

Geist.Zeit
Thorsten Dietz & Andreas Loos
«Geist.Zeit»: Der Titel bringt auf den Punkt, was Theologie spannend macht. Geist zeichnet den Menschen und seine Zeit aus. Gott ist Geist, heisst es zugleich in der Bibel. Theologie ist Rede von Gott. Wenn es um Gott geht, geht es auch um uns. Nach Gott fragen, bedeutet immer auch, nach Selbst- und Welterkenntnis streben. Die Wahrheit des christlichen Glaubens kann jeweils nur in einer bestimmten Zeit ausgesprochen und verstanden werden.
«Geist.Zeit» ist ein neuer Theologiepodcast von Fokus Theologie, der Fachstelle für Erwachsenenbildung der Deutschschweizer Reformierten Kirchen.
«Geist.Zeit» ist ein neuer Theologiepodcast von Fokus Theologie, der Fachstelle für Erwachsenenbildung der Deutschschweizer Reformierten Kirchen.
Episodes
Mentioned books

10 snips
May 11, 2025 • 1h 18min
Was soll das mit dem Kreuz?
In dieser Folge wird die Rolle des Kreuzes Jesu Christi intensiv erörtert. Thorsten und Andi beleuchten die tiefgreifenden theologischen Perspektiven, die den Kreuzestod umgeben. Sie diskutieren die Bedeutung von Sühne und Opfern im Glauben und hinterfragen traditionelle Interpretationen. Besonders kritisch wird die Verbindung zwischen Vergebung und Gottesvorstellung behandelt. Zudem wird die Notwendigkeit eines seelsorgerlichen Ansatzes betont, um die komplexen Themen verständlich zu machen. Eine spannende Analyse von Gottesliebe und Solidarität rundet die Diskussion ab.

Apr 27, 2025 • 1h 12min
Kathy Ehrensperger: Wie jüdisch ist der christliche Gott?
Vorstellungen und Vorurteile überwinden
Über viele Generationen hinweg war es im Christentum selbstverständlich, den eigenen Glauben immer auch in kritischer Abgrenzung vom Judentum zu beschreiben. Erst nach dem Holocaust begann in Kirche und Theologie ein Prozess der selbstkritischen Hinterfragung.
Über diese Entwicklung reden Andi und Thorsten mit Prof. Kathy Ehrensperger. Sie ist seit vielen Jahren mit der jüdisch-christlichen Geschichte vertraut. Einer ihrer Forschungsschwerpunkte ist die Untersuchung anti-jüdischer Stereotypen in neutestamentlicher Exegese und Theologie – bis heute.
Lange Zeit über galt der eigene Glaube als universal, das Judentum als partikularistisch, Christentum als Gnadenreligion, Judentum als Gesetzesreligion. Noch immer gibt es weit verbreitete Stereotype, sei es das Bild von den gesetzlichen Pharisäern, der alttestamentlichen Warnung vor dem zornigen Gott oder der erst von Jesus entdeckten Ethik der Feindesliebe.
In ihrem Gespräch besprechen Andi und Thorsten mit Kathy Ehrensperger die Herausforderung, lang eingeübte Vorstellungen und Vorurteile zu überwinden. Dass Jesus selbst ganz im Horizont der jüdischen Debatten seiner Zeit gedacht und verkündigt hat, das hat sich mittlerweile herumgesprochen. Weniger klar ist den meisten, dass alle Texte des Neuen Testaments aus einer Zeit stammen, in der es noch gar kein Christentum im späteren Sinne gab. Auch Paulus hat sich Zeit seines Lebens als Hebräer und Pharisäer (Phil 3,5) bzw. Jude (Röm 9,3) verstanden. Zur Trennung der Wege und zur Entstehung zweier unterschiedlicher Glaubensweisen, ja Religionen, kam es sehr viel später.
Was bedeutet das für unseren Glauben heute? Wie können wir lernen, die vielen antijüdischen Klischees in unserem Denken und in unserer Sprache zu entdecken und zu überwinden? Wie können wir von unserem Glauben so reden, dass wir keine Abwertungen des Judentums mehr nötig haben? Wir können wir es würdigen, dass uns mehr verbindet und weniger trennt, als viele wissen – ohne Juden und Jüdinnen in falscher Weise zu vereinnahmen?
Podcast Geist.Zeit

