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SoWi-Technik (Maschinen & Soziologie)

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Sep 30, 2021 • 9min

Ein Spendendilemma (2012)

Dürfen Blogger spenden? Eigentlich wollte ich mich heute mit dem Soziologen Diego Compagna über Kapitalismus und Max Weber unterhalten. die Diskussion über die Spende eines Hörers, sprengte aber alle zeitlichen Schranken, so dass wir Herrn Weber auf nächste Woche vertrösten mussten. Denn die Frage ist doch: Wenn jemand meinem Blog etwas spendet, darf ich dann anderen Blogs ebenfalls spenden? Wäre das nicht einfach nur eine nicht legitimierte Weitergabe meiner Spenden? Fragen über Fragen und alle am Thema vorbei.
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Sep 27, 2021 • 44min

Haben wir ein biologisches Geschlecht? (2013)

Wir sprechen über Zweigeschlechtlichkeit und Geschlechterkonstruktion. (2013) Bei der Erforschung des biologischen Geschlechts verfährt man wie so oft in der Wissenschaft nach der Methode des grünen Mikroskops: Man schaut durch ein grünes Mikroskop und sagt, grüne Linsen reichen für das Verständnis völlig aus da, wie man ja sehen könne, dass alles mikroskopisch Kleine grün sei. Bei der untersuchung von Geschlechtern geht man meist ähnlich vor: Man schaut durch das grüne Mikroskop (= Kategorie Mann/Frau) und findet in der Natur tatsächlich Männer und Frauen vor. Zweifel überkommen den Forscher nicht, denn da man Männer und Frauen nachweisen konnte, sind die Kategorien (= das grüne Mikroskop) völlig richtig gewählt. Hermaphroditismus / Intersexualität, Zwitter) bezeichnet das Auftreten beider Geschlechter in einem Individuum. Angesichts der Tatsache, dass die Biologie 4000 mögliche Geschlechter kennt, fragen wir uns aus einer sozialkonstruktivistischen Perspektive, was der Dualismus von nur zwei Geschlechtern in unserer Gesellschaft bedeutet. In der Agnes-Studie beobachtet der Soziologe Harold Garfinkel in den 60ern den Prozess der Geschlechtsumwandlung eines Patienten und konstatiert die Omnipotenz des Geschlechts. Wir benötigen in unserer Gesellschaft die klare Rollenzuweisung als Mann oder Frau, um Interaktionen anschlussfähig zu machen. Alles dazwischen wird mit einem künstlicher Krankheitsbegriff belegt. Welche Rolle spielt der Sport bei der Geschlechterzuweisung? Was ist überhaupt Sport? Eine performative Maschine? Etablieren sich nur Sportarten mit klaren Rollenverteilungen? Untersuchungen zu Femaleteams in E-Sportarten untermauern diese Annahme.
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Sep 23, 2021 • 1h 1min

Wie frei sind Gedanken? (2013)

Wieso machen wir willkürliche Zuschreibungen von anderen zu unserer eigenen Identität? Ethik, Moral und Existenzialismus im Film "Alles, was wir geben mussten" (Original: Never let me go). Über den Sinn des Lebens; Haben Klone eine Seele? Kann Terrorismus unter gewissen Umständen gerechtfertigt sein? Jean-Paul Sartre über einen Kapitän; Heinrich Popitz über Herrschaftsverhältnisse auf einer Kreuzfahrt; Michele Foucault und das Schulwesen als Disziplinierungsanstalt; Wieso schlagen sich moderne Erkenntnisse der Lern- und Hirnforschung nicht im Schulsystem nieder? Wissenschaftstheorie und Ockhams Rasiermesser.
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Sep 22, 2021 • 1h 16min

Freundschaft mit Robotern im Film (2013)

Entwicklungsstands von Servicerobotern wie der ASIMO und den Care-o-bot; Personenbegriff und die Konstruktion von Identität. (2013) Mensch-Maschine-Interaktion; Film Robot & Frank; Stand der Entwicklung von Servicerobotern wie der ASIMO und den Care-o-bot; Personenbegriff und Identität; Freundschaft; Sozialkonstruktivismus. Brauchen Soziologen Gehirne? Wir besprechen den für Technik und Wissenschaft preisgekrönten Film Robot and Frank.
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Sep 20, 2021 • 40min

Eine kriminologische Filmanalyse (2013)

