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Sternstunde Religion

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Apr 1, 2023 • 29min

Shi Heng Yi: Der selbstbeherrschte Shaolin

Sie sind bekannt für absolute Körperbeherrschung und hartes Training: (die) Shaolin. Mit den Filmen von Jackie Chan oder Bruce Lee ist ihre Kampfkunst Kung Fu auch in der westlichen Welt bekannt geworden. Der deutsche Shaolin Meister Shi Heng Yi im Gespräch mit Olivia Röllin. Shaolin Meister Shi Heng Yi war schon als Kind begeistert von Kampfkunst. Als Vierjähriger begann er sein Training, heute leitet er den sogenannten «Shaolin Temple Europe» bei Kaiserslautern DE. Gemeinsam mit anderen Shaolin Meistern empfängt er dort Menschen, die sich für eine oder zwei Wochen dem Klosterleben hingeben wollen und führt sie ein in die grosse Kunst des Atmens, der Askese und der körperlich anspruchsvollen Selbstbeherrschung, die er selbst seit über 30 Jahren praktiziert. Doch der Sohn vietnamesischer Bootsflüchtlinge ist nicht nur ein Lokalmatador. Auch im Internet ist er sehr präsent. Shi Heng Yi tritt in TEDx-Talks, Podcasts und diversen YouTube-Formaten auf, wo er mit seiner Botschaft ein Millionenpublikum erreicht. Im Gespräch mit Olivia Röllin erklärt er, warum Selbstbeherrschung und Askese wahre Freiheit bedeuten, weshalb er sich bewusst den Schattenseiten des Lebens aussetzt und dass es sich lohnt, jeden Tag zehn Minuten früher aufzustehen.
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Mar 25, 2023 • 59min

«Unorthodox» - Vom Bruch mit der eigenen Vergangenheit

Ihre Bücher wurden zu Weltbestsellern, ihre Lebensgeschichte inzwischen sogar auf Netflix verfilmt: Deborah Feldman. Aus einer ultraorthodox jüdischen Gemeinde in New York geflohen, pflegt sie heute ein Leben, das so für sie nicht bestimmt war. Der Preis dafür war hoch. Ein Gespräch. Die Geschichte über ihren Ausstieg aus der ultraorthodox jüdischen Satmarer-Gemeinschaft hat Feldman schlagartig bekannt gemacht. Ein neues Leben begann, eines, indem sie alle ihre Wurzeln kappen musste und trotzdem immer wieder von ihnen eingeholt wird. Die Neflix-Serie «Unorthodox» zeichnete auf der Basis von Feldmans Memoiren deren Ausstiegsgeschichte nach. Ein Film der sich in zwei Welten bewegt und ausschliesslich jüdische Schauspieler verantwortete. Etwa Jeff Wilbusch. Er ist einer der Hauptdarsteller dieser Serie. Auch er ist ein Aussteiger. Mit 13 verliess er seine Familie, die im ultraorthodoxen Viertel Mea Shearim in Jerusalem wohnte und lebte vorerst auf der Strasse. Auf Umwegen kam er nach Deutschland. Heute ist er ein gefeierter Schauspieler. Olivia Röllin spricht mit Deborah Feldman und Jeff Wilbusch über Welten, in die man nicht hineinpasst, über die Aufholjagd nach Autonomie, die Vergangenheit und deren Fänge in die Gegenwart und darüber, wie man wird, was man ist, wenn man das alte Ich hinter sich lassen möchte.
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Mar 18, 2023 • 29min

Curse – Der meditierende Rapper

Michael Kurth war als Rapper Curse einer der Grössten des deutschen Hip-Hop. Doch auf dem Zenit des Erfolgs brach er alle Zelte ab, reiste nach Indien, begann zu meditieren, wurde Buddhist, erfolgreicher Buchautor und Podcaster. Olivia Röllin spricht mit ihm über das gute Aufhören. Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist, sagt man gemeinhin. Dass das kein Rezept ist für gelingendes Aufhören, weiss Michael Kurth, besser bekannt als Curse. 2010, als er als einer der einflussreichsten deutschen Rapper galt, merkte er, dass er zwar den Traum lebte, den er schon als 10-Jähriger hatte, aber trotzdem nicht glücklich war. Er begann zweimal eine Psychotherapie, beendete die langjährige Beziehung, löste sich aus Verträgen und zog aus der grossen Wohnung aus. Als all dies nichts half, machte er sich ganz auf die Suche nach dem «guten Leben». Er, der sich zuvor als gläubiger Christ identifizierte, landete in einem Aschram in Indien und fand in der Meditation eine Ruhe, die er zuvor nicht kannte. Heute ist Michael Kurth Buddhist, systemischer Coach, Yogalehrer sowie zweifacher Bestseller-Autor. Zudem betreibt er einen rege gehörten Podcast rund um das Thema Achtsamkeit, wo er jene Methoden weitergibt, die ihm damals aus seiner Orientierungslosigkeit halfen – und die dazu führten, dass er wieder ins Musikbusiness zurückfand. Im Gespräch mit Olivia Röllin erzählt er, wie man richtig aufhört und neu beginnt, wie dabei der Buddhismus hilft und wie Musik klingt, die aus einem meditativ geschulten Geist kommt.
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Mar 11, 2023 • 53min

