Cosmic Latte

Eva Pech, Jana Steuer, Elka Xharo
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May 2, 2024 • 56min

CL032 Das Ende ist nah! Apokalypse in der Science-Fiction

Die Episode über die vielen Möglichkeiten, wie die Welt zu Ende gehen kann - Science-Fiction Special mit Gast Peter Koller CL032 Das Ende ist nah! Apokalypse in der Science-Fiction Die Episode über die vielen Möglichkeiten, wie die Welt zu Ende gehen kann - Science-Fiction Special mit Gast Peter Koller Ihr könnt uns gerne unterstützen und zwar bei Steady, Patreon und Paypal! Einleitung Es ist wieder Zeit für ein Science-Fiction Special! Der Drehbuchautor und Science-Fiction Aficionado Peter Koller ist zum zweiten Mal Gast bei Cosmic Latte. Dieses Mal redet Eva mit ihm darüber, wie die Welt in den Science-Fiction-Filmen untergeht. Welche Szenarien werden im Film am liebsten heraufbeschworen und halten sie einem Science-Check stand? Die Faszination der Apokalypse Die Menschheit ist seit jeher vom Ende der Welt fasziniert. Bereits in der Bibel taucht die Apokalypse, wie der Weltuntergang in der religiösen Literatur beschrieben wird, auf. Das Thema begleitet uns schon seit langer Zeit. Jede Generation hat dabei ihr bestimmtes Thema, wie sie damit umgeht. Waren es in den 1950er und 1960er Jahren die atomare Bedrohung und der Kalte Krieg, die Endzeitszenarien beschwören, sind es in den späteren Jahren Umweltkatastrophen und der Klimawandel. Es ist daher nicht verwunderlich, dass der Weltuntergang ein beliebtes Motiv in der Science-Fiction ist. Der Weltuntergang in der Science-Fiction Mit der Mad Max Reihe lieferte George Miller einen Entwurf für den Untergang der zivilen Gesellschaft, wie wir sie kennen und baut eine neue brachiale, gewaltvolle und männlich geprägte Welt auf und zeichnet damit einen Gegenentwurf zum modernen Menschen. Wie passiert nun das Ende der Welt in der Sci-Fi? Verschiedene Szenarien, von Alien-Invasionen über Naturkatastrophen bis hin zu kosmischen Ereignissen, bietet das Genre eine Vielfalt an möglichen Enden für uns Menschen. 1. Kriege und Atomkatastrophen: Der kalte Krieg und die Bedrohung durch Atomwaffen sowie der nukleare Rüstungswettlauf dienen hier als Ausgangspunkt. Filme wie "Dr. Strangelove" (1964) nutzen den kalten Krieg für satirische Betrachtungen über die Absurdität des nuklearen Rüstungswettlaufs und die möglichen Folgen einer nuklearen Apokalypse. 2. Naturkatastrophen: "The Day After Tomorrow" (2004) zeigt eine Welt, in der der Klimawandel zu katastrophalen globalen Veränderungen führt. Solche Climate Fiction (Cli-Fi) wirft ein Licht auf die drängenden Umweltprobleme unserer Zeit. 3. Künstliche Intelligenz: In Filmen wie "Terminator" (1984) und "Matrix" (1999) übernehmen Maschinen die Macht. Diese Szenarien erforschen die Grenzen der Technologie und unsere Abhängigkeit von ihr. 4. Alien Invasion: Der Film "Per Anhalter durch die Galaxis" (2005) verwendet das Motiv der Alien-Invasion, um die Erde zu zerstören, damit Platz für eine Hyperraumroute geschaffen werden kann. Dies führt zu humorvollen, doch tiefgründigen Überlegungen über den Platz der Menschheit im Universum. 5. Plagen und Pandemien: Seit der Covid-19 Pandemie nicht mehr nur Science-Fiction, sind Pandemien ein beliebtes Motiv um die Welt untergehen zu lassen. Bereits 1826 ließ Mary Shelley in "The Last Man" (1826) in einer weltweiten Plage alle Menschen sterben. Eine Mischform zwischen Alien-Invasion und Plagen bildet die Gefahr von Viren aus dem All! In den Filmen "Körperfresser" und "Andromeda" und auch in "Das Ding" werden die Menschen von außerirdischen Organismen bedroht. In der Wissenschaft forschte Fred Hoyle über die Gefahren dieser Art aus dem Weltall und stellte u.a. die Theorie über die Panspermie (dass das Leben über Asteroiden auf die Erde gelangte) auf. 6. Kosmische Katastrophen: Filme wie "Deep Impact" und "Armageddon" (beide 1998) sowie "Don’t Look Up" (2021) konfrontieren uns mit der Vorstellung, dass kosmische Ereignisse wie Asteroideneinschläge das Ende der Menschheit bedeuten könnten. Wissenschaftliche Programme wie das Near-Earth Object Program der NASA und die ESA’s Space Safety Programme unterstreichen die realen Bemühungen, solche Bedrohungen abzuwenden. 7. Die Vernichtung des Universum Das Buch, dessen Titel Peter nicht eingefallen ist, ist Schild's Ladder von Greg Egan. Wissenschaft und Fiktion: Während Sci-Fi oft spekulative Technologien und Szenarien präsentiert, basieren viele der Konzepte auf echten wissenschaftlichen Überlegungen und Forschungen, von der Asteroidenabwehr bis hin zur Untersuchung von Weltraumwetter und sonneninduzierten Katastrophen. Ein Mission um die Abwehr gefährlicher Asteroiden zu testen war DART von der NASA, wo der Asteroid Dimorphos von einer Raumsonde - absichtlich! - gerammt wurde, um seine Umlaufbahn zu verändern, was erfolgreich gelungen ist. Seine Umlaufbahn um den größeren Asteroid Didymos wurde um 34 Minuten verkürzt. Mehr zu Asteroiden und planetarer Verteidigung gibt es in CL008. Der Komet Shoemaker-Levy 9, der 1994 mit dem Jupiter kollidiert ist, war das erste Ereignis dieser Art, das ausführlich wissenschaftlich studiert werden konnte. Vagabundiere Planeten wie in "Melancholia" (2011) kann es in echt auch geben. Es sind schon jede Menge davon gefunden worden, es ist aber extrem unwahrscheinlich, dass sie mit der Erde kollidieren und wir wüssten auch ein paar hundert Jahre vorher Bescheid. Eine (unvollständige) Liste der Filme, die besprochen wurden: Mad Max (1979) Mad Max Fury Road (2015) The Terminator (1984) The Matrix (1999) The Hitchhiker's Guide to the Galaxy (2005) Moonfall (2022) The Day After Tomorrow (2004) Deep Impact (1998) Armageddon (1998) Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb (1964) The Andromeda Strain (1971) Invasion of the Body Snatchers (1978) Invasion of the Body Snatchers (Die Dämonischen) (1956) 28 Days Later (2002) Evolution (2001) The Thing (1982) Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. Der Podcast ist aber natürlich weiterhin gratis auf allen gängigen Plattformen erhältlich. Kontakt Falls ihr Fragen habt, dann schickt uns eine Mail an kontakt@cosmiclatte.at oder schaut auf cosmiclatte.at. Und sonst findet ihr uns hier: Instagram Cosmic Latte | X Cosmic Latte Instagram Evi | Redbubble Evi _ Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? 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Apr 18, 2024 • 33min

CL031 Keine Rache für Pluto!

