Cosmic Latte

Eva Pech, Jana Steuer, Elka Xharo
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Jan 23, 2025 • 45min

CL051 Die Energie der Sterne! Kernfusion in der Sonne und im Labor

Die Episode über die Atommaus, warum die Sonne leuchtet und die Frage, wie man Kernfusion auf der Erde hinbekommt Diese Folge nimmt am Fast Forward Science 2025 Wettbewerb teil! Unterstützt uns bei Steady, Patreon, oder Paypal! Warum leuchtet die Sonne? Das haben wir überraschend lange nicht gewusst. Mittlerweile wissen wir Bescheid: In ihrem Inneren findet Kernfusion statt. Und wenn wir das auch auf der Erde hinkriegen könnten, wäre das super. Das ist aber gar nicht so einfach. Wie die Kernfusion im Inneren der Sonne funktioniert und wo das Problem mit der künstlichen Kernfusion liegt, diskutieren Eva und Jana in dieser Folge. Ihr könnt uns gerne bei Steady, Patreon oder Paypal unterstützen! Die Atommaus Am 23. Januar 1972 hat die "Sendung mit der Maus" ihren Namen bekommen. Und am 23. Januar 2025 ist nicht nur diese Podcastfolge erschienen, sondern es feiert auch Armin Maiwald, der Schöpfer der Maus, seinen 85. Geburtstag. Jana ist ganz besonders begeistert von der Folge mit der "Atommaus", in der das Konzept der Kernspaltung erklärt wird. Kernfusion Über Kernspaltung haben Eva und Jana aber schon in Folge 46 gesprochen. Diesmal geht es um die Kernfusion. Die ist zwar so ähnlich und auch hier wird Energie durch kernphysikalische Prozesse erzeugt. Allerdings nicht durch die Spaltung großer Atomkerne, sondern durch die Fusion von kleinen Atomen. Heute wissen wir, dass das der Grund ist, aus dem Sterne leuchten. Bis wir das herausgefunden haben, hat es aber gedauert. Zuerst dachten wir, die Sonne wäre einfach nur ein großes Feuer; eine riesige Kohlenkugel. Dann und etwas wissenschaftlicher, haben Gustav Kirchhoff und Robert Bunsen im 19.Jahrhundert vermutet, dass die Sonne ihre Energie bekommt, weil sie unter ihrer eigenen Gravitationskraft immer kleiner wird. Aber damit hätte sie höchstens ein paar Dutzend Millionen Jahre lang leuchten können. Anfang des 20. Jahrhunderts hat Arthur Eddington anhand Einsteins Erkenntnissen postuliert, dass es kernphysikalische Prozesse sein könnten, die im Inneren der Sonne dafür sorgen, dass Energie entsteht. Damit hatte er Recht, aber um die Details zu klären, hat es noch ein bisschen länger gedauert. Erst durch die Entwicklung der Quantenmechanik, konnten wir am Ende entschlüsseln, wie es läuft: In der Sonne werden Wasserstoffatome zu Heliumatomen fusioniert und das funktioniert nur deswegen, weil in ihrem Inneren die Temperatur und der Druck ausreichend hoch sind. Künstliche Kernfusion Es wäre toll, wenn wir diese saubere und effiziente Energieform auch auf der Erde nutzen können. Und wir haben die Kernfusion auch schon in den 1930er Jahren im Labor geschafft. Aber wir brauchen nicht nur Fusion, wir brauchen Fusion bei der Energie wirtschaftlich nutzbar freigesetzt wird. Daran arbeiten wir immer noch. Der österreichische Physiker Roland Richter hat zwar nach dem zweiten Weltkrieg behauptet, er hätte die kontrollierte Kernfusion geschafft, und sein Geldgeber, der argentinische Präsident Juan Perón, hat ihm das zuerst auch geglaubt. Aber es war natürlich Quatsch, was sich auch der amerikanische Astronom Lyman Spitzer gedacht hat, als er davon im Skiurlaub erfahren hat. Der hat aber länger darüber nachgedacht und dabei herausgefunden, wie man theoretisch Wasserstoffplasma tatsächlich heiß und dicht genug für eine Fusion kriegen kann. Er hat den Stellarator erfunden, einer von drei Wegen der künstlichen Kernfusion, die wir derzeit erforschen (die anderen beiden sind der Tokamak und die Trägheitsfusion). Es wird noch länger dauern, bis wir das hinkriegen - wenn überhaupt. Aber zumindest unsere Sonne wird noch ein paar Milliarden Jahre lang weiter leuchten. Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. Der Podcast ist aber natürlich weiterhin gratis auf allen gängigen Plattformen erhältlich. Kontakt Falls ihr Fragen habt, dann schickt uns eine Mail an kontakt@cosmiclatte.at oder schaut auf cosmiclatte.at. Und sonst findet ihr uns hier: Instagram Cosmic Latte | Twitter Cosmic Latte Instagram Elka | Instagram Evi | Instagram Jana| Cosmic Latte ist eine Space Monkey Produktion. Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? Kein Problem!Für deinen Zugang zu zielgerichteter Podcast-Werbung, klicke hier.Audiomarktplatz.de - Geschichten, die bleiben - überall und jederzeit!
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Jan 9, 2025 • 1h 16min

CL050 Angriff aus dem All, Riesenspinnen und eine 20-Meter-Frau! Science-Fiction Filme der 1950er Jahre

