

Wirtschaftliche Freiheit
Norbert Berthold, Jörn Quitzau
Der Ökonomen-Podcast für wirtschaftspolitische Themen. Zielgruppe: Interessierte Nicht-Ökonomen und professionelle Volkswirte.
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Aug 11, 2023 • 39min
Die Welt im digitalen Wandel – Wohin führt uns die Künstliche Intelligenz?
Ist Deutschland gut vorbereitet auf den digitalen Wandel? Wie geht es weiter mit der Künstlichen Intelligenz? Wird auch dieses Thema durch einen zu starken Regulierungsfokus ausgebremst? Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer?
Ein Gespräch zwischen Prof. Dr. Klemens Skibicki (PROFSKI Consulting) und Dr. Jörn Quitzau (Berenberg).
Aus dem Inhalt:
Wie ist das allgemeine wirtschaftliche und politische Umfeld einzuschätzen, in dem der digitale Wandel stattfindet? (01:25) +++
Wo stehen wir in Deutschland bei der Digitalisierung? (05:38) +++
Gefahren der KI und Regulierungsaspekte (13:03) +++
Künstliche Intelligenz: Fluch oder Segen? (22:43) +++
Künstliche Intelligenz: Wer gewinnt, wer verliert? (24:11) +++
Die Teilnehmer:
Prof. Dr. Klemens Skibicki war seit 2004 bis 2019 Professor für Marketing und Marktforschung an der Cologne Business School in Köln mit dem Forschungsschwerpunkt der Digitalen Transformation. Ausgebildet wurde er als Diplom-Kaufmann und Diplom-Volkswirt sowie einer Promotion am Seminar für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität zu Köln. Seine breit gefächerte, interdisziplinäre Erfahrung nutzt er mit seiner PROFSKI Unternehmensberatung bei namhaften Mittelständlern und Großunternehmen, um sie auf Führungsebene durch den Digitalen Strukturwandel zu begleiten. Von 2013 bis Juni 2018 war Skibicki Mitglied des Beirates „junge digitale Wirtschaft“ im Bundeswirtschaftsministerium, seit 2015 auch Digitalbotschafter des Wirtschaftsministers Nordrhein-Westfalen. Zudem ist er seit rund 15 Jahren in verschiedenen Digital-Start-ups als Investor und Business-Angel engagiert und seit über 10 Jahren als Keynote-Speaker international unterwegs.
Dr. Jörn Quitzau ist Leiter Wirtschaftstrends beim Bankhaus Berenberg. Zuvor war er Senior Economist bei Deutsche Bank Research. Gemeinsam mit Prof. Dr. Norbert Berthold ist er Initiator dieses Podcasts.
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Aug 6, 2023 • 36min
Ein Industriestrompreis für Deutschland – Führt die Brücke ins Nichts?
Der industrielle Sektor ist noch immer das Herzstück der deutschen Wirtschaft. Nun droht aber die Gefahr einer schleichenden De-Industrialisierung. Energieintensive Industriebranchen, wie Chemie, Stahl und Glas, sind in Schwierigkeiten. Hohe Energie- und Strompreise machen ihnen das Leben schwer. Sie fordern staatliche Hilfe. Und Robert Habeck, der grüne Wirtschaftsminister, ist bereit, sie zu gewähren. Ein staatlich subventionierter Industriestrompreis soll es richten. Das sehen nicht alle als sinnvoll an. Der unabhängige Wissenschaftliche Beirat beim BMF hat Mitte Juli eine Stellungnahme zu einem Industriestromtarif in Deutschland veröffentlicht. Er sieht den Vorschlag kritisch und rät der Bundesregierung davon ab, ihn einzuführen. Auch die Mehrheit der Mitglieder des Sachverständigenrates hat sich skeptisch geäußert. Mit Herrn Weichenrieder, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Wissenschaftlichen Beirats beim BMF, spricht Norbert Berthold über die Idee eines Industriestrompreises und möglicher ordnungskonformer Alternativen.
Prof. Dr. Norbert Berthold (JMU) im Gespräch mit Prof. Dr. Alfons Weichenrieder (Goethe-Universität Frankfurt).
