

Apropos Psychologie!
Junfermann Verlag
Immer alles 1000-prozentig machen? Warum habe ich immer was an mir herumzumäkeln? Müsste ich nicht einfach mal genießen? Glücklich sein? Ich bin wie ich bin! Oder doch besser flüchten? Und wohin dann? … Wovor habe ich eigentlich Angst?
Antworten auf diese und andere Fragen gibt es in Gesprächen mit Psycholog:innen, Psychotherapeut:innen und Coaches. Du erfährst aus erster Hand Tricks für ein einfacheres Leben, erhältst überraschende Einblicke in persönliche Erfahrungen und Entwicklungen und lernst eine ganze Menge darüber, wie wir manchmal ticken und warum.
Alle zwei Wochen mittwochs neu.
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Jun 28, 2023 • 37min
Apropos ... authentisch leben!
Zufriedenheit braucht Zeit!
Was bedeutet es eigentlich, authentisch zu sein? Und was brauchen wir wirklich, um zufrieden zu sein?
Der Psychoanalytiker Dieter Adler hat nach 30 Jahren in seinem Beruf die Erkenntnis gewonnen: Wir brauchen ganz wenig, um zufrieden zu sein. Es geht vor allem darum, unsere Persönlichkeit zu entwickeln und soziale Beziehungen zu pflegen. Doch dafür brauchen wir Zeit. Zufriedenheit ist kein schnell erreichbares Ziel, sondern ein Prozess, der Zeit und Hingabe erfordert. Dafür hat jede/r sein eigenes Tempo.
Im Leben gibt es nur zwei Bereiche, in denen wir Entscheidungen treffen und Fehler machen können: im Beruf und in der Partnerschaft bzw. Familie. Im Leben gibt es nur zwei Bereiche, wo wir Entscheidungen treffen, und Fehler machen können: erstens im Beruf, zweitens im Bereich Partnerschaft und Familie. Menschen, bei denen beides gut funktioniert, sieht er in seiner Praxis nie. Es ist wichtig, in diesen Bereichen unsere Entscheidungen bewusst zu treffen und aus Fehlern zu lernen.
Unser Innenleben ist dynamisch, es verändert sich ständig. Es ist daher am besten, unserem inneren Weg zu folgen und uns nicht in starre Vorstellungen und Konventionen einzuschränken. Wir sollten unseren eigenen Weg finden und ihn mit Leidenschaft verfolgen. Dabei spielen Sinnlichkeit und Genuss eine zentrale Rolle. Nimm dir beispielsweise die Zeit, um auf einer Landstraße durch Frankreich zu fahren und das Ziel langsam zu erreichen. Dabei geht es nicht nur darum, von A nach B zu gelangen, sondern auch darum, die Reise selbst zu genießen und in uns selbst anzukommen, wie Antoine de Saint-Exupéry es so treffend sagte.
Und längst ist uns eigentlich klar: Geld allein macht nicht glücklich. Ja, Besitz kann uns zufrieden machen, aber je mehr Besitz wir haben, desto größer wird auch die Angst, ihn zu verlieren. Manchmal wird Besitz zu einer Ersatzbefriedigung für das Einkaufen, das Auspacken oder das oberflächliche Gespräch mit der Verkäuferin. Es ist wichtig, bewusst mit Besitz umzugehen und sich nicht von ihm abhängig zu machen.
Am Ende des Tages passt der Sinn des Lebens auf dreieinhalb Seiten. Es geht darum, authentisch zu sein, unsere Persönlichkeit zu entwickeln, Beziehungen zu pflegen, unseren eigenen Weg zu finden, Sinnlichkeit zu erleben und bewusst mit Besitz umzugehen. Das klingt vielleicht nach wenig, aber es sind die grundlegenden Dinge, die uns wirklich erfüllen können.
***
Dieter Adler ist Diplom-Sozialarbeiter und Diplom-Psychologe. Er hat eine Ausbildung zum Psychoanalytiker bei der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV) absolviert, ist Mitglied der DPV und der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (IPA).
