Ist die Klimabewegung gescheitert, Luisa Neubauer?
Mar 11, 2025
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Luisa Neubauer, eine zentrale Figur der deutschen Klimabewegung Fridays for Future, spricht über die gegenwärtigen Herausforderungen der Klimakrise und ihren Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung. Sie diskutiert, warum das Thema trotz katastrophaler Wetterereignisse an Dringlichkeit verliert. Zudem thematisiert sie den Umgang mit Kritik, die Gefahren extremistischen Denkens und die Verantwortung der Politik. Neubauer fordert zu mutigem Handeln auf und betont die Bedeutung von Hoffnung und aktiven Entscheidungen für die Zukunft.
Die jüngsten Naturkatastrophen verdeutlichen die Auswirkungen des Klimawandels, während das öffentliche Interesse aufgrund anderer Krisen schwindet.
Obwohl die Klimabewegung Fortschritte erzielt hat, steht sie vor der Herausforderung, gegen politische Ignoranz und Sinkendes Engagement anzukämpfen.
Deep dives
Die Dringlichkeit der Klimakrise
Die Folgen des Klimawandels sind längst nicht mehr zu ignorieren, wie die jüngsten Naturkatastrophen zeigen, die immense wirtschaftliche Schäden verursacht haben. Trotz der Sichtbarkeit dieser Katastrophen hat das öffentliche Interesse an der Klimakrise in den letzten Monaten nachgelassen, da andere globale Krisen und Wahlen in den Vordergrund gerückt sind. Diese Ablenkung hat die Wahrnehmung der Klimabewegung verändert, und es wird hinterfragt, ob Fridays for Future gescheitert ist. In dieser kritischen Zeit ist die Wichtigkeit eines anhaltenden Engagements für den Klimaschutz unumstritten.
Erfolge und Herausforderungen der Klimabewegung
Die Klimabewegung hat in den letzten Jahren tatsächlich bedeutende Fortschritte erreicht und mehr Klimaschutz gefordert als viele Regierungen zuvor. Dennoch steht sie vor der Herausforderung, gegen die anhaltende Ignoranz gegenüber der Klimakrise anzukämpfen, die von einigen politischen Akteuren propagiert wird. Das Gefühl, dass der Druck von Straßenprotesten nachgelassen hat, könnte die Effektivität der Bewegung beeinträchtigt haben. Es wird diskutiert, ob extremere Protestformen, wie die der 'Klimakleber', der Bewegung mehr geschadet als genützt haben.
Politische Verantwortung und das Scheitern von Regierungen
Die Verantwortung der Regierung, Klimaziele zu verfolgen und effektiv Handlung zu zeigen, wird immer drängender. Das Versagen der Politik in Bezug auf den Klimaschutz wird als grundlegendes Problem betrachtet, insbesondere da der Klimawandel voranschreitet. Die Zusammenhänge zwischen politischen Entscheidungen und Klimakatastrophen verdeutlichen die Notwendigkeit, ideologische Barrieren zu durchbrechen und Lösungen zu finden. Es wird gefordert, dass politische Akteure aktiver Verantwortung übernehmen und nicht in die Ignoranz verfallen.
Zukunftsperspektiven und gesellschaftliche Mobilisierung
Um die Klimakrise anzugehen, liegt es an der Gesellschaft, Engagement für Klimaschutz zu fördern und nicht nur passiv auf Veränderungen zu warten. Die Einbeziehung aller gesellschaftlichen Schichten, besonders der jungen Generation, wird als entscheidend angesehen, um eine breitere Mobilisierung zu erreichen. Positives Handeln im Hier und Jetzt wird als Schlüssel zur Hoffnung und zur Gestaltung einer besseren Zukunft gesehen. Diese aktive Teilnahme wird nicht nur als notwendig erachtet, sondern auch als moralische Verpflichtung gegenüber zukünftigen Generationen.
Fluten in Kenia, Überschwemmungen in Spanien, Waldbrände in Kalifornien mit hunderten Toten – die Auswirkungen des Klimawandels werden immer härter. 2024 war die Welt schon 1,5 Grad wärmer als vor der Industrialisierung.
Trotzdem spielt der Klimawandel seit einigen Monaten keine Rolle in der Öffentlichkeit. Wirtschaftskrise, Bundestagswahl, der Rechtsruck in der Gesellschaft, Anschläge und Kriege auf der ganzen Welt scheinen die größte Krise von allen immer mehr in den Hintergrund rücken zu lassen.
Auch von Fridays for Future hört man im Moment gefühlt sehr wenig. Wir sprechen mit Luisa Neubauer, dem Gesicht der deutschen Klimabewegung, darüber, was aus den Fridays geworden ist, wie sich die Wahrnehmung auf die Klimakrise verändert hat und wie sich das angesichts der politischen Weltlage wieder drehen kann.
Moderiert von Kathrin Witsch
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