Aus dem Inhalt:
Einleitung (00:26) +++
Warum sind einzelne Branchen in Schwierigkeiten und plädieren für einen subventionierten Industriestrompreis? Wie kommt es, dass der Strompreis zu einem Problem für die Industrie geworden ist? (01:51) +++
Worin haben die Subventionen bisher bestanden? (09:00) +++
Subventionen und Strukturwandel. Was ist von den Auflagen zu halten? (13:29) +++
Die Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirats: Aus welchen Gründen lehnt der Beirat den Industriestrompreis ab? (20:42) +++
Was wären Alternativen zum angedachten Industriestrompreis? (31:11) +++
Die Referenten:
Prof. Dr. Alfons Weichenrieder ist Professor für Finanzwissenschaft an der Johann Wolfang Goethe-Universität Frankfurt. Er war an der LMU in München und der Woodrow Wilson School der Princeton University tätig. Seit 2010 ist er auch Gastprofessor an der Wirtschaftsuniversität Wien, seit 2023 stellvertretender Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats beim BMF.
Prof. Dr. Norbert Berthold ist Professor (em.) für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftsordnung und Sozialpolitik an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Er war an den Universitäten Freiburg, Münster, Hamburg, Düsseldorf und Würzburg tätig. Norbert Berthold ist Initiator und Betreiber des Ökonomen-Blogs „Wirtschaftliche Freiheit“ und damit auch Namensgeber und Initiator dieses Podcasts.
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Jul 23, 2023 • 34min
Wirtschaftspolitischer Paradigmenwechsel
Die Wirtschaftspolitik erfährt seit einiger Zeit eine grundlegende Neuausrichtung. Woher kommt diese Neuausrichtung und wie geht es wohl weiter?
Ein Gespräch zwischen Prof. Volker Wieland, Ph.D. (IMFS, Goethe Universität Frankfurt am Main) und Dr. Jörn Quitzau (Berenberg).
Aus dem Inhalt:
Einleitung (00:18) +++
(02:26) Ist der wirtschaftspolitische Paradigmenwechsel schon vorbei oder verschiebt sich die wirtschaftspolitische Ausrichtung weiter? +++
Woher kommt das Misstrauen gegen Markt und angebotsorientierte Wirtschaftspolitik? (04:34) +++
Wo ist es sachgerecht, dass die Politik wieder eine stärkere Rolle einnimmt? (12:17) +++
Geldpolitik: Was ist von der Diskussion über ein höheres Inflationsziel zu halten? (19:06) +++
Grüne Geldpolitik: Wie viele Aufgaben kann die Notenbank übernehmen? (25:40) +++
Wie geht es weiter mit der Inflation? (30:57)
Die Referenten:
Prof. Volker Wieland hat seit März 2012 die IMFS-Stiftungsprofessor für Monetäre Ökonomie inne. Seit Juni 2012 ist er zudem Geschäftsführender Direktor des IMFS. Zuvor war er Professor für Geldpolitik und Geldtheorie an der Goethe-Universität Frankfurt und gehörte zu den Gründungsprofessoren des IMFS. Von 2003 bis 2009 war er Direktor des Center for Financial Studies.
Wieland ist Research Fellow am Center for Economic Policy Research (CEPR) in London, Mitglied im Kronberger Kreis sowie im Wissenschaftlichen Beirat des Bundesministeriums der Finanzen. Von 1. März 2013 bis 30. April 2022 war er Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und von Mai 2021 bis April 2022 Mitglied im Beirat des Stabilitätsrats.
Er studierte an den Universitäten Würzburg, State University of New York, Albany, dem Kieler Institut für Weltwirtschaft und der Stanford University. 1995 verlieh ihm die Stanford University den Titel Ph.D. in Economics. Bevor er im November 2000 nach Frankfurt kam, arbeitete Wieland als Senior Economist am Board of Governors des Federal Reserve Systems in Washington, DC. 2007 und 2008 nahm er zudem eine Gastprofessur am Stanford Center for International Development (SCID) wahr.
Wieland war und ist als Consultant für eine Reihe von Institutionen tätig, dazu gehörten unter anderem die Europäische Zentralbank, die Europäische Kommission, das Federal Reserve Board und die Reserve Bank of Finland.
