Klaus Eidenschink: Die Dys- und die Funktionalität von Gefühlen
Oct 25, 2024
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Klaus Eidenschink, Berater und Coach mit Fokus auf Organisationsentwicklung, spricht über die Kunst der emotionalen Akzeptanz. Er betont, wie wichtig es ist, auch schwierige Gefühle anzunehmen, um echte Freiheit zu erfahren. Interessant ist seine Theorie, dass emotionale Energie in Beziehungen eine Schlüsselrolle spielt, um Ängste zu bewältigen. In der Diskussion werden auch die Auswirkungen von unangenehmen Emotionen auf unsere Selbstwahrnehmung und die Bedeutung von Trauerkompetenz in der Gesellschaft thematisiert.
Echte Freiheit wird erlangt, wenn wir die Realität akzeptieren und unsere Reaktionen in einem angemessenen Kontext verstehen.
Emotionen liefern uns wichtige Informationen über unsere innere Welt und helfen uns, aus unseren Lebenserfahrungen zu lernen.
Eine gesunde Verbindung zu anderen ermöglicht es uns, emotional offen zu sein und unsere Verletzlichkeit zu teilen, was für persönliches Wachstum entscheidend ist.
Deep dives
Echte Freiheit durch Akzeptanz
Echte Freiheit wird erreicht, wenn man die Dinge akzeptiert, wie sie sind, anstatt sie nach äußeren Bedingungen auszurichten. Wenn man davon abhängig ist, wie bestimmte Ereignisse verlaufen, wird man unweigerlich Verletzlichkeit gegenüber äußeren Einflüssen empfinden, die man nicht kontrollieren kann. Die Fähigkeit, in der Gegenwart zu leben und die Realität zu akzeptieren, führt zu mehr innerer Stabilität. Dies bedeutet nicht, passiv zu werden, sondern vielmehr, die eigenen Reaktionen und Gefühle in einem angemessenen Kontext zu verstehen.
Emotionen als Wegweiser
Emotionen und Gefühle spielen eine entscheidende Rolle im Leben, indem sie Informationen über die eigene interne Welt liefern. Emotionen geben uns Hinweise auf die gegenwärtige Situation, während Gefühle oft tiefere, vergangenheitsbezogene Muster widerspiegeln. Die Art und Weise, wie jemand auf eine emotionale Situation reagiert, hängt sowohl von den aktuellen Gegebenheiten als auch von ihren Lebenserfahrungen ab. Daher ist es wichtig, die eigenen emotionalen Reaktionen zu erkennen und zu verstehen, um aus ihnen lernen und wachsen zu können.
Die Bedeutung der emotionalen Connection
Eine gesunde Verbindung zwischen Menschen ist entscheidend, um Gefühle adäquat zu verarbeiten und zu artikulieren. Emotionale Unterstützung und Resonanz mit anderen ermöglichen es, Lasten zu teilen und die eigene Verletzlichkeit zu zeigen. Je mehr Fehler und Missverständnisse in zwischenmenschlichen Beziehungen nicht angesprochen werden, desto weniger können authentische Begegnungen stattfinden. Die Fähigkeit, sich in Beziehungen emotional zu öffnen, ist der Schlüssel zur Heilung und zu echtem Wachstum.
Umgang mit unangenehmen Gefühlen
Die Kompetenz, mit unangenehmen Gefühlen umzugehen, ist grundlegend für persönliches Wachstum und emotionale Stabilität. Anstatt diese Gefühle zu verdrängen, ist es wichtig, sie zu akzeptieren und zuzulassen, um sie besser zu verstehen. Dieser Prozess kann helfen, emotionale Ungleichgewichte zu überwinden und die Muster zu erkennen, die uns in der Vergangenheit formten. Das Verständnis und die Akzeptanz unangenehmer Emotionen können eine heilsame Erfahrung sein und zu einem erfüllteren Leben führen.
Konstruktive Reflexion über Gefühle
Reflexion über unsere Gefühle ist unerlässlich, um uns darüber im Klaren zu werden, welche Art von emotionalem Umgang hilfreich oder hinderlich ist. Die Wertung von Gefühlen als 'gut' oder 'schlecht' ist zu vermeiden, denn alle Gefühle haben eine Funktion und bieten wertvolle Hinweise. Es ist bedeutend, diese Emotionen als Lernmöglichkeiten zu betrachten, um Gewohnheiten und Reaktionen zu hinterfragen und gegebenenfalls zu verändern. Eine nuancierte Perspektive auf unseren emotionalen Zustand hilft, selbstbewusster und integrierter durch das Leben zu gehen.
Klaus Eidenschink ist Berater, Coach und Autor, der sich auf Organisationsentwicklung, Konfliktmanagement und Change-Management spezialisiert hat. Er hat einen Hintergrund in Theologie, Philosophie und Psychologie und bietet Beratungsdienstleistungen für Führungskräfte, Teams und Organisationen an. Als Gründer des Hephaistos Coaching-Zentrums in München hat er ein integratives Beratungskonzept entwickelt, das auf seiner "Metatheorie der Veränderung" basiert. Diese Theorie beschäftigt sich damit, wie Veränderungsprozesse in Organisationen und bei Einzelpersonen begleitet und verstanden werden können, indem Unsicherheiten akzeptiert und reflektiert werden.
Er sagt, wir brauchen eine Kompetenz auch mit schwierigen Gefühlen umgehen zu können.
Durch Fühlangebote und emotionale Referenzerlebnisse können wir emotionale Energien in uns neu verstehen und erleben.