Cosmic Latte

Eva Pech, Jana Steuer, Elka Xharo
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Sep 5, 2024 • 45min

CL041 Der Mond: Die Geschichte einer kosmischen Kollision

Die Episode über den Zusammenprall der Erde mit Theia und weitere Theorien zur Entstehung des Mondes. Ihr könnt uns gerne bei Steady, Patreon oder Paypal unterstützen! Einleitung Dieses Mal dreht sich alles um den Mond und seine Entstehung. Denn obwohl uns der Mond so nahe ist, gibt er uns immer noch einige Rätsel auf. Selbst die Frage nach seiner Entstehung ist nicht vollständig geklärt. Eva wirft daher mit Jana einen genaueren Blick auf unseren Begleiter. Vom Astronomy High zum Cyclers High Läufer erleben ein High nach ihrem sportlichen Lauf, Jana spürt das Astronomy High wenn sie sich intensiv mit astronomischen Themen beschäftigen kann und Eva entdeckte das Cyclers High nach ihrem Raderfolg, dem Bezwingen des kleinen Hausberges. Sie berichtet zudem auch von ihrer neuen Radsport-Leidenschaft auf Zwift. Mars Simulation beendet Indoor-Sport haben auch die vier Menschen in der Marssimulation regelmäßig gemacht. Nach zwölf Monaten, ging die amerikanische Mission zu Ende: das Chapea-Programm simulierte in einem isolierten Habitat am Johnson Space Center 378 Tage eine Marsmission. Besonders interessant sind die Habitate aus dem 3D-Drucker, die auf der Website der NASA begutachtet werden können. Über Analoge Mars-Missionen haben wir in Cosmic Latte bereits mit der Analog-Astronautin Annika Mehlis vom ÖWF(dem Östereichischen Weltraum Forum) gesprochen. Ihr könnt euch die Folge gerne nochmal anhören: CL016- Analoge Missionen zum Mars Die Entstehung des Mondes Der Mond weist eine interessante Entstehungsgeschichte auf. Denn der Mond ist im Vergleich zur Erde außergewöhnlich groß. Er übertrifft sogar Merkur und ist der fünftgrößte Mond im Sonnensystem. Während die anderen terrestrischen Planeten entweder gar keine Monde (Merkur, Venus) oder nur sehr kleine, unregelmäßig geformte Monde (Mars) haben, bleibt die Größe und Existenz unseres Mondes ein Rätsel. Theorien zur Mondentstehung: Einfang: Diese Theorie schlägt vor, dass der Mond einst ein eigenständiger Planet war, der von der Erde eingefangen wurde. Allerdings passt diese Idee nicht zur geologischen Ähnlichkeit von Erde und Mond. Abspaltung: Eine weitere Idee besagt, dass die Erde sich so schnell drehte, dass sich ein Teil von ihr abspaltete und den Mond bildete. Doch das Alter und die Beschaffenheit des Mondgesteins widersprechen dieser Theorie. Akkretionstheorie: Hier hätten sich Erde und Mond gleichzeitig als Doppelsystem gebildet. Diese Theorie erklärt jedoch nicht den kleinen Eisenkern des Mondes und den hohen Drehimpuls des Systems. Die Giant-Impact-Hypothese Die am meisten akzeptierte Theorie ist die Giant-Impact-Hypothese. Vor etwa 4,5 Milliarden Jahren kollidierte die junge Erde mit einem marsgroßen Protoplaneten namens Theia. Dieser Einschlag führte dazu, dass große Mengen Material ins All geschleudert wurden, die sich zu einem Trümmerring um die Erde formten und schließlich den Mond bildeten. Diese Hypothese erklärt viele der Besonderheiten unseres Mondes. Zum Beispiel hat der Mond, im Vergleich zur Erde, einen sehr kleinen Eisenkern, da das meiste Eisen von Theia in den Erdkern gelangte. Außerdem ist das Mondgestein erstaunlich arm an flüchtigen Elementen, die bei den hohen Temperaturen des Impakts ins All entweichen konnten. Zudem weisen Untersuchungen der Sauerstoffisotope in Mondgestein eine fast identische Zusammensetzung wie das Gestein der Erde auf, was darauf hinweist, dass der Mond tatsächlich größtenteils aus Material der Proto-Erde besteht. Die Entstehung des Mondes fand in einer Zeit statt, als das junge Sonnensystem ein chaotischer Ort war, geprägt von häufigen Kollisionen zwischen Planetesimalen, die die Grundlage für Planeten, Monde und andere Himmelskörper bildeten. Obwohl die Giant-Impact-Hypothese weitgehend akzeptiert ist, bleiben einige Fragen offen, wie die Unterschiede zwischen der erdzu- und abgewandten Seite des Mondes und die genaue Herkunft von Theia. Es wird spekuliert, dass Theia entweder aus den äußeren Regionen des Sonnensystems stammte oder im L4-Punkt der Erde entstand und durch gravitative Störungen auf Kollisionskurs mit der Erde ging. Die Zukunft der Mondforschung Die Erforschung des Mondes ist noch lange nicht abgeschlossen. Künftige Missionen, wie die Artemis-Missionen, werden weitere Daten liefern, die uns helfen, die Entstehung des Mondes und seine Rolle in der Geschichte des Sonnensystems besser zu verstehen. Unser Mond ist nicht nur ein treuer Begleiter der Erde, sondern ein Schlüssel zur Geschichte unseres Sonnensystems – ein Puzzle, das uns auch in Zukunft beschäftigen wird. Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. Der Podcast ist aber natürlich weiterhin gratis auf allen gängigen Plattformen erhältlich. Kontakt Falls ihr Fragen habt, dann schickt uns eine Mail an kontakt@cosmiclatte.at oder schaut auf cosmiclatte.at. Und sonst findet ihr uns hier: Instagram Cosmic Latte | Twitter Cosmic Latte Instagram Elka | Instagram Evi | Instagram Jana| Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? Kein Problem!Für deinen Zugang zu zielgerichteter Podcast-Werbung, klicke hier.Audiomarktplatz.de - Geschichten, die bleiben - überall und jederzeit!
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Aug 22, 2024 • 39min

