogar effizienter, als sich allem und jedem entgegen zu stemmen? Darüber spreche ich heute mit Diana Huth aus Hamburg. Sie ist Psychologin und Medienproduzentin und hat 2022 die Firma ACTITUDE gegründet, ein Unternehmen, das Online-Kurse zur Resilienz- und Stressbewältigung anbietet, um die emotionalen Herausforderungen des Lebens zu meistern. Und dies – wie der Name vermuten lässt – auf der Basis der ACT, der verhaltenstherapeutischen Akzeptanz- und Commitment-Therapie. Akzeptanz steht dabei dafür, dass wir Dinge, die wir nicht ändern können, annehmen. Commitment bezieht sich auf den Mut, Dinge zu verändern, um der Mensch zu werden, der man sein möchte. „Du kannst die Wellen nicht stoppen, doch du kannst lernen auf ihnen zu surfen“, sagt Jon Kabat-Zinn. Oder, um ein ähnliches Bild zu verwenden: Versuche einmal, einen prall mit Luft gefüllten Wasserball unter Wasser zu drücken. Wie lange kannst Du ihn so halten? Wie lange kannst Du Dein Problem ausblenden, bevor es mit aller Kraft wieder durchdrückt? Viele von uns sind damit sozialisiert worden, sich „an den Riemen zu reißen“, sich eine schier unendlich belastbare „Ich-schaff-das-schon-Mentalität“ anzueignen. „Wir müssen uns gar nicht jeder Riesenwelle stellen“, erklärt Diana Huth, „Wir können vielmehr üben, die Dinge anders zu sehen. Sich einer anrollenden Welle zum Beispiel nicht frontal entgegenzusetzen, sondern sich seitlich zu stellen, um der Welle so eine viel geringere Angriffsfläche zu bieten.“ Was du in stressigen Phasen außerdem für dich tun kannst, welcher Stresstyp du bist und welche Entspannungsübungen dir deshalb am besten helfen, erzählt mir Diana Huth in der heutigen Podcastfolge. Übrigens entspannt sie selbst ganz hervorragend mit der buddhistischen Kampfkunst Shaolin!   *** Wer mehr wissen möchte über Diana Huth und die achtsamkeitsbasierte ACT, wird hier fündig: www.Actitude.de Viele Entspannungstipps gibt Diana auch im Podcast „Die Aufwärtsspirale“ auf Spotify | Apple oder sieh dir die Übungen an auf YouTube Auf Instagram findest du sie hier: Instagram  *** Fragen, Ideen, Themenwünsche? Schreib an Marion und Saskia vom Podcast-Team: podcast@junfermann.de Folge direkt herunterladen
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Nov 30, 2022 • 34min

Apropos ... Hochbegabung!

Andrea Brackmann Folge direkt herunterladen Entdecke jetzt unsere bezahlte Mitgliedschaft „Apropos … Auszeit!” auf der Plattform „Steady”. Mit dieser unterstützt ihr uns einerseits bei unserem Podcast-Projekt, andererseits wollen wir euch neben den Folgen zusätzliche Vorteile und exklusive Inhalte bieten können, zum Beispiel psychologisches Knowhow und alle paar Wochen kostenlose Hörbücher zu unseren Podcast-Thema. Hier geht's zu "Apropos ... Auszeit!": https://steadyhq.com/de/apropos-psychologie/about Sei dabei, wir freuen uns auf dein Feedback! Marion, Xenia und Saskia vom Podcast-Team
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Nov 9, 2022 • 43min

Apropos ... Hochbegabte Kinder!