Seit 30 Jahren ist er in eigener Praxis in Bonn (Psychoanalytische Praxis Adler (praxis-adler.de)) als Psychotherapeut, Psychoanalytiker, Gruppenanalytiker, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut mit Approbation und Kassenzulassung tätig.
***
„Was wir wirklich bauchen. Erfahrungen eines Psychoanalytikers“ ist der Titel eines Buchs, das Dieter Adler bei Klett-Cotta veröffentlicht hat¨ Klett-Cotta :: Was wir wirklich brauchen - Dieter Adler.
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Jun 14, 2023 • 40min
Apropos ... Wertschätzung!
„Wie redest du eigentlich mit mir?!“
Was als Frage formuliert ist, entpuppt sich schnell als empörte Schuldzuweisung und Vorwurf. Wir fühlen uns angegriffen und nicht wertgeschätzt. Wertschätzung aber ist essenziell für gelingende Beziehungen in allen Bereichen unseres Lebens. Sie kann Kommunikationsbarrieren zwischen verschiedenen Kulturen und Nationalitäten abbauen helfen und ist Grundvoraussetzung für eine demokratische Kultur und Politik.
Gottfried Orth, Theologe und Trainer für Gewaltfreie Kommunikation, erklärt weshalb Wertschätzung nur möglich ist, wenn wir die Bedürfnisse unseres Gegenübers wahrnehmen und in der Lage sind, unsere eigenen auszudrücken.
Gleiche Bedürfnisse, aber unterschiedliche Strategien, sie zu erfüllen
Die Gewaltfreie Kommunikation unterscheidet neun universelle Grundbedürfnisse, die auf der ganzen Welt allen Menschen gemeinsam sind:
Selbsterhaltung
Sicherheit
Empathie
Geborgenheit und Zugehörigkeit
Erholung und Spaß
Autonomie
Sinn und Würde
Feiern
Spiritualität
Die Strategien, sich diese Bedürfnisse zu erfüllen, sind dagegen unterschiedlich. Welche gibt es also? Gibt es gute und weniger geeignete? Darüber will ich heute mehr wissen.
***
Prof. Dr. Gottfried Orth ist emeritierter Professor für Evangelische Theologie und Religionspädagogik. Zuletzt lehrte er an der TU Braunschweig. Er ist Mitglied im Team des ORCA-Instituts für Konfliktmanagement und Training und Leiter des Projektes Gewaltfreie Kommunikation – Theologie, Religionspädagogik, Schule.
***
Wenn dir das Gespräch Lust gemacht habt, mehr über die wertschätzende Art der Kommunikation gemacht hat, wirst du in diesen Büchern von Gottfried Orth fündig:
„Wertschätzung leben“
„Gewaltfreie Kommunikation in der Schule“
„Miteinander reden, einander verstehen“
„Gewaltfreie Kommunikation in Kirchen und Gemeinden“
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May 31, 2023 • 38min
Apropos ... Messie!
Sammelleidenschaft oder Messie-Syndrom?
Wann wir aus der Sammelleidenschaft eine Krankheit? Wie wird ein Mensch zum Messie und damit krank und warum? Gesunde Menschen haben Kriterien, wonach sie Dinge, die sie schon lange nicht mehr benutzen wegwerfen, oder Dinge, die ihnen heute nicht mehr gefallen, aussortieren. Ein Messie hat den unwiderstehlichen Drang, Dinge zu sammeln und ist anschließend nicht fähig, sich wieder von Ihnen zu trennen. Das pathologische Horten wurde im Januar 2022 in den ICD-11 aufgenommen und bezeichnet eine zwangsverwandte psychische Störung. Man versteht darunter die „Anhäufung von Besitztümern durch übermäßigen Erwerb oder durch Schwierigkeiten, sich von Gegenständen zu trennen – unabhängig von deren tatsächlichem Wert“.