CL040 Mission All: Eine kurze Geschichte der Menschen im Weltraum

Die Episode über Kosmonauten, Astronautinnen, Space Shuttles und die Rückkehr zum Mond Ihr könnt uns gerne bei Steady, Patreon und Paypal unterstützen! Einleitung Dieses Mal wirft Eva mit Elka einen Blick in die Geschichte der Raumfahrt. Davor berichtet Eva noch vom Flyby-Manöver von ESA JUICE. Denn am 20. August näherte sich die Sonde der Erde bis auf 6807km um Schwung für ihren Flug zum Jupiter zu holen, wo sie die eisigen Monde erforschen wird! Über die JUICE Mission (Jupiter Icy Moons Explorer) haben wir bereits in CL011 gesprochen - die Folge könnt ihr hier nochmal hören. Der Vorbeiflug ist was Besonderes, denn es ist das erste Mal in der Geschichte, dass ein Mond-Erde Flyby durchgeführt wurde. Die Sonde wurde dabei mithilfe der Schwerkraft der Erde auf eine, so seltsam das klingen mag, Abkürzung zum Jupiter durch das innere Sonnensystem in Richtung Venus geschickt. Der Flug von JUICE kann übrigens auf der ESA Website Where is Juice now? live verfolgt werden. Eine kleine Geschichte der Raumfahrt Im Hauptteil erzählt Elka von den ersten Schritten der Menschheit ins Weltall. Die Ära der bemannten Raumfahrt begann in den 1960er Jahren, einer Zeit des Kalten Krieges. Die Sowjetunion und die Vereinigten Staaten wetteiferten darum, wer als erster einen Menschen in den Weltraum schicken würde. Am 12. April 1961 gelang dem sowjetischen Kosmonauten Juri Gagarin ein historischer Meilenstein, als er als erster Mensch die Erde umrundete. Sein Flug an Bord der Wostok 1 dauerte 108 Minuten und bewies, dass Menschen sicher in den Weltraum reisen und zurückkehren konnten. Der erste Amerikaner im All war Alan Shepard, der aber nur einen suborbitalen Flug unternahm. Erst 1962, zehn Monate nach Juri Gagarin, gelang es einem Amerikaner, die Erde zu umkreisen. John Glenn umkreiste in einer Mercury-Kapsel dreimal die Erde. Die erste Frau im All war 1963 Valentina Tereshkova. Mit gerade mal 26 Jahren umrundete sie 49 Mal die Erde. Ihre Mission ist bis heute die einzige Solo-Mission einer Frau. Erst 20 Jahre später, 1983, flog die erste Amerikanerin, Sally Ride, ins All. Ein interessantes Bild der NASA auf ihre ersten Astronautinnen wirft das 1978 von der NASA entworfene Schminktäschchen, inklusive Lipgloss und Lidschatten. NASA-Programme Das Gemini-Programm (1965-1966) legte das Fundament für die zukünftige Raumfahrt und die Mondlandung. In dieser Phase wurden Raumfahrttechniken erprobt. Das Apollo-Programm (1961-1972) Die USA reagierten mit dem Apollo-Programm auf die Sowjetunion. Ihr ultimatives Ziel war es, einen Menschen auf den Mond zu bringen und sicher wieder zur Erde zurückzubringen. Dafür wurde die gewaltige Trägerrakete Saturn V entwickelt, die über genügend Schubkraft verfügte, um die neue Drei-Mann-Raumkapsel "Apollo" sowie eine Landefähre zum Mond zu transportieren. Apollo 8 umkreiste den Mond und machte das berühmte "Earthrise"-Foto. Am 20. Juli 1969 erreichte Apollo 11 das Ziel des Programms, als Neil Armstrong und Buzz Aldrin als erste Menschen den Mond betraten. Sie verbrachten 2,5 Stunden auf der Mondoberfläche und sammelten Mondgestein. Im Jahr 1970 erlebte die Apollo 13-Mission eine Explosion eines Sauerstofftanks, wodurch die geplante Mondlandung verhindert wurde. Eine spektakuläre Rettungsaktion folgte, bei der die Astronauten in die Mondlandefähre umstiegen. Mit der Apollo-17-Mission endete schließlich das amerikanische Mondprogramm. Die ersten bescheidenen Raumstationen waren Saljut (UdSSR) und Skylab (USA). In den 1980er Jahren baute die Sowjetunion die berühmte Raumstation Mir. 1975 gab es das erste Mal eine gemeinsame Mission der UdSSR und der USA inklusive eines historischen Handschlags im All: das Apollo-Sojus-Projekt. Die Space Shuttle-Ära (1981-2011) Das Space Shuttle war die erste wiederverwendbare Raumfähre. Es spielte eine wesentliche Rolle beim Bau der Internationalen Raumstation (ISS), transportierte Satelliten und ermöglichte zahlreiche wissenschaftliche Experimente. Doch das Programm wurde auch von Tragödien überschattet: bei dem Challenger-Unfall 1986 und dem Columbia-Unfall 2003 kam jeweils die gesamte Besatzung ums Leben. Die Internationale Raumstation (ISS) Die ISS wird von fünf Raumfahrtagenturen betrieben: NASA (USA), Roskosmos (Russland), ESA (Europa), JAXA (Japan) und CSA (Kanada). Jede Organisation ist für ihr Modul zuständig, Vollbetrieb ist aber nur durch Kooperation möglich. Seit dem Jahr 2000 ist die ISS kontinuierlich von Menschen besetzt und dient als Labor für Wissenschaft und Forschung in Schwerelosigkeit. Beginn des Weltraumtourismus 2001 fliegt der erste Weltraumtourist ins All. Ein amerikanischer Milliardär reist für 20 Mio. Dollar zusammen mit zwei Kosmonauten zur ISS. Gegenwart der Raumfahrt Zur Zeit gibt es drei Raumfahrtnationen, die bemannte Missionen mit eigenen Raumfahrzeugen durchführen: Russland, USA und China. China betreibt seit 2021 eine ständig besetzte Raumstation. Indien bereitet mittlerweile auch bemannte Flüge mit dem Gaganyaa-Raumschiff vor. Heutzutage hat die bemannte Raumfahrt neue Höhen erreicht. Private Unternehmen wie Blue Origin, das kurze suborbitale Flüge anbietet, sowie SpaceX und Boeing, die ISS-Zubringerflüge testen, arbeiten eng mit der NASA zusammen. Ihr Ziel ist es, Astronautinnen und Astronauten zur Internationalen Raumstation (ISS) zu transportieren und zukünftige Missionen zum Mond und Mars zu planen. SpaceX hat bereits mehrere erfolgreiche bemannte Flüge mit der Crew Dragon-Kapsel durchgeführt. Zusätzlich soll SpaceX ein Deorbit-Fahrzeug entwickeln, um die ISS im Jahr 2030 kontrolliert zum Absturz zu bringen. Artemis Missionen Die aktuelle Artemis-Mission der NASA verfolgt das Ziel, nach 1972 erneut Menschen auf den Mond zu bringen, eine dauerhafte Infrastruktur auf dem Mond zu errichten und eine Raumstation im Mondorbit zu bauen. Bei diesen Missionen soll 2026 erstmals eine Frau, Christina Hammock Koch, zum Mond fliegen! Serientipp: For all Mankind, USA 2019-2024, zu streamen bei Apple TV+ Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. Der Podcast ist aber natürlich weiterhin gratis auf allen gängigen Plattformen erhältlich. Kontakt Falls ihr Fragen habt, dann schickt uns eine Mail an kontakt@cosmiclatte.at oder schaut auf cosmiclatte.at. Und sonst findet ihr uns hier: Instagram Cosmic Latte | Twitter Cosmic Latte Instagram Elka | Instagram Evi | Instagram Jana| Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? 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Aug 8, 2024 • 44min

CL039 Terraforming Venus - Können wir die Venus in ein Dschungelparadies verwandeln?

