Bonus: Eine Niederlage für Trump und Musk in Wisconsin
Apr 2, 2025
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Fabian Fellmann, USA-Korrespondent des Tages-Anzeigers und Experte für amerikanische Politik, spricht über die überraschende Wahl von Susan Crawford zur Richterin in Wisconsin. Diese erste bedeutende Wahl seit Trumps Amtsantritt zeigt einen möglichen Wendepunkt für die Demokraten. Der Einfluss von Elon Musk und die exorbitanten Wahlkampfkosten werden beleuchtet. Fellmann diskutiert auch, wie dieses Wahlergebnis Trumps Politik und die gesellschaftliche Spaltung in den USA beeinflussen könnte.
Der überraschende Sieg von Susan Crawford zeigt, dass die Demokraten durch hohe Mobilisierung und Anti-Trump-Strategien an Einfluss gewinnen können.
Elon Musks massive finanzielle Unterstützung und Einflussnahme haben erheblich zur hohen Wahlbeteiligung und zum Erfolg der Demokraten beigetragen.
Deep dives
Bedeutung der Gerichtswahl in Wisconsin
Die jüngste Richterwahl in Wisconsin hat eine beispiellose Aufmerksamkeit erregt und gilt als die teuerste in der Geschichte der USA mit über 100 Millionen Dollar an Wahlkampfkosten. Diese Wahl war nicht nur entscheidend für den Richterposten, sondern auch als Stimmungstest für die Wähler nach Donald Trumps Amtsantritt von Bedeutung. Susan Crawford, die von Barack Obama unterstützt wurde, gewann deutlich und übertraf in vielen demokratischen Regionen die Stimmen von Kamala Harris. Der hohe Mobilisierungsgrad vor allem unter Latinos und Afroamerikanern war ein weiterer Faktor, der zu Crawfords Sieg beigetragen hat und die strategische Bedeutung der Wahl verdeutlicht.
Elon Musks Einfluss auf die Wahl
Elon Musks massive Einflussnahme auf die Wahlkampagne wird als einer der Hauptgründe für die hohe Wahlbeteiligung und den Erfolg der Demokraten angesehen. Musk stellte die Wahl als entscheidend für das Schicksal der Menschheit dar und mobilisierte dadurch eine breite Wählerschaft. Seine finanzielle Unterstützung und seine öffentliche Präsenz halfen, die Demokraten zu motivieren und die Wähler gegen die Trump-hörigen Kandidaten zu mobilisieren. Der Kreislauf aus Macht und Geld im Wahlkampf macht deutlich, welchen Einfluss Persönlichkeiten wie Musk in amerikanischen Wahlen haben.
Folgen für die US-Politik
Crawfords Sieg hat weitreichende Konsequenzen für die zukünftige politische Landschaft in Wisconsin und darüber hinaus. Sie wird eine liberale Stimme im Obersten Gerichtshof des Bundesstaates vertreten, was entscheidend für zukünftige Rechtsurteile zu Themen wie Abtreibung und Gewerkschaftsrechten sein wird. Der Sieg zeigt auch, dass die Demokraten mit ihrer Anti-Trump-Strategie erfolgreich sein können, was eine Ermutigung für zukünftige Wahlen darstellt. Trumps Popularität scheint unter der aktuellen Wirtschafts- und Handelspolitik zu leiden, was eine Herausforderung für seine Repräsentation in den kommenden Wahlen darstellt.
Eigentlich ging es nur um einen Sitz am Obersten Gerichtshof von Wisconsin. Doch dieses Mal handelte es sich um die erste grössere Wahl in den USA seit dem Amtsantritt Donald Trumps. Die Wahl war das teuerste Gerichtsrennen in den USA, mit Ausgaben von fast 99 Millionen Dollar, wie das Brennan Center for Justice ermittelte. Allein Elon Musk soll 18 Millionen aufgeworfen haben.
Ist das mehr als ein symbolischer Erfolg? Findet die notorisch zerstrittene Partei nun ein Rezept für den Umgang mit Trump? Und was bedeutet das Wahlergebnis für den US-Präsidenten, dessen Zustimmungswerte eher sinken?
Darüber unterhält sich Christof Münger, Leiter des Ressorts International, mit Fabian Fellmann, dem USA-Korrespondenten des «Tages-Anzeigers», in einer neuen Folge des Podcasts «Alles klar, Amerika?». Produzent dieser Folge ist Noah Fend.
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