25 Mille zu vergeben: Marlene Engelhorn und das Geld - #1091
Feb 17, 2024
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Marlene Engelhorn ist Erbin und setzt sich für eine gerechtere Vermögensverteilung ein. Der Schriftsteller Ilija Trojanow diskutiert mit ihr über die Verantwortung, die mit Reichtum einhergeht. Sie erörtern, wie Geld als gemeinschaftliche Ressource fungiert und die Herausforderungen sozialer Ungleichheit beleuchten. Engelhorn initiiert einen BürgerInnenrat, um über die Verwendung von 25 Millionen Euro zu entscheiden. Zudem wird die Bedeutung von Demokratie und aktiver Teilnahme an sozialen Bewegungen betont, um systemische Ungleichheiten zu überwinden.
Marlene Engelhorn will ihr Erbe nutzen, um eine öffentliche Diskussion über Vermögensverteilung und soziale Gerechtigkeit zu fördern.
Die Konzentration von Reichtum in den Händen weniger schafft soziale Ungleichheit und hinterfragt die Rolle von Geld in der Demokratie.
Bürgerbeteiligung wird als Schlüssel hervorgehoben, um Entscheidungsprozesse transparent zu gestalten und repräsentative Stimmen in Vermögensfragen zu integrieren.
Deep dives
Marlene Engelhorns Initiative zur Vermögensverteilung
Marlene Engelhorn hat einen Großteil ihres Erbes von Millionen Euro geerbt und gehört zu einer wachsenden Gruppe von Superreichen, die sich für eine stärkere Vermögenssteuer einsetzen. Anstatt ihr Vermögen zu behalten, hat sie eine Initiative gestartet, bei der 50 repräsentativ ausgewählte Personen aus Österreich entscheiden sollen, was mit 25 Millionen Euro geschehen soll. Diese ungewöhnliche Herangehensweise hat internationale Aufmerksamkeit erregt und Diskussionen über die Verteilung von Vermögen und soziale Gerechtigkeit angestoßen. Engelhorns Ansatz könnte als ein Beispiel dafür dienen, wie Reichtum verantwortungsvoll eingesetzt werden kann, um der Gesellschaft zugutekommen.
Die Rolle von Geld in der Gesellschaft
Engelhorn beschreibt Geld nicht nur als Mittel für Transaktionen, sondern auch als Machtinstrument, das in den Händen weniger Menschen konzentriert ist. Diese Konzentration von Geld schafft Ungleichheit und führt zu einem Mangel an Ressourcen für andere Bevölkerungsgruppen. Sie betont, dass Geld in einem demokratischen Umfeld nicht alleinige Macht darstellen sollte, und stellt die Frage, wie Demokratie und Überreichtum nebeneinander existieren können. Diese Überlegung fördert eine Diskussion darüber, wie Vermögen verteilt werden sollte, um eine gerechtere Gesellschaft zu fördern.
Überreichtum und seine gesellschaftlichen Implikationen
Die Definition von Überreichtum wird als komplex beschrieben, da es oft keine klaren Grenzen gibt, wo Reichtum beginnt oder endet. Martin Schürz, ein Ökonom, äußert, dass es notwendig sei, eine klare Definition von Reichtum zu entwickeln, um die Diskussion rund um den Überreichtum angemessen zu führen. Das Fehlen solcher Definitionen führt zu unterschiedlichen Wahrnehmungen von Reichtum in der Gesellschaft und zu einer mangelnden Diskussion über die gesellschaftlichen Auswirkungen von Überreichtum. Es bleibt entscheidend, die Wahrnehmungen und Realitäten von Wohlstand und Sicherheit zu hinterfragen.
Die Verantwortung von Vermögenden
Engelhorn kritisiert die Vorstellung, dass Vermögen und Macht eine natürliche Ordnung darstellen, die nicht hinterfragt werden sollte. Stattdessen plädiert sie für eine Rückverlagerung von Ressourcen in die Gemeinschaft durch gezielte Besteuerung und öffentliche Debatten über Verteilungsgerechtigkeit. Sie hebt hervor, dass die Verantwortung für die Umverteilung von Vermögen bei den Vermögenden selbst liegt und dass es eine gesellschaftliche Pflicht ist, sich für die Bedürftigen einzusetzen. Diese Ansicht eröffnet die Möglichkeit, Machtverhältnisse neu zu gestalten und ein gerechteres System für alle zu etablieren.
Die Rolle der Bürgerbeteiligung an der Verteilungsfrage
Ein zentraler Aspekt von Engelhorns Initiative ist die Bürgerbeteiligung, um die Verteilungsfragen von Vermögen transparent zu diskutieren. Indem 50 zufällig ausgewählte Bürger in den Entscheidungsprozess einbezogen werden, wird eine repräsentative Stimme der Bevölkerung geschaffen. Diese Maßnahme könnte als Modell dienen, um das Vertrauen in öffentliche Diskurse zurückzugewinnen und eine breitere Debatte über soziale Gerechtigkeit und finanzielles Wohl zu fördern. Engagement und Diskussion innerhalb der Gemeinschaft sind entscheidend, um die Kluft zwischen Arm und Reich zu verringern.
Die Erbin, die ihr Vermögen loswerden will, im Gespräch mit dem Autor Ilija Trojanow über Reichtum, Demokratie und Umverteilung. Eine Veranstaltung von GLOBART im Landestheater Niederösterreich.
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