Die Episode über Marsmenschen, fliegende Untertassen und Laborunfälle in den Science-Fiction Filme der 1950er Jahre! Unterstützt uns bei Steady, Patreon, oder Paypal! In unserem 5. Science-Fiction Special werfen wir einen Blick auf ein besonderes Jahrzehnt in der Filmgeschichte: die 1950er Jahren. Missglückte Laborversuche, entlaufene Riesenspinnen, Angriffe aus dem All, fliegende Untertassen und Marsianer zeigen die Vielfalt der Filme aus den goldenen Jahren, in denen der Grundstein der Science-Fiction von heute gelegt wurde. Einleitung Wir beginnen das Jahr mit unserem 5. Science-Fiction Special. Und weil es auch die 50. Episode von Cosmic Latte ist, werfen Eva und Peter einen Blick in die goldenen Jahre der Science-Fiction, in ein Jahrzehnt, in dem das Sci-Fi Genre im Film seine Grundsteine legte: die 50er Jahre! Die Welt und die Science-Fiction der 1950er Jahre Die 1950er Jahre zeigen sich uns rückblickend von zwei Seiten: zum Einen präsentiert sich die Welt der Nachkriegszeit mit Fred Astaire, Dean Martin, Jerry Lewis und Esther Williams als heile Welt, während gleichzeitig das Atomzeitalter und der kalte Krieg begonnen haben. Die Raumfahrtambitionen sind hoch, das Space Race nimmt seinen Lauf als die USA mit Sputnik unter Schock geraten. Wissenschaft ist nicht mehr nur Fortschritt und Problemlösung. Die Angst vor den Folgen der Atomenergie oder vor dem Unbekannten wie außerirdischem Leben, führte auch zur Entstehung der modernen Science Fiction als Spiegel eben dieser Ängste und Hoffnungen. Die Science-Fiction-Filme der 1950er Jahre zeigen nicht nur thematisch, sondern auch wissenschaftlich eine große Vielfalt: Von Atomkraft und Radioaktivität über Astronomie bis hin zu Biologie und Genetik spielt die Wissenschaft eine große Rolle - nicht immer bietet sie einen Ausweg aus der Misere, oft verursacht sie durch Unfälle und Missgeschicke erst die Probleme! In unserem persönlichen und ganz subjektiven Ranking diskutieren wir, welche dieser Klassiker mit zeitlosen Themen glänzen und warum sie auch heute noch gesellschaftlich relevant sind. Wir beleuchten, welche Rolle die Wissenschaft in den Filmen spielt und wie wissenschaftliche Erkenntnisse damals dargestellt wurden - und was wir heute darüber wissen. So wird zum Beispiel im Intro von Kampf der Welten (1953), Jupiter als feuriger Planet mit Vulkanen dargestellt. Dass Jupiter ein Gasplanet ist, wurde zwar aufgrund von Spektrakanalysen damals schon vermutet, bestätigt wurde dies aber erst in den 1970er Jahren. Frauenrollen in der frühen Science Fiction Natürlich können wir die Filme der 1950er Jahre nicht betrachten, ohne auf die Frauenrollen einzugehen. Viele weibliche Charaktere haben zwar Berufe wie Lehrerin (z. B. in Gefahr aus dem Weltall) oder sind Assistentinnen. Wissenschaftliche Berufe sind seltener, kommen aber in "Tarantula" und "Das Ding aus einer anderen Welt" vor. Die Frauen spielen oft unterstützende oder moralische Rollen und dienen als Motivationsfaktoren für die männlichen Protagonisten, in Aktion zu treten und sie bzw. die Welt zu retten. Frauen als aktiv handelnde und kompetente Charaktere bleiben eher die Ausnahme. Der Bechdel-Wallace-Test ist ein einfaches Maß zur Bewertung der Geschlechterdarstellung in Filmen. Ein Film besteht den Test, wenn er mindestens zwei weibliche Figuren hat, die miteinander über etwas anderes als Männer sprechen – oft ein Hinweis auf die Präsenz von weiblichen Charakteren mit eigenständigen Handlungssträngen. Forbidden Planet und When Worlds Collide "Gefahr aus dem Weltall" (Forbidden Planet, 1956) mit einem jungen Leslie Nielsen in der Hauptrolle, fällt zwar durch den Test (es gibt nur eine weibliche Klischee-Rolle), bietet aber visuell alles was das Sci-Fi Herz begehrt, von klassischen fliegenden Untertassen bis hin zu Robby, dem Roboter, der zur Ikone wurde. Der Film "Der jüngste Tag" (When Worlds Collide, 1951) bietet hier sowohl eine interessante weibliche Hauptrolle (und die damals üblichen weiblichen Computer) als auch viel Astronomie. Im Film droht eine Kollision mit einem wandernden Stern und zeigt damit zum ersten Mal eine globale Zerstörung durch kosmische Ereignisse. Der wandernde Stern wird von einem Planeten umkreist. Dieses Konzept ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass Exoplaneten erst Mitte der 1990er Jahre entdeckt wurden. Und auch wenn wir heute wissen, dass so genannte Rogue Planets / Rogue Stars im All umherirren, ist es doch bemerkenswert, dass die Drehbuchautoren dieses Szenario für die Auslöschung der Erde gewählt haben. Auch einige Folgen der damals sehr bekannten Serie "The Twilight Zone" (sozusagen das "Black Mirror" der damaligen Zeit) zeigen die Weitsicht bzw. das gute Gespür mancher Drehbuchautoren der damaligen Zeit. Viele dieser Filme inspirierten Regisseure, Autorinnen und Filmemacher, die sie in ihrer Jugend sahen, ihren Weg im Filmgeschäft zu gehen. Die zahlreichen Remakes von Filmen aus dieser Zeit zeugen von ihrer Bedeutung und können als Hommage an eine Zeit gesehen werden, in der (wissenschaftlich) alles möglich schien. In der Folge erwähnte Filme: "Le Voyage dans la Lune" (auf deutsch: "Die Reise zum Mond") "Invaders from Mars" (auf deutsch: "Invasion vom Mars") "ParaNorman" (auf deutsch: "ParaNorman") "Forbidden Planet" (auf deutsch: "Alarm im Weltall") "Star Trek: The Motion Picture" (auf deutsch: "Star Trek: Der Film") "The Thing from Another World" (auf deutsch: "Das Ding aus einer anderen Welt") "The Thing" (auf deutsch: "Das Ding aus einer anderen Welt") "The War of the Worlds" (auf deutsch: "Kampf der Welten") "Tarantula" (auf deutsch: "Tarantula") "Invasion of the Body Snatchers" (auf deutsch: "Die Dämonischen") "Attack of the 50 Foot Woman" (auf deutsch: "Angriff der 20-Meter-Frau") "When Worlds Collide" (auf deutsch: "Wenn Welten zusammenstoßen") "Liu lang di qiu" (auf deutsch: "The Wandering Earth") "It Came from Outer Space" (auf deutsch: "Gefahr aus dem Weltall") "20,000 Leagues Under the Sea" (auf deutsch: "20.000 Meilen unter dem Meer") "People Are Alike All Over" (auf deutsch: "People Are Alike All Over") "The Fly" (auf deutsch: "Die Fliege") "The Fly" (auf deutsch: "Die Fliege") "The Day the Earth Stood Still" (auf deutsch: "Der Tag, an dem die Erde stillstand") Links und weiterführende Informationen: -Eine Folge des feministischen Filmppodcast "Ned Wuascht" mit ausführlichen Infos zu Bechdel-Test & Co Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. 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Dec 26, 2024 • 1h 8min

CL049 Weihnachten mit leuchtenden Waschbären und Wissenschaft

Die Episode über Wolfgang Pauli, Werner Heisenberg, leuchtende Waschbären auf Motorrädern und warum Nobelpreisträger auch nur Menschen sind Begrüßung In unserem Feiertagsspecial lassen wir das Jahr 2024 gemeinsam ausklingen. Eva, Elka und Jana sprechen über einige der faszinierendsten Wissenschaftler:innen, die wir für ihre vielleicht übermenschlich erscheinenden Leistungen und Entdeckungen kennen. Aber dahinter stecken auch nur Menschen mit Stärken und Schwächen. Wir erzählen von Wolfgang Pauli, der angeblich technische Geräte zum Versagen brachte, von Werner Heisenberg, der fast durch die Doktorprüfung fiel, und von leuchtenden Waschbären. Außerdem haben wir Buchempfehlungen für die Feiertage mitgebracht und Elka wirft für uns einen Blick in die Zukunft. Wissenschaftliche Genies sind auch nur Menschen Wolfgang Pauli und der Pauli-Effekt Der theoretische Physiker und Nobelpreisträger Wolfgang Pauli, ist v.a. für das Pauli-Prinzip bekannt. Auch als Ausschließungs-Prinzip bekannt, erklärt es die Elektronenverteilung in Atomen und die Stabilität der Materie, und wird allen die ein Semester Physik an der Uni hatten, schon untergekommen sein. Der Pauli-Effekt ist den meisten hingegen eher weniger geläufig, macht den Physiker Wolfgang Pauli aber wieder sehr menschlich und sympathisch. Einige werden diesen Effekt vielleicht sogar aus dem eigenen Leben kennen: Technische Geräte fallen aus unerklärlichen Gründen aus, wenn Wolfgang Pauli sich in ihrer Nähe befand. Sein Ruf eilte ihm dabei so weit voraus, dass ihm der Physiker Otto Stern den Zugang zu seinem Labor verbot. Werner Heisenberg und seine Doktorprüfung Auch bei anderen Wissenschaftsgrößen wie Werner Heisenberg, der als einer der Begründer der Quantenmeachanik gilt und ebenfalls Nobelpreisträger ist, finden sich menschliche Seiten. Jana erzählt von seiner überraschend holprigen Doktorprüfung, bei der er fast durchgefallen wäre – ausgerechnet im Bereich der Experimentalphysik. Trotz seiner herausragenden theoretischen Begabung zeigte sich, dass Heisenberg kaum Interesse und Geschick für praktische Versuche hatte. Besonders kurios: Als er die Funktionsweise eines Fabry-Perot-Interferometers erklären sollte, scheiterte er ebenso wie bei der Frage, wie eine Batterie funktioniert. Dieses Scheitern zeigt, dass selbst die größten Genies in einigen Bereichen ihre Schwächen haben – auch Wissenschaftler:innen sind eben nur Menschen. Kary Mullis und der leuchtende Waschbär Dass Nobelpreisträger hingegen außerhalb ihres Fachgebiets manchmal fragwürdige Thesen aufstellen können verdeutlicht Elka mit ihrer Geschichte über Kary Mullis, dem Erfinder der PCR, der neben seinen wissenschaftlichen Leistungen auch für UFO-Geschichten und andere skurrile Aussagen bekannt ist, inklusive leuchtenden Waschbären. Noch mehr über Nobelpreisträger auf Holzwegen könnt ihr euch hier ansehen: Skeptics in the Pub Video Buchempfehlungen für die Feiertage Für die Feiertage haben wir noch unsere persönlichen Buchempfehlungen mitgebracht. Eva stellt das Buch „Waschbären, die im Dunkeln leuchten“ von Dan Schreiber vor, das mit kuriosen Geschichten aus Wissenschaft und Forschung unterhält. Elka empfiehlt „Beklaute Frauen“ von Leonie Schöller, das über die oft übersehenen Beiträge von Frauen in Wissenschaft und Kunst aufklärt. Jana schlägt Carl Sagans „The Demon-Haunted World“ (deutscher Titel: Der Drache in meiner Garage) vor, ein Werk, das Hoffnung und Orientierung in schwierigen Zeiten bietet. Carl Sagan und das kosmische Jahr Zum Schluß werfen wir noch einen Blick auf Carl Sagan und seine beeindruckende Fähigkeit, die Weite und Komplexität des Universums verständlich zu machen. Besonders faszinierend ist sein Konzept des „kosmischen Jahres“, bei dem die gesamte Geschichte des Universums in einem einzigen Jahr dargestellt wird. Dieses Modell hilft dabei, die zeitlichen Dimensionen der kosmischen Entwicklung zu veranschaulichen – von der Entstehung der Milchstraße im Januar bis zur Menschheit, die erst in den letzten Sekunden des 31. Dezembers auftaucht. Sagan erinnert uns daran, wie klein, aber dennoch bedeutsam unsere Existenz im großen Gefüge des Kosmos ist. Weiterführende Links und Empfehlungen: Bibliothek Arbeiterkammer: https://www.arbeiterkammer.at/service/digitalebibliothek/AK_Bibliothek_digital.html Carl Sagan über Klimakrise: https://www.youtube.com/watch?v=6KcoPODwvW4 Kurzgesagt Human Era: https://www.youtube.com/watch?v=czgOWmtGVGs Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. Der Podcast ist aber natürlich weiterhin gratis auf allen gängigen Plattformen erhältlich. 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Dec 12, 2024 • 57min

