Ilkay Idiskut ist Pädagogin und Lehrerin, Natalie Denk Spielforscherin an der Donau Universität Krems, und Peter Kozek ist Künstler, der in der Ausstellung Kunst & Spiel involviert ist. Sie diskutieren, wie Spiele unser Leben bereichern können, insbesondere für emotional belastete Kinder, die durch Spielen ihre Gefühle regulieren können. Außerdem wird die Bedeutung von digitalen vs. analogen Spielen für die Gemeinschaft und kreative Entwicklung hervorgehoben. Die transformative Kraft des Spielens und die Verbindung von Spiel und Kunst stehen ebenfalls im Fokus.
Spielen fördert soziale Interaktionen und ermöglicht Kindern, in einem sicheren Raum zu lernen, Fehler zu machen und zu wachsen.
Digitale Spiele bieten neben Unterhaltung auch vielfältige Lernmöglichkeiten, weshalb Eltern sich über geeignete Spiele informieren sollten.
Deep dives
Die Bedeutung des Spielens
Spielen hat eine essentielle Rolle in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, indem es mit dem Entdecken und Erkunden der Welt verbunden ist. Es fördert soziale Interaktionen, indem es Kindern ermöglicht, Beziehungen aufzubauen und ihre Fähigkeiten in einem sicheren Raum auszuprobieren. Die Diskussion hebt hervor, dass in einer leistungsorientierten Gesellschaft das Spielen oft als Zeitverschwendung abgetan wird, während es tatsächlich ein wertvolles Lerninstrument ist. Ein Beispiel aus der Diskussion zeigt, dass auch Erwachsene durch das Spielen lernen können, wie wichtig es ist, Fehler zu machen und daraus zu wachsen.
Spiele und Bildung
In der schulischen Bildung sollte das Spielen eine bedeutendere Rolle einnehmen, da Kinder durch Spielaktivitäten soziale Fähigkeiten entwickeln und sich besser in eine Klassengemeinschaft integrieren können. Die Zuhörerin erwähnt, dass kurze, spielorientierte Aktivitäten während des Unterrichts die Lernumgebung verbessern und das Klassengefühl stärken können. Es ist wichtig, dass Lehrer ein Gleichgewicht zwischen Spielen und Lernen finden, besonders in der Schuleingangsphase, um den Übergang vom Kindergarten zu erleichtern. Pädagoginnen und Pädagogen sollten auch darüber nachdenken, wie sie spielerische Ansätze in ihren Unterricht integrieren können, um das Engagement der Kinder zu erhöhen.
Therapeutische Aspekte des Spielens
Spiele werden zunehmend auch in der Therapie eingesetzt, da sie helfen, Emotionen auszudrücken und soziale Fähigkeiten zu stärken. In der Diskussion wird erwähnt, dass bestimmte Spiele genutzt werden, um unruhige Kinder in stressigen Situationen zu beruhigen. So kann das Spielen nicht nur Freude bereiten, sondern auch als instrumentelles Werkzeug fungieren, um Kinder in schwierigen Lebenslagen zu unterstützen. Die Rückmeldungen von Lehrern und Therapeuten belegen, dass spielerische Aktivitäten sowohl therapeutische Aspekte als auch Chancen zur persönlichen Entwicklung bieten.
Digitale und analoge Spiele im Alltag
Digitale Spiele kommen immer häufiger im Alltag von Kindern vor und bieten vielfältige Erfahrungen und Lernmöglichkeiten. Die Diskussion betont, dass es eine Vielzahl von positiven digitalen Spielen gibt, die nicht nur unterhalten, sondern auch bildend sind. Die Zuhörenden diskutieren die Notwendigkeit, dass Eltern sich über geeignete Spiele informieren, um ihren Kindern eine gesunde Spielumgebung zu bieten. Eine empfohlene Quelle für Informationen zu kindgerechten Spielen ist die BUP, die Spiele testet und altersgerechte Empfehlungen abgibt, was es Eltern erleichtert, passende Spiele für ihre Kinder auszuwählen.
Warum Gesellschaftsspiele, ob online oder ganz konventionell, unser aller Leben bereichern, besprechen die Pädagogin Ilkay Idiskut (Lehrerin im Film Favoriten), die Spielforscherin Natalie Denk (Donau Universität Krems) und der Künstler Peter Kozek (Ausstellung Kunst & Spiel). Die Diskussion im Zoom Kindermuseum leitet die Falter-Journalistin Barbara Toth.