Mythos Wunderkind? Woran zeigt sich, ob mein Kind hochbegabt ist? Kann es im Alter von zwei Jahren flüssig sprechen und lernt eine Fremdsprache, hat es im Kleinkindalter sich selbst das Klavierspielen beigebracht und diskutiert im Grundschulalter über Quantenphysik? Sind es die schulischen Überflieger, die Alleskönner, die kleinen Genies? Als hochbegabt gilt, wer in einem Intelligenztest einen IQ von mindestens 130 erreicht; das entspricht 2-3% der Menschen. Doch Vorsicht vor Tests im Internet, die nicht aussagekräftig sind, warnt Melanie Mewes, Begabungspsychologische Beraterin aus Hannover: „Die Intelligenzdiagnostik gehört in die Hände von spezialisierten Pycholog:innen oder Psychotherpeut:innen, die eine differenzierte Diagnose stellen. Wenn es zugleich Anzeichen auf ADHS oder das Asperger-Syndrom gibt, ist der/die Kinder- und Jugendpsychiater:in die erste Adresse“, erklärt sie. Doch ein „Wunderkind“ ist nicht gleich hochbegabt. Denn Begabung beschreibt lediglich das leistungsbezogene Potenzial eines Menschen. Hochbegabung ist dabei in der Tat ein besonderes Potenzial, das aber nicht ohne weiteres gleichzusetzen ist mit Höchstleistung. Ein herausragender Notenschnitt in der Schule hat also mit Hochbegabung noch nicht viel zu tun. Nicht selten äußert sich ein herausragender IQ auch im genauen Gegenteil und wird in der Kita oder Schule gar nicht bemerkt, erklärt Melanie Mewes. Gerade hochbegabte Jungen neigen zu Unangepasstheit, Zappeligkeit, Wut, erhöhter Aggressionsbereitschaft, zu ständigem Diskutieren und zum in Frage stellen von Regeln. Neben diesem externalisierten auffälligen Verhalten überwiegt bei hochbegabten Mädchen eine internalisierende, also nach innen gerichteter Verhaltensweise, die sich in Rückzug oder sehr ausgeprägter Umweltanpassung zeigen kann. Auch das Meiden von Gruppen Gleichaltriger kann ein Indiz für Hochbegabung sein. Oft fällt das ungewöhnliche viele Fragen auf: Woher kam das erste Affenbaby, bevor es Affeneltern gab? Warum heißt es Zahnpasta, obwohl man sich doch mehrere Zähne putzt, also „Zähnepasta“ richtig wäre? Hochbegabte Kinder haben oft eine besondere Merkfähigkeit, ein fehlender Satz in der Gute-Nach-Geschichte fällt sofort auf. Sie habe auch schon in der Kita eine sehr schnelle Auffassungsgabe, können Erlernte ohne Probleme schnell auf andere Kontexte übertragen. Aber reicht all das schon, um beim eigenen Kind Hochbegabung zu erkennen? Wie kann ich als Elternteil reagieren? Vor welchen Herausforderungen stehen Pädagog:innen, wenn sie besondere Fähigkeiten vermuten und wir können sie Eltern unterstützen? Denn es wird nicht leichter für Eltern, wenn zur Hochbegabung auch die Hochsensibilität noch hinzukommt. Ein verbreitetes Phänomen. Die besondere Ausprägung ist dann nicht nur auf kognitive Fähigkeiten begrenzt, sondern auch auf emotionale. Das führt schnell zu einer Reizüberflutung. Manch ein Kind lädt sich den Kummer der Welt auf seine Schultern. Melanie Mewes beschreibt Situationen aus ihrem Beratungsalltag und gibt Tipps, wie wir es hochbegabten Kindern und ihrem Umfeld leichter machen können. +++ Melanie Mewes ist Begabungspsychologische Beraterin (BPB), Beraterin für Hochsensibilität bei Kindern und Jugendlichen (IFLW) und Bachelor-Psychologin für Angewandte Psychologie, B.Sc. Mehr über sie erfährst du auf ihrer Webseite: www.begabungsberatung-mewes.de  +++ Fragen? Ideen zu Themen? Schreib uns -  Marion und Saskia vom Podcast-Team -  an podcast@junfermann.de Folge direkt herunterladen
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Oct 26, 2022 • 1h 3min

Apropos ... Gute Entscheidungen!

