

Apropos Psychologie!
Junfermann Verlag
Immer alles 1000-prozentig machen? Warum habe ich immer was an mir herumzumäkeln? Müsste ich nicht einfach mal genießen? Glücklich sein? Ich bin wie ich bin! Oder doch besser flüchten? Und wohin dann? … Wovor habe ich eigentlich Angst?
Antworten auf diese und andere Fragen gibt es in Gesprächen mit Psycholog:innen, Psychotherapeut:innen und Coaches. Du erfährst aus erster Hand Tricks für ein einfacheres Leben, erhältst überraschende Einblicke in persönliche Erfahrungen und Entwicklungen und lernst eine ganze Menge darüber, wie wir manchmal ticken und warum.
Alle zwei Wochen mittwochs neu.
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Jul 3, 2024 • 44min
Apropos ... verletzte Kinderseelen!
Wenn Kinder etwas Schlimmes erfahren, den Tod eines lieben Menschen, einen Unfall oder sogar sexuelle Gewalt, dann kann das die Seele stark belasten und sogar im späteren Verlauf des Lebens zu psychischen Erkrankungen führen. Je früher ein Trauma bei einem Kind oder Jugendlichen erkannt wird, desto besser greift die Therapie, weiß Traumatherapeut Dr. Patrick Fornaro.
Modelle und Methoden der Traumatherapie
Traumatische Erfahrungen tauchen häufiger auf als man denkt. Laut einer Schweizer Studie haben 50 Prozent aller unter 18-Jährigen ein traumatisches Erlebnis gehabt. Wobei viele Kinder eine Resilienz entwickeln und nicht darunter leiden, sagt Dr. Fornaro, der sowohl Symptome aufzeigt, die erkennen lassen, ob das Kind unter einem Trauma leidet, als auch Methoden und Modelle, die in der Therapie erfolgreich angewendet werden.
Das Gehirn neu ordnen und einen Anker in der Gegenwart schaffen
Eine wichtige Rolle im Verarbeitungs- und Veränderungsprozess des Gehirns spielen Bilder. Sie helfen dabei dem Kind zu erklären, was mit ihm los ist. Hilfreich etwa ist das Bild des unaufgeräumten Kleiderschranks, der neu geordnet wird, so Fornaro. Es gilt, das Kind wieder ins Hier und Jetzt zu holen, ihm einen Anker in der Gegenwart zu schaffen. In der Konfrontation mit dem Erlebten sollen sie erfahren, dass sie in einem geschützten Raum mit einer vertrauten Person darüber sprechen können. „Das Trauma, die Gefahr ist vorbei. Das Alarmsystem darf sich beruhigen“, nennt Dr. Patrick Fornaro Therapiemöglichkeiten und Anlaufstellen.
Unterversorgung der psychologischen Versorgung
Gleichzeitig zeichnet der Traumaexperte ein klares Bild der Unterversorgung der psychologischen Versorgung von traumatisierten Kindern und Jugendlichen in Deutschland auf. Zwei Jahre Wartezeit stünden angesichts sensibler Entwicklungsphasen einer hilfreichen Therapie gegenüber. Leider werde die Traumatherapie auch in der Ausbildung nicht hinreichend berücksichtigt.
***
Dr. Patrick Fornaro ist Diplom-Psychologe und Traumatherapeut, Dozent und Supervisor in der Weiterbildung von Therapeuten, Coaches und Fachkräften. Er arbeitet in einer Klinik für Traumatherapie in der Nähe von München.
Buchtipp: Dr. Patrick Fornaro, Nicole Szesny-Mahlau und Johanna Unterhitzenberger: Traumatherapie mit Kindern und Jugendlichen. Eine Orientierungshilfe für die Behandlung der komplexen PTBS. Junfermann-Verlag 2024
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Jun 12, 2024 • 43min
Apropos ... Pacing bei Erschöpfung! – Was ist das eigentlich?