Dr. Jörn Quitzau ist Leiter Wirtschaftstrends beim Bankhaus Berenberg. Zuvor war er Senior Economist bei Deutsche Bank Research. Gemeinsam mit Prof. Dr. Norbert Berthold ist er Initiator dieses Podcasts.
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Jun 30, 2023 • 34min
Warum gibt es so wenige Professorinnen? Erklärungen zur „Leaky Pipeline“
Der berufliche Aufstieg von Frauen ist immer noch mit Hindernissen verbunden. Auf dem Weg nach oben gehen viele potentielle weibliche Fach- und Führungskräfte verloren, sodass Frauen in Führungspositionen noch immer unterrepräsentiert sind. Dieser Befund gilt auch für die Universitäten. Prof. Margit Osterloh hat den Zusammenhang gemeinsam mit drei Ko-Autorinnen untersucht und kürzlich die Studie „How to explain the Leaky Pipeline“ veröffentlicht. Die Studienergebnisse widersprechen einigen weit verbreiteten Erklärungsmustern und haben deshalb harsche öffentliche Kritik zur Folge gehabt.
Was sind die Ergebnisse der Studie und woran entzündet sich die Kritik? Ein Gespräch zwischen Prof. Dr. Dr. h.c. Margit Osterloh (Universität Zürich, CREMA) und Dr. Jörn Quitzau (Berenberg).
Aus dem Inhalt:
Einleitung (00:30) +++
Was ist die „Leaky Pipeline“ und worum geht es in der Studie (01:19) +++
Warum gehen so viele Frauen auf dem beruflichen Weg nach oben verloren? Welche Kritik gibt es an der Studie? (04:05) +++
Gibt es berechtigte Kritik und was sagt die Kritik über unsere Debattenkultur aus? (22:49)
Die Referenten:
Prof. Dr. Dr. h.c. Margit Osterloh studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Universität Berlin und schloss als Diplom-Ingenieurin ab. Nach einer sechsjährigen Tätigkeit in der Industrie und einem Stipendium am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin promovierte sie 1981 an der Freien Universität Berlin. 1990 folgte die Habilitation an der Universität Erlangen-Nürnberg bei Horst Steinmann. Osterloh hatte bis zur Emeritierung im Jahr 2009 eine ordentliche Professur für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Zürich inne. Von 2010 bis 2013 war sie Professor of Management Science an der Warwick Business School, University of Warwick, UK. Von 2013 bis 2015 war sie Gastprofessorin an der Zeppelin Universität Friedrichshafen. Margit Osterloh ist Forschungsdirektorin von CREMA (Center for Research in Economics, Management and the Arts) in Zürich sowie permanente Gastprofessorin an der Universität Basel im Rahmen von CREW (Center for Research in Economics and Well-Being).
Margit Osterloh hat einen Ehrendoktor von der Leuphana Universität Lüneburg. Sie war von 2005 bis 2011 Mitglied des Deutschen Wissenschaftsrates. Sie hatte mehrere Aufsichts- und Verwaltungsratsmandate in der Schweiz und in Deutschland inne. Sie ist Mitglied des Universitätsrates der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg. Seit 2018 ist sie Ehrenmitglied des Verbands der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft (VHB). Ihre Forschungsgebiete umfassen Organisations- und Unternehmenstheorien, Innovations- und Technologiemanagement, Prozessmanagement, Knowledge Management, Vertrauensmanagement, Wissenschaftstheorie, Gender Economics, Corporate Governance, Research Governance, Migration und aleatorische Demokratie.
Dr. Jörn Quitzau ist Leiter Wirtschaftstrends beim Bankhaus Berenberg. Zuvor war er Senior Economist bei Deutsche Bank Research. Gemeinsam mit Prof. Dr. Norbert Berthold ist er Initiator dieses Podcasts.

Jun 23, 2023 • 34min
Energie-Sanktionen: Schlechter als ihr Ruf?
Ein Gespräch zwischen Prof. Dr. Marcel Thum und Prof. Dr. Norbert Berthold.
