Dimensionen

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Jun 3, 2025 • 25min

Das Spiegeluniversum hinter dem Universum

Die Physik ist im 20. Jahrhundert von Triumph zu Triumph geeilt, hat die Quantenwelt erschlossen und den Kosmos durchmessen - und befindet sich trotz hundertjährigem Erfolgslauf in einer Krise. Denn die etablierte Theorie hat Lücken. Sie kann weder erklären, warum es im Universum nur Materie und so gut wie keine Antimaterie gibt. Noch kann sie begründen, warum die Zeit nur in eine Richtung fließt. Auch die rätselhafte Dunkle Materie im Kosmos scheint nicht ins etablierte physikalische Weltbild zu passen. Da rufen manche nach etwas ganz Neuem. So einen Vorschlag haben kürzlich die beiden Theoretiker Latham Boyle und Neil Turok von der University of Edinburgh geliefert: Auf der anderen Seite des Urknalls existiert ein Spiegeluniversum, in dem die Zeit rückwärtsläuft. Mit diesem Konzept, so argumentieren die beiden, ließen sich viele, vielleicht sogar alle kosmologischen Rätsel der Physik lösen. Gestaltung: Robert Czepel. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 03. 06. 2025.
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May 28, 2025 • 25min

Peter Aufschnaiter: Grenzgänger zwischen Kitzbühel und Tibet

Peter Aufschnaiter ist der Mann im Schatten Heinrich Harrers. Jetzt, mehr als 50 Jahre nach seinem Tod, kommt Licht in das bewegte Leben des Bergsteigers, Diplom-Landwirten und Tibet-Nepal-Spezialisten. Ende der 1930er Jahre ist der gebürtige Kitzbüheler, selbst NSDAP-Mitglied, Forschungsleiter einer von den Nationalsozialisten initiierten Nanga-Parbat-Expedition. Als der 2. Weltkrieg ausbricht, flüchtet er - gemeinsam mit Harrer - aus britischer Gefangenschaft nach Tibet. Nicht nur diese Flucht dokumentiert Aufschnaiter anders und ebenso beeindruckend wie der berühmt gewordene Begleiter. Aufschnaiter sprach fließend Tibetisch, baute in Tibet Bewässerungsgräben, entdeckte in Nepal Höhlen mit Fresken aus frühbuddhistischer Zeit, fertigte kartografische Skizzen an und war bis zu seiner Pensionierung 1965 für die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen in Kathmandu tätig. Gestaltung: Ilse Huber. - Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 28. 05. 2025.
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May 27, 2025 • 25min

Welche Rechte hat die Natur?

Als eines der ersten Länder der Welt hat Neuseeland 2017 dem Whanganui River als juristische Person anerkannt und ihm damit Rechte verliehen. Mittlerweile haben auch der kanadische Rivière Magpie und die spanische Sallagune Mar Menor "Personenstatus". Bereits vor mehr als 50 Jahren warf Christopher D. Stone die Frage auf, ob Wälder und Flüsse Rechte erhalten sollten. Solange die Natur keine Rechte hat, würden wir sie als ein Ding betrachten, das uns zu dienen hat, argumentierte der US-amerikanische Rechtsprofessor. Bisher ist das Bild von der Natur als Rechtssubjekt vor allem in der indigenen Weltsicht verankert und steht im Konflikt zur westlichen, anthropozentrischen Sicht. Eine Sicht, die angesichts der Klima- und Biodiversitätskrise immer stärker hinterfragt wird: Was bedeutet es, wenn die Natur Rechte erhält? Wie sind diese durchsetzbar? Und was, wenn Flüsse und Wälder vor Gericht ziehen? Gestaltung: Juliane Nagiller. - Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 27. 05. 2025
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May 21, 2025 • 25min

Neptun Deep: Konflikt um ein Gasfeld

Vor knapp zwei Jahren ließ die OMV-Tochter Petrom damit aufhorchen, bei "Neptun Deep" einzusteigen und so das rumänische Erdgasförderungsprojekt erst zu ermöglichen. Es geht um ein Gasfeld im Schwarzen Meer vor der rumänischen Küste, das bis 2027 erschlossen werden soll. Das Versprechen: Unabhängigkeit vom russischen Gas, denn es sollen bis zu 100 Milliarden Kubikmeter Erdgas fließen. Damit wäre "Neptun Deep" eines der größten Erdgasprojekte in der EU. Doch die Umweltschutzorganisation Greenpeace warnt vor ökologischen Folgen und geht gerichtlich gegen das Projekt vor. Auch aus der Wissenschaft kommt Kritik: Die Förderung von Erdgas sei angesichts der Klimakrise nicht mehr zeitgemäß und verantwortungslos und bedrohe die lokale Artenvielfalt und die Ökosysteme im Schwarzen Meer.
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May 20, 2025 • 25min

Extrazelluläre Vesikel: Zellstaub mit Zukunft

Lange wurden sie kaum beachtet, ja sogar als wertloser Zellmüll abgetan. Mittlerweile aber haben so genannte extrazelluläre Vesikel, kurz EVs, in der Biomedizin enorm an Status gewonnen, erfüllen sie doch für Zellen sehr wichtige Funktionen. Diese membran-umschlossenen Bläschen in Nanometergröße werden von Zellen aller Art abgesondert und sind in allen Körperflüssigkeiten zu finden. Beteiligt sind sie z.B. am Informationsaustausch zwischen den Zellen und an der Regulation des Immunsystems. Von Bedeutung ist das für viele physiologische Prozesse ebenso wie für die Entstehung und das Fortschreiten von Krankheiten. Deshalb könnten EVs für die Diagnostik ebenso hilfreich sein wie für die Verabreichung von Arzneistoffen. Die "Zellbläschen" kommen auch als Biomarker in Frage. Gestaltung: Sabrina Adlbrecht. - Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 20. 05. 2025.
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May 19, 2025 • 25min

Wie offen ist Open Source?