Mit den Covid-Jahren, Long-Covid und Post-Vac ist das Chronische Erschöpfungssyndrom, auch „Chronisches Fatigue-Syndrom" genannt stärker ins Bewusstsein gerückt. Zwei, die darunter leiden sind Andrea Brackmann und Katharina Jänicke. Bei ihnen ist nicht Corona, sondern eine lang zurückliegende Infektion Grund dafür, dass sie ihren Alltag nur stark eingeschränkt bewältigen können. Beide haben die Pacing-Methode für sich entdeckt, die es zwar schon länger gibt, aber im Zusammenhang mit Corona mit guten Erfolgen angewandt wird.
Über chronische Erschöpfungszustände
Andrea Brackmann und Katharina Jänicke berichten aus der Perspektive der eigenen Betroffenheit heraus und geben gleichzeitig Hilfestellung. Sie erzählen von ihren Symptomen, von niederschmetternden, aber auch 100aufhellenden Phasen ihres eher „unsichtbaren“ Chronischen Erschöpfungssyndroms (ME/CFS), deren Ursachen Corona, aber auch eine Influenza oder das Pfeiffersche Drüsenfieber sein können. Bis zur Diagnose kann es lange dauern. Heilbar ist das ME/CFS nicht, man kann aber die Symptome lindern.
Long-Covid und das ME/CFS sind sich in ihren Symptomen ähnlich. Zu ihnen zählen Geruchsirritationen, Verwirrtheit, Brain-Fog oder Entkräftung. Energielos und komplett ans Bett gefesselt zu sein, weil der Körper bereits mit alltäglichen Aufgaben überfordert ist: davon erzählen die beiden genauso, wie davon, zu lernen, mit Energien zu haushalten.
Wie Pacing helfen kann
Die Pacing-Methode, die bislang nur in wenigen Fatigue-Kliniken oder auch Psychotherapie-Praxen angewandt wird, setzt auf Selbstbeobachtung und Selbstwahrnehmung. Ziel ist, zunächst in sich hineinzuhorchen, um dann mit spezifischen Strategien sich selbst zu steuern und den Tag so zu strukturieren, ohne sich zu überfordern. Dazu gehören den Puls zu beobachten, mehr Pausen einzulegen oder Aktivitäten zu verändern wie beim Zubereiten von Mahlzeiten den Stuhl zu benutzen, statt zu stehen.
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Katharina Jänicke hat einen Master in Clinical Casework und verfügt über umfassende Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich der klinischen Sozialarbeit.
Andrea Brackmann ist Psychologin und Verhaltenstherapeutin. Gemeinsam haben sie ein Buch über die Pacing-Methode geschrieben.
Buchtipp: Andrea Brackmann, Katharina Jänicke: „Long Covid und Chronisches Erschöpfungssyndrom lindern“, Klett Cotta-Verlag 2024
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May 29, 2024 • 47min
Apropos ... Trauer um Vergangenes!
Wenn wir trauern, ist die Welt nicht mehr dieselbe. Der Verlust eines Menschen, aber auch eines Lebensabschnitts, eine Scheidung oder das Kind, das ausgezogen ist, lassen uns fühlbar alleine zurück. Rituale helfen uns die Trauer in etwas Positives zu verwandeln – sagt Joanna Lisiak. Die Schweizer Schriftstellerin hat sich intensiv mit dem Thema der Trauerrituale beschäftigt. Sie sagt: Rituale lassen uns in die Selbstreflexion gehen und helfen uns, Gefühlen einen inneren und äußeren Raum zu geben. Wir lernen zuzulassen und in Verbindung zu gehen.
Mit Ritualen in Verbindung gehen
Rituale begleiten uns seit Anbeginn der Menschheit. Gerade in der Trauer sind sie wichtig. Sie lassen uns fühlen, das wir in Verbindung stehe – mit uns, mit einem verstorbenen Menschen und Menschen, die uns begleiten. Mit ihnen gehen wir in die Selbstreflexion und wir spüren, dass wir unser Leben wieder in die Hand nehmen können, in dem wir in Verbindung mit uns und anderen gehen. Joanna Lisiak spricht nicht von definierten Trauerphasen, vielmehr von einem milden Rückblick auf das was war und auf einen würdigen Umgang mit den eigenen Gefühlen. Rituale bringen Gefühle in Fluss. Sie sind wie eine Insel, eine Auszeit, ein kleines Fest, sagt die Autorin, die im Zelebrieren der Rituale etwas Größeres findet, als das eigene Leben. Sie geben ihr die Möglichkeit, das Göttliche mit einzubeziehen.