Streitfrage – Gibt es Gott? Und wenn ja, wozu?

Ob Atheismus oder eine undefinierte «höhere Macht»: Die europäische Glaubenslandschaft ist im Wandel. Anlass genug, im Haus der Religionen in Bern über die Existenz Gottes zu diskutieren. Die schiere Unendlichkeit des Universums oder die Erhabenheit der Natur, sie trotzen ein Gefühl von Demut und Ehrfurcht ab. Kriege und soziale Ungerechtigkeiten wiederum lassen einen ratlos zurück. Wie könnte ein gütiger, allmächtiger Gott solches Leiden zulassen? Antworten auf scheinbar Unerklärliches wurden seit jeher in Gott gesucht, durch Böses an ihm gezweifelt. Ist Gott vielleicht nur eine menschliche Projektion? Ausdruck eines verzweifelten Wunsches nach Sinnhaftigkeit? Jedenfalls dient der Glaube vielen Menschen als Richtschnur für moralisches Handeln, bietet Orientierung und ist nicht selten eine grosse produktive Kraft. Gottesvorstellungen und Glaube befinden sich allerdings im Wandel. So steigt die Anzahl Menschen ohne Religionszugehörigkeit schweizweit seit Jahrzehnten stetig an. Ein Drittel der Schweizer Bevölkerung bezeichnet sich als Atheistin oder Agnostiker und rund ein Viertel glaubt anstelle von Gott an eine undefinierte höhere Macht. Ist Gott ein Auslaufmodell? Wie weit lassen sich Naturwissenschaften und Philosophie befragen, wo beginnt die Domäne Gottes? Und: Lebt man glücklicher, wenn man glaubt? Darüber diskutieren unter der Leitung von Olivia Röllin im Haus der Religionen in Bern: Philipp Hübl, Philosoph und Atheist, Hans-Dieter Mutschler, Theologe und Philosoph, Kathrin Altwegg, Astrophysikerin, und Dorothea Franck, Buddhistin.
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Mar 4, 2023 • 30min

Gilda Sahebi und die feministische Revolte im Iran

Die deutsch-iranische Journalistin Gilda Sahebi ist eine der zentralen Stimmen, die aus Europa über den Iran berichten. Als Dreijährige musste sie aus dem Land fliehen, mit 14 hat sie ihre ursprüngliche Heimat zuletzt gesehen. In den aktuellen Protesten sieht sie feministische Weltgeschichte. Für «Frau, Leben, Freiheit» gehen die Menschen im Iran seit einem halben Jahr auf die Strasse. Und dies, obwohl das Regime mit brutaler Härte gegen Demonstrierende vorgeht. Allerdings könnten die Bilder, die uns aus dem Iran erreichen, widersprüchlicher nicht sein: Auf der einen Seite die Massen, die das Bestehen und die Errungenschaften der 44-jährigen Islamischen Republik feiern. Auf der anderen Seite Protestierende, die genau diese Republik um den Preis des eigenen Lebens stürzen wollen und dabei von Sicherheitskräften brutal niedergeschlagen werden. Zusammen mit Menschen in Europa und dem Iran hat die ausgebildete Ärztin und Politikwissenschaftlerin Gilda Sahebi die Geschichten dieser mutigen, zumeist jungen Menschen recherchiert, die dem iranischen Regime zum Opfer gefallen sind. Was bewegt und eint diese Menschen? Weshalb nehmen sie Gefängnis, Folter und gar die Todesstrafe in Kauf? Und welche Rolle spielen dabei die Frauen? Olivia Röllin im Gespräch mit Gilda Sahebi über kollektive Traumata, individuelle Träume und warum die Proteste im Iran eine feministische Revolte sind.
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Feb 25, 2023 • 56min

