Sofia Dreisbach, F.A.Z.-Korrespondentin in Washington, beleuchtet den Chat-Skandal um Trump und diskutiert, ob Sicherheitsberater Mike Waltz weiterhin an seiner Position festhalten kann. Christian Meyer, Korrespondent in Israel, berichtet eindrucksvoll von seiner Verhaftung im Westjordanland und analysiert die geopolitischen Spannungen in der Region. Themen wie geheime Chats, militärische Strategien und die Unzufriedenheit der israelischen Bevölkerung werden ebenfalls angesprochen, während die Herausforderungen für Netanjahus Regierung im Fokus stehen.
Der Chat-Skandal um Trump und seine Sicherheitsberater wirft ernsthafte Fragen zur Professionalität und Geheimhaltung innerhalb der Regierung auf.
Die politischen Reaktionen zeigen eine gespaltene Sichtweise, in der sowohl die Trump-Administration als auch der Journalist in der Kritik stehen.
Deep dives
Skandal um geheime Chats
Ein Journalist erhält eine Einladung zu einer Chatgruppe von hochrangigen US-Sicherheitsbeamten, einschließlich des nationalen Sicherheitsberaters Mike Waltz. Dies geschieht zunächst ohne Reaktion, bis die ersten Bomben im Jemen fallen und es offenbar wird, dass geheime militärische Informationen ausgetauscht wurden. Der Journalist, Jeffrey Goldberg, war skeptisch und vermutete einen schlechten Scherz, aber die Diskurse der Gruppe führen schließlich zu einem militärischen Angriff. Der Vorfall wirft Fragen zur Professionalität und Geheimhaltung innerhalb der Regierung auf.
Vorwürfe und Theorie der Regierung
Zusätzlich zu den verstörenden Details der Chatgruppe gibt es verschiedene Theorien über die Absicht hinter der Einladung. Eine Theorie besagt, dass es sich um einen Regierungsleak handelte, um politische Botschaften zu verbreiten, während eine andere von einem Maulwurf im inneren Kreis spricht. Waltz bestreitet, Goldberg zu kennen, und gibt die Verantwortung zurück, ohne den Vorfall angemessen erklären zu können. Dies zeigt die Unprofessionalität und das Chaos innerhalb der Administration auf.
Hochrangige Beteiligte und deren Ansichten
In der Chatgruppe waren mehrere hochrangige Sicherheitsbeamte, einschließlich der CIA-Direktoren und Verteidigungsminister, aktiv, die kritische militärische Strategien besprachen. J.D. Vance äußerte offen, dass ein Angriff auf die Houthi-Milizen den europäischen Handelsinteressen nützen würde, und schloss aus, dass einige Regierungsmitglieder sich in einer Konfliktsituation schuldig machen könnten. Dies deutet darauf hin, dass die Personalia in der Gruppe eigene politische Ansichten hatten, die in öffentlicher Kommunikation nicht preisgegeben werden sollten. Die unverblümte Sprache bei der Diskussion über militärische Strategien erinnert an jugendliche Kommunikation und wirft Fragen über die Ernsthaftigkeit und das Verhalten erwachsener Staatsdiener auf.
Politische Reaktionen und Zukunft des Skandals
Politische Reaktionen zeigen ein gespaltenes Bild, wobei der Präsident Trump zunächst die Verantwortung ablehnt und die Schuld für den Vorfall auf Waltz schiebt. Die Demokraten im Kongress empören sich über den Vorfall als Beispiel für die Nachlässigkeit der Trump-Administration, während die Republikaner versuchen, die Aufmerksamkeit auf den Journalisten selbst zu lenken und seine Berichterstattung zu diskreditieren. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Konsequenzen der Vorfall haben wird, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Untersuchungen. Der Druck auf die Administration wird durch die anhaltenden Angriffe und den politischen Abwärtsdruck verstärkt.
Wir klären mit F.A.Z.-Korrespondentin Sofia Dreisbach in Washington, ob Trump jetzt Köpfe rollen lässt, oder ob er an Sicherheitsberater Mike Waltz festhält. Im zweiten Teil der Sendung blicken wir auf den Ort, um den sich die Pläne im Chat drehen: den Nahen Osten. Dort sprechen wir mit F.A.Z.-Korrespondent in Israel Christian Meier, der über einen ganz eigenen Krimi zu berichten hat.
Host: Michael Götz
Mitarbeit: Kati Schneider, Anne Hartmann, Felix Hoffman, Kevin Gremmel und Andreas Krobok