Christoph Hofinger, ein renommierter Meinungsforscher und Vater zweier Töchter, sowie Antje Meyer, Chefredakteurin des CO Vienna Magazins und Mutter eines zehnjährigen Sohnes, berichten von ihren persönlichen Herausforderungen mit Smartphones. Sie diskutieren die Suchtgefahr und sozialen Druck auf Jugendliche. Besonderes Augenmerk liegt auf der Kommunikation unter Jugendlichen und den Herausforderungen wie Sexting. Beide betonen die Notwendigkeit eines offenen Dialogs zwischen Eltern und Schulen, um die psychischen Belastungen zu adressieren und einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien zu fördern.
Die übermäßige Nutzung von Smartphones bei Jugendlichen kann zu Gesundheitsproblemen und emotionaler Abhängigkeit führen, vergleichbar mit Drogenabhängigkeit.
Eltern sollten klare Grenzen setzen und feste smartphone-freie Zeiten einführen, um die Qualität zwischenmenschlicher Beziehungen und die Konzentration der Kinder zu fördern.
Deep dives
Die Herausforderung des Smartphone-Konsums
Smartphones haben eine tiefgreifende Wirkung auf das Leben von Jugendlichen, wobei mehr als 90 Prozent der 12- bis 13-Jährigen sie nutzen. Der Spaß und der Nutzen, den Smartphones bieten, stehen im Kontrast zu den negativen Auswirkungen übermäßiger Nutzung, wie Gesundheitsprobleme und Depressionen. Studien zeigen, dass eine tägliche Nutzung von etwa einer Stunde gesund ist, aber bei übermäßiger Nutzung, besonders bis spät in die Nacht, gesundheitliche Risiken entstehen können. Die Diskussion über die Regulierung der Nutzung wird durch die Idee bestärkt, dass Smartphones ähnlich wie Drogen eine Verführbarkeit besitzen und es schwer ist, verantwortungsvoll mit ihnen umzugehen, insbesondere für Jugendliche, die noch lernen müssen, Grenzen zu setzen.
Emotionale Dramen und Abhängigkeit
Die emotionale Abhängigkeit von Smartphones zeigt sich in den dramatischen Reaktionen von Kindern, wenn sie von ihren Geräten getrennt werden, vergleichbar mit den Reaktionen eines starken Rauchers ohne Zigaretten. Eltern berichten von extremen Verhaltensweisen bei ihren Kindern, die beispielsweise in Panik geraten, wenn das Ladegerät für das Smartphone vergessen wird. Es wird thematisiert, dass die Nutzung von Smartphones das soziale Miteinander beeinflusst und die Fähigkeit zur Konzentration beeinträchtigt, was zu einer Art von Entzugserscheinungen führen kann, wenn Kinder offline sind. Die Notwendigkeit eines Dialogs über die Nutzung dieser Technologien ist entscheidend, um den Kindern zu helfen, gesunde Grenzen zu setzen.
Regulierung und bewusste Offline-Zeiten
Es wird empfohlen, feste Smartphone-freie Zeiten einzuführen, um den Kindern Raum für Konzentration und Entspannung zu geben. Gemeinsame Mahlzeiten sollen smartphonesfrei sein, um die Qualität von Gesprächen zu fördern. Schulen werden als wichtige Institutionen gesehen, um das Thema Smartphone-Nutzung aufzugreifen und Strategien zur Regulierung zu entwickeln. Dabei ist es wichtig, dass Eltern als Vorbilder fungieren und selbst Verantwortung übernehmen, um eine gesunde Balance zwischen Online- und Offline-Zeiten zu finden.
Im zweiten Teil des FALTER Radios diskutieren die besorgten Eltern Christoph Hofinger und Antje Meyer mit FALTER Digitalkolumnistin Anna Goldenberg und Raimund Löw, ob ob Eltern ihren Kindern die Handys wegnehmen sollen. Machen Smartphones süchtig?