CL048 Galaktische Kollisionen und das Schicksal der Milchstraße

Die Episode über Zusammenstöße zwischen Galaxien, die Kollision mit Andromeda und die Vergangenheit der Milchstraße Unterstützt uns bei Steady, Patreon, oder Paypal! Wenn die größten Objekte im Weltall kollidieren, dann passiert jede Menge. Eva und Jana reden dieses Mal über galaktische Kollisionen - denn wenn Galaxien zusammenstoßen, dann hat das Einfluss auf so gut wie alles, inklusive uns selbst. Was passiert, wenn zwei gewaltige Sternensysteme miteinander verschmelzen und was bedeutet das für das Schicksal unserer eigenen Milchstraße? Laserman und Weltraumfrauen Eva erzählt zu Beginn von ihrem Besuch bei der Aufzeichnung der Science Busters TV Folgen in Graz, wo sie auch die österreichische Reserveastronautin Carmen Possnig kennengelernt hat. Und erzählt von ihrer Recherche für ein Interview zum Thema "Leben auf der Raumstation". Die beiden Science Busters Folgen kann man hier und hier nachsehen. Galaktische Kollisionen Bevor man galaktische Kollisionen erforschen kann, hat man erst einmal herausfinden müssen, was Galaxien eigentlich sind. Das haben wir erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts getan. Henrietta Swan Leavitt hat entdeckt, wie man die Entfernung zu den "Nebeln" bestimmen kann und das hat Edwin Hubble genutzt, um zu zeigen, dass der Andromedanebel eine große Galaxie, außerhalb der Milchstraße ist, die selbst wieder nur eine von unzähligen dieser Sternensystemen im Kosmos ist. Hubble hat die Galaxien auch anhand ihrer Form klassifiziert. Es gibt elliptische Galaxien, (Balken)Spiralgalaxien und irreguläre Galaxien. Die Milchstraße ist eine Balkenspirale, aber Spiralgalaxien sind quasi nur der Anfang. Überall im Universum kollidieren Galaxien miteinander, was jede Menge Auswirkungen hat. Zuerst einmal auf die Form, wie man an prominenten Beispielen wie NGC 4676 (Die Mäuse) oder den Antennen-Galaxien sehen kann. Schon lange, bevor die Galaxien wirklich verschmelzen, beeinflussen sie sich mit ihrer Gravitationskraft. Die Interaktion wirbelt auch das ganze Gas in den Galaxien durch, was zu einer verstärkten Sternentstehung führt. Immer wieder durchdringen sich die Galaxien, bis sie schließlich miteinander verschmelzen und eine große elliptische Galaxie bilden. Es kommt aber auch vor, dass eine große Galaxie eine kleinere quasi "verschluckt". Die Spuren, die davon übrig bleiben, sind "Sternströme", also Strukturen aus Sternen, deren Dynamik sich von den normalen Sternen der großen Galaxie unterscheidet, wie zum Beispiel der Helmi-Strom, ein Rest der Verschmelzung unserer Milchstraße mit einer anderen Galaxie. Sie hat im Laufe der Zeit immer wieder kleinere Galaxien verschluckt und ist erst dadurch so groß geworden, wie sie es heute ist. Alle Galaxien wachsen - vermutlich - auf diese Weise. Die für uns vielleicht relevanteste Kollision dieser Art war die mit der Sagittarius-Zwerggalaxie, denn sie könnte vielleicht dafür gesorgt haben, dass die Sonne (und jede Menge andere Sterne) entstanden sind. Irgendwann kommt dann aber ein "major merger", also die Verschmelzung zweier annähernd gleich großen Galaxien. Unserer Milchstraße steht das in ein paar Milliarden Jahren bevor, wenn wir auf die Andromedagalaxie treffen. Dann wird zuerst unser Himmel sehr viel dramatischer werden. Und am Ende werden beide eine elliptische Galaxie gebildet haben, die man heute schon "Milkomeda" nennt. Wie das aussehen könnte, kann man sich hier ansehen. Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. Der Podcast ist aber natürlich weiterhin gratis auf allen gängigen Plattformen erhältlich. Kontakt Falls ihr Fragen habt, dann schickt uns eine Mail an kontakt@cosmiclatte.at oder schaut auf cosmiclatte.at. Und sonst findet ihr uns hier: Instagram Cosmic Latte | Twitter Cosmic Latte Instagram Elka | Instagram Evi | Instagram Jana| Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? Kein Problem!Für deinen Zugang zu zielgerichteter Podcast-Werbung, klicke hier.Audiomarktplatz.de - Geschichten, die bleiben - überall und jederzeit!
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Nov 28, 2024 • 51min

CL047 Das perfekte Universum: Kann das alles Zufall sein?