In die Dankbarkeit gehen
Joanna Lisiak nennt Rituale für alle fünf Elemente. Rituale können sein, Blätter zu sammeln, einen unsichtbaren Brief zu schreiben oder in den Dialog zu gehen: mit sich selbst oder einem verstorbenen Menschen. Oder auch die Wut in einen Eimer zu brüllen. Es gilt, Gefühle und Dinge zuzulassen, um sich verabschieden zu können.
Auch wenn die Gefühle immer wieder hoch kommen: „Alles geht vorbei“, macht sie Mut, sich nicht in Gefühlsspiralen zu verheddern, sondern in die Dankbarkeit zu gehen. „Man ist nicht im Nichts“, sagt sie. Vielmehr sind wir umgeben von vielen kleinen schönen Momenten, Dingen und Menschen, die uns glücklich machen. „Wir sind nicht allein, sondern verbunden“.
Joanna Lisiak ist Schriftstellerin und lebt in der Schweiz. Das Buch über Trauerrituale ist ihre mittlerweile 33. Publikation.
Buchtipp: Joanna Lisiak, „Trauerrituale - In neuer Form verbunden“, Junfermann Verlag 2024
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May 15, 2024 • 34min
Apropos ... Sucht in der Familie!
Jedes vierte bis fünfte Kind wird in einer suchtbelasteten Familie groß. Ein Drittel entwickeln psychische oder soziale Störungen in Form von Depressionen, Angst- oder Persönlichkeitsstörungen. Dunkelziffer nicht mit eingerechnet. Für mehr Unterstützung von suchtbelasteten Familien und ihren Kindern wirbt Angela Schmidt, Referentin an der Fachstelle für Familien, Suchtprävention Berlin. Nicht nur mangelt es an Ressourcen und Geld, sagt sie. Ein Problem ist auch, die Angebote an die richtige Zielgruppe zu bekommen. .Ihr Fazit: Es muss noch mehr passieren, auch auf struktureller Ebene.
Das Hilfsangebot muss die Menschen erreichen
Verhaltenssüchte wie Glücksspiel und Medianabhängigkeit nehmen zu. Alkoholabhängigkeit ist die am weitesten verbreitete Sucht. In der Statistik landen letztendlich aber nur die, die bereits im Hilfesystem sind. Bis Kinder und Eltern suchtbelasteter Familien tatsächlich ein Hilfsangebot wahrnehmen, braucht es Zeit. Deswegen, weil nicht nur das Thema Sucht immer noch tabu ist, sondern auch, weil Eltern gegenüber ihren Kindern Schuldgefühle haben und nicht als schlechte Eltern dastehen möchten. Sie müssen in ihrer Erziehungskompetenz gestärkt werden.
Kinder und Eltern in ihrer Selbstwirksamkeit stärken
Und was ist mit den Kindern? Die Tendenz, dass sie später mehr Verantwortung für Ihre Eltern oder auch in einer späteren Bindung übernehmen, ist groß. Auch das Risiko, in eine Co-Abhängigkeit mit einem Partner zu geraten. Es treten Verlustängste auf und der Drang, alles perfekt machen zu wollen. Das aber sei nicht zwingend so, sagt Angela Schmidt. In welcher Form Kinder traumatisiert aus einer suchtbelasteten Familie hervorgehen, hängt von individuellen Faktoren – etwa der Resilienzfähigkeit – ab. Ist das Bewusstsein da, gelte es, „ins Handeln, in den Austausch zu kommen mit Kindern und Eltern. Man muss ihnen signalisieren, dass sie sich Hilfe holen dürfen und können“. Ziel ist es, ihre Selbstwirksamkeit zu stärken. Das geschieht bei Kindern insbesondere durch aktionsgestützte oder auch tiergestützte Projekte.