Freiheit oder Fluch: Die Qual der Wahl Ist der Studiengang richtig? Die Hochzeit? Der Umzug? Das Haus? Wie beeinflussen Werte, frühe Prägungen und gerade vorherrschende Gefühle unsere Entscheidungen? Inwiefern ist das Belohnungssystem daran beteiligt, was wir gerade für das Beste halten? Je klarer wir diese Komponenten für uns einordnen können, so die Erfahrung von Dr. Thomas Bergner aus 25-jähriger Beratungstätigkeit, desto erfolgreicher treffen wir unsere Entscheidungen. Die überragende Mehrheit aller Entscheidungen treffen wir unbewusst. Zu Beispiel setzen wir beim Spazierengehen einen Schritt nach dem anderen, ohne groß darüber nachzudenken. Wir habe diese Entscheidungen schon so oft getroffen und eingeübt, dass sie jetzt automatisch ablaufen. So wie Zähneputzen oder spontanes Bremsen an der roten Ampel. Neben den automatisierten Entscheidungen gibt es weitere: Pseudo-rationale Entscheidungen beispielsweise, die eigentlich aus dem Bauch heraus getroffen werden können, aber mit von uns immer wieder aus unterschiedlichsten Perspektiven viel Zeitaufwand rational durchdacht werden. Die Urlaubsplanung ist ein gutes Beispiel dafür. In der Schule lernen wir dann Verstandesentscheidungen. Sie sind Ergebnisse aus konsequentem Nachdenken und haben den Vorteil, dass man anschließend sagen kann: „Ich habe entschieden!“, ein Satz, der zu einem Gefühl von Selbstwirksamkeit führt. Das wiederum ist einer der wichtigsten Faktoren für seelische Gesundheit. Bei jeder Entscheidung geht es letztlich um die Freiheit. Oder genauer gesagt: um unsere Entscheidungsfreiheit, so Thomas Bergner, denn sie gibt uns das Gefühl, grundsätzlich frei zu sein. Dabei ist unsere Motivation zu einer Entscheidung immer die Erwartung einer Belohnung. Diese Erwartungshaltung wird durch unsere Erfahrungen gestärkt. Je weiter das Ziel der Motivation in der Zukunft liegt, umso attraktiver muss das Ziel sein. Die Klimakrise z.B. ist scheinbar noch Jahrzehnte entfernt, daher ist die Bereitschaft vieler, hier etwas zu unternehmen, eher gering oder nicht vorhanden. Zudem haben wir keinerlei Erfahrung, warum es gut sein sollte, sich für Klimaneutralität einzusetzen. Folglich fehlt die Motivation. Außer drei verschiedenen Formen des Entscheidens differenziert Bergner auch zwei Typen von Entscheider:innen: die erfolgszuversichtlichen Typen, die eher optimistisch durchs Leben gehen und realistische Ziele verfolgen, und die misserfolgsängstlichen Typen, die im Gegensatz meist zu schwache Ziele oder viel zu hohe haben. Beiden gemeinsam ist: Egal wie sie sich verhalten, sie treffen damit eine Entscheidung. Denn: „Man kann sich nicht nicht entscheiden.“ Dieser Satz, den Bergner in Anlehnung an das Watzlawicksche Axiom „Man kann nicht nicht kommunizieren“ formuliert, bringt das Paradox der Entscheidungen auf den Punkt: Wir haben die Qual der Wahl.  *** Dr. med. Thomas Bergner studierte Humanmedizin in Erlangen und München. Nach der Facharztausbildung zum Dermatologen, psychotherapeutischen und systemischen sowie Coaching-Ausbildungen, war er von 1993 bis 2002 in eigener Praxis im Raum München niedergelassen. Seit 1994 ist er als Coach für Führungskräfte mit dem Fokus auf Burnout-Prävention, Lösung von Überlastungsreaktionen und persönlichem Change-Management tätig. Mehr gibt’s auf seiner Homepage: Dr.med. Thomas Bergner Homepage Wenn du mehr wissen möchtest zum Thema „Entscheidungen“: Thomas Bergners neuestes Buch „Gute Entscheidungen treffen“ ist 2022 bei Klett-Cotta erschienen. Folge direkt herunterladen
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Oct 12, 2022 • 43min

Apropos ... toxische Beziehungen!

