Roland Nelles, SPIEGEL-Korrespondent in Washington, analysiert die immens wichtigen finanziellen Aspekte des US-Wahlkampfs. Er erklärt, wie Kamala Harris durch ihre Spendenaktion von 310 Millionen US-Dollar einen Vorteile erzielt. Nelles beleuchtet die Rolle von Großspendern aus verschiedenen Branchen und die Bedeutung von Merchandise-Artikeln im Fundraising. Zudem wird die Finanzierungsstrategie von Donald Trump betrachtet, vor allem seine Abhängigkeit von Kleinspenden und Unterstützung aus der Öl- und Gasindustrie. Ein spannender Einblick in die Geldströme der Politik!
Die enormen Kosten der US-Präsidentschaftswahlen, die zuletzt bei 5,7 Milliarden Dollar lagen, erfordern eine strategische und konstante Spendenakquise.
Die Rolle von Kleinspendern ist entscheidend, da sie durch Engagement und kleine Beträge die Finanzierungsstrategien der Kandidaten erheblich beeinflussen können.
Deep dives
Die Kosten des Wahlkampfs in den USA
Die Präsidentschaftswahlen in den USA sind außerordentlich teuer und erfordern beträchtliche finanzielle Mittel. Der letzte Wahlkampf kostete schätzungsweise 5,7 Milliarden Dollar, wobei ein Großteil dieser Ausgaben in Werbung fließt. Werbekosten in lokalen Fernsehanstalten, sozialen Medien und für ein unterstützendes Team, das Wähler direkt anspricht, tragen erheblich zu den hohen Gesamtkosten bei. Diese finanzielle Belastung macht es notwendig, dass die Wahlkampforganisationen konstant Spenden von Einzelpersonen und Gruppen sammeln, um ihre Aktivitäten aufrechterhalten zu können.
Die Rolle der Großspender und Super-PACs
In den USA gibt es ein komplexes System der Wahlkampfspenden, das durch Gesetze und Gerichtsurteile geprägt ist. Einzelspenden an Kandidaten haben strikte Obergrenzen, was zur Entstehung von PACs und Super-PACs führte, die unbegrenzt Geld sammeln können. Diese Organisationen operieren unabhängig von den offiziellen Wahlkampfteams und unterstützen die Kandidaten durch Werbung und andere Finanzierungsmaßnahmen. Großspender, darunter Unternehmen aus verschiedenen Sektoren, können damit erheblichen Einfluss auf den Wahlkampf ausüben, was die Debatte über die Fairness und Transparenz im politischen Prozess anheizt.
Die Bedeutung von Kleinspendern und kulturellen Unterschieden
Trotz der großen Summen, die durch Großspender gesammelt werden, spielt die Unterstützung durch Kleinspender eine wesentliche Rolle im Wahlkampf. Diese kleinen Beträge, oft durch SMS oder Social Media generiert, zeigen das Engagement der Basis und können einen signifikanten Einfluss auf die Finanzierungsstrategien der Kandidaten haben. Zudem spiegelt sich in der Spendenkultur ein grundlegender kultureller Unterschied zwischen den USA und Europa wider, da in den USA private Mittel vorherrschen und staatliche Unterstützung für Parteien begrenzt ist. Während in Deutschland staatliche Finanzierung die Parteien stützt, müssen amerikanische Kandidaten besonders kreativ in der Mittelbeschaffung sein.
Die Wahlkampfkasse von Kamala Harris füllt sich rasant. Auch Donald Trump hat reiche Unterstützer – und eine folgsame Basis. Wie wichtig die Finanzen für die US-Wahl sind, erklärt SPIEGEL-Korrespondent Roland Nelles.
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