Die Episode über Pluto, warum er kein Planet mehr ist und warum das manche nicht wahr haben wollen CL031 - Keine Rache für Pluto! Die Episode über Pluto, warum er kein Planet mehr ist und warum das manche nicht wahr haben wollen Ihr könnt uns gerne unterstützen und zwar bei Steady, Patreon, Paypal! Einleitung In Teilen Nordamerikas war vor kurzem eine Sonnenfinsternis zu sehen. Eva und Elka waren zwar nicht vor Ort, aber Elka weiß, wann wir in Europa die nächste Sonnenfinsternis erleben. In Österreich wird dieses Ereignis erst wieder 2081 zu sehen sein - Eva wird dann ihren 100. Geburtstag dementsprechend feiern. 2075 können wir zumindest eine ringförmige Sonnenfinsternis in Österreich erleben. Oder wer nicht so lange warten will: 2027 nach Spanien reisen! Zuletzt hat uns auch die traurige Nachricht über das Ableben von Peter Higgs erreicht. Schon in den 1960er Jahren hat er die Existenz eines Feldes und dazugehörigen Teilchen vorhergesagt, die allen Teilchen ihre Masse verleihen. 2012 konnte dieses sogenannte Higgs-Boson auch erstmals am CERN nachgewiesen werden! Ein Jahr später erhielt Peter Higgs für seine Theorien den Nobelpreis. Warum ist Pluto kein Planet mehr? Bis 2006 war Pluto als einer der neun Planeten unseres Sonnensystems anerkannt. Doch dann verlor er diesen Status. Was war passiert? Der kleinste Planet im Sonnensystem ist Merkur, der mit einem Durchmesser von 4.880 km, vergleichbar mit den großen Monden einiger anderer Planeten, wie Ganymed und Titan, ist. Doch die Größe allein bestimmt nicht den Planetenstatus. Pluto selbst hat einen Durchmesser von nur 2.390 km und wurde 1930 am Lowell Observatorium von Clyde Tombaugh entdeckt. Die Entdeckung war das Ergebnis der Suche nach einem unbekannten "Planeten X", der aufgrund unerklärlicher Bahnabweichungen Neptuns postuliert wurde. Die Entdeckung Neptuns im Jahr 1846 von Johann Gottfried Galle an der Berliner Sternwarte, basierte auf den mathematischen Vorhersagen von Urbain Le Verrier, der damit die Bahnabweichungen von Uranus erklärte. Diese Entdeckung, die erste, die auf theoretischen Vorhersagen basierte und dann visuell bestätigt wurde, markierte einen bedeutenden Meilenstein in der Astronomie und bestätigte die Newtonsche Mechanik. Die Entdeckung von Pluto 1930 durch Clyde Tombaugh wurde anfangs ähnlich euphorisch aufgenommen worden, obwohl er letztlich zufällig und nicht an der vorhergesagten Position gefunden wurde. Trotz anfänglicher Annahme, Pluto könnte die Bahnstörungen von Neptun verursachen, stellte sich bald heraus, dass seine Größe und Gravitationskraft dafür nicht ausreichten. Allerdings konnten erst die Daten der Voyager-Missionen zeigen, dass gar kein weiterer Planet notwendig war, um die Bahn Neptuns zu erklären - die Berechnung von der Erde aus waren schlicht ungenau gewesen. Transneptunische Objekte und der Fall Plutos Ab 1992 führte die Entdeckung weiterer Objekte wie 1992 QB1 zu Diskussionen über den Planetenstatus von Pluto. Es wurden Asteroiden entdeckt, mit zum Teil erstaunlicher Größe! Dies war nicht völlig unerwartet geschehen: bereits 1951 wurde von Gerard Kuiper ein Asteroidengürtel hinter der Neptunbahn vorhergesagt - eine Region, die heute als Kuipergürtel bekannt ist. Das Besondere: Pluto lag inmitten des neu entdeckten Asteroidengürtels! Bis dahin war Ceres mit 970km Durchmesser, der größte bekannte Asteroid, hier fanden sich nun zum Teil erstaunlich große Objekte, wie 2002 Quaoar (1.000km Durchmesser) und 2004 Orcus. Richtig eng wurde es für Pluto dann 2005: Mike Brown (Caltech) und seine Kolleg:innen entdeckten gleich drei große Objekte: Haumea (unregelmäßige Form, mit einer Länge von 1.960km), Makemake (1.500km Durchmesser) und Eris – letzterer war mit einem Durchmesser von 2.400km größer als Pluto! Eris wurde aber aufgrund seines "Wohnsitzes" im Kuipergürtel als Asteroid klassifiziert - allerdings befindet sich auch Pluto dort. Werfen wir einen BLick auf Plutos Eigenschaften, erkennen wir, dass sie auch sehr gut zu einem Asteroiden passen: er ist kleiner als die anderen Planeten und seine Bahn ist nicht kreisförmig (sondern stark oval) und stark geneigt gegenüber den anderen. Nun waren einige Astronom:innen bereits zuvor der Meinung gewesen, dass man Pluto nicht mehr als Planet bezeichnen sollte. Hätte man 1930 mehr über Asteroiden und die Existenz des Kuipergürtels gewußt, hätte man Pluto wahrscheinlich gar nicht erst als Planet eingestuft. Plutos Schicksalsstunde Bei der Generalversammlung der Internationalen Astronomischen Union (IAU) im Jahr 2006 in Prag wurde schließlich über den Planetenstatus von Pluto entschieden. Ursprünglich neigte die IAU dazu, Pluto aus historischen Gründen den Planetenstatus zu belassen. Doch die Entdeckung von Eris machte eine Neudefinition des Planetenbegriffs unumgänglich. Ein erster Entwurf, der vorschlug, jeden rundlichen Himmelskörper, der sich um einen Stern bewegt und kein Mond ist, als Planeten zu klassifizieren, wurde abgelehnt. Dies hätte zu einer unübersichtlichen Anzahl von Planeten geführt und die Unterscheidung zwischen Asteroiden und Planeten verwischt. Wann ist ein Planet ein Planet? Stattdessen akzeptierte die IAU eine neue Definition, nach der ein Planet erstens durch sein eigenes Gewicht eine runde Form angenommen haben und zweitens seine Bahn um die Sonne freigeräumt haben muss. Während die klassischen Planeten wie Merkur, Venus und die Erde ihre Umlaufbahnen freigeräumt haben, ist dies bei Pluto und ähnlichen Objekten im Kuipergürtel nicht der Fall. Pluto verlor also den Status eines vollwertigen Planeten und wurde stattdessen als Zwergplanet klassifiziert. Diese Entscheidung führte auch zur Schaffung der neuen Klasse der Zwergplaneten. Pluto seinen Planetenstatus abzusprechen war also keine Willkür, sondern eine Entwicklung aufgrund neuer Erkenntnisse und Entdeckungen! Eine gelungene Zusammenfassung der "Pluto-Diskussion" könnt ihr im Video von Jon Pumper We don't talk about Pluto sehen - und wer den Disney Film Encanto gesehen hat, wird diese Parodie noch mehr genießen! Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. Der Podcast ist aber natürlich weiterhin gratis auf allen gängigen Plattformen erhältlich. Kontakt Falls ihr Fragen habt, dann schickt uns eine Mail an kontakt@cosmiclatte.at oder schaut auf cosmiclatte.at. Und sonst findet ihr uns hier: Instagram Cosmic Latte | Twitter Cosmic Latte Instagram Elka | Instagram Evi | Redbubble Evi Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? Kein Problem!Für deinen Zugang zu zielgerichteter Podcast-Werbung, klicke hier.Audiomarktplatz.de - Geschichten, die bleiben - überall und jederzeit!
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Apr 4, 2024 • 42min