Veronika Schröter, Gründerin des Messie-Kompetenzzentrums in Stuttgart, betont, dass sich das pathologische Horten klar abgrenzen lässt gegenüber dem Vermüllungssyndrom und dem Verwahrleistungssyndrom.
Es liegt keine Sucht- oder Zwangserkrankung, sondern ein Wertbeimessungsstörung zugrunde, meist infolge eines Bindungstrauma. Den Erkrankten wurde es schon in früher Kindheit aberkannt, einen eigenen Willen zu und im Familiensystem einen Platz zu haben, also angenommen und wertvoll zu sein.
„Messies können ohne ihr Horten nicht stehen, atmen und leben!“, fasst Veronika Schröter es zusammen.
***
Veronika Schröter ist Messie-Expertin mit selbst entwickeltem Ansatz: Identitätsbildende integrative Messie-Therapie. Sie ist Heilpraktikerin für Psychotherapie und weitere therapeutische Ausbildungen und Mitarbeiterin am Psychologischen Institut der Universität Freiburg zur Erforschung des Messie-Syndroms. In dem von ihr gegründeten Messie-Kompetenzzentrum in Stuttgart bildet sie qualifizierte, zertifizierte Messie-Fachkräfte nach Veronika Schröter® aus.
Weitere Informationen zum Messie-Kompetenzzentrum findest du unter: https://messie-kompetenz-zentrum.de
Weitere Infos über Veronika Schröter und ihre Arbeit gibt es auf ihrer Webseite: www.veronika-schroeter.de
Hilfe zum Phänomen Messie durch die Messie Expertin Veronika Schröter (veronika-schroeter.de)
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May 10, 2023 • 32min
Apropos ... Workout für die Seele!
Fühl dir deinen seelischen Puls
Immer getrieben & gehetzt? Zu viele Anforderungen, auf die du reagieren musst und keine Zeit, für das, was du wirklich magst im Leben? Hält dieser Eindruck länger an, kann aus einer steten diffusen Unzufriedenheit ein echtes seelisches Leiden werden. Es ist wichtig, keinen Dauerzustand aus einem seelischen Ungleichgewicht werden zu lassen. „Wir sollten uns öfter mal den „seelischen Puls“ fühlen“, rät Dr. Alice Romanus-Ludewig. Die Psychotherapeutin aus Hannover weiß, womit wir uns seelisch fit halten können. Ihr „Workout für die Seele“ richtet sie an dem AMOS-Prinzip aus. Es beschreibt die wichtigsten Faktoren, um Menschen resilienter zu machen:
· Aktivität,
· andere Menschen,
· Optimismus und
· Selbstakzeptanz.
Aktivität ist entscheidend dabei! Jeder kann selbst etwas unternehmen, damit es ihm besser geht, jeder kann wachsen und sich entwickeln. Statt täglich eine neue To-Do-Liste zu schreiben, stell dir eine „To-Enjoy-Liste“ zusammen mit Dingen, die du magst oder gerne tust: mal ein leckeres Stück Kuchen holen, einen Spaziergang im Wald unternehmen, Musik hören. Jeder kann (wieder) lernen, kleine Momente, die Freude machen, in den Alltag einzustreuen. „Wer das ausprobiert, wird merken, dass das echt guttut!“
Außerdem sind zwischenmenschliche Beziehungen extrem wichtig! Menschen sind für Menschen das beste Heilmittel Wer dann noch seinen Optimismus trainiert – ja, das ist machbar! – und sich in Selbstakzeptanz übt, ist auf dem besten Wege, sich wieder wohl in seiner Haut zu fühlen.
Im heutigen Podcast verrät Alice Romanus-Ludewig, welche Übungen dabei besonders gut helfen können.