Du tust mir nicht gut! Der Partner versteht mich nicht, die Freundin frotzelt ewig rum, der Kollege wälzt seine Arbeit auf mich ab, die Chefin übersieht mich tagtäglich. Wenn Menschen in und mit ihrem Leben unzufriedene sind, geht es im Kern eigentlich immer um ungute Beziehungen. Viele denken dabei sofort an eine Paarbeziehung, zum Beispiel mit einem Narzissten oder einer Narzisstin. Darum aber geht es in den seltensten Fällen, sagt Annika Felber, Systemische Beraterin und Coach. Es gehe vielmehr darum, eigenverantwortlich wieder in die Aktion zu kommen. Woran aber erkenne ich, dass eine Beziehung einfach nicht mehr gesund ist? Wann ist es genug? „Zentrale Aspekte sind“, so Annika Felber, „wenn ich bemerke, dass ich dauerhaft psychisch oder physisch leide, ich traurig bin, bedrückt, gestresst, und dennoch nicht in der Lage bin, daran etwas zu ändern bzw. diese schädliche Beziehung zu verlassen.“ In diesen Fällen spricht man von einer dysfunktionalen Beziehung. Wichtiger Punkt dabei: es geht um Beziehungen, also etwas, das zwischen zwei oder mehreren Menschen passiert. „Es kommt immer ein wenig darauf an, wer einem gegenübersitzt“, fasst Felber zusammen. So können toxische Dynamiken besonders leicht dann entstehen, wenn zwei Menschen aufeinandertreffen, die wie ein Schlüssel zum Schloss passen. Soll heißen: Trifft zum Beispiel ein Gebertyp, der sich immer Kümmern möchte, auf einen Nehmertyp, ergibt sich möglicherweise eine Dynamik, die beide generieren, und die für beide toxisch ist. Beide sind in einer solchen Beziehung unglücklich. Annika Felber hat sieben Merkmale einer Beziehung herausgearbeitet, die fast immer auf eine toxische Beziehung zutreffen. Meist gesellen sich weitere Merkmale hinzu. So muss beispielsweise die Ordnung stimmen, d.h. in einer Beziehung zwischen zwei Erwachsenen muss Augenhöhe herrschen. Sobald einer z.B. in eine Art Elternrolle rutscht, ist die Schieflage vorprogrammiert. Stimmen muss außerdem die Kosten-Nutzen-Rechnung, also der Ausgleich, wie der Systemiker sagt. Warum Ordnung und Ausgleich so entscheidend sind, erklärt mir Annika Felber. Sie ist systemische Beraterin (DGsP – Deutsche Gesellschaft für systemische Pädagogik) in eigener Praxis in Koblenz und Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für systemische Therapie, Beratung und Familientherapie e.V. (DGSF). Ihr Buch „Du tust mir nicht gut!“ erscheint im Oktober 2022. Sie beschreibt es als einen Hybrid aus Sachbuch und Workbook: Neben Übungen gibt es Checklisten bzw. kleine Tests, mit denen man sich selbst die Frage beantworten kann, wie es denn um eine Freundschaft oder in der Partnerschaft etc. aus. +++ Du hast Themenvorschläge für uns oder möchtest, dass wir eine(n) bestimmte(n) Experten/Expertin einladen? Schreib uns an podcast@junfermann.de. Wir, Saskia und Marion vom Podcast-Team, freuen uns auf Deine Ideen! Folge direkt herunterladen
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Sep 28, 2022 • 40min

Apropos ... Drogen neu denken!

