Lisa, die eine Plattform für ADHS betreibt, und Charlotte, die sich mit psychischen Themen beschäftigt, sprechen über das Masking von ADHS. Sie teilen persönliche Erfahrungen und beleuchten, wie soziale Erwartungen den Selbstausdruck unterdrücken. Emotionale Herausforderungen in sozialen Interaktionen und die Schwierigkeiten des Anmaskens werden thematisiert. Zudem reflektieren sie über Selbstakzeptanz und den Weg zur Authentizität in einer modernen Welt.
Maskieren ist ein unvermeidlicher Prozess, der sich durch soziale Situationen und individuelle Lebensrealitäten stark verändert und oft unbewusst erfolgt.
Der Mangel an gesunden Stimming-Verhalten führt zu ungesunden Bewältigungsmechanismen, die das authentische Selbst in sozialen Kontexten unterdrücken.
Gesellschaftliche Erwartungen aus der Kindheit prägen das Verhalten im Erwachsenenalter und verstärken das Gefühl der Anpassungsnotwendigkeit sowie die Unsicherheit.
Deep dives
Der Prozess des Maskierens
Maskieren ist ein fortlaufender Prozess, der stark von der individuellen Lebensrealität abhängt. Die Darstellung verändert sich je nach sozialen Situationen, insbesondere in Anwesenheit von Fremden oder in ungewohnten Umgebungen. Oft geschieht dies unbewusst als Reaktion auf das Bedürfnis, sich anzupassen und nicht aufzufallen. Das Verständnis darüber, wie man sich selbst maskiert, ist der erste Schritt in der Reflexion und bewussten Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten.
Stimming und seine Herausforderungen
Stimming, also das Ausleben von sensorischen Bedürfnissen, wird oft durch ungesunde Gewohnheiten ersetzt, wenn Menschen sich nicht trauen, ihre wahren Bedürfnisse zu zeigen. Zu den häufigsten Beispielen gehören Nägelkauen oder Kopfhautknibbeln, die als unauffällig gelten, jedoch auf eine ungesunde Bewältigungsstrategie hinweisen. Die Hemmung, gesunde Stimming-Verhalten anzuwenden, wie das Stricken oder imaginäres Klavierspielen, verstärkt die Notwendigkeit, in sozialen Situationen zu maskieren. Der Impuls, solche Verhaltensweisen zu unterdrücken, zeigt die Herausforderung, im Alltag authentisch zu bleiben.
Gesellschaftliche Erwartungen und Kindererziehung
Die Prägung durch gesellschaftliche Erwartungen und Werte beginnt oft in der Kindheit und beeinflusst das eigene Verhalten und Maskieren im Erwachsenenleben. Kindliche Erfahrungen und die Bewertung, was als akzeptabel gilt, können tief sitzende Glaubenssätze erzeugen, die das Verhalten im Erwachsenenalter steuern. Diese Bewertungen führen zu einem ständigen Gefühl der Unsicherheit und der Notwendigkeit, sich anzupassen, um nicht negativ aufzufallen. Die Erinnerung an diese Prägungen bietet einen Ansatz, die tief verwurzelten Ängste zu erkennen und die eigenen Verhaltensmuster zu hinterfragen.
Energiemanagement beim Maskieren
Das ständige Maskieren erfordert erhebliche Energie, die im Alltag zu Erschöpfung führen kann. Oft fühlen sich Menschen nach sozialen Interaktionen erschöpft, insbesondere wenn sie das Gefühl haben, ihre wahre Persönlichkeit verstecken zu müssen. Der Vergleich zwischen entspannenden Gesprächen mit vertrauten Freunden und anstrengenden Smalltalk-Momenten zeigt, wie die Dynamik des Maskierens das persönliche Wohlbefinden beeinflusst. Es ist wichtig, ein Bewusstsein für diese Energieverbräuche zu schaffen, um Strategien zu entwickeln, die zu mehr Authentizität führen.
Die Verbindung zwischen Maskieren und Lügen
Maskieren und Lügen sind eng miteinander verknüpft, da das Bedürfnis, die eigene Wahrheit zu verbergen, oft zu unehrlichem Verhalten führt. Viele Menschen fühlen sich verpflichtet, in sozialen Interaktionen zu lügen, um den Erwartungen anderer gerecht zu werden. Dies kann in Kleinreden oder Übertreibungen resultieren, die nicht der Realität entsprechen, aber vermeintlich notwendig erscheinen, um akzepiert zu werden. Der Druck, sich selbst zu verleugnen, wird durch die Angst verstärkt, von anderen negativ bewertet zu werden.