Die Episode über schwebende Städte in den Wolken, gezielte Asteroideneinschläge und weitere Methoden, um die Venus in ein bewohnbares Paradies zu verwandeln. Ihr könnt uns bei Paypal, Steady und Patreon gerne unterstützen! Einleitung In dieser Episode beschäftigt sich Jana mit dem Ursprung der Symbole, die wir Menschen den Planeten zugeordnet haben. Besonders bekannt sind die Symbole für Mars und Venus, die für Männlichkeit und Weiblichkeit stehen. Das Marssymbol bildete sich aus der Darstellung eines Schildes und eines Speeres und wurde urprünglich mit Eisen assoziiert. Weniger eindeutig ist hingegen die Venus, ihr Zeichen wird als Handspiegel der Göttin interpretiert. Da Spiegel in der Antike oft aus Kupfer waren, wird die Venus mit diesem Element in Verbindung gebracht. Ein weiteres bekanntes Symbol ist jenes von Merkur, das heute teilweise in der LGBTQ+ Szene genutzt wird, um non-binäre Geschlechter darzustellen. Terraforming Venus Inspiriert von Janas Erzählungen über die Venus in Cosmic Latte 35 geht Eva in dieser Folge der Frage nach, ob sich die Venus terraformen lassen könnte. In der Science-Fiction ist das Konzept des Terraforming, also einen Planeten für uns Menschen mittels Technologie lebensfreundlich zu machen, längst angekommen. Der Begriff Terraforming wurde bereits in den 1940er Jahren von Jack Williamson erfunden und später von der Wissenschaft übernommen. Und Poul Anderson ließ bereits 1954 in "The Big Rain" die Venus zu einem lebensfreundlichen Planeten werden. Die Ausgangslage ist dabei bei der Venus auf den ersten Blick jedoch äußerst schlecht: die Oberflächentemperatur liegt bei 460 Grad Celsius. Der Druck auf der Oberfläche ist 90-mal stärker als auf der Erde, da ihre Atmosphäre so dicht ist - diese besteht zudem fast komplett aus Kohlendioxid. Wenn wir auf der Venusoberfläche stehen würden, wäre das also in etwa so, wie wenn wir uns auf der Erde in über 900 Meter Meerestiefe aufhalten. Die Frage, warum wir also die Venus terraformen sollten, ist daher durchaus berechtigt. Allerdings gilt die Venus in mancherlei Hinsicht auch als Zwillingsschwester der Erde: sie ist ihr sowohl in Größe als auch in der Masse ähnlich, und daher ist auch die Anziehungskraft ähnlich. Dies ist sehr praktisch für den menschlichen Körper, da wir dann nicht z.B. mit Muskelschwund zu kämpfen hätten, wie dies etwa auf dem Mars der Fall wäre. Zudem kommt die Venus der Erde regelmäßig sehr nahe, was für wiederkehrende Reisen praktisch ist. Was müssten wir auf der Venus ändern, um sie bewohnbar zu machen? Um auf der Venus zu leben, müssten wir v.a. drei Dinge ändern, die uns momentan das Leben auf ihr nicht nur schwer sondern unmöglich machen: Zunächst müssten wir die Oberflächentemperatur der Venus senken, von aktuell 464 Grad Celsius auf gemütliche 15 Grad. Im nächsten Schritt müsste die Beseitigung des größten Teils der dichten Kohlendioxid- und Schwefeldioxidatmosphäre des Planeten erfolgen und schließlich müsste atembarer Sauerstoff der Atmosphäre hinzugefügt werden. Venus Terraforming in der Wissenschaft In der Wissenschaft hat man sich erstaunlich viele Gedanken darüber gedacht. Bereits in den 1960er Jahren schlug Carl Sagan vor, Mikroorganismen auf der Venus auszusetzen, um mittels Fotosynthese Kohlendioxid in der Atmosphäre in Sauerstoff umzuwandeln und so den starken Treibhauseffekt zu stoppen. Sagan erkannte bereits, dass die Hauptprobleme die enorm dichte CO2-Atmosphäre, der extreme Treibhauseffekt und die damit verbundenen hohen Temperaturen sind. Allerdings ging man damals noch von anderen, milderen Bedingungen auf der Venus aus und wußte nicht, dass es so gut wie kein Wasser auf ihr gibt, der Atmosphärendruck derart hoch ist und es sogar Schwefeldioxid in der Luft gibt; Kurzum: die von Sagan vorgeschlagene Methode würde so nicht funktionieren! Er selbst sagte später dazu, dass dies von ihm zu naiv gedacht war. Später fand eine Studie heraus, dass selbst wenn man Organismen hätte, die das Co2 binden könnten, würde der Prozess mindestens elf Tausend oder bis zu einer Million Jahre dauern. Immerhin müsste man 99% der Atmosphäre abbauen! Um das zu bewerkstelligen, könnte das Kohlendioxid durch chemische Reaktionen mit Oberflächengestein in Karbonatgestein umgewandelt werden. Immerhin ist auf der Erde ebenfalls viel CO2 im Gestein gebunden. Allerdings müsste man dafür absurd hohe Mengen an Magnesium und Kalzium auf die Venus zu bringen (die CO2 binden und es somit aus der Atmosphäre entfernen). Die Atmosphäre könnte auch durch gezielte Asteroideneinschläge weggepustet werden. Dafür wären ungefähr 2000 10km-Asteroiden notwendig - die zwar vorhanden sind, allerdings fehlt es uns derzeit an der dafür notwendigen Technologie derartiges zu bewerkstelligen. Eine weitere Idee sieht die Verwendung eines großen Schattenschildes vor, der im Lagrange-Punkt L1 zwischen Venus und Sonne platziert wäre. Dadurch könnte die Sonneneinstrahlung reduziert werden, damit der Planet so weit abkühlt, dass das Kohlendioxid als Trockeneis ausfriert. Eine Alternative zu den oben genannten Methoden, die nicht nur aufwendig sondern auch sehr lange dauern, wären schwebende Habitate. Denn die Temperatur nimmt mit der Höhe ab. Dadurch ergibt sich auf einer Höhe von 54km ein sogenannter "sweet spot", bei dem die Temperatur laue 20 Grad beträgt und der Atmosphärendruck dem der Erde gleicht. Diese Tatsache, und die vorhandene Gravitation geben der Venus einen gehörigen Vorteil in Sachen Space Colony. Aber es gibt euch jede Menge zusätzliche Herausforderungen: so müsste man jede Menge Wasser zur Venus bringen. Und dann gibt es auch noch die ätzenden Schwefelsäurewolken, die man irgendwie loswerden müsste. Zuletzt stünden wir immer noch vor der Tatsache, dass die Tage auf der Venus 117 Erdentage lang sind. Um langfristig einen 24-Stunden Zyklus zu etablieren um die hohen Tag-Nacht Temperatur-Differenzen auszugleichen, könnte theoretisch die Rotation mittels Asteroideneinschläge beschleunigt werden. Dass diese Methode riskant ist und dafür riesige Energiemengen notwendig sind, muss nicht extra betont werden. Eine weitere Lösung wäre die Schaffung eines künstlichen Tag-Nacht-Zyklus, etwa durch Spiegel im All. Aber da dies alles Technologien aus der Zukunft sind, über die wir Menschen noch lange nicht verfügen werden, werden wir die Venus wohl nicht in absehbarer Zeit bewohnbar machen können - besser also, auf unsere Erde gut Acht zu geben! Das Paper von Geoffrey Landis über Terraforming auf der Venus kann man hier nachlesen Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. Der Podcast ist aber natürlich weiterhin gratis auf allen gängigen Plattformen erhältlich. Kontakt Falls ihr Fragen habt, dann schickt uns eine Mail an kontakt@cosmiclatte.at oder schaut auf cosmiclatte.at. Und sonst findet ihr uns hier: Instagram Cosmic Latte | Twitter Cosmic Latte Instagram Elka | Instagram Evi | Instagram Jana| Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? Kein Problem!Für deinen Zugang zu zielgerichteter Podcast-Werbung, klicke hier.Audiomarktplatz.de - Geschichten, die bleiben - überall und jederzeit!
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Jul 25, 2024 • 59min

