#13 2109 Warum misstrauen Menschen Medien? – mit Jakob-Moritz Eberl
Jul 12, 2019
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Jakob-Moritz Eberl, Kommunikationswissenschaftler an der Universität Wien, erforscht Medienvertrauen und dessen Herausforderungen. In der Diskussion wird untersucht, wie die Flüchtlingskrise das Vertrauen in Medien beeinflusste. Eberl hebt hervor, wie unterschiedliche politische Sichtweisen die Medienberichterstattung prägen können. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Problemen der Medienausgewogenheit und dem Medienmisstrauen, insbesondere bei rechtsextremen Wählern. Zudem wird der Vergleich des Vertrauens in österreichische und amerikanische Medien thematisiert.
Das Vertrauen der Menschen in die Medien ist seit der Flüchtlingskrise in Österreich signifikant gesunken, insbesondere bei rechtsextremen Wählergruppen.
Populistische Bewegungen fördern das Medienmisstrauen, indem sie antielitär argumentieren und sich gegen die vermeintlichen Medieneliten wenden.
Um das Vertrauen in die Medien zu verbessern, sind Transparenz, Fehlerakzeptanz und eine diversifizierte Berichterstattung unerlässlich.
Deep dives
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Medienvertrauen im Wandel
Das Vertrauen der Menschen in die Medien ist ein zentrales Thema, das in der Episode behandelt wird. Es wird festgestellt, dass das Medienvertrauen in Österreich seit der Flüchtlingskrise 2015 signifikant abgenommen hat, was auf mehrere Krisen und Herausforderungen zurückzuführen ist. Historisch gesehen war das Medienvertrauen über einen langen Zeitraum stabil und elitär, ist jedoch in den letzten Jahren rückläufig, insbesondere unter bestimmten Wählergruppen. Der Kommunikationswissenschaftler erklärt, dass das Vertrauen nicht gleichmäßig verteilt ist und insbesondere bei extremen politischen Gruppierungen tiefere Gräben sichtbar werden.
Medienmisstrauen und politische Extremismen
Die Episode beleuchtet, wie unter bestimmten Wählergruppen, insbesondere jenen von rechtsextremen Parteien, das Vertrauen in die Medien stark gesunken ist. Daten zeigen, dass 51 Prozent der Wähler, die sich an einer extremen rechten Position einordnen, den Medien wenig bis gar nicht vertrauen, während nur 13 Prozent auf der linken Seite ähnliche Ansichten vertreten. Dieses Ungleichgewicht weist darauf hin, dass das Medienmisstrauen in Österreich vor allem ein Phänomen rechter Wähler ist. Der gesamte Diskurs um das Medienvertrauen ist somit stark politisiert und zeigt klare ideologische Risse in der Gesellschaft.
Die Rolle von Populismus in der Medienwahrnehmung
Populistische Bewegungen, die häufig antielitär auftreten, spielen eine Schlüsselrolle im Zusammenhang mit dem Medienmisstrauen. Diese Bewegungen nutzen Medienangriffe, um ihre Wählerschaft gegen vermeintliche Eliten zu mobilisieren, was sich negativ auf das Vertrauen in die Medien auswirkt. Bei Diskussionen über Medienberichterstattung zeigt sich, dass Personen mit extremen Meinungen tendenziell die Berichterstattung als unausgewogen empfinden, was zu einer verstärkten Abneigung gegen die Medien führt. Dies führt nicht nur zur Entfremdung, sondern auch zu einem skeptischen Blick auf die journalistische Integrität insgesamt.
Wege zur Verbesserung des Medienvertrauens
Um das Vertrauen in die Medien zu steigern, sind verschiedene Ansätze notwendig, die in der Episode diskutiert werden. Dazu gehört eine erhöhte Transparenz in redaktionellen Prozessen, um zu erklären, wie und warum bestimmte Themen behandelt werden. Zudem sollte ein offener Umgang mit Fehlern ungemein wichtig sein, um Vertrauen zurückzugewinnen. Weitere Empfehlungen umfassen eine diversifizierte Berichterstattung, die verschiedene Perspektiven einbezieht und somit eine umfassendere Sicht auf Themen bietet, um Vorurteile abzubauen.
Jakob-Moritz Eberl ist Kommunikationswissenschaftler und beschäftigt sich in seiner Forschung unter anderem mit Medienvertrauen. Er spricht über empirische Medienforschung, die große Fluchtbewegung als wichtigen Einschnitt und die Frage, ob es wichtig ist, was Journalisten wählen. Wir würden uns sehr freuen, wenn Du "Ganz offen gesagt" auf einem der
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