Apropos Psychologie!

Junfermann Verlag
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Sep 25, 2024 • 45min

Apropos ... Das Drama der Leere!

Füße hoch, Serie gucken und lecker essen: Die Sehnsuchtsleere nach Feierabend ist ein wunderbares Gefühl, sagt Dr. Udo Baer. Aber es gibt auch das Drama der Leere. Sie ist ein sehr subjektives und mitunter sehr stark empfundenes Gefühl, unter dem viele Menschen ihr Leben lang leiden. Leere kann viele Ausdrucksformen haben. Letztendlich hilft, so einfach das klingt und so schwer es ist, die Kommunikation aus der Leere heraus. „Ich bin es nicht wert“ – das Gefühl entsteht, wenn ein Mensch nicht gehört wurde Menschen richten sich in ihrer Einsamkeit ein. Aber was ist der Grund dafür? Es sind frühe Verletzungen, belastende Traumata, die nicht reflektiert oder vermittelt wurden. Es ist das Gefühl, nicht gehört worden zu sein. Wenn man als Kind keine Resonanz erfährt, „dann tut das weh“, so Dr. Baer über frühe Prägungserlebnisse in der Kindheit, in der das soziale und familiäre Umfeld ein Gefühl der Minderwertigkeit vermittelt haben. Aus dem Gefühl von „Ich bin es nicht wert“ erwächst ein Gefühl der Leere. Und viele Menschen resignieren. Aber: Wir sind soziale Wesen. Wir brauchen Austausch mit Worten und Gefühlen, mit Blicken und Atmosphäre. Wenn man sich nichts mehr zu sagen hat … In einer Partnerschaft kann ebenso eine starke Leere empfunden werden. Warum haben sich Paare manchmal nichts mehr zu sagen? Das liegt an individuellen, sogar auch traumatischen Erfahrungen, die nicht richtig wahrgenommen und kommuniziert werden, sagt Baer. Leere ist nicht laut, nicht sichtbar, sie ist diffus und nicht greifbar. „Es ist gut, dafür Worte zu finden und sie auszusprechen. Wo bin ich nicht gehört worden? Diese Frage gilt es zu reflektieren und die Erfahrung zu teilen.   Kommunikation ist Beziehungswirksamkeit Die Leere mit Aktionismus zu stopfen, über den Job oder Reisen, hilft nicht. Es ist wie eine Sucht, die Leere holt einen immer wieder ein. Doch wie kann man sie füllen? Durch Kommunikation auf allen Ebenen, sagt Dr. Udo Baer. Durch Kommunikation mit anderen und der Erfahrung, dass Menschen wirksam sind. Das kann durch Reden, Malen, Tanzen oder über die Musik geschehen, wenn wir über die Sinne in die Aktion kommen. „Dann geschieht Beziehungswirksamkeit“. „Ich nehme dich ernst!“ Wirksam werden wir schon, wenn wir auf die Frage nach dem „Wie geht es dir?“ ernsthaft antworten.  Es ist wichtig, in das Gefühl zu gehen, dem Herzen achtsam zu folgen, zu sagen und zu zeigen, dass ich mein Gegenüber ernst nehme, dass ich seinen Kummer würdige, auch wenn ich ihn davon nicht befreien kann. Auch ein vererbtes Trauma kann ein Herz leer machen. Selbstwirksamkeit, Meinhaftigkeit und Würde sind drei große Aspekte, die Dr. Baer in dem Gespräch beleuchtet. Es gibt sogar konkrete Übungen, mit denen wir unser Bewusstsein schärfen können.     Dr. Udo Baer ist Gesundheitswissenschaftler, Therapeut und Heilpraktiker für Psychotherapie. Er ist Begründer der Kreativen Leibtherapie und hat mit Claus Koch das Pädagogische Institut in Berlin gegründet. Buchtipp: „Das Drama der Leere – Wie wir der Leere begegnen und unser Herz heilen können“, Klett-Cotta 2024 Folge direkt herunterladen
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Sep 11, 2024 • 42min

Apropos ... Hochsensibilität in der Gesellschaft!