Die Episode über die Feinabstimmung des Universums, die überraschende Lebensfreundlichkeit des Universums und die Suche nach dem Grund für unsere Existenz CL047 Das perfekte Universum: Kann das alles Zufall sein? Es ist so wie es ist, weil wenn es anders wäre, dann wäre es anders. Das klingt trivial, ist es aber nicht, wenn es um das Universum geht. Warum ist das Universum genau so, wie es ist? Warum haben die Naturkonstanten genau die Werte, die sie haben und warum sind das noch dazu Werte, die dafür sorgen, dass menschliches Leben existieren kann. Denn wenn die Konstanten nur leicht andere Werte hätten, könnte es keine Sterne, keine Planeten und damit auch kein Leben geben. Dieses Phänomen nennt sich die "Feinabstimmung des Universums" und in der neuen Folge von "Cosmic Latte" gehen wir auf die Suche nach der Ursache. Der feministische Adventskalender Elka hat gemeinsam mit einigen Followern von @thesciencyfeminist einen "feministischen Adventskalender" gebastelt, den ihr bestellen hättet können, aber mittlerweile nicht mehr bestellen könnt. Aber dafür vielleicht gewinnen, wenn ihr euch per Mail bei uns meldet. Feedback zu ADHS Die Folge über ADHS hat euch zu jeder Menge Feedback angeregt, was uns enorm gefreut hat. Es gab eine Erwähnung im Podcast "Captain, it's Wednesday" und sehr viele Kommentare und Mails, die wir natürlich auch besprechen. Uns ist aber vor allem wichtig zu wiederholen, dass ADHS eine eine komplexe neurologische Störung mit psychischen und sozialen Auswirkungen ist. Es lässt sich im Gehirn messen, auch wenn die Diagnose meist über Verhaltenskriterien erfolgt. Die Feinabstimmung des Universums Elka hat sich vom Buch "Kann das alles Zufall sein? Geheimnisvolles Universum" von Heinz Oberhummer inspirieren lassen und sich das Thema der Feinabstimmung des Universums angesehen. Dieser Begriff beschreibt, wie scheinbar präzise die fundamentalen Naturkonstanten und physikalischen Bedingungen aufeinander abgestimmt sein müssen, damit Leben, wie wir es kennen, entstehen kann. Dazu gehören zum Beispiel die Gravitationskonstante. Die Kraft der Gravitation hält Sternen und Planeten zusammen. Wäre sie nur minimal anders, könnten entweder keine Himmelskörper entstehen oder alles würde zu schwarzen Löchern kollabieren. Auch die starke Wechselwirkung muss den richtigen Wert haben. Sie wirkt im Atomkern und sorgt dafür, dass Protonen und Neutronen zusammenhalten. Schon kleinste Abweichungen könnten stabile Atomkerne unmöglich machen. Auch die Elektronenmasse und ihr Verhältnis zur Protonenmasse ist entscheidend für die Stabilität von Molekülen und damit für komplexe chemische Prozesse wie die DNA-Struktur. Oder die Geschwindigkeit mit der das Universum expandiert. Läuft das zu schnell, und es können sich keine Galaxien bilden; geht es zu langsam, würde alles wieder in sich zusammenfallen. Besonders interessant ist der sogenannte Triple-Alpha-Prozess in Roten Riesen. Dabei entsteht Kohlenstoff, ein zentrales Element für Leben, unter extrem unwahrscheinlichen Bedingungen. Dieser Prozess funktioniert nur, weil die Naturkonstanten perfekt abgestimmt sind. Der Physiker Heinz Oberhummer hat das als „das Nadelöhr für das Leben“ bezeichnet, wissenschaftlich auf diesem Gebiet geforscht ("Stellar Production Rates of Carbon and Its Abundance in the Universe") und wurde dafür sogar für den Nobelpreis nominiert (vermutlich). Unser Universum ist offensichtlich genau so, wie ein Universum sein muss, damit wir Menschen darin existieren können. Aber was ist der Grund dafür? Es gibt mehrere mögliche Erklärungen für die Feinabstimmung: Multiversum-Theorie: Unser Universum ist vielleicht nur eines von vielen. Und nur in wenigen Universen sind die Bedingungen für Leben gegeben. Dann leben wir logischerweise in genau so einem und nicht in den anderen. Das Anthropisches Prinzip: Das Universum so beschaffen, das Leben existieren kann, weil wenn es das nicht wäre, gäbe es auch kein Leben wie uns, das sich darüber Gedanken machen könnte. Kohlenstoffchauvinismus: Die Annahme, dass Leben immer auf Kohlenstoff basieren muss, könnte zu kurz greifen. Vielleicht sind alternative Lebensformen möglich, die auf anderen Elementen wie Silizium beruhen. Dann wäre das Universum vielleicht gar nicht sehr auf uns feinabgestimmt. Unvollständiges Wissen: Es könnte physikalische Gesetze geben, die die Feinabstimmung als natürliche Folge erklären. Dann könnte das Universum gar nicht anders sein, als es ist. Um das zu bestätigen, müssten wir aber erst eine "Theorie von Allem" finden und davon sind wir noch weit entfernt. Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. 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Nov 14, 2024 • 55min

CL046 Lise Meitner und die Spaltung des Atoms

Die Episode über die Entdeckung der Kernspaltung und warum Lise Meitner eine unsichtbare Heldin der Wissenschaft ist Unterstützt uns gerne über Steady, Patreon oder Paypal! In dieser Folge werfen Eva und Jana einen Blick auf das beeindruckende Leben der Physikerin Lise Meitner und ihren Beitrag zur Entdeckung der Kernspaltung. Wir besprechen, was Kernspaltung ist und erörtern die bedeutenden Auswirkungen von Meitners Arbeit auf Physik und Astronomie. Einleitung In dieser Episode von Cosmic Latte spricht Eva mit Jana über ihre beeindruckende Reise nach Japan. Die Beiden diskutieren die Vielfalt der japanischen Kultur, von den hochmodernisierten Großstädten bis hin zu den traditionellen Tempeln. Zudem berichtet Jana von JAXAs aktuellem Projekt Lignosat. Der Satellit aus Holz ist am 5. November zur ISS gestartet und wird in den kommenden Monaten von dort eingesetzt. Der kreative Ansatz, einen Satelliten aus Holz zu bauen, soll nicht nur die Umwelt schonen, sondern ist auch ein Meisterwerk traditioneller japanischer Handwerkskunst. Darüber hinaus wird der erfolgreiche Verlauf der Hayabusa-Mission besprochen, die als erste eine Probe von einem Asteroiden zur Erde brachte. Lise Meitner und die Kernspaltung Im Hauptthema der Episode widmet sich Eva der österreichischen Physikerin Lise Meitner und ihrer Rolle bei der Entdeckung der Kernspaltung. Geboren am 7. November 1878 in Wien, kämpfte Meitner gegen die Hindernisse ihrer Zeit, um als Frau Physik zu studieren und eine wissenschaftliche Karriere zu verfolgen. Aufgrund der damaligen Restriktionen konnte sie erst 1901 ihr Physikstudium beginnen und promovierte als zweite Frau in Physik in Wien. Nach ihrem Abschluss und ihrer Promotion in Wien zog sie 1907 nach Berlin, wo sie mit dem Chemiker Otto Hahn eine produktive Zusammenarbeit begann. Zusammen forschten sie über die Struktur schwerer Atomkerne und ihre Reaktionen unter Neutronenbeschuss, ein Thema, das in der physikalischen Gemeinschaft viel Aufmerksamkeit erhielt. In den frühen 1930er-Jahren begannen Meitner und Hahn mit Experimenten zur Bestrahlung von Uran, bei denen sie unerwartet auf Zerfallsprodukte wie Barium stießen. Dies widersprach dem damaligen Modell der Atomstruktur. Nach ihrer Flucht nach Schweden 1938 – aufgrund der politischen Lage in Nazi-Deutschland – setzte Meitner die Forschung aus der Distanz fort und interpretierte die Beobachtungen Hahns. Die bahnbrechende Erkenntnis kam schließlich beim Spaziergang mit ihrem Neffen Frisch, der ebenfalls Physiker war: Der Uran-Kern könnte durch die Aufnahme eines Neutrons in zwei nahezu gleich große Teile zerfallen, was enorme Mengen Energie freisetzt. Meitners Berechnungen zeigten, dass dieser Zerfall etwa 200 Millionen Elektronenvolt (MeV) pro Kernspaltung freisetzt – ein Resultat, das später zur Grundlage der Nutzung der Kernkraft wurde. Doch trotz ihrer wesentlichen Beiträge wurde Meitner bei der Verleihung des Nobelpreises 1944 übergangen, der allein an Otto Hahn ging. Sie selbst war 49-mal für den Nobelpreis nominiert, erhielt ihn aber nie, was angesichts ihrer Leistung nicht nachvollziehbar ist. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich Meitner in Großbritannien für die friedliche Nutzung der Kernenergie ein und erhielt posthum große Anerkennung, wie die Benennung des Elements Meitnerium. Ihre Forschung beeinflusste nicht nur die Physik, sondern auch die Astronomie: Lise Meitners Entdeckung der Kernspaltung hat indirekt großen Einfluss auf unser Verständnis des Universums. Ihre Forschung an der Struktur des Atomkerns und die Erkenntnis, dass schwere Kerne in leichtere zerfallen und dabei enorme Mengen an Energie freisetzen, legten die Grundlage für das Verständnis der Prozesse die in Sternen ablaufen. Die Mechanismen, die Meitner und ihre Kollegen entdeckten, sind entscheidend für die Nukleosynthese – also die Bildung von Elementen in Sternen und Supernovae. In diesen extremen astrophysikalischen Umgebungen werden durch Fusion und Spaltung die schweren Elemente gebildet, die heute in unserem Universum existieren. Meitners Arbeiten trugen so entscheidend zur nuklearen Astrophysik bei, einem Bereich, der für die Entstehung und Entwicklung von Sternen und Galaxien zentral ist. Filmempfehlung: Einstein Junior, Australien 1988, aktuell auf Amazon erhältlich Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. Der Podcast ist aber natürlich weiterhin gratis auf allen gängigen Plattformen erhältlich. Kontakt Falls ihr Fragen habt, dann schickt uns eine Mail an kontakt@cosmiclatte.at oder schaut auf cosmiclatte.at. Und sonst findet ihr uns hier: Instagram Cosmic Latte | Twitter Cosmic Latte Instagram Elka | Instagram Evi | Instagram Jana| Cosmic Latte ist eine Space Monkey Produktion. Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? Kein Problem!Für deinen Zugang zu zielgerichteter Podcast-Werbung, klicke hier.Audiomarktplatz.de - Geschichten, die bleiben - überall und jederzeit!
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Oct 31, 2024 • 1h 18min