CL030 Gammablitze, sterbende Materie und Teilchen mit Überlichtgeschwindigkeit

Die Episode über die energiereichste Strahlung im Universum und ihre Detektion: Gamma-Astronomie CL030 - Gammablitze, sterbende Materie und Teilchen mit Überlichtgeschwindigkeit Die Episode über die energiereichste Strahlung im Universum und ihre Detektion: Gamma-Astronomie Ihr könnt uns hier gerne unterstützen! Diese Episode nimmt am Fast Forward Science Wettbewerb teil. Einleitung Nachdem sich Eva und Jana in Folge 28 unter anderem auch über Radioastronomie (also das Beobachten der langwelligsten Strahlung im elektromagnetischen Spektrum) unterhalten haben, werfen sie dieses Mal einen Blick auf das andere Ende des Spektrums: die Gamma-Strahlung bzw. die Gamma-Astronomie. Hier werden explosive Ereignisse wie Hypernovae und Gammablitze untersucht und die Frage geklärt, ob solche Ausbrüche für die Menschheit gefährlich werden könnten. News von Beteigeuze Bevor es los geht hat Eva News von ihrem Lieblingsstern Beteigeuze, der wieder einmal für Schlagzeilen gesorgt hat: mit einem rasanten Rotationstempo von 5km/s (=18.000 km/h) dreht er sich nämlich viel zu schnell für einen Roten Überriesen seiner Größe! Zumindest kamen Forscher*innen immer wieder zu dem Ergebnis. Ein neue Studie von Jing-Ze Ma u.a. vom Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching ist nun zu einer anderen Schlußfolgerung gekommen: Die Oberfläche des Sterns Beteigeuze ist von starken Konvektionsströmungen geprägt, die große Blasen von auf- und absteigendem Plasma verursachen. Diese Aktivität lässt die Oberfläche brodeln und kann so intensiv sein, dass die Plasmablasen einen großen Teil der sichtbaren Oberfläche einnehmen. Die schnellen Bewegungen dieser Blasen können zu einer Rot- und Blauverschiebung der Radiostrahlung führen, was auf ein bipolares Geschwindigkeitsfeld hindeutet, bei dem sich ein Teil des Plasmas von uns weg und ein anderer auf uns zu bewegt. Diese Konvektionsströmungen könnten durch ein Teleskop fälschlicherweise als schnelle Rotation des Sterns interpretiert werden - wie Ma und seine Kolleg:innen mittels 3D-Simulationen zeigen konnten. Die tatsächliche Rotationsgeschwindigkeit von Beteigeuze bleibt unklar. Es könnte allerdings auch sein, dass der Stern mit einem Begleitstern verschmolzen ist und daher tatsächlich schneller rotiert als üblich. Das Paper kann man hier lesen: Jing-Ze Ma et al.: Is Betelgeuse Really Rotating? Synthetic ALMA Observations of Large-scale Convection in 3D Simulations of Red Supergiants Gammastrahlung Gammastrahlung ist die energiereichste Form elektromagnetischer Strahlung (mit Photonen über 100 keV; rund 100 000 Mal energiereicher als optisches Licht). Sie entsteht vor allem beim Zerfall radioaktiver Elemente und kann selbst durch dicke Bleiwände kaum abgeschirmt werden, wobei sie das Erbgut von Zellen schädigen und Strahlenkrankheit auslösen kann. Im Gegensatz dazu besteht Alphastrahlung aus Heliumkernen, die schon durch Papier blockiert werden und nur bei Einatmen oder Verzehr gefährlich sind. Betastrahlung, aus Elektronen oder Positronen bestehend, wird durch Materialien wie Glas abgeschirmt und kann bei Kontakt Verbrennungen oder Krebs verursachen. Gammastrahlung spielte auch eine Rolle beim Unfall in Tschernobyl. Maßgeblich für die Strahlenbelastung ist hier der Zerfall von Cäsium-137. So wird es zusammen mit Strontium-90 für die nächsten paar hundert Jahre die Zone um Tschernobyl herum verseuchen. Gammastrahlung im Universum Im Universum gibt es neben den berühmten Gammablitzen auch noch weitere spannende Gammaquellen, unabhängig vom radioaktiven Zerfall: aktive schwarze Löcher in Galaxienkerne (“Todesschrei der Materie”), Super- und Hypernovae (extrem energiereiche Supernovae, wird z.B. von Eta Carinae, der 100 Sonnenmassen hat, erwartet), heiße Gaswolken, Sonnenausbrüche und auch möglicherweise die Annihilation von Dunkler Materie. Mit dem Begriff der kosmischen Strahlung hingegen sind meistens hochenergetische Teilchen gemeint und keine elektromagnetische Strahlung. Die Beobachtung von Objekten in unterschiedlichen Wellenlängen bringt viele Vorteile und einen erheblichen Erkenntnisgewinn, wie hier am Beispiel vom Krebsnebel sehr anschaulich zu sehen ist. Bild: CC-BY-SA 3.0, Hunster, NASA, NRAO/AUI, JPL, ESA Wir sind auf der Erde gut gegen die schädliche hochenergetische Strahlung durch die Atmosphäre geschützt. Das macht es aber auch schwierig, Gammastrahlen aus dem Kosmos zu beobachten, denn unsere Luftschicht schluckt sie praktisch komplett. Die ersten Gammastrahlen aus dem Kosmos wurden in den 1960ern mit dem Satelliten Explorer 11 der USA (entwickelt unter der Leitung von Wernher von Braun) beobachtet. Die meisten Weltall-Teleskope sind allerdings auf andere Wellenlängenbereiche spezialisiert, wie Infrarot oder optisches Licht. Das liegt daran, dass Gammastrahlen durch ihre extrem hohe Energie schwierig zu detektieren sind. Es braucht gesonderte Instrumente mit sehr hoher Energieauflösung. Das Fermi Gamma Ray Space Telescope der NASA ist seit 2008 im Einsatz und ein Beispiel für einen direkten Gammastrahlen-Detektor im Weltall. Es kann Strahlung bis zu 300 GeV beobachten. Die stärksten jemals beobachteten Gammablitze können allerdings Energien bis zu mindestens 1 TeV erreichen. Das ist etwa eine Billion mal mehr Energie als bei Photonen im optischen Bereich. Gerade am oberen Ende kommen die direkten Detektoren an ihre Grenzen. Wie konnte man also trotzdem solche Energien beobachten? Es gibt einen Trick: die blaue Tscherenkow-Strahlung kommt uns hier zur Hilfe! Tscherenkow-Strahlung und -Teleskope Licht verlangsamt sich in Medien wie Luft oder Wasser gegenüber seiner Vakuumgeschwindigkeit von 300.000 km/s, im Wasser sogar um 25%. Dies liegt an der Wechselwirkung der Photonen mit den Molekülen des Mediums, wobei Energie absorbiert und wieder emittiert wird. Die elektrischen und magnetischen Felder des Lichts interagieren mit denen der Moleküle, was den Lichtdurchgang erschwert. Bei Überlichtgeschwindigkeit eines geladenen Teilchens im Medium entsteht Tscherenkow-Strahlung durch konstruktive Interferenz der emittierten Lichtwellen. Diese entsteht also, wenn sich sehr energiereiche geladene Teilchen in einem Medium mit dortiger Überlichtgeschwindigkeit bewegen (natürlich kann sich nichts schneller als das Licht im Vakuum bewegen, aber schneller als Licht in bestimmten Medien eben schon). Z.B. kommt sie vor in AKWs, wo Wasser als Moderator dient und hochenergetischen Elektronen der Kernspaltung rumrasen. Aber was hat das nun mit Gammablitzen im Kosmos zu tun? Gammastrahlen aus dem Kosmos treffen auf die Erdatmosphäre und werden dort absorbiert. Dabei entstehen schnelle, geladene Sekundärteilchen, die sich schneller als Licht durch die Atmosphäre bewegen und Tscherenkow-Strahlung auslösen. Diese ermöglicht es, kosmische Gammastrahlenausbrüche indirekt zu beobachten und Rückschlüsse auf deren Ursprung zu ziehen. Das MAGIC Teleskop auf La Palma hat so den starken Gammablitz GRB 190114C mit einer Energie von 1 TeV beobachtet. Zukünftig soll das Cherenkov Telescope Array (CTA) in Spanien und Chile diese Forschung weiterführen. Gammablitze und ihre Entstehung In den letzten 50 Jahren haben Teleskope unser Wissen über die Entstehung von Gammablitzen erweitert: besonders massereiche Sterne über 20 Sonnenmassen (oder zwei kollidierende Neutronensterne) kollabieren bei ihrem Tod zu einem schwarzen Loch, das schnell rotiert. Das umgebende Gas formt eine Akkretionsscheibe um das schwarze Loch und heizt sich durch die Reibung stark auf. Sie gewinnen so viel Energie, dass Gasjets ausgestoßen werden. Dort werden die Teilchen so enorm beschleunigt, dass sie zu Gammastrahlung werden: ein Gammablitz entsteht. Obwohl Gammablitze bislang nur in fernen Galaxien beobachtet wurden, könnte ein naher Gammablitz die Erde theoretisch sterilisieren. Es wird spekuliert, dass solche Ereignisse massives Aussterben verursachen und die Bewohnbarkeit im Universum einschränken könnten. Zum Glück sind die täglichen Gammablitze, von denen die Erde getroffen wird, zu weit entfernt, um Schaden anzurichten. Mehr dazu kann man in "Gammablitze: Tödliches Licht explodierender Sterne" auf Spektrum.de lesen. Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. Der Podcast ist aber natürlich weiterhin gratis auf allen gängigen Plattformen erhältlich. Kontakt Falls ihr Fragen habt, dann schickt uns eine Mail an kontakt@cosmiclatte.at oder schaut auf cosmiclatte.at. Und sonst findet ihr uns hier: Instagram Cosmic Latte | Twitter Cosmic Latte Instagram Elka | Instagram Evi | Redbubble Evi Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? Kein Problem!Für deinen Zugang zu zielgerichteter Podcast-Werbung, klicke hier.Audiomarktplatz.de - Geschichten, die bleiben - überall und jederzeit!
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Mar 21, 2024 • 1h 2min