***
Dr. Alice Romanus-Ludewig ist Ärztliche Psychotherapeutin in eigener Praxis in Hannover. In ihren Seminaren erfahren Therapeuten alles Wesentliche über Trauma, Traumatisierungsfolgen und Grundlagen von traumatherapeutischer Behandlung nach dem RebiT®-Ansatz. hre Webseite findest du hier: www.alice-romanus.de
Wer mehr zum Thema wissen möchte; hier gibt’s Buchtipps:
Workout für die Seele
Traumabewältigen
Tiefer in die Traumatherapie und in den von Dr. Alice Romanus-Ludewig entwickelten RebiT®-Ansatz führt das Fachbuch Resilienz- und bindungsorientierte Traumatherapie RebiT
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Apr 26, 2023 • 40min
Apropos ... Scannerpersönlichkeit!
Auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen? Immer mehrere Eisen im Feuer? Ständig neue Ideen im Kopf? Es gibt Menschen, die scheinbar alles und ununterbrochen in sich aufsaugen. Sich mit Begeisterung in Neues stürzen und ungewöhnliche Ideen regelrecht feiern.
Scannerpersönlichkeiten nennt sie die amerikanische Autorin und Karrierecoach Barbara Sher diese Menschen und unterscheidet neun verschiedenen Typen. Es gibt Scanner:innen, die ständig auf der Suche nach neuen Erfahrungen und Abenteuern sind, die sog. Wanderer. Andere, wie die „Turbo-Wechsler:innen“ lieben die Abwechselung und den schnellen Wechsel neuer Herausforderungen.
Annette Bauer, die sich selbst als zyklische Scannerpersönlichkeit erkannt hat, erklärt neben den Vorzügen wie Wissbegierde und Neugierde auch die Schattenseiten: Sich zu entscheiden beispielsweise zwischen all den verlockenden beruflichen oder privaten Optionen. Am liebsten würden Scannertypen alles kennenlernen, alles ausprobieren, alles erleben. Oft nagen Selbstzweifel an ihnen, nicht selten verstärkt durch ihre Wirkung auf andere Menschen. Vielbegabte scheinen anderen oft rastlos, unbeständig und wechselhaft. Sie werden oft gesehen als Menschen, die sich nicht konzentrieren können oder wollen, ihre Arbeitsweise scheint chaotisch, sie bleiben scheinbar nicht am Ball und lassen Beständigkeit und Kontinuität vermissen.
Welche Vor- und Nachteile diese „Vielfalt im Kopf“ außerdem mit sich bringt, erzählt die in Köln lebende Coach Annette Bauer im heutigen Gespräch.
Annette Bauer ist Emotionscoach und seit über 20 Jahren in der Begleitung und Beratung von Menschen in der Seelsorge tätig. Sie beschäftigt sich seit einigen Jahren intensiv mit der Lehre der Achtsamkeit und arbeitet als Coach mit Vielbegabten. Mehr über sie liest du auf ihrer Webseite: Annette Bauer - Coaching & Training - MACHT FREI (annette-bauer.com)
Zum Thema dieser Podcastfolge empfehlen wir euch gern ihr Buch: Vielbegabt, Tausendsassa, Multitalent? Achtsame Selbstfürsorge für Scannerpersönlichkeiten, das auch als Hörbuch erschienen ist, sowie das englischsprachige Buch von Barbara Sher: "Refuse to Choose!: Use All of Your Interests, Passions, and Hobbies to Create the Life and Career of Your Dreams" (deutsch: "Ich könnte alles tun, wenn ich nur wüsste, was ich will").
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Apr 12, 2023 • 30min
Apropos ... innerer Kritiker!
Lerne, das Leben schöner zu machen!
Frieden mit unserem inneren Kritiker schließen? Freundschaft schließen sogar? – Innere Kritik ist ein wichtiger Teil der persönlichen Entwicklung und des Wachstums. Es ist die Fähigkeit, sich selbst anhand eines objektiven Kriteriums zu beurteilen und zu reflektieren. Doch was, wenn die Erwartungen, die wir an uns stellen, unangemessen hoch sind? Was, wenn diese nicht unsere eigenen sind, sondern von der Gesellschaft an uns gestellt werden?