Rauschmittel als Heilmittel: Mit Drogen gegen Traumata Bei bewusstseinsverändernden Substanzen denken wir schnell an Drogen: wie Heroin, LSD oder Chrystal Meth, und haben schmuddelige Bahnhofsviertel vor unserem inneren Auge. Die positiven Effekte von Drogen oder von Methoden, mit deren Hilfe das Bewusstsein beeinflusst werden kann, sind wenig bekannt, die Forschung dazu zu wenig beachtet. „Jeder Mensch sollte sich stärker mit seinem eigenen Bewusstsein auseinandersetzen!“, fordert deshalb die Anästhesistin und Notfallmedizinerin Dr. Andrea Jungaberle. „Das eigene Bewusstsein ist morgens nach dem Aufwachen ein ganz anderes, als in dem Moment, wo man auf die Autobahn auffährt, und wieder anders vor dem ersten Espresso oder nach dem dritten Glas Rotwein.“ Unter „Drogen“ versteht Andrea Jungaberle alle Substanzen, die mit unserer Psycho-Biologie interagieren, also auf hirnorganischer Ebene eingreifen in unsere Bewusstseinsprozesse. Dazu gehören auch Nikotin, Alkohol, Kaffee, Zucker und starke Schmerzmittel, Antidepressiva, aber eben auch LSD und Chrystal Meth. Andrea Jungaberle betont: „Nicht alles, was erlaubt ist, ist gut und gesund. Und nicht alles was verboten ist, ist an sich schon schädlich.“ In Deutschland werden psychoaktive Substanzen zu oft sofort verteufelt, nur das Risiko gesehen, nicht aber die nachweislich vorhandenen positiven Effekte. Anders dagegen in der Schweiz, wo rund 20 Psychiater eine offizielle Sondergenehmigung haben, nach Einzelentscheidungen Patient:innne auch z.B. mit LDS und MDMA, dem als „Partydroge“ Ectasy bekannten Amphetaminderivat, zu behandeln. Andrea Jungaberle verweist auf den eigentlichen Wortsinn von „Psychodelikum“. So sind bewusstseinsverändernde Substanzen als Methoden zum Verändern des Wachbewusstseins, also zum „Öffnen des Bewusstseins““, vergleichbar mit verschiedenen Eingangstüren, und zwar zu ein und demselben Raum. Auch Pranayama, die Atemtechnik im Yoga, kann durchaus geeignet dazu sein, den „Geist zu offenbaren“ (griech. psycho + delos). Ob Trance, Trommelkreise, Massage, Sexualität, monochromes Atmen, Meditationen oder substanzgebundene Mittel: Nicht alles funktioniert bei jedem. Man muss ausprobieren. Wie das unter therapeutischer Anleitung aussehen kann, erfahre ich im Gespräch mit Dr. Andrea Jungaberle genauso wie die Richtigstellung, dass ich während der Narkose für eine OP eben nicht einfach schlafe: ich gebe mein ganzes Bewusstsein, mein Leben, für eine gewisse Zeit wirklich in die Hände eines anderen Menschen.  +++ Dr. med. Andrea Jungaberle ist ärztliche Leiterin der OVID-Kliniken, Anästhesistin und Notfallmedizinerin, medizinische und ethische Beraterin des Vorstands der Mind-Foundation und Yoga-Lehrerin. Außerdem forscht sie in der psychedelischen Therapie. Mehr über sie kannst Du auf ihrer Webseite lesen: Andrea – Jungaberle Mehr darüber, wie man Drogen neu denken kann, erfährst Du in Dr. Andrea Jungaberles Buch „Yoga, Tee und LSD – Bewusstseinsveränderung in Wissenschaft und Alltag“, das in unserem Partnerverlag, dem Schattauer-Verlag, erschienen ist.  +++ Du hast Themenvorschläge für uns oder möchtest, dass wir einen bestimmte(n) Experten/Expertin einladen? Schreib uns an podcast@junfermann.de. Wir, Saskia und Marion vom Podcast-Team, freuen uns auf deine Ideen! Folge direkt herunterladen

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