30 Prozent der Menschen sind rein statistisch gesehen hochsensibel. Hochsensibilität aber ist eine sensible Angelegenheit, denn sie ist ein sehr individuelles Empfinden. Was bedeutet das für unser Zusammenleben? Inwieweit ist Hochsensibilität in unserer Gesellschaft angekommen, wie steht es um das Selbstverständnis und das Selbstbewusstsein von hochsensiblen Menschen? Und wie letztendlich gelingt ein umsichtiger Umgang miteinander, von dem beide profitieren? Antworten geben der Psychotherapeut und Autor Tom Falkenstein und Ulrike Hensel, Autorin und Coach für Hochsensible. Hochsensibilität bahnt sich den Weg in die Gesellschaft Hochsensibilität wird in unterschiedlichen Ausformungen erlebt. 40 Prozent kommen gut mit ihr zurecht, 30 Prozent sind weniger sensibel ausgestattet. Die Akzeptanz der Hochsensibilität ist größer geworden, dennoch wird sie von Unsicherheit und manchmal sogar Abwehr auf beiden Seiten begleitet.  Hochsensible Menschen leiden schneller unter einer Reizüberflutung. Ist es zu laut, zu trubelig, zu hektisch, dann ziehen sie sich gerne zurück. Aber: Hochsensibilität kann sehr bereichernd sein. Sie sollte nicht als Einschränkung empfunden werden. Hochsensibilität kommunizieren Damit sie Wertschätzung erfahren und ihren Platz in der Gesellschaft finden, empfehlen ich zweierlei Dinge: die Selbstreflexion auf der einen und die Rücksichtnahme auf der anderen Seite. Aber: Sie muss kommuniziert werden. Für die hochsensible Person ist es gut, in Selbstverantwortung und Selbstfürsorge zu gehen. Für ein gutes Miteinander bedeutet es, nicht nur an die Rücksicht des Gegenübers zu appellieren, sondern sich ggf. auch zurückzunehmen. In jedem Fall sollte Hochsensibilität kommuniziert werden, denn – wie der Kommunikationspsychologe Friedemann Schulz von Thun sagt: „ist Selbstklärung die Voraussetzung für eine klare und kraftvolle Kommunikation“. Zum Weiterlesen Ulrike Hensel: Hochsensibel sein Ulrike Hensel: Hochsensibilität verstehen und wertschätzen (mit Selbsttest!) Tom Falkenstein: Hochsensible Männner Folge direkt herunterladen Entdecke jetzt unsere bezahlte Mitgliedschaft „Apropos … Auszeit!” auf der Plattform „Steady”. Mit dieser unterstützt ihr uns einerseits bei unserem Podcast-Projekt, andererseits wollen wir euch neben den Folgen zusätzliche Vorteile und exklusive Inhalte bieten können, zum Beispiel psychologisches Knowhow und alle paar Wochen kostenlose Hörbücher zu unseren Podcast-Thema. Hier geht's zu "Apropos ... Auszeit!": https://steadyhq.com/de/apropos-psychologie/about Sei dabei, wir freuen uns auf dein Feedback! Marion, Xenia und Saskia vom Podcast-Team
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Aug 28, 2024 • 39min

Apropos ... Psychosomatik oder die Sprache der Seele!

Dr. Ingo Schymanski, Arzt, Psychotherapeut und Autor des Buches "Die Sprache der Seele", spricht über die tiefere Verbindung zwischen Geist und Körper. Er kritisiert die einseitige medicamentöse Behandlung und fordert mehr Achtsamkeit für die Signale des Körpers. Psychosomatik gewinnt an Bedeutung, und emotionales Wohlbefinden beeinflusst die körperliche Gesundheit. Veränderungen im Lebensstil können zur Heilung beitragen. Schymanski ermutigt zur aktiven Auseinandersetzung mit Ängsten und plädiert für mehr Autonomie der Patienten.
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Aug 14, 2024 • 51min

Apropos ... Achtsamkeit für Skeptiker!