Eine Theorie, die jeden Kriminalfilm erklärt. In der letzten Folge stellten wir die kriminologische Anomietheorie von Robert K. Merton vor und zeigten, wie man sie zur Filminterpretation verwenden kann. Heute wollen wir sie anhand eines weiteren Films erproben. Mertons Theorie beschreibt fünf Typen und deren unterschiedlichen Anpassungsstrategien unter sozialen Druck. Dabei gehen wir (René Lehnert und Dr. Diego Compagna) besonders auf einen Typen ein: den angepassten Ritualisten. In Falling Down -- ein ganz normaler Tag aus dem Jahre 1993 spielt Michael Douglas einen genervten Ingenieur auf dem Weg nach Hause, der nach und nach die Kontrolle verliert und Amok läuft. Außerdem klären wir nochmals, wieso Soziologen keine Gehirne brauchen.
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Sep 18, 2021 • 52min

Was ist kriminell? Eine Filmtheorie (2013)

Warum gibt es Kriminalität? Ein Soziologe weiß es. Anhand des SciFi Films "Exam" diskutieren wir Mertons Anomietheorie als Universaltheorie für jeden Film. Wenn man fragt, warum es Kriminalität gibt, sollte man erstmal fragen, was Kriminalität eigentlich ist. Das hat sich auch der Soziologe Robert K. Merton gefragt. Im 3.Reich waren andere Sachen kriminell als in der BRD. Generelle Kriminalität gibt es also nicht. Deshalb spricht Merton lieber vom abweichenden Verhalten. Wie es dazu kommt, erklärt er so: In jeder Gesellschaft gibt es vorgegebene Ziele. Um diese zu erreichen, gibt es anerkannte Mittel. Das größte anerkannte Ziel unserer Zeit ist es, mit einem Youtubekanal erfolgreich zu sein. Ein anerkanntes Mittel dafür sind Katzenbilder. Nun kann es zwischen den gesellschaftlich vorgegebenen Zielen und den anerkannten Mitteln zu einem Konflikt kommen, einem sogenannten Konfliktknäul. Das ist der Fall, wenn man Katzenbilder machen will, aber man hat eine Katzenhaarallergie, keine gute Kamera oder man hat statt einer lustigen Katze nur einen lustigen Hund. Je nachdem, wie die Mittel und Ziele vorhanden sind, reagieren Menschen auf 5 verschiedene Arten: 1. Ziele und Mittel sind ok. Also man will Youtubestar werden und hat eine Katze. Dann wird man Konformist. 2. Mittel sind zwar da, aber die Ziele nicht. Man hat eine Katze, aber der eigentliche Zweck von Katzen, nämlich auf Youtube dargestellt zu werden, wird nicht erfolgt. Dann wird man Ritualist. Es geht einem dann nur noch um die Mittel, nicht mehr um die Ziele. Man streichelt dann also seine Katze um ihrer selbst Willen, obwohl gar keine Kamera läuft. 3. Ziele sind akzeptiert, aber Mittel nicht vorhanden: Der Innovative. Er stellt den Kriminellen dar. 4. Der Revolutionär schließlich lehnt Mittel und Ziele gleichermaßen ab.
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Sep 16, 2021 • 1h 6min

Sozialkonstruktivismus im Film (2012)

Wir besprechen die Grundlagen des Sozialkonstruktivismus am Film "Die Körperfresser". (2012) Anhand von Gruselfilmen der Körperfresser- und Körperfresserinnen-Thematik (Die Dämonischen, Die Körperfresser kommen und The Invasion) diksutieren wir heute Nacht sozialkonstruktivistische und strukturdeterministische Ansätze der Soziologie. Wir sprechen über Identität, fragen, was uns als Menschen ausmacht, Glück oder Sinn? Wir reden über Gefühle (auch das muss manchmal sein), über Ervin Goffman und Rollentheorie, über Strukturfunktionalismus über die Funktion von Kriminellen und Gefängnissen in unserer Gesellschaft nach Emile Durkheim.
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Sep 15, 2021 • 1h 18min

Naturwissenschaften VS SoWi (2015)