Mit der Ukraine-Krise ist auch die Diskussion über Sanktionen wieder zurück. Erst drohten westliche Länder mit ihnen. Die Drohungen sollten Russland abschrecken, die Ukraine zu überfallen. Das hat nicht funktioniert. Dann sollten harte Sanktionen helfen, den russischen Angriffskrieg möglichst schnell zu beenden. Auch das scheint nach fast 1 ½ Jahren nicht so zu klappen wie erhofft. Die russische Wirtschaft ist nicht kollabiert, russische Raketen und Drohnen ermorden Menschen, zerstören Häuser und legen die Infrastruktur der Ukraine in Schutt und Asche. Russland hält noch immer 1/5 des ukrainischen Staates besetzt. Ein Ende der Sanktionspolitik gegen Russland ist deshalb auch nicht in Sicht. Die EU-Kommission hat sich gerade auf das 11. Sanktionspaket verständigt. Ein Schwerpunkt der Sanktionen liegt im Energiebereich, bei Kohle, Öl und Gas. Viele Ökonomen glauben, harte Energiesanktionen würden wirken, wenn auch erst mit Zeitverzögerung. Kai A. Konrad (MPI) und Marcel Thum (TU Dresden) sind allerdings skeptisch. Sie haben gefragt, ob sich Sanktionen bei fossilen Energieträgern überhaupt als Druckmittel in Verhandlungen eignen. Können Embargos von Energie wirklich so viel Druck auf rohstofffördernde Länder ausüben, dass sie die Dauer des Konflikts verkürzen und das sanktionierte Land konzessionsbereiter machen? Oder sind die Energiesanktionen gegen Russland womöglich ein Schlag ins Wasser?
Die Referenten:
Prof. Dr. Marcel Thum ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Technischen Universität Dresden und Direktor des ifo Instituts in Dresden. Thum studierte von 1985 bis 1990 Volkswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München und schloss das Studium als Diplom-Volkswirt ab. Anschließend war er dort am Lehrstuhl für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft als Wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig und wurde 1995 promoviert. Nach einem kurzen Aufenthalt als John Foster Dulles Visiting Lecturer an der Woodrow Wilson School der Princeton University kehrte er nach München zurück und war dort bis zu seiner Habilitation 2001 Wissenschaftlicher Assistent. Seit 2001 ist er Professor für Volkswirtschaftslehre an der TU Dresden und seit 2004 Leiter der Niederlassung des ifo Instituts in Dresden. Er ist seit 2019 Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium der Finanzen.
Prof. Dr. Norbert Berthold ist Professor (em.) für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftsordnung und Sozialpolitik an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Er war an den Universitäten Freiburg, Münster, Hamburg, Düsseldorf und Würzburg tätig. Norbert Berthold ist Initiator und Betreiber des Ökonomen-Blogs „Wirtschaftliche Freiheit“ und damit auch Namensgeber und Initiator dieses Podcasts.
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May 4, 2023 • 51min
Deutsche Industrie unter Druck: Was ist die richtige Politik für den Strukturwandel?
Die wirtschaftlichen Strukturen sind im Fluss. Unternehmen kommen und gehen. Biontech verlagert die Krebsforschung nach Großbritannien, BASF produziert die Grundchemie verstärkt in China, Bayer betreibt Genforschung künftig in den USA. Aber es gibt auch Zuzüge. Tesla baut E-Autos in Grünheide, Apple verlegt sein Design-Zentrum nach München, Intel produziert künftig Chips in Magdeburg. Und dann gibt es noch Viessmann. Ist das die Geburt eines transatlantischen Klima-Champions, wie das BMWK meint, oder der weitere Verlust einer Klimatechnologie aus Deutschland? Das alles wirft Schlaglichter auf den strukturellen Wandel. Und es ist nur die Spitze des Eisberges. Alte, industrielle Sektoren, die Deutschland groß und wohlhabend gemacht haben, sind immer öfter in Schwierigkeiten. Neue, zukunftsträchtige Branchen, von denen wir noch nicht sehr viele haben, tun sich schwer.