CL045 Dimensionsportale und parallele Welten! Wurmlöcher in der Science Fiction

Die Episode über Tunnel durch Raum und Zeit, Parallelwelten und andere Dimensionen: Was steckt hinter Wurmlöchern? Unterstützt uns bei Steady, Patreon, oder Paypal! Pünktlich zu Halloween macht sich Cosmic Latte auf den Weg in andere Dimensionen, durch Tunnel in Raum und Zeit und in andere Welten. Dabei landen wir (fast) in der Hölle und diskutieren unterwegs darüber, wie wissenschaftlich die Darstellungen von Wurmlöchern und Dimensionsportale in der Science Fiction sind. Und wie immer wenn es um Science Fiction geht, ist der Drehbuchautor Peter Koller zu Gast. Wurmlöcher in der Science Fiction und die Wissenschaft dahinter In den bisherigen Science-Fiction-Specials hat Eva mit Regisseur und Drehbuchautor Peter Koller bereits den Bau von Zeitmaschinen, den (möglichen) Erstkontakt mit Außerirdischen und auch den Weltuntergang in Film und Wissenschaft beleuchtet. In unserem vierten Special tauchen wir in die Welt der Wurmlöcher ein, die als Tunnel durch die Raumzeit interstellare Reisen (zumindest im Film) ermöglichen - faszinierende Strukturen, die Science-Fiction-Filme und -Serien als Abkürzungen durch Raum und Zeit nutzen. Aber nicht nur Science-Fiction-Autoren, sondern auch die Wissenschaft lässt sich von diesem Konzept inspirieren. Was sind Wurmlöcher? Der erste Ansatz für ein Wurmloch findet sich in einer Arbeit des österreichischen Physikers Ludwig Flamm von der Universität Wien aus dem Jahr 1916. Albert Einstein und Nathan Rosen beschrieben das Konzept 1935 genauer, weshalb Wurmlöcher in der Fachliteratur auch "Einstein-Rosen-Brücken" genannt werden. Wurmlöcher sind in der Science-Fiction sehr beliebt. Man kann sie sich wie eine Abkürzung vorstellen, wie einen Tunnel durch einen Berg, oder wie ein Loch, das ein Wurm in der Mitte eines Apfels gefressen hat - daher übrigens der Name, der 1957 von John Wheeler geprägt wurde (der auch den Namen "Schwarzes Loch" erfand). Wenn wir durch ein Wurmloch reisen, könnten wir also (theoretisch) schneller als das Licht reisen, ohne ein Naturgesetz zu brechen. Denn interstellares Reisen ist, zumindest für uns Menschen, mit zwei großen Problemen verbunden: Erstens sind die kosmischen Entfernungen in menschlichen Zeitmaßstäben nicht zu bewältigen. Die Sonne ist 150 Millionen Kilometer von der Erde entfernt (das entspricht 8 Lichtminuten oder einer "Astronomischen Einheit"), unser Nachbarstern Proxima Centauri ist bereits 4,2 Lichtjahre oder 39.900 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt, zum Zentrum der Milchstraße sind es schon 26.000 Lichtjahre und zu den Magellanschen Wolken 160.000 bzw. 210.000 Lichtjahre - und das ist nur unsere „galaktische Nachbarschaft“. Um diese Entfernungen zu unseren Lebzeiten zu überwinden, müssten wir schneller als das Licht reisen - und genau hier liegt das Problem. Denn nach den Gesetzen der Physik kann nichts schneller sein als das Licht. Bei 299792,458 km/s ist die Grenze erreicht, Überlichtgeschwindigkeit ist nicht möglich. Wurmlöcher wären eine praktische Lösung für diese Probleme, sind aber bisher rein theoretische, mathematische Gebilde. Sie existieren bisher nur als mathematische Lösungen der Relativitätstheorie und wurden noch nicht experimentell nachgewiesen. Eine einfache Lösung der Einsteinschen Gleichungen ist die Schwarzschild-Lösung, die das Gravitationsfeld einer kugelförmigen, ungeladenen und nicht rotierenden Masse beschreibt. Für Objekte, die zu einem Schwarzen Loch kollabieren, reicht die Schwarzschild-Lösung jedoch nicht aus - es treten sogenannte Singularitäten auf. Die Wurmlöcher der Allgemeinen Relativitätstheorie sind jedoch sehr instabil. Ohne Quantenverschränkung würden sie sofort kollabieren sobald sich ihnen ein Teilchen nähert, noch bevor es sie durchqueren könnte. Diese Instabilität ist eine der größten Schwierigkeiten, ein Wurmloch offen für eine Durchquerung zu halten. Für große, passierbare Wurmlöcher, wie sie in Science-Fiction-Filmen verwendet werden, bräuchte man eine bizarre Materie mit negativer Energiedichte (sie müsste antigravitativ wirken), die es nicht gibt bzw. kennen wir keine Materie, die diese Eigenschaften besitzt. Der Astrophysiker Kip Thorne berechnete, dass für ein Wurmloch von einem Meter Durchmesser exotische Materie von der Masse des Jupiter erforderlich wäre. 1988 stellten Kip Thorne und Michael Morris in ihrem Aufsatz Wormholes in spacetime and their use for interstellar travel neun Regeln für ein passierbares Wurmloch auf: Statische Stabilität: Wurmlöcher müssen stabil und unveränderlich sein, damit sie sicher durchquert werden können. Einhaltung der Relativitätstheorie: Wurmlöcher müssen den physikalischen Gesetzen der Allgemeinen Relativitätstheorie gehorchen. Asymptotische Flachheit: Der Hals des Wurmlochs sollte flache Regionen der Raumzeit miteinander verbinden. Kein Ereignishorizont: Ein passierbares Wurmloch darf keinen Horizont haben, damit man nicht darin gefangen bleibt. Geringe Gravitationskräfte: Die Gravitation innerhalb des Wurmlochs muss gering sein, um eine „Spaghettifizierung“ zu vermeiden. Kurze Durchquerungszeit: Die Reisezeit durch das Wurmloch sollte minimal sein, im Idealfall kürzer als der konventionelle Weg. Erreichbare Materie: Das Wurmloch muss aus Materie bestehen, die im Universum existiert - exotische Materie mit negativer Energiedichte ist notwendig, aber bisher nicht nachweisbar. Stabilität: Das Wurmloch muss stabil genug sein, um eine sichere Passage zu gewährleisten. Praktische Konstruktion: Der Bau eines Wurmlochs sollte im Rahmen der Zeit und der Ressourcen des Universums machbar sein. Quantenverschränkte Wurmlöcher könnten das Problem der exotischen Materie lösen: Hier wird postuliert, dass Wurmlöcher (Einstein-Rosen-Brücken, ER) und quantenverschränkte Teilchenpaare (Einstein-Podolsky-Rosen-Paar, EPR) miteinander verbunden sind. Die ER-EPR-Vermutung von Juan Maldacena und Leonard Susskind benötigt keine exotische Materie mehr und würde auch das Informationsparadoxon der Schwarzen Löcher lösen. Wurmlöcher könnten demnach als kausale Verbindungen fungieren, durch die Informationen mittels Quantenverschränkung übertragen werden. Trotz dieser theoretischen Grundlagen bleibt die Existenz stabiler, durchquerbarer Wurmlöcher spekulativ. Forscher wie Daniel R. Terno zeigen in aktuellen Studien, dass sphärisch-symmetrische Wurmlöcher die Quanten-Energie-Ungleichungen verletzen und daher in der semiklassischen Gravitation instabil sind. Im Gegensatz zu den meisten Filmen sehen Wurmlöcher auch nicht wie ein Abfluss oder ein Loch aus, sondern sind kugelförmig und eher mit einer Seifenblase zu vergleichen. Der Film "Interstellar" zeigt das Wurmloch wissenschaftlich korrekt als kugelförmige Verzerrung im Raum. Und: Die Kurzgeschichte von Stephen King mit der Teleportation, die Peter erwähnt, ist "The Jaunt". Alle Filme die in dieser Folge erwähnt werden: Powers of Ten Interstellar 2001: A Space Odyssey Contact Inception 12 Monkeys Tenet Stargate The Abyss Monsters, Inc. Toy Story Doctor Strange in the Multiverse of Madness Coraline Alice in Wonderland Hostile Dimensions Event Horizon Smile 2 Dead Calm From Beyond Sliders Star Trek: Mirror, Mirror Links und weiterführende Informationen: Inaccessibility of traversable wormholes von Daniel R. Terno BBC Podcast In our time: Wormholes Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. Der Podcast ist aber natürlich weiterhin gratis auf allen gängigen Plattformen erhältlich. Kontakt Falls ihr Fragen habt, dann schickt uns eine Mail an kontakt@cosmiclatte.at oder schaut auf cosmiclatte.at. Und sonst findet ihr uns hier: Instagram Cosmic Latte | Twitter Cosmic Latte Instagram Elka | Instagram Evi | Instagram Jana| Cosmic Latte ist eine Space Monkey Produktion. Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? 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Oct 17, 2024 • 52min

ADHS und Astronomie: Neurodiversität als Superpower?