CL029 Frauen, die nach den Sternen greifen

Die Episode über Frauen, die die Ersten waren und neue Wege gegangen sind CL029 - Frauen, die nach den Sternen greifen Die Episode über Frauen, die die Ersten waren und neue Wege gegangen sind Einleitung Diese Folge nimmt am Fast Forward Science Wettbewerb teil! Dieses Mal ist Elka wieder dabei! Endlich zurück aus Argentinien berichtet sie von ihren Erlebnissen und auch, warum sie ab nun etwas weniger oft bei Cosmic Latte dabei sein wird. Elka besucht nämlich einen Masterlehrgang zu Künstlicher Intelligenz. Eva und Elka rufen den März zum Frauenmonat aus und nehmen dies als Anlass in dieser Folge über Frauen zu sprechen, die die Ersten waren und mutig neue Wege gingen. Die Entdeckung der Radioastronomie: Ruby Payne-Scott Ruby Payne-Scott (1912-1981) war eine australische Pionierin in der Radioastronomie. Sie war eine der ersten Menschen, die Radiofrequenzinterferenzen von der Sonne entdeckten, und damit einen entscheidenden Schritt in der Entstehung der Radioastronomie machte. Ihre Arbeit trug wesentlich zum Verständnis der Sonnenkorona und deren Auswirkungen auf die Erde bei. Darüber hinaus war Payne-Scott eine der ersten Wissenschaftlerinnen, die die Technik der interferometrischen Radiobeobachtungen einsetzte, eine Methode, die heute in der Astronomie weit verbreitet ist, um die Auflösung und Empfindlichkeit von Teleskopen zu verbessern. Zu einer Zeit, als Frauen in den Wissenschaften stark unterrepräsentiert waren, war Ruby Payne-Scott ein Beispiel für herausragende wissenschaftliche Arbeit und Durchbrüche. Ihre Arbeit und ihr Leben in den 1940er Jahren in Australien zeigt zugleich auch, wie schwer es als Frau war eine wissenschaftliche Karriere zu verfolgen. So musste sie etwa ihre Heirat verheimlichen, um nicht gekündigt zu werden, denn bis 1966 verbat ein Gesetz verheirateten Frauen im öffentlich Bereich berufstätig zu sein. Zum Weiterlesen: NAA National Archives of Australia: The secret life of Miss Ruby Payne-Scott Podcast: Scientific American - The Forgotten Star of Astronomy Die erste Frau im All: Valentina Tereshkova Valentina Tereshkova (*1937) flog als sowjetische Kosmonautin im Jahr 1963 mit der Wostok-6-Mission ins All. Neben der Arbeit als Schneiderin und Büglerin in einer Textilfabrik bildete Tereshkova sich in einer Abendschule zur Technikerin weiter. Schon in ihren 20ern war sie begeisterte Fallschirmspringerin. Mehrmals bewarb sie sich für die Kosmonautenschule und durfte 1962 mit der Ausbildung zur Kosmonautin beginnen. 1963 startete sie zu einer Reise ins All und war somit die 1. Frau im Weltraum, und bis 1982 auch die einzige. 48-mal umrundete sie die Erde und landete nach 71 Stunden wieder sicher in Sibirien. Bis heute ist sie die einzige Frau, die auf einer Solomission war. Zum Weiterlesen: SWR: Valentina Tereschkowa wird 80 Podcast: BBC Space: The First Woman in Space Die erste amerikanische Frau im Weltraum: Sally Ride Sally Ride (1951-2012) war eine Astronautin und Physikerin, die an zwei Space-Shuttle-Missionen teilnahm. Schon als Kind war sie von den Naturwissenschaften fasziniert, aber sie war auch eine leidenschaftliche Sportlerin und eine talentierte Tennisspielerin. Mit 26 Jahren, sie hatte einen Abschluss in Physik und Englisch von der Stanford University und einen Doktortitel in Astrophysik, sah sie eine Anzeige der NASA in der Studentenzeitung. Von 8000 Bewerber*innen schafften es 35 in die Ausbildung, davon waren nur 6 Frauen. Vier Jahre später, 1983, flog sie mit der Challenger vom Kennedy Space Center in den Weltraum. Sie war nicht nur die erste Frau, sondern mit 32 Jahren auch das jüngste Mitglied einer Space Shuttle Crew. Sally Ride bekam vor dem Flug viele dumme Fragen von Journalisten gestellt: ob sie Kinder haben wolle, ob der Flug ihren Fortpflanzungsorganen nicht schaden würde, ob sie sich im All schminken würde oder ob sie weinen würde, wenn etwas schief ginge, … Später gründete sie die Firma Sally Ride Science, die Unterrichtsmaterialien erstellt, um Kinder für die Wissenschaft zu begeistern. Nach ihrem Tod hat ihre Schwester der Öffentlichkeit offenbar, dass Sally nicht nur die erste Amerikanerin im All war, sondern auch die erste LGBT-Person. Ihre Schwester hoffte, dass die Nachricht, dass eine amerikanische Heldin lesbisch war, es jungen Menschen leichter macht, mit ihrer Homosexualität umzugehen. Zum Weiterlesen: Spiegel: Astronautin Sally Ride - Coming-out in der Todesanzeige Welt der Frauen: Sally Ride: Die nach den Sternen griff Bedtime Histories: History of Sally Ride for Kids Tiktok von Christa Belle: Will that be enough? Die erste afroamerikanische Frau im Weltraum: Mae Jemison Mae Jemison (*1956) flog 1992 an Bord des Space Shuttles Endeavour. Von klein auf hatte Mae viele Interessen: Archäologie, Astronomie, Medizin, Tanz,… Schon mit 16 maturierte sie und begann ihr Studium in Chemical Engineering und Afro-American Studies. Sie schloss 1977 ein Medizinstudium ab und arbeitete unter anderem als Ärztin in Kuba, Thailand, sowie in Sierra Leone und Liberia bei den Friedenstruppen. 1987 wurde sie, beim zweiten Antritt, als erste schwarze Frau in das Programm der NASA aufgenommen.September 1992 war sie Teil des Endeavour Space Shuttles und damit die erste schwarze Frau im All. Sie war 190 Stunden und 127 Erdumdrehungen lang im All. Dort führte sie zahlreiche Experimente, zb mit Fröschen und Hornissen. Ihr neuestes Projekt: Das 100 Year Starship, eine Initiative, die Menschen in 100 Jahren zu einem anderen Stern schicken will, bzw. vorbereitende Forschung dafür machen will. Zum Weiterlesen: National Air and Space Museum: She Had a Dream: Mae C. Jemison, First African American Woman in Space Bedtime History: The Mae Jemison Story for Kids & Families Startalk: A Conversation with Dr. Mae Jemison (Re-release) Die Erste Frau am Mond? Mit der aktuellen Artemis Mission (2024- 2026) soll auch eine Frau auf dem Mond landen, nämlich die Astronautin Christina Hammock Koch - die Frau, mit den bisher längsten Weltraumaufenthalten. Argumente für mehr Frauen im Weltall liefert eine aktuelle Studie der ESA: Der weibliche Stoffwechsel arbeitet effizienter, weswegen ein weibliches Viererteam bei einer Langzeitmission von 1080 Tagen an Bord, knapp 1.700 Kilo weniger Nahrung benötigt als ein männliches. Das würde nicht nur viel Platz sondern auch 150 Millionen Dollar sparen. Zum Weiterlesen: Wissenschaftsjahr 2023: Aufbruch zu den Sternen Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. 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Mar 7, 2024 • 42min

CL028 Botschaften von Aliens und das Rätsel des Wow-Signals

Die Episode über Botschaften aus dem All und das Wow-Signal CL028 - Das Rätsel des Wow-Signals und Botschaften von Aliens Die Episode über Botschaften aus dem All, dem Wow-Signal und welche Rolle die Radioastronomie dabei spielt, Signale von Aliens zu empfangen. Einleitung In dieser Episode dreht sich alles um Signale aus dem All. Denn dieses Mal ist Cosmic Latte eine Kooperation mit Netflix Deutschland zum Start der neuen Miniserie "Das Signal" eingegangen. In "Das Signal" empfängt die Astronautin Paula auf der ISS ein Signal aus den Tiefen des Weltalls, verschwindet allerdings nach ihrer Rückkehr auf die Erde. Ihr Mann (Florian David Fitz) und ihre Tochter entdecken jedoch Hinweise von ihr, die sie zu ihrer sensationellen Entdeckung führen sollen. Eva und Jana haben sich die Serie schon vorab angesehen und sprechen in dieser Episode daher über ein echtes Signal aus dem Weltall, das in den 1970er Jahren empfangen und dessen Ursprung bis heute nicht geklärt wurde, das Wow-Signal. Das Wow-Signal Es heißt tatsächlich so, weil der Entdecker des Signals, der Radioastronom Jerry R. Ehman, auf dem Papierausdruck neben den Daten "WOW!" notierte. Das tat er, weil das, was er da in den Daten gefunden hatte, wirklich wow war. Er abeitete am „Big Ear“-Radioteleskop der Ohio State University, das am 15. August 1977 ein äußerst bemerkenswertes Signal aufzeichnete. Es suchte im Rahmen des Seti-Projekts nach Signalen von außerirdischen Zivilisationen. Der erste Blick auf die Aufzeichnung ist allerdings wenig spektakulär: ein Haufen 1er, ein paar 2er und 3er und in der zweiten Spalte eine Zeichenfolge: 6EQUJ5 Um diese kryptische Zeichenfolge zu verstehen, muss man die Radioastronomie verstehen. Exkurs: Radioastronomie Radioastronomie konzentriert sich auf die Erfassung und Analyse von Radiowellen aus dem Weltraum. Dieser Zweig der Astronomie verwendet Radioteleskope, die entweder einzeln oder als Teil eines Arrays betrieben werden können, um Daten zu sammeln. Techniken wie die Very Long Baseline Interferometry (VLBI) ermöglichen es, Bilder mit hoher Auflösung zu erhalten, indem Daten von mehreren weit voneinander entfernten Teleskopen kombiniert werden. Ein herausragendes Ergebnis dieser Methode ist das erste Bild eines Schwarzen Lochs im Zentrum der Galaxie M87, erzeugt durch ein globales, virtuelles Netzwerk an Teleskopen von der Größe der gesamten Erde (acht Radioteleskope haben 2017 auf der ganzen Welt (u.a. auf Grönland, Antarktis, Hawaii, Europa, Süd- und N-Amerika) zur gleichen Zeit die gleiche Gegend am Himmel beobachtet). Wer genaueres über die Entstehung des ersten Bildes eines Schwarzen Loches erfahren möche, kann gerne in unsere Episode "CL 10 Das Schwarze Loch im Zentrum der Galaxis" reinhören. Was Radioastronomie so toll macht, ist, dass sie es erlaubt, eine Vielzahl von astronomischen Objekten und Phänomenen zu studieren, die im optischen Spektrum nicht sichtbar sind, und so zu bedeutenden Entdeckungen wie der kosmischen Mikrowellenhintergrundstrahlung und Pulsaren geführt hat. Ein Vorteil gegenüber optischer Astronomie ist, dass Beobachtungen unabhängig von Tageszeit oder Wetterbedingungen möglich sind, da Radiowellen auch durch Wolken auf der Erde und Staubwolken im Weltraum dringen können. Was ist das Wow-Signal? Aber was ist nun das sogenannte "Wow-Signal"? Das starke Radiosignal, das das Radioteleskop 1977 plötzlich erfasste und durch eine ungewöhnliche Folge von Zahlen und Buchstaben (6EQUJ5) gekennzeichnet war, stellt die Intensität des Signals im Vergleich zum Hintergrundrauschen dar. Wenn kein Signal gemessen wurde, dann wurde gar kein Symbol aufgezeichnet, empfing es ein Signal, wurde es, je nach Stärke mit den Ziffern von 1 bis 9 bezeichnet bzw. bei noch stärkeren Signalen mit den Buchstaben von A bis U, wobei “U” das Maximum darstellte und einem Signal entsprach, das 30-Mal stärker war als das Hintergrundrauschen. Das Wow-Signal dauerte 72 Sekunden, stieg schnell an auf ein Maximum von U und fiel ebenso schnell ab, was darauf hindeutet, dass es von einem Punkt außerhalb unseres Sonnensystems stammte, da die Erddrehung die Beobachtungsdauer eines solchen Signals begrenzt. Die Frequenz des Signals, 1420 MHz, ist besonders interessant, da sie der natürlichen Radiostrahlung von neutralem Wasserstoff entspricht und von Astronomen zur Beobachtung des Universums genutzt wird. Dies, sowie die Tatsache, dass das Signal nur einmal empfangen wurde und keine irdische oder natürliche Quelle eindeutig identifiziert werden konnte, wecken Spekulationen über einen möglichen außerirdischen, künstlichen Ursprung. Trotz intensiver Untersuchungen und Diskussionen bleibt die genaue Herkunft des Signals unklar. Erst 2022 wurden interessante Kandidaten für dessen Quelle lokalisiert, unter ihnen ein sonnenähnlicher Stern im Sternbild Schütze. Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. Der Podcast ist aber natürlich weiterhin gratis auf allen gängigen Plattformen erhältlich. Kontakt Falls ihr Fragen habt, dann schickt uns eine Mail an kontakt@cosmiclatte.at oder schaut auf cosmiclatte.at. Und sonst findet ihr uns hier: Instagram Cosmic Latte | Twitter Cosmic Latte Instagram Evi | Redbubble Evi Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? 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Feb 22, 2024 • 1h 5min