Wie kann es gelingen, die ewig selbstkritische Stimme mal ein wenig seltener oder leiser werden zu lassen? Boris Pigorsch, Psychotherapeut aus Duisburg, rät dazu, die überhöhten Ansprüche an sich selbst zu hinterfragen: Sind die Maßstäbe, die man an sich selbst stellt, wirklich realistisch? Ist die Erwartung, die wir an uns selbst stellen, überhaupt zu erfüllen mit den Kräften, die uns zur Verfügung stehen?
Wichtig ist, sich bewusst zu werden, ob der eigene Kritiker noch im Rahmen ist. Ein gutes Maß an Selbstkritik kann motivieren, hilft, Ziele zu erreichen und uns zu entwickeln. Besteht jedoch ein gewisser Leidensdruck, gilt es, Grenzen zu setzen, Nein zu sagen und Prioritäten zu setzen. Nicht alles muss heute, sofort und perfekt erledigt werden.
Der Hypnotherapeut empfiehlt eine einfache Übung: Stell dich morgens gleich nach dem Aufstehen einmal vor einen Spiegel und sage etwas Freundliches zu dir. Es müssen ja nicht gleich die berühmten drei Worte seine. Ein schlichtes „Das wird schon gut werden heute!“ oder „Du siehst gutgelaunt aus!“ reichen schon. Sein zusätzlicher Tipp: Schreib den Satz auf einen Post-it und klebe ihn an den Spiegel!
Boris Pigorsch ist Psychologischer Psychotherapeut (VT), Dozent und Supervisor in eigener Praxis in Duisburg. Er ist von der Milton Erickson Gesellschaft (M.E.G.) in klinischer Hypnose zertifiziert. Auf M.E.G.-Tagungen sowie in Seminaren, Vorträgen und Webinaren vermittelt er verhaltens- und hypnotherapeutische Strategien im Umgang mit dem inneren Kritiker.
Mehr über ihn erfährst du auf seiner Webseite: Boris Pigorsch, psychologischer Psychotherapeut (innerer-kritiker.de)
Im Mai 2023 erscheint sein 100-teiliges Kartenset „Freundschaft mit dem inneren Kritiker schließen“ mit zahlreichen Übungen und hilfreichen Impulsen zu diesem Thema.
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Mar 29, 2023 • 36min
Apropos ... Liebe bei Hochbegabten!
Zu verkopft für die Liebe?
Hochbegabte Menschen haben oft besondere Herausforderungen zu bewältigen, wenn es darum geht, den Partner fürs Leben zu finden. Obwohl sie wegen ihrer grundsätzlich sehr intensiven Gefühle – positiven wie negativen – oft von tiefer Sehnsucht erfüllt sind, sind gerade sie es, die einsam inmitten von Menschen sind, erklärt Andrea Schwiebert. Seit vielen Jahren begibt sie sich mit Ihren meist vielseitig begabten oder hochbegabten Klient:innen auf Spurensuche in berufs- und Lebensfragen: Wo fühlen sie sich lebendig? Mit wem können sie erfüllt lieben und leben und sind mit sich selbst im Einklang?
Zur Gefühlsintensität von Hochbegabten kommen ihre hohen intellektuellen Fähigkeiten, die es einem anderen Menschen schwer machen können, mit ihrer Intelligenz und ihrem Wissen Schritt zu halten. Aus Sicht des/der Hochbegabten kann eine Beziehung, die intellektuell nicht auf Augenhöhe geführt werden kann, schnell langweilen. Die hohen Erwartungen, die sie intellektuell und im Gefühlsleben an sich selbst stellen, möchten sie gern auch von ihrem Partner oder ihrer Partnerin erfüllt wissen. Weil Hochbegabte oft auch unabhängig und freigeistig leben, haben viele von ihnen eine unstete Beziehungsbiografie.
Eine offene und ehrliche Kommunikation mit dem Partner sowie die Bereitschaft, Kompromisse einzugehen, können helfen, eine erfolgreiche Beziehung aufzubauen, weiß die Sozialtherapeutin und systemische Beraterin aus Münster.