Was ist Achtsamkeit? Der Begriff ist ein wenig in Ungnade gefallen. Die einen suchen mit ihrer Hilfe den Seelenfrieden, andere werten sie als Esoterik-Kram ab. Achtsamkeit wird schnell in einen Topf geworfen mit Yoga und Meditation und Übungen, die uns ins Hier und Jetzt tragen und innere Erfüllung bringen sollen. Doch Achtsamkeit ist mehr als die Anwendung bestimmter Techniken. „Sie ist ein langer geistiger Prozess, eine Lebenseinstellung. Sie ist ein Suchen und Finden, eine tiefe Sehnsucht nach den wesentlichen Fragen des Lebens, sagt Renato Kruljac. Er ist Achtsamkeitstrainer und hat nach zwei Jahrzehnten als Führungskraft bei einem internationalen Konzern die Segel gestrichen, um sich der professionellen Achtsamkeitspraxis, fernöstlichen Kampkünsten und psychologischen Methoden zu widmen. Ernsthaft praktiziert, sagt er, ist die Achtsamkeit ein ständiger Begleiter, an der wir wachsen können. Kraft, die sich aus der Beobachterrolle entwickelt Wir müssen lernen, loszulassen von starren Konzepten, von Identifikationen und Vorstellungen, von Glaubenssätzen innerhalb eines gesellschaftlichen Systems, die uns geprägt haben, sagt er. Der Weg zur Inneren Freiheit geht über die Stille, das geistige Fasten, über das Zuhören und die Disziplin. „Wenn wir unser Alarm-, Antriebs- und Fürsorgesystem in Balance halten, werden wir die Früchte der Achtsamkeit ernten“. Achtsamkeit erlernt man zwar auch, aber eben nicht nur durch Techniken zur Entspannung im Hier und Jetzt oder sportlichen Übungen.  „Sie ist ein geistiger Prozess, eine transformative Kraft, die sich aus der Beobachterrolle heraus entwickelt“, sagt Kruljac. Aber Achtung: Woran erkenne ich den Meister unter den Scharlatanen? Indem ich in die Begegnung mit dem Lehrenden gehe. Lebt er das, was er sagt? Ist er authentisch? Spüre ich Wärme, darf ich sein? Einen guten Lehrer erkennt man an seinen Schülern, so Kruljac. Abstand nehmen, die Perspektive ändern und sich selbst freundlich begegnen: Das funktioniert durch Achtsamkeitsmethoden wie der Atemmeditation oder anderen Konzentrationsübungen. Sie beschreiben das „Was“,  bringen uns in die Präsenz, erden und verorten uns. In Verbindung mit Übungen zum „Wie“, die mich lehren, meine Gedanken freundlich zu akzeptieren, findet der Mensch zur Balance. Es gibt viele Arten der Meditation, die das Ziel der Erleuchtung haben, führt Kruljac weiter aus. Was sie ist? „Für mich bedeutet die Erleuchtung das Urvertrauen“, Und wie lautet das Rezept dazu? „Dem Herzen folgen und ins Fühlen kommen. Der Körper sagt uns oft mehr als der Verstand“.  Buchtipp: Renato Kruljac: „Achtsamkeit für Skeptiker“, Schattauer-Verlag 2024 Folge direkt herunterladen Entdecke jetzt unsere bezahlte Mitgliedschaft „Apropos … Auszeit!” auf der Plattform „Steady”. Mit dieser unterstützt ihr uns einerseits bei unserem Podcast-Projekt, andererseits wollen wir euch neben den Folgen zusätzliche Vorteile und exklusive Inhalte bieten können, zum Beispiel psychologisches Knowhow und alle paar Wochen kostenlose Hörbücher zu unseren Podcast-Thema. Hier geht's zu "Apropos ... Auszeit!": https://steadyhq.com/de/apropos-psychologie/about Sei dabei, wir freuen uns auf dein Feedback! Marion, Xenia und Saskia vom Podcast-Team
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Jul 31, 2024 • 27min

Apropos ... Long-Covid!