Es gibt Hilfe. Schulsozialangebote etwa oder bundesweite zentrale Anlaufstellen. Vor allem können niederschwellige Online-Chat-Angebote und andere Portale hilfreich sein und Zugang zu Hilfsangeboten vermitteln. Angela Schmidt erzählt.
Angela Schmidt ist Referentin der Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH und ist Teil des Fachteams Suchprävention von "Kompetent gesund" in Berlin.
Weitere Infos findetst Du hier:
www.kompetent-gesund.de
www.berlin-suchtpraevention.de
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29 snips
May 1, 2024 • 36min
Apropos ... ADHS: die besondere Art zu sein!
Astrid Neuy-Lobkowicz ist Fachärztin für Psychosomatik und Mitgründerin des ADHS-Zentrums München. Sie spricht über die Herausforderungen von ADHS bei Erwachsenen, betont die Notwendigkeit einer früheren Diagnose und die Wichtigkeit von Selbsthilfe-Tools. Medikamente können helfen, die Konzentration zu verbessern. Zudem fordert sie ein Umdenken in der Ärzteschaft, um ADHS enttabuisiert zu behandeln. Auch werden die Auswirkungen von ADHS auf Beziehungen diskutiert, einschließlich Strategien für respektvolle Kommunikation.

8 snips
Apr 17, 2024 • 24min
Apropos ... ADHS bei Frauen!
Anja Matthausch, Wirtschaftspsychologin und Coach, spricht über ADHS bei Frauen und deren Herausforderungen. Sie teilt, wie ihre späte Diagnose ihr Leben beeinflusste und zeigt auf, dass ADHS mehr als nur eine psychologische Störung ist. Der Umgang mit Energiemanagement und die Schwierigkeiten bei der Multi-Tasking stehen im Fokus. Zudem wird erklärt, warum Hormonschwankungen die Diagnostik erschweren. Anja betont die Bedeutung von Akzeptanz und liebevoller Unterstützung für ein selbstwertvolles Leben.

Apr 3, 2024 • 56min
Apropos ... die Balance von Körper und Geist!
Um die ganzheitliche Betrachtung und die komplexe Interaktion von Fühlen, Denken, Spüren und Handeln, geht es in dieser Folge mit Daniela Botz und Karolin Friese. Die beiden Psychotherapeutinnen rücken die Bedeutung des Zusammenspiels von Körper und Psyche in den Fokus. Sie haben eine alltags- und praxistaugliche Mischung ziel- und lösungsorientierter Techniken zusammengestellt, mit denen wir Gefühle regulieren können. Diese körperzentrierten Übungen umfassen Yogaelemente, achtsamkeitsbasierte Techniken und hypnotherapeutische Methoden.
Durch das Erleben von Gefühlen resilient werden
Ohne unsere fünf Sinne können wir nichts wahrnehmen und nichts fühlen. Und ohne unser Gehirn gibt es kein Bewusstsein. Wir erfahren, wie wir durch unser zentrales Nervensystem Emotionen aktiv wahrnehmen und spürbar machen können. Mit emotionalen und psychischen Verhaltensweisen können wird unser inneres Erleben und umgekehrt unsere Verhaltensweisen durch Mimik und Gestik verändern.
Stressreaktionen abbauen, in dem wir in Verbindung mit und die Aktion gehen
Psychosozialer Stress bringt uns in emotionale Bedrängnis. Die Auslöser dafür sind komplex. Krisen und Beziehungen belasten uns. Gerade dann stoßen wir an die Grenzen unserer Widerstandsfähigkeit. Wie resilient sind wir und wie können wir uns vor Stressreaktionen schützen? Das gelingt mit körperzentrierten Übungen. Die beiden erläutern, wie. Indem wir lernen, uns selbst in einen Zustand zu bringen, in dem wir eine Verbindung zu uns selbst aufbauen und uns als Gesamtheit erleben. Haben wir einen Tunnelblick, sind wir chaotisch oder aggressiv, sind wir nicht mehr empathisch und mit uns verbunden. Diesen Zustand heißt es aufzugreifen, ihn zu akzeptieren und mit der Emotion mitzugehen, indem ich ihr nachgebe, ich laufe, boxe, schreie, bis die Spannung im Körper abgebaut ist und sich ein Gefühl der Ruhe und Sicherheit einstellt. Diesen Zustand zu erreichen ist das Ziel.