CL038 Alien-Invasion! Erstkontakt in der Science-Fiction

Die Episode über die vielen Möglichkeiten, wie der erste Kontakt mit Aliens stattfinden kann - Science-Fiction Special mit Gast Peter Koller Einleitung In dieser Folge spricht Eva wieder mit Drehbuchautor und Regisseur Peter Koller über Science-Fiction Filme. Im dritten Cosmic Latte Sci-Fi-Special sprechen wir über den Erstkontakt zwischen Menschen und Aliens. Nachbesprechung Furiosa Davor sprechen wir aber noch über den aktuellen Mad Max Film, "Furiosa", und den gemeinsamen Kinobesuch mit Hörern und Hörerinnen von Cosmic Latte. Das Prequel zu Mad Max "Fury Road" erzählt die Geschichte von Furiosa. Der Film beginnt in ihrer Kindheit und liefert nicht nur die Vorgeschichte, sondern auch Hintergrund und Kontext, was der Mad Max Reihe mehr Substanz verleiht. Erstkontakt in der Science-Fiction Der Film begegnet dem Thema des Erstkontakts durchaus sehr unterschiedlich. Peter beginnt mit seinem Lieblings-Erstkontakt-Film "Predator", der eine gewaltsame Erstbegegnung zeigt, in der eine militärische Einheit (u.a. mit Arnold Schwarzenegger) mit voller Feuerkraft auf ein unsichtbares Alien im Dschungel schießt. Wesentlich friedlicher und diplomatischer ist die Darstellung in anderen Filmen, wie etwa in einer von Evas Favoriten, Star Trek "First Contact", in dem die erste Begegnung der Menschheit mit den Vulkaniern geschildert wird. "Krieg der Welten" und die rote Gefahr In den Sci-Fi-Filmen der 1950er und 1960er Jahre über außerirdische Besucher, spiegeln sich politische Themen, besonders der Kalte Krieg wider. Deutlich wird dies etwa in "Der Tag, an dem die Erde stillstand", in dem der Alien Klaatu die Menschheit vor den Gefahren des Krieges warnt. Auch in „Krieg der Welten“ von 1953 kann der Angriff der Marsianer auf die Menschheit (obwohl von H.G. Wells ursprünglich nicht in der Absicht geschrieben) als Gefahr des Kommunismus bzw. der Sowjetunion gesehen werden, wie sie die USA wahrnahm. Ebenso wie in „Die Körperfresser kommen“, in der die USA von einer außerirdischen Rasse von innen infiltriert wird, und die Paranoia jener Zeit sehr gut reflektiert. Kommunikationsprobleme Ganz andere Probleme ergeben sich im Versuch mit einer anderen Spezies zu kommunizieren. In "2001: Odyssee im Weltraum" wird die Schwierigkeit der Kommunikation mit einer völlig fremden Spezies thematisiert, repräsentiert durch den mysteriösen Monolithen, der die Menschheit beeinflusst. Besonders deutlich wird dies in "Arrival" herausgearbeitet, der sich mit der Herausforderung befasst, die komplexe Sprache der Aliens zu entschlüsseln. Die Frage ist, ob es überhaupt möglich wäre, mit einer völlig fremden Spezies zu kommunizieren. Denn, obwohl wir Menschen auf dem gleichen Planeten wie z.B. Insekten leben, können wir nicht mit ihnen kommunizieren. Für Eva und Peter stellt sich dann auch die Frage, ob eine hochentwickelte Spezies uns überhaupt als würdig erachten würde, mit uns zu kommunizieren, oder ob sie uns als zu primitiv betrachten würde. Gut vs. Böse Natürlich ist die Begegnung zwischen Menschen und Aliens im Film stets von der Frage geprägt, ob es sich um freundliche oder bösartige Wesen aus dem All handelt. Während uns in "E.T." ein äußerst liebenswerter und guter Außerirdischer begegnet, finden wir in "Independence Day" eine klassische Alien-Invasion, bei der sich die Menschheit gegen die Bedrohung wehrt. Abhilfe bei der Einschätzung einer potentiellen Gefahr von Außen liefert die RIO-Skala: sie stuft die potenziellen Auswirkungen eines extraterrestrischen Signals auf die Menschheit ein. Diese Skala reicht von 0 (kein Signal) bis 10 (Raumschiffe im Orbit). Momentan steht die Skala auf 0. Aliensignale Sollen wir, als Menschen überhaupt den Versuch unternehmen, Kontakt mit einer fremden Spezies aufnehmen? Mit "SETI" (Search for Extraterrestrial Intelligence) und "METI" (Messaging Extraterrestrial Intelligence) entstanden durchaus Kontroversen um das aktive Senden von Signalen ins All. So warnte etwa Stephen Hawking vor den Gefahren eines solchen Kontakts. Carl Sagan hingegen sah die Sache optimistischer und glaubte, dass fortschrittliche Zivilisationen friedlich sein würden. Solange wir aber weder einen tatsächlichen Kontakt noch den Beweis für außerirdisches Leben haben, können wir über die möglichen Auswirkungen auf die Menschheit nur spekulieren, wie ein tatsächlicher Erstkontakt das Selbstverständnis und die Kultur der Menschheit verändern würde und ob wir als globale Gemeinschaft in der Lage wären, angemessen darauf zu reagieren. Die beinahe vollständige Liste der besprochenen Filme: Mad Max Fury Road (2015) Furiosa (2024) Predator (1987) Star Trek: First Contact (1996) Der Tag, an dem die Erde still stand (1951), (2008) 2001: Odyssee im Weltraum (1968) Arrival (2016) Independence Day (1996) Solaris (1972,(2002) Mars Attacks! (1996) E.T. – Der Außerirdische (1982) Starman (1984) Das Ding aus einer anderen Welt (1982) Unheimliche Begegnung der dritten Art (1977) Contact (1997) Body Snatchers – Die Körperfresser kommen (1956), (1978) Apocalypto (2006) Under the Skin (2013) Resident Alien (2021, TV-Serie) The Man from Mars (Kurzgeschichte von Stanislaw Lem) The X-Files (1993-2018, TV-Serie) Paul – Ein Alien auf der Flucht (2011) Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. Der Podcast ist aber natürlich weiterhin gratis auf allen gängigen Plattformen erhältlich. Kontakt Falls ihr Fragen habt, dann schickt uns eine Mail an kontakt@cosmiclatte.at oder schaut auf cosmiclatte.at. 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Jul 11, 2024 • 43min