Die Episode über ADHS in der Wissenschaft und wie Neurodiversität die MINT-Welt beeinflusst Ihr könnt uns gerne bei Steady, Patreon, Paypal unterstützen! In dieser Episode diskutieren Eva und Elka über ADHS und Autismus in den MINT-Fächern wie Physik und Astronomie. Wir sprechen über die Herausforderungen und Chancen im Zusammenhang mit ADHS, die Diagnose, die Symptome und die häufigsten Vorurteile. Zudem beleuchten wir, wie sich Neurodiversität positiv auf wissenschaftliche Karrieren auswirken kann und wie durch passende Rahmenbedingungen die Stärken neurodivergenter Menschen optimal gefördert werden können. Einleitung In dieser Episode werfen wir zunächst einen Blick auf die ORF Astrologie-Show "Blick in die Sterne". Eva und Elka besprechen, warum es problematisch ist, dass ein öffentlich-rechtlicher Sender wie der ORF eine eigene Astrologie Sendung unter dem Deckmantel der Unterhaltung produziert. Damit wird der Astrologie, einer Pseudowissenschaft, nicht nur eine Plattform gegeben, sondern auch zu einer Legitimation verholfen, anstatt sich kritisch mit ihr auseinanderzusetzen (siehe auch hier). Space News: planetare Verteidigung Bessere Nachrichten kommen von Eva, die über den erfolgreichen Start der Raumsonde Hera mit einer Falcon 9 von SpaceX berichtet. Hera fliegt nun zum binären Asteroidensystem Dydimos (bestehend aus Dydimos und seinem Begleiter Dimorphos). Dort wurde vor zwei Jahren im Rahmen der DART-Mission ein kontrollierter Einschlag auf Dimorphos durchgeführt, um dessen Umlaufbahn zu verändern. Damit sollte getestet werden, ob es möglich ist, die Bahn eines Asteroiden zu verändern, um im Falle einer Gefahr für die Erde (die weder von Dimorphos noch von Dydimos ausgeht!) reagieren zu können. Tatsächlich waren die Auswirkungen des Einschlags stärker als in den Modellen vorhergesagt. Hera soll im Herbst 2026 bei Didymos ankommen und nachsehen, wie es dort jetzt aussieht. Mit ihren Messinstrumenten wird Hera unter anderem die Tiefe des Kraters, die Verformung des Asteroiden und seine genaue Zusammensetzung untersuchen. Ein weiterer Schritt zur planetaren Verteidigung. Oktober: Der Monat für ADHS-Awareness Jedes Jahr im Oktober wird im Rahmen des ADHD Awareness Month weltweit auf ADHS aufmerksam gemacht (symbolisiert durch die orangefarbene Schleife). Es ist ein wichtiges Thema, nicht nur aus wissenschaftlicher Sicht, sondern auch persönlich für viele Betroffene - wie Eva und Elka, die mit ADHS diagnostiziert wurden. Für uns beide hat die eigene, späte Diagnose das Leben verändert und wir möchten es anderen ersparen, jahrelang ohne Klarheit zu leben. Deshalb ist Aufklärung wichtig. Was genau ist ADHS? ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung oder Attention Deficit Hyperactivity Disorder) ist eine neurologische Entwicklungsstörung, die durch Symptome wie Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität gekennzeichnet ist. Diese Symptome variieren je nach Alter, Geschlecht und individuellen Lebensumständen, weshalb ADHS vor allem bei Erwachsenen oft erst spät diagnostiziert wird. Bei Erwachsenen und besonders bei Frauen wird ADHS oft spät erkannt, weil es sich nicht "auswächst", wie lange angenommen wurde. Eva zum Beispiel hat die Symptome lange kompensiert - überdurchschnittliche sprachliche, logische und numerische Fähigkeiten haben ihr geholfen, viele Herausforderungen zu meistern, aber dabei auch sehr viel Energie verschlungen. Die späte Diagnose hat geholfen, die Vergangenheit zu verstehen und Strategien zu entwickeln, die ihr Leben nachhaltig verbessern. Vor allem bei Frauen äußert sich ADHS oft anders als bei Männern: Während Jungen in der Regel im Alter von etwa 7 Jahren diagnostiziert werden, tritt ADHS bei Mädchen meist später auf, oft erst in der Pubertät. Das erschwert die Diagnose. ADHS wird häufig durch drei Hauptsymptome definiert: Unaufmerksamkeit: Oft als „Unaufmerksamkeit“ diagnostiziert, sind viele Betroffene eher “überaufmerksam”, da sie mehr Reize gleichzeitig wahrnehmen. Hyperaktivität: Häufig körperliche Unruhe, ständiges Zappeln oder exzessives Sprechen. Impulsivität: Geduldsschwierigkeiten und impulsives Verhalten ohne Rücksicht auf Verluste. Diese Merkmale sind bei Männern und Frauen oft unterschiedlich stark ausgeprägt: Männer zeigen in der Regel mehr Hyperaktivität, während Frauen häufiger unter Unaufmerksamkeit leiden, was oft zu einer späten Diagnose führt. ADHS bei Erwachsenen wurde erst in den 1970er Jahren ernsthaft erforscht. Diese Form äußert sich häufig durch Innere Unruhe und das ständige Bedürfnis, beschäftigt zu sein. Schwierigkeiten beim Planen und Strukturieren von Aufgaben. Impulsives Verhalten im Alltag, z.B. beim Einkaufen oder in sozialen Interaktionen. Ursachen und neurologische Besonderheiten ADHS ist eine Regulationsstörung im Gehirn, bei der Neurotransmitter wie Dopamin zu schnell abgebaut werden, was zu Defiziten in Konzentration, Antrieb und Impulskontrolle führt. Obwohl ADHS häufig vererbt wird, können auch Umweltfaktoren wie die frühkindliche Entwicklung und familiäre Umstände eine Rolle spielen. Untersuchungen mit der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) zeigen, dass bestimmte Hirnregionen bei ADHS-Betroffenen schlechter durchblutet sind. ADHS in der Wissenschaft: Besonderheiten in MINT-Fächern Neurodivergente Menschen, darunter solche mit ADHS, bringen oft kreative Denkweisen und Fähigkeiten in den MINT-Bereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) mit. Studien zeigen, dass Jugendliche mit ADHS oft gute Leistungen in MINT-Fächern erbringen, wenn sie die richtigen Unterstützungsmechanismen erhalten. Die Forschung betont daher zunehmend, dass Menschen mit ADHS nicht nach traditionellen Maßstäben beurteilt werden sollten, sondern dass ihre Stärken gefördert werden müssen. ADHS ist mehr als eine Ansammlung von Symptomen - es beeinflusst das Leben von Millionen von Menschen und bringt sowohl Herausforderungen als auch Stärken mit sich. Es ist wichtig, das Bewusstsein zu schärfen und Vorurteile abzubauen, um den Betroffenen zu helfen, ihre Stärken zu nutzen und erfolgreich zu sein. Ob in der Schule, im Beruf oder im Alltag - mit der richtigen Unterstützung und Aufklärung kann ADHS ein Ansporn und keine Einschränkung sein. Die besprochenen Studien findet ihr hier: “It Seems Like I’m Doing Something More Important”—An Interpretative Phenomenological Analysis of the Transformative Impact of Research Experiences for STEM Students with ADHD, Zaghi, A.E.; Grey, A.; Hain, A.; Syharat, C.M., Educ. Sci. 2023, 13, 776., Link zum Download "Problematizing Perceptions of STEM Potential: Differences by Cognitive Disability Status in High School and Postsecondary Educational Outcomes", Shifrer D., Freeman DM, Socius, 2021, Link zur Studie Supporting Neurodivergent Talent: ADHD, Autism, and Dyslexia in Physics and Space Sciences, N. Turner, H. Haynes Smith, Trinity University, Physics and Astronomy Department, 2023, Link zum Download Hier noch der Link zum Paper über das Dunkle Materie Experiment mit dem Akronym ADHD: Perspectives of dark matter indirect search with ADHD in space, F Nozzoli, F Dimiccoli, P Zuccon, Journal of Physics, 2020 Link zum Download Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. Der Podcast ist aber natürlich weiterhin gratis auf allen gängigen Plattformen erhältlich. Kontakt Falls ihr Fragen habt, dann schickt uns eine Mail an kontakt@cosmiclatte.at oder schaut auf cosmiclatte.at. Und sonst findet ihr uns hier: Instagram Cosmic Latte | Twitter Cosmic Latte Instagram Elka | Instagram Evi | Instagram Jana| Cosmic Latte ist eine Space Monkey Produktion. Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? 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Oct 3, 2024 • 53min

CL043 Kosmische Kollisionen: Was passiert, wenn Sterne zusammenstoßen?