Über 38 Millionen Menschen in Deutschland hatten seit 2020 eine Covid-Infektion. Zehn bis 45 Prozent davon können Langzeitfolgen entwickelt. Das sind 3,8 bis 17 Millionen Betroffene, die ihre Symptomatik oftmals nicht einordnen können und auf eine Diagnose, geschweige denn Therapie warten. Das Health4Future-Projekt, das Dr. Philomena Poetis und ihre Schwestern entwickelt haben, ist nicht nur ein wissenschaftliches Projekt, um die Studienlage zu erweitern, sondern gibt Betroffenen ganz konkrete Hilfestellung. Fragebogen liefert Daten für Betroffene und Ärzteschaft Über einen Fragebogen mit knapp 200 Fragen wird zur Erstellung eines Health-Compass die Symptomatik klar eingegrenzt. Ob Long Covid, Post Vac oder Chronisches Erschöpfungssyndrom:  Der Bogen liefert im ersten Schritt der Ärzteschaft wertvolle Daten zur schnelleren Diagnostik. Unter anderem wird gezielt zur Corona-Erkrankung oder nach medizinischen Vorerkrankungen gefragt. Gleichzeitig aber gibt der Health-Compass den Betroffenen wichtige Therapie-Tools mit an die Hand, die helfen, mit den Einschränkungen besser umzugehen und den Alltag besser zu meistern. Das Pacing-Tagebuch Das Pacing-Tagebuch hat sich als ein sehr gutes Therapiewerkzeug erwiesen. Zwar ist die Pacing-Methode als Therapiewerkzeug bekannt, eine wirklich strukturierte Vorlage hat es bislang noch nicht gegeben. In klar strukturierter Form und zeitlich gegliedert kann der Betroffene in diesem Tagebuch Einträge vornehmen, die seinem Energiehaushalt entsprechen und ihn nicht überfordern. So wird die Gefahr eines Ausfalls – Crashs - bedeutend geschmälert. Außerdem stehen auf der Plattform www.health4future.com Meditationen, Yoga-Videos zur körperlichen Reaktivierung oder Hintergrund-Informationen zu Behandlungsmethoden, etwa der Schlafhygiene, bereit. Diese Angebote sind kostenfrei, für den Health-Compass oder das Tagebuch etwa wird eine Bearbeitungsgebühr erhoben.    „Wir wissen nicht, was wir nicht wissen, darum ist die offene und vertrauensvolle Erhebung umfangreicher Daten so wichtig für neue Erkenntnisse und den Umgang mit den neuen Erkrankungen. Wir möchten bei der Genesung helfen“, so Dr. Poetis über ihr Engagement und das Projekt. Dr. Philomena Poetis ist Gründerin und Geschäftsführerin von Health4Future und erarbeitet im Familienunternehmen digitale medizinische Projekte. Sie ist Wissenschaftlerin und promoviert an der LMU   Folge direkt herunterladen Entdecke jetzt unsere bezahlte Mitgliedschaft „Apropos … Auszeit!” auf der Plattform „Steady”. Mit dieser unterstützt ihr uns einerseits bei unserem Podcast-Projekt, andererseits wollen wir euch neben den Folgen zusätzliche Vorteile und exklusive Inhalte bieten können, zum Beispiel psychologisches Knowhow und alle paar Wochen kostenlose Hörbücher zu unseren Podcast-Thema. Hier geht's zu "Apropos ... Auszeit!": https://steadyhq.com/de/apropos-psychologie/about Sei dabei, wir freuen uns auf dein Feedback! Marion, Xenia und Saskia vom Podcast-Team
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Jul 3, 2024 • 44min

Apropos ... verletzte Kinderseelen!