CL027 Zeitmaschinenbau in Science und in Fiction

Die Episode über Zeitreisen, Schrödingers Katze und Zeitmaschinen in der Wissenschaft - mit Peter Koller CL027 Zeitmaschinenbau in Science und in Fiction Die Episode über Zeitreisen, Schrödingers Katze und Zeitmaschinen in der Wissenschaft - mit Gast Peter Koller Science-Fiction Special mit Drehbuchautor Peter Koller In dieser Episode trifft Eva den Drehbuchautor und Regisseur Peter Koller um mit ihm über Science-Fiction-Filme zu sprechen. Zusammen werfen sie einen besonderen Blick auf Zeitreisen in Filmen. Wie wird man Drehbuchautor? Peter hat seine Liebe zum Film und zum Genre bereits als Kind in den Star Wars Filmen entdeckt. Schnell war für ihn klar, dass er zum Film und Geschichten erzählen will. Doch dies gelang ihm erst über einige Umwege. Nach einem erfolgreich abgebrochenen Wirtschaftsstudium, studierte Peter drei Semester lang Physik und Astronomie an der Universität Wien. Doch der Ruf des Films war größer und er beschloß die Uni wieder zu verlassen und drehte stattdessen seinen ersten Film, den Horrorfilm "Auf bösen Boden". Peter schaffte es ohne Filmakademie und Ausbildung eine Karriere als Drehbuchautor aufzubauen - dies verlangte Ausdauer, aber er hatte auch das notwendige Quäntchen Glück. Mittlerweile hat er sich im deutschsprachigen Raum als Drehbuchautor von Krimis etabliert und zeichnete sich zuletzt für das Drehbuch von "Der Metzger traut sich" auf Servus TV verantwortlich. Die Liebe zum Horror und zur Science-Fiction ist ihm bis heute geblieben - auch wenn diese Genres in Deutschland und Österreich kaum vorhanden sind - von Highlights wie "Rubikon", "Welt am Draht" und "AINOA" abgesehen. Wie schaut ein Regisseur Filme? Peter outet sich als leicht zufriedenstellenden Zuseher im Kino. Wenn er jedoch gelangweilt und die Geschichte mies ist, schlägt der Regisseur durch, dann werden Schnitt, Kameraführung und Lichtsetzung genauestens unter die Lupe genommen. Es ist im Übrigen nicht das Budget, das über einen guten Film entscheidet, sondern die Idee - hier können Low-Budget Filme mit großen Produktionen durchaus Schritt halten, oder sich sogar durchsetzen. Zeitreisen im Film "Die Zeitmaschine" von 1960 basierend auf den Roman von H.G. Wells ist DER Zeitreisefilm schlechthin und wo auch am weitesten in die Zukunft gereist wird, nämlich bis ins Jahr 802701. Der Film ist ein Beispiel für eine stringente Erzählweise. Während in neueren Zeitreisefilmen Paradoxen entstehen und ein Mindfuck den nächsten jagt, unterscheidet "Die Zeitmaschine" sich v.a. dadurch, dass der Erfinder im Film keine neuen Probleme schafft, die Vergangenheit nicht ändert, sondern nur in die Zukunft reist. In "Twelve Monkeys" hingegen begegnen wir einem deterministischen Universum, das sich nicht ändern lässt. Im Gegensatz zu "Terminator", wo Sarah Connor ihr Schicksal in die Hand nimmt und einen freien Willen hat. In "Back to the Future" erkennen Eva und Peter, dass Änderungen der Zeitlinie im Grunde bedeuten, dass ein Paralleluniversum entsteht. Peter stellt zudem fest, dass Marty McFly eigentlich eine Schrödinger-Katze ist und Eva versucht den Logikfehler in Teil 2 zu erklären. Die Wissenschaft von Zeitreisen Zeitreisen hat immer auch schon die Wissenschaft beschäftigt. So stellte etwa Stephen Hawking die "Chronological Protection Hypothesis" auf, wodurch es eine natürliche Schranke geben soll, die Zeitreisen verhindert. Eine Art von Zeitreisen ist auch ein bekannter Effekt aus der Relativitätstheorie, die Zeitdilatation. In der speziellen Relativitätstheorie taucht die Zeitdilatation aufgrund relativer Bewegung zu etwas auf, während in der Allgemeinen Relativitätstheorie die Zeitdilatation in einem starken Gravitationsfeld auftritt. Dieser Effekt wurde bereits bei Astronauten nachgewiesen und mit Atomuhren gemessen. Der Film "Planet der Affen" (1968) zeigt den Effekt sehr gut. Während der 11 Monate dauernden Reise im Raumschiff bei sehr hoher Geschwindigkeit, vergehen 700 Jahre auf der Erde. Die Theorien und Erklärungsmodelle von Zeitreisen in der Physik können dabei nur in eine Richtung gehen, nämlich in die Zukunft. Eine Reise in die Vergangenheit ist demnach nicht möglich. Eine Lösung könnten Wurmlöcher bieten. Allerdings sind diese immer noch theoretische Konstrukte und nicht nachgewiesen. Jemand, der sich ernsthaft und schon seit Jahrzehnten mit Zeitreisen beschäftigt ist der amerikanische Physiker Ronald Mallett. Er baut bereits an einer Maschine, die die Raumzeit krümmen und so Zeitreisen auch in die Vergangenheit ermöglichen soll. Hier sind einige Links zu Dokumentationen mit Ron Mallett: How to build a time machine Ron Mallett time travel documentary Ronald Mallett im Interview in Profil Wie viel Wissenschaft braucht ein Film? Bei "Guilty Pleasure"-Filmen, wie "Armageddon" mit Bruce Willis drückt Peter beide Augen zu was die Wissenschaft betrifft, und lobt die Filme von James Cameron, die kompakt inszeniert und gut recherchiert sind, so dass ihnen kaum Angriffsfläche geboten wird. Eva hingegen ärgert sich über schlampig gemachte Filme, bei denen Fehler leicht zu korrigieren gewesen wären, wie in "Melancholia". Aufrufe Eva ist auf der Suche nach einer Anleitung für ein Zeitmaschine-Modell aus Lego bzw. Klemmbausteinen. Die verzweifelte Suche nach "Moebius" hat sich in der Zwischenzeit gelöst. Eine (unvollständige) Liste der besprochenen Filme: Donnie Darko Twin Peaks: Fire walk with me Die Zeitmaschine (1960) Twelve Monkeys Terminator 1 und 2 Planet der Affen (1968) Armageddon Melancholia Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. Der Podcast ist aber natürlich weiterhin gratis auf allen gängigen Plattformen erhältlich. Kontakt Falls ihr Fragen habt, dann schickt uns eine Mail an kontakt@cosmiclatte.at oder schaut auf cosmiclatte.at. Und sonst findet ihr uns hier: Instagram Cosmic Latte | Twitter Cosmic Latte Instagram Elka | Instagram Evi | Redbubble Evi Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? Kein Problem!Für deinen Zugang zu zielgerichteter Podcast-Werbung, klicke hier.Audiomarktplatz.de - Geschichten, die bleiben - überall und jederzeit!
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Feb 8, 2024 • 41min