Wie in ihrem Buch „Kluge Köpfe lieben anders“ ermutigt Andrea Schwiebert hochbegabte Menschen dazu, auch in der Liebe im Einklang mit sich selbst zu leben und individuelle Wege zu gelingender Kommunikation und zu mehr Verbundenheit mit sich selbst, mit anderen Menschen und mit dem Leben zu entdecken, die häufig außerhalb der Norm zu finden sind.
***
Andrea Schwiebert hat sich seit vielen Jahren auf die Beratung und Begleitung hochbegabter Erwachsener in Berufs- und Lebensfragen spezialisiert. Sie ist Systemische Beraterin und Sozialtherapeutin und lebt in Münster.
Mehr über sie erfährst du auf ihrer Webseite www.andrea-schwiebert.de.
Sie hat das Buch geschrieben „Kluge Köpfe lieben anders“
***
Hast du einen Themenwunsch? Anregungen oder Kritik? Schreib uns an podcast@junfermann.de
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Mar 15, 2023 • 41min
Apropos ... Konflikte!
Wenn zwei sich streiten …
… braucht es da wirklich einen Dritten? Seit 2012 gibt es in Deutschland das Mediationsgesetz. Es beschreibt die Mediation als eines der Verfahren, mit
dem außergerichtlich Konflikte beigelegt werden können. Definiert wird
„Mediation“ dort als „außergerichtliches, vertrauliches und strukturiertes
Verfahren, bei dem Parteien mithilfe eines oder mehrere Mediatoren freiwillig
und eigenverantwortlich eine einvernehmliche Beilegung ihres Konflikts anstreben.“
Christian Bähner ist ein solcher Mediator. Seit 2003 schon
gehören Streit und Ärger zu seinem beruflichen Alltag. Vor allem aber die
Fähigkeit, diese anstrengenden, zwischenmenschlichen Situationen in vielen
Fällen beizulegen oder mindestens zu klären. Sein Ziel, in einem Unternehmen
oder einer Gruppe eine konstruktive Konflikt-Kultur zu etablieren, erreicht
mithilfe verschiedener Mediations-Werkzeuge. Sie funktionieren in der
Arbeitswelt, in der Familie, in der Schule oder im Gemeinwesen gleichermaßen
gut.
Der Experte für „schwierige menschelnde Situationen“, rät
noch vor der Analyse des Konflikts, sich folgende Fragen zu beantworten:
Bin ich bereit, den Konflikt anzugehen?Wie erlebt der Einzelne den Konflikt?Mit welchem Ansatz möchte ich an den Konflikt
rangehen?Wen möchte ich zur Unterstützung dazunehmen?
In der Mediation verspricht Bähner niemals die „vollkommene“
Harmonie als Ziel; was er garantieren kann, ist Klarheit. Sie entlastet die
Beteiligten, lässt erkennen, dass nun alles auf dem Tisch liegt, aber eben
keine komplette Lösung zu erreichen ist.
„Auch in der Arbeitswelt geht es fast ausschließlich um
Beziehungskonflikte, fast nie sind es reine Sachkonflikte“, so der Freiburger
Organisationsberater. Auch im Job neigen wir dazu, Negatives schnell auf unser
Gegenüber zu projizieren. Oft reagieren wir im Affekt mit starken Gefühlen, die
von Angst, Wut oder Trauer oder einer Mischung aus allem geprägt sind. Da
stellen wir schnell die Frage nach der Schuld. Wichtiger und richtig wäre es
aber, sich selbst erstmal ein paar Fragen zu stellen:
Wie geht es mir im Augenblick? Welche Verantwortung habe ich
an der Kommunikation in der Familie, im Job? Warum läuft es gerade schlecht?
Was ist mein Bedürfnis?