Und was tut die Politik? Sie betreibt noch immer Strukturpolitik. Einerseits werden schwindsüchtige Branchen finanziell gepäppelt und regulativ geschützt. Der Vorschlag einer Industriepreisbremse ist der neuste Coup. Aber es werden auch auserwählte Sektoren, von denen die Politik meint, dass sie zukunftsträchtig seien, mit Subventionen gedopt. Es gibt aber auch eine andere Seite. Energieintensive Branchen haben wenig zu lachen. Verbrenner werden verboten, Öl- und Gasheizungen auch. Das ist Klimapolitik mit der Brechstange. Der Automobil-Cluster Deutschland mit über 900.000 Beschäftigten zerbröselt. Ein süddeutscher „Rostgürtel“ wird denkbar. Die Politik bremst und gibt gleichzeitig Gas. Was ist aber nun die richtige Politik in einer solchen Situation des strukturellen Wandels?
Ein Gespräch zwischen Prof. Dr. Oliver Holtemöller (Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung Halle, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) und Prof. Dr. Norbert Berthold (Universität Würzburg).
Aus dem Inhalt:
Einleitung (00:18)
Was ist eigentlich Strukturwandel? (03:25)
Steht das „Geschäftsmodell Deutschland“ auf dem Spiel? Welche Rolle spielt der ökologische Umbau? (16:24)
Sind Politiker die besseren Unternehmer? (27:39)
Was ist von der „transformativen Angebotspolitik“ zu halten? (36:58)
Wie sollte eine gute Politik für den Strukturwandel aussehen? (46:27)
Die Referenten:
Prof. Dr. Oliver Holtemöller ist stellvertretender Präsident des Instituts. Er ist Professor für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Makroökonomik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Leiter der Abteilung Makroökonomik am IWH.
Von 2001 bis 2003 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich 373: Quantifizierung und Simulation Ökonomischer Prozesse an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 2003 bis 2009 war er Juniorprofessor für Allgemeine Volkswirtschaftslehre an der RWTH Aachen.
Er hat Volkswirtschaftslehre, Angewandte Mathematik und Praktische Informatik an der Justus-Liebig-Universität Gießen studiert. Anschließend war er von 1998 bis 2001 Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und absolvierte das gemeinsame Graduiertenkolleg Angewandte Mikroökonomik der Freien Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin. Die Promotion erfolgte 2001 an der Freien Universität zu Berlin (Dissertation: Vector Autoregressive Models and Monetary Policy Analysis).
Prof. Dr. Norbert Berthold ist Professor (em.) für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftsordnung und Sozialpolitik an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Er war an den Universitäten Freiburg, Münster, Hamburg, Düsseldorf und Würzburg tätig. Norbert Berthold ist Initiator und Betreiber des Ökonomen-Blogs „Wirtschaftliche Freiheit“ und damit auch Namensgeber und Initiator dieses Podcasts.

Apr 19, 2023 • 26min
Wirtschaftswunder 2.0: Mehr Wunsch als Wirklichkeit
Bundeskanzler Olaf Scholz blickt außerordentlich optimistisch auf die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands. Scholz erwartet Wachstumsraten wie zu Zeiten des Wirtschaftswunders in den 50er und 60er Jahren. Die hohen Investitionen in den Klimaschutz sollen das gewaltige Wachstum ermöglichen. Aus ökonomischer Sicht spricht allerdings wenig dafür, dass es zu einem zweiten Wirtschaftswunder kommen kann. Im Gegenteil, das Wachstumspotential droht in den nächsten Jahren zu sinken.
Ein Gespräch zwischen Prof. Dr. Stefan Kooths (IfW Kiel) und Dr. Jörn Quitzau (Berenberg).
Aus dem Inhalt:
Wird der ökologische Umbau der Wirtschaft ein Wachstumsmotor? (00:27) +++
Wachstum ohne Wohlstand? (14:58) +++
Zwischen Wirtschaftswunder (Olaf Scholz) und Rezession (IWF) – Wie geht es weiter mit der deutschen Wirtschaft? (21:25) +++
Die Referenten:
Prof. Dr. Stefan Kooths ist Vizepräsident des IfW Kiel und Direktor des Forschungszentrums Konjunktur und Wachstum. Nach dem Volkswirtschaftsstudium und anschließender Promotion an der Universität Münster war er dort zunächst mehrere Jahre in Forschung und Lehre tätig, zuletzt als Geschäftsführer des Muenster Institute for Computational Economics. 2005 wechselte er in die angewandte Wirtschaftsforschung und wurde Forschungsleiter in der Konjunkturabteilung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Seit 2010 arbeitet er für das IfW Kiel, zunächst als Repräsentant in Berlin und als Verantwortlicher für die Analyse der deutschen Konjunktur. 2014 übernahm er die Leitung des Prognosezentrums, das 2020 im Forschungszentrum Konjunktur und Wachstum aufging.
Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen neben der Konjunkturforschung vor allem Fragen der Stabilisierungspolitik, des Geld- und Währungswesens, der internationalen Wirtschaftsbeziehungen sowie der Ordnungsökonomik. Er vertritt ein koordinations- und prozessorientiertes Paradigma zur Analyse ökonomischer Phänomene, das gesamtwirtschaftliche Fehlentwicklungen primär als Symptom gestörter Koordinationsmechanismen versteht, die in systemischer Weise weite Teile des Wirtschaftsgeschehens durchdringen.
Dr. Jörn Quitzau ist Leiter Wirtschaftstrends beim Bankhaus Berenberg. Zuvor war er Senior Economist bei Deutsche Bank Research. Gemeinsam mit Prof. Dr. Norbert Berthold ist er Initiator dieses Podcasts.

Apr 1, 2023 • 44min
Inflation: Wie kommt der Geist zurück in die Flasche?
Die Inflationsraten kommen aus extremer Höhe wieder zurück. Sie sind dennoch weiterhin viel zu hoch. Auch die Kernraten der Inflation (ohne Energie- und Lebensmittelpreise) signalisieren, dass die Gefahr noch nicht gebannt ist. Die Geldpolitik bleibt also gefordert. Durch die Unruhe im Bankensektor (u.a. Silicon Valley Bank, Credit Suisse) müssen die Zentralbanken neben der Preisstabilität nun aber auch die Finanzstabilität im Auge haben. Was ist das richtige Vorgehen? Wie kommt der Inflationsgeist zurück in die Flache?
Ein Gespräch zwischen Prof. Dr. Aymo Brunetti (Universität Bern), Prof. Dr. Norbert Berthold und Dr. Jörn Quitzau.
Aus dem Inhalt:
Einleitung (01:35) +++
Preisstabilität vs. Finanzstabilität: Welche Auswirkungen haben die Probleme im Bankensektor (00:19) +++
Was sind die aktuellen Ursachen der Inflation?? (07:32) +++
Inflation das Ergebnis des „Über die Verhältnisse lebens“? (23:30) +++
Was ist von Preisbremsen zu halten? (26:30) +++
Lohn-Preis-Spirale als Problem (32:30) +++
Wie bekommt man das Inflationsproblem in den Griff? (40:10)
Die Teilnehmer:
Prof. Aymo Brunetti ist Professor für Wirtschaftspolitik an der Universität Bern. Aymo Brunetti hatte Beratungsmandate u.a bei der OECD, der Weltbank und bei der UBS. Er ist ein herausragender Kenner der Schweizer Wirtschaftspolitik: Er war Mitglied der Geschäftsleitung im Staatssekretariat für Wirtschaft und leitete dort u.a. die Direktion für Wirtschaftspolitik. Im Anschluss an die globale Finanzkrise war Aymo Brunetti Mitglied der Expertenkommission, die Lösungsansätze zur Milderung der «too-big-to-fail»-Problematik erarbeitete. Er war Leiter einer durch das Eidgenössische Finanzdepartement eingesetzten Expertengruppe für die Weiterentwicklung der Finanzmarktstrategie und er leitete anschließend den „Beirat Zukunft Finanzplatz“, der vom Eidgenössischen Finanzdepartement eingesetzt wurde.
Prof. Dr. Norbert Berthold ist Professor (em.) für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftsordnung und Sozialpolitik an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Er war an den Universitäten Freiburg, Münster, Hamburg, Düsseldorf und Würzburg tätig. Norbert Berthold ist Initiator und Betreiber des Ökonomen-Blogs „Wirtschaftliche Freiheit“ und damit auch Namensgeber und Initiator dieses Podcasts.
Dr. Jörn Quitzau ist Leiter Wirtschaftstrends beim Bankhaus Berenberg. Zuvor war er Senior Economist bei Deutsche Bank Research. Gemeinsam mit Prof. Dr. Norbert Berthold ist er Initiator dieses Podcast.