Wenn Kinder etwas Schlimmes erfahren, den Tod eines lieben Menschen, einen Unfall oder sogar sexuelle Gewalt, dann kann das die Seele stark belasten und sogar im späteren Verlauf des Lebens zu psychischen Erkrankungen führen. Je früher ein Trauma bei einem Kind oder Jugendlichen erkannt wird, desto besser greift die Therapie, weiß Traumatherapeut Dr. Patrick Fornaro. Modelle und Methoden der Traumatherapie Traumatische Erfahrungen tauchen häufiger auf als man denkt. Laut einer Schweizer Studie haben 50 Prozent aller unter 18-Jährigen ein traumatisches Erlebnis gehabt. Wobei viele Kinder eine Resilienz entwickeln und nicht darunter leiden, sagt Dr. Fornaro, der sowohl Symptome aufzeigt, die erkennen lassen, ob das Kind unter einem Trauma leidet, als auch Methoden und Modelle, die in der Therapie erfolgreich angewendet werden. Das Gehirn neu ordnen und einen Anker in der Gegenwart schaffen Eine wichtige Rolle im Verarbeitungs- und Veränderungsprozess des Gehirns spielen Bilder. Sie helfen dabei dem Kind zu erklären, was mit ihm los ist. Hilfreich etwa ist das Bild des unaufgeräumten Kleiderschranks, der neu geordnet wird, so Fornaro. Es gilt, das Kind wieder ins Hier und Jetzt zu holen, ihm einen Anker in der Gegenwart zu schaffen. In der Konfrontation mit dem Erlebten sollen sie erfahren, dass sie in einem geschützten Raum mit einer vertrauten Person darüber sprechen können. „Das Trauma, die Gefahr ist vorbei. Das Alarmsystem darf sich beruhigen“, nennt Dr. Patrick Fornaro Therapiemöglichkeiten und Anlaufstellen. Unterversorgung der psychologischen Versorgung Gleichzeitig zeichnet der Traumaexperte ein klares Bild der Unterversorgung der psychologischen Versorgung von traumatisierten Kindern und Jugendlichen in Deutschland auf. Zwei Jahre Wartezeit stünden angesichts sensibler Entwicklungsphasen einer hilfreichen Therapie gegenüber.  Leider werde die Traumatherapie auch in der Ausbildung nicht hinreichend berücksichtigt. *** Dr. Patrick Fornaro ist Diplom-Psychologe und Traumatherapeut, Dozent und Supervisor in der Weiterbildung von Therapeuten, Coaches und Fachkräften. Er arbeitet in einer Klinik für Traumatherapie in der Nähe von München.  Buchtipp: Dr. Patrick Fornaro, Nicole Szesny-Mahlau und Johanna Unterhitzenberger: Traumatherapie mit Kindern und Jugendlichen. Eine Orientierungshilfe für die Behandlung der komplexen PTBS. Junfermann-Verlag 2024 Folge direkt herunterladen Entdecke jetzt unsere bezahlte Mitgliedschaft „Apropos … Auszeit!” auf der Plattform „Steady”. Mit dieser unterstützt ihr uns einerseits bei unserem Podcast-Projekt, andererseits wollen wir euch neben den Folgen zusätzliche Vorteile und exklusive Inhalte bieten können, zum Beispiel psychologisches Knowhow und alle paar Wochen kostenlose Hörbücher zu unseren Podcast-Thema. Hier geht's zu "Apropos ... Auszeit!": https://steadyhq.com/de/apropos-psychologie/about Sei dabei, wir freuen uns auf dein Feedback! Marion, Xenia und Saskia vom Podcast-Team
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Jun 12, 2024 • 43min

Apropos ... Pacing bei Erschöpfung! – Was ist das eigentlich?

Mit den Covid-Jahren, Long-Covid und Post-Vac ist das Chronische Erschöpfungssyndrom, auch „Chronisches Fatigue-Syndrom" genannt stärker ins Bewusstsein gerückt. Zwei, die darunter leiden sind Andrea Brackmann und Katharina Jänicke. Bei ihnen ist nicht Corona, sondern eine lang zurückliegende Infektion Grund dafür, dass sie ihren Alltag nur stark eingeschränkt bewältigen können. Beide haben die Pacing-Methode für sich entdeckt, die es zwar schon länger gibt, aber im Zusammenhang mit Corona mit guten Erfolgen angewandt wird. Über chronische Erschöpfungszustände Andrea Brackmann und Katharina Jänicke berichten aus der Perspektive der eigenen Betroffenheit heraus und geben gleichzeitig Hilfestellung. Sie erzählen von ihren Symptomen, von niederschmetternden, aber auch 100aufhellenden Phasen ihres eher „unsichtbaren“  Chronischen Erschöpfungssyndroms (ME/CFS), deren Ursachen Corona, aber auch eine Influenza oder das Pfeiffersche Drüsenfieber sein können. Bis zur Diagnose kann es lange dauern. Heilbar ist das ME/CFS nicht, man kann aber die Symptome lindern.  Long-Covid und das ME/CFS sind sich in ihren Symptomen ähnlich. Zu ihnen zählen Geruchsirritationen, Verwirrtheit, Brain-Fog oder Entkräftung. Energielos und komplett ans Bett gefesselt zu sein, weil der Körper bereits mit alltäglichen Aufgaben überfordert ist: davon erzählen die beiden genauso, wie davon, zu lernen, mit Energien zu haushalten. Wie Pacing helfen kann Die Pacing-Methode, die bislang nur in wenigen Fatigue-Kliniken oder auch Psychotherapie-Praxen angewandt wird, setzt auf Selbstbeobachtung und Selbstwahrnehmung. Ziel ist, zunächst in sich hineinzuhorchen, um dann mit spezifischen Strategien sich selbst zu steuern und den Tag so zu strukturieren, ohne sich zu überfordern. Dazu gehören den Puls zu beobachten, mehr Pausen einzulegen oder Aktivitäten zu verändern wie beim Zubereiten von Mahlzeiten den Stuhl zu benutzen, statt zu stehen.  *** Katharina Jänicke hat einen Master in Clinical Casework und verfügt über umfassende Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich der klinischen Sozialarbeit. Andrea Brackmann ist Psychologin und Verhaltenstherapeutin. Gemeinsam haben sie ein Buch über die Pacing-Methode geschrieben.  Buchtipp: Andrea Brackmann, Katharina Jänicke: „Long Covid und Chronisches Erschöpfungssyndrom lindern“, Klett Cotta-Verlag 2024 Folge direkt herunterladen Entdecke jetzt unsere bezahlte Mitgliedschaft „Apropos … Auszeit!” auf der Plattform „Steady”. Mit dieser unterstützt ihr uns einerseits bei unserem Podcast-Projekt, andererseits wollen wir euch neben den Folgen zusätzliche Vorteile und exklusive Inhalte bieten können, zum Beispiel psychologisches Knowhow und alle paar Wochen kostenlose Hörbücher zu unseren Podcast-Thema. Hier geht's zu "Apropos ... Auszeit!": https://steadyhq.com/de/apropos-psychologie/about Sei dabei, wir freuen uns auf dein Feedback! Marion, Xenia und Saskia vom Podcast-Team
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May 29, 2024 • 47min