***
Christian Bähner ist Dipl.-Pädagoge und war vor seiner
Selbstständigkeit in der Erwachsenenbildung tätig. Zusammen mit Elke
Schwertfeger ist er Geschäftsführer des Zweisicht-Instituts, einer
Organisationsberatung in Freiburg. Sie leiten die Ausbildung in
Wirtschaftsmediation, beraten und begleiten Führungskräfte, Teams und
Organisationen im konstruktiven Umgang mit Konflikten und beim Aufbau von
innerbetrieblichen Konfliktmanagementsystemen.
www.zweisicht.de
Wer mehr zum Thema Mediation wissen möchte, dem sei das Buch
„Praxis der
Gruppen- und Teammediation | Junfermann Verlag“ ans Herz gelegt, das
Christian Bähner zusammen mit Al Weckert, Jörg Schmidt und Monika Oboth
herausgegeben hat.
Praktische Anleitungen und Methoden zur Mediation in Gruppen
findest du in dieser Kartenbox: „Praxisbox
Konfliktklärung in Teams & Gruppen | Junfermann Verlag“
***
Fragen, Tipps, Ideen? – Schreib uns an podcast@junfermann.de. Wir freuen uns
über Vorschläge und Feedback.
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Mar 1, 2023 • 39min
Apropos ... Impacttechniken!
„Das Boot ist voll!“ – Woran denkst du bei diesem Satz?
Das offene Meer mit einem überladenen Boot. Gefahr? steht für Bedrohung und Angst. Diese Metapher kann als sog. Impacttechnik in Therapie und Beratung eingesetzt werden. Dafür kann man sie multisensorisch inszenieren, z. B. ein Spielzeugboot und Wasser zeigen und das Bild so „greifbar“ machen ...
Impacttechniken aktivieren Emotionen und beziehen die Sinne in den Lernprozess mit ein. Sie helfen, kreative Lösungen zu finden, und wirken besonders tiefgreifend, umfassend und nachhaltig. Ressourcen- und lösungsorientiert können sie
komplexe Konzepte begreifbar machen,
die Wurzeln von Emotionen und Verhalten erreichen,
festgefahrene kognitive Konzepte verändern.
Genau diese Techniken wendet die Psychologische Psychotherapeutin Frauke Niehues an. Dafür begibt sie sich besonders gerne in Geschäfte für Haushaltswaren oder „Kramläden“: Dinge aus unserem Alltag – z .B. ein Geldschein oder ein Glas –, wecken Erinnerungen in uns, die man sich in Therapie und Coaching zunutze machen kann.
„Impacttechniken sind wie moderne Sagen“, sagt Frauke Niehues, „man erzählt sie weiter. Manchmal gibt man sie 1:1 wider, manchmal webt man unbewusst kleine Varianten ein.“ So gibt es zu einzelnen Techniken oft eine ganze Bandbreite von Variationen.
Zum Beispiel von der Metapher von der Landkarte: Gibt es tatsächlich nur einen einzigen Weg der ans Ziel führt? Wen fragst du nach dem Weg? Warum muss es genau dieser sein? Was passiert, wenn man statt in Gießen in Marburg rauskommt? Ist das schlimm? Erweitern Umwege nicht auch einfach die Ortskenntnis?
Oder der 20-Euro-Schein: Wirf ihn auf den Boden, trete darauf, zerknülle ihn, behandele ihn also schlecht. Dann frage dich: Wie viel ist der Schein jetzt noch wert?
In der Praxis von Frauke Niehues steht auch ein professionelles Mischpult: Aber regelt es wirklich nur Lautstärke und Bässe und Höhen? Was geht rein, was geht raus? Welche Lämpchen warnen vor Übersteuerung? Wie sie es zur Emotionsregulation von z. B. Jugendlichen einsetzt, erzählt sie mir im heutigen Podcast.
***
Frauke Niehues ist Diplompsychologin und Psychologische Psychotherapeutin mit dem Schwerpunkt Verhaltenstherapie in Gießen. Seit 2022 gibt sie zusammen mit Ghita Benaguid die Karten-Reihe Kompetenz!Box Therapieund Beratung im Junfermann Verlag heraus. In der auch die Box zu den „Impacttechniken“ erschienen ist.