Den Darm gut versorgen und richtig atmen
Unser Darm ist durch den Vagusnerv unmittelbar mit dem Gehirn verbunden. Der Darm ist das zweite Gehirn und reagiert, wenn wir emotional stark reagieren, etwa durch Bauchgrummeln. Wird das Gleichgewicht stabilisiert, kann das Wohlfühlhormon Serotonin im Darm synthetisiert werden. Das gelingt umso mehr mit guten Bakterien, die durch Ernährung und Bewegung gefördert werden. Auch die Atmung hilft. Wir atmen oft zu viel und zu flach, was das Säure-Basen-Verhältnis aus dem Gleichgewicht bringt. Mit einer sanften Bauchatmung kann der perfekte pH-Wert gehalten werden. Auch wird der Herzschlag reguliert.
Medientipp: „Körperorientierte Emotionsregulation“. Ein Kartenset zur praktischen Anwendung von Daniela Botz und Karolina Friese. Erschienen in der Reihe der Kompetenz-Boxen von Frauke Niehues und Ghita Benaguid im Junfermann-Verlag
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Mar 20, 2024 • 37min
Apropos ... Mutter ohne Kind!
Jede dritte Frau erlebt in ihrem Leben eine Tot- oder Fehlgeburt. So selten also ist sie nicht und trotzdem zählt sie zu einer der letzten Tabus unserer Gesellschaft, und das, obwohl sie zu eine tiefe Zäsur im Leben einer Frau bedeuten kann. Eva Lindner hat es selbst 2021 erfahren, was es heißt, Mutter ohne Kind zu sein. Die Journalistin, Trainerin und Moderatorin lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern im spanischen Valencia und hat einen klaren Appell: Das Thema muss mehr an die Öffentlichkeit und sowohl in der Wissenschaft als auch in der Politik sichtbarer werden, denn: betroffene Frauen werden übersehen.
Offiziell Mutter erst ab der 24. Schwangerschaftswoche
Eine Fehlgeburt ist ein kritischer Moment im Leben einer Frau. 80 Prozent der Fehlgeburten geschehen in den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft. Verlässliche Daten dazu gibt es allerdings nicht und auch keine Studien, denn meldepflichtig sind erst Totgeburten ab der 24. Schwangerschaftswoche mit einem Fötus über 500 Gramm. Alles andere verschwindet unter dem Radar. Diese Frauen gelten nicht als Mütter, obwohl sie schwanger waren und geboren haben. „Wir brauchen nicht nur verlässliche Zahlen dazu, sondern auch gezielte Maßnahmen, die dir Frauen unterstützen. Hier besteht großer Nachholbedarf“, sagt Eva Lindner.
Frauen brauchen mehr Unterstützung in dieser fragilen Zeit
Nach einer Fehlgeburt vor der 24. Schwangerschaftswoche gibt es oft keine Krankschreibung und keinen Mutterschutz. Dabei können sich in dieser fragilen Zeit Depressionen oder ein posttraumatisches Belastungssyndrom entwickeln. „Hier herrscht ein absoluter Missstand“, verweist Lindner auf eine wünschenswerte Unterstützung in der Zeit der Trauer, etwa in Form von Mutterschutz oder bezahlter Auszeit. Sie wünscht sich nicht nur die Reduzierung auf das Körperliche, sondern eine engmaschige Begleitung, Folgeuntersuchungen oder den Verweis der Ärzteschaft auf das Anrecht einer Hebamme und auf Selbsthilfegruppen.
Die Fehlgeburt im medizinischen Fokus
Es gibt drei Möglichkeiten, ein Kind tot zu gebären. Doch die Möglichkeit, es selbst abzustoßen und eine Ausschabung zu vermeiden, wird nicht propagiert. Das Wehen fördernde Medikament Cytotec ist in Deutschland verboten. Gründe für eine Fehlgeburt können eine Chromosomen-Anomalie, Schilddrüsenkrankheiten oder ein Myom sein. Weit verbreitete Risikofaktoren wie Alter, Drogen, und Stress seien wissenschaftlich nicht belegt, so Lindner.