Apropos ... Trauer um Vergangenes!

Wenn wir trauern, ist die Welt nicht mehr dieselbe. Der Verlust eines Menschen, aber auch eines Lebensabschnitts, eine Scheidung oder das Kind, das ausgezogen ist, lassen uns fühlbar alleine zurück.  Rituale helfen uns die Trauer in etwas Positives zu verwandeln – sagt Joanna Lisiak. Die Schweizer Schriftstellerin hat sich intensiv mit dem Thema der Trauerrituale beschäftigt. Sie sagt: Rituale lassen uns in die Selbstreflexion gehen und helfen uns, Gefühlen einen inneren und äußeren Raum zu geben. Wir lernen zuzulassen und in Verbindung zu gehen.   Mit Ritualen in Verbindung gehen Rituale begleiten uns seit Anbeginn der Menschheit. Gerade in der Trauer sind sie wichtig. Sie lassen uns fühlen, das wir in Verbindung stehe – mit uns, mit einem verstorbenen Menschen und Menschen, die uns begleiten. Mit ihnen gehen wir in die Selbstreflexion und wir spüren, dass wir unser Leben wieder in die Hand nehmen können, in dem wir in Verbindung mit uns und anderen gehen. Joanna Lisiak spricht nicht von definierten Trauerphasen, vielmehr von einem milden Rückblick auf das was war und auf einen würdigen Umgang mit den eigenen Gefühlen. Rituale bringen Gefühle in Fluss. Sie sind wie eine Insel, eine Auszeit, ein kleines Fest, sagt die Autorin, die im Zelebrieren der Rituale etwas Größeres findet, als das eigene Leben. Sie geben ihr die Möglichkeit, das Göttliche mit einzubeziehen. In die Dankbarkeit gehen Joanna Lisiak nennt Rituale für alle fünf Elemente. Rituale können sein, Blätter zu sammeln, einen unsichtbaren Brief zu schreiben oder in den Dialog zu gehen: mit sich selbst oder einem verstorbenen Menschen. Oder auch die Wut in einen Eimer zu brüllen. Es gilt, Gefühle und Dinge zuzulassen, um sich verabschieden zu können. Auch wenn die Gefühle immer wieder hoch kommen: „Alles geht vorbei“, macht sie Mut, sich nicht in Gefühlsspiralen zu verheddern, sondern in die Dankbarkeit zu gehen. „Man ist nicht im Nichts“, sagt sie. Vielmehr sind wir umgeben von vielen kleinen schönen Momenten, Dingen und Menschen, die uns glücklich machen. „Wir sind nicht allein, sondern verbunden“.     Joanna Lisiak ist Schriftstellerin und lebt in der Schweiz. Das Buch über Trauerrituale ist ihre mittlerweile 33. Publikation. Buchtipp: Joanna Lisiak, „Trauerrituale - In neuer Form verbunden“, Junfermann Verlag 2024 Folge direkt herunterladen Entdecke jetzt unsere bezahlte Mitgliedschaft „Apropos … Auszeit!” auf der Plattform „Steady”. Mit dieser unterstützt ihr uns einerseits bei unserem Podcast-Projekt, andererseits wollen wir euch neben den Folgen zusätzliche Vorteile und exklusive Inhalte bieten können, zum Beispiel psychologisches Knowhow und alle paar Wochen kostenlose Hörbücher zu unseren Podcast-Thema. Hier geht's zu "Apropos ... Auszeit!": https://steadyhq.com/de/apropos-psychologie/about Sei dabei, wir freuen uns auf dein Feedback! Marion, Xenia und Saskia vom Podcast-Team
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May 15, 2024 • 34min

Apropos ... Sucht in der Familie!