CL037 Von der Supernova zur Coladose: Woher Aluminium, Gold und Co. kommen

Die Episode über Sternen-Explosionen, den Ursprung der Elemente und was das alles mit unserem Alltag zu tun hat Einleitung Eva und Elka haben das Ö3-Podcast-Festival in Wien besucht. Neben interessanten Talks, sind wir dort auf einen Podcast gestoßen, der die Stimme seines Sprechers mittels KI reproduziert. Fasziniert von der technischen Möglichkeiten, besprechen Jana und Eva ob dies auch eine Möglichkeit für sie wäre, ihre Podcasts zu gestalten. Spoiler: nein, wir wollen uns den Spaß des Podcasts Einsprechen nicht nehmen lassen und werden auf jeden Fall auch weiterhin persönlich unsere Podcasts sprechen. Venus: Feedback aus der Hörerschaft Wir haben zahlreiches Feedback aus der Hörerschaft zur Episode über die Venus erhalten. Jana geht daher u.a. nochmal auf die besondere Herausforderung der hohen Temperaturen auf unserem Nachbarplaneten ein, und was das für künftige Venus- Missionen bedeutet, die auf der Oberfläche landen möchten. Entstehung schwerer Elemente in einer Supernova In dieser Folge diskutieren wir, woher die schweren Elemente wie Aluminium, Gold, Platin und Co. stammen und wie genau Supernova-Explosionen zur Bildung der Elemente beitragen, die wir im täglichen Leben verwenden. Bis 1950 hielt sich die Vorstellung, dass die Elemente in ihrer heute beobachteten Verteilung bereits beim Urknall entstanden sind. Die Häufigkeitsverteilung der Elemente sprach jedoch dagegen. Das B²FH Paper "Synthesis of the Elements in Stars" von E. Margaret Burbidge, Geoffrey. R. Burbidge, William A. Fowler und Fred Hoyle aus dem Jahr 1957 gilt als bahnbrechend und legte den Grundstein für viele weitere Erkenntnisse. Ihre Arbeit beschreibt den Ursprung und die Verteilung der chemischen Elemente im Universum sowie die Entstehung von Elementen schwerer als Eisen. Sie erkannten, dass in den Sternen selbst "nur" Elemente bis hin zu Eisen entstehen können. Für schwerere Elemente braucht es andere Prozesse - zum Beispiel eine Supernova. Eine Supernova ist ein gewaltiges kosmisches Ereignis, das das explosive Ende eines massereichen Sterns darstellt. Diese Explosion spielt eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und Verteilung der chemischen Elemente im Universum. Der Prozess beginnt mit der Erschöpfung des Brennstoffs im Inneren des Sterns, wobei Wasserstoff nacheinander zu Helium, Helium zu Kohlenstoff und schließlich zu Eisen fusioniert. Da die Eisenfusion keine Energie freisetzt, wird der Stern instabil. Der Eisenkern erreicht die Chandrasekhar-Grenze von etwa 1,4 Sonnenmassen, woraufhin der Druck der Elektronenentartung der Schwerkraft nicht mehr standhält und der Kern innerhalb von Sekunden kollabiert. Bei diesem Kollaps verschmelzen Protonen und Elektronen zu Neutronen, wodurch ein extremer Neutronendruck entsteht. Dieser Druck führt zu einem Rückstoß, der die äußeren Schichten des Sterns nach außen schleudert und die eigentliche Supernova-Explosion auslöst. In dieser Phase entstehen durch schnellen Neutroneneinfang, dem so genannten r-Prozess, viele schwere Elemente, die im Periodensystem weiter oben stehen, wie Gold, Platin und Uran. Dieser Prozess erfordert extrem hohe Neutronenflüsse und Temperaturen, wie sie bei einer Supernova auftreten. Nach der Explosion bleiben die Überreste des Sterns zurück, die zu einem Neutronenstern oder - bei noch massereicheren Sternen - zu einem Schwarzen Loch werden können. Die äußeren Schichten des Sterns bilden eine expandierende Supernova-Überrestwolke, die reich an neu entstandenen Elementen ist. Diese Überreste tragen zur Anreicherung des interstellaren Mediums bei und spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung neuer Sterne und Planetensysteme. Weiterführender Link Das Periodensystem mit den Entstehungsorten der Elemente ist aus diesem Buch: Felicitas Mokler: Die Evolution des Universum(Kosmos, 2022) Gewinnspiel Wir feiern immer noch Geburtstag! Bis 31. Juli könnt ihr noch an unserem Gewinnspiel teilnehmen. Natürlich gibt es auch etwas zu gewinnen. Aber nur, wenn zuerst ein paar Fragen beantwortet werden, die zeigen, ob ihr in den bisherigen Folgen gut aufgepasst habt: Frage 1: Wie ist der Hex-Wert von Cosmic Latte? Frage 2: Welche Fernsehserie hat Evi schon früh für Asteroideneinschläge interessiert? Frage 3: An welchem Tag bekommt Elka "dank Jupiter" alles was sie möchte? Frage 4: An welchem Observatorium hat Jana Exoplaneten beobachtet? Schickt uns eure Antworten bis 31. Juli 2024 an kontakt@cosmiclatte.at und mit ein wenig Glück gewinnt ihr das Buch "Alien Earths" von Lisa Kaltenegger. Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. Der Podcast ist aber natürlich weiterhin gratis auf allen gängigen Plattformen erhältlich. Kontakt Falls ihr Fragen habt, dann schickt uns eine Mail an kontakt@cosmiclatte.at oder schaut auf cosmiclatte.at. Und sonst findet ihr uns hier: Instagram Cosmic Latte | Twitter Cosmic Latte Instagram Elka | Instagram Evi | Instagram Jana| Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? Kein Problem!Für deinen Zugang zu zielgerichteter Podcast-Werbung, klicke hier.Audiomarktplatz.de - Geschichten, die bleiben - überall und jederzeit!
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Jun 27, 2024 • 1h 8min