In Sachen Gleichberichtigung ist zwar schon viel passiert, aber das Patriarchat ist noch mitten unter uns: Die Gender-Medizin, wonach männliche und weibliche Körper getrennt voneinander betrachtet werden, gibt es in Deutschland erst seit den 90er-Jahren. Dabei liegen sowohl genetisch als auch hormonell komplett andere Voraussetzungen bei den Frauen vor. Lindner rüttelt auf, das private Thema politisch zu machen.
Buchtipp: Eva Lindner: „Mutter ohne Kind“, Tropen-Verlag
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Mar 6, 2024 • 48min
Apropos ... sich ganz fühlen!
„Fühl dich ganz“ – das ist einfach gesagt, aber gar nicht so einfach: Wie kriegen wir das hin, glücklich zu sein, erfüllt und zufrieden zu leben? Sich ganz zu fühlen, im Reinen mit sich und den anderen zu sein? Lukas Klaschinski ist Psychologe, Verhaltens- und Kommunikationstrainer und Podcaster. Er ist Moderator und Autor, spricht in „Beste Freundinnen“ und in „So bin ich eben“ über Themen, die uns ganz persönlich beschäftigen. Lukas sagt: Lerne, deine Gefühle wahrzunehmen und auf sie zu reagieren. „Das ist ein echter Gewinn“.
Von mangelnder Gefühlsbereitschaft
Wir haben verlernt, in uns hineinzuhorchen. Unser emotionales Erleben ist eingeschränkt, sagt Lukas. „Unsere Gefühle wurden in den Keller gesperrt“ - aufgrund unserer Biographie, aufgrund der Sozialisation, aufgrund unseres Systems. „Wir haben ein großes Problem mit unserer Verletzlichkeit und unserer Scham. Zerbrechlichkeit und Traurigkeit werden weggesperrt. Aber sie sind vorhanden. „Nimm sie wahr und nutze sie, indem du lernst, durch Achtsamkeit die eigene körperliche Erregung und deine Gefühle zu spüren. Und lerne, sie zu akzeptieren. Gute wie negative Gefühle.
Nehme wahr, akzeptiere und komme ins Tun – die ACT-Methode
Leider haben wir Gefühle auf der Festplatte, die sich fest verankert haben. Da ist das Leistungsmotiv, dass wir uns nur wertig fühlen, wenn wir gut abgeliefert haben. Oder wir knabbern an fehlender Anerkennung, zweifeln an uns oder haben ständig Angst vorm Scheitern. Wir sind verstrickt in Gedanken, die uns daran hindern, etwas zu tun. „Doch es ist gut, Abstand davon zu nehmen“, sagt Lukas. Das Problem dabei: Wir machen etwas zu unserer Wahrheit, die nicht unsere ist. Die Aufgabe liegt darin, unser Gefühl mit den eigenen, tatsächlichen Werten abzugleichen. Nimm wahr, akzeptiere und komm ins Tun, sagt Lukas. Begegne deinen Gefühlen und reagiere auf sie nach deinen eigenen, echten Werten. Er erklärt die ACT-Methode und gibt Tools an die Hand. Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie stammt aus der kognitiven Verhaltenstherapie. Darin werden verhaltenstherapeutische Techniken mit achtsamkeitsbasierten Strategien und Interventionen zur Werteklärung kombiniert und angewendet.
In Beziehung zu sich selbst gehen
Ein lebensgefährlicher Kite-Unfall in Südafrika hat Lukas` Sichtweise auf das Leben und seine Endlichkeit verstärkt in den Fokus gerückt. Sein wichtigster Appell neben der Gefühlsbereitschaft lautet: In Beziehung gehen - mit dir selbst und mit anderen. Wir sind soziale Wesen, wir brauchen einander. Sich und andere an die Hand nehmen: so kann „Fühl dich ganz“ gelingen.
