Stefan Redelsteiner über Musik, Business und Leidenschaft
Aug 4, 2021
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Stefan Redelsteiner, ein bedeutender Kulturmanager und Gründer des Labels "Problembär", hat zahlreiche Künstler wie Wanda und Voodoo Jürgens gefördert. Er spricht über die Herausforderungen und Freuden des Musikmanagements, die evolutionäre Rolle der Radiotauglichkeit im Zeitalter des Streamings sowie die Auswirkungen von Corona auf die Musikszene. Außerdem reflektiert er über die kreative Zusammenarbeit mit Künstlern und die Bedeutung von innerer Zufriedenheit im geschäftlichen Erfolg. Ein humorvoller Dialog über Kunst, Leidenschaft und die Welt der Musik.
Stefan Redelsteiner betont, dass seine Rolle nicht im Entdecken, sondern im Fördern bestehender Talente besteht, was eine besondere Verantwortung mit sich bringt.
Die oft komplizierten emotionalen Beziehungen zu Künstlern erfordern eine klare Trennung zwischen Beruflichem und Persönlichem, um die kreative Arbeit effektiv zu gestalten.
Durch Streaming-Dienste hat sich der Musikmarkt drastisch verändert, wobei Künstler zunehmend an Algorithmen angepasst werden müssen, was die Authentizität der Musik gefährdet.
Deep dives
Die Anfänge im Musikgeschäft
Der Gast, Stefan Redelsteiner, erklärt seine Anfänge in der Musikszene und betont, dass er keine Bands entdeckt, sondern vielmehr mit talentierten Künstlern zusammenarbeitet, die bereits existieren. Er erzählt von seinen Erfahrungen, die durch seine frühere Tätigkeit in Callcentern geprägt wurden, und wie seine Leidenschaft für Musik ihn zu einem kreativen Beruf geführt hats. Obwohl er großen Respekt vor Künstlern hat, die er unterstützt, stellt er klar, dass das Entdecken neuer Talente oft ein Glücksfall ist. Er hebt hervor, dass sein Beruf nicht das Entdecken, sondern das Fördern und Unterstützen von bestehenden Talenten ist.
Die Herausforderung kreativer Beziehungen
Stefan schildert die oft komplizierten Beziehungen zu Künstlern, insbesondere den Herausforderungen, die mit emotionalen Bindungen an Bands wie Wanda verbunden sind. Er beschreibt, wie enge Freundschaften die Arbeit erschweren können und dass die Trennung von Künstlern, selbst wenn sie für das eigene Wohl notwendig ist, emotionale Schwierigkeiten mit sich bringt. Diese persönlichen Geschichten verdeutlichen, dass der Weg zum Erfolg nicht nur durch geschäftliche Entscheidungen, sondern auch durch emotionale Momente geprägt wird. Er reflektiert darüber, wie wichtig es ist, berufliche von persönlichen Beziehungen zu trennen, um kreative Arbeit effizient auszuführen.
Der moderne Musikmarkt und Streaming-Dienste
Im Podcast wird die evolutionäre Veränderung des Musikmarktes durch Streaming-Dienste besprochen, die die Art und Weise, wie Musik gehört und verteilt wird, revolutioniert haben. Stefan äußert Bedenken über den Rückgang der Bedeutung traditioneller Medien wie Radio und beschreibt, wie Streaming-Plattformen die Dynamik der Musikpromotion verändert haben. Er erklärt, dass Künstler heute oft gezwungen sind, sich an Algorithmen anzupassen, anstatt sich auf organische Verbindungen zu konzentrieren. Diese Veränderungen werfen die Frage auf, wie der Wert und die Qualität von Musik in einer von Algorithmen dominierten Welt aufrechterhalten werden können.
Erfolg und persönliche Zufriedenheit
Stefan reflektiert, was Erfolg für ihn bedeutet; er beschreibt, dass finanzieller Erfolg nicht immer gleichbedeutend mit persönlicher Zufriedenheit ist. Nach Höhen und Tiefen in seiner Karriere hat er erkannt, dass wahres Glück auch im Teilen von Erfahrungen mit Künstlern liegt und in der Wertschätzung, die sie ihm entgegenbringen. Er betont, dass die Beziehung zu Künstlern und deren Wachstum für ihn von größerer Bedeutung sind als monetäre Gewinne. Dies zeigt seine Haltung, dass Erfolg nicht nur in Zahlen, sondern auch in emotionalen Verbindungen und Erfüllung im Beruf gemessen werden sollte.
Trend und Authentizität in der Musik
Ein zentrales Thema des Gesprächs ist die Gefahr, Trends zu folgen, anstatt authentisch zu bleiben. Stefan hebt hervor, dass Künstler, die sich von Trends leiten lassen, oft ihre Einzigartigkeit verlieren. Er argumentiert, dass innovative und zeitlose Musik nicht immer mit dem aktuellen Trends übereinstimmt, sondern aus einer authentischen Passion für die Kunst kommt. Dies führt zu einer Diskussion darüber, wie wichtig es ist, eigene Werte und musikalische Integrität zu bewahren, anstatt sich dem Druck der Branche zu beugen.
Stefan Redelsteiner ist in unserer Generation vielleicht der wichtigste Kulturmanager des Landes. Er hat Bands und Personen wie Wanda, Stefanie Sargnagel, Nino aus Wien oder Voodoo Jürgens entdeckt. Bekannt ist er dadurch nicht geworden - wie kommt es dazu? Möchte er das nicht?
2007 hat Stefan das Label "Problembär" gegründet, das heute Teil von Sea You Records ist. Mittlerweile gehört er zum Lotterlabel; über die Jahre hatte er mit vielen Acts zwischen Musik und Literatur zu tun. Heute sind es zb Pauls Jets, Flüsterzweieck, Louie Austen, etc.
Kevo und Christian sprechen mit Stefan über das Managen von (und die Zeit nach) Wanda, über Leidenschaft und Schlager - und was Musik braucht, um erfolgreich zu sein.
Diese Folge ist gefördert von wendy.network und audiamo.plus
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