Michael Ignatieff – Vom Trost der Erde

Wer Leid erfährt, braucht Trost. Doch wo finden Säkulare in individualistischen Gesellschaften Trost? Der kanadische Historiker Michael Ignatieff findet Trost in der Gewissheit, dass Intellektuelle, Autorinnen, Musiker und römische Kaiser Jahrhunderte vor uns Trost gefunden und gespendet haben. Trost scheint ein Urbedürfnis des Menschen zu sein, wenn man sich die Menschheitsgeschichte anschaut. Das Buch Hiob, die Psalmen und die Werke so unterschiedlicher Intellektueller wie Marc Aurel, Karl Marx, Primo Levi oder Cicely Saunders sind Quellen der Hoffnung für Michael Ignatieff. Aufgewachsen in Toronto als Sohn russischer Immigranten gehört der Historiker und Autor Michael Ignatieff zu den wichtigsten Intellektuellen im angelsächsischen Raum. Nach einem Abstecher in die Politik in seinem Heimatland, wurde er einer breiteren Öffentlichkeit als Rektor der Central European University bekannt, die 2021 aus politischen Gründen von Budapest nach Wien umziehen musste. Olivia Röllin spricht mit Michael Ignatieff über den Glauben in einer säkularen Gesellschaft, die Kraft des Trostes und warum man manchmal untröstlich ist. Ein Wiederholung vom 23.01.2022
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Feb 18, 2023 • 56min

Sehnsucht Ekstase – Von LSD bis zum Yogaretreat

Von Eisbaden über Meditation bis zu Ayahuasca. Die spirituelle Suche nach Ekstase und Klarheit boomt. Ebenso wie die Forschung mit LSD und Co. Was steckt hinter diesem Revival des Rausches? Ein Gespräch über neue Drogen und uralte Rituale – auf der Suche nach dem grossen Einssein mit der Welt. Ob LSD, Zauberpilze oder Ecstasy – durch den kontrollierten Einsatz psychoaktiver Drogen erhofft man sich derzeit neue Erfolge bei der Behandlung psychischer Erkrankungen. Psychedelische Substanzen wie etwa Ayahuasca spielten aber auch seit jeher in verschiedenen Religionen eine Rolle. Sie können zu mystischen und spirituellen Erfahrungen führen, lösen Gefühle wie Verbundenheit und Einssein mit der Welt und dem Göttlichen aus. Rausch, Trance und Ekstase gibt es aber auch ohne Drogen: beim Tanzen, in der Askese, beim Eisbaden oder der Meditation. Was steckt hinter dem neuen Trend zur Ekstase? Braucht es dazu Drogen? Und wo liegen die Gefahren? Das klären Olivia Röllin und Yves Bossart in einer Begegnung der Sternstunden Religion und Philosophie. Yves Bossart nimmt an einem Schwitzhüttenritual teil. Olivia Röllin spricht im Studio mit dem Psychiater Gregor Hasler (Autor von «Higher Self. Psychedelika in der Psychotherapie») und Benedikt Sarreiter (Co-Autor von «Ekstasen der Gegenwart. Über Entgrenzung, Subkulturen und Bewusstseinsindustrie»).
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Feb 11, 2023 • 58min

Vom Wunder und Fehlen der Berührung

Viele kennen Berührung nur noch vom Touchscreen und berühren das Handy beinahe häufiger als ihre Liebsten. Berührung– sinnlich, seelisch oder geistig - ist jedoch lebenswichtig für uns Menschen. Warum? Und was geschieht, wenn sie fehlt? Ein Gespräch über das Wechselspiel von Berührung und Distanz. Die #MeToo-Debatte hat auf das Ausmass unerwünschter und gewaltsamer Berührung aufmerksam gemacht. Digitale Welten ersetzen den direkten Kontakt. Die Rede ist gar von einer «unterkuschelten, entsinnlichten Gesellschaft». Und das Corona-Virus hat uns eine ungewohnt berührungslose Zeit aufgezwungen: Keine Umarmungen mehr, keine Begrüssungsküsse, kein Händehalten am Krankenbett. Sterbende Menschen wurden gar zu Unberührbaren in den Kliniken. Was geschieht, wenn wir uns berühren und berühren lassen? Was berührt uns überhaupt noch? Gott, der Unberührbare? Berührung hat eine soziale, eine persönliche, eine intime, eine tröstende, eine sicherheitsspendende Bedeutung, aber auch eine religiöse. Worin besteht diese religiöse Bedeutung? Ahmad Milad Karimi im Gespräch mit der Religionswissenschaftlerin Anne Koch und mit Wilhelm Schmid, Philosoph und Autor von „Von der Kraft der Berührung.
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Feb 4, 2023 • 31min