Jedes vierte bis fünfte Kind wird in einer suchtbelasteten Familie groß. Ein Drittel entwickeln psychische oder soziale Störungen in Form von Depressionen, Angst- oder Persönlichkeitsstörungen. Dunkelziffer nicht mit eingerechnet. Für mehr Unterstützung von suchtbelasteten Familien und ihren Kindern wirbt Angela Schmidt, Referentin an der Fachstelle für Familien, Suchtprävention Berlin. Nicht nur mangelt es an Ressourcen und Geld, sagt sie. Ein Problem ist auch, die Angebote an die richtige Zielgruppe zu bekommen. .Ihr Fazit: Es muss noch mehr passieren, auch auf struktureller Ebene. Das Hilfsangebot muss die Menschen erreichen Verhaltenssüchte wie Glücksspiel und Medianabhängigkeit nehmen zu. Alkoholabhängigkeit ist die am weitesten verbreitete Sucht. In der Statistik landen letztendlich aber nur die, die bereits im Hilfesystem sind. Bis Kinder und Eltern suchtbelasteter Familien tatsächlich ein Hilfsangebot wahrnehmen, braucht es Zeit. Deswegen, weil nicht nur das Thema Sucht immer noch tabu ist, sondern auch, weil Eltern gegenüber ihren Kindern Schuldgefühle haben und nicht als schlechte Eltern dastehen möchten. Sie müssen in ihrer Erziehungskompetenz gestärkt werden. Kinder und Eltern in ihrer Selbstwirksamkeit stärken Und was ist mit den Kindern? Die Tendenz, dass sie später mehr Verantwortung für Ihre Eltern oder auch in einer späteren Bindung übernehmen, ist groß. Auch das Risiko, in eine Co-Abhängigkeit mit einem Partner zu geraten. Es treten Verlustängste auf und der Drang, alles perfekt machen zu wollen. Das aber sei nicht zwingend so, sagt Angela Schmidt. In welcher Form Kinder traumatisiert aus einer suchtbelasteten Familie hervorgehen, hängt von individuellen Faktoren – etwa der Resilienzfähigkeit – ab. Ist das Bewusstsein da, gelte es, „ins Handeln, in den Austausch zu kommen mit Kindern und Eltern. Man muss ihnen signalisieren, dass sie sich Hilfe holen dürfen und können“. Ziel ist es, ihre Selbstwirksamkeit zu stärken. Das geschieht bei Kindern insbesondere durch aktionsgestützte oder auch tiergestützte Projekte.    Es gibt Hilfe. Schulsozialangebote etwa oder bundesweite zentrale Anlaufstellen. Vor allem können niederschwellige Online-Chat-Angebote und andere Portale hilfreich sein und Zugang zu Hilfsangeboten vermitteln. Angela Schmidt erzählt. Angela Schmidt ist Referentin der Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH und ist Teil des Fachteams Suchprävention von "Kompetent gesund" in Berlin. Weitere Infos findetst Du hier: www.kompetent-gesund.de www.berlin-suchtpraevention.de Folge direkt herunterladen
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May 1, 2024 • 36min

Apropos ... ADHS: die besondere Art zu sein!

Astrid Neuy-Lobkowicz ist Fachärztin für Psychosomatik und Mitgründerin des ADHS-Zentrums München. Sie spricht über die Herausforderungen von ADHS bei Erwachsenen, betont die Notwendigkeit einer früheren Diagnose und die Wichtigkeit von Selbsthilfe-Tools. Medikamente können helfen, die Konzentration zu verbessern. Zudem fordert sie ein Umdenken in der Ärzteschaft, um ADHS enttabuisiert zu behandeln. Auch werden die Auswirkungen von ADHS auf Beziehungen diskutiert, einschließlich Strategien für respektvolle Kommunikation.

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