CL026 Auf der Suche nach Exoplaneten mit Jana Steuer

Die Episode über Exoplanetenforschung und Frustration im Astronomiestudium CL026 - Auf der Suche nach Exoplaneten mit Jana Steuer Die Episode über Exoplanetenforschung und Frustration im Astronomiestudium Einleitung Cosmic Latte hat Zuwachs bekommen! Die Astronomin Jana Steuer hat sich zu uns an den Kaffeetisch gesellt. Während Elka noch in Argentinien ist, erzählt Jana wie es unerwarteterweise und zur Freude ihres Vaters dazu kam, dass sie Astronomie studierte und sich den Sternen zuwandte. Wer ist Jana? Nach ihrem Studium verbrachte Jana zahllose Nächte am Wendelstein Observatorium und vergrub sich in den Daten von TESS um nach Exoplaneten Ausschau zu halten. Vor ein paar Jahren schließlich hing sie ihre akademische Laufbahn an den Nagel und ist nun in der Wissensvermittlung tätig. Zuerst bei der Volkssternwarte München und jetzt als Redaktionsmitglied und Autorin beim ZDF für "Terra X". Die Faszination an der Astronomie hat sie dabei mitgenommen und macht sie in ihren Podcasts "Translunar" und "Ein großer Schritt für die Menschheit" öffentlich. Wie man einen Exoplaneten entdeckt In den Medien wurde wieder die Entdeckung eines Exoplaneten gefeiert. Das Besondere: HD 63433 d ist ein erdgroßer Planet, der um einen sonnen-ähnlichen Stern kreist. Allerdings ist er so nah an seinem Stern, dass er ihm immer dieselbe Seite zuwendet, was ihn zu einer regelrechten Hölle mit Lavaozeanen macht. Mit Leben ist dort nicht zu rechnen, aber vielleicht ja anderswo. Seit Mitte der 1990er Jahre, als man den ersten Exoplaneten entdeckte, wurden bereits über 5000 detektiert. Die meisten wurden mit der Transitmethode gefunden. Diese Methode beruht auf der Beobachtung der Helligkeitsabnahme eines Sterns, die eintritt, wenn ein Planet von der Erde aus gesehen vor seinem Stern vorbeizieht (Transit). Die Helligkeit des Sterns nimmt geringfügig ab, während der Planet den Stern teilweise verdeckt. Diese Methode ist besonders effektiv bei der Entdeckung von großen Planeten, die nahe um kleine Sterne kreisen, da diese Konstellation häufigere und deutlichere Transits erzeugt. Eine weitere Möglichkeit zur Entdeckung ist die Messung der Radialgeschwindigkeit: Diese Technik misst die Geschwindigkeitsänderungen eines Sterns aufgrund der gravitativen Wechselwirkung mit einem umkreisenden Planeten. Wenn ein Planet einen Stern umkreist, führt die gegenseitige Anziehungskraft dazu, dass der Stern sich in einer kleinen, kreisförmigen oder elliptischen Bahn bewegt. Diese Bewegung verursacht Dopplerverschiebungen im Licht des Sterns, die mit Spektrographen gemessen werden können. Neue Möglichkeiten mit dem JWST Das James Webb Space Telescope (JWST) ermöglicht es nun, die Atmosphäre der fernen Planeten zu untersuchen. Ein spannender Zeitpunkt für die Forschung. Denn erstmals ist man in der Lage, Elemente wie Wasser, CO2 oder Methan nachzuweisen. Es scheint nur mehr eine Frage der Zeit zu sein, bis wir auch Bio-Signaturen entdecken. Dies wäre eine wahre Sensation, denn die könnten den Nachweis nach außerirdischen Lebens liefern. Beim Stern K2-18b soll das angeblich schon gelungen sein, aber das sehen nur die Medien so; die Wissenschaft ist noch ein wenig zurückhaltender. Aber die Chancen stehen gut, dass es in naher Zukunft bald tatsächlich gelingt. Weiterführende Links: Planethunters: Das aktuelle Projekt ist leider bereits abgelaufen. Aber bis es neue Daten gibt, kann man sich trotzdem die älteren Lichtkurven selbst ansehen und ein Gefühl dafür bekommen, wie Signale dort aussehen! Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. Der Podcast ist aber natürlich weiterhin gratis auf allen gängigen Plattformen erhältlich. Fast Forward Science Award Mit dieser Podcast-Folge nehmen wir beim Multimedia-Wettbewerb Fast Forward Science von Wissenschaft im Dialog in der Kategorie #AudioAward #BestesDebütAudio teil. https://fastforwardscience.de/ Kontakt Falls ihr Fragen habt, dann schickt uns eine Mail an kontakt@cosmiclatte.at oder schaut auf cosmiclatte.at. Und sonst findet ihr uns hier: Instagram Cosmic Latte | Twitter Cosmic Latte Instagram Elka | Instagram Evi | Redbubble Evi | Instagram Jana Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? Kein Problem!Für deinen Zugang zu zielgerichteter Podcast-Werbung, klicke hier.Audiomarktplatz.de - Geschichten, die bleiben - überall und jederzeit!
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Jan 25, 2024 • 49min