7 snips
Apr 13, 2025 • 1h 20min
Christiane Henkel: Gott 9.0 - Wie integral kann Glauben sein?
Christiane Henkel ist Erziehungswissenschaftlerin und spirituelle Bloggerin, die integrale Theologie beleuchtet. Sie erläutert, wie Glauben als dynamischer, entwicklungsorientierter Prozess zu verstehen ist. Die Diskussion über neun Bewusstseinsräume bietet interessante Einblicke in die evolutionäre Natur von Gottesvorstellungen. Ein weiterer Fokus liegt auf der Bedeutung von Selbstreflexion und der Vermeidung von wertenden Einteilungen im Glaubensverständnis. Ihre Perspektiven laden dazu ein, Glauben mit Flexibilität und Neugier zu leben.

Mar 30, 2025 • 1h 12min
Friederike Osthof: Fehlt was von Gott? Die Reaction-Folge mit den Antworten unserer Hörer:innen
Friederike Osthof, Herausgeberin des Büchleins "Was fehlt, wenn Gott fehlt?", bringt ihre Expertise als Theologin in die Diskussion ein. Im Gespräch geht es um die vielfältigen Antworten der Hörer zur Abwesenheit Gottes. Einige fühlen sich befreit, während andere eine existenzielle Sehnsucht nach Liebe und Gemeinschaft äußern. Die Reflexion über die gesellschaftlichen Werte ohne den Glauben erlaubt tiefere Einblicke in unsere Kultur und die ambivalente Rolle des Christentums in modernen Gesellschaften. Osthof beleuchtet, wie Glaube und Zweifel eng miteinander verbunden sind.

Mar 16, 2025 • 1h 10min
Sarah Staub: Ist Gott auch behindert?
Über das Buch «Der behinderte Gott»
Jetzt soll Gott auch noch behindert sein! Ist das nicht gotteslästerlich? Nein, von Blasphemie keine Spur in der neuen Folge Geist.Zeit. Es geht um die tiefe Sehnsucht, von Gott gesehen, verstanden und erkannt zu sein. Und zwar genau so, wie ich bin. Wie können Menschen mit Behinderung glauben und gewiss sein, dass Gott sie versteht? Ein afroamerikanischer Rollstuhlfahrer antwortete darauf vor Jahren: «Wenn Gott in einem mundgesteuerten Rollstuhl säße, dann würde er uns vielleicht verstehen.»
Sarah Staub kennt diese Form, nach Gott zu fragen und dabei Neues von Gott zu entdecken. Es dauerte lange, bis sie endlich eine Diagnose für ihr Leiden hatte: Ehlers-Danlos-Syndrom – eine seltene und sehr schmerzhafte Erbkrankheit. Thorsten und Andi wollten von ihr wissen, wie sie sich selbst versteht und bezeichnet, wie in Gesellschacht und Kirche über Menschen mit Behinderung geredet und mit ihnen umgegangen wird. Was sind da die Gos und die No-Gos
Sarah führt ein in die Befreiungstheologie der Behinderung, die durch Nancy L. Eiesland (1964–2009) und ihr Buch «Der behinderte Gott» entwickelt worden ist. Welche befreiende Wirkung kann diese Gottesvorstellung im Leben von Menschen mit Behinderung entfalten? Warum hält der auferstandene Jesus den Jünger:innen seine Wunden hin? Hat Gott die Behinderung zu einer ewigen Signatur seines Wesens gemacht? Solche Fragen mit einer Person zu diskutieren, die sich selbst als behinderten Menschen bezeichnet, kann niemanden kalt lassen, egal ob in oder ausserhalb der Kirche.
Podcast Geist.Zeit

10 snips
Mar 2, 2025 • 1h 7min
Was fehlt, wenn Gott fehlt?
In der Diskussion wird erforscht, was Menschen im Leben fehlt, wenn die Vorstellung von Gott abwesend ist. Die Sprecher beleuchten die Abwendung von Glauben in einer zunehmend säkularen Gesellschaft und deren Folgen. Zudem wird die emotionalen Suche nach Sinn und Spiritualität thematisiert. Die Rückkehr von Religion in die Politik wird ebenso diskutiert. Auch persönliche Verlustgeschichten von Glaubensabkehrern bieten Einblicke in die Sehnsucht nach Trost und Sinn, während die komplexe Beziehung zu Gott im Fokus steht.