Feb 17, 2023 • 37min
Steuerpolitik in Krisenzeiten
Die Krisen der vergangenen Jahre haben die Staatsfinanzen strapaziert. Welche Wege führen heraus aus den Schulden? Die EU setzt auf die Besteuerung von „Übergewinnen“ und die Abschöpfung von „Zufallsgewinnen“. Aus ökonomischer Sicht ist dies ein zweifelhafter Weg. Die Vermögensteuer zu reaktivieren, würde aus gesamtwirtschaftlicher Sicht ebenfalls mehr Probleme schaffen als lösen. Doch was wären die Alternativen?
Ein Gespräch zwischen Prof. Dr. Dominika Langenmayr (KU Eichstätt-Ingolstadt) und Dr. Jörn Quitzau (Berenberg).
Aus dem Inhalt:
Einleitung (00:17) +++
Ist eine Übergewinnsteuer die angemessene Reaktion auf krisenbedingte Gewinne? (02:10) +++
Wäre eine Vermögensteuer eine Option? (20:50) +++
Welche steuerpolitischen Alternativen gibt es? (30:57) +++
Die Teilnehmer:
Prof. Dr. Dominika Langenmayr studierte Volkswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftslehre an den Universitäten München und Oxford und promovierte anschließend an der Universität München. Sie forscht zu steuerpolitischen Themen. Seit 2016 ist sie Professorin für Volkswirtschaftslehre, insb. Finanzwissenschaft an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und lehrt dort u.a. im Bachelorstudiengang Sustainability in Business & Economics und im Masterstudiengang Taxation. Seit 2021 ist sie Mitglied im wissenschaftlichen Beirat beim Bundesfinanzministerium.
Dr. Jörn Quitzau ist Leiter Wirtschaftstrends beim Bankhaus Berenberg. Zuvor war er Senior Economist bei Deutsche Bank Research. Gemeinsam mit Prof. Dr. Norbert Berthold ist er Initiator dieses Podcast.

Feb 4, 2023 • 28min
Rezession, Stagnation, Wohlstandsverluste – Welche wirtschaftlichen Folgen hat der Krieg?
Der Russland-Ukraine-Krieg und die damit einhergehende Energiekrise haben Spuren hinterlassen. Die Konjunktur hat einen kräftigen Dämpfer bekommen. Was folgt daraus für die deutsche Wirtschaft? Kommt die Rezession? Oder kommt Deutschland mit einer Stagnation davon? In jedem Fall hat der Krieg zu erheblichen Wertschöpfungsverlusten geführt. Von dem kräftigen Wachstum, das es ohne den Krieg in den Jahren 2022 und 2023 hätte geben sollen, ist nichts übriggeblieben. Laut Berechnungen des IW Köln kostet der Krieg im Jahr 2023 jeden Bürger in Deutschland im Schnitt 2.000 Euro – ein Wohlstandsverlust, der sich für Deutschland auf insgesamt 175 Mrd. Euro summiert.
Ein Gespräch zwischen Prof. Dr. Michael Grömling (IW Köln) und Dr. Jörn Quitzau (Berenberg).
Aus dem Inhalt:
Einleitung: Schon wieder Krise (00:17) +++
Schwere Rezession, leichte Rezession, Stagnation, Mini-Wachstum: Wo stehen wir und was ist für 2023 zu erwarten? (03:05) +++
Inflation und Nachfrage (11:53) +++
Krieg und Energiekrise: Wie viel Wirtschaftsleistung geht wegen der Anpassungslasten verloren? (21:40) +++
Die Teilnehmer:
Prof. Dr. Michael Grömling, Leiter der Forschungsgruppe Gesamtwirtschaftliche Analysen und Konjunktur am IW Köln. Professur an der Internationalen Hochschule Bad Honnef/Bonn im Fach Volkswirtschaftslehre.
Dr. Jörn Quitzau ist Leiter Wirtschaftstrends beim Bankhaus Berenberg. Zuvor war er Senior Economist bei Deutsche Bank Research. Gemeinsam mit Prof. Dr. Norbert Berthold ist er Initiator dieses Podcast.