Wenn du mehr über sie wissen möchtest, geht’s hier zu ihrer Webseite: https://frauke-niehues.net/
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Feb 15, 2023 • 37min
Apropos ...höchst sensibel!
Mit viel Gespür seinen Platz im Leben finden
„Es lohnt sich, sich mit der eigenen Veranlagung zu beschäftigen“, denn: „die bessere Hälfte ihres Lebens liegt dann noch vor ihnen“, sagt Brigitte Küster, psychologische Beraterin aus der Schweiz, und bezieht sich damit vor allem auch hochsensible Menschen.
Hochsensibilität wird von vier Kriterien bestimmt:
· Einer schnellen Überstimulation
· Einer gründlichen Informationsverarbeitung
· Einer ausgeprägten emotionalen Intensität
· und sensorische Empfindlichkeit
So können Hochsensible sogar schon vor dem Aufstehen überstimuliert sein, weil die Gedanken aus der Nacht noch nicht abgeschlossen sind. Küster spricht von „Nachhallen“ und kennt dieses Phänomen aus eigener Erfahrung: Erlebtes wird oft tage- oder wochenlang nacherlebt. Damit wird Aufmerksamkeit gebunden, die nicht-hochsensible Menschen für anderes freihaben, während sie bei Hochsensiblen für die eigentlichen Aufgaben (noch) nicht zu Verfügung steht. So können Hochsensible gerade im beruflichen Umfeld leicht in den Ruf geraten, nicht belastbar oder schlicht langsam zu sein. Küster widerspricht: Hochsensible müssen ihren eigenen Rhythmus kennen und danach leben. Dann sind sie sehr leistungsfähig.
Denn Fähigkeiten wie sorgfältige Informationsverarbeitung, eine Feinheit im Erspüren und eine überdurchschnittlich entwickelte Emotionalität bringen durchaus Vorteile mit sich: Auch die Kreativität profitiert davon. Allerdings braucht kreative Fülle auch mehr Raum und Zeit. „Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach da zu sitzen und vor sich hin zu schauen.", sagte schon Astrid Lindgren.
Das widerspricht oft wiederum dem erhöhten Bedürfnis nach Pausen und Regenerationszeiten, das die meisten Hochsensiblen empfinden: ein Spagat zwischen eigenen Bedürfnissen und den Möglichkeiten, die man in sich verspürt.
Hochsensible scheinen beruflich eher Spätzünder zu sein, viele benötigen mehrere Anläufe, um sich dann für ihren Beruf zu entscheiden. Im Beruf selbst ist ihnen die Beziehungsqualität meist wichtiger als ein hohes Gehalt oder Karrierechancen. Ist Sand im Getriebe mit Kolleg:innen oder Vorgesetzen, wird es schwierig für sie.
Wie hochsensible Menschen im Privaten aber auch beruflichen Leben ihren Platz finden können und wo es Überschneidungen zur Hochbegabung gibt, erzählt Brigitte Küster im heutigen Podcast.
***
Brigitte Küster (Jg. 1965) lebt in der Schweiz. Nach ihren Ausbildungen als psychologische Beraterin, Erwachsenenbildnerin und Traumatherapeutin spezialisierte sie sich auf die Beratung und Begleitung hochsensibler Menschen und deren Angehörigen. Sie gründete 2010 das schweizerische Institut für Hochsensibilität. Sie ist Autorin zahlreicher Fachbücher zum Thema, u.a. bei SCM Hänssler und Kösel.
Mehr über sie erfährst du auf Ihrer Webseite: brigitte-kuester.com – Brigitte Küster
Zuletzt veröffentlichte sie einen Artikel in: Klett-Cotta :: Hochbegabung und Hochsensibilität - Theres Germann-Tillmann, René Treier, Renée Vroomen-Marell, Karin Joder (Hrsg.)
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