

Die aufgezwungene Entscheidung: Der 8. Mai und die Deutschen
May 2, 2025
Andreas Wirsching, Direktor des Instituts für Zeitgeschichte in München und Experte für neueste Geschichte, spricht über den 8. Mai 1945 und die Kapitulation Hitlers. Er beleuchtet die Entnazifizierung und die Herausforderungen, die mit der Auseinandersetzung der Deutschen mit ihrer Vergangenheit verbunden sind. Außerdem wird die aktuelle Bedrohung durch extrem rechte Gruppen diskutiert und die Frage aufgeworfen, ob es notwendig ist, die AfD zu verbieten. Darüber hinaus wird die Bedeutung des Grundgesetzes und dessen Lehren für die heutige Zeit thematisiert.
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Episode notes
Halbherzige Entnazifizierung
- Die Entnazifizierung war nur ein halber Erfolg mit vielen "Persilscheinen" und milderen Urteilen, sobald deutsche Instanzen übernahmen.
- Dennoch zwang das Verfahren viele Deutsche erstmals, ihre NS-Vergangenheit zu reflektieren.
NS-Täter mit Tarnidentität
- Der SS-Hauptsturmführer Hans Schneider änderte seinen Namen, promovierte neu und wurde später Rektor einer Universität.
- Seine belastete NS-Vergangenheit blieb das breite Publikum lange verborgen.
Das dominante Opfernarrativ
- Die deutsche Öffentlichkeit sah sich lange selbst als Opfer des Nationalsozialismus und des Krieges.
- Das "Opfernarrativ" war zentral für das kollektive Selbstbild in den ersten Jahrzehnten nach 1945.