Achim Hensen, Mitgründer der Purpose Stiftung, diskutiert die Notwendigkeit von Sinnstiftung in Unternehmen. Er beleuchtet, warum Unternehmen als soziale Organismen und nicht als reine Gewinnmaximierer betrachtet werden sollten. Hensen kritisiert das Phänomen des 'Purpose-Washings' und fordert echten Dialog. Zudem reflektiert er über Verantwortungseigentum als nachhaltiges Geschäftsmodell und die Bedeutung von Nachfolgeprozessen in Unternehmen. Seine Vision ist eine humanzentrierte Wirtschaft, in der Talente gefördert werden.
Die Transformation von Unternehmen erfordert eine echte Auseinandersetzung mit Sinnfindung, die über oberflächliches Marketing hinausgeht.
Verantwortungseigentum bietet eine Alternative zur Gewinnmaximierung, indem es die Kontrolle mit den aktiven Mitarbeitern verbindet.
Eine sinnbasierte Wirtschaft soll soziale Sicherheiten fördern und alle Menschen ermutigen, ihre Arbeit mit Begeisterung zu verrichten.
Deep dives
Sinnfindung in der modernen Gesellschaft
Die Suche nach Sinn in der heutigen Gesellschaft wird als weit verbreitetes Phänomen betrachtet, das nicht nur Einzelpersonen, sondern auch Unternehmen betrifft. Viele Menschen empfinden eine Sinnkrise, da sie in ihrem Job nach mehr Bedeutung und Einfluss streben. Gleichzeitig stellt sich die Frage, was der Sinn von Unternehmen ist und wozu sie tatsächlich existieren. Es reicht nicht mehr aus, im Rahmen von Workshops Werte zu definieren; echte Sinnfindung erfordert tiefere Auseinandersetzung und Transformation.
Kritik am Purpose-Washing
Die Verwendung des Begriffs 'Purpose' hat zugenommen, was oft als Inflationserscheinung gesehen wird, die zu einem Phänomen namens 'Purpose-Washing' führt. Dies beschreibt die Praxis von Unternehmen, sich auf Sinnsuche zu begeben, ohne wesentliche Änderungen vorzunehmen und stattdessen oberflächliche Marketingstrategien zu verfolgen. Solche Vorgehensweisen werden als unglaubwürdig wahrgenommen, da die Gewinnmaximierung oft die dominante Unternehmensphilosophie bleibt. Es wird betont, dass Sinnfindung authentisch sein muss und nicht nur als Marketingstrategie dienen darf.
Verantwortungseigentum als Unternehmensmodell
Die Purpose-Stiftung fördert das Konzept des Verantwortungseigentums, das Unternehmen die Möglichkeit gibt, unabhängig von Gewinnmaximierung zu arbeiten. Dies ermöglicht eine Sinnorientierung und Rückverfolgbarkeit von Entscheidungen durch die Verbindung der Kontrolle mit den aktiven Mitarbeitern. Dieses Modell soll garantieren, dass die Unternehmenswerte und -ziele langfristig gewahrt bleiben, unabhängig von externen Investoren. Die Stiftung arbeitet daran, diese Formen des Eigentums zu etablieren und einen Raum für verantwortungsvolles Unternehmertum zu schaffen.
Herausforderungen und Chancen des Wandels
Die Umsetzung von Verantwortungseigentum steht vor mehreren Herausforderungen, darunter mangelnde Bekanntheit und komplexe rechtliche Strukturen. Viele Unternehmen sind sich der Vorteile nicht bewusst oder finden den Übergang zu herausfordernd. Gleichzeitig besteht Hoffnung, dass ein wachsendes Bewusstsein für diese Themen und positive Beispiele den Diskurs verstärken und zu einer breiteren Akzeptanz führen. Investoren und Unternehmer, die an einer sinnvollen und nachhaltigen Geschäftspraxis interessiert sind, können als Katalysatoren für diesen Wandel fungieren.
Die Vision einer sinnstiftenden Wirtschaft
Der langfristige Wunsch ist eine Wirtschaft, die den Menschen dient und sowohl individuelles als auch kollektives Potenzial fördert. Eine Zukunft, in der Arbeit nicht als Zwang empfunden wird und in der Menschen morgens mit Begeisterung zur Arbeit kommen. Zudem sollte es ein System geben, das soziale Sicherheiten bietet und ein bedingungsloses Grundeinkommen ermöglicht. Es wird darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, dass Sinnfindung nicht nur einer privilegierten Schicht vorbehalten bleibt, sondern eine gesellschaftliche Norm wird.
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