Mohamed Amjahid - Liebe, Sex und Tabus in Nordafrika

Sex ausserhalb der Ehe und mit Menschen gleichen Geschlechts ist in Nordafrika verboten. Gleichzeitig prägen 1001 erotische Geschichten den Blick aus Europa auf den arabischen Raum. Was man in Nordafrika wirklich über Liebe und Sex denkt, wollte Mohamed Amjahid wissen. Und hat genau hingeschaut. Völkerverständigung gehe am besten über die Liebe, meint Mohamed Amjahid. Der Politikwissenschaftler und Autor hat sich deshalb den vielfältigen Formen des körperlichen Begegnens angenommen: der käuflichen Liebe, dem sexuellen Begehren und dem liebevollen Sex. Das tut er allerdings nicht irgendwo: Den Blick ins Schlafzimmer wagt Amjahid ausgerechnet in Nordafrika, wo er selbst aufwuchs und zur Schule ging. Zu lange sei über die Sexualität von Marokkanern und Ägypterinnen gesprochen worden, ohne diese selbst zu Wort kommen lassen. Mohamed Amjahid macht deshalb die Sexualität «orientalischer» Menschen zum Thema seines neuen Buches «Lets talk about Sex, Habibi». Er berichtet von Orgien in einem Bergdorf, über den allabendlichen Zusammenbruch des Internets aufgrund von exzessivem Pornokonsum in Kairo, dem Kondomkauf in salafistischen Apotheken, Kräutern gegen Impotenz und immer wieder über die tragischen Kehrseiten rigider patriarchaler Strukturen. Wie lebt man die eigene Sexualität in einer Gesellschaft, die ausserehelichen Geschlechtsverkehr kriminalisiert? Wie gehen patriarchale Strukturen und sexueller Hedonismus zusammen und warum sind die meisten Apotheken in Nordafrika in Händen frommer Gottesmänner? Mohamed Amjahid im Gespräch mit Olivia Röllin.
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Jan 28, 2023 • 59min

Verschwörungstheorien und ihre Gefahren

Eine Verschwörungstheorie kursiert in der Schweiz: Satanisten-Zirkel würden im Untergrund Kinder quälen, sexuell missbrauchen und schlachten. Für die Anschuldigungen fehlt jeglicher Beweis. Woher also kommen sie und wie gefährlich sind Verschwörungstheorien? Seit der Corona-Pandemie sind Verschwörungstheorien in der öffentlichen Diskussion so präsent wie wohl nie zuvor. Während damals pandemiebezogen von einer geheim organisierten Dezimierung der Weltbevölkerung die Rede war, dominiert inzwischen eine andere Verschwörungstheorie die Schlagzeilen: Jene des rituellen satanistischen Missbrauchs. Recherchen vom SRF Reportage-Format rec. zeigen Haarsträubendes: In mindestens drei Schweizer Psychiatrischen Kliniken ist diese Verschwörungstheorie in die Behandlung von Patient:Innen eingeflossen. Demnach leben und lebten Patient:Innen mit der Vorstellung, von einem unbekannten, satanistischen Täterkreis missbraucht zu werden oder gar selbst Teil dieses Zirkels zu sein und bei rituellen Sessions Babys aufzuschlitzen oder deren Blut zu trinken. Doch in der Realität gibt es keinerlei Beweise für eine solche Täterschaft. Unter dem Begriff «Satanic Panic» war der Glaube an satanistische Gewaltrituale bereits in den 80er und 90er Jahren in den USA verbreitet. Übersteigert wird diese Theorie von der im digitalen Raum geborenen QAnon-Bewegung, die 2016 entstand und inzwischen in über 70 Ländern verbreitet ist. Dass sich Attentäter genauso darauf beziehen wie Personen, die im Januar 2021 das Kapitol stürmten, zeigt die Gefahr solcher Verschwörungstheorien deutlich. Welche Ursprünge und welche Folgen haben Verschwörungstheorien für Vertreter:innen und das Umfeld? Und was haben heutige Verschwörungstheorien mit solchen aus dem Mittelalter zu tun? Olivia Röllin im Gespräch mit der Religionswissenschaftlerin Dorothea Lüddeckens und dem forensischen Psychiater Frank Urbaniok.

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