CL025 Jocelyn Bell Burnell und die Entdeckung von Pulsaren

Die Episode über Jocelyn Bell Burnell und die Entdeckung von Pulsaren CL025 - Jocelyn Bell Burnell und die Entdeckung von Pulsaren Die Episode über die Astrophysikerin Jocelyn Bell Burnell und die Entdeckung von Pulsaren. Einleitung In Folge 25 feiern wir nicht Silberne Hochzeit, dafür aber den Sonnenzyklus 25. Anfang 2024 erreicht die Sonne ihren Höhepunkt im aktuellen Sonnenzyklus, dem 25. seit Beginn der Aufzeichnung von Sonnenfleckenaktivitäten im Jahr 1755. Dieser Zyklus zeichnet sich durch ein Maximum an Sonnenstürmen und -flecken aus, was Ende des Jahres zu Polarlichtern auch in Deutschland und Österreich führte. Sonnenstürme voraus! Der Sonnenzyklus, der durchschnittlich 11 Jahre dauert, zeigt eine variable Dauer zwischen 9 und 14 Jahren. Derzeitige Erkenntnisse deuten darauf hin, dass es auch langfristige Variationen der Sonnenintensität über mehrere Jahrhunderte geben könnte, jedoch fehlen hierzu langfristige Aufzeichnungen zur Bestätigung. Der aktuelle Zyklus, der 2019 begann, zeigt die typische Verschiebung der Sonnenflecken von mittleren Breiten hin zum Äquator. Diese Verschiebung ist bei starken Zyklen schneller und der Anstieg zum Maximum kürzer und steiler. Die Entdeckung dieses Musters und die Erstellung des sogenannten Schmetterlingsdiagramms, das die Verteilung und Ausdehnung der Sonnenflecken über die Zeit visualisiert, geht auf die irischen Astronomen Annie und Edward Maunder zurück, wobei Annie Maunder in der wissenschaftlichen Veröffentlichung von 1904 nicht als Autorin genannt wurde. Neue Forschungen, wie die eines indischen Teams unter der Leitung von Priyansh Jaswal, beziehen die Entwicklung des solaren Magnetfelds mit ein, um das Maximum des Sonnenzyklus vorherzusagen. Sie analysierten Daten der letzten 50 Jahre und prognostizierten, dass das Maximum des Zyklus 25 bereits im Januar 2024 erreicht sein könnte - allerdings mit einer Spannbreite bis September. Ob sie richtig liegen, kann daher erst im Nachhinein gesagt werden. Die Nummerierung der Sonnenzyklen, die mit Zyklus 25 fortgesetzt wird, geht auf den Schweizer Astronomen Rudolf Wolf zurück, der 1749 mit der fortlaufenden Zählung begann. Die Entdeckung der regelmäßigen Schwankungen der Sonnenfleckenaktivität wird jedoch Samuel Heinrich Schwabe zugeschrieben, der diese Periodizität in den Jahren 1826 bis 1843 beobachtete. Jocelyn Bell Burnell In dieser Folge geht es um eine lebende Ikone der Astrophysik - Jocelyn Bell Burnell. Sie wurde dadurch bekannt, dass sie bei ihrer Doktorarbeit als erster Mensch einen Pulsar entdeckte (den Nobelpreis bekam jedoch ihr Supervisor). Sie war außerdem Präsidentin der Royal Society of Edinburgh und wurde von der Queen geadelt. Und am wichtigsten: Sie ist eine große Advokatin und Unterstützerin von Frauen in der Wissenschaft. Bell Burnell wurde 1943 in Nordirland geboren. Sie studierte Physik in Glasgow, wo sie es wegen ihren sporadischen Vorkenntnissen und dem sexistischen Verhalten ihrer Kommilitonen nicht leicht hatte. Sie schaffte es jedoch und begann ein Doktoratsstudium in Radioastronomie in Cambridge. Ihre Entdeckung 1967 forschte sie während ihres PhD mit einem riesigen Radioteleskop, das täglich 30 Meter Datenblätter ausspuckte, die Jocelyn manuell auswertete. Ihre Aufgabe war es, Quasare zu suchen. Diese waren damals sehr rätselhaft. Man kannte nur 20 Stück, Jocelyn entdeckte weitere 120. Sie suchte dabei nach Unregelmäßigkeiten in der Strahlungsintensität, um diese Objekte aufzuspüren. Ihr fiel jedoch eine Unregelmäßigkeit auf, ein “Pulsieren”, das immer wieder auftauchte. Sie und ihr Supervisor Antony Hewish glaubten zunächst an eine Signalstörung oder an Artefakte. Sogar außerirdisches Leben als Ursache wurde kurzzeitig diskutiert. Obwohl ihr Supervisor dem Phänomen nicht mehr Aufmerksamkeit schenken wollte, blieb sie hartnäckig und konnte zeigen, dass etwas anderes dahinter stecken musste. Die Daten wurden im Februar 1968 veröffentlicht, aber es war noch immer nicht klar, was es genau ist. Die Astronomen Franco Pacini und Thomas Gold konnten schließlich nachweisen, dass es sich um einen pulsierenden Neutronenstern handelt. Pulsar - “pulsating source of radio emission” Pulsare sind schnell rotierende Neutronensterne, die in Folge einer Supernova entstehen. Sie sind extrem dichte Objekte. Nur schwarze Löcher haben eine noch höhere Dichte. Wieso pulsieren sie? Wegen ihres Magnetfelds schießen Pulsare zwei entgegengesetzte Beams/Strahlen aus, so genannte Jets. Durch die Rotation wirkt es auf die Beobachterin wie ein pulsierendes Signal - wie bei einem Leuchtturm. Mittlerweile kennt man 1700 Pulsare, Bell Burnell hat die ersten 4 entdeckt. Der erste entdeckte Pulsar bekam die Bezeichnung PSR J1921+2153. Nobelpreis 1974 bekommt ihr Supervisor Antony Hewish den Physik-Nobelpreis. Jocelyn wird nicht erwähnt. Sie ist eine sehr diplomatische Person und weist zwar darauf hin, dass es ihre Entdeckung war, aber meint auch, dass sie deswegen nicht erzürnt ist. Sie betont, dass sie glücklich über die vielen anderen Preise ist, die es ihr ermöglicht haben, Frauen in der Wissenschaft zu fördern, wie z.B. der Breakthrough-Award mit einem Preisgeld von 2.3 Millionen Pfund (doppelt so viel wie der Nobelpreis). Dieses Geld hat sie benutzt, um einen Fonds zu stiften, der Frauen und Minderheiten in der Fakultät der Astronomie fördert. Weiterführende Links: Monthly Notices of the Royal Astronomical Society: Letters, 2023; doi: 10.1093/mnrasl/slad122: Discovery of a relation between the decay rate of the Sun’s magnetic dipole and the growth rate of the following sunspot cycle: a new precursor for solar cycle prediction Der Tiefentakt des Universums, Jocelyn Bell Burnell wird 80, faz.net, 15.07.2023 Podcast-Folgen mit Jocelyn Bell Burnell: Talks at Google: Jocelyn Bell Burnell: "She Discovered the Pulsar, but the Nobel Went to Her Supervisor", Zeitgeist 2019 BBC Radio 4: The Life Scientific - Dame Jocelyn Bell Burnell Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. Der Podcast ist aber natürlich weiterhin gratis auf allen gängigen Plattformen erhältlich. Kontakt Falls ihr Fragen habt, dann schickt uns eine Mail an kontakt@cosmiclatte.at oder schaut auf cosmiclatte.at. 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Jan 11, 2024 • 42min