Die Episode über stellare Kollisionen und ihre Auswirkungen: von der Super- bis zur Kilonova In dieser Episode gehen Eva und Jana den gigantischen kosmischen Kollisionen im All nach. Was passiert wenn Sterne zusammenstoßen? Welche Energien werden frei gesetzt, wenn Neutronensternen kollidieren? Welche Rolle spielen Schwarze Löcher dabei und was sind eigentlich blaue Nachzügler? Diesen Fragen und noch viel mehr gehen wir dieses Mal nach. Zudem: die Gewinner des Jubiläums-Quiz, die Gründung von Space Monkey Podcasts und ein Update zum Wow-Signal! Ihr könnt uns gerne bei Steady, Patreon, Paypal unterstützen! Begrüßung & Einleitung: Wir beginnen diese Episode mit der Gewinnspielauflösung: Anlässlich des 2-jährigen Jubiläums von Cosmic Latte (das wir in CL036- Cosmic Latte hat Geburtstag gebührend gefeiert haben) geben Eva und Jana die Gewinner des Gewinnspiels bekannt und lösen das Rätsel auf. Die korrekten Antworten auf die gestellten Fragen lauten: Der Hex-Wert von Cosmic Latte: #FFF8E7 (aus Episode CL001). Die Fernsehserie, die Evi für Asteroideneinschläge interessierte: Akte X (Episode über das Tunguska-Event, CL008). Der Tag, an dem Elka „dank Jupiter“ alles bekommt, was sie möchte: 26.05.2024 (aus CL022). Observatorium, in dem Jana Exoplaneten beobachtete: Wendelstein Observatorium (aus CL026). Die Gewinner wurden bereits verständigt. Space Monkey News Eva hat mit 1. Oktober ihr eigenes Unternehmen, Space Monkey Podcasts gegründet. Mit ihrer Agentur für Wissenspodcasts, bietet sie Full-Service-Leistungen für Podcasts an, von der Idee über die Produktion bis zur Veröffentlichung. Anfragen könnt ihr gerne direkt an Eva per Mail an podcast@spacemonkey.at richten. Space News Es gibt ein Update zum Wow!-Signal, das Eva und Jana in CL028 - Botschaften von Aliens und das Rätsel des WOW-Signals! besprochen haben: es gibt eine neue Erklärung des Signals von 1977, das als potenzielles Zeichen außerirdischer Intelligenz galt. Neuere Forschungen deuten auf ein astrophysikalisches Ereignis hin, bei dem eine Wasserstoffwolke durch eine starke Strahlungsquelle plötzlich aufleuchtete. Das Paper dazu könnt ihr unter diesem Link downloaden. Sternenkollisionen Das Hauptthema dieser Folge sind Sternenkollisionen. Obwohl Sterne in den Weiten des Universums oft als weit voneinander entfernt gelten, gibt es bestimmte Umstände, unter denen sie miteinander kollidieren können. Dies geschieht vor allem in Regionen mit hoher Sternendichte, wie etwa in Kugelsternhaufen, und in Doppelsternsystemen, in denen zwei Sterne einander umkreisen. Kollisionen in Kugelsternhaufen: In den Zentren von Kugelsternhaufen sind Sterne so dicht gepackt, dass Kollisionen häufiger vorkommen. Während es im nahen Umfeld der Sonne etwa 0,1 Sterne pro Kubikparsec gibt, befinden sich im Zentrum eines Kugelsternhaufens zwischen 100 und 10.000 Sterne pro Kubikparsec. Dies führt zu einer höheren Wahrscheinlichkeit, dass Sterne zusammenstoßen oder miteinander interagieren. Ein bekanntes Phänomen, das durch solche Kollisionen entstehen kann, sind die sogenannten Blauen Nachzügler – Sterne, die heißer und leuchtkräftiger sind, als es für ihr Alter typisch wäre. Diese entstehen durch die Verschmelzung älterer Sterne, die einen neuen, massereicheren und heißeren Stern bilden. Kollisionen in Doppelsternsystemen: In Doppelsternsystemen können Kollisionen durch den Verlust von Orbitalenergie geschehen. Dies geschieht beispielsweise durch die Abstrahlung von Gravitationswellen oder durch Wechselwirkungen mit der umgebenden Materie. Der massereichere Stern kann während seiner Entwicklung die sogenannte Roche-Grenze überschreiten, was dazu führt, dass seine Masse auf den masseärmeren Begleiterstern übertragen wird. Dies kann schließlich zu einer Verschmelzung führen. Abhängig vom Entwicklungsstadium der Sterne können dabei verschiedene Arten von Sternen entstehen, darunter: Main Sequence Merger: Die Verschmelzung zweier Hauptreihensterne führt zur Bildung eines neuen, verjüngt wirkenden Sterns. Riesenstern Merger: Wenn beide Sterne bereits die Hauptreihe verlassen haben, kann die Verschmelzung chaotisch ablaufen und viel Material ausgestoßen werden, das eine Hülle um den neu entstandenen Riesenstern bildet. Kollisionen mit kompakten Objekten: Besonders spektakulär sind Kollisionen, bei denen kompakte Objekte wie Neutronensterne oder schwarze Löcher beteiligt sind. Diese führen zu extrem energiereichen Ereignissen wie Kilonovae oder Supernovae Typ Ia. Kilonovae entstehen, wenn zwei Neutronensterne oder ein Neutronenstern und ein schwarzes Loch kollidieren. Die dabei freigesetzten Gravitationswellen und Strahlung sind extrem stark und können schwere Elemente wie Gold oder Platin erzeugen. Eine Kilonova leuchtet etwa 1000-mal heller als eine gewöhnliche Nova und wird durch den radioaktiven Zerfall der gebildeten Elemente angetrieben. Supernova Typ Ia tritt auf, wenn ein weißer Zwerg genug Masse von einem Begleiterstern aufnimmt, um die kritische Massegrenze zu erreichen. In der Folge entzündet sich die Fusion von Kohlenstoff und Sauerstoff im Kern des weißen Zwergs, was zu einer katastrophalen Explosion führt. Diese Explosion setzt enorme Mengen an Energie frei und hinterlässt keine Überreste des ursprünglichen Sterns, nur eine diffuse Wolke aus interstellarer Materie. Novae: Im Gegensatz zu Supernovae handelt es sich bei Novae um wiederkehrende Helligkeitsausbrüche in Doppelsternsystemen (auf sehr unterschiedlichen Zeitskalen), bei denen ein weißer Zwerg Materie von einem Begleiterstern ansammelt. Wenn genug Wasserstoff auf der Oberfläche des weißen Zwergs akkumuliert wird, kann dies zu einer thermonuklearen Explosion führen. Diese Explosion wirft das angesammelte Material ab, ohne jedoch den weißen Zwerg oder den Begleiterstern zu zerstören. Ein besonderes Beispiel für eine Nova ist T Coronae Borealis, eine Nova, die alle 78 bis 80 Jahre ausbricht. Der nächste Ausbruch wird noch in diesem Jahr erwartet. Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. Der Podcast ist aber natürlich weiterhin gratis auf allen gängigen Plattformen erhältlich. Kontakt Falls ihr Fragen habt, dann schickt uns eine Mail an kontakt@cosmiclatte.at oder schaut auf cosmiclatte.at. 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Sep 19, 2024 • 44min

CL042 Mond Basis 2030: Werden wir bald auf dem Mond leben?