Softwareentwickler bauen darauf, die Computerbranche, die Geheimdienste und die AI: Aber wofür steht das "Open" eigentlich noch - in "Open Source", "Open Innovation", "Open Intelligence", "Open Data" oder "Open-AI"? Open" bedeute, dass Ideen frei von Patenten sind, meinen Kritiker, um kostenfrei zu nutzen, was andere erarbeitet haben. Man teile die Erkenntnis, aber nicht das Geld. Bei Computerprogrammen kann letzteres ein Sicherheitsrisiko werden und das Ende des Versprechens, Technik nütze allen. Aber wie könnte eine Alternative zur Begriffsschablone "Open" formuliert werden? Darüber hat sich eine Gruppe von Juristen und Computerwissenschaftlerinnen den Kopf zerbrochen. Vorschläge und Argumente liegen am Tisch. Haben sie heute, da Europa versucht, seine Abhängigkeit von der amerikanischen Computerindustrie zu reduzieren, bessere Chancen, verwirklicht zu werden? Gestaltung: Mariann Unterluggauer. - Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet am 19. 05. 2025.
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May 14, 2025 • 25min

Die Nutztierflüsterer

Gestresste Schweine oder Rinder können eine Gefahr für sich selbst und die Tierhalter sein. Eine sanfte Methode der Tierhaltung und des Herdenmanagements, die das natürliche Verhalten stärker berücksichtigt, nennt sich Low Stress Stockmanship (LSS). Mit ruhigen, kontrollierten Bewegungen und der Vermeidung von lauten Geräuschen oder hektischen Aktionen wird versucht, die Tiere stressfrei zu führen und zu managen. In Summe bringt die ursprünglich aus den USA importierte Methode viele Vorteile, sagen jene, die LSS in Österreich bereits praktizieren: die Tiere seien gesünder und produktiver, die Arbeit in der Tierhaltung gestalte sich sicherer und effizienter, da entspannte Nutztiere leichter zu handhaben sind. Gestaltung: Kathrin Horvath. - Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 14. 05. 2025.
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May 12, 2025 • 25min

Die Weißen Löcher des Herrn Rovelli

Schwarze Löcher sind mittlerweile im Kanon des Bildungsguts angekommen, in Astronomie-Lehrbüchern haben sie ihren Fixplatz, in manchem Hollywood-Sci-Fi-Streifen tauchen sie als bizarre kosmische Schauplätze auf. Weniger prominent sind derzeit noch ihre Antipoden, die Weißen Löcher. Physikalisch sind sie das genaue Gegenteil von Schwarzen Löchern: Taschen der Raumzeit, in die nichts hineinkann, dafür alles hinausrinnt. Soweit die Theorie. Aber existieren sie tatsächlich? Kürzlich hat der prominente Physiker Carlo Rovelli einige Forschungsarbeiten vorgelegt, in denen er zeigen konnte, wie sich Schwarze in Weiße Löcher verwandeln. Und nebenbei eine Lösung für das Rätsel der Dunklen Materie gefunden. Auf dem Papier vielleicht, sagen Kolleg:innen, aber vielleicht erweisen sich die Weißen Löcher auch nur als Kopfgeburten einer formelbasierter Phantastik. (Wh. v. 2024) Gestaltung: Armin Stadler. - Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 12. 05. 2025.
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May 8, 2025 • 25min

Wellensittiche, Brennnessel, Kaffee, Fisch

Wellensittiche ahmen Geräusche und Laute aus unserer Umgebung nach und ähneln uns Menschen in ihrem Kommunikationsverhalten sowie in ihrem Takt- und Rhythmusgefühl. Wie stark, das haben Verhaltensforscher untersucht.Till KöppelGreift man Brennnesseln an, juckt und brennt die Haut. Dass der Pollen der Brennnesseln auch Allergien auslösen kann, die das Atemsystem betreffen, ist weniger bekannt. Am Floridsdorfer Allergiezentrum in Wien beschäftigt man sich mit der seltenen und wenig erforschten Allergieform.Lukas TremetsbergerDie Physik des Kaffeebrühens kann sehr anspruchsvoll sein. Eine Gruppe von Physikerinnen und Physikern hat sie geneuer untersucht. Robert Czepel hat nach dem wissenschaftlich untermauerten Rezept zur Zubereitung des idealen Kaffees gefragt.Robert CzepelDem "schönsten Fisch der Welt" widmet Florian Aigner seine Kolumne "Aigners Universum".
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May 7, 2025 • 25min

Schallkanonen: Wenn Akustik zur Waffe wird

Auf bestimmten Frequenzen kann Schall als Waffe gegen Menschen eingesetzt werden - und Schmerzen, Panik, Schwindel oder Übelkeit erzeugen. In der Vergangenheit wurden sogenannte Schallkanonen vor allem zur Grenzsicherung oder Piratenabwehr genutzt, zum Beispiel an der somalischen Küste oder an der US-Mexikanischen Grenze. Bei Großdemonstrationen in den USA im Rahmen der Black-Lives-Matter Demos oder dem G20-Gipfel in Pittsburgh kamen sogenannte LRADs (Long Range Acoustic Device) zum Einsatz. Auch in Serbien soll im März bei einer Massendemonstration gegen die Regierung eine Schallwaffe eingesetzt worden sein. Könnten akustische Waffen in Zukunft vermehrt zur Aufstandsbekämpfung eingesetzt werden? Wie funktionieren sie und welche Schäden hinterlassen sie? Gestaltung: Lucia Steinwender und Bartholomäus Laffert. - Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 07. 2025.

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