Feb 16, 2025 • 1h 11min
Was bringt mir ein leidender Gott?
Leidet Gott mit uns?
Warum leide ich? Warum müssen wir zusehen, wie Menschen, die wir lieben, Schweres ertragen? Wie können wir diese Erfahrung zusammendenken mit einem allmächtigen und liebenden Gott? Seit Jahrtausenden treibt diese Frage die Menschheit um. Manchen zerbricht an dieser Frage der Glaube. Und andere beschreiben ihren Glauben als letzten Halt, nicht selbst am Leiden zu zerbrechen.
Ein Gott, der Leiden zur Erziehung oder als Strafe verwendet, ist für viele Menschen nicht mehr glaubwürdig. In der Moderne ist eine neue Antwort auf diese Frage entstanden: Gott ist nicht derjenige, der uns leiden lässt. Gott ist vielmehr die Instanz, die uns im Leiden bedingungslos nah ist, die mitleidet und unser Leiden so erträglicher macht.
Andi und Thorsten diskutieren die Frage, was sich denn über Gott im Leiden sagen lässt. Hilft die Antwort, dass Gott mitleidet? Ist das eine oder gar die entscheidende biblische Antwort? Oder ist diese Antwort im Grunde gar nicht hilfreich, wie es der katholische Theologe Karl Rahner einmal sagte: «Es nützt mir doch nichts, wenn es Gott genauso dreckig geht wie mir?»
Podcast Geist.Zeit

Feb 2, 2025 • 1h 18min
Wer ist der Gott von Jordan Peterson?
Die Diskussion über Jordan Petersons Einfluss und kontroverse Ansichten eröffnet spannende Einblicke in seinen Umgang mit Gott und Glauben. Es wird analysiert, wie er biblische Texte interpretiert und welche moralischen Fragen daraus entstehen. Außerdem wird seine Rolle als Kulturkämpfer hinterfragt, besonders im Hinblick auf Geschlechterdarstellungen und gesellschaftliche Herausforderungen. Die transformative Natur des Glaubens als persönliches Abenteuer wird ebenso beleuchtet wie die Anziehungskraft von Petersons Botschaften auf junge Männer.

14 snips
Dec 22, 2024 • 1h 10min
Nizäa - was geschah vor 1700 Jahren mit Gott?
Im Gespräch wird die historische Bedeutung des Glaubensbekenntnisses von Nizäa 325 beleuchtet. Die mutige Auseinandersetzung der Kirche mit abstrakten Konzepten führte zu einer Revolution im Gottesverständnis. Zudem wird diskutiert, wie der jüdische Monotheismus von frühen Christen adaptiert wurde und die Herausforderung einer rationalen Erklärung des Göttlichen. Spannungen zwischen Kaiser Konstantin und der christlichen Lehre werfen interessante Fragen zur Macht und Glaubensentwicklung auf.

Dec 8, 2024 • 1h 8min
Prüft alles und behaltet das Gute. Die Jahreslosung 2025
Die Sprecher reflektieren über die Jahreslosung und ihre tiefere Bedeutung. Sie diskutieren die Herausforderungen, die die frühe christliche Gemeinschaft erlebte, und betonen die Notwendigkeit der Geisterunterscheidung im Glauben. Medienkompetenz wird als Schlüssel zur Überwindung der gegenwärtigen Krisenstimmung hervorgehoben. Zudem wird die essentielle Verbindung zwischen Körper, Geist und der göttlichen Resonanz thematisiert. Geduld und inneres Ankommen spielen eine entscheidende Rolle im Entscheidungsprozess.