CL036 Cosmic Latte hat Geburtstag: Auf der Suche nach dem Astronomy High

Die Episode mit der Partywolke und einem Gewinnspiel Cosmic Latte hat Geburtstag! Am 23. Juni 2024 hat Cosmic Latte seinen 2. Geburtstag gefeiert. Die erste Folge ist am 23. Juni 2022 erschienen und seitdem hat sich viel getan. Teresa, mit der Eva den Podcast damals im Rahmen einer Uni-Lehrveranstaltung gestartet hat, ist mittlerweile nicht mehr mit dabei, weil sie sich auf ihre Masterarbeit konzentrieren musste. Dafür sind Elka, Jana und Peter mit dazu gekommen. Seit es Cosmic Latte gibt, sind die Folgen ungefähr 130.000 Mal runtergeladen worden und Podcasts haben sich ganz allgemein gut entwickelt. Eine Analyse hat ergeben, dass 2022 weltweit circa 4 Millionen Podcasts existiert haben, davon sind aber nur 4% aktiv, nämlich 156.000. Das heißt: Cosmic Latte ist schon mal besser dabei als 96% aller Podcasts weltweit! Astronomy High: Warum wir Podcasts machen! Wer läuft, kennt das "Runners High", das von uns aber bis jetzt nur Elka erlebt hat. Was wir aber alle kennen ist das "Astronomy High" und das wollen wir gerne teilen. Astronomie kann einen Perspektivwechsel auslösen; kann neugierig machen und faszinieren und all das wollen wir gerne mit so vielen Menschen wie möglich teilen. Geburtstagsgeschenk 1: Russells Teekanne Weil es unsere Geburtstagsfolge ist, haben wir alle Geschenke mitgebracht. Eva möchte gerne eine Teeparty machen und präsentiert deshalb Russells Teekanne. Diese Idee stammt vom Philosophen Bertrand Russell und aus dem Jahr 1952. Stellen wir uns vor, wir würden behaupten, da wäre eine kleine Teekanne, die in einer elliptischen Bahn um die Sonne zwischen Erde und Mars kreist. Niemand könnte das beobachten, auch nicht mit dem größten Teleskop der Erde. Es kann also niemand widerlegen, dass die Kanne NICHT da ist. Aber das ist noch lange kein Grund, an die Existenz der Teekanne zu glauben. Natürlich geht es nicht wirklich um eine Teekanne, Russell hat die Geschichte als Argument dafür gebracht, dass die Beweislast bei der Person liegt, die eine Behauptung aufstellt, und nicht bei denjenigen, die die Behauptung anzweifeln. Russells Teekanne wird oft in Diskussionen über Religion und Wissenschaft zitiert, um zu verdeutlichen, dass es unvernünftig ist, von anderen zu verlangen, den Nichtnachweis von etwas Unbeweisbarem zu liefern. Das ist natürlich wichtig, wenn es um wissenschaftliche Belege geht, aber auch wenn wir um so etwas wie Astrologie nachdenken… Geburtstagsgeschenk 2: Der Overview-Effekt Elka hat zur Party einen Blick von oben mitgebracht. "Raumfahrt macht links" könnte man ihre Geschichte zusammenfassen; tatsächlich geht es um den Overview-Effekt, den Frank White 1987 beschrieben hat: Wer einmal die Erde aus dem All gesehen hat, ändert dadurch auch seine gesamte Einstellung gegenüber dem Planeten. Es entwickelt sich ein Gefühl der "Verbundenheit allen Lebens auf der Erde" und eine Verantwortung für die Umwelt. Der syrische Astronaut Mohammed Faris meinte zum Beispiel: „Aus dem Weltall sah ich die Erde – unbeschreiblich schön, die Wunden durch nationale Grenzen verschwunden.“ Und der erste Mensch im All, Juri Gagarin, sagte: „Ich sah, wie schön unser Planet ist. Leute, lasst uns diese Schönheit erhalten und vermehren, nicht zerstören.“ Geburtstagsgeschenk 3: Apollo 13 Jana hat für die Party die Geschichte von Apollo 13 mitgebracht. Eigentlich wollte man zum Mond fliegen und dort landen. Aber dann explodierte ein Treibstofftank. Die drei Astronauten an Bord konnten nur durch eine sehr aufwendige Operation gerettet werden und waren dabei weiter von der Erde entfernt als alle anderen Menschen bisher. Weltweit erweckte die Mission durch ihre Dramatik natürlich großes Aufsehen. Selbst sowjetische Schiffe näherten sich am 17. April 1970, während des kalten Kriegs der Landestelle im Pazifik, um Hilfe zu leisten, falls nötig. Jack Gould von der New York Times sagte damals, dass Apollo 13, die so nah einer schrecklichen Tragödie kam, womöglich die Welt in gemeinsamer Sorge wohl mehr vereint hat als jede erfolgreiche Mondlandung es jemals gekonnt hätte. Auf in die Partywolke Für eine Geburtstagsparty brauchen wir natürlich auch ein bisschen Sekt. Also machen wir uns auf in die Partywolke. Oder besser gesagt: Wir fliegen zu Sagittarius B2, eine riesige Molekülwolke nur 390 Lichtjahre vom Zentrum der Milchstraße entfernt. Die Wolke hat 3 Millionen Mal so viel Masse wie die Sonne und besteht im Wesentlichen aus Wasserstoff. Dort finden sich aber auch jede Menge komplexe Moleküle, unter anderem Ethanol. Das ist das, was wir als Alkohol kennen und gerne trinken (wenn auch selten pur). Die Zusammensetzung der Wolke wurde mit Hilfe eines Spektrographen entdeckt, als man versuchte, Aminosäuren zu finden. Es wurde auch ein Ester, Ethylformiat, entdeckt, der ein wichtiger Vorläufer der Aminosäuren ist. Dieser Ester ist auch für den Geschmack von Himbeeren verantwortlich und für das typische Rum-Aroma verantwortlich. In der Wolke ist also alles da, was man für einen ordentlichen Party-Cocktail braucht. Party auf der ISS Auf der Raumstation herrscht eigentlich Alkoholverbot. Aber kreative Menschen haben es immer wieder geschafft, ein bisschen Cognac oder Vodka ins All zu schmuggeln. Hochoffiziell an Bord gebracht wurde 2019 ein Bordeaux-Wein (Château Petrus, Jahrgang 2000) um herauszufinden, wie die Mikrogravitation den Reifeprozess beeinflusst. Nach 438 Tage im All kehrte der Wein zur Erde zurück und wurde mit einem gleichartigen Wein verglichen, der auf der Erde gealtert war. Tatsächlich stellte sich heraus, dass der Weltall-Wein weiter gereift war, als der auf der Erde. Prost! Wünsch dir was! Für die romantische Stimmung erzählt uns Elka noch ein wenig was über die Sternschnuppen. Eine Sternschnuppe entsteht, wenn kleine Partikel aus dem Weltraum in die Erdatmosphäre eintreten und dort verglühen. Diese Partikel, oft nicht größer als ein Sandkorn, werden Meteoroiden genannt. Der sichtbare Lichtstreifen wird als Meteor oder umgangssprachlich als Sternschnuppe bezeichnet. Größere Meteoroiden, die nicht vollständig verglühen und die Erdoberfläche erreichen, werden Meteoriten genannt. Meteorströme, wie die Perseiden im August, entstehen, wenn die Erde die Bahnen von Kometen oder Asteroiden kreuzt, die große Mengen an Staub und Trümmern hinterlassen haben. Andere Meteorschauer sind zum Beispiel die Geminiden Mitte Dezember, verursacht durch den Asteroiden Phaethon oder die Quadrantiden, Anfang Januar, verursacht durchden Asteroiden 2003 EH1 (der Name stammt vom ehemaligen Sternbild Mauerquadrant). Luftballons Jede Party braucht Luftballons und Jana erzählt uns etwas darüber, was sie zum fliegen bringt, nämlich Helium. Helium ist ein geruch-, geschmack- und farbloses Edelgas. Es wird erst nahe 0 Kelvin flüssig und ist die einzige Substanz, die bei 0 K und Normaldruck nicht fest wird, was es für Kühlzwecke, z.B. bei Teleskopen oder in der Supraleitung, unverzichtbar macht. Der Name stammt vom Sonnengott "Helios". Helium wurde am 18. August 1868 von Jules Janssen in Indien bei einer Sonnenfinsternis entdeckt. Helium entstand größtenteils in den ersten drei Minuten nach dem Urknall und macht 23% der Masse der baryonischen Materie aus. In Sternen mittlerer Masse (bis 2,2 Sonnenmassen) kann es zum sogenannten Helium Flash kommen, einem explosionsartigen Fusionsprozess, bei dem Helium zu Kohlenstoff wird. Dies geschieht, wenn im Kern kein Wasserstoff mehr für die Proton-Proton-Reaktion übrig ist, was zu einer Kontraktion des Sterns und einem Anstieg der Kerntemperatur führt. Bei etwa 100 Millionen Kelvin beginnt das Heliumbrennen explosionsartig, erzeugt enorme Energiemengen und stabilisiert schließlich. Bei massereicheren Sternen (über 2,2 Sonnenmassen) zündet das Heliumbrennen ohne diese explosive Phase. Ein Großteil des Heliums auf der Erde entsteht allerdings ganz anders, und zwar durch den radioaktiven Zerfall von Uran und anderen Elementen. Dabei entstehen Alpha-Teilchen, die Elektronen einfangen und so zu Heliumatomen werden. Wenn man Helium einatmet, klingt die Stimme etwa 2,5 Oktaven höher, da Helium weniger dicht als Luft ist und Schallwellen sich schneller bewegen, was die Frequenz der Stimme erhöht. Gewinnspiel Natürlich gibt es auch für die Hörerinnen und Hörer ein Geschenk. Aber nur, wenn zuerst ein paar Fragen beantwortet werden, die zeigen, ob ihr in den bisherigen 35 Folgen gut aufgepasst habt: Frage 1: Wie ist der Hex-Wert von Cosmic Latte? Frage 2: Welche Fernsehserie hat Evi schon früh für Asteroideneinschläge interessiert? Frage 3: An welchem Tag bekommt Elka "dank Jupiter" alles was sie möchte? Frage 4: An welchem Observatorium hat Jana Exoplaneten beobachtet? Schickt uns eure Antworten bis 31. Juli 2024 an kontakt@cosmiclatte.at und mit ein wenig Glück gewinnt ihr das Buch "Alien Earths" von Lisa Kaltenegger. Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. Der Podcast ist aber natürlich weiterhin gratis auf allen gängigen Plattformen erhältlich. Kontakt Falls ihr Fragen habt, dann schickt uns eine Mail an kontakt@cosmiclatte.at oder schaut auf cosmiclatte.at. Und sonst findet ihr uns hier: Instagram Cosmic Latte | Twitter Cosmic Latte Instagram Elka | Instagram Evi | Instagram Jana| Redbubble Evi Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? Kein Problem!Für deinen Zugang zu zielgerichteter Podcast-Werbung, klicke hier.Audiomarktplatz.de - Geschichten, die bleiben - überall und jederzeit!
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Jun 13, 2024 • 1h 7min