Die Episode über die realen Möglichkeiten der Mondbesiedelung und wie eine zukünftige Mondbasis aussehen könnte. Ihr könnt uns gerne bei Steady, Patreon und Paypal unterstützen! Einleitung Der Sommer ist vorbei und wir blicken zurück auf Elka's Auftritte in den Medien, u.a. auch im österreichischen Fernsehen. Am Besten spricht es sich aber nach wie vor im Podcast! Mondkolonie, Mondbesiedelung oder Mondstadt? In dieser Episode sprechen Eva und Elka nicht nur über die Rückkehr des Menschen auf den Mond, wie sie im Rahmen der aktuellen Artemis-Mission der NASA geplant ist, sondern gehen einen Schritt weiter und fragen sich, wie eine dauerhafte Besiedlung des Mondes in der Zukunft aussehen könnte. Bill Nye the Science Guy, Leiter der Planetary Society betont in diesem Kontext, dass wir dabei nicht von Kolonisierung des Mondes sprechen sollten, sondern stattdessen besser von Settlement, also Besiedlung. Während der Begriff Kolonisierung geschichtlich negativ behaftet ist, sollten wir hier neue Wege gehen - auch in sprachlicher Hinsicht. Näheres dazu kann in dem Artikel von Space nachgelesen werden. Die Idee, den Mond zu besiedeln, ist noch gar nicht so alt, aber sie hat eine lange Geschichte. In der Literatur haben berühmte Schriftsteller wie Jules Verne oder Isaac Asimov schon früh ihre Gedanken dazu zu Papier gebracht. In der Wissenschaft ist der russische Erfinder Konstantin Ziolkowski (1857-1935) zu nennen. Er gilt als Vater der Raumfahrt und beschrieb bereits 1895 einen Weltraumaufzug. Er war auch der erste, der sich Gedanken darüber machte, wie man Raketen in den Weltraum schießen könnte - schließlich galt es, die Schwerkraft der Erde zu überwinden. Ziolkowski stellte dazu auch mathematische Berechnungen an, die sogenannte Ziolkowski-Raketengleichung. Er war einer der Ersten, der über die Errichtung von Raumstationen und Weltraumkolonien nachdachte. In seinen Arbeiten beschrieb er die Idee von permanent bewohnten Strukturen im Weltraum, die als Zwischenstationen für interplanetare Reisen dienen könnten. Für ihn war der Mond der erste Schritt der menschlichen Expansion in den Weltraum. Besiedlung des Mondes: Wie realistisch ist die Vision? Nach der historischen Mondlandung 1969 ebbte die Begeisterung für bemannte Mondmissionen in den folgenden Jahrzehnten ab. Seit der letzten Mondlandung 1972 mit Apollo 17 hat kein Mensch mehr den Mond betreten. Doch nun plant die Menschheit die Rückkehr - und mehr noch: die dauerhafte Präsenz auf unserem Trabanten. Werden wir eines Tages wirklich dauerhaft auf dem Mond leben können? Bisherige Mondmissionen, wie die der Apollo-Programme, beschränkten sich auf Kurztrips, bei denen sich die Astronauten nur wenige Tage auf der Mondoberfläche aufhielten. Die Herausforderungen der Mondbesiedelung Eine dauerhafte Besiedlung des Mondes ist mit großen Herausforderungen verbunden. Der Mond besitzt weder eine Atmosphäre noch ein Magnetfeld und ist damit der kosmischen Strahlung und extremen Temperaturschwankungen ausgesetzt. Während tagsüber auf dem Mond Temperaturen von bis zu +130°C erreicht werden können, sinken diese in der Nacht auf -160°C ab. Auch der Tag-Nacht-Rhythmus ist anders als auf der Erde: Ein Tag auf dem Mond dauert etwa 14 Erdtage, gefolgt von 14 Erdtagen Nacht. Weitere Herausforderungen sind die geringe Schwerkraft, die nur etwa ein Sechstel der Erdschwerkraft beträgt, und der Mangel an Wasser. Dabei ist Wasser überlebenswichtig - ob als Trinkwasser, zur Sauerstoffgewinnung oder als potenzielle Energiequelle. Wasser auf dem Mond! Die Entdeckung von Wasser auf dem Mond in den letzten Jahrzehnten hat das Potenzial für eine Mondkolonie enorm erhöht. Während man früher davon ausging, dass der Mond völlig trocken ist, haben Missionen wie Chandrayaan-1 und der Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) in den 2000er Jahren Wasser in Form von Eis vor allem in den permanent beschatteten Kratern an den Mondpolen nachgewiesen. Im Jahr 2020 bestätigte das Stratospheric Observatory for Infrared Astronomy (SOFIA) die Existenz von Wasser auch auf der sonnenbeschienenen Mondoberfläche. Strategische Orte für eine Mondkolonie Zwei Regionen sind für eine Mondkolonie besonders geeignet: die Polregionen und die Äquatorregionen. Die Polregionen bieten durch ihre nahezu konstanten Lichtverhältnisse eine zuverlässige Energiequelle in Form von Sonnenenergie. Besonders interessant ist der Shackleton-Krater, der durch seine permanenten Eisvorkommen eine ideale Basis für eine Kolonie bieten könnte. Die äquatorialen Regionen könnten wegen ihrer höheren Konzentration an Helium-3, einem potenziellen Energieträger, und ihrer besseren Erreichbarkeit von Interesse sein. Außerdem gibt es dort Gebiete wie Reiner Gamma, die über ein natürliches Magnetfeld verfügen, das den Sonnenwind ablenken könnte. Technologien für eine Mondbasis Für den Bau einer Mondbasis gibt es verschiedene Ansätze. Eine Möglichkeit besteht darin, Strukturen unter der Mondoberfläche zu errichten, um Schutz vor Strahlung und Temperaturschwankungen zu bieten. Auch natürliche Höhlen, so genannte Lavaröhren, könnten genutzt werden. Auf der Oberfläche könnten künstliche Magnetfelder und das Einbetten von Strukturen in Mondstaub zusätzlichen Schutz bieten. Moderne Technologien wie der 3D-Druck ermöglichen es, Baumaterialien direkt aus dem Mondregolith herzustellen. Die In-situ Resource Utilization (ISRU) Technologie soll zudem lokale Ressourcen wie Wasser nutzen, um Atemluft und Raketentreibstoff vor Ort zu gewinnen. Das Artemis-Programm: Der nächste Schritt zurück zum Mond Mit dem Artemis-Programm strebt die NASA bis 2025 die Rückkehr von Menschen auf den Mond an, um dort langfristig eine dauerhafte Präsenz zu etablieren. Diese Missionen sollen den Grundstein für zukünftige Mondkolonien legen. Geplant sind unter anderem das Artemis Base Camp am Südpol des Mondes sowie die Raumstation Lunar Gateway im Mondorbit, die als Zwischenstation für Mondlandungen und zukünftige Marsmissionen dienen soll. Die Besiedelung des Mondes ist dank internationaler Zusammenarbeit und technologischer Innovationen in greifbare Nähe gerückt. Mit den ehrgeizigen Plänen des Artemis-Programms könnte eine erste Mondbasis bereits in den 2030er Jahren Realität werden. Diese Entwicklungen markieren nicht nur einen Meilenstein in der Raumfahrt, sondern auch einen symbolischen Schritt der Menschheit als Ganzes, die jenseits nationaler Interessen gemeinsame Träume und Ziele verfolgt. Die Besiedelung des Mondes bleibt eine Vision, die dank neuer wissenschaftlicher und technischer Errungenschaften mehr als nur Science Fiction sein könnte. Weiterführende Infos: Mehr über die Pläne der NASA einer permanenten Mondbesiedlung kann in dem Folder NASA's Plan for Sustained Lunar Exploration and Development nachgelesen werden. Auf ARTE gibt es die Dokumentation "Können wir auf dem Mond leben?" in ihrer Mediathek zu sehen. Unterstützt den Podcast Ihr könnt uns via Steady, Patreon und Paypal unterstützen. Der Podcast ist aber natürlich weiterhin gratis auf allen gängigen Plattformen erhältlich. Kontakt Falls ihr Fragen habt, dann schickt uns eine Mail an kontakt@cosmiclatte.at oder schaut auf cosmiclatte.at. Und sonst findet ihr uns hier: Instagram Cosmic Latte | Twitter Cosmic Latte Instagram Elka | Instagram Evi | Instagram Jana|for Susatined Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? 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