Warum Alkohol nicht gegen Angst hilft – mit Marius Woitzik
Apr 30, 2022
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Marius Woitzik, bekannt als „Flaschengeist“ und Betreiber eines YouTube-Kanals, teilt seine bewegende Reise durch Alkoholabhängigkeit und Angststörungen. Er erklärt, warum Alkohol als vermeintliche Lösung versagt und Ängste verstärkt. Von seiner Kindheit in einer Einwandererfamilie bis zur Selbstakzeptanz beleuchtet er seinen Kampf gegen die Sucht. Therapieansätze, die Rolle des inneren Kindes und kreative Ausdrucksformen als Hilfe für andere sind zentrale Themen, die Mut machen und Hoffnung schenken.
Marius Woitzik beschreibt, wie Alkohol zunächst als Bewältigungsmechanismus gegen Ängste erschien, jedoch langfristig diese verstärkte und zu ernsthaften Problemen führte.
Die Reflexion über seine Kindheit half Marius, die Zusammenhänge zwischen einem geringen Selbstwertgefühl und seinen Verhaltensmustern besser zu verstehen.
Durch die Suche nach professioneller Hilfe und die Teilnahme an einer Therapie konnte Marius einen entscheidenden Wendepunkt in seiner Genesung erreichen.
Deep dives
Marius' Kampf gegen Alkohol und Angst
Marius beschreibt eine schwere Zeit in seinem Leben, in der er körperlich und psychisch stark unter Alkoholkonsum und Ängsten litt. Er isolierte sich immer mehr in seinem Wohnbereich und fand Trost im Alkohol, der ihm half, seine Ängste zu betäuben, aber letztendlich seine Probleme nur verschärfte. In einem Rückblick erkennt er, dass er sich in einen Teufelskreis begab, in dem Alkohol zunächst als Lösung erschien, aber bald zu Panikattacken und schwerwiegenden körperlichen Symptomen führte. Diese Phase führte ihn schließlich zu der Erkenntnis, dass er dringend Hilfe benötigte, um seine gesundheitlichen Probleme in den Griff zu bekommen.
Frühe Einflüsse und familiärer Druck
Marius reflektiert über seine Kindheit und die Einflüsse seiner Einwandererfamilie, die aus einer pragmatischen Kultur stammen, in der Emotionen und Gefühle oft nicht im Vordergrund standen. Er stellte fest, dass sich bei ihm früh ein Leistungsdruck entwickelte, um Anerkennung von seinen Eltern zu erhalten, was zu einem geringen Selbstwertgefühl führte. Diese unterbewussten Muster beeinflussten sein Verhalten als Jugendlicher, als er begann, Alkohol zu konsumieren, um seinen sozialen Status und seine Unsicherheiten zu überwinden. Marius betont, dass der Drang nach Akzeptanz und Liebe ihn dazu brachte, sich von seinem wahren Selbst zu entfernen.
Der Weg zu Depressionen und Panikattacken
Marius beschreibt den schleichenden Übergang von gelegentlichem Alkoholkonsum zu einer ernsthaften Abhängigkeit, die mit Depressionen und Angstzuständen einherging. Er erlebte den plötzlichen Tod eines Freundes, was eine existenzielle Angst in ihm auslöste und ihn dazu brachte, seinen Körper intensiver zu beobachten. Diese Selbstbeobachtung und die ständige Angst vor dem Sterben führte zu Symptomen wie Atemnot und Herzrasen, was letztendlich zu Panikattacken und einer intensiven Suche nach Sicherheit führte. Der Alkohol wurde für ihn zum falschen Bewältigungsmechanismus, der ihm zwar kurzfristige Erleichterung versprach, aber langfristig seine Ängste verschärfte.
Der entscheidende Wendepunkt
Der Wendepunkt für Marius kam, als er sich in einem körperlich schlechten Zustand wiederfand, in dem er nur noch minimal aß und viel Zeit in seiner Wohnung verbrachte. Er erkannte, dass er sich in einer gefährlichen Abhängigkeit befand, die ihn schließlich umbringen könnte, wenn er nichts unternahm. In einem emotionalen Moment entschied er sich, Hilfe zu suchen, und kontaktierte eine Klinik, in der ihm geholfen werden sollte. Dieser Schritt markierte den Beginn seines Weges zur Genesung, den er mit großer Entschlossenheit beschritt.
Therapie und Selbsthilfe
Nach der stationären Behandlung begann Marius eine ambulante Therapie, in der er seine Abhängigkeit und die tiefer liegenden Ursachen seiner Ängste aufarbeitete. Er erkannte, dass die Suche nach den Wurzeln seines Problems in der Kindheit entscheidend für seine Heilung war und die Reflexion über sein inneres Kind eine bedeutende Rolle spielte. Marius betont, dass dieser Prozess ihm half, den Zusammenhang zwischen Selbstwertgefühl und seinen Verhaltensmustern zu verstehen, und er lernte, seine Bedürfnisse zu erkennen und zu respektieren. Durch seine Erfahrungen möchte er andere motivieren, frühzeitig Hilfe zu suchen und an sich zu arbeiten, um ein erfüllteres Leben ohne Alkohol zu führen.
In dieser Folge spreche ich mit Marius Woitzik darüber, warum Alkohol nicht gegen Angst hilft, sondern sie mittel- bis langfristig sogar verstärkt.
Über seine Erfahrungen mit Alkohol, Angst und Depressionen erzählt Marius aka “Flaschengeist” auch auf seinem YouTube-Kanal, den Du hier findest: https://www.youtube.com/c/Flaschengeist_offiziell
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