CL035 Venus, die böse Zwillingsschwester der Erde

Die Episode über Leben und Tod auf der Venus Einleitung In dieser Folge gibt es wieder Neues von der Sternwarte, denn Eva hat ihr Praktikum absolviert und eine Beobachtung am vlt gemacht. Mit dem vlt ist das Vienna Little Telescope gemeint, das 80cm Spiegelteleskop der Universität Wien. Was es alles zu tun gibt, bevor man mit der eigentlichen Beobachtung loslegt, erzählt sie Jana, die sich an ihre Beobachtungsnächte zurückerinnert. Venus - Schwesternplanet der Erde? Gleich und doch verschieden. Die Venus, wird auch als „Schwesternplanet“ der Erde bezeichnet. In dieser Podcastfolge werfen Jana und Eva einen genauen Blick auf die Fakten und die Geschichten rund um den zweite Planeten in unserem Sonnensystem und stellen bald fest, dass Venus und Erde, von Größe und Masse abgesehen, einander nicht sehr ähnlich sind. Die Venus wurde nach der Liebesgöttin Venus (Aphrodite bei den Griechen) benannt und war schon immer von mythologischer Bedeutung. Verschiedene Kulturen verehrten sie als Göttin der Liebe und des Krieges. Sie ist der zweite Planet von der Sonne und etwa 108 Millionen Kilometer von ihr entfernt. Mit einem Durchmesser von 12.100 km ähnelt die Venus der Erde in Größe, Masse und Gravitation. Der minimale Abstand zur Erde beträgt 38 Millionen Kilometer, und nach Sonne und Mond ist sie das hellste Objekt am Himmel, bekannt als Abend- und Morgenstern. Die Venus ist ständig von einer dichten Wolkenschicht umhüllt, die ihre Oberfläche nur mit Radar sichtbar macht. Mit durchschnittlichen Temperaturen von 464°C ist sie der heißeste Planet in unserem Sonnensystem, und der Oberflächendruck ist 90-mal höher als auf der Erde. Ihre Atmosphäre besteht zu 96% aus Kohlendioxid und enthält dichte Schwefelsäurewolken. Früher herrschte die Meinung, unterhalb der Wolken würde sich eine Art Dschungel-Paradies befinden. Die Venus war daher immer wieder Inspriration für Science-Fiction Autoren wie Jules Verne, Edgar Rice Burroughs und Isaac Asimov. Sie haben in ihren Werken bewohnte Welten und Wolkenstädte auf der Venus beschrieben. Die Venus hat keinen Mond. Zudem weist sie einige Besonderheiten auf: Mit einer Achsenneigung von 177,36° steht sie sozusagen auf dem Kopf und rotiert retrograd, also mit dem Uhrzeigersinn (von “oben” betrachtet). Auf der Venus geht also die Sonne im Westen auf und im Osten unter. Zudem gibt es keine Jahreszeiten aufgrund der geringen Neigung des Äquators gegen die Bahnebene. Am erstaunlichsten ist aber wahrscheinlich die Tatsache, dass ein Venusjahr kürzer ist als ein Venustag! Die Venus benötigt nur 225 Tage für eine Umrundung um die Sonne, aber 243 Tage für eine Drehung um ihre eigene Achse. Leben auf der Venus? Die Diskussion über die Möglichkeit von Mikroorganismen in den Venuswolken wurde immer wieder neu angefacht. Tatsächlich herrschen in 48 bis 80 km Höhe milde Temperaturen und gemäßigter Druck. Könnte es Mikroorganismen in den Wolken geben? Die Entdeckung des Biomarkers Phosphin durch das ALMA Radioteleskop im Jahr 2020 entpuppte sich leider als falsche Kalibrierung des Teleskops. Missionen zur Venus Pioniermissionen wie Mariner 2 im Jahr 1962 und die sowjetischen Venera-Lander lieferten erste Daten und Bilder von der Venusoberfläche. Moderne Erforschung erfolgte durch die ESA-Mission Venus Express von 2005 bis 2014 und den japanischen Orbiter Akatsuki, der seit 2010 im Einsatz ist. Zukünftige Missionen wie EnVision von der ESA, Venera-D von Russland sowie DAVINCI und VERITAS von der NASA werden die Venus weiter erforschen. Hier gibt es eine Übersicht über alle Bilder, die wir von der Venusoberfläche haben. Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. Der Podcast ist aber natürlich weiterhin gratis auf allen gängigen Plattformen erhältlich. Kontakt Falls ihr Fragen habt, dann schickt uns eine Mail an kontakt@cosmiclatte.at oder schaut auf cosmiclatte.at. Und sonst findet ihr uns hier: Instagram Cosmic Latte | Twitter Cosmic Latte Instagram Elka | Instagram Evi | Redbubble Evi Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? Kein Problem!Für deinen Zugang zu zielgerichteter Podcast-Werbung, klicke hier.Audiomarktplatz.de - Geschichten, die bleiben - überall und jederzeit!
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Jun 3, 2024 • 37sec

Ankündigung Hörerinnentreffen im Kino am 06.Juni 2024

Wir gehen ins Kino! Am 06.06. könnt ihr mit Eva und Peter ins Kino gehen und mit ihnen Furiosa ansehen! Wir gehen ins Kino! Wollt ihr euch mit uns den neuen Mad Max Film Furiosa ansehen und darüber danach ein wenig plaudern? Dann habt ihr am 06.06. die Gelegenheit dazu! Filmbeginn ist um 17 Uhr im Cineplexx SCS Westfield! Wir freuen uns auf euch! Eva und Peter Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? Kein Problem!Für deinen Zugang zu zielgerichteter Podcast-Werbung, klicke hier.Audiomarktplatz.de - Geschichten, die bleiben - überall und jederzeit!
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May 30, 2024 • 1h 12min

CL034 Aliens, fremde Welten und der Schreibtisch von Carl Sagan

Die Episode über die Suche nach Exoplaneten, außerirdischem Leben und Carl Sagans Schreibtisch - Special mit Astrophysikerin Lisa Kaltenegger Special Guest: Lisa Kaltenegger Wir haben diesmal einen ganz besonderen Gast: Die Astronomin Lisa Kaltenegger. Sie hat in Graz studiert und nicht nur ein Studium der Astronomie abgeschlossen, sondern auch eines der technischen Physik. Sie hat bei der ESA, der Harvard University und dem Max-Planck-Institut für Astronomy in Heidelberg gearbeitet. Mittlerweile ist sie Professorin an der Cornell Universität und arbeitet dort nicht nur am Carl Sagan Institute sondern sitzt dabei auch tatsächlich an genau dem Schreibtisch, an dem damals Carl Sagan selbst gearbeitet hat. Ihr Spezialgebiet ist die Suche nach extrasolaren Planeten, aber vor allem auch die Charakterisierung dieser Himmelskörper. Es geht um die Frage, ob da draußen irgendwo noch eine "zweite Erde" ist, also ein Planet, auf dem lebensfreundliche Bedingungen herrschen. Und ob es dort vielleicht sogar Leben geben kann. Lisa Kalteneggers internationaler Weg Bevor wir über die Wissenschaft reden, sprechen wir mit Lisa zuerst über ihren eigenen Werdegang. Wie ist es, sich als Frau in gleich zwei eher männerdominierten Studien durchzusetzen und wie ist es, wenn man - wie Lisa - schon früh ins Ausland geht, um dort zu arbeiten? Lisa erzählt von der Unterstützung, die so von ihren Kolleg:innen erhalten hat und auch von dem Mut, den es braucht, sich in der akademischen Welt zu behaupten. Asteroid Kaltenegger Lisa Kaltenegger hat jede Menge Preise gewonnen. Und im Jahr 2014 wurde sogar ein Asteroid nach ihr benannt: 7734 Kaltenegger - der zum Glück aber keine Anstalten macht, mit der Erde zu kollidieren. Auf der Suche nach erdähnlichen Planeten Lisa war Teil des Teams, das 2013 die Entdeckung der Planeten Kepler 62e und Kepler 62f bekannt gegeben hat. Das waren die ersten Planeten, die das Weltraumteleskop Kepler entdeckt hat und die potentiell erdähnlich sein könnten. Hier gibt es eine Pressekonferenz mit Lisa zur Entdeckung. Aktuell ist sie Teil des Teams der [TESS-Mission (Transiting Exoplanet Survey Satellite)[https://science.nasa.gov/mission/tess) und weiter auf der Suche nach neuen, unbekannten Welten. Die Erde als Exoplanet Lisa hat sich nicht nur mit den Planeten anderer Sterne beschäftigt und der Frage, ob es dort Leben geben kann und wie man es entdecken könnte. Sie war auch eine Pionierin auf dem Gebiet der Charakterisierung der Erde als "fremder Planet". Das klingt seltsam, ist aber sehr vernünftig. Die Erde war früher ganz anders als heute; sie hat sich entwickelt und mit ihr das Leben. Lisa hat untersucht, zu welchen Zeiten in der Geschichte der Erde andere Lebewesen die Chance gehabt hätten, das Leben auf unserem Planeten zu entdecken, zum Beispiel in den Arbeiten "Past, present and future stars that can see Earth as a transiting exoplanet" oder "Spectral Evolution of an Earth-Like Planet". Alien Earths Lisa hat sich auch mit der Vermittlung ihres Wissens beschäftigt und zwei Bücher geschrieben. Das erste ist 2015 erschienen und heißt "Sind wir allein im Universum? Meine Spurensuche im All". Ihr aktuelles Buch ist erst vor ein paar Wochen erschienen und hat den Titel: "Alien Earths: Auf der Suche nach neuen Planeten und außerirdischem Leben". Und über die "Alien Earths" reden wir auch im Podcast, denn Lisa hat sich als Science Fiction Fan auch mit den fiktiven Welten auseinandergesetzt. Zum Beispiel mit Tatooine aus Star Wars - oder den bewohnbaren Monden aus "Avatar" (zu diesem Thema hat sie auch wissenschaftlich geforscht: "Characterizing Habitable Exo-Moons"). Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. Der Podcast ist aber natürlich weiterhin gratis auf allen gängigen Plattformen erhältlich. Kontakt Falls ihr Fragen habt, dann schickt uns eine Mail an kontakt@cosmiclatte.at oder schaut auf cosmiclatte.at. Und sonst findet ihr uns hier: Instagram Cosmic Latte | Twitter Cosmic Latte Instagram Elka | Instagram Evi | Redbubble Evi Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? Kein Problem!Für deinen Zugang zu zielgerichteter Podcast-Werbung, klicke hier.Audiomarktplatz.de - Geschichten, die bleiben - überall und jederzeit!
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May 16, 2024 • 38min

