Die Diskussion über gerechten Lohn wird aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Historische Einflüsse auf die Vorstellung von Gerechtigkeit in der Entlohnung werden untersucht, während die Herausforderungen innerhalb kapitalistischer Strukturen herausgestellt werden. Zudem wird die Illusion von Bildung im Arbeitsmarkt kritisiert: Oft sind persönliche Netzwerke entscheidender als formale Abschlüsse. Schließlich wird die Diskrepanz zwischen Leistung und Entlohnung diskutiert und die Frage aufgeworfen, ob die Gesellschaft bereit ist, bestehende Ungleichheiten zu überwinden.
44:24
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Gerechter Lohn als Existenzminimum
Ein gerechter Lohn muss mindestens das Überleben und die Reproduktion der Arbeitskraft sichern.
Marx und klassische Ökonomie sehen diesen "gerechten Lohn" als existenzsichernd, aber immer mit Ausbeutung verbunden.
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Lohn_Gerechtigkeit im Kapitalismus unmöglich
Die Forderung nach einem gerechten Lohn ist im Kapitalismus eigentlich unsinnig.
Marx sieht Gerechtigkeit im Lohnsystem als unmöglich und fordert die Abschaffung des Lohnsystems.
insights INSIGHT
Ungleichheit und Gerechtigkeit sind Willkür
Linke Debatten über Gerechtigkeit bei Einkommen sind oft subjektiv und willkürlich.
Ungleichheit ist systembedingt und das Maß der Ungleichheit beliebig interpretierbar.
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Wohlstand für Alle
„Ein gerechter Lohn für ein gerechtes Tagwerk“, forderten die Gewerkschaften zu Zeiten von Friedrich Engels und Karl Marx. Noch heute ist dieser Ruf nach einem gerechten Lohn immer wieder zu hören – vorgetragen von Arbeitern, Gewerkschaftern oder Politikern.
Was aber soll überhaupt ein gerechter Lohn sein? Ist es gerecht, dass die einen mehr, die anderen weniger verdienen? Wird hier nicht eine Rationalisierung von Ungleichheit versucht, die letztlich argumentativ nicht haltbar ist? Oftmals wird der ungleiche Lohn mit der jeweiligen Qualifizierung der Arbeitskraft begründet. Dies aber ist eine eigenartige Kategorie: Zwar kann man noch über die Länge der Ausbildung Differenzen erkennen, aber unterschiedliche Jobs miteinander zu vergleichen, ist schwerlich möglich. Zumal es gerade nicht so erscheint, dass die Einkommensmillionäre alle wahnsinnig qualifiziert sind.
Schon Marx und Engels stellten bei aller Sympathie für die Gewerkschaften die Vorstellung, die in der Forderung nach gerechter Entlohnung liegt, radikal infrage. Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt knüpfen daran in der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“ an.
Literatur:
Friedrich Engels: "Ein gerechter Tagelohn für ein gerechtes Tagewerk", online verfügbar unter: https://dhspriory.org/kenny/PhilTexts/Marx/German/me19_247.htm.
GegenStandpunkt: "Wer verdient warum wie viel? Gegen den Moralismus in der Einkommensfrage", online verfügbar unter: https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/wer-verdient-warum-viel.
Gilles Campagnolo/Thomas Marxhausen: "Gerechter Lohn", in: Historisch-kritisches Wörterbuch des Marxismus, online verfügbar unter: https://www.inkrit.de/e_inkritpedia/e_maincode/doku.php?id=g:gerechter_lohn.
Karl Marx: "Lohn, Preis und Profit", online verfügbar unter: https://marx-wirklich-studieren.net/wp-content/uploads/2013/07/marx-lohn-preis1.pdf.
Termine:
Wolfgang ist am 23. August in Frankfurt zu erleben: https://diekaes.reservix.de/tickets-die-neuen-zwanziger-sonderformat-liveshow-in-frankfurt-am-main-saalbau-bornheim-buergerhaus-am-23-8-2025/e2373505
diekaes.reservix.de
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