Ignorieren Sozialwissenschaften naturwissenschaftliche Erkenntnisse? Es diskutieren neben René und Diego auch Thomas Jakubowsky, Dr. Nils Müller und Frank Wunderlich-Pfeiffer. Eine ältere Episode aus einem Mitschnitt des SoWi-Stammtisches. Der alte Streit geht weiter. Ignorieren Sozialwissenschaften naturwissenschaftliche Erkenntnisse? Reflektieren Naturwissenschaften ihre sozialen Konstruktionen? „Das Leben ist wert, gelebt zu werden, sagt die Kunst, die schönste Verführerin; das Leben ist wert, erkannt zu werden, sagt die Wissenschaft.“ Wir wollen heute über das Spannungsverhältnis dieser beiden sich oft missgünstig beäugenden wissenschaftlichen Lager sprechen. Dazu haben wir zwei Experten aus jedem dieser Lager eingeladen. Dr. Nils Müller ist Soziologe und bloggt als Weltenkreuzer über die „Wissenschaft der Gesellschaft, die Gesellschaft in der Wissenschaft und was das alles mit uns zu tun hat.“ Unser zweiter Gast heißt Frank Wunderlich-Pfeiffer, ist Wirtschaftsingenieur und vertritt am SoWi-Stammtisch die Naturwissenschaften. Im Wasgeht-Blog auf Sciencelogs erklärt er Raketenantriebe, Atomkraft und  das Wetter, setzt aber immer auch Bezüge zu gesellschaftlichen Fragen. Im Countdown-Podcast podcastet er über Aktuelles aus der Raumfahrt. Schnell stellen wir fest, dass zwischen beiden Wissenschaften nur scheinbar ein Konens herrscht und der Graben tief in die Erkenntnistheorie hineinragt. Definiert sich eine Wissenschaft über ihren Gegenstand oder über die Methode? Wird die naturwissenschaftliche Methode, insbesondere Karl Poppers kritischer Rationalismus, der Komplexität gesellschaftlicher Phänomene gerecht? In seinem Buch „Wir sind nie modern gewesen“, ging der Soziologe Bruno Latour bereits in den 80er Jahren mit beiden Lagern streng ins Gericht. Haben sich beide Seiten inzwischen angenähert? Der  Blogartikel des Weltenkreuzers bietet uns eine Steilvorlage, dieser Frage nachzugehen. Als überzeugter Naturwissenschaftler, versteht es unser Gast Frank, unsere sozialwissenschaftliche Perspektive ebenso zu hinterfragen, wie wir einen kritischen Blick auf die Grundannahmen der Naturwissenschaften werfen. Wie unreflektiert werden Aussagen der Statistik hingenommen? Wie stark verzerren soziale Effekte wie die sich selbst erfüllende Prophezeihung Schubladeneffekt, die sich selbst erfüllende Prophezeiung und wirtschaftliche Zwänge auch die harten Naturwissenschaften? Ob wir den Graben heute schließen können, verraten wir nicht. Nur soviel: wir haben es wenigstens versucht …
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Sep 15, 2021 • 2h 25min

Horror in der Popkultur (2015)

Wieso gruseln wir uns so gern? Welcher Zusammenhang besteht zwischen der Gesellschaft und der Lust am Grauen? Wieso stürmen Filme wie wie Saw oder Hostel die Kinocharts? Machen Horrorfilme gewalttätig? Filme sind selten Gegenstand soziologischer Untersuchungen, ja, die Filmsoziologie fristet innerhalb der Sozialwissenschaften ein Mauerblümchendasein. Insbesondere Horrorfilme sind aus unserer Sicht ein unterschätztes Genre. Vielleicht liegt unsere Einstellung aber auch nur darin begründet, dass wir dieses Genre sehr mögen. Mit der Philosophin Stefanie Steinhart sprechen wir über Grusel und Horror. Aufnahme von 2015. In dieser Folge streifen wir  Theorien des Gruselns aus verschiedenen Fachdisziplinen. Da gibt es die Theorie der Angstlust aus der Psychoanalyse oder die evelutionäre Theorie, wonach sich unsere Vorfahren in gruseligen Geschichten vor Gefahren warnten. Dem gegenüber stehen Ansätze wie die einer Ästhetik des Hässlichen. Nach Ansicht einiger Kulturforscher ist das Horrorgenre ist tief in der christlichen Religion verankert und die Bibel selbst ein Prototyp bluttriefende Horrorliteratur. Heute würde sie vermutlich eher so klingen: „When his life was ruined, his family killed, his farm destroyed, Job knelt down on the ground and yelled up to the heavens, „Why god? Why me?“ and the thundering voice of God answered, „There’s just something about you that pisses me off.“ (Stephen King) Links zur Sendung: Studie: Komödien fördern die Durchblutung Studie: Stärkere Markenbindung bei Horrorfilmen Studie: Horrorfilme helfen gegen Prüfungsangst Mit Horrorfilmen Börsenkurse voraussagen (Video) Buch: Horror. Die Lust am Grauen (Hans D. Baumann) Arkhaminsiders, ein deutschsprachiger Lovecraft-Podcast Hierarchie der Horrorfilm-Fans („Grauen und Lust“) Versteckte Horrorkamera 1 Versteckte Horrorkamera 2 Podcastfolge über die Körperfresser Podcastfolge zur Kulturgeschichte des Monsters
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Sep 14, 2021 • 38min

Was ist Soziologie nochmal? (2015)

Wir versuchen einen zweiten Versuch, die Frage zu beantworten, was Soziologie nun ist. Diesmal endgültig und voll der Wahrheit!

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