CL033 Das Echo des Urknalls

Die Episode über die kosmische Hintergrundstrahlung - was vom Urknall übrig blieb Fragen über die Gammablitze und die Zerstörung der Erde Wir beginnen die Folge mit einem kurzen Rückblick auf Folge 28, in der Jana von den Gammablitzen erzählt hat. Einige von euch hatten da noch Fragen, zum Beispiel wie lange so ein Gammablitz dauert. Die Antwort: Kommt drauf an, ein paar Millisekunden bis ein paar Minuten. Und wie nahe muss so eine Explosion stattfinden, damit sie uns gefährlich wird? Wenn der Gammablitz weniger als 200 Lichtjahre weit weg ist, dann ist die Energie groß genug, um die Erde zu verdampfen. Ist er weiter weg (bis zu 6500 Lichtjahre) kann die Energie immer noch reichen, um die Ozonschicht zu zerstören, so dass die Erde der UV-Strahlung der Sonne ungeschützt ausgesetzt ist, was für die Lebewesen unangenehme Folgen hätte. Ein typischer Gammablitz würde global im Schnitt 38% der Ozonschicht zerstören, lokal bis zu 74%; die signifikante Reduzierung (min. 10%) würde etwa 7 Jahre andauern. Die Gammastrahlung kann auch zur Entstehung von Stickstoffdioxid führen, wodurch weniger Sonnenlicht die Erde erreicht, was zu einer globalen Abkühlung führt und saurem Regen. Mehr dazu könnt ihr in dieser Arbeit lesen. Tscherenkow-Strahlung Hans hat uns von seinen Erfahrungen mit Tscherenkow-Strahlung in AKWs erzäht, was zu einer Diskussion des seltsamen AKW Zwentendorf in Österreich geführt hat. Das wurde komplett fertig gebaut, aber nie in Betrieb genommen. Aber immerhin kann man jetzt dort aus nächster Nähe anschauen, wie so ein Ding aussieht. Das Echo des Urknalls - die kosmische Hintergrundstrahlung Die kosmische Hintergrundstrahlung (auch "cosmic microwave background - CMB) ist ein Relikt aus der Frühzeit des Universums und füllt das ganze Universum. Sie dient als Beleg für die Urknalltheorie und ist nicht zu verwechseln mit der kosmischen Strahlung. Etwa 380.000 Jahre nach dem Urknall kühlte das Universum soweit ab, dass sich neutrale Atome bilden konnten. Vor dieser "Rekombination" war das Universum ein undurchsichtiges Plasma aus Atomkernen, Elektronen und Photonen. Nach dem sich die Elektronen dann aber an die Atomkerne gebunden hatten ("Rekombination") konnten sich die Photonen frei bewegen und in alle Richtungen ausbreiten. Das ist die kosmische Hintergrundstrahlung, die sich von allen Punkten des Universums in alle Richtungen ausbreitet. Diese ursprüngliche hochenergetische Strahlung hat sich durch die Expansion des Universums mittlerweile "abgekühlt" und ist heute langwellige Mikrowellenstrahlung mit einer Temperatur von circa 3 Kelvin. 1964 entdeckten Arno Penzias und Robert Wilson zufällig dieses kosmische Rauschen mit einer Funkantenne. Für ihre Entdeckung erhielten sie 1978 den Nobelpreis. Die Theorie dazu wurde aber bereits in den 1940er Jahren von Wissenschaftlern wie George Gamow und Ralph Alpher entwickelt. Jeder Kubikzentimeter Weltraum enthält durchschnittlich 400 Photonen der Hintergrundstrahlung und wo immer man sich auch befindet, kann man sie beobachten. Mit Weltraumteleskopen konnten immer bessere Messungen angestellt werden: COBE (1989): Erste detaillierte Untersuchung des CMB, entdeckte Temperaturschwankungen und bestätigte das Urknallmodell. WMAP (2001-2010): Verbesserte die Präzision der CMB-Messungen, bestätigte die Zusammensetzung des Universums und die kosmologischen Parameter. Planck (2009-2013): Lieferte die genauesten Messungen der CMB, bestätigte das Standardmodell der Kosmologie und enthüllte neue Details über das frühe Universum. Boden- und ballongestützte Experimente wie BICEP2 und das South Pole Telescope untersuchen die CMB-Polarisation und suchen nach primordialen Gravitationswellen, um mehr über die kosmische Inflation zu erfahren. Der CMB ist wie ein "Babyfoto" des Universums. Er zeigt minimale Dichtefluktuationen, die zur Bildung von Sternen und Galaxien führten. Diese winzigen Variationen sind der Ursprung aller großen Strukturen, die wir heute sehen. Die kosmische Hintergrundstrahlung ist ein faszinierendes Fenster in die frühe Geschichte unseres Universums und bestätigt die Theorien zur Entstehung und Entwicklung des Kosmos. Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. Der Podcast ist aber natürlich weiterhin gratis auf allen gängigen Plattformen erhältlich. Kontakt Falls ihr Fragen habt, dann schickt uns eine Mail an kontakt@cosmiclatte.at oder schaut auf cosmiclatte.at. Und sonst findet ihr uns hier: Instagram Cosmic Latte | Twitter Cosmic Latte Instagram Elka | Instagram Evi | Redbubble Evi Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? Kein Problem!Für deinen Zugang zu zielgerichteter Podcast-Werbung, klicke hier.Audiomarktplatz.de - Geschichten, die bleiben - überall und jederzeit!

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