CL024 Beteigeuze Superstar - Über das Leben von Überriesen

Die Episode über den Überriesen Beteigeuze und die Entwicklung massereicher Sterne CL024 Beteigeuze Superstar - Über das Leben von Überriesen Die Episode über den Überriesen Beteigeuze und die Entwicklung massereicher Sterne Dieser Beitrag nimmt am Wettbewerb Fast Forward Science 2024 teil. #FFSci #AudioAward Einleitung Wir starten das neue Jahr mit spannenden News von Enceladus. Blausäure auf Enceladus Auf dem sechstgrößten Mond des Saturns, Enceladus, wurden durch die Auswertung alter Cassini-Daten (Cassini-Huygens war eine Mission zweier Raumsonden zum Saturn und seine Monden von 1997 bis 2017) Blausäurespuren entdeckt. Blausäure ist zwar ein tödliches Gift, aber auch eine wichtige Vorbedingung für die Entstehung von Leben! Enceladus ist von einem dicken Eispanzer umhüllt, unter dem man aber flüssiges Wasser vermutet. Aus dem Eispanzer schießen riesige Eisfontänen, in denen man bereits zuvor organische Moleküle gefunden hatte, ins All. Die Blausäure ist zwar noch kein Hinweis auf Leben, aber man versteht immer besser, wie sich dort komplexe Biomoleküle bilden könnten. Eva merkt an, dass die Saturnmonde heiße Kandidaten für spannende Entdeckungen sein werden! True Crime Astronomy: Verschwundene Sterne Es kommt immer wieder vor, dass Lichtpunkte in unserem Nachthimmel einfach verschwinden. Sie werden also beobachtet und sind dann aber nicht mehr zu finden. Das Projekt Vasco (Vanishing and Appearing Sources during a Century of Observations) hat sich zur Aufgabe gemacht, diese "vermissten" Sterne zu katalogisieren und zu untersuchen. Zigtausende Sterne wurden untersucht. Bei manchen waren es nur Kamerafehler, andere wurden von Molekülwolken verdeckt. Aber bei circa 100 Objekten fand man keine logische Erklärung für ihr Verschwinden. Es gibt jedoch einige Erklärungsversuche: Sind die Sterne an ihr Lebensende gekommen? Supernovae wären jedoch zu beobachten gewesen. Eine weitere Erklärung ist der Gravitationslinsen-Effekt, wodurch manche Objekte temporär heller erscheinen. Oder waren es gar Außerirdische, die eine Dyson Sphäre gebaut haben? Der britisch-US-amerikanische Physiker Freeman Dyson formulierte bereits in den 1960er Jahren die Vermutung, dass hochentwickelte Zivilisationen die Möglichkeit haben könnten, einen Stern vollständig mit einer Schalenkonstruktion (zb mit Einzelhabitaten) zu umgeben, um ihre Energiegewinnung zu optimieren, der nach ihm benannten Dyson-Sphäre. Dadurch könnte das Licht des Sterns abgeschirmt werden, wodurch er für uns "verschwindet". Diese Erklärung wird aber als unwahrscheinlich angenommen. Beteigeuze: Ein Sternenleben Der Stern Beteigeuze, auch bekannt als α Orionis (obwohl er der zweithellste Stern im Sternbild ist) und international als Betelgeuse, hat seinen Namen aus dem Arabischen yad al-ǧauzāʾ, was „Hand der Riesin” bedeutet. Der ursprüngliche arabische Name wurde schon im 10. Jahrhundert vom Astronomen Abd ar-Rahman as Sufi verwendet; irgendwann im Mittelalter wurde das yad als bad übersetzt zu “Bait al Dschauza”, und so wurde aus der Hand die "Achsel der Riesin". Beteigeuze ist mit freiem Auge am Nachthimmel gut sichtbar. Er ist der rötlich leuchtende linke „Schulterstern“ im Sternbild Orion. Obwohl er 640 Lichtjahre weit weg ist, sehen wir seine rötliche Farbe, was darauf schließen lässt, dass er “kühler” ist. Mit einer Oberflächentemperatur von 3450 Kelvin hat er nur etwa die Hälfte der Temperatur unserer Sonne. Aber er ist erheblich heller! Die Oberflächentemperatur bestimmt die Lichtmenge, die pro Einheitsfläche abgestrahlt wird, d.h. dass heißere Sterne mehr strahlen pro Fläche als kühlere; Für Beteigeuze bedeutet das, dass wir ihn deshalb so gut sehen weil er so groß ist. Und er ist mit 900 Sonnenradien tatsächlich groß! Im Millimeterwellenbereich ist er 1400 mal so groß wie die Sonne. Die Sonne würde ein halbe Mrd. mal hineinpassen und würde man ihn in unser Sonnensystem an die Stelle der Sonnen setzen, würde er bis zur Jupiterbahn reichen! Beteigeuze verändert zudem seine Helligkeit. Mit einer Periode von etwa 2070 Tagen wird er ein wenig heller und dunkler. Astronomisch gesehen ist er ein Roter Überriese und somit schon quasi am Ende seines kurzen Lebens, und das obwohl er erst 10 Millionen Jahre alt ist. Im Hertzsprung-Russel Diagramm (HRD) befindet sich die Überriesen rechts oben. Das HRD ist ein grundlegendes Werkzeug in der Astronomie, das verwendet wird, um die Eigenschaften von Sternen zu klassifizieren und zu verstehen. Es zeigt die Beziehung zwischen der Leuchtkraft (oder absoluten Helligkeit) von Sternen und ihrer Oberflächentemperatur (oder Farbe). Das Diagramm hilft, die Lebenszyklen von Sternen zu verstehen. Sterne bewegen sich auf diesem Diagramm, während sie altern. Ein Stern wie unsere Sonne wird beispielsweise eines Tages die Hauptreihe (das diagonale Band in der Mitte; hier befinden sich Sterne im Gleichgewicht und verbringen und die meiste Zeit ihres Lebens) verlassen und sich zu einem Roten Riesen entwickeln, bevor sie zu einem Weißen Zwerg (unten im Bild) wird. Beteigeuze hat die Hauptreihe bereits verlassen. Er hat seinen Vorrat an Wasserstoff aufgebraucht und fusioniert bereits Helium und Kohlenstoff. Durch diese neue Energiequelle dehnte sich Beteigeuze noch stärker aus. Um seine Entwicklung zu verstehen, sehen wir uns die Entwicklung von massereichen Sternen an. Denn ob ein Stern zu einem Überriesen wird hängt von seiner Masse ab: nur Sterne mit einer anfänglichen Masse, die mindestens 8-10 Mal größer ist als die Masse unserer Sonne, entwickeln sich zu Überriesen. Diese hohe Masse ermöglicht es dem Stern, nach dem Verbrauch seines Wasserstoffvorrats im Kern schwerere Elemente zu fusionieren. Massereiche Sterne entwickeln sich in frühen Stadien noch ähnlich wie massearme Sterne aber viel schneller und ihre Kerne erreichen extrem hohe Temperaturen besonders am Ende ihrer Entwicklung. Dadurch fusionieren sie nacheinander immer schwerer Elemente bis alle Energiequellen aufgebraucht sind. Ein Stern wird zu einem Überriesen in einer späten Phase seines Lebens, nachdem er die Hauptreihe des Hertzsprung-Russell-Diagramms verlassen hat - was Beteigeuze bereits getan hat. Er nähert sich dem Ende seines Lebenszyklus. Aufgrund des Mangels an Helium, Kohlenstoff und anderen fusionierbaren Atomen in seinem Kern wird seine Energieproduktion bald aufhören. Dies führt dazu, dass der Stern unter seiner eigenen Gravitationskraft kollabiert und eine gigantische Explosion, eine Supernova, auslöst - Orion muss dann ohne Schulter auskommen. Im astronomischen Sinne bedeutet "bald" jedoch, dass dieses Ereignis noch einige Tausend Jahre in der Zukunft liegen könnte. Aufgrund der Entfernung von 640 Lichtjahren zu Beteigeuze könnte die Explosion allerdings auch bereits stattgefunden haben. Wenn wir es jetzt sehen würden, wäre das vor einem halben Jahrtausend passiert, so lange braucht das Licht zu uns. Das Endschicksal von Überriesen hängt ebenfalls von ihrer Masse ab. Während die massereichsten Überriesen nach einer Supernova zu einem Neutronenstern oder einem Schwarzen Loch kollabieren, werden weniger massereiche Überriesen zu einem Weißen Zwerg, wobei ihre äußeren Schichten in den Weltraum abgestoßen werden. Ist das Ende nah? Im Dezember 2019 erlebte Beteigeuze eine ungewöhnliche Veränderung: Er begann, merklich dunkler zu werden. Für Astronom:innen war dies besonders interessant, da Beteigeuze zwar für seine variierende Helligkeit bekannt ist, aber eine so rasche und starke Verdunkelung bisher nicht beobachtet wurde. Dieses Phänomen gab Rätsel auf und zog die Aufmerksamkeit auf sich. Eine umfassende Beobachtungskampagne brachte Licht in die Angelegenheit: es stellte sich heraus, dass Beteigeuze, regelmäßig große Mengen an Material aus seinen äußeren Schichten ins All schleudert - sozusagen Sternenstaub. Dieser Sternenstaub ist allerdings von großer Bedeutung für das Universum. Er besteht aus komplexen Molekülen und chemischen Verbindungen, die von einem Stern wie Beteigeuze am Ende seines Lebenszyklus in den Weltraum geschleudert werden. Dieser Staub dient wiederum als Grundmaterial für die Bildung von Planeten und Asteroiden. Tatsächlich sind die chemischen Elemente, aus denen wir und unsere Welt bestehen, einst im Inneren von Sternen wie Beteigeuze entstanden und wurden als Sternenstaub in das All ausgestoßen. Quellen und weiterführende Links: Astrodicticum Simplex: Das Rätsel um die Dunkelheit von Beteigeuze ist gelöst. Andromedagalaxie.de: Beteigeuze Spektrum.de: Könnte der Riesenstern Beteigeuze bereits explodiert sein? Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. Der Podcast ist aber natürlich weiterhin gratis auf allen gängigen Plattformen erhältlich. Fast Forward Science Award Mit dieser Podcast-Folge nehmen wir beim Multimedia-Wettbewerb Fast Forward Science von Wissenschaft im Dialog in der Kategorie #AudioAward #BestesDebütAudio teil. https://fastforwardscience.de/ Kontakt Falls ihr Fragen habt, dann schickt uns eine Mail an kontakt@cosmiclatte.at oder schaut auf cosmiclatte.at. Und sonst findet ihr uns hier: Instagram Cosmic Latte | Twitter Cosmic Latte Instagram Elka | Instagram Evi | Redbubble Evi Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? Kein Problem!Für deinen Zugang zu zielgerichteter Podcast-Werbung, klicke hier.Audiomarktplatz.de - Geschichten, die bleiben - überall und jederzeit!
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Dec 21, 2023 • 58min

CL023 Cosmic Latte trifft Das Universum in einer Keksdose

Die Episode über astronomische McMoments und viele unterschiedliche Wege zur Astronomie CL023 Cosmic Latte trifft Das Universum in der Keksdose Die Episode über astronomische McMoments und viele unterschiedliche Wege zur Astronomie Weihnachtsspecial: Cosmic Latte x Das Universum in einer Keksdose Der Podcast "Das Universum in einer Keksdose" wird von Galatea, Neso und Psamathe produziert. So heißen drei Neptunmonde, so nennen sich aber die drei Hosts des Keksuniversums. Die Kombination Keks und Astronomie klingt zwar seltsam, passt aber sehr gut und vor allem sehr gut zu einem schönen Cosmic Latte. Mit Kaffee und Keksen haben wir uns über Astronomie unterhalten. Wir haben die "McMoments" identifiziert, die uns zur Astronomie gebracht haben und die haben sich als überraschend unterschiedlich herausgestellt. Wir haben Geschichten über inspirierende Menschen erzählt, zum Beispiel Maria Mitchell, die im 19. Jahrhundert sehr viel dafür getan hat, das Frauen Naturwissenschaften studieren konnten. Oder über Henriette Leavitt, die herausgefunden hat, wie man das Universum vermisst. Oder von Lise Meitner die die Kernspaltung entdeckt, aber keinen Nobelpreis dafür bekommen hat. Oder, etwas moderner, die Astronomin Becky Smethurst mit ihren tollen YouTube-Videos, Dianna Cowern, die als Physics Girl Millionen Menschen mit Physik unterhält. Oder Conny Aerts, eine Pionierin der Asteroseismologie. Noch mehr Inspiration kann man sich bei der Ausstellung "Forscherinnen entdecken" in der Akademie der Wissenschaften in Wien ansehen, noch bis 31. Januar 2024 (der Eintritt ist frei). Außerdem reden wir über JUICE, die europäische Mission zu den Jupitermonden, bei deren Start Eva live dabei war und worüber sie schon in Folge 11 von "Cosmic Latte" berichtet hat. Nächstes Jahr soll sich auch die NASA-Mission "Europa Clipper" auf den Weg zum Jupiter machen. Und wir sind mit dabei! Zumindest unsere Podcastnamen, die wir live auf Sendung mit dem Projekt "Message in a Bottle" mit der Raumsonde mitschicken. Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. Der Podcast ist aber natürlich weiterhin gratis auf allen gängigen Plattformen erhältlich. Bei Steady kann man jetzt auch noch Mitgliedschaften verschenken, was ein deutlich besseres Weihnachtsgeschenk ist, als eine "Sterntaufe". Die kriegt man auch immer wieder angeboten - sie sind aber trotzdem Quatsch. Man kann keine Sternnamen kaufen! Der Himmel gehört niemandem. Kontakt Falls ihr Fragen habt, dann schickt uns eine Mail an kontakt@cosmiclatte.at oder schaut auf cosmiclatte.at. Und sonst findet ihr uns hier: Instagram Cosmic Latte | Twitter Cosmic Latte Instagram Elka | Instagram Evi | Redbubble Evi Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? Kein Problem!Für deinen Zugang zu zielgerichteter Podcast-Werbung, klicke hier.Audiomarktplatz.de - Geschichten, die bleiben - überall und jederzeit!

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