Eckart von Hirschhausen: Gesundheit im Klimawandel
Feb 22, 2025
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Eckart von Hirschhausen ist Arzt, Wissenschaftsjournalist und Gründer der Stiftung ‚Gesunde Erde – gesunde Menschen‘. Er erklärt die direkte Verbindung zwischen Klimawandel und menschlicher Gesundheit und betont, dass wir uns selbst retten müssen. Es wird über die Bedrohungen durch Luftverschmutzung und Mikroplastik diskutiert, sowie über die Verantwortung, die sowohl Individuen als auch der Staat tragen. Zudem reflektiert Hirschhausen über die Bedeutung von aktivem Handeln und philanthropischen Initiativen im Kampf gegen den Klimawandel.
Eckart von Hirschhausen betont den untrennbaren Zusammenhang zwischen planetarer Gesundheit und dem Wohlbefinden des Menschen, was eine strategische Veränderung erfordert.
Die dramatische Erschöpfung der Naturkapazitäten, insbesondere beim CO2-Puffern, stellt eine akute Bedrohung für die Umwelt und unsere Gesundheit dar.
Individuen sollten sich aktiv am Klimaschutz beteiligen und positive Handlungen im Alltag priorisieren, um gemeinsames Handeln und soziale Verantwortung zu fördern.
Deep dives
Gesundheit und Klimawandel
Ein gesundes Leben ist untrennbar mit einem gesunden Planeten verbunden. Die Zerstörung der Umwelt hat direkte Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, indem sie Luftverschmutzung und den Verlust von Biodiversität verursacht. Es wird betont, dass alle fünf Dimensionen von Gesundheit, einschließlich Luft, Wasser und Nahrung, akuten Gefahren ausgesetzt sind. Diese Zusammenhänge müssen stärker in das öffentliche Bewusstsein integriert werden, um präventive Maßnahmen ergreifen zu können.
Die Rolle der Meere und Biodiversität
Die Ozeane sind entscheidend für das Leben auf der Erde, da sie zum größten Teil für die Sauerstoffproduktion verantwortlich sind. Ein alarmierender Punkt ist, dass die Kapazität der Natur, CO2 zu puffern, erschöpft ist und dies ernsthafte Konsequenzen für das Klima hat. Der Verlust der Biodiversität, insbesondere im Hinblick auf die Bestäubung durch Insekten, wird als massives Risiko aufgezeigt. Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt müssen dringend in den Fokus der Klimadebatte rücken, um sowohl ökologische als auch ökonomische Stabilität zu gewährleisten.
Psychische Auswirkungen des Klimawandels
Die klimabedingte Angst ist eine legitime emotionale Reaktion, die in der Gesellschaft anerkannt werden muss. Diese Angst unterscheidet sich von anderen Ängsten, da sie durch reale Bedrohungen wie Naturkatastrophen und den Verlust von Lebensgrundlagen gerechtfertigt ist. Es wird empfohlen, sich aktiv an Lösungen zu beteiligen, um ein Gefühl der Selbstwirksamkeit zu schaffen, und sich nicht ununterbrochen mit negativen Nachrichten zu konfrontieren. Medizinische Fachkräfte werden ermutigt, sich für den Klimaschutz einzusetzen und ihre Stimme in der Gesellschaft hörbar zu machen.
Wirtschaftliche und gesellschaftliche Verantwortung
Die Wirtschaft spielt eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels, indem sie nachhaltige Praktiken und Technologien fördert. Es wird argumentiert, dass klare Regulierungen und Preisstrukturen notwendig sind, um umweltfreundliches Handeln zu incentivieren und schädliche Subventionen abzubauen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft wird als Schlüssel zur Überwindung der Herausforderungen durch den Klimawandel hervorgehoben. Dies erfordert ein Umdenken in der Wirtschaft, um ökologische und soziale Verantwortung stärker in den Fokus zu rücken.
Individuelle Handlungsmöglichkeiten
Jeder Einzelne hat die Möglichkeit, zum Klimaschutz beizutragen, indem er bewusste Entscheidungen im Alltag trifft. Der Fokus sollte weniger auf dem persönlichen Fußabdruck liegen, sondern mehr auf dem Handprint, also den positiven Aktionen, die eine Person ergreifen kann. Diese könnten von der Unterstützung nachhaltiger Produkte bis hin zu aktiven politisch-sozialen Engagements reichen. Ein gemeinsames Handeln und das Teilen von Ideen und Strategien sind für den Erfolg im Klimaschutz unerlässlich.
Für Eckart von Hirschhausen stehen «die planetare Gesundheit und die Gesundheit des Menschen in einem direkten Zusammenhang». Er vertritt die Meinung, «dass wir nicht das Klima retten müssen, sondern uns selbst». Im Gespräch mit Kalina Oroschakoff, NZZ-Redaktorin Wissenschaft und Technologie, erläutert Eckart von Hirschhausen, warum ihm das Thema so am Herzen liegt und welche Bedeutung Botschaften in der Berichterstattung haben. Welche Ansätze sind seiner Meinung nach nötig, um gesellschaftlichen und individuellen Wandel zu beschleunigen? Und welche Verantwortung tragen der Staat, die Politik und Individuen dabei?
Aufnahme: 29. Oktober 2024.
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