Buchtipp: Lukas Klaschinski, „Fühl dich ganz. Was wir gewinnen, wenn wir Emotionen verstehen und zulassen“, Knaur-Verlag 2024
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Feb 21, 2024 • 48min
Apropos ... Erwachsenwerden!
Es ist wohl der größte Wunsch aller Eltern: Dass das Kind erwachsen wird und auf eigenen Füßen steht. Das geht nicht ohne Abnabelungsprozess auf beiden Seiten. Ein schwieriger Prozess, mit dem sich der Entwicklungspsychologe Dr. Claus Koch – selbst Vater von vier Kindern – seit Jahrzehnten beschäftigt. In dieser Podcast-Folge wollen wir den Fragen und Signalen nach dem Ende der Pubertät und dem Coming of-Age nachgehen und auch, wie Eltern ihr Kind durch diese oft schwierige Phase begleiten können.
„Tritt zurück und bleibe verbunden“: Loslassen auf beiden Seiten
„Tritt zurück und bleibe verbunden“. Das ist letztendlich der Kernsatz, den Claus Koch Eltern mit auf den Weg gibt. „Das Wichtigste, was wir den Kindern mit auf den Weg geben können, ist das Urvertrauen zu den Eltern“, sagt er. Auch wenn das Loslassen schwerfällt: Es ist ein notwendiger Prozess, damit der Sprung ins Erwachsenenleben gelingen kann. Koch skizziert sechs wichtige Bausteine, die in dieser Entwicklung, die er gerne als Odysseusjahre bezeichnet, wichtig sind: Authentizität, Selbstwertgefühl, Selbstwirksamkeit, Kommunikationsfähigkeit, Selbstkontrolle und Selbstfindung. Und: Erwachsenwerden braucht Zeit sowie Elternsein einen langen Atem brauchen. Koch nennt einen großzügigen Zeitraum bis zum 30. Lebensjahr. Erwachsenwerden ist eine Gratwanderung zwischen Loslassen und Losgehen.
Das Kind auf der Odyssee-Reise: Den inneren Kompass erspüren
Den inneren Kompass erspüren auf der Reise zu sich selbst ist keine leichte Aufgabe. In der Regel aber spüren die jungen Menschen, wohin es sie treibt. Noch müssen sie ihr Selbstbewusstsein und sich in der Eigenverantwortlichkeit schulen, dabei Abschied nehmen vom Kind und erkennen, dass sie so wie sie sind gut sind. Was aber, wenn das Kind auf seiner Reise verloren geht? Was ist, wenn das Kind mit der großen, weiten Welt und ihren Anforderungen völlig überfordert ist, wenn Panikattacken aufkommen, sich Ängste oder Depressionen entwickeln? Der Lockdown in der Pandemie hat es den jungen Menschen nicht gerade leicht gemacht, ihre Beziehungskompetenzen entwickeln zu können. Soziale Medien, die Film- und Popkultur und vor allem die persönlichen Kontakte zu Freunden haben einen großen Einfluss. Koch analysiert diese „schwierige, aber auch schöne, intensive Zeit“.
Trotz Kontrollverlust zur sicheren Bindung – das geht mit Vertrauen
Wichtig ist, dass die Jugendlichen ihre eigene Identität aufbauen. Und das geht über die Kritik an den Eltern. Spannungen inklusive. „Als Eltern müssen wir erkennen, dass wir die Kontrolle über unsere Kinder verlieren. Wir müssen darauf vertrauen, dass alles gut geht, wenn sie nachts bis drei Uhr ausleiben“, sagt er. Wenn es Eltern gelingt, dass ihr Kind gesehen und gehört wird, dass es sich anerkannt und geborgen fühlt, haben sie alles für eine sichere Bindung getan. Wie schön, wenn ein junger Mensch dann sagen kann: „Ich will mein Leben sinnvoll gestalten“.
Dr. Claus Koch ist Psychologe und Publizist und beschäftigt sich mit der Entwicklungspsychologie von Kindern und Jugendlichen unter psychoanalytischen und bindungstheoretischen Aspekten.
Buchtipp: „Wenn aus Jugendliche Erwachsene werden – Leben und Bindung junger Menschen zwischen 18 und 30 Jahren“, Klett-Cotta 2024
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